70 Jahre CVJM-Camp Michelstadt

Page 1


02 04 14 18 29 36 38 43 46 55 68 72

VORWORTE

HUGO HÜTTE BASTELBOGEN

GRUPPEN UND CAMPS KREUZE VON MICHELSTADT

LEITUNG DER CAMPS NEWS

GENERATIONEN CAMPFEELING

PERSÖNLICHE EINDRÜCKE

ZEITSTRAHL

RÄTSELSEITEN

SPUREN HINTERLASSEN DANKE!

VORWORT

Mein Name ist Hütte, Hugo Hütte. Ich bin euer treuer Begleiter. Ich führe euch zusammen mit meiner Verwandtschaft, die natürlich auch in Michelstadt lebt, durch diese Zeitschrift und ermögliche euch exklusive Einblicke hinter die Kulisse des CVJM-Camps in Michelstadt. Folgt mir in dieser Jubiläumsfestschrift auf eine Zeitreise durch die letzten zehn Jahre des Camps.

Mit den besten hüttigen Grüßen

RedaKtion

Liebe Leserin, lieber Leser,

nun halten Sie sie in den Händen: die dritte Festschrift des Camp Michelstadt –anlässlich des siebzigjährigen Jubiläums.

Sie fühlen sich in Ihre Jugend zurückversetzt, haben den Eindruck, eine Art Abi-Zeitung in der Hand zu halten? Das ist durchaus beabsichtigt, schließlich gibt es bereits zwei Festzeitschriften, die historisch fundiert die Entwicklung des Camps erzählen.

Wir vom Redaktionsteam möchten eher den persönlichen Bezug, die fröhliche und leichte Seite des Camp-Lebens einfangen. Deshalb ist die Zeitung gespickt mit Familiengeschichten, Short Storys an der Pinnwand, Sprüchen und Stilblüten, die nur mit Camp-Feeling entstehen können, sowie Rätselseiten zum Entspannen, um ganz der Camp-Idee zu entsprechen.

Natürlich haben wir auch ein wenig ernsthaft die Entwicklung der letzten zehn Jahre aufgegriffen; diesmal mit vielen Fotos und einer Zeitleiste.

Nun wünschen wir vom Redaktionsteam viel Spaß beim Lesen, Schmökern, Rätseln, Entdecken, Schmunzeln und vielleicht auch beim Ins-Gespräch-kommen.

Viele Grüße

Das Redaktionsteam

VORWORT VON

REiner Lux

Oh nein oder oh doch, schon wieder sind zehn Jahre CVJM-Camp Michelstadt vorbei. Oh nein, es ist nicht vorbei, denn CVJM-Camp Michelstadt ist nachhaltig, es hinterlässt Spuren, es prägt, weil Gott im Heiligen Geist durch interessante, treue, lebenslustige, nachdenkliche, sportliche, beherzte und unbeherzte, mutige, zurückhaltende, motivierende und miesepeterische und und … Menschen wirkt. Es ist un-glaublich! In dieser Festschrift kommen alle diese zu Wort. Ob mit ihrer Familiengeschichte, als Leitungsverantwortliche, als Teilnehmende, als Kunden, mit den unterschiedlichsten Erinnerungen. Dankbar dürfen wir zurückschauen auf das, was Gott an diesem gesegneten Ort gewirkt hat. Die vielen Bänder am Kreuz machen dies in besonderer Weise deutlich, hier haben vor allem junge Menschen bei Jesus festgemacht.

Und dass das Camp nach 70 Jahren immer noch in Schuss und attraktiv ist, verdanken wir unserem Gott, der immer wieder Menschen die Bereitschaft schenkt, sich in der Campunterhaltung ehrenamtlich zu engagieren.

Und das gemeinsame Arbeiten und geistliche Leben hat viele Anekdoten hervorgebracht. Lest selbst, schaut einfach mal rein …

Und danke dem Redaktionsteam: Danke Katrin, danke Luisa, danke Krissy, danke Lena für euer unermüdliches Schaffen für diese Festschrift und danke an Caj, der das Layout nach Vorgaben des Redaktionsteams umgesetzt hat. Ich bin glücklich und zufrieden. Ich hatte beim Lesen Tränen der Freude und Rührung in den Augen.

Wagt einfach weiterzulesen, mal sehen, was es bei euch auslöst.

Und wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre „Gesegneter Ort CVJM-Camp Michelstadt“ und was dann in der 4. Festschrift zur Ehre Gottes zu erzählen sein wird.

Der, der nun nach 20 Jahren den Dienst der Leitung des Freundeskreises in jüngere Hände abgibt und sich freut, unter deren Leitung weiter das Camp mitgestalten zu dürfen, Reiner Lux

Fragebogen Camps

Name des ArbeitseinsatzCamps: Frühjahr (Frühjahrseinsatz)

Seit wann gibts das Camp? Unklar, aber mindestens seit 1976

Wie viele Camps gab‘s schon? Findet es regelmäßig statt? Jährlich immer ein Einsatz + Sondereinsätze (Baumfällungen, Rohr-/Kabelverlegungen etc.)

Wie viele Teilnehmer/innen habt ihr? 10-30

Legenden im Camp? Reiner Lux, Ranger, Laub-Paul, Gangolf

Interessanteste Teilnehmer/innen? Gangolf der Weiße

Lustigste bewundernswerte Geschichten: Paul (87) der jedes Jahr eine Woche lang das ganze Camp vom Laub befreit (mit Besen, Schaufel und Laubgebläse)

Gute Traditionen:

Die Fensterbank, am Anfang voll und am Ende leer (zum Inhalt kein Kommentar)

Tagesablauf:

Lieblingscampessen: alles, was Gabi kocht

Bestes Küchenteam: Gaby und alle Ehrenamtlichen, die sich stundenlang in die Küche stellen (DANKE!)

Altersspanne von Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen: 15 bis Ende 80

Überlebensstrategien für Mitarbeiter/innen: abendliche Ausdauer in Verbindung mit Schlafmangel, großer Magen für gutes Essen

Lieblingslagerlied/-gebet: Alles, was das Liederbuch so hergibt

„Eignungs-Items“, Must Have der MA (Sägenführerschein, „besondere Fähigkeiten“ etc.): handwerklich begabt, Vorschriften sind nur Richtlinien, trinkfest, flexible Arbeitszeiten von 6:00 bis 3:00 Uhr nachts, Lust auf Sondereinsätze

8:00 Uhr Frühstück, 8:30 Uhr Morgengebet, Baustellen, 12:00 Uhr Mittagessen, 13:00 Uhr Baustellen, 18:30 Uhr Abendessen, offene Runde

Fragebogen Camps

Geschwister-Scholl-Schule Offenbach)

Name des Camps: Lerncamp Michelstadt (Kooperation des CVJM Frankfurt mit der

Seit wann gibts das Camp? 2010

Wie viele Camps gab es schon? 12

Findet es regelmäßig statt? Ja, jedes Jahr im Mai/Juni

Wie viele Teilnehmer/innen habt ihr? Ca. 90-100

Interessanteste Teilnehmer/innen?

Kinder mit 17 Outfits für 2 Tage.

Lustigste Geschichten:

1 Lehrer, der 2 Stunden bis 3 Uhr morgens bei Cola und Chips, die nur er selbst gegessen hat, mit seiner Kleingruppe den „freundlichen“ Umgang trainiert hat.

Rugby nach dem Abendessen mit allen

Traditionen: Jeden Abend 5 Lagerfeuer, jeden Abend selbstgemachte Kartoffelsuppe, jeden Tag alle MitarbeiterInnen 1 Esslöffel Schwarzkümmelöl essen gegen die Zecken

Tagesablauf: 10.30 Uhr Laufen vom Bhf zum Camp, 12.30 Uhr Mittagessen, 14.00 Uhr Feuerprüfung, 15.00 Uhr Holz suchen, 16.00 Uhr Messerprüfung, 17.00 Uhr Kartoffelsuppe in Kleingruppen über dem Lagerfeuer kochen, 19.00 Uhr Rugby, 20.30 Uhr großes Lagerfeuer mit Stockbrot und Singen, irgendwann schlafen, 7.00 Uhr Aufstehen, 8.15 Uhr Frühstück, 9.00 Uhr

Waldaufgabe, 10.30 Uhr Abfahrt, dann die nächste Klasse: 11.00 Uhr Ankommen im Camp, …

Lieblingscampessen: Kartoffelsuppe

Altersspanne von Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen: 10–71 Jahre

Überlebensstrategien für Mitarbeiter/innen: Schlafen, Erdbeeren, Schokolade, Lachen, Tanzen, Kaffee

Zwiebelschneidetechnik

Lieblingslagerlied/-gebet: Meine Tante aus Marokko „Eignungs-Items“/Must Have der MA (Sägenführerschein, „besondere Fähigkeiten“ etc.): Bett beziehen, Messerprüfung, Feuerprüfung, Holzartenprüfung, Überm-Feuer-Kochen,

Stilblüten/Sprüche/geflügelte Worte (von wem sind sie?): Wenn die Sonne scheint, kann ja jeder Feuer machen. Bei Regen dagegen … Check the Zeck!

Schnitzeln war beste!

Ich mag das Stäbchenbrot (anderes Wort für Stockbrot) So wie der Reiner kann´s keiner!

Fragebogen Camps

Name des Camps: Bau- und Bibelcamp, kurz BBC

Seit wann gibts das Camp? 2005

Wie viele Camps gab es schon? Findet es regelmäßig statt? 19 Camps, jährlich 1x im Sommer

Wie viele Teilnehmer/innen habt ihr? 30-60 Teilnehmer/innen

Legenden im Camp? Reiner Lux, Team Annelie, Bergepanzer Lux, Georg, Sebastian Lotz, Stefan

Interessanteste Teilnehmer/innen? Paco, Udo und seine Feuerwerkskörper

Lustigste Geschichten:

1) Lotzi (Grünschnitt-Team) findet jedes Hornissennest – der Tanz dann ist genial, die Flüche wollen wir hier nicht wiedergeben

2) Hau den Lux, die Kirmesattraktion als Bauprojekt

3) „Verbrenn‘ den Grünschnitt vorsichtig, damit es nicht so qualmt!“, war die Aufgabe für Feuerteufelchen Matthias. Als zum Mittagessen gerufen wurde, war er schnell beim Essen und die anderen vom Grünschnitt-Team brachten den Grünschnitt nicht nur bis zum Feuer, weil es ja auf dem Weg lag, sondern legten es auch gleich auf den glimmenden Feuerhaufen. Während des Essens entwickelte sich eine große Qualmwolke und ehe uns das bewusst wurde (bei dem leckeren Essen hatte man keinen Blick für draußen), hörten wir schon Martinshörner. Die Feuerwehr brauchte einige Zeit und verschiedene Anläufe, bis sie im Camp ankam. Es war die Erbacher Feuerwehr, denn die Michelstädter wissen, dass sie erst anrufen, bevor sie ausrücken. Der Kommandant fand das Ganze nicht lustig und rief die Polizei. Die sagten ihm aber, als sie hörten, dass es um das Camp geht, dass sie gerade keine Zeit hätten und das später erledigen würden. Es ist viele Jahre her, aber sie sind nie hochgekommen. Diese Geschichte wird immer wieder erzählt, wenn was verbrannt werden soll.

Gute Traditionen:

1) 12 Uhr Innehalten am Kreuz

2) Ehrung der Teilnehmenden (5x, 10x, 15x dabei), Baustellengottesdienst

Tagesablauf: (hier die normalen Bautage Montag bis Donnerstag)

8:00 Uhr: Morgengebet (Praystation oder Campkreuz)

8.30 Uhr: Frühstück

9:30 Uhr: Arbeitszeit

12:00 Uhr: Innehalten am Campkreuz anschl.: Input

13:00 Uhr: Mittagessen

Fragebogen Camps

14:30 Uhr: Arbeitszeit

18:00 Uhr: Feierabend (für Schwimmbadbesuch auch mal eher)

18:30 Uhr: Abendessen

anschl.: Freizeit (i. d. R. Hacienda, Wiese)

22:00 Uhr: Abendabschluss (Praystation oder Campkreuz)

Lieblingscampessen:

Lemon-Curd von Annelie, Pommes, Buffet zum Baustellengottesdienst

Bestes Küchenteam: Jedes!!!

Altersspanne von Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen: 3 Monate bis 78 Jahre (bei uns sind die Teilnehmer jünger und älter als die Mitarbeiter)

Überlebensstrategien für Mitarbeiter/innen: Kaffee und Schokolade, die gemeinsamen Abende

Geduld, Improvisationstalent

Stilblüten/Sprüche/geflügelte Worte (von wem sind sie?)

Lieblingslagerlied/-gebet: die Liturgie für das 12-Uhr-Gebet am Kreuz „Eignungs-Items“/Must Have der MA (Sägenführerschein, „besondere Fähigkeiten“ etc.):

a) Dinge werden „geankt“ (aufgeräumt im Sinne von Wegwerfen) (entstanden im BBC 2020)

b) Dinge werden „gereinert“ (aufgehoben, falls man die doch mal brauchen könnte)

c) „Nicht kleckern, sondern (k)lotzen“ (Ursprung im Grünschnitt-Team)

Fragebogen Camps

Name des Camps: 17+ Camp

Seit wann gibts das Camp? 2012

Wie viele Camps gab‘s schon? Findet es regelmäßig statt? Jährlich ein Camp

Wie viele Teilnehmer/innen habt ihr? Zwischen 50 und 110

Legenden im Camp?

Der „Held des Tages“ und natürlich Jesus

Interessante Teilnehmer/innen?

Da wir alle irgendwie schräg sind, wird es am Ende immer gerade.

Lustigste Geschichte: … spielen sich jedes Jahr auf dem Camp ab. Tag für Tag. Muss man erleben.

Gute Traditionen:

Der Abend, bei dem Jesus in der Mitte steht / der Gang durchs Kreuz als Zeichen, mit Jesus zu gehen / jeder ist willkommen und darf sein, wie er ist / der gemeinsame Abschluss am Kreuz.

Tagesablauf:

Frühstück, Doppelpunkt mit Bibellese, Mittagessen, freie Zeit / Schwimmbad / Workshops / Geländespiel, Abendessen, Spieleprogramm / Gottesdienst, Candle Light Praise

Lieblingscampessen: Immer das nächste

Bestes Küchenteam:

Jede und jeder einzelne Ehrenamtliche, die/der sich eine Woche freinimmt, um täglich mehrere Stunden in der Küche zu stehen, ist das beste Küchenteam ever.

Altersspanne von Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen: 17-32 mit ein paar Ausreißern nach oben

Überlebensstrategien für Mitarbeiter/innen: Zusammenhalten, dem helfen, der gerade viel hat und die Entspannung genießen, wenn man gerade wenig hat.

Lieblingslagerlied/-gebet:

Der aktuelle Jingle, der alle zur nächsten Veranstaltung ruft.

„Eignungs-Items“ der MA (Sägenführerschein, „besondere Fähigkeiten“ etc.): Jesus im Herzen und Liebe für junge Erwachsene.

Fragebogen Camps

Das „andere“ Camp

Teilnehmer ständig Programm machen zu müssen.“

Dabei gibt es sehr wohl ein Programm, denn nach dem Frühstück im großen Saal (der „Bundeshalle“) hat Pastor Reinald Rüsing viele Jahre lang einen biblischen Impuls gegeben. Seit seinem Ruhestand übernehmen verschiedene bibelkundige Christen diesen Part. Anschließend gibt es eine Tourenbesprechung: Diejenigen, die noch Mitfahrer für ihre Motorradtour suchen, stellen ihre Tour vor und schauen, wer mitfahren will. Viele fahren auch allein oder in einer kleineren Gruppe los. Wenn am Nachmittag allmählich alle wieder eintrudeln, stehen meist Kaffee und Kuchen Gemeinsambereit. ist dann wieder das Abendessen, das unser tolles Küchenteam zaubert. Im Tischgebet dankt jemand aus dem Mitarbeiterteam Gott für die Bewahrung und gibt noch einen kurzen Gedanken zum Tag weiter, über den es sich nachzudenken lohnt.

