190 Jahre Neusser Grenadierkorps von 1823

Neusser Grenadierkorps 190 JAHRE • NEUSSER GRENAD IERKORPS VON 1823 • Juli 2013

von 1823

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190 JAHRE NEUSSER GRENADIERKORPS • FESTRSCHRIFT • JULI 2013

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190 JAHRE • NEUSSER GRENAD IERKORPS VON 1823 • Juli 2013

Inhalt 3.

Das Grenadierkorps und seine Wurzeln (Historie seit 1823)

4.

Korps und Züge zum Neubeginn 1947

7.

7.

... und heute Impressum

8.

50er Jahre: Cut und Frack waren out

9.

Schützenkönige seit 1950

10.

Majore und Vorsitzende

11.

60er Jahre: erste junge Züge

12.

Korpssieger

13.

Schötzefess es et janze Johr

14.

Grenadieradju eine besondere Spezies

16.

70er Jahre: Ein Boom setzt ein

17.

1973: 150 Jahre NGK und frühere Jubiläen

19.

80er Jahre: Tradition und Fortschritt

23.

Die Seite für Mundartfreunde

24.

Preisrätsel

25.

90er Jahre: Volles Programm

27.

Korps-, Familien-, Frühlingsfeste

33.

1998: 175 Jahre Grenadierkorps

36.

Der Chor im Korps

38.

Fackelbau im Wandel der Zeiten

42.

Vom getippten Rundschreiben zur elektronischen Post - Wie sich die Kommunikation neu gestaltet

45.

Stiftung Schützendenkmal

Liebe Freunde des Neusser Grenadierkorps von 1823, leve Jreandeerfamillje Mit der Planung des neuen Schützenjahres im vergangenen Jahr, mussten die Verantwortlichen feststellen, dass unser stolzes Neusser Grenadierkorps von 1823 im Jahre 2013 seinen 190. Geburtstag begehen wird. In den beiden wichtigen Gremien Vorstand und Achterausschuss entbrannte eine Diskussion: Möchten wir ein besonderes Jubiläum durchführen, oder begehen wir „nur“ einen stolzen runden Geburtstag in unserer Vereinsgeschichte?

Wir kamen zu dem Schluss, dass es sich bei 190 Jahren um einen runden Geburtstag handelt, den wir besonders würdigen wollen.

Unter Führung des emsigen Majors Karl-Heinz Beek wurde ein entsprechender Arbeitskreis gegründet, der sich um die Ausgestaltung kümmern wollte. Nach vielfältigen Vorschlägen, die erarbeitet wurden, kristallisierte sich ein Vorschlag besonders heraus. Wir wollten das Neusser Grenadierkorps im Wesentlichen darstellen, wie es sich seit dem 2. Weltkrieg entwickelt hat. Wie kann man das besser tun, als das man es aufschreibt und für die Nachwelt festhält. Somit war die Idee für eine Geburtstagszeitung geboren und die Verantwortlichen machten sich ans Werk. Ein profunder Kenner über viele, viele Jahre war ebenfalls schnell in Person unseres Ehrenmajors Achim Tilmes gefunden.

Herausgekommen ist die Zeitung, die Sie heute in Händen halten. Wir hoffen, dass sie nicht nur den jüngeren Grenadieren aufzeigt, was sich in den letzten fast 70 Jahren in unserem Neusser Grenadierkorps getan hat, sondern auch den altgedienten Grenadieren die ein oder andere Geschichte aus diesem Zeitraum wieder ins Gedächtnis zurückruft. Diese Zeitung ist aber auch für all´ diejenigen gedacht, die sich dem Schützenwesen in Neuss verbunden fühlen und sich für einen Teil unserer Korpsgeschichte interessieren.

Wir wünschen allen Lesern ein spannendes

vielleicht ein Aha-Erlebnis, wenn man sich an schöne Stunden im Kreise der Neusser Grenadiere zurück erinnert.

Das große 200-jährige Jubiläum unseres Korps haben wir schon fest im Blick und hoffen wieder mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten zu können.

Für heute verbleiben wir mit Neusser Schützengruß und wünschen allen Grenadieren, allen Schützen, deren Familien und den Besuchern ein strahlendes Schützenfest 2013.

Völl Jröß Der Vorstand des Neusser Grenadierkorps von 1823

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Historie seit 1823 Zum letzten offiziellen Jubiläum, dem 175-jährigen im Jahr 1998 gab das Neusser Grenadierkorps eine umfangreiche Festschrift mit eingehender Schilderung seiner Entstehung heraus. Wir erlauben uns, einige Passagen daraus zu zitieren. Das Korps wird 2013 zwar 190 Jahre alt, dies ist zum einen „nur“ ein runder Geburtstag, zum anderen soll der Schwerpunkt der Schilderung der hier vorliegenden Schrift auf der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg liegen.

Schützenvereinigungen gab es in Neuss auch schon vor 1823, dem Gründungsjahr des Grenadierkorps. Nach den uns bekannten Forschungen basiert unser Korps auf einer quirinischmarianischen Gesellenkongregation. Dies erklärt auch, warum 1992 bei Einführung eines Patronatstages Maria als Patronin des Korps infrage kam.

Nach dem gesscheiterten Verssuch, 1822 eine Junggesellen Bruderschaft zzur Abhaltung eeines jährlichen „ JunggesellenSSchützenfestes“ zzu gründen, kam ees vielmehr zur Gründung des G Neusser Grenadierkops und des d Neusser Jägerkorps, die als Dach den Neusser Bürger Schützenverein bildeten.

Erste historische Schilderungen gehen auf den Redakteur Friedrich August Gimmenthal 1898 zurück: „Die Regimentsordnung ist bis zum Ende des 19. Jahrhunderts streng nach französischem Muster die gleiche geblieben….

Die Uniformierung der Grenadiere war geteilt, nämlich in Musketier und Füselier. Davor bildete eine Sektion Sappeure die Spitze“. „Man kann aus dieser Schilderung folgern, dass die 1823

gegründeten Grenadiere aus Sappeuren, Musketieren (Grenadier) und Füselieren bestanden“.

Die Gründer-Geschichte hier Grenadiere, da Jäger, anstelle eines Junggesellen-Vereins hatte über viele Jahrzehnte sehr konkrete Folgen für die Entwicklung und Mannstärke des Grenadierkorps.

Sinn dieser Vereinigung war es nämlich ursprünglich, die verheirateten Männer hinter sich zu scharen. Unverheiratete traten bis zur Eheschließung dem Jägerkorps bei.

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ies führte bei den schwarzberockten zur zahlenmäßigen Überlegenheit, da mehr Verheiratete als Junggesellen den Schützen angehörten. Konkrete Zahlen aus der Gründerzeit liegen nicht vor.

1929 marschierten immerhin rund 1000 Grenadiere in 79 Zügen und kurz vor dem Zweiten Weltkrieg waren es 75.

Der Ursprung dieses Vereins und damit auch des Neusser Bürger Schützenvereins geht nicht auf eine Schutztruppe wie z.B. eine Bürgerwehr zurück. Auch der Schießsport oder Waffen überhaupt spielten bei der Gründung keine Rolle. Die „Obrigkeit“ machte sich schon damals zum Umgang mit Waffen große Sorgen und kleidete diese auch in Verordnungen: „Maximilian, Erzbischof zu Köln, erließ am 14.6.1769 die Verordnung, wonach bei Strafe neben Fahnen und Trommeln keine Gewehre mitgeführt werden dürfen.“ Was das Abfeuern von Gewehren angeht, verbietet dies den Schützen eine Verordnung von 1809. „„So wollten sich die Grendiere in den ersten Jahren damit helfen, ungeladene Gewehre mit zu führen. Am 21.11.1825 vverfügte der Kölner Erzbischof aauch hierüber ein Verbot, zzumindest soweit es um die Begleitung von Prozessionen gging. Seither und bis zum heutigen Tage marschieren die G Grenadiere mit Nachbildunggen von Gewehren und mit Fackeln. Sie erreichten so eine A Aufhebung des erzbischöflicchen Verbots.“

Gehrock, Cut, Frack – zumindest die Kleidung der Grenadiere war stets flexibel und auch ein wenig der Mode geschuldet. In der Regel trug ja der verheiratete Schütze sein Hochzeitsgewand bei Umzügen und Parade. Deshalb ist beim Grenadier, Leutnant und höhere Dienstgrade ausgenommen, auch nicht von einer Uniform die Rede.

Diese kluge Maßnahme, nicht mit echten Gewehren (wie etwa heute noch in Bayern üblich) zu marschieren, umging auch weitere Verfügungen, die sich mit dem Umgang von Waffen durch „junge unerfahrene Leute, Kinder, Bediente, Gesellen, Lehrlinge, Gesinde und Untergebene befassten“.

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„1829 erließ der westfälische Oberpräsident eine Verordnung zur Abhaltung von Schützenfesten mit sehr weitreichenden Eingriffen, bei denen es nicht nur um Waffen, sondern auch um Anzahl und Dauer von Festen und den Alkoholgenuss ging.“

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ie ersten 100 - 140 Jahre des 1823 gegründeten Vereins waren vielfach von Not und Krieg geprägt. „Die Kriege 1864, 1866, 1870/71 und 1914/18 und andere schlimme Ereignisse führten zu wiederholten Ausfällen des Schützenfestes.“

Korps und Züge beim Neubeginn 1947 Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, wird die durchaus bedeutsame Zeit der Gründung des Grenadierkorps 1823 bis zum Zweiten Weltkrieg in dieser Schrift nur kurz wiedergegeben. Junge und Junggebliebene sollen vielmehr die Jahrzehnte vor Augen geführt eführt bekommen, die man n die jüngere Vergangenheit nennen könnte und aus der er es noch viele Zeitzeugen gibt.

Das letzte Schützenfest fest

Aber gerade in solchen Zeiten zeigte sich der wahre Schützengeist, getragen von sozialem Zusammenhalt. Gegenseitige Hilfe im SchützenFreundes-Kreis bei finanziellen, gesundheitlichen und familiären Problemlagen waren und sind an der Tagesordnung. Hilfswerke und Fonds für unterschiedliche fürsorgerische Zwecke haben die Menschen zusammengeschweißt und ihnen Mut gemacht.

So ist zu verstehen, dass es heute aus Politikermund verlautet: „Wenn es das Schützenwesen nicht gäbe, müsste es erfunden werden.“ Schön, dass dieser Wandel im Denken bei der sogenannten „Obrigkeit“ eingetreten und die Angst vor „paramilitärischen Organisationen“ gewichen ist.

Es war schon ein besonderer Idealismus, mit dem die Gründergenerationen viele Widerstände und auch Ängste aus dem Weg räumen mussten.

Verdienste, Arbeitszeiten und äußere Bedingungen waren im 19. und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ungleich andere als heute.

im Jahr 1939 fiel sozusasagen mit der Einberufung ng vieler Schützen zum m Kriegsdienst und dem m Abzug der damals starkk vertretenen Militärka-pellen in sich zusam-men. Schützenkönig Robert Lonnes sollte eine lange, von den äußeren Umständen her unglückliche Regierungszeit bevorstehen.

Er hatte bei der Parade de 1939 die erste von Grenadiermajor iermajor Theo Pütz dem Grenadierkorps gestiftete Schwenkfahne offiziell an den Fahnenschwenker Josef Küppers übergeben. Letzterer trug damals einen Frack mit Epauletten und roten Ärmelstulpen sowie den Bonapart mit Federbusch.

(Bekanntlich sind die Fahnenzüge inzwischen dazu übergegangen, die komplette Mannschaft mit dem blauen Waffenrock auszustatten;

Fahnenschwenker tragen Kappe statt Zweispitz mit Federbusch um von diesen beim Schwenken nicht behindert zu werden).

Die Fahne wurde übrigens zur Kriegsbeute – Major Pütz hatte sie mit anderen Wertsachen (vergeblich) unter seinem Bett B versteckt – und kkehrte auf verschlunggenen Pfaden 1987 nach Neuss zurück. n

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ür viele Schützen an der Front und bei anderen Einsätzen in and dies diesem unseligen Krieg war das Heimweh um die übliche Zeit des Schützenfestes besonSchü ders schmerzlich. Viele kehrten nie mehr, nach kehrt langer Gefangenschaft oder als a Kriegsversehrte in zurück. die Heimat Hei Bereits 1946, also ein Jahr wurden nach Kriegsende, K Stimmen laut, die sich erste Sti für die Wiederaufnahme des Schützenbrauchtums Sch aussprachen. Noch waren aussprach aber Schock, Leid und Not in der Bevölkerung so groß, dass die Feier eines solchen Festes nicht infrage kam.

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Junge Männer fühlten sich ermuntert, neue Züge zu bilden. So kam es 1948 und 1949 zu einer größeren Zahl von Zuggründungen im Neusser Grenadierkorps. Einige davon existieren heute noch wie Altstadtknäller, Blaue Blömkes, Liebe Jungens, Mer fenge net heem, Nüsser Prachtkerle,

Treue Jonge (alle 1948) und Nötere Hahne, Nüsser Sondermischung, Santa Lucia (alle 1949).

Bis Deutschland zunächst eine Verfassung und dann auch wieder Militär (Bundeswehr) bekommen sollte, vergingen noch ein paar Jahre. Neusser Schützen aber marschierten bereits wieder – nach alter Väter Sitte. Aber auch hier hatten der Krieg und das allzu Preußische Spuren hinterlassen.

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ie Mehrheit derjenigen, die sich für einen geregelten Neubeginn einsetzten, wollte das heimatliche Brauchtum pflegen, das Fest am letzten Augustwochenende als Volksfest begehen ohne ihm einen militärischen Anstrich zu geben, Parade und Umzüge sollten ordentlich bei unverzichtbarer Marschmusik dargeboten werden.

Für diejenigen, die von allem Militärischen „die Schnauze voll“ hatten, war das eine Gratwanderung. Neusser müssten aber keine Rheinländer sein, fänden sie nicht auch für solch schwierige Fragen eine Lösung.

Schützenpräsident Albert Vellen berief 1950 eine außerordentliche Chargierten-Versammlung ein, um einige grundlegende Dinge „von der Basis“

Aber 1947 entzündete sich der Funke allmählich wieder. Am Schützenfest-Sonntagmorgen gab es ein Schützenhochamt in St. Quirin, nach dessen Ende der immer noch amtierende König Robert I. von der rückwärtigen Treppe des Rathauses zu seinen Schützen und den Bürgern sprach. Sodann formierte sich ein kurzer Umzug von Chargierten vor allem der Grenadiere und Jäger.

„So lang ´ne Knop an de Box noch hält, wödd Schötzefess jefieht“ Getreu dem Motto „So lang ´ne Knop an de Box noch hält, wödd Schötzefess jefieht“ waren die Aktiven nun nicht mehr zu halten. 1948 richteten sie wieder ein komplettes Schützenfest aus, von dem auch das erste Nachkriegsplakat zeugt.

regeln zu lassen. So wurde als erster und wichtigster Beschluss festgelegt, dass es keinen Stechschritt mehr für die Schützen geben würde. Es folgten sechs weitere Beschlüsse, die sich mit dem Kredenzen, dem Verbot von Maskeraden und

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s gab keine Diskussionen um Hemden mit Stehkragen, um gestärkte weiße Leinen-Schützenhosen, die selbstverständlich nur mit Stegen getragen wurden. Etwas anderes als frisches Zylindergrün und täglich frische rot-weiße Nelken im Gewehr und am Revers kam für keinen infrage.

Die Euphorie über das wieder gewonnene Fest war eben auch mit dem Stolz verbunden, korrekt und proper er herausgeputzt alss Grenadierr und Offizier dabei sein zu dürfen – und nicht billig.

Uniformveränderungen beim Dienstagabendumzug, Regelungen für Zugfeste wie Krönungen und Sanktionen bei Zuwiderhandlungen befassen.

Wahrhaft weitreichende und strenge Beschlüsse, die ein kluger Präsident von den gewählten Vertretern der Züge und Korps – nicht etwa vom Komitee – fassen ließ.

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nd dennoch – irgendwie bekamen die Neusser Schützen und die sie unterstützenden Frauen es hin, mit größter Begeisterung ihrem Fest neuen Glanz zu verleihen.

Die Grenadiere litten trotz der oben geschilderten Neugründungen am meisten unter den kriegsbedingten Ausfällen. Das vormals größte Korps fiel hinter die Jäger zurück und bekam in den folgenden Jahren eine herbe Durststrecke zu spüren, die es auf knapp 600 Mann schrumpfen ließ. Was jedoch die Akkuratesse, Pünktlichkeit und den Zusammenhalt anging, blieb das Grenadierkorps stets vorbildlich – worauf die jeweilige Korpsführung auch größten Wert legte.

„Freud´ jeht för e neu Hemb“

„Freud´ jeht för e neu Hemb“, dieser Spruch ist gewiss nicht in Zeiten des Überflusses geprägt worden. Er dürfte vielmehr aus den ersten Schützenjahren nach Wiederbeginn, also etwa den 50er und Anfang der 60er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts stammen. Naturalienhandel (um es vornehm auszudrücken und nicht vom Schwarzmarkt zu sprechen), Armut nach Verlust von Hab und Gut, Neuanfang nach einer Währungsreform mit fast Nichts.

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Korps und Züge heute Aus den Jahren 1988 und 1998 gibt es eine Reihe von Schrift- und Bilddokumente des Korps und seiner Züge. 1988 war das Grenadierkorps an der Reihe, die jährliche Ausstellung in der Sparkasse zu beschicken. Hierbei übernahmen die Verantwortlichen besondere Anstrengungen, sich mit ungewöhnlichen Exponaten von den Standartausstellungen abzusetzen.

Highlight war die Präsentation der Tischfahnen aller Züge. Gewiss sind Tischfahnen – oftmals gestiftet von den Damen des Zuges – kein Al-leinstellungsmerkmal im Grenadierkorps. Aber dass die Züge zu fast 100% über ein solches oft geschichtsträchtiges Teil verfügten, erstaunte selbst die Korpsführung. Einige nahmen die Ausstellung zum Anlass, eine neue oder überhaupt eine Tischfahne anzuschaffen. Wie bei Korpsfahnen haben die Darstellungen auf den kleinen Fahnen einen hohen Identifikationswert für die jeweilige Gemeinschaft. Wir werden später noch auf eine besondere Tischfahne zu sprechen kommen, die als Ideengeber für das vom Grenadierkorps gestiftete Schützendenkmal am Hamtorplatz diente.

