Urgestein | Friesenanzeiger Husum
Tanja Runge gehört zum Inventar eines „komodigen“ Tanzlokals
NEU!!! Jeden Samstag “STONE-GRILL” mit DJ ab 18.00 Uhr.
Wer mit ihr zu tun hat, ist sofort von ihrer fröhlich-unkomplizierten, offenen Art eingenommen: Tanja Runge, temperamentvoll und behende, ist eine der „guten Feen“ vom Tanzlokal Engelsburg. Seit fast genau 17 Jahren steht die 43-Jährige so gut wie jeden Samstag „auf Engelsburg“ hinterm Tresen. „Ich bin ein Kneipenkind“, lacht sie und erklärt, wie es gekommen ist, dass das Schicksal ihr die Gastronomie gewissermaßen auf den Leib geschneidert hat: „Meine Eltern hatten den >Treffpunkt am ZOB<. Dort habe ich als Dreijährige das erste Bier gezapft – mit Vaters Unterstützung und auf einem Hocker stehend.“ Der Umgang mit Menschen ist ihr so wichtig wie die Luft zum Atmen - und so ist sie seit ihrem 15. Lebensjahr ununterbrochen in der Gastronomie tätig. Auf Umwegen kam sie zu Ille Maas, der damaligen Wirtin der „Engelsburg“. In dem Tanzlokal vor den Toren Husums ist „jeder zwischen 18 und 88, der tanzen kann und will“, stets herzlich willkommen. Die Möglichkeiten des Amüsements sind hier oben reichlich dünn gesät für Menschen, die zwar über die erste „wilde Jugend“ hinaus sind, die aber dennoch ganz gepflegt schwofen, mit anderen Menschen ins Gespräch kommen – und vielleicht sogar ein passendes Pendant vom andern Geschlecht kennenlernen möchten. Tanja Runge aber ahnt mit dem sicheren Gespür der Menschenkenntnis, wo manchen Single der Schuh drückt: „Viele Paare habe ich schon zusammengebracht – ich helfe gern ein bisschen nach“, schmunzelt die Ehefrau und dreifache Mutter. „Manche scheuen sich, allein in die Engelsburg zu kommen – gerade Frauen“, erzählt
sie. Oftmals kommen Mutter und Tochter gemeinsam oder beim ersten Mal werde eine Freundin mitgebracht. Dann sei häufig das Eis gebrochen: „Später kommen sie schon eher allein wieder.“ Zu Schnacken gibt’s am Tresen bei Tanja Runge immer genug – mal „op Platt“ mal hochdeutsch: „Immer hin und her.“ Eine ganze Menge Stammgäste hat die Engelsburg; das Tanzlokal scheint sogar ein über die nordfriesischen Grenzen hinaus bekannter „Geheimtipp“ zu sein: „Unsere Besucher kommen aus Flensburg, Niebüll, und Heide, sogar aus Itzehoe, Neumünster und Hamburg.“ Das ist aber auch kein Wunder, denn: „Bei uns ist alles ’n büschen komodig“, wie Tanja Runge es liebenswert nordfriesischgemütlich ausdrückt. Freundschaftlich-familiär sei nicht nur der Umgang mit Inhaberin Peggy – wofür dieser übrigens ein Dank
Vereint Menschenkenntnis und Liebe zum Beruf: Tanja Runge
gebühre; auch das Personal versteht sich gut und gehört fast durchweg bereits zum Inventar: „Eine unserer Mitarbeiterinnen ist seit etwa 40 Jahren dabei.“ Der Samstagabend, für viele Menschen die einzigen freien Stunden in der Woche, bedeutet für Tanja Runge Arbeit, die sie aber mit viel Herzblut und Engagement versieht: „Ich verhalte mich immer so, als wäre es mein eigenes Geschäft.“ Vor ihrem Ehemann, der sie stets unterstützt und „alles die ganzen Jahre mitgemacht“ habe, ziehe sie den Hut. Sie selbst liebt ihren Beruf Text und Foto: Sonja Wenzel – mehr noch: „Es ist eine Berufung.“
Stefan Schmiedel aus Wester-Ohrstedt:
Text: Sonja Wenzel, Fotos: Stefan Schmiedel
Der Welt beim Reisen ins ungeschminkte Gesicht sehen In Jurten übernachten, schon zum Frühstück Chance auf Fleischsuppe haben, die schier unendliche Steppe unter den Füßen spüren… aus dem „wuselnden“ Europa kommend, wohltuend abschnallen können und das Gefühl für Zeit und Raum verlieren: die zweiwöchige Reise, die Stefan und Sigrid Schmiedel in die Mongolei unternommen haben, ist mit keiner üblichen Reise vergleichbar. Schmiedel (46) ist in seinem Leben viel herumgekommen. Er und seine Ehefrau haben ein bisschen was vom Globetrotter im Blut und schauen der Welt 50 | www.friesenanzeiger.de
lieber bei außergewöhnlichen Reisen als vom Hotelpool aus ins Gesicht. Rund 2.200 Kilometer legten Stefan und Sigrid Schmiedel bei ihrer Rundreise durch die Mongolei zurück – übrigens nicht allein: „Für Einzelreisende ist es gefährlich. Das Land ist außerordentlich dünn besiedelt. Es gibt keine Straßen – höchstens Pisten. In der unendlichen Weite kann man schnell die Orientierung verlieren. Unsere Mobiltelefone funktionieren dort nicht und wenn ein