Friesenanzeiger Dezember 2015

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Schenken

Husum: Zwölf Jahre Ubi Bene - helfen, wo es nötig ist

Text: Sonja Wenzel Foto: Archiv v.l.n.r. Antje Claassen-Müller, Peter Cohrs, Kirsten Singelmann, Peter Struck (Leiter Visuelles Marketing) und Beate Ziebell freuen sich auf die „Wunschbaum-Aktion“ im Hause CJ Schmidt.

Beate Ziebell, Antje ClaassenMüller und Kirsten Singelmann sind der Motor des Vereins „Ubi Bene“. Vor vielen Jahren hatten sie Tschernobyl-Kinder auf Ferienbesuch in ihren Familien. Das war die Initialzündung zu noch mehr Aktivität und zur Gründung des Vereins. „Einmal im Jahr etwas Gutes zu tun hat uns nicht mehr gereicht“, sagt Beate Ziebell. Bald wurden die ersten Weihnachtspakete nach Weißrussland geschickt, dann die Archen in Berlin und Hamburg sowie die Kindertafel in Neumünster unterstützt. Armut ist in unserem Lande nicht sofort offensichtlich. Not kennt keine Nationalität. „Wir erkannten bald, dass wir mit unserer Hilfe auch direkt vor der eigenen Haustür etwas ausrichten konnten.“ Gleichgültig, ob verschuldet oder unverschuldet in Armut geraten: Kinder können nichts dafür und deshalb hilft Ubi Bene ganz unbürokratisch da, wo es notwendig ist: Ordentliches Schuhwerk, ein neuer Ranzen, die Kinder an ihr Ferienziel fahren, den Kühlschrank auffüllen. Doch die 8 | www.friesenanzeiger.de

seit acht Jahren in Kooperation mit dem Hause CJ Schmidt stattfindende „WunschbaumAktion“ zu Weihnachten ist der größte Brocken, den der Verein, zu dem mittlerweile als weiteres Mitglied Katrin Marquardt gehört, im Verlaufe eines Jahres zu stemmen hat. Kindergärten und Grundschulen der Umgegend schreibt Ubi Bene an mit der Bitte, auf „Herz und Nieren“ zu prüfen, ob es in ihrer Obhut Kinder aus benachteiligten Familien gibt, die zu Weihnachten via „Wunschbaum“ beschenkt werden sollen. Und irgendwann hängen rund 80 ganz kleine und etwas größere, aber immer sehnliche Kinderwünsche auf Zetteln an einer Wäscheleine rund um den stets toll platzierten Weihnachtsbaum. „Durch die Mitwirkung des niveauvollen Hauses CJ Schmidt bekommt unsere Hilfe ein professionelles Gesicht“, freut sich Beate Ziebell. Die Bürger machen mit, erwarten schon die alljährliche „Wunschbaum-Aktion“, klammern nach und nach die Wunschzettel ab, besorgen Geschenke und hinterlegen sie – unverpackt – an der CJ SchmidtHauptkasse. „Die Wünsche sind bezahlbar. Darauf legen auch die Erzieher Wert, weil es Fremde sind, die für die Kinder einkaufen. Kein Wunsch bleibt unerfüllt. Der Verein übernimmt einen großen finanziellen Part für die Wünsche, die hängen bleiben“, so Beate Ziebell. Das Verpacken und die Aushändigung an die Kindergärten übernimmt wiederum Ubi Bene: „Wir schauen die Geschenke noch einmal durch. Denn neu sollen sie sein – das gibt den Kindern ein gutes Gefühl und bringt sie mit anderen auf Augenhöhe. Ubi Bene verfügt mittlerweile über ein gutes, tragfähiges Netzwerk. Viele helfende Hände arbeiten im Verborgenen mit. „Wir sind ein Superteam, aber wir möchten nicht im Vordergrund stehen. Wir verfolgen alle ein Ziel: Kindern helfen und den Eltern den Alltag erleichtern.“


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