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ohe Identifikation mit dem Korps und dem Neusser Schützenwesen insgesamt, dies ist einer der wichtigsten Werte der jung gebliebenen Schützengemeinschaft.

Das Korps setzt sich für die Jugendförderung sowohl in den bestehenden Zügen als auch hinsichtlich der Bildung und Pflege neuer Züge ein.

Für Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr (Endalter bei den Edelknaben) besteht ein MitmachAngebot unter besonderer Betreuung in Form der „Fähnriche“.

Bei aller Freude über zahlenmäßigen Zuwachs in den letzten Jahren verlor man nie den Anspruch auf adrettes und vollständiges Auftreten aus den Augen. So muss sich jeder neue Zug zunächst in einem Probejahr einschließlich Schützenfest bewähren, bevor er aufgenommen werden kann. Die Korpsleitung hat sich auch nicht davor gescheut, die satzungsmäßigen Möglichkeiten des Ausschlusses von Zügen zu praktizieren. So etwas spricht sich herum, sorgt für Konsolidierung und prägt die notwendige Ordnung des traditionsreichen Grenadierkorps.

Die Züge wissen aber auch, dass sie sich mit ihren Sorgen und Nöten an die Korpsspitze wenden

können. Hilfestellungen bei schwindender Mannstärke, anstehenden Jubiläen, Fragen zum Fackelbau und hierzu erforderlichen Utensilien bis hin zum Bauplatz oder auch Empfehlungen zu Beiträgen und steuerlichen Fragen wie Zinsabschlagsteuer, stets weiß jemand im Vorstand Rat oder Hilfe.

Längst ist die frühere Rekordmarke aus 1929 mit 79 Zügen und 1000 Mann geknackt. Damals spielte offenbar die Zugstärke noch keine Rolle.

Heute kommt das Korps bei etwas über 80 Zügen auf rund 1500 Schützen, wobei jeder Zug mindestens 13 Mann aufweisen muss. Schaut man jedoch in die Korpsliste finden sich viele Züge mit 20 und mehr Grenadieren.

Es zählt zu den ungeschriebenen und damit wichtigsten Gesetzen, den Zügen seitens der Korpsführung nicht in innere Angelegenheiten hinein zu reden.

Rat und Hilfe – siehe oben – ja, alles andere ist Zugsache. So hat sich ein buntes Zugleben entwickelt. Ob heutzutage noch regelmäßige Versammlungen z.B. monatlich abgehalten werden (können), hängt auch davon ab, ob die Zugkameraden vor Ort sind oder beruflich oder studienbedingt nur gelegentlich nach Neuss kommen.

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entscheidenden Momenten führte. Nach der Regeländerung hielten alle voll drauf, da es ja nicht vom letzten Schuss abhing, wer Würde und Bürde zu tragen hat. Es gibt auch Züge, die schießen auf Kartoffeln statt auf Holzvögel und solche, die sich jährlich wechselnde Spiele und Sportarten einfallen lassen um ihren Sieger oder Besten zu ermitteln.

Auch bei Krönungen und Siegerfeiern reicht die Palette von offiziellen Ritualen wie beim „großen Schützenkönig“ über eine interne Feier bei einem Ausflug bis hin zur heißen Fete in sportlicher Kleidung.

Manche treiben aktiv Sport untereinander (Tennis, Radtouren, Fußball, Skilaufen), andere schätzen den passiven Sportgenuss z.B. als Zuschauer ihres Fußballvereins. Dazu gehören die unvermeidlichen anschließenden Diskussionen über die Leistungen und Fehler der Sportler auf dem Spielfeld.

„In mehr als 80 Zügen rund 1500 Schützen“

Ob und wie ein Zugkönig oder -Sieger ermit-

Alle gemeinsam haben einen Beweggrund, sich gerade diesem Zug im Grenadierkorps angeschlossen zu haben. Ob dabei die aktive Rolle beim Schützenfest, das schmucke Kleid des Grenadiers oder die sozialen und gesellschaftlichen Kontakte das Jahr über entscheidend waren, hat noch nie jemand wissenschaftlich untersucht.

Das ist auch nicht nötig. Denn jeder Schütze weiß, telt wird, kann auch auf vielerlei Art beantwortet was er am und vom Schützenfest, von seinem werden. Das gleiche gilt für Krönungen oder ZugZug und seinem Korps hat und was er selbst zum feiern. Ideenreichtum und buntes Leben kennen Gelingen des Ganzen beitragen kann. Und das ist hier kaum Grenzen. So gibt es einen Zug, in dem gut so. nicht derjenige die Königswürde erringt, der den letzten Splitter vom Holzvogel abschießt, IMPRESSUM sondern „der LorNeusser Grenadierkorps von 1823 beer gebürt“ dem, Herausgeber: Rainer Halm (Vorsitzender) Werresweg 74a, 41468 Neuss der den vorletzten Alle Rechte vorbehalten.

Schuss auf den Vogel Redaktion: Karl-Heinz Beek, Eric Cieslak, Peter Orth, Achim Tilmes, getan hat. HinterTh omas Rheidt grund war eine DrüEric Cieslak, Archiv Neusser Grenadierkorps ckerei vor dem Bilder: Titelbild: Leo Rheidt Königsamt und seiLayout u.

Produktion: JR WERBUNG ETC. / Carola Joos-Rick nen „VerpflichtunErstausgabe: 27.07.2013 gen“, was zu gezielten 5000 Exemplare Fehlschüssen in den Auflage:

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50er Jahre: Cut und Frack waren out I

n der ersten Dekade nach dem Wiederbeginn waren die Züge, die sich über die Zeit der braunen Machthaber und den Krieg gerettet hatten damit beschäftigt, sich zu konsolidieren. Nichts war mehr so wie früher. Doch wir haben es nicht mit der Generation des Jammerns sondern des Zupackens und der Praxis zu tun. Man freute sich im wahrsten Sinne des Wortes des Lebens. Es gab viel nach zu h holen.

Gelegenheit l JJede d G l h i zum Feiern wurde wahrgenommen.

An Speisen und Getränke stellten die Überlebenden keine hohen Ansprüche – es galt Selbstversorgung. Zu einer Festivität brachte jeder mit, was er gerade auftreiben konnte. Wer ein Stück

zenzüge. Sie bewiesen sich sowohl in der Innenstadt als auch in den aus dem Boden schießenden neuen Stadtteilen als starker Integrationsfaktor.

Schon bald hatte Neuss seine Einwohnerzahl mehr als verdoppelt. m ((Allerdings auch über die 50er Jahre hinaus.) d

Von

diesem Boom p profitierte das Grenadierkorps am wenigsd tten. Die Jäger wuchsen und die Schützenlust u eerfand sich neu. Zur aangesprochenen Zeit war es durchaus üblich, w in i Frackk oder d Cut und d Zylinder zu heiraten; bei Kinderkommunionen trug der Kindesvater gerne einen Zylinder und auch bei Trauerfeiern durfte diese festliche Kopfbedeckung nicht fehlen. Vielleicht waren gerade das Gründe, warum junge Männer nicht für das Outfit der Grenadiere begeistert werden konnten.

Natürlich sah der Vorstand des Korps diese Entwicklung und den Trend zu „Grün“ mit großer Sorge. Er setzte zunächst einmal auf die Grenadiertugenden und hielt an strenger Ordnung und guter Disziplin in Korps und Zügen fest.

Werte und Grundsätze wollte man nicht dem Zeitgeist preisgeben. Ruhe bewahren und mit rheinischer Gelassenheit der Realität ins Auge schauen nach dem Motto: „Et hät noch emmer jot jejange“, war, wie sich später herausstellte, die bewährte Devise kluger Männer wie Berten, Königshofen, Pütz und Klosterberg.

„Nichts Junges wächst nach “

Grabeland oder einen Schrebergarten erwischte, zog dort Obst, Salat, Gemüse und kochte so viel wie möglich ein. Hausschlachtungen waren beliebte Feste und es ging nichts über „Himmel on Äd“, Panhas oder Hämke möt jestufte Äpel.

In Neuss kehrten nicht nur die (zu lange) gefangen gehaltenen Spätheimkehrer zurück, die Stadt nahm auch in hohem Maß Flüchtlinge und Vertriebene auf. Das hatte Einfluss auf die Schüt-

Wie W schon geschildert, gab es e direkt nach der Wiederbelebung des Schützenfestes b 1948/49 eine ganze Reihe 1 von v neu gegründeten Zügen im Korps. Doch das setzte nach wenigen Jahren schlagn artig aus. Bis a auf a die immer wieder vorw kommenden k Abspaltungen A aus bestehenden Zügen (Zugteilungen) wuchs nichts Junges nach.

Einige Züge, die mit viel Enthusiasmus beim Neuanfang dabei waren, zahlten Alter, Verletzungen und Krankheiten Tribut. Sie hörten entweder ganz auf oder fanden eine Form, z.B. als Kegelklub weiter zu bestehen.

Sie haben sich stets für ein adrettes Korps eingesetzt und alles dafür getan, die vaterstädtische Tradition über die schwierige Zeit schrumpfender Mitgliederzahlen zu retten.

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Schützenkönige aus den Reihen des Neusser Grenadierkorps seit 1950 1952/53 1966/67 1967/68 1977/78 1990/91 1991/92 1993/94 1996/97 1997/98 2003/04 2007/08 2008/09 2011/12

Arthur Hans Hans Hermann-Josef Thomas Jakob Christian Erich Heinz-Willi Marco Horst Dr. med Hermann-Josef Rainer

Lutz Tils Schiefer Konads Nickel Matheisen Hellendahl Matzel Maassen Sickel Dvorak Verführt Halm

Deutsche Eiche Niemals In alter Frische Mer fenge net heem Sportfreunde Immer treu Mer dörve De Teunisse Sportfreunde Op zack Zunfttreue Promenademischung Fetzige Nüsser

„Ein zielsicheres Auge“ wünscht der amtierende Vorstand allen Schützen beim Anlegen auf das Objekt der Begierde.

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Vorsitzende, Majore, Hauptleute und Adjus

Vorsitzende des Grenadierkorps bis 1937 1937 - 1954 1954 - 1979 1979 - 1996 1996 - 2003 2003 – 2012 ab 2012

Josef Braeckeler Will Berten Josef Königshofen Achim Tilmes Walter Pesch Günter Engels Rainer Halm

Korpsführer und Adjutanten Korpsführer: 1963, 65, 75, 76, 2001 Bernhard Schmitz 2012 Peter Brüggen Adjutanten: 1963, 65, 75, 76 K. Heimanns 2001 Hans-Bernd Schmitz 2012 Reinhard Block

Majore des Grenadierkorps 1907-1911 1912-1913 1920-1925 1926-1928 1929-1947 1948 1949 1950-1955 1956-1959 1960-1965 1966-1976 1977-1979 1980-1995 1996-2005 2005-2012 seit 2013

Quirin Beckers Jean Helten Heinrich Tilmes Theodor Ismar Theo Pütz Heinrich Klosterberg Theo Vitus Paul Esser Clemens Klosterberg Karl Meyer Josef Tilmes Josef Brinkmann Dr. Wilhelm-Josef Heyers Achim Tilmes Karl-Heinz Beek Markus Ahrweiler Majore vor 1900

1835

Peter Creyfelds Christan Hansen Paul Rennefeld Theodor Wiertz Alexander Lülsdorff Anton Matheisen Christian Schellens Franz Servaes

Adjutanten des Grenadierkorps

1912-1913 1922-1925 1927-1928 1929-1947 1948-1953 1954-1958 1959-2002 2003-2005 2006-2012 seit 2013

Quirin Beckers Jean Hilgers Jakob Sprenger Jakob Spelter Herr Reinartz Heinrich Klosterberg Clemens Klosterberg Heinz Maaßen Bernhard Schmitz Karl-Heinz Beek Peter Brüggen Markus Degen

Hauptleute des Grenadierkorps 1919-1937 1947-1949 1950 1951-1956 1957-1974 1975-1977 1978-1995 1996-2011 seit 2012

Hubert Korbmacher Heinrich Wyrich Heinrich Richartz Peter Breuer Josef Königshofen Heribert Schneider „Mer feenge net heem 1948“ Karl Schiller „Mer feenge net heem 1948“ Rainer Halm „Fetzige Nüsser 1986“ Michael Gräff „Santa Lucia“

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60er Jahre: erste junge Züge Bis in die Mitte der 60er Jahre setzte sich der Schrumpfungsprozess des Grenadierkorps fort.

Zu den damals bestehenden Problemen, dass junge Männer in der Regel keinen Frack oder Cut und schon gar keinen Zylinder tragen wollten, gesellte sich die zunehmende Überalterung im Korps. Brutal ausgedrückt galten die Grenadiere als „Altmännerverein“.

Mode und Trend entschieden über die Korpswahl, über den Chic der Uniform. Plötzlich spalteten sich auch die Hubertusschützen und die Väter des neuen Korps der „Schützengilde“ griffen in die Trickkiste.

Der Stadtarchivar suchte so „Lange“, bis er in den Annalen des Bürger Schützen Vereins eine Gilde fand. So konnte das Problem eines nicht erwünschten neuen Korps gelöst werden. Wie im Fall der Schützenlust feierte man eine Wiederbegründung.

nur mit Stegen zu tragen war. Stege würden übrigens auch den heutigen bügelfreien Hosen gut tun, wie man auf den Paradefotos an flatternden Hosenbeinen leicht nachverfolgen kann.

Die Neuzugänge entwickelten sich prächtig.

Schnell schlossen sie mit Tradionszügen Freundschaften und fanden bei diesen Förderung und Aufnahme. So entwickelte sich das heute noch bestehende Patend sschaftssystem zwischen bestehenden und neuen jungen Zügen. Im d Grenadierkorps war keine RevoluG ttion zur Erneuerung erforderlich. Ein kkluger Vorstand wusste die Aktivitäten und Ideen junger Männer geschickt u aaufzunehmen und in die rechten Bahnen zu lenken. So reformierte und B aattraktivierte sich das Korps von unten nach oben – wovon in den weiteren n Dekadenberichten noch zu sprechen D ssein wird.

EEin überaus wichtiger Effekt dabei war, Nebeneffekt wäre stark untertrieben, N der positive Ruck, der durch das ganze d Korps ging. Wir sind wieder wer und K wachsen! Frisches Blut schafft neuen Mut. Mit Hinweis auf die jungen Kameraden hatten es die älteren auch wieder leichter, Nachwuchs in ihre Traditionszüge zu holen, Söhne in den eigenen Reihen zu behalten statt ihr Abwandern Richtung „Grün“ beobachten zu müssen.

„Von weissen Fliegen und Oberbilker Vorhemdchen “

Junge Korps brauchen junge Leute. Alte auch – doch die Konkurrenz wuchs. Endlich, nach langer Durststrecke, war der Bann gebrochen. 1968 marschierten mit der „Promenademischung“ und „Mer donnt möt“ ganz junge Leute in neuen Zügen im Grenadierkorps. Ihr Beispiel machte erstaunlich schnell Schule und es folgten 1969 drei weitere junge Züge nach.

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Der erste Schritt mag heute banal klingen, war aber ein Durchbruch und ist nicht mehr weg zu denken: Bis 1967 gehörte das Hemd mit Stehkragen oder der aufgesetzte Stehkragen, also das

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nter den Neuen befanden sich Vorkämpfer, die auch später bereit sein sollten, an vorderster Stelle Verantwortung zu übernehmen. Doch zunächst trat man mit jugendlichem Elan an die Doppelspitze des Korps heran, um der Jugend auch bei den Kosten behilflich zu sein. Die beiden Josefs (Tilmes als Major und Königshofen als Vorsitzender) zeigten sich nicht nur gesprächsbereit, sie boten einem engagierten Team aus jungen Leuten sogar Raum, Vorschläge zu entwickeln, wie das Korps für junge Leute attraktiver werden könnte. Wer sollte das auch besser wissen, als junge Männer selbst.

Frackhemd (unter Umständen mit dem Oberbilker Vorhemdchen) zur Grundausstattung des Grenadiers. Ab 1968 war es zunächst jedem neu gegründeten, später jedem Grenadierzug erlaubt, die weiße Fliege auf einem ordentlichen weißen Hemd, wenn vorhanden einem Smokinghemd, zu tragen. Damit war manchem jungen Mann schon mal ein Kostenproblem genommen.

Später

setzten sich dann auch noch die pflegeleichten weißen Trevirahosen durch und es entfielen die teuren Reinigungs- und Stärkekosten der brettsteifen Leinenhosen.

Mit diesen konnte nur ein Unternehmen in Neuss richtig umgehen – und das war nicht billig. Wahrscheinlich erinnern sich nur noch Jubilare an diese Hosengeneration, die überdies

Bei aller Euphorie blieb der Vorstand Wächter der überkommenen Werte und guten Sitten.

Auch das sollte sich in den folgenden Jahrzehnten bewähren.

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190 JAHRE • NEUSSER GRENAD IERKORPS VON 1823 • Juli 2013

Korpssieger

Korpskette gestiftet 1978 vom damaligen Major Josef Tilmes.

