60 Jahre CVJM-Camp Michelstadt

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60 Jahre Abenteuer selbermachen

Seit 60 Jahren gibt es das CVJM-Camp Michelstadt.

Seit 60 Jahren haben die verschiedensten Gruppen große und kleine Abenteuer im Camp erlebt und den ganz besonderen Flair genossen.

Seit 60 Jahren halten Jugendliche und junge Leute als Gäste und zahlreiche Freunde als Unterstützer das Camp jung.

Wir schauen auf eine lange Geschichte voller Geschichten zurück und erzählen einige davon in dieser Chronik.

60 JAHRE ABENTEUER SELBERMACHEN

Chronik des CVJM-Camp Michelstadt

Herausgeber:

CVJM-Westbund e. V. Bundeshöhe 6 42285 Wuppertal

T (02 02) 57 42 17

F (02 02) 57 42 42 info@cvjm-westbund.de www.cvjm-westbund.de

Vereinsregisternummer: 1438

Vertreten durch: Matthias Büchle, Generalsekretär

Bildquellen: Archiv des CVJM-Westbund 1. Auflage: Oktober 2015

Der CVJM-Westbund

Den ganzen Menschen im Blick haben, weil der Mensch nicht nur eindimensional ist, sondern Körper, Seele und Verstand zusammengehören - darum geht es dem Christlichen Verein Junger Menschen (kurz: CVJM) in der täglichen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Der CVJM ist überparteilich und konfessionsunabhängig. Darum ist jeder willkommen, und es wird auf Grundlage des christlichen Menschenbildes ein vielfältiges Programm geboten von sportlichen und musikalischen Aktivitäten über Kreativprogramme und Hausaufgabenhilfe bis hin zu Freizeiten und Motorradfahrergottesdiensten. Dabei wird ein Großteil der Arbeit von Ehrenamtlichen getragen, denen es wichtig ist, Kindern und Jugendlichen sinnvolle Freizeitangebote anzubieten, ihnen Impulse für ihr Leben und eigene Lebenserfahrungen weiterzugeben.

Der CVJM-Westbund hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Ehrenamtlichen der örtlichen Vereine in seinen Bildungsstätten zu schulen und Arbeitsmaterialien zur Verfügung zu stellen. Außerdem beraten und begleiten die Hauptamtlichen des CVJM-Westbundes die Mitarbeitenden vor Ort. Der CVJM-Westbund ist mit ca. 570 Vereinen und rund 70.000 Mitgliedern und regelmäßigen Besuchern Mitglied im größten deutschen Jugendverband CVJM. Die ca. 20.000 ehrenamtlich Mitarbeitenden werden von engagierten Hauptamtlichen unterstützt. Der CVJM-Westbund arbeitet in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, im Saarland, in Teilen von Rheinland-Pfalz und von Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Bundeszeltlager

Die

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Familien-Camps 1993-2000 – einige Szenen in Bildern ...........

Das einzig wahre Camp: Fußball-Wochen in Michelstadt ........

20 Jahre vielfältige Michelstadt-Erfahrungen ..................... 95

CrazyDay im TeenCamp ............................................... 97

Aktion „Grünender Matsch“ in Michelstadt ........................ 98

Michelstadt 1955 ....................................................... 100

Hoher Besuch … inkognito ............................................ 100

Michelstadt – Mein zweites Zuhause ................................ 101

Bibelcamp in Michelstadt 92 Erinnerungen ........................ 109

Der CVJM-Westbund hat in Michelstadt eine aufmerksame Presse ...... 110

TeenCamp „TEN SING & BLÄSER“ .................................... 111

TeenCamp – Michelstadt heute ...................................... 112

Ab hier in Farbe: Chronik 2006-2015

„Wenn es Michelstadt 1969 nicht gegeben hätte...“ ............. 117

Aus Leidenschaft – Interview mit Johannes, Willi und Lilli ...... 118

Seit 2008 für das Camp da: Die Schmutzlers ...................... 120

Da hat sich was getan in den letzen 10 Jahren ................... 121 Das ist geschenkt? ..................................................... 125

Der Marder und die Hüttensanierung ...............................

......................................................... 128

Geschichten aus den Camps

Die Geburt des Bau- und Bibelcamps ............................... 129

„Ein Jahr ohne Michelstadt geht gar nicht!“ ..................... 130 10 Jahre Bau- und Bibelcamp Michelstadt ......................... 131

Mehrgenerationenaktivurlaub ........................................ 134

Konfi-Castle in Michelstadt ........................................... 135 Was bescheiden begann.. . Motorradfahrercamps ................ 136

Die YMCA-Jugend engagiert sich für Europa ....................... 137

International Youth Workers Camp Report ......................... 138 17+ Camp ............................................................... 140

Aus dem Tagebuch eines Camp T-Shirts ............................ 142

Wer möchte nicht gerne mal einem anderen eine kleben? ...... 144

Michelstadt ist nicht nur Heimat .................................... 145

„Das war der schönste Tag in meinem Leben!“ ................... 146

Ein Gedicht zum Schluss .............................................. 148

Aufbau und Entwicklung von F.W. Schürmann

Das Bundeszeltlager zieht nach Michelstadt

Herzlich willkommen in Michelstadt

Die Mitarbeiter der ersten Jahre

Einzug der Jungenschaftler in Michelstadt

Vom Versammlungszelt zur Bundeshalle

Das große Versammlungszelt hatte ausgedient

Die Geburtsstunde der Freunde von Michelstadt

Diensteinsätze der Freunde von Michelstadt

Sensationelle Hütten - Transaktion

Und immer wird weiter gebaut und renoviert

Das Geheimnis der Dienstgemeinschaft der Freunde

Ein ganz besonderer Landkauf

Neue Freizeittypen werden entwickelt

Ein Dank an »unsere Leute« in Michelstadt

Konzeption und Programm

Freizeitarbeit in Michelstadt im Wandel der Zeit

Die Krise der 70er Jahre

Große Mitarbeiter-Teams

Neu ausgearbeitete Verkündigungshilfen

Klare missionarische Zielsetzung

Keine evangelistische Drängelei

Das Angebot der Festmachzeit

Und wie geht‘s nach dem Camp weiter?

Klima der Freiheit

Hochleistungssportler im Camp

Kreativangebote

Abenteuerprogramm mit Nachwirkungen Sorgfalt

Camp mit internationalem Flair

Pädagogische Absichten und Überlegungen

Offen für die Schwachen und Schwierigen

Kein Massenbetrieb

Klare Spielregeln

Strafe muss sein?!

Neue Zielgruppen und Freizeittypen

TeenCamp - ein vielversprechendes Konzept Jungenschaftscamp -

JOCHEN - Sein größter Sieg

JÜRGEN aka Ralf - Ein Junge auf der Flucht vor der Polizei

JÜRGEN - Eine ungewöhnliche Rückkehr nach Michelstadt

WOLFGANG und RONNY - Schlimme Hiobsbotschaften

THOMAS - Peinliche Fehleinschätzung

GUIDO und GUNNAR - All you need is love

THORSTEN - Einem Jungen schlägt das Gewissen

MICHAEL - Mit Blaulicht ins Krankenhaus
MARCO - Ein Junge sieht die rote Karte

OLIVER - Einer bleibt hoffentlich nicht für immer abseits

Bilder

und Geschichten aus 50 Jahren

So fing es im Sommer 1955 an

So kann aus deinem Leben etwas Vernünftiges werden

In Viererreihen zurück ins Lager marschiert

Baby rechtzeitig geboren - dann auf nach Michelstadt!