Seit 1988 gibt es, durch Jürgen Vogels ins Leben gerufen, im CVJM-Westbund die Motorradfahrerarbeit. Es begann mit einer Freizeit im Camp in Michelstadt. So lange schon findet, mit 2 Jahren Unterbrechung durch Corona, jeweils ein Motorradfahrercamp in Michelstadt statt. Nicht von Anfang an, aber nach meiner Erinnerung ab 1990 jeweils über Fronleichnam als langes Wochenende. Fast so lange ist es auch das Camp der Motorradfahrer, die auch gerne mit ihrer Familie zusammen unterwegs sind. Nun aber zum Titel, was ist anders an unserem Camp? Ungefragt zitiere ich jetzt aus meiner Erinnerung eine Bundessekretärin zu dieser Frage: „Mich irritiert es, in Michelstadt zu sein und nicht für die Unterhaltung der

Nach dem Abendessen drehen manche noch ihre Abendrunde oder machen das Lagerfeuer vor ihrer Hütte an. Später wird dann beim Feuer an verschiedenen Hütten gesungen oder erzählt.

Auf diese Weise sind in den letzten Jahren meist 70-100 Personen im Camp recht friedlich beisammen, glücklicherweise sind Unfälle selten.

Bei der Abfahrt am Sonntagmorgen freuen sich die meisten schon wieder auf das nächste Jahr.

Sepp Antel

Fragebogen Camps

Name des Camps:

Mehrgenerationenarbeitseinsatz oder Mehrgenerationenfamilienarbeitseinsatz? Vielleicht

Mehrgenerationenfamilienurlaub? Mehrgenerationenaktivurlaub? Ich glaube das war es …

Seit wann gibts das Camp? Seit Reiner Lux 2009

Wie viele Camps gab‘s schon? Findet es regelmäßig statt?

Jedes Jahr ein Einsatz seit Beginn

Wie viele Teilnehmer/innen habt ihr? Zwischen 15-50

Legenden im Camp? Reiner Lux (wer auch sonst)

Interessanteste Teilnehmer/innen?

Annemarie mit ihrer unverwüstlichen guten Laune, die zwei Feuerteufelchen

Lustigste Geschichten:

Zu viele, um hier alle aufzuzählen, tauchen an anderer Stelle in dieser Festschrift auf

Gute Traditionen:

Themenabende (schottischer Abend, israelischer Abend, bayrischer Abend etc.), Freundestreffen, das in MGAU überläuft, Gebetszeiten (morgens, mittags, abends)

Tagesablauf:

8:30 Frühstück, 9:00 Morgengebet, anschließend macht jeder auf seiner Baustelle sein Ding, 12:30 Mittagessen, 13:00 Mittagsgebet, jeder macht wieder sein Ding bis „Ende offen“, 18:30 Abendessen, 20:00 Bibelarbeit, gemütliches Beisammensein.

Lieblingscampessen: Alles, was das Küchenteam hergibt und Waffeln von Annemarie

Bestes Küchenteam: Alle Helfer rund um Gabi und Vorgängerin Ulrike

Altersspanne von Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen: Hier sind alle Mitarbeiter/innen, das Alter geht von 3 Monaten bis Mitte 80

Überlebensstrategien für Mitarbeiter: Obst in seiner schönsten und klarsten Form

Lieblingslagerlied/-gebet:

Alles, was die Liederbücher von Lotz so hergeben, auch wenn manchmal nur der Refrain gesungen wird

„Eignungs-Items“ der MA (Sägenführerschein, „besondere Fähigkeiten“ etc.):

Handwerklich stabil, abendliche Ausdauer in Verbindung mit Schlafmangel, großer Magen für gutes Essen

Fragebogen Camps

Name des Camps: Kita Bienenschwarm – mittlerweile sind wir umgezogen und heißen: Kita am Stadthaus Seit wann gibts das Camp?

Wir dürfen seit 2020 mit unseren Gruppen Zeit am und im CVJM-Camp verbringen. Wie viele Camps gab‘s schon? Findet es regelmäßig statt? Wir sind sehr regelmäßig am Camp. Wenn keine Gruppen da sind –in den Wintermonaten – sogar täglich.

Wie viele Teilnehmer/innen habt ihr?

Wir sind unter der Woche täglich mit einer Gruppe zwischen 10 und 25 Kindern an unserem Platz am Ponyhof im Wald und besuchen je nach Lust und Laune das nahegelegene Camp.

Traditionen: Besuch des Bächleins, des kleinen Wäldchens und ganz hoch im Kurs stehen die neuen Spielgeräte.

Tagesablauf:

Die Kinder werden unterhalb des Camps zu unserem eigentlichen Aufenthaltsort am Pony- hof/Gemeinschaftsgarten gebracht. Dort haben wir einen Bauwagen und ein Tipi stehen. Je

nach Absprache bleibt die Gruppe an diesem Tag an diesem Ort oder sie ziehen weiter zum CVJM-Camp.

Lieblingscampessen: Stockbrot über dem Feuer, Quark mit Kartoffeln, Waffeln

Altersspanne von Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen:

Kinder: 3 Jahre bis Schuleintritt

Erwachsene: jeden Alters

Überlebensstrategien für Mitarbeiter: Kaminzimmer, Holzvorrat

Wald-Challenge

Lieblingslagerlied/-gebet: Lagerfeuerlied, Heute sind wir Gast im Wald „Eignungs-Items“ der MA (Sägenführerschein, „besondere Fähigkeiten“ etc.):

BAUEN UND BIBELN IN MICHELSTADT

Wo und was ist Michelstadt?! Michelstadt ist eine mittelalterliche Kleinstadt im hessischen Odenwald. In Michelstadt unterhält der CVJM-Westbund seit 1955 ein Jugendcamp, in dem schon viele Jugendliche und auch Erwachsene zum Glauben gefunden haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Camp, bestehend aus vielen Hütten und Nebengebäuden, erhalten und gepflegt wird.

Kurz vor Ostern sind immer zwischen 20 und 30, meistens ältere CVJM-Mitglieder aus dem Westbund in Michelstadt vor Ort. Diese Freundinnen und Freunde von Michelstadt pflegen, reparieren und reinigen alles, was nötig ist. Eine Gruppe von Frauen reinigt alle (ca. 20) Hütten. Das Außengelände wird gepflegt, Laub wird geharkt, Wildschwein- und Maulwurfspuren werden beseitigt. Dachrinnen werden gereinigt, Bäume gefällt und Holz für den Kaminofen und die Lagerfeuer vorbereitet. Unser Freund Paul, 85 Jahre, harkt von Montag bis Donnerstag Laub (fast ohne Pause) und ist dabei immer gut gelaunt – wie alle anderen auch. Die Küche leistet auch einen Beitrag zur guten Laune. Einige Freunde prüfen und reparieren die gesamte Elektrik. Alle Arbeiten, die getan werden, können hier nicht aufgezählt werden. Bereits bevor wir im Camp eintreffen, ist unser Mitglied Jens Krumm, Haustechnik, mit einigen Mitarbeitern vor Ort und sorgt für Wasser und Heizung. Reiner Lux, der Leiter des Camps, kümmert sich um die ganze Organisation.

Gottes Wort kommt trotz aller Arbeit nicht zu kurz: Jeden Morgen und jeden Mittag wird eine Andacht gehalten. Und auch die Freizeit am Abend wird genutzt: Es wird gespielt, geklönt und sich ausgeruht. Wir hatten bei unseren Einsätzen nicht nur schönes Wetter. Bei 12 Grad Minus in der Nacht haben wir auch mal gefroren wie die Schneider! Wir werden auch weiterhin, solange es uns möglich ist, die Arbeiten vor Ort verrichten. Die Dhünner CVJMSenioren sind wieder dabei!

Doch nicht nur die Senioren finden regelmäßig den Weg zum Arbeiten nach Michelstadt. Auch dhünnsche Jugendliche und mittlerweile junge Familien treffen sich seit 2005 jedes Jahr in den Sommerferien für eine Woche im CVJM-Camp und packen tatkräftig an. Neben Aufgaben wie Grünschnitt, kleinen und großen Reparaturen oder Pflasterarbeiten werden auch neue Bänke gebaut und Hütten innen neu ausgebaut.

Für die vielen Kinder ist es ein wahres Paradies und auch die Großen genießen die viele Zeit an der frischen Luft sowie gute Gespräche, Bibelarbeiten, gemeinsames Singen und Beten. Ein Besuch im Waldschwimmbad darf natürlich auch nicht fehlen!

Weil viele junge Menschen hier den Weg zum Glauben finden, ist es wichtig, dass wir diese Arbeit auch im Gebet und mit Spenden unterstützen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Einsatz und vielleicht bist du ja dann auch dabei?!

Text: DR Arntz, GK Glaser, I Schröder, RHH Selbach, E Köser, M Distel Fotos: Arntz, Distel

Nach der Arbeit kommt das Essen

Unser Paul ...

Tobi Liebmann

Name: Liebmann

Rufname: Tobi Gefühltes Alter: 53

Leitung von Camp: 17+ Camp Campleitung seit: 1983

Benni Roth Joko Noack Lieblingshütte: Zimmer 53

Kolleg:innen: Anke Schwarz

Bestes Camperlebnis: Abends, nach einem gepflegten Spieleabend mit einem frischen Crêpe auf der Hazienda sitzen und tiefgehende Gespräche mit Ewigkeitsrelevanz führen.

Persönliches Lieblingslied: Prayer von Petra

Warum Campleitung: Ich wurde berufen und hab diese Aufgabe sehr gerne übernommen. Ich liebe es, mit jungen Erwachsenen zusammenzuarbeiten und sie auf ihrem spannenden Weg in diesem Lebensabschnitt zu begleiten.

1. Thessalonicher 5,19: Den Geist dämpft nicht!

Ich feier es sehr, als neu CVJMer in den Hypetrain Camp Michelstadt einzusteigen und bin schon voll on Board. Ich kann verstehen, warum viele

Menschen diesen Ort in besonderer Erinnerung haben, und freue mich, Teil dieser Geschichte zu werden, und mitzuerleben, wie Gott das Leben von Menschen verändert.

GEorg Hucks

Name: Vorname:HucksGeorg Rufname: Georg Gefühltes Alter: 30-60

Bestes Camperlebnis: (kein Ranking möglich, es gibt sehr Viele in den 240 Tagen, die ich bisher im Camp war)

Warum Campleitung: Weil ich mich dazu berufen fühlte, als Reiner ging Persönliches Lieblingslied: Anker in der Zeit; Zwischen Himmel und Erde Lieblingsbibelvers: Bemüht Euch um das Wohl des Camps, in das ich Euch weggeführt habe; und betet dafür zum Herrn, denn in seinem Wohl liegt Euer Wohl (nach Jer. 29,7)

Platz für Gedanken: Ins Camp zu kommen ist wie das Abtauchen in eine andere Welt: Den Alltag zurücklassen, mit lieben Menschen zusammen sein und Ruhe finden für Begegnungen mit Gott und Menschen. Hier kann ich mich wieder stärken für die Zeit bis zum nächsten Campaufenthalt. Wahrlich ein gesegneter Ort!

MARTIN SCHOTT

Name:

Vorname:SchottMartin

Rufname: Schoddi

Gefühltes Alter: 40

Leitung von Camp: Sport-, Teen-Camp Campleitung seit: 2019

Kolleg:innen: Denis Werth Caj Höfer

Lieblingshütte: 116

Bestes Camperlebnis: Die beiden Camps im Sommer 2023 haben gezeigt, was in Michelstadt möglich ist. Das Teencamp mit 150 Personen war voll, die Stimmung, Aktionen und Begegnungen super. Mit so vielen begeisterten Teens und Mitarbeitenden unterwegs zu sein, macht den Flair aus. Auch im kleineren Sportcamp mit 30 Personen gab es intensive persönliche Begegnungen. In beiden Camps wurde die Kreativität der Mitarbeitenden sichtbar, die ein starkes Programm auf die Beine gestellt haben – weil sie wissen, wie wichtig Michelstadt ist.

Warum Campleitung: Camps sind eine tolle Möglichkeit, die beste Botschaft der Welt weiterzugeben – in einem Umfeld, das zum Nachdenken einlädt. Es ist wunderbar, als Team kreativ vorzubereiten, gemeinsam durchzuführen und zu erleben, wie Teilnehmende sich wohlfühlen und man selbst beschenkt nach Hause fährt.

Persönliches Lieblingslied: Hauptsache Rock

Hosea 11, 9b

Das Camp Michelstadt steht für: Wild, ausgelassen, Freude, Spaß, Begeisterung, ausprobieren, Sport, aktiv, Gemeinschaft, Freundschaft, Segen, Erlebnisse, Ewigkeitsmomente, das Kreuz, kein Handyempfang, Begegnung, gute Gespräche, Mitarbeitende und Teilnehmende, die gerne kommen, Lagerfeuer, laut und leise, große Gruppen, kleine Hütten, Tiere, keine richtige Adresse, Hitschler.

MARKUS RAPSCH

Bestes Camperlebnis:

Name: Vorname:RapschMarkus Gefühltes Alter: 61 Leitung von Camp: BauBibelCamp/AktivTeenCamp/Camp/European Youth Workers Camp

JungenCamp mit Claus Schöngraf – Bau eines Friedhofs mit Grabsteinen zum Thema: Was soll einmal auf deinem Grabstein stehen?

Warum Campleitung: Da bin ich hineingewachsen und es macht mir Freude, Begabungen in einem Leitungsteam zum Klingen zu bringen.

Persönliches Lieblingslied: Zwischen Himmel und Erde ist ein Riß …

Lieblingsbibelvers: Jesaja 40,31

Platz für Gedanken: Camp Michelstadt begann bei mir mit einem Workshop Intercrosse/Sport in einem Camp 2001 durch die Leitung von Bernd Kreh. Dann 3 Jungen-Camps und danach die fast 10 Jahre die Orga-Gesamtleitung der TeenCamps in Michelstadt. Dazu kam die neue Konzeption mit Reiner Lux Bau- und Bibel Camp, 17+ für junge Menschen, um ganz praktisch ihre Potenziale zu entdecken. Das Camp wurde zu einem heiligen Ort für junge Menschen, um ihr Leben durch das Kreuz im Camp neu auszurichten. Dankbar blicke ich zurück und freue mich auf die weiteren Camps, die nun ab 2024 auch internationaler werden.

Michelstadt ist töfte!

Dieses Banner stand einst an der „Jesushütte“ und dem ist nichts hinzuzufügen.

Wir schreiben das Jahr 1980.

Mein Mann wurde als Sportsekretär zum CVJM-Westbund berufen und im Sommer hatte er die Leitung des B-Lagers in Michelstadt. Da wir keine durchgehende Küchenleitung hatten, habe ich mich bereit erklärt, in der Küche auszuhelfen.

So weit, so gut. Familie Klemen packte ihre Koffer, Taschen, Reisebett und Kinderwagen (unsere Tochter war damals 6 Monate alt) und machte sich auf den Weg.