Korpssieger des Grenadierkorps 1962 Dahmen „Treu zum alde Nüss“ 1963 Hugo Sticht „Frei Novesium“ 1964 Leo Fassbender „Frei Novesium“ 1965 Wilhelm Hamacher „Immerblau“ 1966 Peter Kirchhofs „Münsterkorps“ 1967 Horst-Dieter Paikert „In Treue fest“ 1968 Heribert Schneider „Mer fenge net heem“ 1969 Bernhard Salden „Treue Jonge“ 1970 August Bansen „Treue Jonge“ 1971 Udo Hapke „Nüsser Sondermischung“ 1972 H.-J. Konrads „Mer fenge net heem“ 1973 Jakob Matheisen „Immer treu“ Ab 1974 wird der Sieger dieser Schießklasse als Korpssieger NGK geehrt 1974 Heinz Freitag „Nüsser Blömkes“ 1975 Fritz Engels „Liebe Jungens“ 1976 Reinhold Voss „Mer fenge net heem“ 1977 Walter Bell „Nüsser Sondermischung“ 1978 Karl-Heinz Becker „Mer dörve“ 1979 Peter Rommerskirchen „Rheinische Jungens“ 1980 Rolf Krey „Treue Jonge“ 1981 Leo Efferz „Mer dörve“ 1982 Karl-Heinz Becker „Mer dörve“ 1983 Ralph Dymek „Liebe Jungens“ 1984 Edi Schmitz „Blaue Blömkes“ 1985 August Bansen „Treue Jonge“ 1986 Leo Efferz „Mer dörve“ 1987 Theo Krüppel „Dreikönigenchor“ 1988 Norbert Vogt „Halt fass an Nüss“ 1989 Josef Koenen „Mer fenge net heem“ 1990 Heinz Merken „Blaue Blömkes“ 1991 H.-W. Prinz „Mer maake möt“ 1992 Rheinhold Voss „Mer fenge net heem“ 1993 Ernst Klaus „TC In Treue fest“ 1994 Michael Hoos „Immer weiter“ 1995 H.-J. Deuß „Knüver“ 1996 Uwe Fietz „Santa Lucia“ 1997 Stefan Jonas „Immer weiter“

1998 Günther Ludwigs „Fahnenzug 1960“ 1999 Stephan Meier „TC In Treue fest“ 2000 Herbert Nießen „Mer fenge net heem“ 2001 Karl Miler „Gren.-Zug In Treue fest“ 2002 Christoph Höning „Batzeschläjer“ 2003 Francesco Granato „Santa Lucia“ 2004 Leo Joepen „Altstadtknäller“ 2005 Dieter Hopf „Echte Nüsser“ 2006 Ronnie Zjilmans „Rheinländer“ 2007 Markus Seidler „Op Zack“ 2008 Marvin Dönni „Fahnenzug 1920“ 2009 Ralf Engels „ Mer send wer do“ 2010 Klaus Lindner „Nüsser Prachtkerle“ 2011 Helmut Kauschka „Fetzige Nüsser“ 2012 Eric Cieslak „1. Neusser Regiments Tambourkorps“ 2013 Peter Orth „Blaue Blömkes “ Korpssiegermannschaft des Grenadierkorps 1962 Dreikönigenchor 1963 Fahnenzug 1920 1964 Nüsser Sondermischung 1949 1965 Mer fenge net heem 1948 1966 Münsterchor 1921 1967 Treue Jonge 1948 1968 Mer fenge net heem 1948 1969 Treue Jonge 1948 1970 Mer fenge net heem 1948 1971 Fahnenzug 1920 1972 Immerblau 1948 1973 Immer treu 1954 1974 Nüsser Blömkes 1934 1975 Mer fenge net heem 1948 1976 Mer fenge net heem 1948 1977 Münsterchor 1921 1978 Mer dörve 1927 1979 Nüsser Sondermischung 1949 1980 Halt fass an Nüss 1973 1981 Echte Nüsser 1934 1982 Treue Jonge 1948 1983 Mer donnt möt ut Frack 1968 1984 TC „In Treue fest“ 1968 1985 Echte Nüsser 1934 1986 Mer donnt möt ut Frack 1968 1887 D´r Maat eraff 1980 1888 Fahnenzug 1960 1989 Mer donnt möt ut Frack 1968 1990 D´r Maat eraff 1980 1991 D´r Maat eraff 1980 1992 Münsterchor 1921 1993 Santa Lucia 1949 1994 Immer treu 1954

Gestiftet 1973 vom damaligen Vorsitzenden J.Königshofen, Major J.Tilmes und Adjutanten Berni Schmitz.

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Mer donnt möt ut Frack 1968 Mer maake möt 1968 Halt fass an Nüss 1973 Fahnenzug 1960 Fahnenzug 1960 Halt fass an Nüss 1973 Nüsser Blömkes 1934 Fahnenzug 1960 Rheinische Jungens 1927 Fahnenzug 1920 Echte Nüsser 1934 Mer doont möt ut Frack 1968 Fahnenzug 1960 Halt fass an Nüss 1973 Fahnenzug 1920 Stubenhocker 1995 Echte Nüsser 1934 Santa Lucia 1949 Blaue Blömkes 1948

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Schötzefess es et janze Johr W

at mäk dat Schötzewese ut? Dat et dat janze Johr anduht.

Wenn mer ens janz bewoß dorch et Kalenderjohr jeht, stellt mer fass, dat die Schötze överhaup kenne Wengkterschlop kenne. Jede Monnt jöt et e voll Projramm. Trotzdem meut ons manch ene enkalle, mer hädde bloß e „Somerbrauchtum“.

Em Janewar denk jede Echte Nüsser, wie jot, dat mer et Weihnachtsjedöns henger ons hant. Jetz könne mer ons In alter Frische weer op Kermes freue. Mer dörve Krönunge fiere on dr Schöttelplack schwenge öm et Zogselver ze putze. Et wöt jeplant, jeprob‘ on för Överraschonge jesorgt.

Hant die Nüsser Fründe dann en seltener Einigkeit err Fess jefiet, höt mer se am fröhe Morje küme: „Mer fenge net heem“.

Em Februar, och „Schneebruar“ jenannt, fällt dökkes Schnee op manche Deutsche Eiche. Net nur Fetzige Nüsser, och manche Bommelante maake möt, wenn et heesch samt Skier en de Berje ze jöcke.

En Kölle, Nüss on Düsseldorp sühße de Rheinländer en dem Monnt als Nüsser Sondermischung en seldene Jewänder wie de Teunisse durch de Stadt lope on Stief Staats Fastelovend fiere. Doch ohne Treue Junge hätten die Nüsser Fastelovendsjecke e Johr lang net ens ene Prinz Karneval jehatt.

Ech sag jo emmer, be dehne Karnevaliste jöt et Nix als Trabbel.

Kom send em Mäz de Iesblome an de Finster jetaut, make sech sämtliche Stubenhocker op dr Weg, Blaue Blömkes ze söke. We feste ärbeet dörv och Feste fiere. Jede Jelejenheit, ob Stiftungsfeß oder Jubiläum, wöt wohrjenohme, op dr Putz ze kloppe. Op die Aat stonnt die Liebe Jungens Treu zum Fass, schleppe de Pittermänner an on dr Dreikönigenchor hät sojar en Kalte Ente parat jemat.

Em Aprel schlage die Altstadtknäller e Fußballturnier vör. De Netzroller meute ävver levver Tennis speele. Haupsach Sport meene die Sportfreunde dozo on freue sech drop, noch ens richtije Fidele Brüder Novesias ze senn on om Sportplatz et Dierke jäje ze dörve.

E

m Mai kütt dann endlich weer dr Ewige Frühling, wenn sämtliche Nüsser Blömkes an ze sprieße fange. Och Mer send wer do rope die Höfer Jonge.

Bem Kengerfess am Wassertorm wede iesch ens die Drießhöppkes fottjemaat, die die Promenadenmischlinge do hengerlote hant.

Mer könne jet, schallt et ons em Juni entjän, wenn Nüsser Sprößlinge sech an dr Fackelbau make. Do jöt et zwar Dröckeberjer dobee, ävver wat die richtije Kirmesfreunde send, för die es ene Fackelzug ohne Fackel halve Krom. Schließlich mot so en Tradition jo Immer weiter jonn, domöt emmer neue Nüsser Prachtkerle Op Zack send on et bem Baue heesch: Mer donnt möt ut Frack!

Von der Bejeisterong lävt ons Frei Novaesium; wo emmer du Schötze triffs, jilt de Wahlspruch Halt fass an Nüss.

M

er send schon we´er e half Johr älder on engs Juni anjekome. Urlaub, Jade- on Stroßefeste stonnt an – emmer möt bangem Bleck nom Hemmel: Spellt onse rheinische Somer möt oder mösse mer ons op Rä‘en enstelle? Wie säht de Nüsser: Et kütt wie et kütt on et es noch emmer jotjejange.

D

ie Fahnezög von 1920 on 1960 brenge denne jonge Fähnriche bös zem Juli et Schwenke be.

Major on Adju lade zem Exerzeere en. Manche Neue kritt et ieschte Mol ze höre, dat mer op Frei weg losmascheet on net op Lott jonn. Et jöt Knüver, die be denne Versammlonge en de Stadthall‘ levver em Rosejaad biwakeere. Von Früh bis Alt wöt do alles eranjeschlepp‘ on du fengs kom Nötere Hahne, die sage Mer möje nix.

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Dr Münsterchor sengk en de Stadthall‘ dem Köning ze Ehr jet von de Santa Lucia on dann trecke sämtliche Rheinische Jungens durch de Overpootz on brenge erre Köning no Hus. Noher jeht et en de Stammlokale on op de Stroote, wo jong on alt Allzeit bereit Treu zur Theke stonnt. Wo jet loss es, send alle Jrenadeere Immer am Ball.

Enzwesche es dr Kermesmonnt Aujuß eranjerötsch. Quiri Nüsser mösse dr Quirines schure on et Fahne hesse orjaniseere. Bal löpp weer jede Rheine Nüsser Ziemlich zackig Dr Maat erop on Dr Maat eraff. Zylinder, wisse Boxe on Batzeschläjer wede parat jemat. Jede Jrenadeer well Treu zum alde Nüss stonn on et schwatt/wisse Korps prächtig präsenteere.

M

anche Nüsser donnt nur so, als wören se Treue Rheinländer, hänge ävver zem Schötzefess noch net ens en Fahn´ erut, die Scheinheilige. Wo mer Fahne be dem Eierkopp en onse Fanshop doch so jönsteg krieje kann!

No Kermes mot net nur de Zunfttreue kleene Brütches backe. Die mieschte Rösige Jonges hant die letzte Jröschkes, hütt mot mer sage Cents, op dr Kopp jehaue. Jetzt brucht mer Echte Fründe, öm Immer flüssig senn ze könne. Et jött ävver och die Knall Haade, son Wendsläpper, die em Herbs nom Ballermann fleje, öm noch ens de Sau erut ze lote. Ze Hus verzälle se dann, se wören Immer treu jebleeve.

Jo, mer halde zesame wenn ons ene jet well on stonnt zem Korps In Treue fest.

An Herrjott on Heimat en Freud´ on em Knies halt fass bös zem Baschte, so fass wie Nüss.

Vortrag beim Majorsehrenabend am 24.7.2004 von Major Achim Tilmes

Seit Verfassung dieses Textes im Jahr 2004 sind 14 neue Züge im Grenadierkorps entstanden, die hier der Vollständigkeit halber aufgeführt werden: Die R(h)einsten Helden, Wisse Röskes, Brave Jonge, Janz wat feines, Prachtkerle, Ut Spass an de Freud, Alles wödd jot, Nüsser Pinguine, Op immer Fründe, Cura Novaesio, Die Kopfnüsser, Hippeböck, Kuddelmuddel, Et jeht net ohne

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Grenadieradjutanten – eine besondere Spezies A

n den Adjutanten des Grenadiermajors werden besondere Anforderungen gestellt. Zunächst einmal soll er ein guter Reiter sein. Bekanntlich haben Major und Adjutant der Grenadiere beim Paradeablauf spezielle Aufgaben, die Übersicht, Beherrschung der Kommandos und reiterliches Geschick erfordern.

In der Reihenfolge der Korps ist der Grenadiermajor der nächste und ranghöchste Berittene und übernimmt bei Abwesenheit des Oberst das Kommando über das Regiment. Die Spielregeln beim Aufmarsch der Schützenkorps sind so aufgestellt, dass die Grenadiere als erste auf dem Markt Aufstellung nehmen und die Aufmärsche aller weiteren Korps unter den Blicken von Grenadiermajor und Adjutant stattf inden.

Der Oberst hat bis dahin noch keinen Auftritt. Nach Ende der Aufmärsche richtet sich der Grenadiermajor mit seinen Kommandos daher an das ganze Regiment und beginnt: „Regiment stillgestanden!“ Sodann erhält sein Adjutant die Order, dem Herrn Oberst zu melden, dass das Regiment zur Abnahme angetreten ist.

In der Regel kommt es bei der kurzen Distanz bis zum Oberst zu einem Trab, einer ordentlichen „Versammlung“ des Pferdes, Gruß und Meldung an den Oberst und dann wendet er das Pferd und bemüht sich auf dem Rückweg zu seinem Major um einen kurzen Galopp, bevor er die Ausführung des Befehls vermeldet. Diese kleinen reiterlichen Kunststücke sind das Salz in der Suppe einer Neusser Schützenparade. Sie bergen zudem den Kitzel für das Publikum in sich, dass es mal nicht wie geplant klappt, eine Kopfbedeckung beim Anreiten fliegen geht, das Pferd nicht so will wie d der Reiter o oder es gar d den Reiter vverliert, was kkeinem zu w wünschen – aaber schon p passiert ist.

W Wenn dann M Major und A Adju den O b e r s t n nach dessen R Regimentsü übernahme b bis zur Spitzze des Jägerkorps begleiten, heißt es auf schnellstem Weg in den Mittelpunkt des Geschehens zurück zu kehren. Vom Löwen, dem Kriegerdenkmal am Markt, geht es im Trab, spektakulärer im Galopp, zurück bis vor die Inseltribüne.

„Regiment stillgestanden!“

Hier setzen nun die reiterlichen Künste eines Adjutanten ein. Warum, das sei vor allem Nichtreitern kurz erklärt. Pferde sind Herdentiere, kaum wehrhaft und auf Schutz, notfalls auf Flucht bedacht. Schon ein zweites Pferd, vor allem ein vertrautes, gibt dem Adju-Pferd Sicherheit. Nun will der Grenadieradjutant aber nicht nur sein Pferd aus der gewohnten Position wegbringen, er versucht auch noch, es nach wenigen Schritten in den Galopp zu bringen, um den Auftrag seines Chefs auszuführen.

Der Major erteilt von dort die entsprechenden Kommandos, damit der Präsident vor korrekt stehenden Schützen seine Ansprache halten kann. Nach deren Ende ertönt die Nationalhymne, vor der wiederum notwendige Befehle an die auf dem Markt stehenden Schützen und Musiker erfolgen.

Bei den vorsteheden Schilderungen wird schon die besondere Rolle des Adju-

tanten deutlich. Sie geht aber noch viel weiter.

Damit der Major sich auf den generellen Ablauf konzentrieren kann, kümmert sich sein Adjutant um die Details: Augenkontakt zur Spitzenkapelle, kontrollierende Blicke auf Züge und Schützen, ob dort auch alles seine Richtigkeit hat und manches mehr.

Soviel zunächst zu den allgemeinen Adjutantenhinweisen. Nun zu den Persönlichkeiten, die dieses wichtige Amt, welches laut Satzung des Grenadierkorps einen festen Platz im Vorstand vorsieht, seit Wiederbelebung des Schützenfestes ausgeführt haben.

1948 übernahm Clemens Klosterberg diese Aufgabe von seinem Bruder Heinrich, der ins Majorsamt wechselte. Von 1954-1958 kam Heinz Maaßen zum Einsatz, der 1959 plötzlich ausfiel, so dass der inzwischen zum Major avancierte Clemens Klosterberg auf die Suche nach einer Vertretung ging. Er wurde bei dem Further Reiter Berni Schmitz fündig, der sich bereit erklärte, für ein Jahr in der Stadt einzuspringen.

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Doch es kam anders: Der Tod des Grenadier-

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D

ass Karl-Heinz Beek als Adju nachrücken würde, war für niemanden eine Überraschung. Man traf ihn wöchentlich mit seinem Freund Achim Tilmes im Grefrather Reitstall und bei Ausritten an. Aber er hatte wohl mit einer längeren Dienstzeit in diesem Amt gerechnet und nicht erwartet, dass bereits nach zwei Jahren die Wahl zum Major auf ihn zukommen würde. Anfang dieses Jahres trat er von seinem Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück und seine Nachfolge trat Markus Ahrweiler an. Der wiederum benannte Markus Degen als seinen Adjutanten.

majors stellte das Korps vor neue Probleme. Mit Karl Meyer nahm man eine Anleihe bei den Hubertusschützen. Er galt nicht als der sicherste Reiter, so dass Berni gebeten wurde, ihm zur Seite zu stehen. Inzwischen war er auf der Furth Grenadiermajor geworden und schlüpfte zwei Mal in diese Rolle um den Neusser Major zu vertreten.

Das sollte auch bei späteren Majoren noch drei Mal erforderlich werden.

Aus dem „emol uthelpe“ wurden 44 Dienstjahre ohne einen einzigen Ausfall für Grenadieradjutant Berni Schmitz. Erst bei seinem sechsten Major Achim Tilmes fand er 2004 in Karl-Heinz Beek einen Nachfolger. Dieser wiederum, 2006 Major geworden, holte sich den Regimentsfahnenträger (Vorreiter) Peter Brüggen als Adjutanten.

U

nsere Überschrift ist in hohem Maße dem Mann gewidmet, der für mehrere Generationen von Grenadieren erkennbar mit die berittene Korpsspitze bildete. Schmitze Berni hat sich über die Jahre zum Original bei den Schützen gemausert. Lange Zeit setzte er beim Fest eigene Pferde ein, so den legendären „Lausbub“, der es fertig brachte, bei allem Paradegetöse ein Schläfchen zu halten. Eigene Pferde müssen aber auch transportiert, geputzt, aufgezäumt, gesattelt und stets pünktlich an den richtigen Platz gebracht werden. Das wäre ohne den großartigen Einsatz von Marianne Schmitz und zeitweilig auch von Sohn und Tochter nicht möglich gewesen.

ihm besonders angetan. In diesem Bereich trat er auch als Stifter hervor.