Das »Fünf-Farben-Spiel«
Anders als YMCA Camps in den USA

Berühmter Gast im Camp

Gespannte Aufmerksamkeit

Die Bibel im Türspalt

Erinnerungs-Splitter aus

Überraschungen mit amerikanischen Jugendlichen

Sweet memories of Michelstadt - Unvergessliche Erinnerungen

Reinfall

Autobekehrungen

Mitarbeiter: gemeinsam und einsam

Nächtliche Aktionen

Beinahe ein Michel

Das Beste

Bewegend und prägend

Zu Hause

Das Babyfon - oder: Die moderne Geisel der Verkündiger

Sprachverwirrung - Gesamtdeutsche Jugend-Bibel-Camps

Familien-Camps 1993 bis

1994

1995

»Das Wildschweinfell kennen wir schon«, und doch hören Kleine und Große auf den Förster, in dessen Revier wir wohnen. Die einen wollen mehr wissen und mitarbeiten, wenn das Lastenpferd die Stämme zieht. Den anderen reicht es schon, einige Stämme zugewiesen zu bekommen. Neue große Bauprojekte oder auch das obligatorische Riesenabschlussfeuer brauchen Material.

Das einzig wahre Camp: Fußball-Wochen in Michelstadt

CrazyDay im TeenCamp

Aktion »Grünender Matsch« in Michelstadt

Hoher Besuch ... inkognito

Michelstadt - Mein zweites

Michelstadt 1976 - 1986 - 1996

Meine Ur-Erfahrungen mit Michelstadt 1976

Sommercamps in Michelstadt von 1985 - 1993 als Jungenschaftssekretär

Ein Ur-Knall im Kaminraum

Camp-Leitung mit Klaus Jürgen Diehl und Hans-Bernd Preuß

Eine Lüge im Vorstand des Westbundes

Abschied vom Westbund - Abschied von Michelstadt

Die Verwüsterin Babel

Ein Traum beginnt

Der CVJM-Westbund hat in Michelstadt eine aufmerksame Presse

TeenCamp »TEN SING & Bläser« ...

... der Stress, den du dir schon immer gewünscht hast

TeenCamp - Michelstadt heute

Die Ziele des TeenCamps

Das TeenCamp unterscheidet sich von einer »normalen« Freizeit durch...

»Wenn es Michelstadt 1969 nicht gegeben hätte...«

Dies schreibt Bernd Opitz (CVJM Kreisverband Köln) und führt weiter aus: „…dann wäre ich jetzt nicht hier“. Die Begegnungen mit den Menschen und mit Jesus Christus im CVJM Camp in Michelstadt haben sein Leben nachhaltig geprägt.

Was macht dieses CVJM Camp aus?

Cooles Gelände außerhalb der eindrucksvollen mit viel Fachwerk geprägten Stadt Michelstadt im Odenwald. Umgeben von Wald wohnt man in Nurdachholzhäusern. In Gemeinschaftshäusern befinden sich Sanitärbereiche, Speisesaal, Selbstversorgerküche und Gruppenräume. Bolzplatz, Lagerfeuerstellen vor jeder Hütte, Klettermöglichkeiten, eine Seilbahn und Spielgeräte komplettieren diesen „Naturpark“. Das Freibad ist 700 m entfernt. Es wird genutzt von Gruppen aus allen Bereichen: Schulen, CVJM, Kirchengemeinden, Feuerwehr, Sportvereine, Kindergärten…

Was macht dieses CVJM Camp für uns als CVJM-Westbund aus? Missionarische Angebote für junge Leute haben seit Jahren oberste Priorität. Jungen Menschen Gemeinschaftserfahrungen und Glaubenserfahrungen zu vermitteln und sie in ihrem persönlichen Reifungsprozess zu begleiten sind die Ziele unserer Camps in den Sommerferien. Dazu dienen auch der Kletterlehrgang, das Motorradcamp und andere Schulungsangebote im Laufe des Jahres.

Dass dieses Konzept aufgeht, zeigen die vielen bunten Bändchen, die junge Menschen bei den Gebetsabenden am Kreuz in der Mitte des Camps als Zeichen ihrer Verbundenheit mit Jesus Christus dort festknüpfen.

Wer macht dieses CVJM Camp fit für Kinder und Jugendliche?

Die Freundinnen und Freunde von Michelstadt investieren ehrenamtlich jährlich ca. 4000 Arbeitsstunden um Neues zu entwickeln, zu renovieren und Altes instandzuhalten. Ohne die Freundinnen und Freunde von Michelstadt gäbe es das Camp nicht. Und ich behaupte, das Herzblut Jesu für uns Menschen und das Herzblut der Freundinnen und Freunde für das Camp und damit für die jungen Menschen, macht diesen Ort zu einem gesegneten Ort.

Aus Leidenschaft

Ein Interview mit Johannes, Lilli und Willi Rein

CVJM: Lieber Johannes, Du bist jetzt seit zwei Jahren im Camp Michelstadt beim Bau- und Bibelcamp und renovierst, pflegst und schuftest. Wofür eigentlich?

Johannes: Wofür? Die Frage kann man so nicht stellen. Ich kann nur sagen, es macht mir Spaß zu arbeiten, außerdem lerne ich immer wieder was Neues.

CVJM: Was ist deine besondere Arbeitserfahrung?

Johannes: Die Arbeit mit der Motorsense. Gras, Gestrüpp, kleine Bäume haut sie einfach weg. Manchmal fliegen auch Steine… Die Arbeit ist laut, schmutzig und man braucht Kraft, um die Sense lange zu halten. Ich machs trotzdem gerne, „Formel 1 – Feeling“.

CVJM: Was motiviert Dich, sich dort wieder zu engagieren?

Johannes: Der Spaß und die tollen Leute, die ich da treffe.

CVJM: Wie bist Du zum Bau- und Bibelcamp gekommen?

Johannes: Mein Vater hat mich beim ersten Mal mitgenommen und beim zweiten Mal bin ich alleine gefahren.

CVJM: Lieber Willi, seit 1976 engagierst Du Dich bei den Freunden und Freundinnen von Michelstadt, Jahr für Jahr, wofür?

Willi: Einer der Freunde hat mal gesagt, weil das Camp meine zweite Heimat geworden ist und ein anderer sagte, jedem von uns gehören doch ein paar Quadratmeter hier, oder? Mir geht es da genauso.

CVJM: Was verbindest Du neben Heimat mit Michelstadt?

Willi: Tiefe Freundschaften besonders mit Alfred Schütz, Fritz Wehn und Hermann Schmidt, leider sind sie inzwischen verstorben und zu anderen, ich will sie nicht alle aufzählen.

CVJM: Was machen diese Freundschaften aus?

Willi: Die Freude an der gemeinsamen Arbeit, der Zusammenhalt bis in den Tod und die regelmäßigen Treffen über die Arbeitseinsätze hinaus.

CVJM: Wie bist Du eigentlich dazu gekommen?

Willi: Mein Schwager und mein Schwiegervater haben mich nach Michelstadt geschickt. Sie gaben mir dazu Werkzeug, ne Hacke und ne Schaufel mit und sagten, pack mal mit an, Du kannst das. Die Schaufel gibt es heute noch, allerdings hat sie ein Loch. Außerdem sagten sie, wir können zwar nicht predigen, aber wir können das Camp so gestalten, dass andere dort im Glauben unterrichtet werden können. Und so sehe ich das bis heute.

CVJM: Und die Arbeit sechs Tage bis zu 12 Stunden wurde Dir nie zu viel?

Willi: Na ja, nie kann ich nicht sagen, aber man hat sich so durchgekämpft, manchmal auch unter Schmerzen. Die abendliche Runde im warmen Hobbyraum bei ‘ner Flasche Bier wirkte dann wie Medizin.

CVJM: Und Du, liebe Lilli, warst doch auch dabei.

