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Wintergarten bauen und planen

UNSERE TIPPS FÜR IHRE NATURNAHE WOHLFÜHLOASE

(IR) Egal, ob es regnet, friert, schneit oder stürmt: Mit einem Wintergarten genießen Sie dank der vielen Glasfronten einen freien Blick ins Grüne und damit einen schönen Rückzugsort, der Ihnen das Gefühl gibt, direkt in der Natur zu sein. Wer mit dem Gedanken spielt, sein Haus um einen Wohn-Wintergarten zu bereichern, sollte dabei jedoch einiges beachten …

Nutzung

Bei einem Wohn-Wintergarten sollte überlegt werden, wie er genutzt werden soll. Denn außer als erweitertes Wohnzimmer mit Pflanzen kann der Wintergarten auch als Hobbyraum, Lesezimmer, Atelier, Homeoffice, Fitness- und Wellnessraum – z.B. mit einem Whirlpool plus Massage- und Liegestühlen – dienen. Je nach Zweck sollten auch die Möbel ausgewählt werden. Es gilt z.B. zu beachten, dass Gartenmöbel mit einer undekorativen Rückwand gut überlegt platziert gehören, falls man die Möbel von allen Seiten sieht. Zudem sollten Möbel im Wintergarten robust und unempfindlich gegenüber Licht sein, da sie stark der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Gartenmöbel aus Holz, Rattan und Teakholz sind besonders gut geeignet.

Sie möchten Pflanzen in Ihrem Wintergarten haben? Hier eignen sich generell Kübelpflanzen. Für Urlaubsflair sorgen Palmen, Zitronenbäume, Oleander oder Olivenbäume. Bei der Auswahl sollten Sie stets berücksichtigen, ob Ihr Wintergarten warm oder kalt temperiert ist und welches Klima der Pflanze guttut.

Ausrichtung

Die Lage eines Wintergartens ist äußerst wichtig, denn jede Himmelsrichtung hat Vor- und Nachteile. Eine Nord-Ausrichtung bietet sich für einen Heimarbeitsplatz, ein Studio oder Atelier gut an. Im Sommer ist der Wintergarten dabei kühl, liefert aber im Winter nur mit Heizung einen angenehmen Aufenthalt. Eine Ost-Ausrichtung ist perfekt für ein Frühstück im Sonnenlicht, schützt vor heißer Nachmittagssonne und belebt Mensch wie Pflanzen. Bei ausreichender Belüftung und Beschattung ist selbst im Hochsommer keine Überhitzung möglich. Abends könnte es allerdings schnell kühl werden und es muss vermutlich nachgeheizt werden. Die beliebte Süd-Ausrichtung sorgt für das Maximum an Sonnenenergie. Da es im Hochsommer schnell zu Hitzestaus kommen kann, müssen Beschattungs- und Belüftungsanlagen eingeplant werden. Ein West-Wintergarten bekommt im Winter wenig Sonne ab und heizt sich im Sommer stark auf, sodass es abends sehr warm werden kann.

Verglasung

Sie bewirkt den sogenannten Treibhauseffekt, bei dem das eindringende Sonnenlicht vom Boden und den Wänden zum Teil als Wärmestrahlung wieder abgegeben wird. Die Wärmestrahlung kann das Glas nicht durchdringen und somit heizt sich der Innenraum auf. Zur Verwendung eignen sich unterschiedliche Gläser, darunter Zwei- und Dreifachverglasungen, Isolierglas, Funktionsglas, Verbundsicherheitsglas sowie selbstreinigendes und schalldämmendes Glas. Zum Standard zählt die Zweifachverglasung mit einem U-Wert von 1,1 (Kennzahl für den Wärmeverlust). Eine noch bessere Dämmung erbringt die Dreifachverglasung mit einem U-Wert von 0,6 bis 0,7. Grundsätzlich gilt: Je geringer der U-Wert, desto besser der Wärmeschutz des Glases.

Belüftung und Beschattung

Um unangenehmer Stauluft im Wintergarten entgegenzuwirken und damit Sie jederzeit gute Luft und wohlige Temperaturen genießen, ist eine wirksame Beschattung wichtig. Infrage kommen eine mechanische Querlüftung oder motorische Belüftungseinrichtungen. Laut dem Bundesverband Wintergarten gilt, dass in einem Wintergarten mit einer leistungsfähigen Außenbeschattung die Luft im Inneren etwa zehnmal pro Stunde gewechselt werden muss. Bei einer Innenbeschattung mit automatisierter, elektronischer Steuerung ist ein zwanzigfacher Luftwechsel pro Stunde nötig. Fliegengitter an Lüftungsöffnungen und Fenstern sorgen dafür, dass Insekten Ihren Aufenthalt im Wintergarten nicht stören und dass Pflanzen und Bewohnende nicht zu viel Sonneneinstrahlung aufnehmen. Rollläden oder Jalousien, die manuell oder in Anpassung an die Sonneneinstrahlung eingestellt werden, sind als Beschattung ideal.

Heizung

Wer den Wintergarten ganzjährig nutzen möchte, sollte eine Heizung einplanen. Empfehlenswert ist die Kombination aus Fuß- und Unterflurheizung. Die Unterflurheizung sorgt dafür, dass auch unzugängliche Bereiche des Wintergartens warm bleiben und verhindert so Kondensat und Schimmelbildung. Auch muss vorab überprüft werden, ob die vorhandene Heizung genug Kapazitäten besitzt oder ob es sinnvoll ist, eine zusätzliche Heizungsanlage wie z.B. Heizmatten oder Sonnenkollektoren einzuplanen. Für kalte Jahreszeiten bietet ein Kamin Gemütlichkeit.

Ein fachgerecht ans Haus angebauter, perfekt abgedichteter sowie gedämmter Wintergarten kann die Energiebilanz des Wohnhauses verbessern, da er ein Wärmepuffer zwischen dem angrenzenden Raum im Haus und der Außenwelt ist. Im Winter kann das Heizkosten und im Sommer Kühlkosten sparen.

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