In die Liste der Adjutanten gehören auch Karl Heimanns und Hans Bernd Schmitz, die Berni begleiteten, wenn er Majorsvertreter war. Von der Mentalität her standen ihm die Majore Josef Tilmes (gleiche Altersgruppe) und später dessen Vetter Achim Tilmes am meisten nahe. Mit letzterem verband ihn schon eine jahrzehntelange Freundschaft durch den Vorstand und das gemeinsame Hobby Reiten.

„dat wor et“

Aus 44 Jahren Adjutant Berni Schmitz gibt es viele Begebenheiten und Dönekes zu berichten.

War er einerseits für jeden Spaß zu haben, so nahm er sein Amt, seinen Dienst durchaus sehr ernst. Korpsfahnen und Fahnenoffiziere hatten es

Berni setzte es ins Werk, Wiljo Heyers für das Majorsamt zu gewinnen und ritt ihm 16 Jahre zur Seite. Die Grenadiere widmeten dem längst dienenden Adjutanten die Ehrenmitgliedschaft und zum Abschied aus dem Amt den Großen Zapfenstreich. Mit den vieldeutigen Worten „dat wor et“ übergab er sein Amt. Nach wie vor verfolgt er das Korpsleben mit Interesse und Teilnahme und gehört dem Zug seines letzten Majors als Ehrenmitglied an.

o Sieht man also n einmal von den aufstiegsbedingten Fällen ab, so zeichnen sich die Adjutanten des Grenadierkorps durch große Kontinuität und Beständigkeit aus. Ob aber noch einmal jemand über 40 Jahre ein solches Amt ausüben wird, darf bezweifelt werden.

Berni ist eben ein besonderer Spezi.

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70er Jahre − ein Boom setzt ein D

ie 70er Jahre des 20. Jahrhunderts brachten die entscheidende Wende und das Grenadierkorps auf den Weg zur mannstärksten Gemeinschaft im Neusser Bürger Schützen Verein.

Was war denn passiert, dass es plötzlich einen solchen Zulauf junger Männer zu den bisher von ihnen so gemiedenen Herren in schwarz/weiss mit Zylinder gab? Kommen wir zunächst einmal auf äußere Veränderungen zu sprechen, solche im allgemeinen Stimmungsbild, die dem Spitzenkorps entgegen kamen.

In den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg bastelten die Menschen an neuen Lebensgrundlagen, suchten und schufen Arbeitsplätze, gründeten Unternehmen. Der Blick zurück, alle Nostalgie war out, hatte einen faden Beigeschmack.

Allmählich aber stellte sich Stabilität ein. Man fand wieder Interesse am Guten vom Alten.

Nachkriegskinder bekamen in der Schule Heimatkunde und Geschichte vermittelt, wobei zwar die schlimmen Folgen des Krieges und die Teilung Deutschlands vorkamen, jedoch keine Aufarbeitung des „Dritten Reichs“. Das Mittelalter, der Dreißigjährige Krieg, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und später die Bismarck´schen Reformen gehörten zum Lehrstoff. Davon hatte die Jugend in der Schule gehört, die nun zum Schützenalter heranwuchs.

Fundstücke aus vergangenen Zeiten gewannen wieder an Wert. Das galt in Neuss besonders für die Römerzeit, aber auch für das Mittelalter und die Abwehr der Belagerung durch den Burgunderherzog Karl den Kühnen. Kurz: Es setzte eine Nostalgiewelle ein. Wenn gutes, altes Mobiliar, historische Bilder, Oldtimer in Mode kamen, wie

sollte man da nicht auch wieder Frack und Zylinder chic finden?

Im Grenadierkorps wusste man diesen Trend geschickt zu nutzen. Junge Männer waren nun von dem eleganten Outfit des Grenadiers, welches zudem noch angenehm zu tragen und luftig ist, leichter zu überzeugen.

Tage, überraschte aber auch mit dem Tenor, generell generationsübergreifend arbeiten und feiern zu wollen. Gerade die Jungen hielten nichts von der Idee, neben dem Korpsfest klassischer Art ein zweites Fest für junge Interessenten aufzuziehen.

Jung und Alt geben Halt. Mit dieser Devise wurde die Stärkung und Blutauffrischung existierender Züge betrieben.

Von den etwas mehr als zehn neuen Zügen der E

s gab aber auch Gründe der inneren Organisation und Herangehensweise, die Neuen gut zu vermitteln waren. So ist das Grenadierkorps bis heute das einzige Korps, welches neben dem Vorstand ein weiteres, ein beratendes, Gremium hat, um an der Basis möglichst breit aufgestellt zu sein. Der „Achterausschuss“ besteht ausschließlich aus Chargierten, also Meinungsbildnern, die Stimmungen und Vorschläge aus den Zügen an die Korpsführung herantragen und umgekehrt auch gut in der Lage sind, Vorstandsentscheidungen der Basis zu vermitteln.

Acht können durchaus viele sein, wenn man nur an die zugübergreifenden Kontakte denkt,

70er Jahre kamen 2012 immer noch acht auf den Markt. Als sich das Jahrzehnt schließlich dem Ende zu neigte, setzte das Korps die Zeichen endgültig auf „Jugend“. Josef Königshofen übergab bei der Mitgliederversammlung 1979 nach 25 Jahren als Vorsitzender 73-jährig den Staffelstab an den erst 31-jährigen bisherigen Protokollführer Achim Tilmes. Er hatte in geheimer Abstimmung eine deutliche Mehrheit bekommen.

E

s sollte sich herausstellen, dass dieser zwar vieles anders machte, aber die gleichen Ziele wie seine Vorgänger verfolgte. Die Nachwuchsarbeit kam ganz oben auf die Agenda. Welche ungewöhnlichen Wege dabei eingeschlagen wurden, wird noch zu berichten sein. In gleichem Maß richtete sich aber auch der Blick auf die älter und schwächer werdenden Züge, die ebenfalls Hilfe erwarten durften.

„Acht können durchaus viele sein“ die d z.B. durch wechselnde Nachbarschaftszüge entstehen, die b jeweils beim Schützenfest vor je und u hinter den Jeweiligen marschieren.

Schnell sprach es sich s im Korps herum, dass die beiden Oberleutnants Beek und Tilmes O mit m dem Segen der Korpsführung einen Arbeitskreis junger r Grenadiere ins Leben gerufen G hatten.

Dieser förderte einige h Vorschläge wie Jugenddisco zu V

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150 Jahre NGK und fühere Jubiläen D

ie 190 Jahre des Bestehens des Neusser Grenadierkorps sind Anlass für diese Zeitung und diese Zeilen.

Kein Jubiläum, aber ein runder Geburtstag zwischen und nach „echten“ Jubiläen . Wir wissen heute noch nicht, wie dem Korps zum 200-jährigen zum Feiern zu Mute ist und was die dann Verantwortlichen auf die Beine stellen werden.

eein Schützenfest stattfinden, allerdings ohne alle Waffen. d

Heinrich der Waghalsige trat in d dem Jahr auch prompt als Königsb bewerber an – und danach als Major zzurück. Der Heißsporn fühlte sich im W Wettstreit benachteiligt und gab sich fo fortan mit dem schlichten Kleid des G Grenadiers zufrieden.

Der Schützenverein erinnerte 1927

Daher ist es interessant zurück zu blicken, wie man denn frühere Jubilarfeiern begangen hat. Vielen der heute Aktiven ist das letzte Jubeljahr – 1998 – noch in Erinnerung. Es erfährt auf Seite 33 eine eingehende Würdigung.

mit einer Gedenkmedaille für alle m aaktiven Schützen an die ersten 100 Jahre des Vereinsbestehens. Die kleiJa ne Münze wurde an einer Nadel mit n rrot/weißer Schleife verliehen, zeigte aauf der Vorderseite das Stadtwappen mit den Jahreszahlen 1823 und p 11923 und enthielt auf der Rückseite folgende Inschrift: fo „„Zum Gedenken a. d. 100jähr. Jubelfeier Neusser-Bürger Schützenverein fe nach Abzug der feindlichen Besatn zzung gefeiert 1927.

Was war 1923, also 100 Jahre nach Gründung des Grenadierkorps? Nichts!

Zum Jubeln gab es aufgrund der Besetzung des Rheinlandes keinen Anlass.

Das Schützenfest fiel aus.

Joseph Lange berichtet in seiner berühmten Neusser Schützenfest Chronik „Bürger und Bürgerssöhne“ von einer Köpenikiade des damaligen Grenadiermajors Heinrich Tilmes (Großvater des heutigen Ehrenmajors). Ihm, dem untersetzten, kirmesdollen Fuhrunternehmer schien der Kragen zu platzen, nachdem auch 100 Jahre nach Gründung von Korps und Verein das Schützenfest von den Besatzern verboten worden war.

„Die Köpenikiade Heinrichs des Waghalsigen”

Wie der Neusser so schön sagt, hatte Major Heinrich „de falsche Panne om Daak“, war also leicht rothaarig, was nach Ansicht der Leute besondere Eigenwilligkeit nach sich zieht. Er schmiss sich somit in den vollen Lack des Neusser Schützenoffiziers und steuerte seinen Zweispänner vor die belgische Kommandantur. Diese befand sich im Schwanneck, d.h. Ecke Schwann-/Krefelder Straße.

Die wachhabenden Soldaten erwiesen dem selbstsicher auftretenden Kirmesmajor vollen Respekt und gaben Zutritt zum Kommandanten.

Nun könnte man sich ausmalen, was dieser mit dem frechen Kerl für ein Exempel hätte statuieren

können. Die Gesprächspartner bewahrten aber über ihre Verhandlung Stillschweigen. Nur das Ergebnis war von Bedeutung: 1925 durfte wieder

Auch 1948, also 125 Jahre nach der Gründung, war den Schützen nicht nach Feiern zumute. Sie waren froh, wie an anderer Stelle ausgeführt, überhaupt wieder in die Schützentradition einsteigen zu können.

1973 schließlich ließen die Grenadiere jubiläumsmäßig dem Neusser Bürger Schützenverein den Vortritt. Damit ist nicht gesagt, dass sie ihre 150 Jahre des Bestehens unerwähnt ließen. Besondere Feierlichkeiten treten in dem Jahr aber nicht hervor. Man besann sich bei den anstehenden routinemäßigen Festen und Korpsversammlungen des Jubiläums.

P

ersönlichkeiten, die über das Korps hinaus im Leben der Stadt und des Regiments engagiert waren wurden besonders erwähnt. Das Grenadierkorps war stolz darauf, immer wieder Männer hervor zu bringen, die Verantwortung für das Gemeinwesen übernahmen. Aber auch seine Züge schrieben Geschichte. So beheimaten die Grenadiere bis heute mit den „Knüvern 1884“ und der „Deutschen Eiche 1904“ die beiden ältesten noch existenten Züge des Regiments. Hinzu

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kommt das dem NGK angehörende Erste Neusser Regimentstambourkorps von 1904.

Ferner ist verbrieft, dass das beliebte Zugsparen von einem Grenadierzug, vermutlich den „Höfer Jonge“, erfunden und verbreitet wurde.

Regelmäßige finanzielle Vorsorge zu treffen, um zum Schützenfest „jet en de Täsch ze han“, also unbeschwert feiern zu können ist eine typische rheinische Tugend. Der Effekt ist ein mehrfacher: Über die gesunde Finanzausstattung des Sparers hinaus, von der auch Empfänger des sogenannten Kirmesgeldes profitieren (vor allem Kinder), laufen bei Neusser Kreditinstituten merkliche Sparbeträge und Zinsen als bedeutsamer Wirtschaftsfaktor auf. Schließlich fließen die Zinsen der jeweiligen Zuggemeinschaft zu, die sie wiederum für Schützenfestzwecke (z.B. Musikverpflichtung) oder beitragssenkend einsetzt.

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80er Jahre Tradition und Fortschritt

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mit rheinischer Mundart große Erfolge feierte.

Der erste zaghafte Versuch mit zwei Gastspielen im Neusser Landestheater unter der Schirmherrschaft des Grenadierkorps wurde ein voller Erfolg.

Die Aufführungen waren anschließend über Jahre ein Selbstläufer und vor allem bei den mittleren und älteren Semestern des Korps sehr beliebt.

Ebenso gespannt erwartete man die „Schlussworte“ des Vorsitzenden beim jeweiligen Majorsehrenabend – natürlich op Nüsser Platt.

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as größte und dauerhafteste Gemeinschaftswerk der vorerwähnten Doppelspitze ist das Schützendenkmal auf dem Hamtorplatz, 1987 fertig gestellt und übergeben. Da es hierzu einen eigenen Bericht gibt, wird auf diesen (S. 45) verwiesen.

Der schon seit ein paar Jahren einsetzende Zulauf reichte der ehrgeizigen Korpsspitze nicht aus. Sie trat, wie es an anderer Stelle so schön heißt, den Gang durch die Institutionen an. Was heißt das?

Mit der Wahl des jungen Vorsitzenden hatte das Grenadierkorps leider seinen Major verloren.

Josef Bringmann war angetreten, beide Ämter gemeinsam führen zu wollen und stellte sich nun nicht mehr zur Verfügung. Doch schon im März 1980 standen mit dem Oberleutnant des Zuges „Treu zum Fass“ Werner Rochholz und dem Mitglied des es Neusser Reiterkorps Dr. Wilhelm m Josef Heyers zwei Kandidaten zur ur Wahl. „Wiljo“, wie er allgemein gerufen wurde, stieg Schützenfest 1980 zum ersten Mal als Major der Grenadiere aufs Pferd und sollte das 15 weitere Jahre tun.

Der begeisterte Hobby- und Rennreiter war schnell bei den Grenadieren heimisch, wusste gut zu repräsentieren und bildete mit dem Vorsitzenden Achim Tilmes über den gesamten Zeitraum ein gutes Gespann.

G

ute Gespanne zeichnen sich dadurch aus, dass sie gemeinsam in die gleiche Richtung ziehen und sich gelegentlich der eine für den ande-

ren ins Zeug legt. Wiljo sprühte vor Ideen, war aber nicht unbedingt der Mann der praktischen Umsetzung. Er stieß daher mit dem einen oder anderen Plan beim Vorstand auf Bedenken, was Arbeitskapazität, Priorität, Kosten etc. anging. Unbeirrt setzte er sich vor allem für die Traditionspflege, die Neusser Mundart und die Schaffung eines d SSchützendenkmals ein.

Gerade in diesen PunkG tten war der Vorsitzende seine stärkste Waffe, d denn er rannte damit de bei ihm offene Türen be ein. ein

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n den 8 0 e r Jahren gab es Neuss in N n o c h k e i n Mund Mundartt h e a t e r.

Wiljo kknüpfte daher KonWilj ü f d h K takte nach Meerbusch, wo das in Lank-Latum beheimatete „Lotumer Buretheater“

Überall, wo in der Innenstadt mehr als zehn junge Männer Gemeinsamkeiten hatten, versuchte man, ein Bein zwischen die Tür zu bekommen.

Infrage kamen weiterführende Schulen (z.B. Abiturklassen), Jugendgruppen in Pfarren und Sportvereine. Das war eine zeitaufwändige Ochsentour. Sie beschränkte sich im übrigen nicht nur auf die 80er Jahre, nahm aber gegen deren Ende ihren Anfang und zog sich bis in den Beginn des neuen Jahrtausends. Zwischenzeitig kam den Aktivisten zugute, dass zu den erwähnten Gruppen auch Kontakte durch eigene Söhne geknüpft werden konnten.

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it solchen Aktionen sind nicht nur Erfolge verbunden, man stößt gelegentlich innerhalb und außerhalb des Vereins auch auf Ablehnung und Kritik. Hier ging es aber nicht um kurzfristige Erfolge sondern um dauerhaften Mehrwert, daher waren Ausdauer und Rückgrat, eben ein langer Atem von Nöten.

von ihnen bestellte Musik auf. Wieder einmal entbrannte die leidige Debatte um die Musikkostenregelung.

Achim Tilmes hatte aus der Zeit, in der sich junge Männer fast ausschließlich für „grüne Korps“ entschieden, Schlüsse gezogen und prägte

gekommene Korps seien nur unter der Bedingung aufgenommen worden – und hatten dies auch versichert – ihre Musik selbst mitzubringen,

Traditionell hatten sich Jäger- und Grenadier-

also zu bezahlen. Man musste jedoch zugestehen, dass alle Schützen an den Dachverband die gleichen Beiträge zahlen und die Musikkosten daraus sowie aus Werbeeinnahmen und allgemeinen Spenden finanziert werden.

korps als Begründer des Neusser Bürger Schützen Vereins auf den Standpunkt gestellt, neu hinzu

Also ließ sich die Korpsführung auf Verhand-

„Rekordmarke mit über 1000 Mann geknackt” den Spruch: „Junge Menschen sind oft wie tote Fische, sie schwimmen gerne mit dem Strom“.

Will sagen: Der Strom muss Richtung Grenadiere geleitet werden. Dann folgen die Jungen denen, die sich schon für das Korps entschieden haben.

Außerdem muss man der jungen Generation eigene Gestaltungsfelder bieten.

Bald war die alte Rekordmarke der Vorkriegszeit geknackt. Das Grenadierkorps zählte über 1000 Mann, überholte das Jägerkorps und war nicht mehr weit von der stark gewachsenen Schützenlust entfernt.

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it dem Anwachsen der Mannstärke mussten neue Marschblöcke gebildet, daher auch zusätzliche Musik verpflichtet werden. Das für diese Frage zuständige Komitee kam dem auch nach. Gleichzeitig traten die anderen Korps mit dem Wunsch nach höheren Zuschüssen für die

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lungen zu diesem schwierigen Thema ein und legte einen Berechnungsmodus als Kompromiss auf den Tisch. Er war zugegebenermaßen recht kompliziert, beinhaltete aber als Basis den status quo und berücksichtigte neu die Kopfstärke der Korps sowie ihre Sonderausgaben für Fackelbau und Blumen (z.B. Hörner). Oberschützenmeister Hans Paul Clemens tüftelte noch ein wenig

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daran herum und brachte einen einstimmigen Beschluss der Korpsführungen zustande, vielleicht weil alle gleichermaßen unzufrieden waren. Im wesentlichen hält dieses Modell bis heute, auch wenn kleinere Korrekturen angebracht wurden.