Lilli: Ja, seit 1979 stehe ich in der Küche von Michelstadt oder auf der Leiter zum Fenster putzen oder schrubbe die Klos.

CVJM: Wie bist Du denn dazu gekommen? Durch Willi?

Lilli: Nein, mich hat Gertrud Wehn gefragt, ob ich nicht in der Küche helfen könnte und da habe ich ja gesagt.

CVJM: Und bist bis heute für mich die Frau, die den besten Nachtisch macht. Der sieht nicht nur gut aus, der schmeckt auch superlecker. Wie schaffst Du das bloß?

Lilli: Da fällt mir immer was ein, dann probiere ich das aus, immer mal was anderes und was gerade so da ist.

CVJM: Genial! Und den Motorradfahrern, die Fronleichnam kommen, läuft sicher auch heute schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Was empfindest Du wenn Du jährlich mehrmals ins Camp nach Michelstadt kommst?

Lilli: Ich komme heim, wenn ich nach Michelstadt komme.

CVJM: Ich hörte mal, dass man den Einsatz messen kann?

Willi: Ja, es hat mal jemand die Kilometer und den Sprit hochgerechnet und hat festgestellt, dass ich sicher mindestens ein Auto für Michelstadt verbraucht habe. Aber Ihr wart nicht nur in Michelstadt. Auch in Murnau, Kaub, der Bundeshöhe und in Treuen habt Ihr geholfen, wenn Ihr gebraucht wurdet.

CVJM: Noch eine letzte Frage: Weshalb sollten sich jüngere und ältere Menschen in Michelstadt engagieren?

Willi: Das kann ich nicht erklären. Ich kann nur erzählen , was ich mache und lade ein, sich das anzuschauen, mitzuhelfen und dann muss der Funke überspringen und wenn das einmal passiert ist, dann bleibt man dabei.

Vielen Dank.

Seit 2008 für das Camp da: Die Schmutzlers

Ein Interview mit Angelika und Hans-Peter Schmutzler, die seit 2008 im Camp Michelstadt die »Campeltern« und Verwalter sind.

CVJM: Angelika, du bist beim CVJM-Westbund angestellt für die Verwaltung des Camps, aber eigentlich macht ihr den Job gemeinsam?

Angelika: Ja, wir machen das gemeinsam als Ehepaar. Ohne meinem Mann ginge das eigentlich gar nicht. Wir unterstützen uns gegenseitig. Peter macht das ehrenamtlich.

CVJM: Wie kamst du/ihr zu dieser Stelle?

Angelika: Über Markus (Rapsch). Er erzählte uns davon, dass Nachfolger für die Hauseltern des Camps gesucht werden. Das war 1992. Es war gerade Bau- und Bibelcamp, als wir uns vorstellten. Wir kannten zwar die Häuser und das Camp schon, aber das BBC begeisterte uns. So viele ehrenamtliche motivierte Helfer.

CVJM: Was war ein besonderes Erlebnis im Camp?

Angelika: Eins? Das gibt es eigentlich nicht. Es sind so viele besondere Erlebnisse. Und es ist auch immer anders. Die Gruppen, die Leute, die Themen. Aber es ist immer interessant und die Gäste sind sehr nett. Besonders schön ist es, wenn Gruppen, die schon öfter da waren, sich freuen, uns zu sehen. Man kennt sich teilweise schon recht gut.

Positiv überrascht waren wir beide von den LARP-Gruppen (LARP=Live Action Role Play, deutsch: Aktionsrollenspiele die live stattfinden) Was die da alles auf die Beine stellen bei ihren Camps! Es ist wie eine andere Welt, in der man dann lebt für die Zeit.

Außer denen gab es einmal eine Gruppe, die hat ein Segelschiff gebaut. Das Thema war »Jesus als Kapitän« und es gab dann Bibelstunde im Boot. Das war so toll, wie sie mit 100 Leuten im Boot saßen! Eine andere Gruppe hat den Saal komplett umgestaltet zu einer Burg. Da erkannte man fast nichts wieder. Generell ist es unglaublich, wie viel Kreativität die Menschen hier mitbringen und für ihre Camps aufbringen.

CVJM: Was genau sind deine/eure Aufgaben im Camp Michelstadt?

Angelika: Unsere Aufgaben sind der Empfang, die Gruppeneinführung, die Führung durch das Gelände, Gas, Wasser und Strom ablesen und abrechnen, Rasenmähen. Und wir sind Ansprechpartner für die Gruppen vor Ort, wir schauen nach dem Camp darauf, dass alles wieder ordentlich wird für die nächsten und übernehmen hausmeisterliche Tätigkeiten.

CVJM: Was wünscht ihr euch für das Camp?

Angelika: Wünschenwert wäre, dass mehr Leute aus Michelstadt und Umgebung das Camp kennen, dass es allgemein bekannter wird. Wir selbst hatten, bevor wir hier angefangen haben, auch keine Ahnung, was das hier eigentlich ist. Der Stand auf dem Bienenmarkt, den wir dieses Jahr hatten, war da ein guter Anfang. Die Michelstädter haben so schon mal einen kleinen Eindruck vom Camp, wir wurden wahrgenommen und viele waren sehr interessiert. Dank der ehrenamtlichen Helfer gab es viele Ansprechpartner und gute Gespräche.

Und wir wünschen uns natürlich jedes Jahr ein paar mehr Gruppen für das Camp. In der Hauptsaison ist es schon sehr gut ausgebucht, aber im Rest des Jahres ist noch Platz.

Wir hatten dieses Jahr zum Beispiel zwei Schulen aus Michelstadt hier. Außerdem eine Grundschule mit 100 Kindern, die hier einfach einen Tag Aktionen gemacht haben, verbunden mit einer kleinen Wanderung. Die Verantwortlichen sagten uns danach: »Wir müssen auf jeden Fall wiederkommen nächstes Jahr, die Kinder sind so heiß auf das Camp und hatten richtig Spaß. Wir hatten hier auch mal Bundesjugendspiele und solche Aktionen. Das darf ruhig mehr werden und ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit für die Schulen in der Umgebung.

Eine Schule hat begonnen einige Wochen im Jahr Montags bis Freitags jeden Tag eine andere Klasse her zu schicken. Die machen dann Feuer, Kochen und haben andere Outdooraktivitäten. Und sind richtig begeistert von dem Umfeld.

CVJM: Und ihr seid auch begeistert vom Camp, das merkt man.

Angelika: Ja, das stimmt! Und das erzählen wir jedem, der es hören will und auch jedem, der es nicht hören will ;-) Wenn wir woanders sind, haben wir auch fast immer unsere T-Shirts mit dem Camp-Logo und CVJM-Dreieck drauf an. Da fragen die Leute dann. Und vor allem Hans-Peter erzählt ihnen gerne, dass man das Camp mieten kann, was es hier gibt und macht einfach immer Werbung.

CVJM: Wie seht ihr die Zukunft vom Camp Michelstadt?

Angelika: Wenn es so weitergeht, dann sehr gut. Die Hütten werden ja durch das Bau- und Bibelcamp und die Freunde von Michelstadt jedes Jahr eine renoviert und auch sonst tut sich viel. Es kommen schon viele Gruppen, aber es dürfen gerne auch noch mehr aus der direkten Umgebung kommen. Und ein CVJM in Michelstadt, das ist zwar vielleicht Zukunftsmusik, aber es wäre toll. Der könnte dann auch das Gelände nutzen. Wir wären auf jeden Fall dabei!

Da hat sich was getan in den letzten zehn Jahren!

