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Ausbildung & Beruf
30. Januar 2013
Reibungslos, zügig und passgenau Lokales Netzwerk vermittelt unbürokratisch Schulabgänger in Betriebe / Im ersten Jahr bereits 14 Stellen besetzt / Schlechte Schulnoten und mangelndes Interesse stehen Azubi-Mangel gegenüber
Daniel Scheirich, Christine Ripier-Kramer, Rolf Meschert, Dennis Eckert, Frank Burkhardt und Rebecca Kwiatek bei einer Netzwerk-Besprechung (von links). Foto: Robert Lehr V O N R O B ERT L E H R „Arbeit ist nicht nur wichtig zur Sicherung der Lebensexistenz, sondern gewährleistet auch gesellschaftliche Anerkennung“, weiß Christine Ripier-Kramer. Umso mehr freut sich die Bereichsleiterin beim städtischen Bereich 5 – Soziales, Jugend und Wohnen, dass die Arbeit ihres Netzwerks mit einem regionalen Beschäftigungsentwickler, Schulsozialarbeitern, Aubildungsbetrieben sowie der Arbeitsagentur und dem Jobcenter erste Früchte trägt. Hier sollen Jugendliche, die auf dem ersten Arbeitsmarkt meist ohne reelle Chance sind, dauerhaft in ordentliche Ausbildungsverhältnisse vermittelt werden, ergänzt Daniel Scheirich, bei dem als Beschäftigungsentwickler bei der Stadtverwaltung die Fäden zusammenlaufen. Seine Stelle gibt es im Rahmen des Europäischen Sozialfonds und mithilfe von Landesmitteln bereits seit 2006. Personal- und Sachkosten trägt die Stadt Worms.
Bei dem jüngsten Treffen der Akteure in den Räumlichkeiten der Pfeddersheimer Elektro-Installationsfirma Meschert stellten diese ihr Projekt vor. Dabei betonte Rolf Meschert, Seniorchef des mittelständischen Unternehmens mit derzeit 14 Mitarbeitern, wie zufrieden er mit dem Jugendlichen sei, der ihm jüngst durch das Netzwerk vermittelt wurde. Dabei habe dieser Maurice Spreizer, bevor er seinen Ausbildungsvertrag erhalten habe, zunächst ein Praktikum gemacht, bei dem er sich sehr interessiert, aufgeschlossen und freundlich gezeigt habe, so Meschert. In dem Unternehmen hätten seit seiner Gründung im Jahre 1947 rund 70 Auszubildende ihren Beruf erlernt, wobei es heute ungleich schwieriger sei, entsprechende Jugendliche zu finden. Dabei sei das Problem nicht der Mangel an Bewerbern, sondern deren schlechte schulische Leistungen. In der Ausbildung verlören sie
darüber den Spaß an der Arbeit. Nichtsdestotrotz entwickele sich „sein“ Maurice bestens. Für Daniel Scheirich sind dies die Früchte der gezielten Netzwerkarbeit. Gemeinsam mit der Schul- und der aufsuchenden Sozialarbeit könnten sich passgenaue Stellen finden lassen. Scheirich, der im regelmäßigen Kontakt mit klein- und mittelständischen Unternehmen im Gespräch ist, weiß genau, wo dort der Schuh drückt und Azubis fehlen. Sein Ziel ist eine „reibungslose, zügige und passgenaue Vermittlung in eine Ausbildung“. Hier kommen auch die Schulsozialarbeiter ins Spiel. Dennis Eckert vom DRK-Kreisverband und Joblotse Rebecca Kwiat, beide an der Karmeliter-Realschule Plus, kennen die Schüler teils von klein auf und wissen um deren Stärken und Schwächen. „Oftmals werden Bewerbungsfristen für Praktika versäumt oder die Jugendlichen wissen gar nicht, wie man sich überhaupt richtig bewirbt“, weiß Rebecca Kwiatek.
Gemeinsam mit Frank Burkhardt von der mobilen Jugendarbeit der Stadt Worms erhalten die Schulabgänger hier wichtige Unterstützung beim Einstieg ins Berufsleben. Der Sozialarbeiter kennt auch die familiären Hintergründe der Jugendlichen und kann entsprechend gezielt Hilfestellungen leisten. Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem Übergang von Schule zu Beruf. In seinem Zuständigkeitsbereich in Neuhausen und Herrnsheim gebe es besonders viele benachteiligte Jugendliche, die ohne spezielle Betreuung allzu oft „durchs Raster fallen“. Ist ein Azubi erst einmal eingestellt, sind auch ausbildungsbegleitende Hilfen möglich. Für verhaltensauffällige oder lernbehinderte Jugendliche gibt es die Möglichkeiten spezifischer beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen. Auch ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ könne beim Berufseinstieg helfen. Gerade bei dem großen Mangel an Pflegeberufen böten sich hier vielfältige Möglichkeiten, so Scheirich. Bitte lesen Sie weiter auf Seite 3