Wie man sieht, hatte das Schiff Neusser Grenadierkorps schwer Fahrt aufgenommen. Eine fleißige Mannschaft sorgte dafür, dass die Maschinen auf Volldampf liefen und gut Kurs gehalten wurde.

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Die Seite für Mundartfreunde Schötzefeß hät överhaup nix möt Eitelkeit ze donn. – Wiet jefellt!

Et stemp och net, dat Kermesoffizeere sech för de schönste on beste halde. – Nä, och net!

Dat mer drei Ordensspange dräht, en jeel Paradebox hät on dekereet es wie ´ne Chreßboom es bloß Zierrot on hät wieder nix ze sage!

„Wisse Batzeschläjer” Nur, we eitel es on op si Stöck oppass, de es och pingelich on rasch op hondert ze brenge. So ´ne ehrwördije, huchdekereede Här, bal fuff zig Johr Zogföhrer, wonde op de Fooderstroot. Mer nenne em ens Aujus.

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röher troofe sech die Jrenadeere et densdäs op de Fooderstroot Eck Wolberostroot, öm Major Tilmes Jupp avzehole on zem Nommedagsömzog en de Stadt ze trecke. Weil die Boschte von enem Kermeszog dem Jubilar Möpp jet besongesch andonn wollte, hatte se en Ponykusch besorch, posteede erre Möpp wie ´ne kleene König do eren – on dat alles onger denne strenge Oge vomm Joldfasänche Aujus. „So jet jehöd sech net,“ jov he kniestig von sech on knötterte jet von kenne Zog en dem Zog! Nu mot mar kenne meene, ons Boschte wören en Ehrforcht erstarrt on en Sack on Äsch´ jejange. Ogezwenkernd hatt´ de Major möm Fenger jedroht, die Kutsch vör dem Ömzog erutzerteet on et dobe bewende lote. Wat könne mer em nächste Johr anstelle, öm noch ene dropzesetze on dem Aujus senn Jall Jeff speue ze lote?

Et Johr wor schnell eröm. Lang bevör am Kermesdensdag antrehne bem Major wor, trof sech de Zog, von dem dr Kall es, onger dem Wonnzemmerfinster vom eiserne Aujus op de Fooderstroot. Statt err Cuts troge die Jrenadeere wisse Batzeschläjer, on statt Kermesboxe kooze wisse Tornböxkes. Jenau jesät woren dat wisse Kiddele möt anjeniede Schöß`. Dorch die kooze Boxe sohe onge die stachelije Männerbeen erut – e Bild för de Jötter.

Bloß onse Aujus, de fong dat jenet zem lache.

Wie ´ne Rachejott störmde he ut em Hus, nom all

sin Autorität zesame on wollt´ dem onjehubbelde Sauhope mächtig dr Mai sä´ne. Kom hatt´ he Loff jeholt öm loßzeleje, broch dat janze Schmölzje en e laut Jelächter ut. Dat Aujus, rösig on ieleg wie he wor, kenn Feldbind´ on kenne Bonepart anjetrocke hatt`, wor jo net wieder schlemm.

konnt´. Dann floge de Pöppches.

Kritik, dat Hecke Papp, dä jo nu wahrlich kenn reiterliche Fijur hatt´, Kermes op et Päd stieg, hät et nie jejove. Ejal, wie de do erop kom on wie die dem fassjemaht hannt, he soß wie anjepöhlt.

Ävver wie he so möt Jrell jelade en de Schluppe vör denne Jlielächer stung, platzte die janze Wut wie en Seefeblos. „Wenn du dech akkerat antricks, verrode mer ke Stervenswödche von dinnem Malör. Mer schmiete ons dann och en dr jebührleche Kermeslack on lade dech op de Wies´ zo enem leckere Bierke en. De alde Hagestolz wor klok jenoch, dat Friedensanjebot anzenehme, net zeletz, öm sin Schand vör sinne ejene Zog ze vertösche. (aus „Heimat dörf och Macke han“ von Achim Tilmes 1997)

Et kütt eve alles we´er em Leeve: Wenn de Hans Jürgen (Hall – z.Zt. Major der Jäger) zwei Köpp klender wör on nur noch e bitzke zuleje wöd – mer hädden dr zwedde Hecke Papp. Et Jesamtjewicht könnt schon so onjefähr hinhaue. Och schleit kicke kann he jot. Ävver och de Limo hät bis hüt noch ke Kaltblot bemöht on Jewichtsträjer onger de Wärmblotpäd jefonge. Wieso rope alde Fründe dem eijentlich Limo? Jo, jo, he es ´ne söße Jong, mer süht et jo, doch töschedorch drink he jetz och schon ens e Bierke. De Ress kann je jo ens selvs verzälle.

„Von Hecke Papp bis Limo Hall”

Ech meut noch kooz op die schmale Handöker ze spreche koome, die no Hecke Papp on vör Limo Hall Jäjermajore woren. De Beckesch Hubät maut dech jehr op et Daak steije, ejal wat de intus hat.

Kermes maat de et sech zem Verjnüje samt Päd en de Weetschafte ze rieje. Jetz stellt öch so jet hütt ens vör! Ne, wat ene Skandal!! Dobee wor dat ´ne Pfundskääl on hät no dem Motto „Jejensätze ziehen sich an“ HP Jansen entdeckt.

Wenn eener e Orijinal wor on ene Nüsser möt Liev on Seel, dann wor dat Hecke Papp. He wor dr orijinellste von alle Jäjermajore. Nur die Äldere von ons könne öm noch persönlich jekannt hann, ävver och för Jöngere es he einfach en Lejende.

Möt dem Sproch „Höhe mol Breede“ wööd mer dem Mann net jereiht weede. Obwohl et iesch ens sin onjewöhnliche Statur wor, die en dr Bleck fiel on öm so onstervlich jemaht hät. Von Berof wor he Bäckermeester on es wahrhaftig kräftig opjejange. Dat öm on sin Frau dr Schalk em Nacke soß, hannt beede möt manchem Krätzke, mieschtens om Nüsser Ovend bewiese.

Se woren och sons janz krejel, wovon ´ne Hope Pute Zeugnis avleg.

Ech hatt´ dat besongere Verjnüje, dat ene Enkel von Hecke Papp on Hecke Mamm minne Fründ wor: Dr Ohmel von Pitter, wat hütt de Jäjer-Adjutant es. Oma Heck freude sech wie e kleen Kengk wenn mer se besöke koome. Dann hatt´ se nämlich we´er Opfer för err heißjeliebtes Mensch-ärjer-dech-net-Spell jefonge. Dat spellden se möt de jrötzte Bejovong. Ävver wehe, et dit ene fusche! On de schönste Freud´ hatt´ se, wenn se enem erut schmiete

De stieg dann och vom Adju zum Major op. Nie hät irjendwer behauptet, de Heinz-Peter wör eitel jewäß. Wieso dat dann ? Dat he zwei joldene Bise an de Box hatt´ wie de Obesch, wor ene onjlöckleche Zofall. Dat kom en irjenden Operette, vielleicht em Zijeunerbaron? vör on dann steht öm dat och zo. On die joldene Kämm´, dat woren alles Fan-Jeschenke för de schöne Mann.

He hät völl ut dem Jäjerkorps jemaht, denke mer nur an die rauschende Korpsfeste en de överföllde Stadthall´.

Springreiter, Motorradfahrer, Skilehrer – en Menge Talente breid Gert Scheulen möt en et Amt on hät sech redlich bemöht. Et jehören ävver och Jlöck on Jesonkheet dozo. He hät sin Verantwortung jesenn on kann hütt we´er als stolze Jäjer över dr Maat jonn.

On domöt senn mer be Hans Jürgen dem Mächtigen – onsem Hecke Papp der Neuzeit. He weeß wat ze donn es on dat det he jot. So schnell wie

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de möm janze Hätze Jäjer jewoode es, mot de sech vörher en de Färve verdonn hann.

Drum prüfe, wer sich endlich bindet, ob sich nicht doch was Bess´res findet. Seine beiden großen Lieben sind seine Frau Beate und das Neusser Jägerkorps. In beiden Fällen war er ein Spätberufener.

Do süht mer ens, wie et Leeve spellt:

Dr richtije Mann am richtije Platz, dozu als Frau ´ne echte Schatz.

Mag och de Vogel noch net falle, jönne wöte mer et alle.

Dat soll de Limo net verdrieße; et Jäjerkorps litt öm zo Füßen.

Halt Jäjers on Schützens Intresse mar hoch, dann Hall´t et bejeistert on jubelnd Zog! Zog!

Achim Tilmes 2012 Freund des Jägerkorps

Preisrätsel Wir hoffen, dass Sie beim Studium unserer Festzeitung, anlässlich unseres 190-jährigen Geburtstags, viel Vergnügen haben und die Neusser Grenadiergeschichte Ihr Interesse findet.

1. Welches Gründungsjahr hat das Neusser Grenadierkorps?

Diesen Spaß möchten wir mit einem Preisrätsel steigern und Sie auffordern mitzumachen.

Einsendeschluss ist der 06. September 2013 Wir wünschen guten Erfolg!

7. Wie viele Grenadiere marschierten 1929 mit?

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10 Setzen Sie die markierten Buchstaben an die jeweils angegebene Position im Lösungswort.

8. Mindeststärke eines Zuges heute?

2. Wie hießen zwei Brüder, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg Grenadiermajore waren?

(Nachnamen)

9. Wann erhielt das Grenadierkorps seine erste Schwenkfahne?

Für die richtige Lösung gibt es folgende Preise zu gewinnen: Karten zum Oktoberfest 1. Preis Zwei der Neusser Grenadiere 2013

2. Preis

ein 10l Fässchen Altbier

3. Preis

eine Flasche Killepitsch

14. Vorname des Grenadiermajors, der in den 20er Jahren mit der Kutsche vor die belgische Kommandantur vorfuhr um sich für die Abhaltung des Schützenfestes einzusetzen.

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15. In welchem Jahr wurde die Gedenkmünze zum 100-jährigen des Neusser Bürger Schützenvereins herausgegeben?

7 1 3. Welches Neusser Schützenkorps wird 2013 auch 190 Jahre alt?

10. Oberbegriff für z.B. Oberleutnant, Leutnant, Feldwebel.

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4. Wo steht das vom Grenadierkorps gestiftete Schützendenkmal?

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5. In welchem Jahr wurde es errichtet?

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11. Wie werden die Junggrenadiere zwischen 14 und 18 Jahren benannt?

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Lösungswort:

12. Wie nennt man „op Nüsser Platt“ Cuts und Fräcke wegen ihrer Schöße?

Das Lösungswort schicken Sie uns bitte mit einer Postkarte an folgende Adresse: Neusser Grenadierkorps, Klever Str. 126, 41464 Neuss oder per E-Mail an: loesungswort@neusser-grenadierkorps.de

6 6. Seit wann marschieren Grenadiere mit Nachbildungen von Gewehren? (Holzgewehre)

13. Wie viele Großfackeln steuerten Züge des Grenadierkorps 2012 zum Fackelzug bei?

Wird von mehreren Einsendern das richtige Lösungswort eingesandt, lost der Vorstand des Neusser Grenadierkorps die Gewinner aus.

Mitglieder aus Vorstand und Achterausschuss dürfen sich an diesem Preisrätsel nicht beteiligen.

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90er Jahre: Volles Programm Wer sich auf die Fahnen schreibt, Vereinsleben von unten nach oben betreiben zu wollen, muss sich den daraus erwachsenden Aufgaben auch stellen. Mit dem Zulauf junger Schützen und offen gestalteten Versammlungen wuchsen Interesse und Mut, Vorschläge für Neuerungen einzubringen und zu diskutieren. Der Vorstand unterstützte den Kommunikationsbedarf und nahm Themen mit reinen Regularien so weit wie möglich aus den Korps- und Chargiertenversammlungen heraus.

So wurde jeweils vor den Sommerferien eine sogenannte Anmeldeversammlung eingeführt, bei der die Züge die namentlichen Meldungen ihrer Aktiven für das kommende Schützenfest sowohl für das Korps wie für den Bürger Schützenverein abgaben. Gleichzeitig melden sie dort Zugund Einzeljubilare und die Fackelbauer steuern ihre Themen und Bauskizzen bei. Vorher mussten diese Dinge an verschiedenen Terminen und Adressen erledigt werden. Das Grenadierkorps übernahm nun die Weiterleitung der Zugmeldungen an den Verein nach einheitlichem Standard.

Später kam ein besonderer Termin für die fackelbauenden Züge hinzu, um auch deren spezielle Fragen und Sorgen nicht gemeinsam mit allen Zügen erörtern zu müssen, die zum Teil andere Interessen haben. Vor allem kann so ein besserer Erfahrungsaustausch stattfinden, ggfs. werden erforderliche Materialbeschaffungen besprochen und organisiert.

Aus den 90er Jahren stammt ebenfalls die Zugführerbesprechung montags nach dem Oberstehrenabend. Auch dieser Termin hat sich als besonders nützlich erwiesen, können doch aktuelle Fragen zum bevorstehenden Fest, zu Zugwegen, zur Ordnung und letzte Anweisungen des Majors besprochen werden. Inzwischen wird diese Versammlung auch genutzt, die Korpsbefehle und die Listen der Empfänger von Königsorden auszugeben. So ist jeder Zug über die Anzahl der Orden informiert und der Ablauf beim Königsehrenabend kann zügig erfolgen.

Wie bereits angedeutet, gab es nun bei den „normalen Versammlungen“ breiteren Raum zu Gesprächen, zu Denkanstößen und es kam zu konkreten Anregungen. Viele der jungen Schützen waren und sind sportlich unterwegs; daher war der Vorschlag nahe liegend, das Korps möge doch

Das Bessere ist der Feind des Guten. Deshalb mussten aufgrund der starken Nachfrage richtige Sportplätze her. So kam es, dass bereits zwei Jahre später das Fußballturnier einen professionellen

„Das Bessere ist der Feind des Guten” Anstrich bekam und von da ab auf der LudwigWolker-Sportanlage stattfand. Der Organisation dieses inzwischen zur Tradition gewordenen Turniers kam entgegen, dass der Vorsitzende Leiter des Sportamtes, Vorstandsmitglied Peter Orth Vorsitzender der DJK Rheinkraft (Platzverein Wolkeranlage) und Platzwart Aloys Hellendahl Mitglied im Achterausschuss waren.

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einmal ein Fußballturnier für interessierte Züge ausrichten. Der Vorstand griff den Vorschlag auf und bildete einen Arbeitskreis, in dem er Vertreter junger Züge beteiligte. Das erste offizielle NGKFußballturnier fand im Freizeitgelände Südpark statt. Damit auch junge Familien nicht zu kurz kamen, gab es für die Jüngsten parallel einen Malwettbewerb und einige Spielstationen.

as jünger gewordene Korps stellte völlig neue Anforderungen an seine Führung. Die in den Zügen selbstverständliche Familienpflege wurde auch ein Stück weit vom Korps eingefordert.

Aber gerne doch, kam es von dort zurück. Und so fügte sich auch ein Kinder- und Familientag in das Korpsprogramm ein. In den ersten Jahren war man damit im Kinderbauernhof Selikum zu Gast und fand beim örtlichen Heimatverein Unterstützung und insgesamt eine riesige Resonanz.

Auch die auf der Promenade in Höhe des Wasserturms gemeinsam und zu Gunsten des dortigen Kindergartens durchgeführten Events waren sehr erfolgreich. Über einen langen Zeitraum sah der Jahreskalender vor, dass Fußballturnier und Kinderfest alle zwei Jahre im Wechsel stattfanden.

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Es gab aber auch einen immer schlechter besuchten Termin. Seit dem Tod des früheren Vorsitzenden Will Berten fand zu seinem und dem Gedenken an alle Verstorbenen in der Grenadierfamilie am Sonntag vor dem Schützenfest ein Hochamt statt. Diese Schützenmesse im jährlichen Wechsel in Hl. Dreikönigen und St. Marien gestalteten die Chöre von Marien, Dreikönigen und Quirin mit.

Als sich bei der Jahreshauptversammlung 1990 der Vorsitzende über die schlechte Beteiligung an diesem Gottesdienst beklagte und auf die beispielhafte Resonanz in anderen Korps bei deren Patronatsmessen verwies, kam aus der Versammlung der Vorschlag, auch im Grenadierkorps einen Patronatstag einzuführen.

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iese Idee fiel vor allem bei Major Wiljo Heyers auf fruchtbaren Boden und sie wurde am

21. Juni 1992 zum ersten Mal in die Tat umgesetzt.

Seither gibt es im Umfeld des Festes Mariä Heimsuchung (2. Juli) ein besonderes Hochamt mit anschließendem Umzug. Dieser führte viele Jahre zum Festakt ins Zeughaus und inzwischen zum Rheinischen Landestheater. Namhafte Festredner griffen interessante und brisante Themen auf und gaben Anstöße zu regen Diskussionen in den Zügen. Als Beispiele seien genannt die Damen Prof. Rita Süßmuth, Ministerin Anette Schavan, Bürgermeister Bertold Reinartz, Joseph Lange, Erhard Hücker, Bernhard Wimmer, Heinz-Günther Hüsch.

Da neben diesen zusätzlichen, aus dem Korps heraus vorgeschlagenen Veranstaltungen auch das bisherige Programm – vom Frühlingsfest bis zum Majorsehrenabend – ablief, kann uneinge-

schränkt von einem vollen Terminkalender der Grenadiere gesprochen werden. Völlig ungeplant machte das Korps von sich reden – nicht unbedingt zu seinem Nachteil.

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Korps-, Familien-, Frühlingsfeste Feste feiern, das war schon immer eine Spezialität der Grenadiere. Aus den Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg sind nicht nur die klassischen Grenadierbälle zu Schützenfest bekannt, sondern z.B. auch Winterfeste.

Bereits 1950 lebten die „Winterfeste“ wieder auf.

