Geschäftliches
Gesa Völkl leitet das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel
Diplom-Ingenieurin Gesa Völkl
Eine Frage hat sie sich nie gestellt: Karriere oder Familie. Mit Toleranz und einem gewissen Gespür dafür, was im Moment wichtig ist, hat Gesa Völkl einen Weg gefunden, Familie und Beruf gleichermaßen zu leben und zu lieben. „Ohne meinen aufgeschlossenen Mann wäre das natürlich nicht möglich gewesen“, versichert die Leiterin vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Brunsbüttel. Seit zehn Jahren ist sie die Vorgesetzte von gut 450 Mitarbeitern. „Das ist eine große Verantwortung.
Aber wir sind ein gutes Team, da funktioniert alles gut“, resümiert die Teamchefin. Gesa Völkl gehört der Nutella-Generation an, Jahrgang 1964. Sie ist an der Elbe aufgewachsen, eine richtige „Hamburger Deern“. Ihr Großvater verließ einst seine bayerische Heimat, um zur See zu fahren; sie kann sich ein Leben ohne Wasser und Schiffe nicht mehr vorstellen. Noch vor ihrem Studium zur Bauingenieurin lernte sie ihren Mann kennen. „Ein Blick und die Sache war geregelt“, erinnert
sich Gesa Völkl liebevoll. „Und weil wir beide nach dem Studium immer berufstätig waren, übernahm er die Elternzeit. So haben wir unsere Kinder beide betreut, sie aufwachsen gesehen und begleitet.“ Ihr gemeinsamer Ort der Ruhe und Entspannung: das Ferienhäuschen auf Pellworm. „Ohne Auto geht es auf die Fähre, da fängt die Erholung schon an. Man muss mit sich und der Natur etwas anfangen können, dann ist es auf Pellworm wunderschön“, schwärmt sie. Die Hauptaufgabe vom WSA ist die Verfügbarkeit der Schleusen, das heißt, dass möglichst wenig Wartezeiten entstehen für Schiffe, die den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) passieren möchten. Die Schiffe sollen leicht und sicher durchfahren können. Voraussetzung dafür sind: keine baulichen Mängel am NOK und eine bestimmte Wassertiefe muss vorhanden sein. Die Verkehrslenkung für den gesamten NOK wird von Brunsbüttel aus geregelt. In den Schleusen müssen die Schiffe fest gemacht werden. Dann sind da noch die Wirtschaftswege neben dem
NOK und die Windschutzstreifen, die gepflegt und unterhalten werden. Außerdem ist das WSA verantwortlich für neun Fähren und die zwei Brücken Hochdonn und Grünenthal. Mittlerweile sind die Kinder erwachsen und studieren auswärts. Geblieben sind die jungen Leute vom Rotary Schüleraustausch. Seit acht Jahren betreut Gesa Völkl die Schüler aus der ganzen Welt, die für ein Jahr in Deutschland leben. Ihr zur Seite steht ein Team von sieben Mitstreitern, die alle ehrenamtlich tätig sind. Sie begleiten die Schüler auf ihrem Lebensweg und finden Lösungen für alle Probleme, die eventuell auftauchen können. Lösungen finden: Das gilt während der nächsten sieben Jahre auch für den Bau der neuen Schleuse in Brunsbüttel. Die „Millionenverträge“ sind unterzeichnet, die Aufträge somit erteilt. Ende des Jahres 2021 soll das erste Schiff die neue Schleuse passieren. Es wartet viel Arbeit auf Gesa Völkl und ihr Team vom WSA Brunsbüttel. Text und Foto: Bärbel Sommer
Die Tafeln verschenken Weihnachtsfreude „Weihnachten haben wir das ganze Jahr über im Kopf“, sagt
Hilde Zeugner von der Husumer Tafel. Die Tafel-Lager-
Packen Weihnachtsfreude in Tüten: Hilde Zeugner und Dieter Pelties
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verwalterin Erika Carstensen sammele weihnachtstaugliche Sondergaben schon im Frühjahr und nicht erst im Dezember: „Das wäre viel zu spät“, meint Dieter Pelties vom Diakonischen Werk (DW), der gemeinsam mit Hilde Zeugner die Tafel leitet. In Husum und Umgebung werden rund 600 Personen von der Tafel versorgt, aber in der Weihnachtszeit ist der Zustrom stärker: „So haben viele Menschen Spielraum, ein wenig Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben“, heißt es von den beiden Verantwortlichen. Zu Weihnachten gibt es eine kleine Extrawurst: Zusätzlich zur übli-
chen Lebensmitteltüte wird eine mit Weihnachtsmotiven verzierte Papiertasche überreicht, die kostbare Sachen enthält, wie Bohnenkaffee, Kakaogetränk und Schokoladeaufstrich für die Kinder, Tee, seltener und mit viel Glück auch mal bestimmte Kosmetikartikel oder adventlichen Elisenlebkuchen oder Schokolade-Nikoläuse. „Kinder aus dem Kurt-Pohle-Kindergarten beteiligen sich an der Weihnachtsaktion der Tafel und verpacken gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und den Eltern eigenes, gut erhaltenes Spielzeug für andere Kinder, die sonst leer ausgehen müssten“, sagt Hilde