Es regnete in Strömen und hörte auch nicht auf. Ein Camp im Regen, ca. 100 Jungs, nasse Schuhe und Kleidung, sehr wenig Möglichkeit, die Selbigen zu trocknen, zu wenig Küchenpersonal, verschlammte Wege und einen Säugling, den es nebenher auch noch zu versorgen galt. Worauf hatte ich mich da eingelassen?

Am Tag der Übergabe zu Lager C unter der Leitung des damaligen Bundeswartes Klaus Jürgen Diehl hat dieser als erstes einige LkwLadungen Kies und Schotter anfahren lassen und die Wege zu den Hütten geschottert, sodass die Jungs diese einigermaßen trocken erreichen konnten. Die Schotterwege, heute längst festgetreten, sind immer noch zu sehen.

Die Jahre gingen ins Land, unsere Familie bestand nun aus 5 Personen und jedes Jahr waren wir in Michelstadt. Mein Mann als Lagerleiter, Lagervogt oder Sportwart. Ich als Mitarbeiterin im Camp und in der Küche. Wir bezogen stets die Sportlerhütte 103 am Bach und die Kinder teilten

sich die obere Etage (ohne Geländer und nur über eine Leiter zu erreichen) mit zahlreichen Mäusen.

Wir genossen abends die Sicht über den Kühgrund ins Tal und das Lied „Seht ihr den Mond dort stehen“ wurde all die Jahre unser Begleiter.

Die Arbeit im Camp änderte sich. Aus den Jungenschaftscamps wurden Teencamps, Wochenendkletterlehrgänge, Sportwochenenden, Bau- und Bibelcamp kamen hinzu.

Jedes Jahr waren wir mindestens einmal mit einem Teil unserer Familie im Camp, doch nun meist zu Lehrgängen.

Und heute?

Wir als Rentner gehören zum Kreis der „Freunde von Michelstadt“ und sind jedes Jahr im Frühjahr eine Woche zum Arbeitseinsatz dort.

Und unsere Kinder und Enkelkinder?

Sie sind weiterhin verbunden mit dem Camp. Im Bau- und Bibelcamp trafen sich bisweilen vier Familien. Sie haben Hütten entkernt, gestrichen, geputzt, gekocht, Geburtstage gefeiert und Kinder jeden Alters betreut.

Selbst zu Coronazeiten, wo sich nur zwei Familien begegnen konnten, gab es ein nachgeordnetes Bau-und Bibelcamp der Familien Klemen.

Einer unserer Schwiegersöhne ist als Mitarbeiter bei Kletterlehrgängen und Sportwochenenden dabei und natürlich sind stets einige Enkelkinder mit von der Partie.

Michel, eines unserer Enkelkinder, ist total stolz, dass er, die Stadt und das Camp denselben Namen tragen.

Somit schließt sich der Kreis: „Michelstadt ist töfte.“

Januar 2025, M. Braun-Klemen

Unser Weg mit den Freundinnen & Freunden von Michelstadt!

Der erste Kontakt zu unserer Familie war im Jahr 1986. Unser Vater (Opa) Karl-Heinz Krumm war ein selbstständiger Installateur und Heizungsbaumeister. Unsere Familie ist schon über Generationen im CVJM Wahlbach engagiert, und dadurch wurden er von Siegerländer Freunden aus Eisern angesprochen. Im Camp sollten Duschen mit Warmwasser installiert werden. Dafür wurden GasWarmwasserbereiter benötigt, und eine Gasleitung sollte von der Küche zu den Sanitärräumen verlegt werden.

Schon beim ersten Einsatz entstand ein freundschaftlicher Kontakt, besonders zu Fitti Schürmann. Und dann hat sich das entwickelt. Es waren ja immer

Aufgaben im Camp, die einen Installateur benötigten. Größere Einsätze wurden von unserer Firma übernommen. Dabei haben auch einige unserer Mitarbeiter das Camp und die Freunde kennengelernt, und sich zum Teil auch ehrenamtlich dann mit eingebracht.

Karl-Heinz war mit seine Frau Ute bei sehr vielen Einsätzen im Camp, und haben sich dann auch ehrenamtlich bei Freizeiten engagiert, über viele Jahre haben sie die Küchenleitung bei der Kreativ-Freizeit in Murnau übernommen. Ich (Jens) war bei diesem ersten Einsatz 1986 bereits als Lehrling mit dabei. Im Laufe der nächsten Jahre habe ich dann den CVJM auch auf eine andere Art als meinen Siegerländer Heimatverein kennengelernt. Zusammen mit Freundinnen und Freunden habe ich in den folgenden Jahren in Michelstadt, Kaub und Murnau immer wieder größere Renovierungsarbeiten durchgeführt. Und dabei das gemeinsame Miteinander von Alt und Jung zu schätzen gelernt. Das ist es, was uns im CVJM ausmacht. Meine Familie war immer wieder mit dabei, seit 1990 meine Frau Anja, und seit 1999 unsere Tochter Benita, seit 2018 meine jetzige Frau Katja. Wir hatten in der Familie eine Zeit, die von Krankheit geprägt war. 2009 ist mein Vater an Krebs gestorben, 2017 Anja. Im Freundeskreis ist dies immer mitgetragen worden, viele gute Gespräche oder einfach nur das Wissen, das an uns gedacht wurde, und Gebete, die dabei geholfen haben.

Ich (Benita) kann mich nicht wirklich erinnern, wann ich das erste Mal mit im Camp war. Michelstadt gehört bei mir zum Leben dazu wie mein zu Hause. Wenn ich an meine Kindheit im Camp zurückdenke, fällt mir vor allem eins ein: zusammen sein und einfach Kind sein können. Den ganzen Tag draußen verbringen, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint und dann abends den Geschichten von früher zuzuhören und gemeinsam vor dem Kamin zu sitzen. Michelstadt im Herbst ist bekanntlich eher kalt, aber für mich so völlig normal. Sich gefühlte 10 Jacken mitzunehmen, weil eine ständig nass oder dreckig ist. Plus natürlich den halben Hausstand ins Auto zu stopfen: von Heizung und Schlafsack über Wasserkocher und Toaster bis zur Wäscheleine gehört einfach zu Michelstadt dazu. Ich fand es tatsächlich eher komisch, im Sommer im Camp zu sein, wenn alles ausgebucht ist und das Freibad mal offen hat. Wir waren immer nur im Hallenbad und dann teilweise froh einfach mal im Warmen zu duschen.

Als Kinder haben wir immer Lagerfeuer gemacht, Matschklöße gebacken, Staudämme gebaut, sind Seilbahn gefahren oder haben Feuersalamander und Frösche gesucht. Wenn wir konnten (oder wollten) haben wir auch mitgeholfen, bei allem, was so anstand. Ich erinnere mich das wir mal zum Ende vom Arbeitseinsatz barfuß und mit viel Wasser und Schaum die Bundeshalle geputzt oder auch einfach Dinge von einer zur anderen Baustelle transportiert haben. Ansonsten haben wir vieles gestrichen, wie zum Beispiel alle roten Hüttendächer pünktlich zum Jubiläum 2015. Ich war 12 als wir bei der ersten Hüttensanierung geholfen haben. Inzwischen sind wir seit Jahren im Herbst das „Hüttenteam“ und haben schon Routine ohne große Absprachen in wenigen Tagen eine Hütte zu entkernen. Es ist immer wieder schön sich jedes Jahr wiederzusehen und auch an die gemeinsame Kindheit zurückzudenken. Ein Jahr ohne Michelstadt im Herbst kann ich mir nicht vorstellen. Es gehört einfach dazu, ich bin dort aufgewachsen. Das Gefühl einfach dort zu sein und das Gefühl von Ruhe, Freiheit und Zusammenhalt welches ich als Kind schon dort hatte ist einfach toll.

Januar 2025, Benita Kringe & Jens Krumm

Generation Schöler

Über die rezessive Vererbung eines Virus namens Campus Michelstadtus – nun schon in dritter Generation der Familie Schöler.

Im Jahr 1958 fuhr Klaus Schöler im Rahmen einer Freizeit mit dem Fahrrad nach Michelstadt. Sein Weg führte ihn über Hanau nach Michelstadt. Die Zeit dort war, wie Klaus selber sagt „so toll“. Und der Virus hatte sich ganz still eingenistet. Als der Rückweg über Frankfurt mit Besuch des Flughafens, Mainz, Wiesbaden, Schierstein und Limburg nach Hause führte, ahnte Klaus noch nichts von diesem schlummernden Infekt. Der brach einige Jahre später aus als Alfred Schütz anregte, dass in Michelstadt „etwas gemacht werden müsste“. Daraus entstanden viele Arbeitseinsätze, die die Männer aus Eisern samstagmorgens sehr früh nach Michelstadt führte und sehr spät abends zurückbrachte. Schlafen konnte man zu diesen Zeiten dort noch nicht. Wie das die Ehefrauen fanden, bleibt an dieser Stelle unkommentiert.

Zu diesen elementaren Arbeitseinsätzen gehörte für Klaus der Aufbau der ersten Hütten. Sie wurden in Radevormwald abgebaut, von der Spedition Schäfer nach Michelstadt gefahren und dort dann wieder unter der Leitung von Fitti Schürmann aufgebaut. Auch das Fliesen des Bundeshalle in einer gut organisierten Gewaltaktion von morgens 6 bis ... es fertig war, fällt in diese Zeit. Da konnte man dann endlich in der „Sani-Hütte“ schlafen.

Ab 1979 fuhr dann die ganze Familie mit. Brigitte und die Söhne Markus, Tobias und Benjamin.

Die Jungs wuchsen in großer Freiheit auf, während die Erwachsenen bei den Fundamenten der nächsten Hütten halfen, Elektroleitungen verlegten oder Türen abbeizten, bis man nachts davon träumte. Und auch das Engagement als Kochteam im Sommercamp gehörte dazu.

Die Sanierung des Dachs der Bundeshalle war die letzte große Aktion, die Klaus mitgemacht hat.

Längst war der Virus auf seinen Sohn Markus übergegangen. Da sich der Virus oft rezessiv vererbt, blieben die anderen Söhne offensichtlich davon verschont (schade eigentlich).

Markus machte weiter und brachte im Jahr 1989 seine Freundin mit, die später seine Frau wurde und nun im Redaktionsteam arbeitet - nämlich mich, Katrin Schöler.

Nachdem ich mich als Frau durchgesetzt hatte und auch „Männerarbeit“ machen durfte, bestand viele Jahre meine Hauptarbeit darin, jedes Jahr Schotter auf die Wege zu kippen und zu verteilen, nur um festzustellen, dass der Schotter im nächsten Jahr wie durch ein Wunder verschwunden war.

Markus arbeitete an allen Großbaustellen mit, die es gab. Dann kam die Zeit, in der ich als Lehrerin an die Ferien gebunden war, aber alle Arbeitseinsätze außerhalb dieser stattfanden. Markus fuhr alleine - sehr schade. Dies änderte sich als Reiner Lux in den Herbstferien den MGAU ausrief. Nun konnten wir wieder zusammen fahren, inzwischen als Familie. Und es wiederholte sich alles. Wir Erwachsenen arbeiteten und die Kinder wuchsen in absoluter Freiheit auf und Michelstadt wurde ein fester Termin in unserem Jahreskalender und das zweite Zuhause für unsere Kinder. Inzwischen sind sie junge Erwachsene und der Virus hat diesmal beide Kinder angesteckt. Nun fahren wir zu viert. Was uns Eltern sehr glücklich macht – und zusammen schaffen wir viel: Hüttenwände streichen, Hütten entkernen, das alte Holz warm entsorgen, Wasserleitungen verlegen, Klettergerüst abbauen und wieder aufbauen und vieles mehr.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Von allen Viruserkrankungen ist der Virus Campus Michelstadtus der angenehmste, wenn man damit umzugehen weiß (besonders als Ehefrau eines Infizierten) und ich bin gespannt, ob wir die Chance bekommen, ihn irgendwann an die vierte Generation weitergeben zu können.

Katrin Schöler

Drei Generationen Aufwachsen in Michelstadt

„Also, das hat so angefangen, …“

So oder so ähnlich beginnen normalerweise nur Märchen, fiktive Geschichten mit einem Happy End oder einer guten Moral. So kann aber auch eine Geschichte anfangen, die durch Generationen getragen und gelebt wird. Willi wurde damals als Erster der Familie in den Odenwald zum Camp geschickt, und zwar durch zwei Freunde aus dem gleichen Ort.

„Also, das hat so angefangen, …“ dass Willi nun zum ersten Mal im Camp war und das sofort mit einer Sachspende im Gepäck. Denn die Idee kam ursprünglich auf, weil bei Bauarbeiten am eigenen Haus ein Glasdach übrig geblieben war, das nach einem neuen Einsatzort suchte. Willi war begeistert von dem Camp und fuhr in den folgenden Jahren häufiger und regelmäßiger mit.

Er war dadurch bei vielen Bauprojekten helfend zur Stelle. Die beiden Schranken beim Sportplatz und dem Fahrweg gehören dazu, den heißen Asphalt wieder aus dem Graben holen, weil man plötzlich merkte, dass das Telefonkabel darunter defekt war. Die straßenseitige Isolierung am Haupthaus, abgesoffene Baustellen und die Führung des Bachlaufes auf dem Gelände gehören auch dazu.

Ebenso fanden weitere Dinge ihren Weg nach Michelstadt. Die Wasserrigolen der Eiserner Waldgenossenschaft, die Lärchenstämme der Seilbahn aus dem Eiserner Wald und die Holzschiebetür im Kaminraum gehören dazu. Auch die zweiflüglige Tür zum Speisesaal hat den Weg aus dem Siegerland in den Odenwald gefunden. Die Geschichte zu dieser Tür wird jedes Mal erwähnt, während der Fahrten zum Camp. Denn die Tür war auf dem Anhänger, der vom ersten Auto gezogen wurde, als kurz vor Höchst an einer Bushaltestelle angehalten werden und der Anhänger an das zweite Auto angehängt werden

musste. Zu Hause gab es plötzlich zwei Beerdigungen, um die sich der Schreiner und Bestatter kümmern musste, der geholfen hatte, die Tür zu bauen.

So hat die Geschichte zwischen uns und dem Camp Michelstadt angefangen. „Und solange …“ das Drahtglas als Vordach die Gäste der Praystation schützt … geht unsere Geschichte hier weiter.

Nämlich mit der nächsten Generation, die direkt die dritte Generation als Kleinkinder mitbringt. Die Arbeitseinsätze in Michelstadt wurden irgendwann terminlich in die Schulferien gelegt, damit auch die Familien öfter dabei sein konnten. Manchmal wurde man gefragt, warum man zum ehrenamtlichen Arbeiten Urlaub nehmen würde. Einerseits, weil es Spaß macht und andererseits, weil es das ganze Jahr nie so einfach war, seine Kinder zu beschäftigen.

Dafür gibt es einige Tricks: Alle Erwachsenen haben immer ein Auge auf die Kinder, die sich auf dem Gelände ihre Aufgaben suchen. Mach ein Lagerfeuer an und die Kinder sind beschäftigt. Gib den jüngeren Kindern einen Bollerwagen mit Verpflegung für die Erwachsenen, und sie sind eine Weile unterwegs. Die Kinder beschäftigen sich auch gut selbst, denn sie dürfen fast alles ausprobieren und lernen, wie man welche Werkzeuge einsetzt. Und sollte es doch mal kleine Verletzungen geben, ist in der Küche immer die erste Anlaufstelle.

