Friesenanzeiger 102013

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Klinikum NF | FRIESENANZEIGER Adipositas-Nachmittag in Tönning:

Erste Schritte in eine neues Leben wagen

Das Adipositas-Zentrum Nord mit Dr. Steffen Krause (m.) hat Jörn Werner (l) und Frank Thode (r) geholfen, vom schweren Übergewicht herunter zu kommen.

Auch das konservative OPTIFAST-Programm wurde kompetent durch die Programmleiterin, Christel Jansky (li.), und Maren Hindel, die erfolgreich das Programm durchlaufen hat, vorgestellt

Das „Adipositas Zentrum Nord“ in Tönning hat Vorzeige-Charakter. Der chirurgische Chefarzt der Klinik, Dr. Steffen Krause, und das gesamte Team der Einrichtung haben allen Grund zur Freude: Anlässlich des kürzlich stattgefundenen „Adipositas-Nachmittags“ überreichte Frank Pietrowski, Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, die Urkunde über die erfolgreiche Zentrums-Rezertifizierung: „Eine erneute Zertifizierung ist nicht einfach zu erlangen. Als eine von zwei Einrichtungen in Deutschland wurde das Tönninger Adipositas Zentrum zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren anhand von strengen Qualitätskriterien überprüft. Dies ist auch für Krankenkassen wichtig, zumal diese eher zertifizierte Einrichtungen empfehlen“, sagte Pietrowski und sprach Dr. Krause und seinem Team seinen Dank und seine Anerkennung aus.

die in Tönning medizinisch betreut werden“, drückte es Gruppenleiterin Andrea Siem aus.

Gut besucht waren die in die Veranstaltung integrierten Vorträge. Manch ein Besucher stieß dabei für sich eine ganz persönliche Tür

auf und tat einen ersten, mutigen Schritt, um sich bei dieser Veranstaltung über die verschiedenen Möglichkeiten zur Gewichtsreduktion zu informieren. Viele hatten bereits einen „Leidensweg“ hinter sich, andererseits aber auch auf dem Weg zu mehr Leichtigkeit gewaltige Erfolge vorzuweisen. Sie waren gerne bereit, von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. Dazu gehörte Angelique Levsen (28), die Verantwortliche für die neu eingerichtete Adipositas-Selbsthilfegruppe in Nordfriesland: „Ich habe seit April des vergangenen Jahres ein Magenband. Um 30 Kilo habe ich mein Gewicht bereits reduziert und meine Ernährung umgestellt. Ich betätige mich regelmäßig körperlich. Trotzdem muss ich weiterhin viel tun.“ Sie möchte ihre positive Einstellung weitergeben und „die Menschen damit aus der Reserve locken“. Die Adipositas-Selbsthilfegruppe in Heide existiert schon länger. „Dort werden Patienten aus Dithmarschen, Steinburg und Neumünster „aufgefangen“,

Auch Jörn Werner hat ein „zweites Leben“ begonnen: „Es ist einfach nicht in Worte zu fassen“, äußerte er begeistert. Vor einem Jahr hat er sich einem Eingriff unterzogen, bei dem der Magen teilweise entfernt und zu einem „Schlauchmagen“ („Magensleeve“) umfunktioniert wurde. „Ich lebe jetzt bewusst und gesund mit viel Fisch und Gemüse“, sagte der 35-Jährige, der vor der Operation 260 Kilo auf die Waage brachte und jetzt mit nur 105 Kilo durchs Leben geht. Früher habe er alles „reingeschaufelt“. Fast food sei nun tabu. Er ernähre sich jetzt gesünder und koche selbst. Übrigens sind es nicht nur Erwachsene, die zu viel Gewicht mit sich herum-

schleppen: „Zwischen zehn und 15 Prozent der jungen Generation in Nordfriesland – vom Säugling bis zum Jugendlichen - sind übergewichtig“, äußerte Kinderarzt Dr. Joachim Häfelein, der im Auftrag des Vereins für Kinder- und Jugendgesundheit Westküste e.V. im Programm „Fördekids XXL“ das Bewusstsein des Nachwuchses für eine „Änderung der Lebensweise ein Leben lang“ schärfen möchte.

Termine für die Adipositas-Sprechstunde in Tönning können über Tel. 04861 611-3310 vereinbart werden. Ebenso kann über diese Telefonnummer Kontakt zu den Selbsthilfegruppen hergestellt werden. Weitere Informationen sind erhältlich unter www.adipositas-nord.de und www.klinikum-nf.de. Fotos: S.Wenzel, Klinikum NF Text: S.Wenzel

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