Jährlich wird durch die Freundinnen und Freunde von Michelstadt für die Erhaltung unseres Camps gesorgt. Dazu gehören immer wiederkehrende Arbeiten, die hier nicht im einzelnen jährlich aufgeführt sind wie:

Reinigungsarbeiten, Kleinreparaturen, Dachrinnen reinigen, Malerarbeiten, Matrazenbezüge waschen und reparieren, Elektroinstallation prüfen, Glühbirnen erneuern, Schmierereien entfernen, Laub und Müll entsorgen, Grünschnitt, Bänke nachbauen an den Lagerfeuerstellen, Wege schottern, Abflüsse reinigen, Spinnweben entfernen und Maulwurfshügel ausgleichen, Geschirr sortieren und und und…

2006

Sanitärbereich im Hauptgebäude komplett saniert

Sanitärbereich im Waldgruppenhaus komplett saniert und Gasheizung für Warmwasser eingebaut incl. Gastank setzen

Entkernen der ehemaligen Fahrradwerkstatt für den Umbau zum Waldgruppenraum

Praystation: Fußboden neu verlegt mit OSB-Platten und Abstellraum geschaffen

Spielgerät/Schaukelgestell gebaut

2007

Alle Schmierereien in den Hütten entfernt, z.T. neu gestrichen

Waldgruppenraum gefliest

Eingangstür der Bundeshalle erneuert

Neue Telefonanlage incl. Internet installiert

Lagerraum am Waldgruppenhaus abgedichtet und gepflastert

Playstation eingerichtet (ehemals Hütte 101)

Isolierung der Fundmente an der Straßenseite der Bundeshalle, neue Teerdecke aufgebracht

2008

Hüttenterrassen erneuert von Hütte 117 und 104 Hocker für die Praystation erneuert

Küche: Edelstahltische eingebaut, Dampfgarer installiert und Gasofen im Mitarbeiterhaus im Flur erneuert

Aussenisolierung des Fundamentes am Mitarbeiterhaus erneuert

Abstellraum am Mitarbeiterhaus entrümpelt und gepflastert

Baumaßnahmen im Überblick

2009

Waldgruppenraum fertiggestellt: Lampen und Küchenzeile eingebaut

Dacherneuerung (500 m² Blechdach) am Hauptgebäude

Terrasse am Waldgruppenhaus gebaut

Neue Heizung im Speisesaal eingebaut, alte entsorgt

2010

Holzschuppen für Kaminholz gebaut

Camp-Logo im Speisesaal aufgemalt und die Wände gestrichen

Dacherneuerung Hobbybereich

Dacherneuerung Praystation

Kamin im Hobbybereich ausgebaut, Kaminofen eingebaut

Gespräche mit Hundebesitzern

Seilbahn saniert

2011

Vorhänge/Raumteiler im Speisesaal angebracht

Beleuchtung Bundeshalle erneuert

Waschküche renoviert, neuen Trockner gekauft

Mitarbeiterhaus: Dach erneuert und Dachrinnen ans Abwasser angeschlossen

Waldguppenraum: Kaminofen eingebaut und Kamin gesetzt

Kletterbaum eingerichtet

Seilbrücke gebaut

Blechdach am Schuppen Mitarbeiterhaus erneuert

Camp-Kreuz erneuert

Schließanlage eingebaut

Treppen auf dem Gelände erneuert bzw. neu ausgerichtet:

Hacienda, Hütte 101, 117, 107, 119

Abbau militärischer Trainingswände in den Ray Barraks in Friedberg eine Kletterwand

2012

Planung der Kletterwand, Baubeginn

Fahnenstangen gesetzt

Materialhütte 103 neu gestaltet

Bänke für die Lagerfeuer gebaut

Sattelsitze gebaut

Einzelschaltung für Nachtbeleuchtung installiert

Möbel in der Mitarbeiterwohnung ausgetauscht

Kühlhaus saniert und Kühlschränke erneuert

Hütte 119 entkernt

Holzstall an Hütte 103 gebaut

Beschriftung Praystation erneuert

Isolierung der Fundamente am Hobbybereich (Containerseite)

2013

Wasserleitung vom Ponyhof ins Camp verlegt

Hütte 120 entkernt

Kletterwand gebaut und fertiggestellt

Schiebetür im Kaminraum eingebaut

2014

Wasserleitung in Betrieb genommen

Hütte 120 innen und außen saniert

Pumpe deinstalliert und Pumpenhaus geräumt

Alle Schlafräume mit Rauchmeldern versehen

In den Kaminräumen CO² installiert

Hütte 109 entkernt

Terrasse vorm Hobbybereich (Hacienda) erweitert

Werkzeugcontainer innen saniert

Werkzeugcontainer eingerichtet incl. Installation

Stromkabel für die Camp-Kreuzbeleuchtung verlegt und Steckdosen gesetzt

Fernsehantenne Hobbybereich installiert

2 CVJM-Dreiecke auf die Hauswände aufgemalt

2015

Terrasse vor der Bundeshalle angelegt

Hütte 109 innen saniert

Auffahrt neben Playstation geschottert für Zeltbauer

Bistrobereich fertiggestellt: Küchenzeile eingebaut, Wasser- und Stromleitungen installiert

Sicherungskasten in der Küche komplett erneuert, Stromversorgung entsprechend angepasst

Wegplatten zwischen Hobbybereich und Bundeshalle verlegt

Vier defekte Gasheizungen erneuert

Reiner Lux

Das ist geschenkt?

Ich komme Anfang Oktober in unser Camp in Michelstadt, schließe die Bürotür auf und staune überrascht und neugierig. Drei Riesenpakete stehen da und füllen gefühlt den ganzen Raum.

Ja, es ist wie Weihnachten. Seit mehreren Jahren beschenkt uns ein Freund mit Werkzeug für die Erhaltung und Weiterentwicklung unseres Camps im Odenwald.

Wie Weihnachten

Ich schreibe einen Wunschzettel und warte… In der Regel höre ich nichts, doch dann erlebe ich die Überraschung, es ist alles da. Pakete sind geliefert. Ich packe aus und freue mich über die Zuwendung. Alles Gewünschte ist da. Alles!

Ich setze mich ans Telefon und bedanke mich mit der Frage: Was muss ich jetzt tun? Spendenbescheinigung ausstellen usw…?

Die Antwort: „Nichts! Ich erwarte wieder ihren Anruf oder eine Mail, wenn wieder was gebraucht wird“. Geschenkt! Beschenkt!

Dankbarkeit erfüllt mein Herz und ich bin beschämt über die Großzügigkeit. Das Camp lebt von solchen Menschen, die sich investieren, damit ein Rahmen und Raum geschaffen wird, wo junge Leute Jesus Christus begegnen dürfen und zum Glauben an IHN kommen.

Geschenkt - Beschenkt

Ja, Gott investiert sich mit Leib und Seele in der Krippe. Dieses Geschenk füllt nicht nur gefühlt ein Büro, sondern es erfüllt die ganze Welt. Dankbar setze ich mich ans Telefon, denn bei Gott darf ich immer anrufen. Mit allen Anliegen. Im Camp werden die Werkzeuge genutzt zum Wohle aller und wir spüren Gottes Segen. In die Welt kommt das Kind Jesus Christus zum Wohle aller und ist ein Segen. Freut Euch es ist Weihnachten: Zum Wohl, liebe Beschenkte.

Reiner Lux

Der Marder und die Hüttensanierung

Ein Bericht von Reiner Lux:

Aus der Geschäftsstelle hörte ich die Nachricht, dass unsere Kunden sich beschwert hätten, in Hütte 119 würde es so stinken, dass man diese nicht mehr betreten könne. Die Verantwortliche der Gästegruppe verlangte einen Preisnachlass.

Und ja, es stimmte: es stank. Unser Camp liegt am Waldrand und wird von vielen Tieren, von Spinnen bis hin zu Mäusen, Siebenschläfern, Füchsen, Wildschweinen und anderen Wildtieren, besucht. Leider haben sich Marder in den Häusern Wohnungen gebaut, was bedeutet, dass sie ihre Nahrungsmittel und entsprechend auch die verdauten Reste derselben in die Nischen zwischen Dach und Innenwand bringen.