Dort ist meistens jemand, der Trost, Pflaster oder Informationen parat hat. Zwar muss man vor allen anderen aufstehen, wenn man in der Küche hilft, aber dafür sind auch alle dankbar. Nicht nur wegen der vier Mahlzeiten pro Tag und weil es so lecker ist, sondern auch weil die Gerätschaften in einer großen Küche nicht mit den heimischen „Werkzeugen“ zu vergleichen ist. Wie bedient man eine Riesenpfanne und was ist bitte ein Konvektomat?! Selbst das Spülen macht Spaß.

Die dritte Generation, die inzwischen auch erwachsen ist, hat nämlich eine SpülParty aus der stimmungskillenden Notwendigkeit gemacht. Frei nach dem Motto: Tu es gern, denn du musst es sowieso.

Wir sind, sofern der herbstliche Arbeitseinsatz in den Herbstferien lag, immer in den Odenwald ins CVJM-Camp gefahren. Während Eltern und Großeltern tatsächlich gearbeitet haben, haben wir manchmal geholfen, einige Dinge gelernt oder uns doch wieder anders die Zeit vertrieben. Aber das alles hat uns so begeistern, dass wir inzwischen auch ohne Eltern oder Großeltern mehrmals im Jahr zum Camp fahren, denn es ist uns wichtig geworden und es macht sehr viel Spaß, mit den anderen Freundinnen und Freunden von Michelstadt Zeit zu verbringen und zu arbeiten.

Im Laufe der Zeit sind bestimmte Aufgaben an bestimmten Leuten hängen geblieben. Bei uns wären das Dinge wie Streichen, Grünschnitt, die Kletterwand pflegen, Hütten entkernen oder teilweise auch wieder aufbauen und natürlich auch andere Kleinigkeiten, die anfallen.

So kann man sagen, dass der „Michelstadtvirus unheilbar ist“ (Willi) und wir immer weiter helfen dürfen die Geschichte des Camps weiterzuschreiben.

Gemeinsam aufwachsen in Michelstadt

„Tage der absoluten Freiheit“

Eine Woche ohne Verpflichtungen, mit anderen Menschen im Umfeld als zuhause, unterschiedlichen Aufgaben, auf die man sich einlässt …

Oder auch nicht?

Wir, die Kinder und Jugendlichen, haben bei den Arbeitseinsätzen viel gemacht, nur nicht produktiv arbeiten ... Oder doch?

Man konnte uns wirklich zu allem begeistern, was spannender war als der normale Alltag zu Hause. Das war wirklich einfach!

Hier mal eine kurze Erklärung des Gefühls, das ich versuche zu beschreiben:

Freiheit, die

„Zustand, in dem jemand von bestimmten persönlichen oder gesellschaftlichen, als Zwang oder Last empfundenen Bindungen oder Verpflichtungen frei ist und sich in seinen Entscheidungen o. Ä. nicht [mehr] eingeschränkt fühlt; Unabhängigkeit, Ungebundenheit“ (Definition laut Duden)

Die erwachsenen Freundinnen und Freunde von Michelstadt haben die unterschiedlichsten Aufgaben bei den Arbeitseinsätzen erledigt. Manche von ihnen haben währenddessen versucht, uns Kinder für die einfachen Aufgaben zu begeistern. Das waren zum Beispiel Dinge wie Anstreichen oder Material vom Werkzeugcontainer zum Arbeitsplatz, einmal quer über das Gelände zu schleppen. Ob das wohl eine Taktik war, damit sie nicht selber laufen mussten? Oder nur dazu gut war, damit wir etwas zu tun hatten? Nach einigen Jahren

Arbeitseinsatz in Michelstadt können wir sagen: beides! Denn wenn man so darüber nachdenkt, sind wir auf sehr interessante Ideen gekommen, um die eventuelle und möglicherweise aufkommende Langeweile direkt im Keim zu ersticken.

Während der Arbeitseinsätze brennt meistens irgendwo ein Feuer, um anfallenden Astschnitt o. Ä. zu verbrennen. Ein großes Feuer ist sowieso spannend. Aber was ist, wenn man aus dem kleinen Bachlauf, der sich zwischen zwei der Hütten hindurchschlängelt, Matsch rausholt, zu Klößen formt und im Feuer ausbackt? Richtig, es zischt wunderschön, wenn die heißen Brocken zurück in den kühlen Bach geworfen werden. Dort lösen sie sich auf, nur um wieder zu Matsch zu werden, der wieder geformt und ausgebrannt werden konnte. So haben wir einen einwandfreien Recycling-Kreislauf für maximalen Spaß entdeckt.

Wir waren auch anders nachhaltig unterwegs, denn wir haben uns aus den Resten, die bei den großen Aufgaben angefallen waren, unsere eigenen Aufgaben gesucht. Bei der Dachsanierung des Haupthauses sind die Blechreste zu Schwertern umgebaut worden. Wenn Bänke ausgemustert und repariert wurden, haben wir die abgeschraubten Snowboards in die freie Wildbahn entlassen und sind mit ihnen über die Wiese gerutscht. Ab und zu hat es sogar im Oktober schon geschneit und Mülltüten und Klebeband mussten als Schneeanzug herhalten. Wo Holzreste angefallen sind, haben wir diese zu der Feuerstelle geschleppt und teilweise sogar im Feuer gestanden. Es heißt ja schließlich „mittendrin statt nur dabei“.

Außerdem lernt man bei den vielen Tagesaufgaben nach dem Mittagessen, ohne umzufallen im Sitzen zu schlafen, um wieder neue Kraft zu tanken.

Alles in allem waren die Tage in den Herbsteinsätzen im Camp Michelstadt immer schön. Vieles ist gut in Erinnerung geblieben, man durfte helfen und in verschiedene Berufsgruppen schnuppern. Inzwischen haben wir uns als junge Erwachsene eigene Bereiche gesucht, in denen wir produktiv mit anpacken können. Außerdem durften wir das Zusammenleben in den Kinder-WG-Hütten üben, sich gegenseitig erziehen und anfeuern und das alles für und unter der Hand des Herrn.

Persönliche eindrücke

Damals ... 1956

Essen ist fertig

Im Speisesaal

Mein Name ist Doris Arntz

Als CVJM-Mitglied in Dhünn haben mich mein Mann Rainer und die Freunde überzeugt, mal mit nach Michelstadt zu fahren. Es ist einfach schön, die Freunde vor Ort zu treffen und Spaß zu haben bei den gemeinsamen Arbeiten, Andachten und beim Spielen am Abend.

Da ich mit zum „Putzteam“ gehöre, gibt es keine speziellen Baustellen, aber wir/ich sind immer stolz, wenn wir im Frühjahr die Hütten und Sanitärräume sauber für die Saison übergeben. Besonders stolz waren wir, als wir die Küche und Spülküche

nach der Renovierung wieder in einen top Zustand gebracht haben!

Wir freuen uns schon auf den nächsten Einsatz. Liebe Grüße

Doris und Rainer Arntz

Allen schmeckt’s

1964 war ich das erste Mal mit Familie Hocke als Küchenhilfe in Michelstadt. 3 Sommer lang habe ich das gemacht. Da ist die Liebe zu Michelstadt entstanden. 1977 war ich mit meiner Familie ein Wochenende dort. Im Herbst 2006 war ich zum Freundestreffen dort. Und danach noch einige Male. Seit 2015 komme ich zum Frühjahrseinsatz, um die Hütten zu putzen. Zum 60-Jährigen waren wir auch da. Es ist immer eine tolle Gemeinschaft.

Gisela Glaser, CVJM Dhünn Frühjahrseinsatz

Ich war 1959 erstmalig in Michelstadt im Zeltlager – und zwar im Bläserdorf. Unter der Leitung von Richard Lörscher. 1977 waren wir auf Einladung von Familie H. Hocke in Michelstadt. Er hatte die Frauen aus Dhünn mit Familien eingeladen, weil sie dort in der Küche mitgeholfen haben. Er hatte gute Beziehung zu Dhünn.

Danach waren wir noch mal zum 50. Geburtstag von Jürgen Vogels da. Wir haben in den Hütten geschlafen. Wir gehörten zum Grillteam des Motorradgottesdienstes auf der Kuhler Heide. Seit dem Wechsel von Fitti Schürmann zu Reiner Lux gehöre ich zum Team „Freunde von Michelstadt”.

Udo Schröder kam vom 50-jährigen CVJM-Camp Michelstadt nach Hause und sagte zu mir, ich habe dich für nächstes Jahr zum Arbeitseinsatz in Michelstadt angemeldet. Von da an bin ich jedes Jahr dabei gewesen.

Über 10 Jahre haben Rainer Arntz und ich in der Küche gearbeitet und gekocht. Für mich ist Michelstadt ein Ort geworden, wo christliche

Mein Name ist Wolfgang Hahne, 78 Jahre alt und ich wohne mit meiner Frau Bärbel in Schwelm. Die Bundeshöhe ist von Schwelm aus 12 km entfernt, aber bis nach Michelstadt sind es 295 km. Im Frühjahr 1976 war ein Aufruf in der Zeitschrift Leuchtturm, wo Fitti Schürmann ehrenamtliche Mitarbeiter für Renovierungsarbeiten im Zeltlager Michelstadt suchte. Mir war das Lager zwar bekannt durch Berichte unserer Jungenschaftler, die dort im Sommer an den Freizeiten teilgenommen haben. Deren Berichte waren für mich ein Graus und ich habe mir gesagt, da werde ich nie hinfahren!! – Nun fahre ich seit 47 Jahren dahin zum Arbeiten und frage mich, was ist schlimmer: Urlaub im Lager genießen oder Arbeiten ohne Feierabend. Vor 47 Jahren war ich der jüngste Teilnehmer bei der Arbeitsgruppe, heute bin ich der Dienstälteste. Viele liebe Freunde von Michelstadt haben wir schon zu Grabe getragen, und es fällt mir jedes Mal schwer, Abschied zu nehmen von Freunden, mit denen man jahrelang im Frühjahr im Lager gearbeitet hat. Was mir am meisten in Michelstadt gefällt, sind die lieben Freundinnen und Freunde von Michelstadt, die jedes Jahr im Frühjahr anreisen und mit viel Liebe für das Lager dort arbeiten, kochen, putzen, reparieren und für gute Stimmung sorgen. Alle kommen freiwillig und wir verstehen uns alle sehr gut. Unser Frontmann Reiner Lux versteht es immer gut, uns mit seiner liebenswürdigen Art in Stimmung zu halten und versorgt uns immer wieder mit Arbeiten. Er hat einen tollen Blick dafür, welche Renovierungsarbeiten anstehen. In den ersten Jahren musste ich auch die Sanitärarbeiten durchführen – neben meinen Schlosserarbeiten. Viele Rohre werlegen, Klotöpfe montieren und im Frühjahr die undichten Stellen reparieren. Es war für mich ein große Freude, als Karl Heinz Krumm mit seiner Firma gewonnen wurde und die Sanitär- und Heizungsarbeiten übernahm. Leider ist er viel zu früh gestorben. Aber mit seinem Sohn Jens hat er uns einen tollen Nachfolger hinterlassen. Die intensivsten Arbeiten haben wir in den 1980-Jahren gehabt, als die Waldhütten gebaut wurden. Ungefähr für 14 Hütten musste das Gelände gerodet werden, die Fundamente ausgeschachtet und in Beton gegossen werden. Anschließend wurden die gebrauchten Hütten dort aufgebaut, gerichtet und gedeckt. Dies war ein Vorgang von mehreren Jahren. Danach habe ich als Schlosser überall die grünen Treppengeländer angebracht. Leider konnte ich meine Leidenschaft für Michelstadt nicht weitergeben. Unsere beiden Söhne habe ich in ihren jungen Jahren einmal mitgenommen, aber sie haben keinen Kontakt zu den alten Männern und der Leitung bekommen und sind nie wieder zum Arbeiten mitgefahren. Was ich an Michelstadt in den ersten Jahren überhaupt nicht mochte, waren im März die Kälte, der Schnee und der Regen. Wir haben viel gefroren und abends haben wir in der Küche gesessen, uns per Gasöfen gewärmt und uns unterhalten. Das Schönste war dann am letzten Tag die heiße Dusche, wenn sie mal klappte und frei war und dann nach Hause fahren. Aber durch den Klimawandel wird es jetzt auch im März wärmer und schöner. Sehr schöne Erinnerungen habe ich an die gemütlichen Abende im Kaminraum oder Fernsehraum, wo wir immer in geselliger Runde zusammengesessen haben und uns auch innerlich aufgewärmt haben, sei es mit Pfälzer Wein von Ernst Schmidt aus Nierstein oder Ossenkämper aus Schwelm. Viele Freunde von Michelstadt trafen wir wieder beim Bundesposaunenfest, Bibelwoche auf der Bundeshöhe oder beim Treffen der Westbund-Freunde und dann war die Freude groß. Auch zum Freundestreffen im Oktober sind meine Frau und ich immer gerne hingefahren. Bleibende Baustellen sind die vielen verzinkten, grün gestrichen Treppengeländer, Brückengeländer oder sonstige Geländer, die ich in den vielen Jahren zusammengeschweißt habe.

Hoffentlich können wir noch viele Jahre als Freunde von Michelstadt gemeinsam die regelmäßigen Wartungsarbeiten durchführen. Wolfgang Hahne

Was verbindet mich mit Michelstadt und warum fahre ich so häufig und zu unterschiedlichen Gelegenheiten dort hin?

Angefangen hat alles 2009, als Markus Rapsch als Referent auf einer der Osterfreizeiten meines damaligen Ortsvereins war und sehr für das BBC (Bau- und Bibelcamp) in Michelstadt geworben hat. Ich hatte Lust bekommen mir dieses Camp einmal anzuschauen. Meine beruflichen Fähigkeiten als Forstwirt waren im Camp sehr nützlich beim Umgang mit Motorsäge, Axt und Freischneider (Fadenmäher). So hatte ich schnell die „Baustellenleitung” fürs Grünschnittteam inne und war für kommende Jahre fest eingeplant. 2023 hatte ich somit 15-jähriges Jubiläum im BBC, das ich seit 2020 mitleiten darf.

2013 kam ich, mehr oder weniger geplant, als Mitarbeiter zum 17+ Camp und begeisterte mich für die Gemeinschaft der jungen Erwachsenen und die Freundschaften, die dort entstanden sind. Seitdem bin ich auch in diesem Camp fest verwurzelt.

Auch ein paar Teencamps stehen auf der Liste der Camps, in denen ich mitgewirkt habe.

Der Frühjahrsarbeitseinsatz und der MGAU (Mehrgenerationenaktivurlaub) mit angegliedertem Treffen der Freunde von Michelstadt ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen. Seit 2018 verschlägt es mich dahin. Das gemeinsame Arbeiten, Lachen und Geschichten erzählen mit dem großteils älteren Personenkreis sind immer Highlights in meinem Jahresverlauf. Wenn ich dann in den Sommercamps die Teens und jungen Erwachsenen im Leben und Glauben wachsen sehe und von anderen externen Gruppen höre, wie sehr sie das Camp Michelstadt schätzen, weiß ich, warum ich dorthin komme zum Arbeiten, um Freizeiten mitzugestalten, Gemeinschaft zu leben und immer wieder Gottes Gegenwart zu spüren in so vielen kleinen Situationen und Gesprächen. Und für mich? Für mich ist das Camp Michelstadt wie eine zweite Heimat. Jedes Ankommen ist wie ein nach Hause kommen. Ich kann abschalten vom Alltag und innerlich zur Ruhe kommen.