Davon zeugt u.a. die interessante Einladung in die Säle Deuss und Engels nach Weckhoven. Für die An- und Abfahrt werden die städtischen O.- und Autobusse empfohlen. Dazu sollte man wissen, dass mit O.- gleich Omnibus die durch elektrische Oberleitungen versorgten, in Neuss liebevoll „Trollibusse“ gemeint waren. Leider hat man dieses umweltfreundliche Verkehrsmittel hier eingestellt, während es z.B. in großen kanadischen Städten gefeiert und ausgebaut wird.

Korpsfeste in Ballform gewannen in den 60er und 70er Jahren an Beliebtheit. Um nicht allzu weit zurück zu greifen, beginnen wir mit dem Lieblingsfest des langjährigen Vorsitzenden Josef Königshofen, dem Grenadier Familien Abend.

In breiter Front hatten sich vor allem die bürgerschaftlichen Vereine dieser Stadt für den Bau einer Stadthalle eingesetzt. Viele der klassischen Säle, meistens großen Wirtshäusern angeschlossen, waren der Zerstörung und den Bränden des Krieges zum Opfer gefallen. Nun blühte das Vereinsleben wieder auf und man hatte Probleme mit geeigneten Veranstaltungsflächen.

Wie immer standen die Schützen in vorderster Reihe derjenigen, die sich für einen Saalbau einsetzten. Nach einigem Hin und Her, bei dem es neben den Kosten auch um den Standort ging, konnte 1961 die Einweihung der neuen Stadthalle gefeiert werden. Bernd Kircher kam als erster Schützenkönig in den Genuss, dort seinen Königsehrenabend zu erleben. Natürlich gab das noch fremde Gebilde außerhalb der Stadtmauern den Fackelbauern reichlich Stoff.

Es galt nun aber auch, die geforderten Räumlichkeiten mit Leben zu füllen. Seither ist das Grenadierkorps dort mit seinem Majorsehrenabend und über lange Jahre mit dem „Grenadier Familien Abend“ genannten Ball vertreten gewesen.

Dem seinerzeitigen Geschmack der Festgäste gehorchend, lief dieses Korpsfest in der Regel wie folgt ab: Majestät und weitere Ehrengäste zogen festlich gekleidet von Major und Adju des Korps flankiert in den Saal ein. Der Vorsitzende hielt eine Begrüßungsansprache und je nach den finanziellen Möglichkeiten des Korps war die musikalische Begleitung qualitativ und quantitativ besetzt.

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Man kleidete sich allgemein nicht nur chic, sondern generell festlich: Damen in der Regel in langen Kleidern, Herren im Smoking oder zumindest dunklen Anzug. Hatte dieses bewusst familienbetonte Fest auch Ballcharakter, so kam man doch nicht ohne Darbietungen aus. Die Künstler aber stammten aus den eigenen Reihen, zumindest eine Zeit lang. Über Jahre warteten die Ballbesucher gespannt auf den Auftritt des Duos Heinz Paar und Walter Bell (beide aus dem Zug Nüsser Sondermischung), die in der Rolle des Herrn Fröhlich und Herrn Schön das politische und gesellschaftliche Leben in Neuss auf die Schippe nahmen. Sie waren sozusagen die Vorgänger heutiger „Comedians“.

Als es 1979 zum Wechsel im Amt des Vorsitzenden kam, hatten noch ganze 400 Gäste Interesse an dem Familienabend. Es musste ein neues Konzept her. Die Sanierung der in die Jahre gekommenen Stadthalle kam dem zum Teil neu formierten Vorstand entgegen und man wagte den Schritt zu einer Zeltveranstaltung. Gleichzeitig bekam das Korpsfest einen neuen Namen: „Frühlingsfest des Neusser Grenadierkorps“ und einen festen Termin jeweils am 2. Samstag im Mai, dem Vorabend von Muttertag.

„Herr Fröhlich und Herr Schön”

Später wurden erste – preiswerte – Künstler mit unterschiedlich unterhaltsamen Beiträgen engagiert. Um einerseits die Eintrittspreise niedrig zu halten, andererseits aber Mittel für gewünschte Showeinlagen generieren zu können, war eine Tombola das geeignete Medium.

Sieger aus dem Korpsschießen freuten sich schließlich über ihre Ehrung in einem solch großen Rahmen. So sah die Stadthalle rauschende Feste mit wahren Feierbiestern, die bis in den frühen Morgen fröhlich und ausgelassen sein konnten.

Aber alles hat seine Zeit. Irgendwann ließ das Interesse an dieser Art von Ball nach. Selbst den Titel „Grenadier Familien Abend“ empfand man als antiquiert. Inzwischen war zur Mitfinanzierung ein Programmheft aufgelegt worden. Die Korpsführung ging also auf mehrfache Art sammeln/betteln: zum einen in Handel und Gewerbe um Tombolapreise und zum anderen um Anzeigen vor allem bei Banken, Versicherungen und anderen, die dem Korps gut gesonnen waren.

tAls ideale Veranstaltungsstätte (Zeltstandort) fand man eine große Freiflä-n che hinter dem Stadtarchiv auf dem Gelände der ehemaligen Kerzenfabrik. (Heute steht dort das Herz-Jesu-Pflegeheim.)

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s kam neuer Schwung in den Laden. Das Zelt des Jahres 1980 war zu klein; die befreundeten Korps wurden um Verständnis gebeten, dass die Ehrengastzahl nur ein Minimum betragen konnte. Im Folgejahr fanden dann stattliche 1000 Festbesucher an gleicher Stätte im größeren Zelt Platz. Was im Zelt begonnen hatte, setzte der Vorstand in den darauf folgenden Jahren in der verschönerten Stadthalle fort. Die Kleiderordnung wurde gelockert ohne dabei das Niveau zu senken. Vorstandsmitglieder wechselten sich im Türdienst ab, um unpassend gekleidete Ballgäste einsichtig zu machen.

Hierzu gab es allerdings kaum Erfordernisse. Der

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neue Ball zeichnete sich durch herausragende Künstler und erstklassige Bands aus. Man verzichtete auf Korpsinterna wie Siegerehrungen und raffte die Tombola, die aber noch einige Jahre zur Kostendeckung beitragen musste.

Spitzenerlöse des sogenannten Programmheftes erlaubten nicht nur ein gutes Programm, sondern verhalfen dem Korps über einige Jahre zu Renditen, die ihm einen von anderen beneidet niedrigen Beitrag für die Züge ermöglichten.

Black Fööß, Räuber und Höhner brachten bei den Grenadieren den Saal zum Kochen. Auch gute

„Der König von Mallorca” Akrobaten, Komödianten und andere Künstler, wie Jürgen Drews, der „König von Mallorca“, wussten zu begeistern.

Aber es gab erneut einen Meinungswechsel. Das große Ballsterben setzte ein, in Neuss und andernorts. Als Beispiele seien hier der Metzger-, der Bäcker-, der Chrysanthemenball oder die großen Bälle der 80er Jahre im Swissotel genannt. Man wolle sich mehr miteinander unterhalten, weniger unterhalten werden. Mit dem Fernsehen und seiner steigenden Programmzahl und diversen Veranstaltungen könne man doch nicht konkurrieren usw. usw.

Außerdem bringt die Stadthalle das Problem mit sich, dass nur ca. 600 Gäste an Tischen im Saal Platz finden und weitere Interessenten mit den Foyers Vorlieb nehmen müssen.

Zum großen Jubiläum 1998 ging es wieder mal ins Zelt, um mit der Ochsenfurther Blasmusik ganz zünftig feiern zu können. Dieser vielseitige Klangkörper war bereits 5 Jahre zuvor engagiert worden.

Er bot die ganze Palette seines Könnens von der Wies´n-Musi über Big Band bis zu den neuesten Hits (siehe Bericht zum Jubiläum 175 Jahre NGK).

Walter Pesch war nun Vorsitzender und wollte eine neue Festlichkeit in das Frühlingsfest der Grenadiere bringen, welches in die Stadthalle zurück kehrte. Große Kandelaber standen auf runden Tischen. Der Saal war schön geschmückt und das Interesse war groß, die anschließende Resonanz äußerst positiv.

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Aber schon bald tauchten die alten Probleme der zuvor geschilderten Zweiklassen-Gesellschaft – hier Saalgäste, dort Foyerbesucher – wieder auf.

2001 war dann als neue Form ein fröhliches, unkonventionelles Fest im etwas kleinerem Rahmen im Zeughaus geplant.

Als jedoch der Vorverkauf der Eintrittskarten sehr schleppend anlief, sah der Vorsitzenden ein zu großes wirtschaftliches Risiko. Der Vorstand zog die Reißleine und sagte das Korpsfest neuer Form im Zeughaus ab.

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iese Entscheidung klang lange nach. Es gab kaum Rufe, wieder ein Korpsfest, in welcher Art und wo auch immer, durchzuführen. Günter Engels als neuer Vorsitzender führte zu dem Thema nach eingehender Erörterung eine Abstimmung herbei. Sie brachte neben einer Pattsituation relatives Desinteresse.

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s wurden gute Partner gefunden und es gab einen viel versprechenden Kartenverkauf. Schließlich war die Veranstaltung ausverkauft und es herrschte im Zelt auf dem Kirmesplatz eine Bombenstimmung.

Das Schützenkönigspaar Jörg und Dorothee Anthony zog in Begleitung der Sieger und Korpskönige aller Korps zum Bayerischen Defiliermarsch ein.

Bayerischer Defiliermarsch, Ihre Majestät im Dirndl Ihre Majestät hatte sich einen langgehegten Wunsch erfüllt: Endlich einmal ein Dirndl anschaffen und bei einem heimischen Fest tragen.

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ie „Hüttenfetzer“ verstanden es ausgezeichnet, mit einer guten Mischung Festzeltmusik und flotten anderen Weisen für Tanz und Unterhaltung zu sorgen. Auch der Zeltwirt war von der Speisenkarte bis zu den Getränken gänzlich auf das Thema Oktoberfest eingestellt.

Hier auf gelegentlich genannte Gründe einzugehen, führt auch nicht zu neuen Erkenntnissen.

So wiesen manche auf eine Vielzahl von (auch Korps-) Veranstaltungen hin. Andere sahen Kostenprobleme angesichts der Stadthallenpreise, wieder andere verwiesen auf die Kleiderordnung oder (fehlende) herausragende Programmpunkte, die andere wieder nicht wollten.

Aber so wie Meinungen und Stimmungen sich ändern, werden sie auch im Vorstand aufgenommen und von kreativen Köpfen umgesetzt. 2012 wagte das Korps wieder einmal etwas ganz neues: Ein Oktoberfest. Also weg vom alten Termin, weg von feinen Klamotten, volle Hinwendung zum Volkstümlichen und erneut ins Zelt.

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n Marc Pesch fand das Ganze zunächst einen guten Moderator und später bis in den frühen Morgen einen DJ mit gut dosierter auf das Publikum eingehender Musik.

Die Startveranstaltung war jedenfalls prima gelungen, wobei auch kleine Aufmerksamkeiten für die Damen, wie Lebkuchenherzen zeigten, wie viele Gedanken man sich gemacht hatte. Schnell wurde der Wunsch nach Wiederholung laut, mit dem sich nun der Vorstand auseinandersetzen muss.

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m Wiederholungsfall wird man auch noch die eine oder andere kleine Lehre ziehen, wie zusätzliche Toiletten oder zügigeren Einlass, aber das tat dem Gesamterfolg keinen Abbruch. Zu später Stunde wartete dann noch Stargast Nic mit seinen Schlagern im Disko-Sound auf, vor allem mit dem Hit „Einen Stern, der deinen Namen trägt“.

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heinländer müssen heimliche Bayern-Fans sein. Anders kann kaum erklärt werden, wieso die überwiegende Mehrheit in passender Kleidung wie Dirndl bei den Damen oder Lederhosen, Trachtenhemden etc. bei den Herren dieser Art von Korpsfest ihre Aufwartung machten. Manche kamen auch mit kleinen Accessoires aus – und auch das trug zur prächtigen Stimmung bei.

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1998 175 Jahre Neusser Grenadierkorps E

Warum aber ein fünfjähriger Vorlauf? Langjährige Erfahrung, z.B. bei der Organisation des Frühlingsfestes, hatte gezeigt, dass manche Künstler, erst recht Klangkörper nur auf Jahre hinaus zu engagieren sind. Und zu einer besonderen Festivität soll es ja auch was Besonderes sein!

in Jubiläumsjahr dieser Art hat ein Vorstand, hat erst recht die Doppelspitze des feiernden Vereins in der Regel nur einmal zu organisieren. Gemeint ist die amtierende Zusammensetzung der Gremien im Jahr 1998. Bereits 1993, also mit fünf Jahren Vorlauf, begannen die Vorbereitungen zum anstehenden Jubiläumsjahr beim Neusser Grenadierkorps von 1823.

Hierbei kam die besondere Freundschaft zwischen den Hauptorganisatoren, dem heutigen Ehrenmajor Achim Tilmes und dem damaligen Vorsitzenden Walter Pesch, der vorher das Amt des Schatzmeisters bekleidete, dem guten Klima und Gelingenswillen stark entgegen. Zudem handelte es sich bei den Beiden auch noch um Kameraden aus dem gleichen Zug, einem permanenten Reservoir von Korpsaktivisten.

Dem Vorstand des Korps gefiel es sehr gut, dass

Geplant war also nicht ein großes Fest, nein, das Jubiläumsjahr sollte immer wieder aufleben durch spezielle auf Gründung und Lebensdauer des Korps bezogene Veranstaltungen. Da war es logisch, im Frühjahr den Auftakt zu machen: Einen Auftakt wie einen Paukenschlag.

die beiden Federführenden ein Konzept vorlegten, welches im wesentlichen auf turnusmäßige Veranstaltungen aufsetzte. Diese sollten dann im Jubeljahr ausgebaut werden und eine besondere Note bekommen. Damit wurde auch auf den Neusser Bürger Schützen Verein und das Jägerkorps Rücksicht genommen, die im gleichen Jahr ihre Jubiläen feiern würden – was zu Terminstress führen könnte.

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s war dem eingangs genannten Gespann gelungen, das Heeresmusikkorps 7 s zu z einem Konzert nach Neuss zu holen.

Diese „Bundeswehrkapelle“ hat ihre beD sondere Beziehung zu unserer Stadt. Über s viele Jahre bereicherte sie die Schützenv feste mit ihren gekonnten Darbietungen f und u ihrem exakten Auftreten unter der Stabführung von Hauptmann Gerhard S Uhlemann.

Seine Verbundenheit zu Neuss U erfuhr ihren Höhepunkt, als er während e eines Schützenfestes zum Major befördert ei wurde. Leider konnten eines Tages keine w Bundeswehrkapellen mehr zum SchützenBu fest verpflichtet werden. Sie haben eine fe große Lücke bei Zuschauern und Schützen gr hinterlassen, die die stets toll dargebotene hi Marschmusik dieser Musikkorps besonders M schätzten. sch Nun war es also an den Grenadieren, an Nu diese Tradition auf gewisse Weise just zum die 175-jährigen anzuknüpfen. Pesch und Tilmes 175 besuchten den Chef der Truppe, Oberstleutbes nant Lieder in der Hubbelrather Kaserne. nan

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Langfristig waren Termin und Zweck des Wohltätigkeitskonzertes abgegesprochen. Der 5. März 1998 bescherte dem Grenadierkorps und den Musikern eine volle Stadthalle.

Ein Konzert von klassischen Weisen über Filmmusik bis hin zu – natürlich – Märschen begeisterte alle Besucher und vor allem die begünstigten Gruppierungen mit einem Reinerlös von 16.500,- DM. Diesen übergab eine Vorstandsabordnung am 18. März 1998 an Bürgermeister Dr. Reinartz für benachteiligte Neusser Kinder und zur anderen Hälfte an die Vorsitzende der Multiple Sklerose Vereinigung Neuss, Frau Ingrid Landen.

sozial angesichts des großen Erlöses für Neusser Benachteiligte und gesellschaftlich, weil es dem Grenadierkorps wieder einmal gelungen war, seine herausgehobene Position und seinen grossen Einsatz für das Gemeinwesen unter Beweis zu stellen.

Die nächste Stafette des Jubiläums nahm sich das jährliche Frühlingsfest vor. Der 16. Mai sah die Grenadierfamilie und ihre Gäste zum Kirmesplatz strömen, wo der Vorstand ein großes Festzelt errichten ließ. Ein eifriges Organisationskomitee mit vielen fleißigen Helfern hatte Maien geschlagen und schuf in dem Zelt eine Frühlingsatmosphäre, zu der auch hunderte frischer Blumen in Gläsern auf den Tischen das ihre beisteuerten.

Klangvolle Namen standen auf dem Programm.

Ochsenfurter Blasmusik, aus den großen Festzelten süddeutscher Volksfeste nicht wegzudenken, sie spielten bei den Grenadieren auf. Ireen Sheer als Stargast sowie das Duo Tebe und Leiste ließen einiges erwarten. Jahre zuvor waren Vorstandsmitglieder von der Vielseitigkeit der Ochsenfurter sowohl in typischer Festzeltmusik, als auch in Big-Band-Formation auf bayerischen Festen begeistert gewesen. Es wurde Kontakt zu Bandleader German Hofmann aufgenommen und fünf Jahre vor dem nunmehrigen Jubiläum ein Vertrag zum Gastspiel in Neuss abgeschlossen.

Wie eingangs geschildert sollte es möglichst konzentrierte Jubiläumstermine geben. Daher nutzte das Grenadierkorps das einmal aufgestellte Festzelt und verlegte kurzerhand den Patronatstag von sonst Ende Juni in den Marienmonat Mai. In einem Pontifikalamt in der Marienkirche zelebrierten Weihbischof Dr. Hofmann gemeinsam mit dem Bundespräses der Schützen Dr. Heiner Koch (inzwischen auch Bischof) und Grenadier-Pastor Korfmacher. Freude schöner Götterfunken schallte es durch das Gotteshaus.

„Frühlingsatmosphäre mit Blasmusik” Der Auftakt war also ein voller Erfolg, musikalisch und für über 1000 Konzertbesucher,

1200 Ballbesucher waren von dieser einmaligen Festzeltmusik restlos begeistert.

Bereits am Eingang versetzte das Comedy-Duo Tebe und Leiste das Publikum mit seinen Späßen in beste Stimmung.