Manchmal ist es dann nachts recht unruhig und laut, wenn sich die Marder untereinander streiten. Es kommt auch vor, dass man sie nur leise miteinander raufen hört, sodass man eigentlich nicht sagen kannm, ob es Marder oder doch nur ein paar Mäuse sind. Wenn sich Ausscheidungen der Tiere über Jahre im Dachgebälk und in der Holzverkleidung sammeln, kann man sich vorstellen, dass dieser Geruch nach einer gewissen Zeit nicht mehr ignoriert werden kann. Gerade wenn die Sonne auf die Hütten scheint und die Hütten aufheizt, wird der Gestank unerträglich.

Es wurde also höchste Zeit die Hütten der Betroffenen zu sanieren und wir fingen mit Hütte 119 an. Diese entkernten wir beim »GenerationenAktivurlaub«. Bei einem Arbeitseinsatz im Frühjahr, einem Zusatzeinsatz im Sommer und anschließend beim Bau- und Bibelcamp wurde sie fertig gestellt. Als wir bei der Säuberung einen skelettierten Rehkopf, einen Wildschweinfuß, Cola-Dosen, einen Brief aus den neunziger Jahren und anderen Unrat aus dem ländlichen Westen gefunden hatten, waren wir dann doch froh, dass wir die Hütte sanieren konnten. Der Wiederaufbau und die Gestaltung der Betten dauerte mit 4-5 Helfern insgesamt drei Wochen.

Die Kosten für die Sanierung einer Hütte liegen (ohne Lohnkosten) bei ca. 5000€, da auch die Außenfassade meist in die Jahre gekommen ist. Diese wurde gleich mitgemacht und so sind inzwischen zwei Hütten komplett saniert und eine dritte Hütte wurde dieses Jahr (2015) fertig gestellt.

Das Projekt der Hüttensanierungen wird uns noch einige Jahre beschäftigen, denn wir haben insgesamt 20 Hütten. Das bedeutet: 20 × 5000 € + jeweils drei Wochen Arbeitszeit von 4-5 Freunden und Freundinnen von Michelstadt.

Bei der Gestaltung der Hütten haben wir weiter Wert darauf gelegt, dass der Mitarbeiter/ die Mitarbeiterin einen eigenen Bereich hat, der zum Teil abschließbar ist und genügend Ablageflächen für Koffer und Kofferinhalt vorhanden sind. Den einfachen Stil in den Hütten haben wir beibehalten. Nur die Bettenanordnung ist in jeder Hütte unterschiedlich, so dass jede Hütte ihre eigene Ausstrahlung besitzt.

Eine große Freude bereitet es den Gestaltern, dass es den Gästen in ihren Hütten sehr gut gefällt und sie sehr gerne während ihrer Urlaubszeit in den neu sanierten Hütten wohnen und leben. Wir hoffen, dass wir die sanierten Hütten jetzt ‚marderdicht‘ haben, was jedoch wahrscheinlich zur Folge hat, dass sich die Marder einen anderen Platz bei uns zum wohnen suchen werden.

Damit müssen wir jedoch leben, denn unser Camp ist ein Natur- und Erlebniscamp und da gehören die heimischen “wilden“ Tiere des Waldes dazu.

Das Lagerkreuz

Wer über das Campgelände schaut sieht sofort, dass ein großes Kreuz die Szene bestimmt. Das Lagerkreuz als Symbol für die Gegenwart Gottes, als Zeichen der Liebe Gottes und als Durchgang in das Leben mit Jesus Christus, denn durch dieses Kreuz kann man hindurchgehen:

Junge Menschen haben für sich entdeckt, dass Jesus Christus durch seinen Tod und seine Auferweckung neues Leben möglich gibt. Das wollen sie darstellen: Ein Kreuz durch das man hindurchgehen kann. Am Kreuz zeigen viele bunte Bändchen, dass sie es ernst meinen und bei Jesus fest gemacht haben, angebunden sind, mit ihm verbunden sind symbolisiert durch die Bänder.

Und das habe ich erlebt am Kreuz in 2014: Tristan. Der steht vor mir mit verschränkten Armen, barfuß in kurzer Hose, blonde Locken, 14 Jahre. Es ist KonfiCastle im September. Gebetsabend oder auch Thomasmesse genannt. Die Konfis werden eingeladen sich mit Gott und Jesus Christus an verschiedenen Stationen auseinanderzusetzen. Ich hatte die Station in der Camp Mitte am Kreuz. Hier konnten die Konfis bei Jesus fest machen, bewusst den Schritt durchs Kreuz gehen, selbst beten und für sich beten lassen für ein Leben als Christ. Zurück zu Tristan. Der steht vor mir und sagt: „Ich fühle mich emotional angerührt. Ich möchte den Schritt zu Jesus machen, was muss ich jetzt tun?“ Ich bin etwas überrascht von seiner Klarheit und spüre, hier wirkt Gott. Wir reden miteinander, ich erkläre ihm die ersten Schritte im Glauben und frage, ob er immer noch durchs Kreuz gehen will. Er antwortet »Klar, ja.«. Ich biete ihm ein Gebet an, das er am Kreuz beten kann. Er lehnt ab und betet in seinen eigenen Worten, geht durchs Kreuz, ich segne ihn, er macht sein Bändchen fest und zieht fröhlich von dannen. Ich stehe platt und mit Tränen in den Augen da und spüre selbst: Gott ist da. Heilige Momente. Ähnliches erleben wir bei den Gebetsabenden in unseren Camps. Interessant finde ich, dass Jugendliche, die ein zweites oder ein drittes Mal ins Camp kommen nach der Ankunft zuerst ans Kreuz gehen und schauen: Ist mein Bändchen noch da?

Ein anderes Mal sitze ich auf der Hacienda und plane den nächsten Arbeitseinsatz. Eine Michelstädterin kommt vorbei, bleibt kurz stehen und fragt: „Ich vermisse das Kreuz, das hier immer stand. Gibt es keine Gottesdienste mehr hier?“ Ich bin überrascht, denn eigentlich kann man das Kreuz nicht übersehen. Ich zeige es ihr und erzähle von den Heiligen Momenten, die wir hier erleben, dass Gott junge und ältere Menschen anspricht und sie im Glauben ermutigt werden. Die ältere Dame bedankt sich für die Auskunft, wünscht mir alles Gute und setzt zufrieden (meine Wahrnehmung) ihren Spaziergang fort.

Unsere Arbeit im Camp wird von Michelstädterinnen und Michelstädtern wahrgenommen und wenn es in dem beschriebenen Sinn ist, Gott sei Dank! Reiner Lux

Viel Engagement für ein neues Dach

Die Geburt des Bau- und Bibelcamps

Begonnen hatte ja alles damit, dass ein Jugendlicher mich nach einem Camp empört ansprach: „ Bis wir 16 sind dürfen wir kommen und dann schmeißt ihr uns raus?“ – Mit dieser Anfrage fuhr ich nach Hause und steckte zusammen mit Reiner Lux die Köpfe zusammen.

Fragen über Fragen

Was wäre wenn wir die 17 Jährigen zu einem Aufbau-Camp für die TeenCamps einladen um mit ihnen das Camp frisch herzurichten für die TeenCamps? Was wäre wenn wir Kompetenzen von Jugendlichen fördern könnten und ihnen einen Experimentierraum zur Verfügung stellen?

Aus diesen Grundfragen entstand die Idee des Bau- und Bibelcamps. Miteinander leben, beten und arbeiten. Anderen Menschen dienen und selber viel über sich selber und andere lernen.