Sebastian Lotz

Gedankensplitter und Originalzitate aus 20 Jahren zu den Arbeitseinsätzen CVJM-Camp in Michelstadt „Wir melden uns schon mal an, sind wieder dabei …“

Wenn diese Mails kommen, dann weiß ich, dass es wieder „ernst“ wird. 20 Jahre darf ich nun die Geschicke unseres CVJMCamps in Michelstadt mit leiten und gestalten. Was benötigen die Nutzerinnen und Nutzer unseres Camps? Wo ist Sanierungsund Renovierungsbedarf? Wie kann das Camp weiterentwickelt werden, dass es attraktiv bleibt? Wer hilft alles mit? Welches Material wird gebraucht? Wie halten wir das Netzwerk lebendig? Welche Gebetsanliegen müssen weitergegeben werden? Wie können wir das alles bezahlen? Wie organisieren wir die Einsätze? Wer übernimmt welche Aufgaben? Welche Themen sind dran und ermutigen uns in den Gebetszeiten? Mit welchen Geschäftsleuten, Stadtverwaltung oder Handwerkern in Michelstadt muss ich Kontakt aufnehmen? Und ja, die Freundes- und Einladungsbriefe müssen verschickt und die Geburtstagskarten gestaltet und verschickt werden.

Eine kleine Aufzählung aus der Gedankenwelt des Leiters des Freundeskreises vom CVJM-Camp in Michelstadt. Ein Überblick über 20 Jahre Leitung des Freundeskreises ist schwer zu schreiben. Ein Einblick in die ganze Arbeit geben u. a. Aussagen der Geschwister, die sich zum Freundeskreis zählen, mitdenken, beten, spenden und mitarbeiten. „Reiner, was liegt denn an?“

Arbeit:

Viele Fachleute mit unterschiedlichen Kompetenzen, die alle unter einen Hut zu bringen sind … In der Regel war die Zeit immer knapp, ich stand unter der Spannung, hoffentlich werden wir fertig. Es kam selten vor, dass sich die Herausforderung stellte, die Arbeiten sind alle abgeschlossen, die geplant waren, und wir haben noch eineinhalb Tage Zeit … Reiner, ich habe unterwegs so viel gequatscht, jetzt weiß ich nicht mehr, was ich machen sollte. Wo ist denn der Akku-Schrauber? Gehe in den Werkstattcontainer links, der erste Metallschrank im zweiten Fach von oben. Wo waren noch mal die Leitern und das Werkzeug für die Reinigung der Dachrinnen? Aufgabenverteilung:

Wer möchte an welcher Baustelle arbeiten? Wer passt zu wem? Angenehme Aufgaben, weniger angenehme, wem gebe ich welche? Am liebsten waren mir die Geschwister, die sagten, ich mache alles. Eine herausfordernde Aufgabe: Jede und jeden persönlich sehen und einschätzen, wer konkrete Anweisungen für die Aufgabe braucht oder ob der Auftrag dafür reicht. Man muss aushalten können, dass jede und jeder es nach seinen oder ihren Vorstellungen macht und die Bereitschaft zur Veränderung muss vorhanden sein.

Fürsorge:

Wann machen wir das Frühstück? 7:00 Uhr, um halb 8, um 8 oder um 8:30 Uhr, eine ewige Diskussion. Eine Frage beim Essen, wenn er mal wieder in Laub fegen und Unrat beseitigen vertieft war, dass er alles andere vergaß: Wo ist Paul?

Gebetszeiten:

Wenn wir so viel beten, kommen wir gar nicht zum Arbeiten. Nach einer Woche sagte die gleiche Person: Ich muss im Nachhinein sagen, wir haben mehr gearbeitet, obwohl wir die Gebetszeiten hatten.

Gemeinschaft:

Die regelmäßige Frage, wer fehlt, wer war im letzten Jahr noch dabei? Wie geht es denen? Und es ist schön, es kommen auch immer Neue dazu. Sie werden von Freundinnen und Freunden einfach eingeladen und mitgebracht.

Jede und jeder bringt sein Päckchen Alltag mit ins Camp zu den Einsätzen: Krankheit, Trauer, Urlaubsfeeling, Rentnerloch, Familien- und Enkeldienst, CVJM- und Gemeindefragen, Zweifel, Spannungen, Glaubensgewissheit und auch den Wunsch „persönliche“ Bauten im Camp zu gestalten nach dem Motto: Das habe ich gemacht. Die Zimmerverteilung bzw. Bettenverteilung hat eine gewisse Ordnung. Je älter, desto eher ein Zimmer. Trotzdem: Ich brauche ein Bett in der Nähe der Toilette …

Ein Anruf eines Freundes: Du weißt ja, ich kann nicht mehr kommen und helfen. Es geht einfach mit dem Laufen nicht mehr. Ich wollte mal wissen, was ihr so macht, damit ich dafür beten kann.

Material und Finanzen:

Wie wird das jetzt alles finanziert? Die Frage von Freunden und Freundinnen: Was brauchen wir für Werkzeug, an welcher Baustelle bin ich eingesetzt und was soll ich dazu mitbringen?

Reiner bei uns werden Küchengeräte und Küchenmöbel aus einer Großküche in Regensburg versteigert, brauchen wir da etwas? Wir haben es ersteigert und die Küche im Camp mit Edelstahlmöbeln aufgewertet.

Frühjahrseinsatz

Wir haben einen Anruf bekommen von einem Dorint-Hotel am Nürburgring. Wir haben Matratzenüberzüge zu verschenken, ca. 250 Stück. Brauchen Sie die? Natürlich haben wir die abgeholt und ein Team aus Lüdenscheid hat sie entsprechend für unsere Matratzen aufbereitet mit viel Leiden-Schaft, Fingerspitzengefühl und Fingerfertigkeit.

Vor Ort in Michelstadt:

Der Elektromeister aus Michelstadt fragt mich, als ich Material bei ihm holte: Herr Lux, wie machen sie das eigentlich, dass bei ihnen immer so viele Ehrenamtliche im Camp arbeiten. Ich bin im Reitverein und im Tennisclub und wir finden keine Menschen, die mithelfen. Herr Volk, das mache nicht ich, sondern das ist für die Menschen, die im Camp arbeiten, eine Glaubensfrage. Viele davon haben wichtige Glaubens- und Lebenserfahrungen als junge Menschen im Camp gemacht, sind zum Glauben an Jesus Christus gekommen, sind durch die Arbeit im Camp in ihrem Glauben- und Lebensalltag gestärkt worden und deshalb kommen sie immer wieder. Das verbindet und schafft eine tolle Gemeinschaft. Diese trägt über die Arbeitseinsätze hinaus.

Prinzip:

An Sonntagen wird nicht gearbeitet. Mein Motto: Es liegt kein Segen auf Sonntagsarbeit, wenn sie nicht notwendig ist. Eine Teilnehmende: Ich musste doch mal fegen, einfach nur hier im Camp sein und nichts tun, fällt mir schwer.

Unterwegs im Reisedienst:

Im Reisedienst wurde ich immer wieder gefragt, was liegt gerade in Michelstadt an. Bei einem Jahresfest in Dahle fragte mich ein Unternehmer, ob wir Material für Michelstadt bräuchten vor allem Werkzeug. Ich bejahte und er sagte mir, dass er bereit wäre, dieses zur Verfügung zu stellen. Ich sollte mich melden. Das habe ich getan und seit über zehn Jahren erhalten wir jährlich Material von dieser Firma aus Altena.

Oder es kam die Frage, das hört sich ja interessant an in Michelstadt, kann ich da auch mitarbeiten? Natürlich, ich brauche deine Adresse, dann bekommst du den Freundesbrief und du kannst dich entsprechend anmelden.

Was entdeckt man unterwegs? Da stehen in einer ehemaligen Kaserne Silhouetten von Häusern und Fahrzeugen für die Ausbildung im Nahkampf. Die haben wir abgebaut und zur Kletterwand umfunktioniert: Schwerter zu Pflugscharen.

Können wir das Spielgerät haben? Der Kindergarten ist doch geschlossen, wird das dann noch gebraucht? Wir haben es abgebaut und im Camp wieder aufgebaut.

Unvorhergesehenes (gibt es immer):

Überraschung beim Ausbau des Kühlhauses im Vorratsraum: Die komplette Wand hinter dem Kühlhaus war verschimmelt. Wir mussten sie umgehend erneuern. Dank Erwin, dem Maurer für alle Fälle, war dies in einem Tag erledigt. Schnell, ohne große Planung, unkompliziert gelöst und hält immer noch.

Verpflegung:

Wer übernimmt die Küchenleitung? Ich hörte oft die Aussage, ich kann in der Küche helfen, aber ich mache nicht die Küchenleitung.

Wann gibt‘s denn mal Essen, wo man das Messer zu braucht?

Ich nehme jedes Mal beim Arbeitseinsatz in Michelstadt zu, obwohl ich den ganzen Tag in Bewegung bin.

Das Essen ist vielfältig, reichhaltig und einfach super, vielen Dank.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Danke liebe Freundinnen und Freunde des CVJMCamps in Michelstadt. Ihr seid ein Geschenk des Himmels. Alle Herausforderungen haben wir angepackt und gemeinsam bewältigt. Danke. Für mich ist unser Miteinander ein Vorgeschmack auf die Ewigkeit. Danke.

Michelstadt stellte dem CVJM-Westbund Teile der Kühgrundwiesen zur Verfügung.

19.6. wurde der Vertrag unterzeichnet.

Erstes Bundeszeltlager in Michelstadt anlässlich der 1200Jahr-Feier Michelstadt

1963

Das Auto-Cross-Rennen anlässlich des Bienenmarktes hätte fast das Aus des Camps bedeutet.

Am 16.12. besichtigt eine Expertenkommission das Gelände und die Inaugenscheinnahme hat ein niederschmetterndes Ergebnis.

1968 1972 1976

Der Bau des Pumpenhauses (heute Sauna) sichert die Wasserversorgung.

Der Aufbau der ersten Nurdachhütte startet, der Wandel von Zeltlager zu Camp beginnt.

1970 1975

Friedrich Schürmann wird die gesamte Verantwortung für das Camp Michelstadt übertragen, die ersten drei Arbeitseinsätze finden statt.

1977

Nach einem Autorennen retteten

2.500 qm Rollrasen und ein später Regen das Camp-Gelände – „Gott sei Dank!“

Es wurde ein Volleyball- und Indiakafeld gebaut. Der Name der Gruppe „Freunde von Michelstadt“ entsteht.

Mit Unterstützung der Stadt und des Katastrophenschutzes entsteht die Bundeshalle – erstes großes Mädchencamp mit 115 Teilnehmerinnen.

Am 14.5. kann der CVJM-Westbund das Gelände im Kühgrund endlich erwerben.

Dank des neuen Bürgermeisters endeten die Auto-Cross-Rennen – erste Familienfreizeit an Ostern, mitten im Schneeeinbruch.

Seit diesem Jahr findet die Familienfreizeit im Sommer statt.

1978 1985 1987 1981 1986 1990

Erstes Motorrad-Camp findet statt.

Du wolltest schon immer eine eigene Hütte? Jetzt kannst du dir deinen personalisierten Hugo basteln –als Erinnerung an das Camp Michelstadt!

Das brauchst du:

Buntstifte, Kleber, Schere, Nadel, 4 Wollfäden (je ca. 10 cm)

Und so geht’s:

1. Male Hugo in deinen Lieblingsfarben aus und trage die Nummer deiner Lieblingshütte ein.

2. Schneide Hütte, Hände und Füße an den äußeren Rändern aus.

3. Klebe je zwei Teile von Hand und Fuß zusammen – mit einem Faden dazwischen.

4. Stich die Löcher ein, fädle Hände und Füße durch und fixiere sie innen mit Kleber.

5. Klebelaschen bestreichen, Hugo zusammenkleben – fertig!

Tipp:

Wenn eine Hütte nicht reicht: Vorlage kopieren und dein ganzes Camp bauen!

Der Westbund kann die Bundeshalle kaufen. Nun gehören Grund, Boden und Gebäude dem CVJM.

Sanitärbereiche werden saniert, das Waldgruppenhaus bekommt einen Warmwasseranschluss, als Start zum Umbau des Waldgruppenraum.

Terrassen an Hütten 104 und 117 erneuert – Familie Schmutzler organisiert und wacht über das Camp.

Erstes gesamt deutsches Bibelcamp findet statt.

Erstes Bau- und Bibelcamp findet statt (BBC).

Neue Telefonanlage samt Internet zieht ins Camp ein.

1991 2003 2006 2008 2005 2007 2009

Mit der Fertigstellung des Waldgruppenraums beginnt die Sanierung des Dachs der Bundeshalle.

2010

Campkreuz und Treppen werden erneuert, Kletterwand entsteht aus Trainingswänden der Ray Barracks in Friedberg – Start des 17+ Camps.

Wasserleitung vom Ponyhof bis ins Camp verlegt, Hütte 120 entkernt und die Kletterwand fertiggestellt, Hütte 119 wird wieder aufgebaut

Dacherneuerung der Praystation und Hobbybereich, die Seilbahn wurde saniert.

2011

Planung und Baubeginn der Kletterwand, Hütte 119 wird entkernt.

2015 2012

2013

2014 2016

17./18.10.: Aktionstage zu 60 Jahre CVJM-Camp. Auffahrt wird geschottert, Sicherungskasten erneuert, Wegeplatten verlegt, Werkzeugcontainer zieht ein.

Neue CVJM-Dreiecke werden an die Hauswände gemalt, Kreuzbeleuchtung wird installiert.

Das CVJM-Dreieck wird an das Sanihaus gemalt.

2018

Barrierefreies Bad wird auf der Hacienda gebaut, die Bushaltestelle auf der Wiese bekommt einen Spiegel, Denkmäler werden im Camp aufgebaut

Klettergerüst aus Friedberg wird nach Michelstadt gebracht, Wildblumenwiese für Insekten angelegt, Umbau des Sportplatzes zum Pumptrack beginnt.

Terrasse vor dem Waldgruppenraum wird erneuert, Hacienda neu gepflastert, Wechsel von Angelika Schmutzler zu Veronika Warkentin.“

Anschaffung eines Aufsitzrasenmäher, Pariser Basis I und II im Speisesaal

2019

2023 2020 2022 2024

Erneuerung der Spülküche

2021

Das Klettergerüst wird vor der Hacienda wieder aufgebaut, das Camp bekommt eine neue Heizung, Sauna-Ausbau.

Problembaumfällung vor dem Waldgruppenhaus, neue Elektrik für die Hütten, Abwasserrohre von der Hacienda verlegt, Pumptrack fertiggestellt.

Camp-Kreuze in MICHELSTADT

Die Reise zum Mittelpunkt des Camps

Ein mittlerweile knapp fünf Meter hohes Kreuz aus Holz markiert den Mittelpunkt des Camps. Vermutlich denkt jeder, der das Kreuz sieht oder es sich zu Hause in Erinnerung ruft direkt an Gemeinschaft, zusammen glauben, gutes Essen, ganz viel Spaß und Freundschaft. Vielleicht aber auch einfach an ein Nachhausekommen. Aber das Kreuz markiert nicht nur den Mittelpunkt des Camps, an dem wir alle zusammenkommen. Es verbindet uns auch mit unserem Glauben, als eine Antenne nach oben für besseren Empfang. Statt „E“, wie vielleicht bei manchen Menschen im Alltag, empfängt man hier im Camp „5G“. Aber diese „Antenne“ war nicht immer so groß. Das Kreuz hat mal klein angefangen und ist dann immer weitergewachsen. Doch der gute Empfang war mit den ersten Kreuzen genauso gut wie bei dem großen Kreuz heute.

Was ist deine Geschichte mit dem Kreuz im Camp Michelstadt?

