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Ein neuer Name am Stachus

DAS NEUE GESICHT DES EHEMALIGEN HOTELS KÖNIGSHOF Ein neuer Name am Stachus

(IR) An einer der prominentesten Stellen im Münchner Zentrum, am Stachus, wo sich einst der traditionsreiche, hoch angesehene Königshof befand, wird aktuell nach Plänen des spanischen Star-Architekturbüros Nieto Sobejano ein expressiver Neubau bzw. ein neues Luxushotel errichtet. Von uns erfahren Sie, was den ehemaligen, luxuriösen Königshof so besonders gemacht hat, näheres über die Pläne für den Neubau und welches Hotel die Toplage in der bayerischen Landeshauptstadt zukünftig bereichern wird.

Ein Traditionshaus mit langjähriger Geschichte

Der Architekt Gustav von Vorherr errichtete zu Beginn des 19. Jahrhunderts hier, am Karlsplatz 25, ein Privathaus, das 1862 zum Hotel Bellevue umgebaut wurde. Erst im Jahr 1914 erhielt das damals hoch angesehene und im viktorianischen Stil gehaltene Hotel den Namen Königshof. Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört worden war, sorgte ein Wiederaufbau 1950 für neuen Glanz. Auch Olympia 1972 ging am Königshof nicht ohne einen Umbau vorüber. Später, im Jahr 1996, modernisierte der Innenarchitekt Jochen Dahms das Haus, das von diesem Zeitpunkt an über 20 Jahre lang ein beliebtes, renommiertes Fünf-Sterne-Haus mit 71 Einzel- und Doppelzimmern und 16 Suiten sowie einem mit dem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant war. Doch trotz all der Umbauten und Modernisierungen wirkte der Königshof wie aus der Zeit gefallen. Deshalb beschlossen die Hotelier-Brüder Carl, Michael und Stephan Geisel, Platz für etwas Neues und Zeitgemäßeres zu machen – nicht zuletzt, weil der Karlsplatz durch seine Baugeschichte ebenso wie durch seine urbane Lebendigkeit mit den vielen Autos, Fahrradfahrern und Fußgängerinnen ein wichtiger Ort des Geschehens ist und die besten Voraussetzungen für eine

außergewöhnliche, neue Architektur mitbringt. Somit wurde der Königshof 2019 abgerissen, um das Stadtbild am Stachus zu verändern und ein neues Architektur-Highlight zu erschaffen.

Das neue architektonische City Statement

Im Rahmen eines Architektur-Wettbewerbes für die Neugestaltung des Nobelhotels, bei dem im Herbst 2013 zunächst drei Siegerentwürfe gekürt wurden, überzeugte die Familie Geisel der innovative Entwurf des renommierten Architekturbüros Nieto Sobejano aus Madrid (welches u.a. die Bavaria Towers und das Werksviertel Optimol in München entwarf). Mit im Rennen waren die Vorschläge der Architekturbüros Wandel Hoefer Lorch aus Saarbrücken sowie Sauerbruch Hutton aus Berlin. Nieto Sobejanos Gewinnerkonzept steht für die Auseinandersetzung mit den Grenzen zwischen dem Innenraum und dem öffentlichen Raum und begeistert mit der spannenden, modernen Fassadengestaltung mit einem tiefen vertikalen Einschnitt in der Mitte. „In dieser spektakulären Raumkaskade befinden sich dann unterschiedliche Lobby-, Aufenthalts- und vor allem Ausblicksbereiche“, so die ehemaligen KönigshofChefs Carl, Michael und Stephan Geisel (Quelle: Abendzeitung). Auch von innen soll das neue Hotel mit insgesamt zehn Stockwerken vielversprechend sein: Geplant sind neben 108 luxuriösen Zimmern und Suiten auch ein Rooftop-Restaurant, eine Rooftop-Bar mit spektakulärem Blick über München sowie eine Spa- und Wellness-Etage. Das neue Hotel wird das Stadtbild am Stachus enorm verändern und die neue Visitenkarte Münchens werden.

Der neue Betreiber des Münchner Luxushotels

Nachdem die Brüder Geisel den Rohbau des ehemaligen Königshofs im Oktober 2021 überraschend – schließlich wurde das Traditionshaus stolze 90 Jahre in Familienhand der Geisels geführt – an Dr. Hans und Dr. Nicole Inselkammer von der Inka Karlsplatz GmbH & Co. KG verkauft hatten, war unklar, wer das Filetstück in bester City-Lage betreiben würde. Schlange standen hierfür viele internationale Hotelketten. Erst vor wenigen Monaten wurde bekannt gegeben, dass die Munich Hotel Partners (MHP) AG der neue Betreiber des spektakulären Luxus-Neubauprojektes sein wird. Der lang laufende Pachtvertrag zwischen Inka und MHP dürfte ab der Fertigstellung des Hotels, welche nach aktuellem Stand für Ende 2023 unter Regie von „Geisel Privathotels“ geplant ist, beginnen. Über die Höhe der Pacht ist allerdings nichts bekannt – Münchner Immobilienexperten spekulierten jedoch auf einen Kaufpreis von jenseits der 200-Millionen-€-Marke für den Rohbau, was somit eine Pacht von ein paar Millionen ausmachen dürfte.

Aus Königshof wird JW Marriott

Der ehemalige Königshof wird zukünftig jedoch nicht MHP heißen, denn das Unternehmen ist offenbar wiederum Franchisenehmer der Hotelkette JW Marriott. Somit wird der ehemalige Königshof ab der Eröffnung, die für spätestens 2024 geplant ist, vermutlich einen großen „JW Marriott“-Schriftzug samt zugehörigem Logo, einem Greif, erhalten. Übrigens: MHP betreibt bereits das Hotel Le Méridien, ganz in der Nähe am Hauptbahnhof. Der „neue“ Königshof wird künftig also das zweite MHP-Hotel in der Gegend sein.

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