Friesenanzeiger November 2015

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Trauerzeit

Begleitung auf dem letzten Weg

Bestattungen Tams/Utermark

Zwei Bestatterinnen, die ihr Handwerk beherrschen: Eva Tams (l.) und Frederike Utermark.

10 | www.friesenanzeiger.de

Zwei junge Frauen verstehen ihr Handwerk. Beide sind in ihren Beruf hineingewachsen und bildeten sich zu qualifizierten Bestatterinnen aus. Sie geben Einblick in den Bestatterberuf. In der Vorsorge und in einem Trauerfall kümmern sich Familie Utermark aus Friedrichstadt/Tönning und Familie Tams aus Lunden mit dem nötigen und individuellen Fingerspitzengefühl. Der fachgerechte Umgang mit den Verstorbenen in hygienischer und ethischer Hinsicht, von der Erledigung behördlicher Formalitäten über Trauerpsychologie und Kostenkalkulation bis hin zu Riten, Gebräuchen und Krematoriumstechnik: Diese Dinge und noch viel mehr beinhaltet die Tätigkeit. Nach einer anspruchsvollen, umfangreichen Ausbildung entdeckten sie allerdings Lücken im Berufswesen. Sie raten: „Betroffene sollten auf das wichtige Qualifikations-Kriterium achten, ausgewiesen durch ein Zertifikat der Handelskammer. Nur so sind auch objektive Vergleiche des gesamten Angebotes möglich und genaue Kalkulation der Kosten zu errechnen.“ Wenn Vorsorge getroffen ist, ist dies eine große Erleichterung. Beim Verlust eines geliebten Menschen kann Alltägliches unlösbar erscheinen, der Trauerzustand und Entscheidungen, die getroffen werden müssen, ebenso. Eva Tams und Frederike Utermark nehmen sich dieser Aufgabe gerne an. Die 43-jährige fachgeprüfte Bestatterin Frederike Utermark erzählt:

„Jeder Mensch ist einzigartig in seinem Sein und seinen Empfindungen. So äußert sich Trauer auch auf die unterschiedlichste Weise, die Bedürfnisse der Hinterbliebenen sind höchst vielfältig.“ Die 23 Jahre junge BestattungsMeisterin Eva Tams aus Lunden sagt: „Die Würde und der Respekt vor dem einst geliebten Leben stehen immer im Vordergrund.“ Deutlich zu merken ist: Den sympathischen Frauen ist ihr nicht alltäglicher Beruf wichtig und sie sind mit viel Herzblut dabei. „Wir freuen uns, dass wir diese partnerschaftliche Zusammenarbeit pflegen, Informationen und Erfahrungen austauschen und einfach nur mal reden“, sind sie sich einig. Während beide die langjährige gute, alte Tradition ihre Vorfahren bewahren, kombinieren sie ihr Angebot mit dem Wandel der Zeit. So kann zum Beispiel eine bleibende Erinnerung in Form eines Fingerabdruckes des Verstorbenen an einem Kettenanhänger angefertigt werden. Aktuell aufgrund der Flüchtlingsaufnahme ändert sich die Bestattungskultur durch andere Religionen und Riten. Auf Wunsch kümmern sich die freundlichen Bestatterinnen um die „Digitale Bestattung“. Viele Menschen sind im Internet gemeldet und aktiv, diese Daten und Accounts können gesucht und gelöscht werden. Denn eines ist ganz gewiss: „Wer geboren wird, muss auch irgendwann gehen.“ Text und Foto: Rabea Sötje-Looft


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