Dass Gott uns damit einen neuen Weg gezeigt hat, zeigen die Arbeitsergebnisse und die Freundschaften die durch dieses Camp entstanden und gewachsen sind. Schüler, Auszubildende, Meister und Facharbeiter, Laien und Profis, Ehepaare, Singles und Familien verbringen miteinander eine Woche und sind am Ende, wenn der Baustellengottesdienst am Freitag gefeiert wird, erstaunt was Gott alles in diesen Tagen hat entstehen lassen durch Hand-und Fußarbeit.

Gestaltete Ort bekommen einen Namen und werden dann von den TeenCamps benutzt und angenommen. Auch wenn manches Bauwerk sich nicht sofort erschließt oder kritische diskutiert wird. Auseinandersetzung mit Neuem und Ungewohntem ist auch ein Wachstumsprozess für Teenager und auch für manchen Freizeitleiter der Camps. So wird es in den nächsten Jahren fröhlich weitergehen. Es wird geschraubt, gesägt, geleimt, geölt, geschliffen und bemalt. Das Bau- und Bibelcamp ist ein kreativer Ort und wir sind gespannt wer in den nächsten Jahren dazu kommen wird.

Markus Rapsch

»Ein

Jahr ohne Michelstadt geht gar

nicht!«

... sagt Nathanael, der schon als Teencamper seine Ferien im CVJM Camp in Michelstadt verbracht hat und nun als junger Erwachsener mitarbeitet in der Unterhaltung des Camps.

Was ist das Bau- und Bibelcamp?

Das Bau- und Bibelcamp ist für Jugendliche ab 17 Jahren. Ziel ist es, die Teilnehmenden sowohl theoretisch zu schulen, als auch gemeinsam mit ihnen praktisch zu arbeiten, die Campanlage zu gestalten und verschiedene Reparaturen durchzuführen. Dabei arbeiten verschiedene Generationen, Männer und Frauen, Handwerker und Laien zusammen und lernen voneinander. Das wichtigste Element der Gestaltung der BBCs sind die vier Gebetszeiten, die den Tag strukturieren und im persönlichen Glauben an Jesus Christus motivieren. Zehn Jahre BBC haben viel im Camp verändert. Junge Leute arbeiten für junge Leute und ergänzen den Einsatz der Freunde und Freundinnen von Michelstadt, die seit über 50 Jahren im Einsatz sind. Und so langsam mischen sich beide Gruppen, denn junge Leute fragen nach den anderen Einsätzen und Ältere kommen zum BBC. Wir erleben immer wieder wie Gott uns beschenkt: Die Geburtstagstorten sind ein Beweis dafür, ein Geschenk der örtlichen Bäckerei Becker. Zur Geburtstagsfeier erzählten Annelie Korte und Markus Rapsch (sie sind von Anfang an dabei) von ihren Erfahrungen mit jungen motivierten Leuten, durchtrennten Elektroleitungen, Dachrinnen mit Pudding gefüllt und ermutigenden Erlebnissen mit Gott.

Geschenk Gottes

Markus und ich schauten uns am Freitagabend (Vorabend des BBC 2014) Platten für die Terrassenerweiterung im Baumarkt an und überschlugen die Kosten. Im gleichen Moment rief der Vorsitzende des CVJM Zwingenberg an und bot uns 220 Waschbetonplatten an, die sein Mieter kostenfrei abgeben wollte. Kurze Überlegung, einige Telefonate und die Platten sind ca. 40 Stunden später im Camp und wollen verlegt werden, sehr spannend und dankbar schauen wir jetzt in die Arbeitswoche. Zufall? Nein: Geschenk Gottes!

Und sie wurden verlegt. Die neue Terrasse steht und wurde von den nachfolgenden Camps gerne genutzt, ebenso der neue Bistrobereich. »So ist das CVJM Camp Michelstadt ein gesegneter Ort« (Zitat: Martin Dreyer, Herausgeber der Volxbibel) und wir freuen uns, wenn Gott weiterhin viele junge Menschen dort zum Glauben an Jesus Christus ruft.

Reiner Lux

10 Jahre Bau- und Bibelcamp Michelstadt

Unzählige junge und nicht mehr ganz so junge Menschen haben das CVJM Camp in Michelstadt erlebt: sei es als Teilnehmer, sei es als Mitarbeiter, vielleicht sogar als beides. Überwiegend schöne Erinnerungen und viele Erlebnisse dürften dann beim Lesen „Michelstadt“ wach geworden sein. Auch im Laarer Vereinsanzeiger war Michelstadt schon mehrmals vertreten – meistens ging es über die Motorradfreizeit. Sind Nachrichten über Michelstadt dann überhaupt noch lesenswert? Ich hoffe, am Ende des Artikels sagt ihr: JA!

Das Bau- und Bibelcamp (kurz: BBC) ist nicht der neue Name des Camps, sondern eine der vielen, verschiedenen Arbeitsformen im CVJM-Camp Michelstadt. Um das BBC näher erklären zu können, muss ich etwas weiter ausholen. 1955 gab es – als Bundeszeltlager – das 1. Camp in Michelstadt. Viele Jahre bestimmten die Zelte das Bild des Geländes, das in einem Talende oberhalb von Michelstadt liegt. 1976 fanden sich die Freunde von Michelstadt erstmalig zusammen, um das Camp wetterunabhängiger zu gestalten. Im Laufe der Jahre wurde viel Zeit, Kraft und Geld in die Infrastruktur (Holzhütten, Toiletten, Spiel- und Sportgeräte, Wege u. v. m.) investiert.

Das Aus für Michelstadt?

Anfang dieses Jahrtausends sah es aber so aus, als wenn die Zeit für Michelstadt abgelaufen wäre. Doch viele CVJMerInnen glaubten weiterhin an die „Idee Michelstadt“. Es wurde in die Hände gespuckt, viel Gehirnschmalz bewegt, unzählige Gespräche geführt und – nicht zu vergessen – viel gebetet. Es hat sich gelohnt. Das Camp ist moderner und vielfältiger geworden, ohne seinen Charme und seine persönliche Note zu verlieren. Die neuen Konzepte greifen und das Camp ist gut belegt, die Sommercamps immer restlos ausgebucht.

Die Freunde von Michelstadt, zu denen auch der ehemalige Duisburger Kreisvorsitzende und Meidericher Dietz Gartmann gehörte, haben jahrzehntelang viel geschafft (Campküchenteams, Instandhaltung, Modernisierung) und sind natürlich auch Jahrzehnte älter geworden. Doch zum Glück finden sich auch Jüngere, die inzwischen mit ins Boot gestiegen sind. Einer ist der Laarer Hans-Werner Neumann – das finde ich super! Leider sind es noch zu wenige.

Und jetzt kommen wir zum Bau- und Bibelcamp: 2005 luden die CVJM-Westbund-Sekretäre Reiner Lux und Markus Rapsch zum ersten Mal zum BBC ein. Die einfache, aber geniale Idee: junge Leute bauen im Camp, erleben dabei eine tolle Gemeinschaft, hören Gottes Wort.Nach Anreise am Samstagnachmittag und Ken-

nenlernen am Abend steht der Sonntag fast ganz unter dem Motto „Der Sonntag ist heilig“. So wurden in den 10 Jahren Wanderungen zu einer ehemaligen Kapelle gemacht oder eine „jüdische“ Stadtführung in Michelstadt oder ein Geländespiel mit „biblischen“ Stationen oder oder oder … Am Abend werden die Baustellen von den jeweiligen Teamleitern vorgestellt und die jungen Erwachsenen suchen sich ihr Team aus. Erstaunenswert: es hat immer geklappt, alle Teams waren ausreichend besetzt und keiner war unzufrieden.