Doch wahre Beggeisterungsstürme eentfachte der Starggast des Abends. In eeinem gut einstünd digen Auftritt riss Ir Ireen Sheer jung u und alt mit und im w wahrsten Sinne des W Wortes von den PPlätzen.

D Der Nerv der Leute w war getroffen; alle w waren zufrieden, h hochzufrieden.

Von diesem aus formierte sich ein Festzug mit klingendem Spiel Richtung Kirmesplatz und Zelt.

Die bischöflichen Füße wurden aufgrund des zarten Schuhwerks und des rustikalen Pflasters auf dem langen Weg deutlich strapaziert. Als völliges Novum machten bei diesem Umzug und der anschließenden Feier Abordnungen sämtlicher Grenadierkorps und -kompanien aller Neusser Stadtteile mit. Es sollte der Auftakt von vielen Treffen der Grenadierverantwortlichen des Stadtgebiets mit regem Meinungs- und Erfahrungsaustausch werden.

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ßendem Familientag und Kinderfest auf dem Stadthallen-Parkplatz.

Hatte vorher schon Dr. Hofmann in St. Marien eine viel beachtete Predigt gehalten, so wusste Dr. Koch mit inniger Kenntnis des jubilierenden Korps zu überraschen und besondere Tugenden und Werte des Schützenwesens heraus zu streichen. Von ihm stammen auch die später oft zitierten Worte des aus der Tradition heraus sich modern entwickelnden Korps.

Der Neusser Bürger Schützenverein schließlich legte den Festakt auf Samstag, den 5. November und eröffnete mit einem Gottesdienst in St. Quirin, zelebriert von Dr. Heiner Koch.

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iese Doppelfeier, der stimmungsvolle Ballabend und der festliche Kommers im Rahmen des Patronatstages haften noch heute im Gedächtnis aller, die sie miterlebt haben.

Im Juni sollten dann die Kleinsten, die Kinder, Enkel und der Nachwuchs von Freunden und Verwandten ganz im Mittelpunkt stehen. Im Kinderbauernhof fand ein großes Familien- und Kinderfest statt, welches trotz zum Teil starker Wetterunbillen guten Zuspruch fand. Dank des Einsatzes von wieder einmal vielen ehrenamtlichen Helfern sprang ein schöner Erlös heraus.

Von diesem stifteten die Grenadiere dem Kinderbauernhof eine junge Kuh, damit zukünftig echtes Rindvieh diesen Streichelzoo bereichern möge.

Samstag, 1. August 1998, Majorsehrenabend der Neusser Grenadiere. Auch dieser sollte von Anfang bis Ende ganz im Zeichen des Jubiläums stehen. Möglichst wenig Worte, dafür viel musikalisches Programm.

Außergewöhnlich war schon die Aufführung des „Großen Weckens“ durch das Tambourkorps „In Treue fest“ und den Musikverein Holzheim. Die Noten dazu stellte das Stabsmusikkorps des Bundeswehr-Wachbataillons, welches dieses Stück nur selten zu besonderen Anlässen aufspielt.

Vor

dem Hintergrund des 175-jährigen Bestehens waren nach Ende des Ehrenabends in der Stadthalle alle Grenadiere und ihre Gäste zu einem Fackelzug mit anschließendem Biwak auf dem Münsterplatz eingeladen.

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Vorbeimarsch am Major, Großer Zapfenstreich als Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten und danach vor der herrlichen Kulisse des angestrahlten Quirinusmünsters ein fröhliches Treiben mit rheinischem Alt und Imbiss. Niemand konnte ahnen, dass daraus später eine Mehrheit der Grenadiere die Entscheidung traf, die frühere Tradition wieder aufleben zu lassen, nach dem Majorsehrenabend ein „Heimgeleit“ mit Fackelzug durchzuführen.

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as ebenfalls jubilierende Jägerkorps konzentrierte seine Feierlichkeiten auf den 2. August 1998 und weitete die übliche große Korpsversammlung zu einem Festakt aus mit anschlie-

Der evangelische Pfarrer Schenck hob die Bedeutung der christlichen Werte für die Schützengemeinschaft hervor.

Die Festansprache in der Stadthalle hielt der Pater Augustinus Graf Henkel von Donnersmarck, der es verstand, einen großen historischen Bogen zu spannen von der Gründung über Besatzungszeiten bis hin zu der heutigen sozialen Bindung mit und durch die Schützen in der Gesellschaft.

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as Schützen- und Jubiläumsjahr 1998 endete mit einem Wechsel im Präsidentenamt. Professor Herbert Brüster erklärte „er wolle damit der vom Komitee selbst entwickelten Regelung Rechnung tragen, die eine Alterssperre von 70 Jahren vorsieht“. Neuer Präsident wurde Dr. Bertold Reinartz.

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Der Chor im Korps Unsere Grenadiersänger (verfasst Juli 1996, überarbeitet Dezember 2012)

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in Schützenchor ist einmalig im Neusser Bürger Schützenverein. Bei der heutigen Größe des Schützenregiments kommt es vor allem am Schützenfest-Sonntagmorgen auf jede Minute an.

Der Ablauf des Festgeschehens ist genau geplant – für spontane Einlagen finden sich weder Zeit noch Raum.

Dennoch entstehen Pausen, wenn z.B. der Oberst das Regiment abreitet und wenn der Schützenkönig mit Gefolge den Markt verlässt, um die gesamte Front abzunehmen.

Seit vielen Jahren füllen Jäger und Grenadiere mit Einlagen diese Pausen aus: Zum einen durch den farbenprächtigen Höhnes-Aufmarsch und zum anderen durch das Ständchen der „Grenadiersänger“.

Willi W Braeckeler, selbst mit m Schützenblut aufgewachsen und Leiter w bekannter regionaler b und überregionaler u Chöre (z.B. Apollochor C Düsseldorf), scharte D alsbald eine stattliche a Schar von SangesS freunden um sich. Über f Schützenlieder und S Märsche hinaus wurden M Rheinund Weinlieder R einstudiert und bei e dieser und jener Ged legenheit zum Besten le gegeben. g Ganz allmählich waren G die „Grenadiersänger“ d zur festen Institution geworden.

Als Nachfolger von Josef Königshofen im Amt des Vo r s it z en den förderte

„Am Schützenfestmorgen, dann ist es so weit, dann trecke mer weer för Nüss on de Freud´, dann schlägt jedem Neusser das Herz in der Brust, o Tage der Wonne, o welch eine Lust!“

In den 50er Jahren nahm man es mit der Zeitplanung noch nicht so genau, war das Regiment doch weniger als halb so groß. So war es der Wunsch von Schützenkönig Bernhard Koch, der als „Höhnes“ (Träger eines Blumenhorns) den goldenen Schuss getan hatte, dass während der Parade alle Blumenhörner einen Aufmarsch machten. Doch auch damit waren die Wartezeiten nicht ausgefüllt.

So kam es, als die beiden Sangeszüge im Neusser Grenadierkorps „Münsterchor“ und „Dreikönigenchor“ beieinander auf dem Markt standen, dass Hauptmann Pitt Breuer den Vorschlag machte, zur eigenen Freude und Erbauung des Publikums ein Lied anzustimmen. Dies geschah spontan und fand große Anerkennung.

Man fand Freude an diesem Liedvortrag und bald hatte das Lied „Am kühlenden Morgen“ die Strophe hinzugewonnen:

Nachdem

Pitt Breuer als Hauptmann abgedankt hatte, übernahm es der Leiter des Dreikönigenchors und Oberleutnant des gleichnamigen Zuges, Josef Krey, die Sänger in der Paradepause zusammen zu scharen. Es wurde dies und jenes aus dem vorhandenen Repertoire gesungen. Das Publikum hatte seinen Spaß. Sobald Majestät mit Gefolge wieder auf den Markt kam, stellte man den Gesang ein.

Zu dieser Zeit Anfang der 60er Jahre war Josef Königshofen Vorsitzender des Neusser Grenadierkorps und bekleidete zugleich das Amt des Hauptmanns. Er hatte erkannt, welch große Sangestalente sich im Grenadierkorps verbargen und war der Meinung, dieses Können fördern zu sollen. Es gelang ihm, den Leiter des Marienchors, Willi Braeckeler, für diese Idee zu begeistern. Erstmals wurden nunmehr auch vor dem Schützenfest Proben anberaumt und im Grenadierkorps für den Chorgesang geworben.

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Nach über 30 Jahren engagierten Wirkens hielt Willi Braeckeler Ende 1995 den Zeitpunkt für gekommen, den Taktstock bei den Grenadiersängern nieder zu legen. Er informierte rechtzeitig die Korpsspitze, damit ein Nachfolger gesucht werden konnte. Dabei war es natürlich wichtig, zugleich einen jüngeren, aber auch erfahrenen Dirigenten zu finden. Seither hat Hans Clemens aus Nievenheim diese Aufgabe übernommen.

Achim Tilmes die Grenadiersänger und fand hierin in Major Dr. Heyers einen begeisterten Mitstreiter. Gemeinsam plante man auch die Herausgabe einer Schallplatte mit Schützen- und anderen Liedern, vorgetragen von den Grenadiersängern. Die Realisierung dieses Werks sollte sich aber bis ins Jahr 1999 hinziehen und wäre ohne die tatkräftige Objektübernahme des Sangesfreundes Norbert Faßbender aus der Schützenlust wohl nicht zustande gekommen.

Willi Braeckeler hat den Spontanchor Grenadiersänger geformt und gefordert. Seit einer Reihe von Jahren wird es schwieriger, insbesondere Tenöre zu finden. So wird immer wieder um aktive Sänger geworben und es stoßen gelegentlich aus diesem und jenem Chor Freunde dazu.

Die Grenadiere haben bei den verschiedensten Veranstaltungen ihre Freude an den Sängern; vor allem lieben sie flotte Weisen und Texte, die sich mit dem Neusser Schützenwesen befassen.

Auch auf diesem Gebiet war Chorleiter Willi Braeckeler unermüdlich tätig. Er schrieb Partituren und schuf neue Texte zu diversen Anlässen.

So entstand aus seiner Feder das Majorsehrenlied, der Neusser Grenadiermarsch, zu dem er einen Refrain von Carl Hütten verwendete, das Patronatsfestlied und nach dem Marsch Gruß an Kiel „Das Fest beginnt“ im Jahr 1992. Dies sind nur einige Beispiele, mit denen Braeckeler das Repertoire der Grenadiersänger bereicherte. Dr. Heyers sorgte dafür, dass das Ständchen während des Paradeverlaufs auch offiziell in die Festplanung aufgenommen wurde. Weitere regelmäßige Auftritte der Grenadiersänger sind der Majorsehrenabend und das Patronatsfest des Grenadierkorps.

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Fackelbau im Wandel der Zeiten M

it 100 Großfackeln, darunter 41 des Grenadierkorps, verzeichnete der Fackelzug 2012 einen Rekord. Er war zu einem guten Teil dem amtierenden Schützenkönig und begeisterten Fackelbauer Rainer Halm geschuldet. So steuerte Halm mit seinem Zug des Öfteren gleich zwei Fackeln zum schönsten Neusser Festzug bei und wusste andere Züge für den Fackelbau nicht nur zu begeistern, sondern stand ihnen auch stets mit Rat und Tat zur Verfügung. Darunter fällt z.B. die Beschaffung von Baumaterialien, Farbe, Generatoren und vieles andere mehr. Das steckte auch über sein Korps, über das Grenadierkorps hinaus, an.

Was ist aber das besonders Faszinierende am Fackelzug für die Zuschauer und am Fackelbau für die Schützen? Diesen Fragen und dem Wandel, u.a. in den technischen Möglichkeiten wollen wir uns hier einmal widmen.

Idee und Ausführung

lokale Themen. Sie unterteilen sich wiederum in lokal- und vereinspolitische Anlässe. In der Frühzeit des Fackelbaus standen sie eindeutig im Vordergrund.

Das ganze Fest war familiärer, kleiner und damit auch seine Thematik. „Opa spreng ens!“ stellte in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts den damaligen Oberst auf seinem Kohlenhof mit seinen Enkelinnen beim Seilchen springen dar. Man befasste sich mit der fürsorglichen Schützenfrau, die ihren Mann am Kirmessonntag paradefertig machte. Natürlich wurden auch immer die „besonderen Leistungen“ der Lokalpolitiker und die daraus entsprungenen Produkte aufs Korn genommen.

allem in der Innenstadt (siehe Bunter Ochse) und natürlich Straßenbahn im Hauptstraßenzug ja oder nein, bis hin zu Vorschlägen, eine Schwebebahn oder U-Bahn zu bauen.

Spott und Hohn oder auch nur zaghaftes Rekeln anzubringen war für die Fackelbauer im „Dritten Reich“ besonders schwer. Hier mussten sie schon ihren ganzen Einfallsreichtum, oft versteckt hinter scheinbar gefälliger Fassade, einsetzen. Es drohte ihnen sonst nicht nur Zensur, auch weitergehende Konflikte waren nicht ausgeschlossen.

Was nun die Ausführung angeht, erhebt der Neusser Fackelbau einen bestimmten Anspruch, der ihn zu allen Zeiten auszeichnete. Das Thema soll schnell erfasst werden, Figuren und sonstige Aufbauten leuchten von innen heraus, sie sind möglichst farbenfroh und Bewegung ist ein wichtiges Element.

Technik und Material Am Anfang steht für jeden Zug das Thema. Daran und am Problem der publikumswirksamen Umsetzung hat sich über die Zeitenwende nichts geändert. Beliebt sind und waren vordergründig

Beliebte Beispiele waren der Bau des Umgehungsrings, Kunstobjekte, die Einführung von Einbahnstraßen, Promillekontrollen und Knöllchenjäger, das Sterben Neusser Lokale vor

Hier zeichnen sich nun deutliche Unterschiede im Fackelbau von früher und heute ab. Ein Hauptproblem war immer die Beleuchtung. In den Anfängen des Fackelbaus, um die Wende zum 20. Jahrhundert, standen im wesentlichen nur Kerzen als Leuchtquellen zur Verfügung. Im Zusammenhang einer Ausstellung zum Thema

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Fackelbau ist von „Flambeauen“ die Rede. Aber das heißt zu deutsch auch nichts anderes als „Fackel“.

Man stelle sich die Problematik vor, eine unter Umständen sogar bewegliche Figur aus Holz,

er des Umzuges und damit des ganzen technischen Geschicks geeigneter Handwerker bedurfte, darf nicht unerwähnt bleiben.

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ünstler im wahrsten Sinne des Wortes waren vor allem bei den Mal- und Schriftarbeiten gefragt. Manchmal gehörten diese „Fackelmaler“ dem jeweiligen Zug an, oft handelte es sich aber auch um „Profis“, die für mehrere Züge tätig wurden und den Fackeln ihre besondere künstlerische Note verliehen. Bis vor einigen Jahren stand diesen gefragten Meistern der Malzunft nichts anderes als ihr Handwerk, ihre Kreativität und ihre Liebe zum Detail zur Verfügung. Aus der Hand fertigten sie genaue Abbilder Neusser Bauwerke, Porträts oder auch Karikaturen von Prominenten und gestochen treffende Beschriftungen an.

In der Regel hatten sie es am Anfang mit Transparentpapier zu tun, welches je nach Witterungs-

Draht und Papier mit Kerzen von innen zu beleuchten – und das bei einer ca. zweistündigen Fahrt über damals holpriges Kopfsteinpflaster. Da war die Gefahr der brennenden Fackel groß und dies soll auch vorgekommen sein. Die erste fortschrittliche Beleuchtung an Fahrzeugen bestand aus sogenannten Karbidlampen. Sie verbreiteten zwar einen fürchterlichen Gestank, waren aber ungleich sicherer und hatten gute Leuchtkraft.

So griffen findige Schützen zu diesem Mittel einer neuen Energiequelle.

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as Auto und seine Beleuchtung blieb weiterhin Vorbild für das Lichtproblem beim Fackelbau. Zwar gab es längst elektrisches Licht, aber noch keine Möglichkeit, Glühbirnen, Neonröhren etc. einzusetzen.

Batterien wurden aber immer leistungsstärker und verhalfen Transparenten und Figuren zu neuen Lichtspielen. Dass es auch hierbei der Kunst des richtigen Ausleuchtens, des Berechnens der Leistung über die Dau-

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einfluss und Befeuchtung auch gerne mal reißen konnte. Ärgerlich, aber eine Herausforderung an Kleber und Maler.

Die eingesetzten Materialien haben sich wie die Technik gravierend verändert. Bleiben wir zunächst beim Papier. Es gibt hier inzwischen reißfeste, gut durchscheinende Qualitäten unterschiedlicher Härten und Grammzahlen pro qm.

Vielfach kommen heute auch Folien aus durchsichtigem oder schon weiß eingefärbtem Plastik zum Einsatz. Auch bestimmte dünne Leinenstoffe (Nessel) sind für glatte Flächen wie Transparente gut geeignet. Sie verteilen schön das Licht und nach entsprechender Behandlung und Bespannung können sie prima bemalt werden (siehe Leinwand).

Reproduktions- und Fototechnik wiederum stellen neue Hilfsmittel und geben dem Fackelbau ungeahnte Impulse. Bekannte Gesichter werden in beliebiger Größe fototechnisch eingesetzt, was den Wiedererkennungswert deutlich steigert. Auch die Projektion von Objekten mit der Möglichkeit des Nachzeichnens ist eine tolle technische Hilfe.

Die größte „Revolution“ beim Fackelbau stellen Stromaggregate dar. Vor allem die geräusch- und abgasarmen Exemplare ermöglichen den Einsatz aller modernen Leuchtmittel. Mit Neonröhren kann großflächig und gleichmäßig Licht geschaffen werden. Von der Glühbirne bis zum LEDLicht ist heutzutage auf den Fackeln alles zu finden. Somit können auch kleine Motoren für Bewegungsabläufe wie Drehscheiben oder Hubgeräte eingesetzt und elektrisch betrieben werden.