Betten: 13+1 Saniert: 2017

Entkernt:Betten:13+1 2014Saniert:2015

Saniert:Betten:7 2018

Betten:7 Saniert:2020

8+1

Betten: 8+1 Saniert: 2022

Betten: 8+1

Entkernt: 2023 Saniert: 2024

Mitarbeitendenhütte

1 Doppel/1 Einzelbett

Betten: 8+1

Entkernt: 2024 Saniert: 2025

Betten:7 Saniert:2020

Saniert:Betten:7 2019

Betten:7 Saniert:2019

Saniert:Betten:7 2019

Betten:7 Saniert:2019

Saniert:Praystation2017

Betten: 13+1

Entkernt: 2012

Saniert: 2013

Betten: 13+1

Entkernt: 2013

Saniert: 2014

Veronika

1. Stell dich uns bitte einmal vor, wie heißt du, woher kommst du? Also, mein Name ist Veronika Warkentin. Seit fast 16 Jahren bin ich mit dem besten Mann der Welt verheiratet, von ihm habe ich auch diesen interessanten Nachnahmen und gemeinsam haben wir fünf Kinder im Alter von 4–15 Jahren. Geboren bin ich in Bensheim an der Bergstraße, meine Eltern sind kurz vor meiner Geburt aus Usbekistan wieder in ihr ursprüngliches Heimatland zurückgezogen, so kommt es, dass ich mit verschiedenen kulturellen Einflüssen aufgewachsen bin.

2. Wie bist du an deine neue Stelle im CVJM-Camp Michelstadt gekommen?

Eigentlich war ich gar nicht aktiv auf der Suche nach einem Job, ich bin mir also ziemlich sicher, dass Gott hier seine Hand im Spiel hatte. Als wir von diesem Angebot erfahren haben, hat es uns interessiert, weil wir selbst in unserer Kirchengemeinde aktiv sind und schon jahrelang in der Kinder- und Jugendarbeit mitarbeiten, wir wissen also, wie wertvoll solche Plätze sind und dass es sich lohnt, solche Orte zu hegen und zu pflegen.

3. Wann hast du das Amt von Schmutzlers übernommen?

Im März 2024.

4. Wir haben hier ein paar Auswahlfragen für dich, um dich ein wenig kennenzulernen:

a. Mineralwasser oder Leitungswasser?

Leitungswasser, wir haben das leckerste Leitungswasser Odenwalds

b. Berge oder Meer?

Meer, ich liebe Sonne, Sand und Meer.

c. Herbst oder Frühling?

Frühling, wenn die Natur wieder zum Leben erwacht und die Sonne mehr Kraft hat, geht mir das Herz auf.

d. Altes oder neues Testament?

Da kann ich mich schwer entscheiden, Gottes Geschichte mit der Menschheit geht ja wie ein roter Faden von der ersten Seite der Bibel bis zur letzten.

e. Auto oder die Öffis?

Auto, für die Öffis habe ich keine Zeit, immerhin leben wir in Weiten-Gesäß

f. Rasenmähen lieber im Camp oder zu Hause?

Im Camp, wenn wir das mit der gesamten Familie geschafft haben, feiern wir das immer mit einer Pizza.

5. Diese 3 Dinge würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen: …

Meine Familie, die Bibel und eine Tüte Chips

6. Welcher Bibelvers ist dein liebster?

Einer meiner Lieblingsverse:

… Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei meinem Namen gerufen; du bist mein!

Angelika Schmutzler

Katrin:

Liebe Angelika, ich begrüße dich zu unserem Interview zur Zeitschrift 70 Jahre Michelstadt. Du hast hier im Camp für den CVJM-Westbund gearbeitet. Von wann bis wann warst du hier beschäftigt?

Angelika:

Oh wei, 15 Jahre. Also von 2008 bis 2023 müsste es gewesen sein.

Katrin:

Und was waren genau deine Aufgaben hier?

Angelika:

Oh, die waren sehr vielfältig und haben viel Spaß gemacht. Das hat angefangen mit Gruppen einweisen, denen Informationen und die Schlüssel auszugeben und auch die Werte von Wasser, Gas und Strom aufzuschreiben. Ansprechpartner zu sein, wenn sie Fragen haben oder wenn was kaputtgegangen war. Sie dann wieder am Ende zu verabschieden und zu gucken, dass alles in Ordnung ist. Das war es hauptsächlich von den Gruppen her.

Und auch die Abrechnungen fertig zu machen und an Annette, die die Buchhaltung macht, weiterzuleiten. Und dann habe ich hier noch im Camp geguckt (wenn keiner da ist), dass alles in den Häusern sauber und in Ordnung ist; sowie die Küche und die anderen Gebäude. Ich habe Rasen gemäht oder es versucht.

In den Wintermonaten war so gut wie nichts. Also von November bis März war zu und da habe ich vielleicht mal hochgeguckt, ob alles in Ordnung ist. Aber da war keine Arbeit da.

Katrin:

Wie bist du 2008 an diesen tollen Beruf bzw. schon fast Berufung gekommen?

Angelika:

Ja, das war ganz interessant. Da hat mich Markus Rapschs Schwägerin angesprochen, die Anne Heschler, ob ich Interesse hätte, im CVJM mitzuarbeiten. Und da das ein Wunsch war, den ich schon seit jetzt bald 30 Jahren hatte, aber ich nicht mal wusste, dass es hier sowas gibt, habe ich mich natürlich gefreut. Ich habe das mit meinem Mann besprochen und er war am Anfang auch sehr begeistert davon und dann haben wir das gemacht. Beim Bau- und Bibelcamp haben wir erst mal das Camp gezeigt bekommen. Und das alles hat uns gefallen.

Katrin:

Jetzt ist es eigentlich nicht so weit von unten hier hoch. Aber was schätzt du, wie oft hast du in den 15 Jahren diesen Weg gemacht?

Angelika:

Ach, du liebe Zeit. Das ist schwer, das müsste man ausrechnen. Manchmal war ich einmal am Tag hier, manchmal auch zweimal. Aber dafür war ich ja andererseits ein, zwei Tage gar nicht da. Das müsste man wirklich mal ausrechnen, das ist eine größere Sache.

Katrin:

Nun bist du seit einem Jahr nicht mehr im Dienst. Aber ich habe dich die ganze Woche hier gesehen (Arbeitseinsatz Herbst 2024). Welche Bedeutung hat das Camp Michelstadt inzwischen für die Privatperson Angelika Schmutzler?

Angelika:

Es bedeutet mir noch viel, wenn ich hier oben sein kann. Wenn ich zu Hause bin oder nicht hier oben bin, dann ist das nicht mehr so präsent. Aber wenn ich hier oben sein darf, wie jetzt und die Leute wiedersehe, die Freunde von Michelstadt, habe ich mich schon riesig gefreut. Aber ich muss sagen, die Arbeit habe ich auch zwischendrin schon mal vermisst.

Katrin:

Kann ich verstehen. Gibt es jemanden, den du über deine Tätigkeit hier für das Camp Michelstadt begeistern konntest?

Angelika:

Ja, meinen Sohn Tim. Er hätte es auch liebend gerne übernommen, aber in der Zwischenzeit hat er sich anderweitig orientiert und ist im CVJM Bonn.

Katrin:

Magst du uns mal von ein paar besonderen Erlebnissen erzählen, die dir so hängen geblieben sind?

Angelika:

Ja, ich fand es sehr interessant. Als ich angefangen habe, haben sich sogenannte LARP-Gruppen angemeldet. Das sind Laienspielgruppen, die ihre Rollen leben und das so spielen. Ich bin vor denen gewarnt worden. Aber als ich die dann näher kennengelernt habe, haben die mich schon fasziniert. Wenn die hier sind und ihre Spiele machen, sind sie in ihren Rollen. Sie gestalten das ganze Camp um. Das kann wunderschön aussehen, weil sie sich richtig viel Arbeit machen. Ich werde nie vergessen, als sie mich mal geholt haben, da haben sie gerade gespielt und ich musste wirklich einen Moment nachdenken, wo bin ich. Das fand ich schon interessant. Ich kam mir vor, als wäre ich da mittendrin und irgendwie doch nicht. Die sind schon interessant, die LARP-Gruppen.

Ja und dann hat es auch viel Spaß gemacht, wenn christliche Gruppen da waren. Einmal hatten wir ein sehr großes Segelschiff auf der Wiese. Die haben ihre ganze Gruppe da hineingesetzt und haben auch ihre Bibelgespräche dort gehalten. Was ich auch schön und lustig fand, als unsere Hütten renoviert wurden, sind bei der Hütte 119 je vier Betten nebeneinander gebaut worden. Außerdem haben sie kleine Kästchenablagen gebaut. Und dann ist ein Kind zu seiner Oma gekommen und hat gerufen: „Oma, Oma, schau mal. Die haben auch Puppenbetten mitgebaut.“ Und die Siebenschläfer noch, die bei uns daheim sind. Die sind auch an verschiedenen Stellen und das sind putzige Tierchen.

Katrin: Hat es irgendeinen Unfall gegeben in all den Jahren?

Angelika:

Bei mir gab es einige Unfälle. Einmal habe ich vor dem Haus an der Terrasse, wo es ein bisschen schräg runter geht, Rasen gemäht. Da bin ich ausgerutscht und war der Meinung, ich müsste den Rasenmäher festhalten. Dabei habe ich mir das Schlüsselbein gebrochen. Einmal bin ich vor dem Tank ausgerutscht und habe mir den Arm gebrochen. Das gab es halt. Unser Herrgott hat das mit der Heilung bei mir immer alles gut gemacht.

Katrin:

Dann danke ich dir für die Einblicke und hoffe, dass wir uns auf privat noch ganz oft hier oben wiedersehen.

Angelika:

Ja, das will ich doch hoffen. Denn das sind eigentlich die schönsten Tage, die ich habe, wenn ich euch alle sehen kann.

REINER LUXUs

Rei|ner

Substantiv, maskulin [der] Sparsamer, alles-zuVerwenden-Wissender, Ressourcen ausschöpfender, Menschen rekrutierender, bescheidener und urvertrauender Diener Gottes

Lu|xus

Substantiv, maskulin [der] Kostspieliger, verschwenderischer, dem üblichen Rahmen (der Lebensunterhaltung) stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand

Kostspielig?

Ja. Aber so ein ganzes Camp muss ja auch unterhalten werden. An dieser Stelle ein Dank an all die

Spenden, die wir bekommen und Reiner mit all seinen Kontakten.

Verschwenderisch?

Auf gar keinen Fall. Alles wird und kann verwendet werden. Alte Traktorreifen: Komm wir bauen eine Schaukel und eine Treppe. Alte Gartenplatten: Wir können den Weg weiter pflastern. Alte Baumstämme: Wir bauen eine Bank.

Stark übersteigend?

Wahrscheinlich nicht. Im Frühjahr und Herbst braucht es einen Heizlüfter und fließendes Wasser gibt’s auch nicht in den Hütten. Aber wir kommen auch so klar, wo bleibt sonst das Campfeeling?

Aber jetzt zu unserem Luxus. Wer hat schon einen Aufsitzrasenmäher? Eine motorbetriebene Schubkarre, der leider immer noch ein passender Name fehlt. Eine Badewanne mit frischem Quellwasser oder die neueste Errungenschaft: eine Sauna im Wasserpumpenhaus. Da begegnet einem im Dunkeln schon mal der ein oder andere weiße Bademantel und man erschreckt sich so sehr, dass man kurz an die Existenz von Geistern glaubt. Auch das 2022 neu aufgebaute Klettergerüst kann zum reinen Luxus dazugezählt werden. Darüber freuen sich nicht nur die Campteilnehmer, sondern auch der Waldkindergarten und die Spaziergänger.

Wir sprechen hier nicht von dem Luxus im eigentlichen Sinne, sondern von der Fähigkeit, aus kleinen Dingen Großes zu machen. Das funktioniert im Camp Michelstadt einfach am besten. Und so finden die Definition von Reiner und von Luxus im Camp wieder zusammen.

INTERVIEW Gangolf NieSSen

Katrin:

Lieber Gangolf, von wann bis wann hast du für den CVJM-Westbund gearbeitet?

Gangolf:

Vom 01.08.1988 bis zum 01.08.2018.

Katrin:

Was war deine Aufgabe dort?

Gangolf:

Meine Aufgabe war, dass ich Mitarbeiter im technischen Dienst war, die letzte Bezeichnung hieß „Leiter technischer Dienst“. Die Aufgabenbereiche waren die Betreuung von Michelstadt, der Elsenburg und der Bundeshöhe sowie der Mietwohnungen in der Wittensteinstraße in Wuppertal. Ebenso die Vorbereitung von Festen, Veranstaltungen und anderen Geschichten und weitere Kleinigkeiten.

Katrin:

Du hast gerade schon aufgezählt, dass dich deine Tätigkeit beim Westbund auch nach Michelstadt geführt hat. Was waren genau deine Aufgaben dort?

Gangolf:

Ich habe mich selbst immer als Landstreicher (Anstreicher) bezeichnet. Da war ich auch in Michelstadt immer sehr aktiv. Wenn ich mit Farben spielen konnte, ging es mir gut.

Katrin:

Also die Bundeshalle anstreichen, auch die Außenfassaden oder nur innen?

Gangolf:

Angefangen hat es mit Außenfassaden, mit Innenbereichen und auch in den Hütten innen und außen, Geländer, alles, was mit Farbe zu tun hatte. Dann kamen irgendwann mal Fliesenspielereien dazu. Dass wir dann auch noch Fliesen gelegt haben, mit etlichen Kollegen und Freunden von Michelstadt zusammen. Es war sehr vielseitig.

Katrin:

Wie hast du die Arbeiten in Michelstadt im Vergleich zu deinen anderen Arbeiten wahrgenommen? Und welche Bedeutung hat es für dich persönlich, dort zu arbeiten?

Gangolf:

Das hatte die Bedeutung für mich, dass ich weg war aus Wuppertal; in eine andere Welt eingetaucht bin und mit netten Menschen zusammen das Miteinander genossen hab und dass das Glaubensleben sehr interessant war, in dem man gesehen hat, dass es den Glauben nicht nur als Papierform aus der Bibel gibt, sondern dass man ihn wirklich leben kann. Die Gemeinschaft, wie alle miteinander umgehen. Dieser Zusammenhalt zwischen Freud und Leid, alles zu teilen. Das ist so vielfältig in Michelstadt, das gibt es gar nicht. Diese Gemeinschaft trägt und erträgt einen.

Katrin:

Wie stehst du jetzt als Privatperson Gangolf zu Michelstadt?

Gangolf:

Ich stehe immer noch positiv den Michelstädter Freunden und dem Camp gegenüber. Es ist nun noch mal für mich was ganz Neues zu erfahren, wie sich das Leben ganz persönlich verändert hat. Das eine war dienstlich und das andere ist jetzt im Bereich vom Ehrenamt. Und da erst mal die Stelle im Ehrenamt zu sehen ist nochmal ganz anders, als als Hauptamtlicher. Wobei ich mich als Hauptamtlicher damals nicht als solcher empfunden habe, sondern mich eher den Ehrenamtlichen gleich gefühlt habe.

Katrin:

Hast du in all den Jahren noch andere Leute für Michelstadt begeistern können? Und ist da noch jemand übrig, der immer noch kommt?

Gangolf:

Ja, begeistern konnte ich zumindest meine zwei Söhne. Wobei ich sagen muss, dass ich selbst überrascht bin, dass die ein riesiges Herz für Michelstadt haben. Als Kinder sind sie gezwungenermaßen mitgekommen. Danach war Pause. Anschließend haben sie mit der Konfifreizeit und dem Teencamp angefangen. Erst als Teilnehmer und dann als Mitarbeiter. Der älteste Sohn ist jetzt auch kräftig mit im Bau- und Bibelcamp aktiv. Immer wieder höre ich, dass er ganz stark davon spricht. Dass das Leben dort ihn so geprägt hat. Dass sie eine tiefe Verbundenheit haben zu dem Ort Michelstadt, zu dem Camp Michelstadt – und die Erlebnisse, die sie über all die Jahre gehabt haben.

