Friesenanzeiger April 2014

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Unser schönes Dithmarschen

Immer eine „frische Brise“ voraus

Text: Rabea Söthje-Looft Foto: Eiderlandschule

Auf der Suche nach neuen Energie(spar)-Projekten Eiderlandschullehrer Claas Hofmann ist auf Energiesparkurs. Am Standort Hennstedt unterrichtet er die Fächer Mathematik und Physik und beschäftigt sich mit seinen Schülern regelmäßig mit dem Thema Energiesparen. „Mit motivierenden Inhalten gestützt durch Projekt-Förderungen wird den Schülern und der Schule etwas Besonderes geboten“, erzählt der 35-Jährige. Obwohl die Schuldächer an Photovoltaik-Investoren verpachtet sind, fließen die Daten auf Schulcomputern ein. Anhand von Diagrammen wird die Sonnenenergie visualisiert, parallel werden Wetterbeobachtungen vorgenommen: Was passiert, wenn die Sonne tief steht oder eine Schneeschicht taut? Um solche Projekte zu veranschaulichen, bedarf es Arbeitsmaterialien, die durch die Schule allein nicht finanzierbar sind. Also benötigt man die Förderung durch Dritte. Für solche Vorhaben setzt sich Hofmann nach Schulschluss an seinen Computer und recherchiert im Internet. Einige Projekte werden durch Betriebe und manche staatlich gefördert. Einen großen Unterstützer fand er in einem Energieversorger. Dessen Motto lautet: „Bildung mit Energie. Entdecken, erforschen, erleben“. Es sollen innovative und technische Lösungen für den effizienten Umgang mit Energie gefunden werden. So auch mit den Infrarot-Thermometer. Unter dem Motto: „Friert ihr noch oder sind die Schotten dicht?“ machten sich die Schüler der 7. Klassen in Hennstedt und Lunden auf die Suche nach Wärmebrücken. Gerne dürfen die Schüler das EnergiesparEquipment ausleihen und mit in die Privathaushalte nehmen, um zu forschen. 80 | www.friesenanzeiger.de

v.l. Lehrer Claas Hofmann und einige seiner Energiespar-Detektive. Carolin Stümer, Lea Szkrybajlo, Jan-Niklas Müller, Kjell Feisel, Birk Franzen.

Ebenfalls kommt ein „Energiesparkoffer“ für die „SolarSpar-Schüler“ gut an. In einem Koffer befinden sich 25 verschiedene LED-Lampen und ein Netbook. Rechnerisch werden Vergleiche erstellt, dann aktiv zu Hause von den Schülern ausprobiert. Die Eltern staunen nicht schlecht, wenn die Kinder die Leuchtmittel in den Lampen auswechseln und Vergleiche aufstellen. Ein Rechenbeispiel: Eine 60 WattGlühlampe, die sechs Stunden am Tag, 200 Tage im Jahr leuchtet, braucht Energie für rund 20 Euro. Hier reduzieren sich die Kosten auf 2,70 Euro mit einem 8 Watt LED-Leuchtmittel. Dazu müssen natürlich noch die Anschaffungskosten und die Anzahl der im Haus befindlichen Lampen mit einbezogen werden. Auch die gesponserte Klimakiste mit sämtlichen Messgeräten für den Energiebedarf wandert

zeitweise in den Haushalten umher. „Der Schüler kann ja durch die Ersparnis mit seinen Eltern einen Taschengeld-Deal machen“ spaßt Hofmann voller Motivation. „Ich möchte den Schülern aber auf jeden Fall ein ressourcenschonendes Leben näher bringen.“ Die Schüler können sich schon auf ein Quiz mit erneuerbaren Energien freuen. Auf einer in-

teraktiven Tafel werden Energierätsel erarbeitet und gelöst. Eine Arbeit, von der alle etwas haben: Lehrer, Schüler, Umwelt und die Schule haben ein „Plus“ im Fundus. Claas Hofmann: „Für mich ist es wichtig, bei den Schülern so viel Interesse zu wecken, dass sich nachher berufliche Perspektiven ergeben.“


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