Den Tag für Gott nutzen

Auch den Rest der Freizeit gibt es einen klaren, auf Gott ausgerichteten Tagesablauf:

08:00 Uhr: Morgenandacht in der Praystation, danach Frühstück;

09.30 Uhr: Beginn auf den Baustellen, die sich die jungen Erwachsenen am Anfang der Freizeit ausgesucht haben;

12:00 Uhr: kurzes Mittagsgebet am Camp-Kreuz, danach wieder Baustellen

13.30 Uhr: Mittagessen

14.30 Uhr: Baustellen (eigentlich bis 17 Uhr, oft freiwillig bis 18 Uhr)

18:00 Uhr: Bibelarbeit in verschiedensten Formen

19:00 Uhr: Abendessen

Danach: Freie Zeit für Spiel, Sport, Spaß, Gespräche und vieles mehr.

Freitagmittag sollen alle Baustellen beendet und alles aufgeräumt sein. Am Abend ziehen alle in einer Art Gottesdienst von Baustelle zu Baustelle, um Gott und den „Bauarbeitern“ zu danken, bis der Abschluss mit Abendmahl am Kreuz stattfindet. Umrahmt wird der „Baustellengottesdienst“ von einem sehr leckeren und vielfältigen Abendbuffet des Küchenteams. Die Teamleiter sind erfahrene Mitarbeiter, die oft auch gewisse handwerkliche Fähigkeiten mitbringen. Es ist ihnen jedes Jahr eine Freude, motivierte und wissbegierige Helfer in ihren Teams zu haben, die zum einen interessante Handwerkssachen lernen, zum anderen aber auch manchmal bis zum Umfallen arbeiten – und dennoch immer genug Kraft für ein Lächeln übrig haben.

Etliche junge Erwachsene und Teamleiter waren inzwischen schon mehr als fünf Mal da.

Einige der jungen Erwachsenen sind inzwischen auch Mitarbeiter bei den darauf folgenden Teencamps und sorgen dort – ganz nebenbei – für einen viel sorgfältigeren Umgang mit allen Sachen im Camp. Sie sind es auch oft, die im Folgejahr von den vielen Jugendlichen berichten, die „durch’s Kreuz gegangen sind“; ein symbolischer Akt, seinen Glauben an Gott zu bekennen bzw. zu zeigen, „ich habe zum Glauben an Gott gefunden“. Mit Blick auf das Foto wird der Spruch vielleicht noch deutlicher, da auch im BBC immer wieder dafür gearbeitet wurde, diese für die Jugendlichen sehr wichtige Aktion richtig erlebbar zu machen. Michelstadt ist also immer noch ein wichtiger Ort im CVJM und für Gottes Handeln an uns Menschen.

Ein persönlicher Rückblick

Ich bin in 2014 zum 26. Mal auf einer Freizeit in Michelstadt gewesen (leider nie als Teilnehmer, sondern immer nur als Mitarbeiter), darunter zum 8. Mal beim BBC. Michelstadt ist für mich eine zweite Heimat, wo ich körperlich, geistig und vor allem geistlich auftanken kann wie sonst nirgendwo. Viele Male hat mich meine Familie dorthin begleitet. Ich könnte noch so viel von Michelstadt und den BBCs schreiben, doch soll es ja nur ein Artikel werden, der auch zum Redaktionsschluss fertig ist. So möchte ich am Ende auf meine Eingangsfrage zurückkommen: Und - war es lesenswert?

Georg Hucks

Mehrgenerationenaktivurlaub

Na was denn nun…?!

Mehrgenerationenarbeitseinsatz: Joa, hat es gegeben.

Mehrgenerationenfamilienarbeitseinsatz: Joa, hat es gegeben.

Mehrgenerationenarbeitsfreizeit: Joa, so hieß es auch mal, wiederspricht sich aber in sich.

Mehrgenerationenfamilienurlaub: Nein, war nicht geplant.

Mehrgenerationenaktivurlaub: Joa, so könnte es heißen!

Also mit der Bezeichnung ist es einfach schwer. Was ist gewollt? Eine Möglichkeit anbieten, dass Familien von Freundinnen und Freunden von Michelstadt auf der einen Seite Urlaub gestalten und gleichzeitig aktiv zur Unterhaltung des Camps betragen können. Bewusst sind die Tage durch Gebetszeiten strukturiert, um zu spüren, dass wir aus Gottes Hand und in seiner Gegenwart leben. Kosten tut das ne Menge, aber für alle Teilnehmenden gilt als Richtschnur: Jeder zahlt das was es ihm/ihr wert ist. Und es ist immer genügend zusammengekommen.

Das Konzept für die Tagesgestaltung ist, dann man sich mindestens 3 – 4 Stunden täglich aktiv im Camp engagiert, mehr ist immer möglich und die andere Zeit mit Familie, Enkeln und den Lieben verbringt. Es haben sich Leute einladen lassen, die inzwischen mehrfach dabei waren, die sagen: Für uns als Familie ist das sehr entspannend, die Kinder haben Freiräume, geistlich können wir etwas auftanken und die Ruhe in der Natur und die gute Küche!

Dazu eine kleine Geschichte:

Ich sehe zwei dunkle Kinderaugen in einem freundlichen Gesicht mit wuscheligen Haaren vor mir, die mich fragen: „Darf ich nächstes Mal wieder kommen?“ Ich antworte erstaunt und hoch erfreut: „Aber natürlich, herzlich willkommen, warum denn nicht, lieber Tim?“

Ich lese für mich daraus, dass unser Experiment der Mehrgenerationenarbeitsfreizeit in den Herbstferien zumindest bei den Jüngsten angekommen ist.

Unter dem Stichwort: Mehrgenerationenaktivurlaub soll es in die Zukunft gehen.

Sich für unser Camp zu engagieren und auch mal nachmittags ins Schwimmbad zu gehen oder zu shoppen, also Arbeit und Freizeit zu genießen, ist vom Konzept her aufgegangen.

Das möchte ich gerne auch weiter fördern in den Herbstferien. Familien, Omas und Opas mit Enkeln und auch Einzelpersonen sollen die Möglichkeit haben, sich im Camp verdient zu machen. Durch beten und arbeiten den Tag gestalten und dazu einfach Zeit für sich nutzen, um auszuspannen. Ein lohnender und günstiger Familienurlaub.

Reiner Lux

Konfi-Castle in Michelstadt

Diese Überschrift passt zugegebenermaßen nicht ganz zum CVJM-Camp in Michelstadt. Dennoch gestalten die Gemeinden Gernsheim, Biblis und Stockstadt ihre Konfirmandenfreizeit seit 2 Jahren in Michelstadt. Als die Planungen dafür anliefen kamen schon Fragen auf, ob und wie wir das schaffen können. Vor allem die Örtlichkeiten und die Verpflegung waren ja anders als bei normalen Konfi-Castles.

So starteten wir zwar zuversichtlich, aber auch gespannt ins Konfi-Castle. Zum Glück hatten wir mit Andreas Fetzer einen guten Koch und mit Reiner Lux und Lea Gunkel, die das Castle begleiteten, eine große Hilfe. Noch bevor die Konfis ankamen musste einiges auf- bzw. umgebaut werden, wie die Bühne für die Band oder das Mitarbeiterzimmer, die Cafeteria auf der Hacienda und vieles mehr.

Als die Konfis kamen, wurde uns aber gleich ein Vorteil des Geländes bewusst: viel Platz. Man konnte sofort rennen und das Camp erkunden. Alles war in Sicht- und Hörweite und dennoch so weitläufig, dass alle genug Platz und Rückzugsmöglichkeiten hatten.