Katrin:

Hast du eine Ahnung, wie viele Kilometer in deiner Hauptamtlichen-Zeit von Wuppertal nach Michelstadt zusammengekommen sind?

Gangolf:

Das sind etliche, denke ich mal. Denn das geht ja dann über 30 Jahre. Es sind Jahre dabei, wo ich nur einmal im Jahr in Michelstadt gewesen bin. Es sind auch viele Jahre dabei gewesen, in denen ich mindestens zweimal oder sogar drei- oder viermal in Michelstadt gewesen bin. Zum Beispiel, als wir alle Hütten innerhalb von einer Woche von innen und außen streichen mussten. Das war noch zu Zeiten von Hermann Schmidt.

Katrin:

Hast du noch die eine oder andere Anekdote von besonderen Erlebnissen oder schönen Dingen, die dir im Gedächtnis geblieben sind?

Gangolf:

Ich fand, das letzte schöne Ereignis war es, die Mitarbeiterdusche an der Hacienda zu fliesen. Das war einmalig, denn von morgens um acht Uhr bis abends um zwei Uhr wurde in einem Stückchen durchgerödelt. Zum Schluss waren wir noch mit sechs Leuten zugange, die sich eingebracht haben. Gegen 00:30 Uhr ist noch jemand zu McDonald´s gefahren und hat Hamburger geholt. Um 02:30 Uhr haben wir die Schleifhexe noch einmal laufen lassen. Das waren schöne Erlebnisse.

Auch manch andere Arbeitsgeschichten waren sehr schön: vom Dacheindecken über das Streichen der Dächer von den Hütten mit den Folien unten drunter bis zum Anbau an das Wald-WC, der ganz schnell innerhalb von einer Woche entstanden ist und an einem Tag die Baugenehmigung und die Bauabnahme war. Also da gab es schon sehr viele Geschichten. Viel Wasser, viele Mäuse, Schnee, so viele schöne Sachen wie auch die Abende an dem Kamin. Das kann man einfach gar nicht anders beschreiben. Was ich über all die Jahre von Leuten immer wieder mitbekommen habe, die unscheinbar irgendwo aufgetaucht sind, ist, dass sie mit einem fröhlichen Lächeln erzählt haben: „Ja, Michelstadt! Das kennen wir. Da sind wir schon mal gewesen. Da gab es noch Zelte und da gab es Wasser durch die Zelte“. Das waren besondere Erlebnisse in dem jetzigen Leben „Michelstadt und Westbund“ oder das neue Leben „ohne Westbund, aber mit Michelstadt“. Das ist schon tolle Gemeinschaft. Das lohnt sich immer wieder, sich da einzusetzen. Mit all den besonderen Herausforderungen.

MICHAEL van den Borre

Katrin:

Lieber Michael, wir haben uns gefragt, was hat die Geschäftsstelle in Wuppertal unmittelbar und mittelbar mit Michelstadt zu tun?

Michael:

Naja, die Geschäftsstelle ist ein Gebäude, die hat erst mal gar nichts damit zu tun. Aber die Menschen, die darin arbeiten.

Zum einen ist das meine ganz persönliche Geschichte mit Michelstadt, da ich selbst als ehrenamtlicher Mitarbeiter mit Jungenschaftscamps fünfmal im Camp gewesen bin. So wie einige andere in der Geschäftsstelle, die auch ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Camp gemacht haben.

Zum anderen, rein formal gesehen ist es so, dass die Rechnungen, die für das Camp geschrieben werden, über das Programm in der Geschäftsstelle geschrieben und die Zahlungseingänge dort verbucht werden. Außerdem plant der Bereich Freizeit und Seminare die Teencamps und ist mit den Mitarbeiterteams und den Vereinen im Gespräch.

Also es gibt viele Kontakte und Verbindungen, bis hin zum Shop, der auch das Merchandising für das Camp mit auf den Weg bringt.

Katrin:

Du hast die Finanzen schon angesprochen. Wie steht denn Michelstadt finanziell da? Hast du Zahlen für unsere Leserinnen und Leser?

Michael:

Grundsätzlich ist es so, dass wir eine gute Auslastung im Camp haben. Das heißt, dass wir im Jahr zwischen 70.000 € und 95.000 € an Umsätzen mit Gruppen machen. Und dadurch, dass gerade die Freunde von Michelstadt so viele Arbeiten erledigen, für die wir sonst Handwerker holen müssten, lässt sich das auch auf der Kostenseite ganz gut darstellen, sodass wir eigentlich ohne Spenden schon ausgeglichen wären. Es kommen trotzdem noch Spenden dazu, wenn besondere Anschaffungen anstehen. Der Heizkessel war jetzt zum Beispiel ein Thema oder die Stromleitung und die Abwasserleitung, die erneuert werden musste, weil die Zeltbauer da einen Nagel reingehauen haben.

Katrin:

Du hattest gerade schon erzählt, dass viele Planungssachen von hier (Geschäftsstelle) mit Michelstadt in Verbindung stehen. Trotzdem gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, wie präsent Michelstadt in der Geschäftsstelle ist. Wie präsent ist das aus deiner Perspektive bei Besprechungen oder was auch immer hier im Haus anfällt?

Michael:

Also ich würde sagen, es ist sehr präsent, weil viele der Mitarbeiter eine Geschichte mit Michelstadt haben. Unser technischer Dienst ist auch nicht zu vergessen, da der regelmäßig bei den Arbeitseinsätzen in Michelstadt dabei ist. Also von meinem Empfinden ist Michelstadt in der Geschäftsstelle sehr präsent.

So, und jetzt gibt es vielleicht noch den zweiten Kreis, den Kreis der Bundessekretärinnen und Bundessekretäre. Die werden vielleicht manchmal mit Geschäftsstelle oder Wuppertal Synonym verwendet. Da ist es ein großer Unterschied, ob jemand wie Reiner sehr präsent mit all den Themen ist, die sich rund um Michelstadt drehen. Es ist auch so, dass wir beispielsweise in der Septembersitzung nach den Sommerferien eine ausführliche Runde machen und von den Maßnahmen berichten, die stattgefunden haben. Da nimmt Michelstadt natürlich einen großen Teil ein.

Katrin:

Du hast jetzt schon zweimal erwähnt, dass auch du eine persönliche Geschichte zu Michelstadt hast. Ich habe rausgehört, du bist als Jugendlicher oder als Kind selbst gefahren und wie ist es dann im Erwachsenenalter weitergegangen?

Michael:

Also als Jugendlicher eigentlich gar nicht. Das erste Mal bin ich im Camp gewesen, mit meiner Kirchengemeinde als Konfihelfer. Da haben wir früher eine Konfirmandenfreizeit im Camp in Michelstadt gemacht, da wusste ich noch nichts vom Westbund, um es mal so zu formulieren. Dann war ich Jugendmitarbeiter und bin in den Zivildienst gegangen. Und weil die in diesem Ort auch gerade einen CVJM gegründet hatten, während ich da war, habe ich auch gleich mit denen zusammen und meiner Heckinghauser Truppe hier aus Wuppertal zweimal gemischte Freizeiten aus diesem Ort und meinem Heimatort in Michelstadt gemacht.

Dann 2005 noch mal die Familienfreizeit, wo meine Frau und unsere drei Kinder, die da noch sehr klein waren, mit dabei gewesen sind. Und ich bin einmal beim Bau- und Bibelcamp da gewesen und habe zwei Tage lang den großen Rasen gemäht, weil der große Rasenmäher nicht zu haben war und ich sonst handwerklich nicht geschickt bin. Aber mit dem Rasenmäher, das ging dann einigermaßen.

Klar, bei den Jubiläumsfeiern, überall da, wo dann auch, nachdem ich Geschäftsführer geworden bin, die Funktion eine Rolle gespielt hat, bin ich verschiedentlich in Michelstadt mit gewesen.

Ich bin schon öfter in Michelstadt gewesen, sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich.

Katrin:

Und jetzt kommt noch als letztes: Wir haben uns tatsächlich gefragt, wo kommt der Begriff Westbund her, haben dann mal gegoogelt und festgestellt, dass es ja 13 Landesverbände gibt und dass Michelstadt und früher sogar Murnau, geografisch fürchterlich weit weg sind und an den Landesverbänden von Bayern und Württemberg ja eigentlich viel näher dran sind. Wie kommt es, dass immer noch Michelstadt in Wuppertaler Hand ist und nicht vielleicht abgegeben wurde oder die anderen auch mal die Finger ausgestreckt haben, wenn das so eine gute Idee ist? Hast du da eine Erklärung für uns?

Michael:

Also erst mal will ich erwähnen, wir wären schön blöd, wenn wir Michelstadt in irgendwelche anderen Hände geben würden, weil ich schon wahrnehme, dass das ein Ort ist, an dem unglaublich viele junge Leute wichtige Erlebnisse für ihr Leben hatten oder zum Glauben gefunden haben. Ich glaube, es ist so, dass jeder Landesverband seine eigenen Orte hat, die wichtig sind.

Statt „Ich fahre zum Westbund“, heißt ja oft, „Ich fahre nach Wuppertal“ oder „Ich fahre auf die Bundeshöhe“. Und das kann man beliebig austauschen. Es gibt so Orte und Michelstadt ist eben der Ort, an dem wir sehr stark mit unserer Kinder- und vor allem Jugendarbeit sind. Das ist ein Ort, der ja schon seit 1955 die Geschichte des Westbund geprägt hat. Insofern stand für uns nie die Diskussion im Raum „Geben wir das jetzt irgendwie ab“.

Ich erinnere mich nicht, dass das jemals Thema gewesen wäre, dass wir uns von Michelstadt trennen oder dass jemand anderes gesagt hat „Gebt uns mal das Camp“. Wenn ich denke, wie viele schon von den Älteren, manche sind auch schon verstorben, mit leuchtenden Augen von ihrer Zeit im Camp erzählt haben, dann war das immer schon ein Ort, an dem der Westbund gute Jugendarbeit und segensreiche Jugendarbeit gemacht hat.

Katrin:

Dann danke ich dir für das Interview. Vielen Dank!

ÜBER GELD SPRICHT MAN NICHT!

Hallo zusammen,

mich – Hugo Hütte – kennt ihr ja schon. Ich bin rundum erneuert, attraktiv und (fast) geruchsneutral. Dies ist meine Tante Helga Hütte. Helga ist wirklich alt, sieht nicht mehr schön aus und riecht auch merkwürdig. Wenn man sich zu lange in ihrer Nähe aufhält, riecht man bald genauso.

Und Helga sagt immer: „Über Geld spricht man nicht!“ Ich dagegen sage: „Doch!“

In Zeiten, in denen um uns herum Korruption und Misswirtschaft herrschen, sollt ihr wissen, wie viel die Erneuerung einer Hütte kostet, was in den letzten Jahren angeschafft wurde, was sonst noch finanziert werden muss und

KOSTENLISTE

Arbeitskraft: unbezahlbar. Hier ein kleines Beispiel: Im Frühjahrseinsatz 2024 wurden über 1300 ehrenamtliche Arbeits- stunden geleistet. Der Mindestlohn beträgt derzeit 12,82 €, das wäre also über 16.000 €.

Da sieht man ansatzweise die Dimension der geleisteten Arbeit.

Werkzeug und Materialspenden: ca. 5.000 € (in den letzten 10 Jahren) Spenden: zum Beispiel: Klapptische und Stühle, Geschirr aus Kaub Kosten einer Hütte: kleine Hütte ca. 4.000 €, große Hütte ca. 7.000 €

Klettergerüst:

Wert ca. 20.000 €, Kosten für Auf- und Abbau ca. 2.000 €, Ehrenamtliche Arbeit: geschätzt 300 Stunden

Anschaffung und AufsitzrasenmäherUnterhaltung (2018): 7.500 €

Gaskochkessel (2024): 7.000 €

Heizungs- und Solarerneuerung:

30.000 € plus Spülmaschine (2020): 5.000 €

Erneuerung Spülküche: 6.000 €

Geschirrbruch (jährlich): 500 € plus

Wenn du jetzt denkst: Uhh, das ist ja viel, das hätte ich nicht gedacht, und du findest, dass es sich lohnt, dass Michelstadt weiter erhalten werden soll, dann freuen wir uns über deine Unterstützung. Egal, ob mit Geld-, Sachspenden oder deiner tatkräftigen Hilfe im Camp. Liebe Grüße aus Michelstadt euer Hugo und Tante Helga Hütte

„Ihh, schon wieder „TrockneMarmeladenlöffel.“ein es sauber ab.“

„Schade, schade Waffelkrümmel.“

„DumusstunsmaleineTreppebauen. GenausoWirhabendireineSchnurgespannt. –nureinenhalbenMetertiefer.“

„Kiara, jetzt brennt es auf der anderen Seite der Bank.“ #Bänkelöschenkönnenwir

„Jens kommt, Jochen kommt, ihr kommt und der Neue.“ (der Neue=Martin Cieklinski, Wasserrauslassen 2021)

„Mir ist eine Maus mit Genickbruch lieber.“

„Carglassrepariert, Lotzibetoniert.“

„Da kam ´ne Pflanze aus der Steckdose und die war blau und rot.“

„Mannmussimmermitder Dummheit der anderen rechnen, vor allem wenn ich der andere bin.“

„Ja,dannbinich da zur Hälfte runtergekugelt, so zweidrittel.“

„Und, was hast du dieses Jahr aus Michelstadt mitgenommen?“ „Ewiges Leben.“ (Tee von Reiner)

„Es hat *plopp gemacht, ganz ohne Mikrowelle.“

STILBLÜTEN

„Man arbeitet für drei und isst für fünf.“

„Samma,hatderReinerdir gegeben?“gradeeinenKorbReinergibtGangolfeinen Basketballkorb.

„Boah, warum muss in Himbeertraum immer Himbeere drin sein?“

„Wo sitzen wir heute?“

„Never change a running system.“

„Ich bin marienkäfergeschädigt.“ Tim war zum ersten Mal in Michelstadt und musste Marienkäfer im Herbst aus den Fensterläden saugen.

„Wir haben hier keine gleitende Arbeitszeit, sondern entgleitende Arbeitszeit.“

Die Pinguinregel:

„Wenn kein Pinguin drübergelaufen ist, kann man’s noch essen.“

„Du hast hier lebenslänglich. Aber das ist kein Problem, du kannst mit 105 Jahren aufhören!“

„Gabi ist da, das Essen ist gerettet.“

Wortneuschöpfungen

1. Runtergekabelbindert

2. GeReinert (behalt das besser nochmal)

3. GeAnkt (schmeiß den Müll weg!)

ESSEN IN MICHELSTADT

Egal ob im Frühjahr, Sommer oder

Herbst, ohne

Küchenteam

geht’s nicht.

Ein unverzichtbarer Teil jedes Camps ist das Küchenteam, das mit Herzblut dafür sorgt, dass alle bestens versorgt und mit köstlichen Mahlzeiten verwöhnt werden. Ehrenamt in der Campküche ist mehr als Kochen – es bedeutet Freundschaften, neue Fähigkeiten und Gemeinschaft. Eine von ihnen ist Gabi Opitz: Ob bei Arbeitseinsätzen, Teencamps oder anderen Aktionen – sie steht in der Küche und sorgt für Genuss. Damit das Campfeeling auch zu Hause gelingt, hat sie vier „typisch Michelstadt“-Rezepte ausgewählt. Viel Spaß und Freude beim Kochen!