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Einsatz und Spaßfaktor Fackelbau war früher vornehmlich Sache geeigneter Handwerker. Diese fanden sich überwiegend in den Zügen von Grenadieren und Jägern.

Trotz der Sechstagewoche und Arbeitszeiten, die weit über die heutigen hinausgingen, war es einfach Ehrensache eine Großfackel zu bauen, wenn man dazu personell in der Lage war.

Fackelbau gehörte für viele zur Einstimmung auf das Schützenfest. Man freute sich auf das Treffen mit den Kameraden am Bauplatz, auf die unvermeidlichen Diskussionen, auf Lösungen

„Revolutionen enden im Vereinslokal” und schließlich Stimmung und Erfolg beim Fackelzug. Fackelbautermine waren gesellige Begegnungen und fanden nicht selten im Vereinslokal ihren Ausklang.

Manches davon trifft auch heute noch zu. Aber auch der Fackelbau hat sich, wie vieles andere in der Jetztzeit, versachlicht. Es gilt ein Werk unter Nutzung möglichst vieler technischer Errungenschaften (siehe oben) fertig zu stellen. Meistens liegt die Last der Arbeit auf den Schultern einiger weniger. Viele Arbeiten werden inzwischen von Männern nichttechnischer Berufe ausgeführt, da sie darin einen Ausgleich zu ihrer „Kopfarbeit“ mit entspannendem Effekt finden.

Man muss aber auch zur Kenntnis nehmen, dass gegenüber früheren Zeiten viele Schützen ihren Arbeitslatz außerhalb von Neuss haben, vielleicht sogar ihren Wohnsitz. Weniger Zeit für den Fackelbau hat mancher auch angesichts einer breiten Palette von kulturellen und sportlichen Angeboten und stöhnt über eine ausgefüllte Freizeit. Wo ist da noch Raum für den Fackelbau? Und dennoch!

Der Ehrgeiz, Kunstwerke am Samstagabend des Neusser Schützenfestes auf die Straßen zu bringen, ist ungebrochen.

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uch wenn es nicht immer 100 oder im Grenadierkorps über 40 sind, bei den heutigen Rahmenbedingungen und den Hilfestellungen durch die Korps besteht begründete Hoffnung auf Fortbestand dieses einzigartigen Zuges

„Der Neusser Fackelzug muss seine Eigenart und Vielfalt behalten” der Lichter und Ideen. Mal schaut man der Politik aufs Maul, mal kreiert man bunte Werke für

Kinder oder Jubiläen geben Anlass zu fröhlichem Tun. Wichtig ist nur eins: Der Neusser Fackelzug muss seine Eigenart und Vielfalt behalten. Er darf nicht von Sponsoren und Werbeaufdrucken abhängig werden. Es dürfen keine Schaufensterpuppen oder lebende Figuren auf den Fackeln zu sehen sein. Qualität geht vor Quantität. Dazu gehört auch ein gewisses Maß an Koordination und Abstimmung untereinander oder durch ein geeignetes Gremium. So können Themendubletten zumindest in der Art der Ausführung vermieden werden.

Wir sehen ja, auch beim Fackelzug bleibt die Entwicklung nicht stehen. Hohe Attraktivität ist Herausforderung – und sie wird mit Sicherheit angenommen.

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Vom getippten Rundschreiben zur elektronischen Post M

rst vor relativ kurzer Zeit hat der Schriftführer des Neusser Grenadierkorps gewechselt. Michael Graeff kann sich der Errungenschaften von modernem Schreibgerät und elektronischer Post bedienen.

sehr differenziertes Schreibbild. Mit anderen Worten: die einzelnen Buchstaben waren mal deutlich, mal sehr blass und standen in den Zeilen unterschiedlich hoch.

it seiner Wahl zum Hauptmann übernahm Karl Schiller das aufwändige Amt des Schriftführers. Auch in seiner Ära war er zunächst auf eine mechanische Schreibmaschine angewiesen.

Immerhin gab es aber schon TipEx zur Fehlerkorrektur und in seinem Büro konnte er später auch eine elektrische Schreibmaschine benutzen.

„TipEx und Internet” Aber jeder Text war neu zu schreiben. Texte oder Textbausteine speichern war noch nicht möglich.

Bei Änderungen musste das ganze Schreiben neu getippt werden. Karl baute erste Gestaltungselemente in die Rundschreiben ein, hob Termine in Absätzen und durch Unterstreichungen hervor.

Vor allem war er ein Meister der Korrektur. Es gab kaum einen eigenen oder fremden Text in dem er nicht noch einen Fehler fand und berichtigte.

Wie war das Anfang der 50er Jahre? Walter Steinhäuser sen. versorgte bis Ende der 1970er Jahre die Züge mit Informationen aus dem Korps und Karl Heinz Berten fertigte die Protokolle der Vorstandssitzungen an. Seine Jahresberichte waren stets ein Ohrenschmaus, verstand er es doch, vergangene Ereignisse in Geschichten zu kleiden und wieder lebendig werden zu lassen. Leider nahmen diese literarischen Hochgenüsse wie immer nur die eifrigsten Besucher der jährlichen Mitgliederversammlungen wahr.

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a fanden die Auslassungen des Schriftführers größere Verbreitung. Andere Medien als die postalische Zustellung standen damals noch nicht zur Verfügung. Es war daher in allen Zügen üblich, die Mitteilungen des Schriftführers auf den Versammlungen zu verlesen. Und die hatten es in sich. Walter – man möge den Ausdruck verzeihen – hackte auf einer mechanischen Schreibmaschine, so gut er konnte. Das ergab ein

Überdies liebte er eine sehr blumige Sprache und verwendete gelegentlich im wahrsten Sinne des Wortes Fremdwörter. Gemeint sind Wörter, die ihm gefielen und die er aufgeschnappt hatte, ihm aber eigentlich fremd waren.

Alle Rundschreiben waren mit viel Liebe und Energie verfasst und wurden mühsam von Hand vervielfältigt. Dabei war sich der Schriftführer auch nicht zu schade, Post so weit wie möglich persönlich zu verteilen um dem Korps Porto zu sparen.

Weiterhin waren und sind bis auf den heutigen Tag die Ämter des Schriftführers, der die Züge und damit alle Grenadiere mit Informationen versorgt und des Protokollführers getrennt. Letzterer hält bei Korps- und Vorstandssitzungen alle wichtigen Punkte und Beschlüsse fest. Er sorgt sozusagen für das Gedächtnis, für die Historie des Korpsgeschehens. Dass er den Jahresbericht bei der Jahreshauptversammlung abgibt, wurde bereits erwähnt.

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Nach demem plötzlichen Ausscheiden von Karl Heinz Berten rückte Achim Tilmes aus dem Achterausschuss in den Vorstand auf und übernahm seine Position. Als er 1979 Vorsitzender wurde,

nahmen Karl Heinz Beek und später Markus Ahrweiler dieses Amt wahr. Aufgrund der Verknüpfung mit der Öffentlichkeitsarbeit gehört hierzu inzwischen auch die Pressearbeit, die u.a. eine Weile Achterausschussmitglieder wie Willi s Lapp und Günter Engels L übernahmen. ü Das D Thema Internet und Homepagepflege hat eine H eigene Dimension erhalten e und u wird professionell von einem Team wahrgenome m men.

1 1995 signalisierte Karl Schiller, nicht mehr als S Hauptmann kandidieH ren zu wollen. Der Vorr stand legte fest, dieses s Amt A wieder zusammen mit

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dem Posten des Schriftführers auszuschreiben. auszuschre Das Korps entschied sich bei drei Kandidaten für Rainer Halm.

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r brachte Erfahrung als Zugführer und viel Energie und Ideen mit – aber keinerlei Know how für zeitgemäße Rundschreiben an Züge, Korps und Komitee. Das sollte sich schnell ändern.

Bald waren Computer, Drucker und anderes technische Gerät wie Fax angeschafft und der Umgang mit dergleichen erlernt. Korpsmitteilungen bekamen ein völlig neues Bild. Der Weg in das digitale Zeitalter war eröffnet.

Nach und nach folgten die Züge dem Korps in die neuen Medien. Vordrucke standen per Post, aber auch im Internet zum downloden bereit.

Der von Rainer beschrittene Weg einheitlicher Anmeldebögen zum Schützenfest hielt bei anderen Korps Einzug und wurde vor kurzem durch den Bürger Schützen Verein komplett vereinheitlicht.

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„Technik kann auch ein Segen sein!”

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omputerprogramme machen es heute möglich, am Tag nach der Zugauslosung die komplette Korpsliste mit Musikblöcken heraus zu geben. Auch das geht nicht ohne Arbeit und Engagement – nur wird sich kaum jemand vorstellen können, wie mühsam und zeitaufwändig noch vor einigen Jahren die Marschblöcke Zug für Zug geschrieben werden mussten.

Wehe, du machtest einen Fehler, dann hieß es: Auf ein Neues!

Fast alle Züge erhalten jetzt die Korpsinfos per elektronischer Post; jeder kann sie auf der Homepage des Grenadierkorps einsehen und bei Bedarf herunter laden. Da wird das Vorlesen von Korpsrundschreiben auf Zugversammlungen zur Ausnahme.

Von Bilderarchiven bis zu Terminlisten und Uniformbörsen bieten Internetseiten des Grenadierkorps einen wahren Fundus. Technik kann auch ein Segen sein.

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Stiftung Schützendenkmal Angeblich ist Neuss ja die Schützenstadt. So hieß es immer.

Unbestritten ist das Neusser Bürger Schützenfest das größte und tollste Schützenfest Deutschlands, wenn nicht darüber hinaus. Insgesamt werden in dieser Stadt 19 Schützenfeste gefeiert, von der Furth im Norden bis Rosellerheide im Süden.

Aber wo sind die ganzjährig erkennbaren äußeren Zeichen dieser stadtprägenden Besonderheit? Man kennt in Neuss das Dichterviertel mit Straßennamen, die an Dichter und Denker erinnern. In Reuschenberg und der Grünwegsiedlung (Gnadental) finden sich Namen von Bäumen, Sträuchern, Blumen und Kräutern. Politikern und Sportlern sind Straßen und Plätze gewidmet.

Und was ist mit dem Schützenwesen?

diesem Verein das Anbringen von Gedenktafeln zu einem guten Brauch werden lassen.

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ie Korpsführung der Grenadiere war in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts stark brauchtums- und mundartgeprägt. Das Gespann Major Heyers und Vorsitzender Tilmes setzte sich besonders für die Pflege des „Nüsser Platt“ ein und praktizierte das auch. Davon wird noch an anderer Stelle zu sprechen sein. Sie hatten aber auch gemeinsam die Idee eines Schützendenkmals entwickelt.

Welch steiniger Weg von der Idee bis zur Reali-

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nahmen Tilmes und Heyers am 60-jährigen des Zuges „In Treue fest“ teil. Es gab eine familiäre Feier, nette Gespräche bei Speis und Trank und plötzlich rief Wiljo: „Dat is et“. Alle schauten ihn verdutzt an.

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r bat nur darum, kurz die Tischfahne ausleihen zu dürfen und zog sich mit dieser und dem Vorsitzenden zurück. Jawohl, das war´s! Das lange gesuchte Motiv für ein Schützendenkmal war gefunden: Die Tischfahne des Zuges hielt ein Grenadier in der einen Hand und reichte die andere einem Offizier zum freundschaftlichen Gruß.

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nsere Beiden waren sich schnell einig, dass das Grundelement, die kameradschaftliche Begegnung des einfachen Schützen mit dem Chargierten aufgrund der tiefer gehenden Bedeutung gut geeignet wäre, das Vorhaben Denkmal in die Tat umzusetzen.

“Nicht einmal ein Gäßchen ist nach einem Korps benannt, selbst eine Schützenstraße fehlt”

Nicht einmal ein Gäßchen ist nach irgendeinem Korps benannt, selbst eine Schützenstraße gibt es nicht. Schützenkönig Hüsch hatte als Königsgeschenk 1972 eine Bronzetafel mit Schützenmotiven gestiftet. Bis für sie ein passender Platz gefunden wäre, wurde sie zunächst an der Außenwand des Zeughauses angebracht. Dort kann, wer sie sucht, sie immer noch finden. Hüsch, zu der Zeit Vorsitzender der Heimatfreunde, hat in

sierung zurück zu legen ist, sollten sie und mit ihnen ihr Vorstand zu spüren bekommen. Da ist zunächst einmal die Motivsuche. Man kann niemanden für die Umsetzung einer Idee begeistern, dem man nicht konkret zeigt und erklärt, wie das geplante Denkmal denn aussehen soll.

So wie es in Kriminalgeschichten den „Kommissar Zufall“ gibt, sollte unseren beiden Motivsuchern ebenfalls ein Zufall zu Hilfe kommen. Zusammen

Der Zug „In Treue fest“ war begeistert, der Vorstand hatte viele berechtigte Fragen – vor allem was die Kosten anging, aber der Enthusiasmus von Wiljo und Achim war kaum zu bremsen. Erstgenannter wollte sich um Entwurf, künstlerische Gestaltung, geeignetes Atelier und Werkstoff kümmern und Letzterer um die Finanzierung, rechtliche und Standortfragen.

Das Korps bekam Idee und vorgesehene Ausführung auf einer Entwurfszeichnung in Originalgröße (wie die geplanten Maße des Denkmals) auf dem Korpsfest 1986 vorgestellt. Plötzlich meldeten sich Hinterbliebene des Schöpfers der Tischfahne und sprachen Urheberrechte an. Auch das war bald geklärt.

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s erging ein Spendenaufruf an alle Grenadiere und Züge mit Sammellisten, der gute Resonanz zeigte. Aber es mussten auch größere Beträge her, wollte man die Zusage an Schatzmeister Rolf Steyer einhalten, die Korpskasse nicht zu belasten. Dankenswerterweise richtete das Kulturamt ein Spendenkonto ein und stellte Zuwendungsbescheinigungen aus. Das Klinkenputzen bei Firmen und wohlgesonnenen Einzelspendern lohnte sich.

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Der Vorsitzende konn-

beiden Betreiber hatten die Ecke Niederstraße/ Sebastianusstraße vor der heutigen Dampfbäckerei Busch, damals Juwelier Vell, mit dem Vorstand abgestimmt. Dazu wurden auch die erforderlichen behördlichen Genehmigungen eingeholt.

te, nachdem alle Kostenanschläge bis hin zum Bronzeguss vorlagen vermelden, das die Finanzierung ausschließlich über Spenden aus den Zügen, der Wirtschaft und weiteren Sponsoren gesichert sei.

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Für die Anfertigung des Denkmals hatte Wiljo Heyers die Düsseldorfer Künstlerin Monika Staiger (Kunstakademie) gewinnen können. Sie wollte jedoch das Werk nicht nach dem kleinen Modell anfertigen, sondern verlangte nach leibhaftigen, original gekleideten Modellen. Sie würde dann von diesen aus allen Perspektiven Bilder und Entwürfe fertigen um zu einer naturgetreuen Darstellung der Schützenfiguren zu kommen. Wiljo Heyers stand daraufhin Pate für den Grenadieroffizier und Achim Tilmes für den Grenadier.

Des Dramas nächster Akt

inem Bericht in der Korpsversammlung folgte die entsprechende Zeitungsmitteilung. Dass der damalige Vorsitzende des Karnevalsausschusses, Kugelblitz Erhard Schiffers (Gott hab ihn selig) aus Futterneid oder warum auch immer vor Wut schäumte und opponierte, ist eine Randnotiz. Gekränkt und nicht beteiligt fühlte sich Kulturdezernent HansHeinrich Grosse-Brockhoff. Damalige Befindlichkeiten und Geschmacksfragen sollen hier keine Rolle spielen. Wohl aber das sachlichtechnische Argument, der Hauptstraßenzug werde neu gestaltet, die Straßenbahn eventuell

Des Dramas nächster Akt fand dann in der Festlegung des Standortes seine Aufführung. Die

herausgenommen und der vorgesehene Platz völlig verändert, ließen den Vorstand gerne der Alternative Hamtorplatz zustimmen. (In der Tat wurde inzwischen der Hauptstraßenzug umgestaltet, die Bahn fährt weiter und wir alle wissen, was aus den Plänen geworden ist.)

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ulturausschuss und Rat der Stadt Neuss nahmen die Stiftung des Schützendenkmals offiziell an. Der Aufstellung und Übergabe an Oberbürgermeister Hermann-Wilhelm Thywissen, zugleich Präsident des Bürger Schützenvereins, stand nichts mehr im Wege. Bei einem Festakt

190 JAHRE • NEUSSER GRENAD IERKORPS VON 1823 • Juli 2013

am 13. Juni 1987 übergab das Neusser Grenadierkorps das erste und bisher einzige echte Schützendenkmal in der Stadt Neuss an seine Bürgerschaft.

Es gibt inzwischen auch einen lebensgroßen farbigen Sappeur, der schon mehrfach den Standort gewechselt hat und seit einigen Jahren vor dem

Das Schützenwesen im Neusser Straßenbild •

Am Beginn der Krämerstraße Richtung Quirinus-Münster sind auf einer Stele mit nachgebildetem Königsvogel alle Neusser Schützenkönige vermerkt.

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Am Haus Rottels prangt eine Art Zunftschild und weist auf das Schützenmuseum hin.

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Im Rathaus stellen zwei herrliche Glasmalereien Parademotive dar.

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Schon etwas länger ist auf dem Markt an der Stelle eine Bronzeplatte mit der Darstellung des Königssilbers eingelassen, an der der Schützenkönig die Parade abnimmt.

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bayerischen Biergarten gegenüber dem Stadtgarten (Museum Kunstraum) sein Dasein fristet.

Seine Existenz hat er einer Initiative von HeinzGünther Hüsch und Sponsoren zu verdanken. Im Neusser Straßenbild sind noch ein paar Hinweise auf das für das soziale Leben dieser Stadt so wichtige Schützenwesen hinzu gekommen (siehe Kasten): Es handelt sich hierbei um Königsgeschenke der Exmajestäten Karl-Theo Reinhart, Horst Dvorak, Heinz-Willi Maassen, Adi Kremer und Herbert Napp.

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