ZIMTSCHNECKEN

MIT HAGELZUCKER

Portionen 25

ZUTATEN:

Teig:

750 g Mehl

105 g Zucker

120 g Butter

300 ml Milch

1 Ei

1 x Frischhefe

1 EL Kardamom

1 TL Salz

Füllung:

100 g zerlassene Butter

50 g Zucker

2–3 EL Zimt

1 Ei verquirlt mit

2 EL Wasser oder Milch

Hagelzucker

Methode Backen Minuten 180 Schwirigkeit 6/10

2/3 des Mehls in eine hohe Schüssel geben, Hefe hineinbröckeln, Zucker, erwärmte (nicht heiße) Butter, Salz und Kardamom hinzufügen und auf niedriger Stufe verrühren. Etwas Milch und das Ei dazugeben, auf hoher Stufe weiterarbeiten. Dann das restliche Mehl und so viel Milch zugeben, dass der Teig nicht zu fest und nicht zu flüssig wird. Kräftig durchkneten, bis er sich von der Schüsselwand löst. Den Schüsselboden mit etwas Mehl bestreuen, den Teig zum Ballen formen, hineinlegen und zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.

Den Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 5 mm dick zu einem Rechteck ausrollen, mit zerlassener Butter bestreichen, Zucker und Zimt gleichmäßig darüberstreuen und von der langen Seite her aufrollen. Den Rand mit verquirltem Ei bestreichen, damit er klebt.

Die Rolle in ca. 25 gleich breite Stücke schneiden, mit Abstand auf gefettete Bleche legen, mit Eiermilch bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Noch einmal gehen lassen (z. B. im Backofen bei 50 °C). Anschließend bei 220 °C Ober-/Unterhitze oder 170 °C Umluft ca. 5–8 Minuten backen.

MAULTASCHENAUFLAUF

MIT SAHNE

Portionen 4

ZUTATEN :

12–16 Maultaschen

400–500 ml süße Sahne

2 Becher Crème fraîche

2–4 EL Gemüsebrühepulver

200g geriebenen Käse

Salz, Pfeffer etwas Fett, um die Auflaufform auszufetten

Methode Backen

Die Maultaschen in die gefettete Form schichten und mit Brühepulver, wenig Salz und etwas Pfeffer bestreuen. Sahne und Crème fraîche darauf verteilen und mit dem geriebenen Käse bestreuen.

Die Auflaufform bei 220 °C Ober-/Unterhitze bzw. 180 °C Umluft 30–50 Minuten backen.

CURRYSOSSE ZU WURST ODER

ALS GETRÄNK

Portionen 10 / ca. 1L

ZUTATEN:

Öl

1 TL Paprikapulver edelsüß

3 TL Currypulver

1 TL Chilipulver

1 EL Tomatenmark

2 TL gekörnte Brühe

250 ml Cola

250 ml Orangensaft

1 geriebener Apfel

400 ml Tomaten-Ketchup

100 ml Wasser

Methode Kochen

Minuten 45 Schwirigkeit 3/10

Paprika-, Curry- und Chilipulver in Öl in einem tiefen Topf anschwitzen. Dann das Tomatenmark dazugeben und mitbraten. Danach Brühe, Cola und Orangensaft dazu schütten, aufkochen und um die Hälfte einkochen lassen. Zum Schluss den geriebenen Apfel, den Ketchup und das Wasser hinzufügen und das ganze 15 Minuten kochen lassen.

WIENER SAHNEFLEISCH À LA KARIN M.

Portionen 4

ZUTATEN :

100 g gewürfelten Speck

500 g geschnetzeltes

Schweinefleisch

1 kleine Dose Tomatenmark

250 ml Wasser

1/2 Brühwürfel

1/8 l Sahne

Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß gehackte Petersilie etwas Fett

Den gewürfelten Speck in sehr wenig Fett auslassen, dann das Schweinefleisch dazugeben und rundherum anbraten. Das Tomatenmark mit in den Topf geben und kurz mitrösten.

Mit Wasser ablöschen, den Brühwürfel einrühren und das Ganze bei mittlerer Hitze 15–20 Minuten schmoren lassen.

Anschließend die Sahne hinzufügen, gut verrühren und mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Zum Schluss die gehackte Petersilie unterrühren – fertig ist das Wiener Sahnefleisch.

Dazu passen Nudeln, Reis oder frisches Brot.

GEDICHTE FÜR DAS CAMP

8 Tage sind vorbei in der Michelstädter Camperei.

Wetter war super, Essen schmeckte allen, so ließen wir es uns gerne gefallen.

Es wurde gegraben, gebaggert, gehackt, zwischendurch auch schon mal gelacht.

Diskussionen standen an, an jeder Stelle, wer macht was an welcher Stelle.

Schnell hatte jeder was zu tun, zu den Mahlzeiten konnte man sich dann ausruhn.

Dann zurück nach draußen, Kabel und Rohre verlegt darüber wurde dann Sand gelegt.

Zum guten Schluss und vielen Fragen, wurde zugeschüttet der lange Graben.

Der Strom im Camp konnte nun fließen, es war echt gut und kein Verdrießen.

Das Wetter spielte mit an jedem Tag, geputzt, gestrichen, gebacken, genäht und repariert, jeder so wie er es mag.

Abends dann in froher Runde ging ein Tröpfchen durch die Munde.

Mit Knabbereien, Schokolade, Gummibärchen und Gespiele, gute Gespräche gab es viele.

Nach jedem Frühstück wurden wir bereichert, von Johannes und Jesus wurde berichtet, von seinen 7 Zeichen wurden wir geleitet.

Ich muss sagen, die Zeit ging viel zu schnell vorbei, Koffer packen nach Hause fahren und schon holt uns der Alltag ein.

Nächstes Jahr werden wir uns vielleicht alle wiedersehen wenn Gott will, zum Arbeiten, plaudern, spielen, die Zeit steht nicht still.

Hoffe, dass ihr es auch so seht und die Freude wieder nächstes Jahr für Michelstadt steht.

Von Annemarie Weber „Freunde von Michelstadt”

DU BIST EIN GOTT, DER MICH SIEHT!

Ich sehe dich.

ICH sehe Dich!

Ich bin, der ich bin.

Jahwe, Gott, Elohim

Ich bin immer da, bin Alpha und Omega

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben

Bin in der Wüste der ersehnte Regen

Man nennt mich auch Lebensquelle

Denn ich stille deinen Durst auf ewig

Ich bin ein König.

Bin dein Tröster und Erlöser, dein Retter, dein Begleiter

Ich bin dein Lehrer, dein Meister

Ich bin die Liebe, die dich erfüllt

Und dich umhüllt

Ich bin Licht

Dunkelheit gibt es bei mir nicht!

Ich bin dein Hirte, ich führe dich denn schließlich bin ich dein Vater, dein Papa ich bin dein Schöpfer und Macher ich bin der, der dich am besten kennt der dich bei deinem Namen nennt.

Ich bin dein Fels und Zufluchtsort

Und mein Wort bleibt für alle Zeit bestehen

Du wirst von mir gesehen!

Ich SEHE dich

Sehen, ein starkes Verb, zwei Silben

Deine Selbstzweifel und deine Einsamkeit

Ich sehe deine Narben auf dem Arm

Sehe die aufgestaute Wut gegen deinen Nachbarn

Ich sehe, wie du dem Gruppenzwang nachgibst

Und mich verleugnest, obwohl du mich liebst.

Ich sehe aber auch dein Feuer im Glauben

Wenn dir was gefällt, sehe ich das Funkeln in deinen Augen

Ich sehe, wenn du einem Fremden ein Lächeln schenkst

Oder einen Freund in die richtige Bahn lenkst

Ich sehe dein Demonstrieren für Gerechtigkeit

Sehe deine Geduld im Ehestreit

Ich sehe, wie du dich für Kollegen einsetzt

Und deinen Chef trotz Schwierigkeiten wertschätzt

Ich sehe, wie du an andere denkst

Und dich selbst dabei vergisst.

Mein Kind, ich sehe dich

Wie du wirklich bist!

Du würdest meine liebe zu dir noch mehr verstehen, würdest du dich einmal durch meine Augen sehen!

Ich sehe DICH

Du bist mein

Und das wirst du immer sein!

Von mir erdacht und gemacht

Hab ich dich bewusst auf diese Welt gebracht

Du bist von mir gewollt

Gehörst zu meiner Familie, meinem Volk

Du bist mein Fleisch und Blut

Mein Hab und Gut

Ich hab mich geopfert für dich

Denn du bist unvorstellbar kostbar für mich

Du bist ein Unikat

Elf Bedeutungen sind im Duden zu finden

Heutzutage geht es hier auf Erden

Oft um Sehen und gesehen werden.

Es geht darum sich selbst zu präsentieren

Sich im richtigen Licht zu platzieren

Sich zu idealisieren

Und dann herumzustolzieren

Alles nur um gesehen zu werden

Dabei verbergen die meisten Menschen ihr wahres Ich!

Wirklich gesehen werden sie sicherlich nicht

Menschen sehen oft nicht genau hin, doch das ist nicht der Sinn von diesem Sinn

Wenn ich sage, ich sehe dich, dann meine ich das nicht oberflächlich

DICH sehen bedeutet für mich

Dich bis ins Kleinste zu verstehen

Mein Blick geht tief ins Herz

Ich sehe all die Freuden und all den Schmerz

Ich sehe dich allein auf dem Schulhof stehen

Sehe deine zerbrochenen Träume und Ideen

Ich sehe, wenn deine Kinder alles von dir abverlangen

Und deine Angst im Job neu anzufangen

Ich sehe trotz deiner Beliebtheit

Von dir gibt es keine Kopie, kein Duplikat

Du bist wunder- und bedeutungsvoll

Und für das Protokoll:

Meine Liebe für dich ist grenzenlos

Dich sehe ich an und ich bin einfach nur sprachlos

Denn du bist ein Kunstwerk

Weißt du das?

Du bist zwar nicht perfekt, aber weißt du was?

Meine guten Gedanken über dich sind zahlreich

Du bist Engelsgleich

Du bist von so unschätzbarem Wert!

Mein Kind, du wirst von mir begehrt

Du bist einzigartig, liebeswürdig

Du bist mir wichtig

Du bist ein Königskind

Dazu bist du bestimmt

Du bist mir nicht egal

Und ich sage es dir gerne noch einmal

Lerne zu begreifen und zu verstehe:

DU WIRST VON MIR GESEHEN!

Von Rebekka von den Eichen – Freunde von Michelstadt

FUNDSACHEN AUS DER SANIERUNG VON HÜTTE

FUNDSACHEN SANIERUNG

FINDE DIE 8 UNTERSCHIEDE

UNTERSCHIEDE FÄLSCHUNG

Ihr habt Spuren hinterlassen

Ich blicke zurück. Zehn Jahre im Kreis der Freundinnen und Freunde vom CVJM-Camp Michelstadt. Ich sehe einige vor Augen, die den Weg nach Hause gegangen sind. Mit großer Dankbarkeit sehe ich sie vor mir. Im Leiden und Sterben haben wir uns durch unseren Herrn Jesus Christus verbunden gefühlt. Sie fehlen, aber sie haben Spuren hinterlassen, bei mir persönlich und im Camp:

Ich sehe und höre die, die mich am Telefon fragten, wie es im Camp so geht, ob auch Menschen zum Glauben an Jesus kommen und mir versicherten, dass sie regelmäßig dafür beten oder die nach dem Spendenkonto fragten. Da ist die, die den hellblauen Werkstattcontainer grün gestrichen hat, der, der auf dem Waschküchendach steht, um es zu erneuern, der, der nach langem Suchen anruft und sagt, das neue Besteck ist unterwegs, die, die in der Küche nachmittags beim Päuschen ein Likörchen genießt und die aus der Küche, die für Ausgleich im Team gesorgt hat, der, der immer wusste, wo man die ausgefallensten Schrauben findet, und der, der alles mit erfunden, aufgebaut und geprägt hat von Anfang an, der, der mit mir die ersten Hüttensanierungen geplant und durchgeführt hat und der, der notwendige Arbeit gesehen und getan hat, der viel ins Rollen und auf Rollen gebracht hat, der, der in der Lage war, bei der alten Spülmaschine die Steuerungstechnik zu reparieren, der, der interessante Geschichten aus dem Leben erzählte, der Evangelist, der auch Wasserhähne in den Außentoiletten ausgetauscht hat, der, der mich in meinen ersten Berufsjahren angeleitet hat und Spuren zum Westbund gelegt hat, die, die geputzt, genäht und immer wieder alles auf Vordermann gebracht hat, der, der die Installation im Griff hatte und auch das Keyboard, der, der mich fragte, ob ich die Balkonzimmertür seines Zimmers ausmessen könnte, weil er für sein Zimmer einen neuen Vorhang nähen wollte, der, der uns immer großzügig mit Material und Werkzeug versorgt hat und der, der in der Küche alles im Griff hatte und viel über regionalen Einkauf und Nachhaltigkeit nachdachte und es umgesetzt hat, der mit Liebe und Engagement Gottes Wort ausgelegt und immer für eine theologische Diskussion und Gespräch über die Zukunft der Kirche offen war, der, der schon Jahre nicht mehr zu den Einsätzen kommen konnte, aber seine Verbundenheit zu den Freunden nicht verloren hat …

Danke allen. Eure Spuren, das, was ihr im Namen Gottes eingebracht habt, wirkt weiter. Gott sei Dank.

Und Ihr habt Euch engagiert in Gottes Hütten bei den Menschen (Offenbarung 21, 3 ff.), nun seid Ihr uns vorausgegangen in die große Hütte Gottes. Dort werden wir uns wiedersehen.

Auf Wiedersehen.

DANKE!

Hallo ihr! Schon am Ende dieser Zeitschrift angelangt? Ich hoffe, ihr habt viele schöne Erinnerungen wachgerufen, euch an alte Geschichten erinnert oder neue interessante Informationen über das Camp Michelstadt erfahren. Ich bedanke mich bei allen, die ihre Eindrücke, Bilder und Gedanken mit uns geteilt haben. Lasst euch gerne einladen, wieder einmal im Camp vorbeizuschauen und zu entdecken, was sich in der Zwischenzeit verändert hat. Denn „solange das Camp weitergehen soll, hat der

60 Jahre Camp

Zum 60-jährigen Jubiläum ist eine umfangreiche Chronik zur Geschichte des CVJM-Camps in Michelstadt erschienen. Wer Lust hat, tief in die Camp-Geschichte einzutauchen, findet die Broschüre online unter www.cvjm-westbund.de/camp60 bzw. hinter diesem QR-Code:

IMPRESSUM

Herausgeber: CVJM-Westbund e. V., Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal T (02 02) 57 42 11, F (02 02) 57 42 42, E-Mail: info@cvjm-westbund.de, Internet: www.cvjm-westbund.de Vereinsregister Wuppertal Nr. 1438, vertreten durch Matthias Büchle (Generalsekretär), Dorothea Turck-Brudereck (Präses), Michael van den Borre (Geschäftsführer)

Redaktion: Kristina Brandl, Reiner Lux, Luisa Neumann, Katrin Schöler, Lena Schöler

Bildnachweis: Archiv CVJM-Westbund e. V. oder am Bild

Beiträge, die mit Namen gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Abdruck, auch auszugsweise, Wiedergabe von Textbeiträgen und Illustrationen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.

Spendenkonto: KD-Bank eG, Dortmund

IBAN: DE80 3506 0190 1010 2570 57, BIC: GENODED1DKD

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.