Auch toll war, dass man die Gruppenarbeiten ungestört in den eigenen Hütten machen konnte. Das Gelände und der Sportplatz boten gute Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten in verschiedenen Workshops und in der Freizeit. Besonders der Fussballplatz, aber auch die Schaukeln waren bei den Jugendlichen sehr beliebt. Der Feuerplatz wurde auf Wunsch der Jugendlichen ausprobiert.

Ein abschließendes Highlight des Tages war die allabendliche Latenight in der Pray Station. Der Weg dorthin und das Ambiente dort trugen sehr dazu bei, den Tag in einer schönen Stimmung ausklingen zu lassen.

Das Gelände konnte wirklich voll und ganz ausgenutzt werden und dabei hatten wir fast immer tolles Wetter. Der befürchtet Regen, der in Michelstadt schon mal die Wiese unter Wasser setzen kann, setzte ausgerechnet am Abschlussabend ein, was es erschwerte die Stationen aufzubauen und sie zu erreichen.

Bei solchen Momenten ist Flexibilität und eventuell eine schnelle Planänderung gefragt, was aber wiederum zum Erfahrungsschatz der Mitarbeiter beiträgt. So wurde eben noch enger zusammen gerückt und z.B. Lobpreis gesungen.

Konfi-Castle in Michelstadt war bisher immer wie ein kleines Abenteuer, man weiß nicht ganz genau, was auf einen zukommt, muss vielleicht Pläne umschmeißen und Situationen neu anpassen, aber am Ende blickt man immer zufrieden zurück.

Anika Giehler, CVJM Stockstadt am Rhein

Was bescheiden begann...

Motorradfahrercamps in Michelstadt

Als sich die Motorradarbeit Ende der achtziger Jahre langsam entwickelte, kam auch sehr schnell die Idee auf, die guten Möglichkeiten des CVJMCamps Michelstadt für diese Arbeit zu nutzen. Im Sommer 1990 war es dann soweit. Eine freie Woche mitten in den Sommerferien bot die Möglichkeit, einmal auszuprobieren, ob das Gelände ein gutes Ziel für Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen sein könnte.

Was damals recht bescheiden begann – wir waren mit dem Küchenteam etwa 30 Teilnehmer – hat sich über die Jahre zu einer festen Veranstaltung entwickelt. Inzwischen kommen regelmäßig über 100 Teilnehmer, sowohl neue als auch „alte Hasen“ am Wochenende über Fronleichnam zum Camp.

Nach dem Frühstück steht zunächst das Bibelgespräch an, mit einer gemeinsamen Einführung und Kleingruppen im Anschluss. Anschließend finden sich verschiedene Gruppen von Teilnehmern zusammen und gehen auf Tour. Besonders beliebt sind die ehemaligen Bergrennstrecken im Odenwald. Aber darüber hinaus gibt es noch viele lohnenswerte Ziele. Nach dem Abendessen brennen schnell die ersten Feuer vor den Hütten. Dann ist es Zeit, den Tag ausklingen zu lassen und vom Erlebten zu erzählen.

Ein besonderes Highlight ist der Grillabend, der inzwischen ein fester Bestandteil des Motorradcamps ist. Das Küchenteam steht dann den ganzen Tag in der Küche und bereitet ein reiches Buffet für den Abend vor. Das ist dann die reinste Augenweide für die vielen erwartungsvollen Menschen. Nachdem das Tischgebet gesprochen ist, dauert es keine halbe Stunde bis alle Schüsseln und Platten geputzt sind – ein ganzer Tag Arbeit, in einer halben Stunde zunichte gemacht. Aber gibt es für ein Küchenteam ein schöneres Kompliment als leere Schüsseln und zufriedene Gesichter?

Dass das Camp für viele eine gute Tradition hat, kann man auch daran erkennen, dass inzwischen schon Kinder, die früher mit ihren Eltern da waren, nun selbst mit der Maschine kommen. In diesem Jahr hatten wir ein Novum: Drei Teilnehmer, die aus unterschiedlichen Gründen mit dem Motorradfahren aufgehört haben, waren mit dem Fahrrad da. Während die anderen mit ihren Maschinen unterwegs waren, machten sie ihre Touren mit dem Fahrrad. Sie wollten, auch wenn sie nicht mehr mit dem Motorrad unterwegs sind, nicht auf die Begegnungen und die Gemeinschaft im Camp verzichten.

Das Motorradcamp ist zu einem Ort der Begegnung geworden. Der Begegnung mit Gottes Wort und mit Menschen.

Jürgen Vogels

Die YMCA-Jugend engagiert sich für Europa

Vom 7. bis zum 14. August 2010 trafen sich sechzig engagierte Jugendmitarbeiter aus sechs europäischen Ländern für das »international YMCA Youth Workers Camp« in Michelstadt. Das Thema der Veranstaltung war „Body, Mind, Spirit“, es findet seinen Ursprung im CVJM Dreieck, dessen drei Ecken das Potential beschreiben sollen, das in jedem Menschen steckt.

Weder Sprachschwierigkeiten noch starker Regen konnten uns von dem Wunsch abbringen Erfahrungen zu teilen und Freundschaften zu schließen. Die Freiwilligen der nationalen YMCA mit den anderen Kulturen, Spielen und Meinungen vertraut.

Jeden Tag übernahm ein anderes Land die Leitung und führte das Camp in ein neues Thema ein. Ziel dabei war der Austausch von Erfahrungen als Jugendmitarbeiter, in der Pfadfinderarbeit, beim Sport, Spielen, gesunder Ernährung und gemeinsam lernen. Einige Freiwillige des spanischen YMCA, Caroline Kumm vom CVJM Westbund und Sahra Simmank aus dem CVJM Schlesische Oberlausitz (Beide sind Vollzeit-Freiwillige des CVJM) veranstalteten einen Sport- und Fitnesstag. Auch erzählten sie den Teilnehmern etwas über die Struktur des europäischen CVJM.

Außerdem waren die Begegnungen und der Austausch von Erfahrungen mit der Frage nach wirtschaftlichen und politischen Problemen in unserer globalisierten Welt verbunden. Freiwillige des YMCA Ireland brachten den Jugendmitarbeitern etwas über die MDG’s der UN (Die Millenniums-Entwicklungsziele der vereinten Nationen) und die „Challenge 21“ des internationalen YMCA bei. Nach dieser Sitzung, wurden mit Hellen Dennis (Leiterin des NGO „Tear Fund“) und Patricia Lipps (Mitglied der deutschen Volksvertretung) die Aspekte diskutiert, die mit den MDG’s im Zusammenhang stehen.

Am Ende des Camps waren die Beziehungen untereinander so stark, dass die Freundschaften in Zukunft auf jeden Fall weiter gepflegt und vertieft werden. In einer globalisierten Welt haben wir die Möglichkeit (und vielleicht auch die Verantwortung) uns öfter zu besuchen und Kontakte zu pflegen, als es unsere Väter vor Jahren getan haben und tun konnten. Über den eigenen Tellerrand zu blicken ist eines der wichtigsten Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.

Aufgrund des positiven Austausches von Erlebnissen, Wissen und Informationen, wollen die sechzig internationalen, europäischen Jugendmitarbeiter der CVJM bzw YMCA versuchen ihr Engagement noch zu erweitern, mit dem Ziel die Jugendarbeit in Europa nachhaltig zu verbessern.

Das „international YMCA Youth Workers Camp“ wurde vom CVJM-Westbund e.V. in Kooperation mit dem CVJM-Gesamtverband in Deutschland e.V. organisiert und unterstützt von der europäischen Union im Rahmen des Programms „Jugend in Aktion“.

Emir Meyer (Übersetzung Charlotte Kopka)

International Youth Workers Camp Report

31. August 2010

Das irische Team bestand aus zwei Leitern und sieben Teilnehmern, die von den CVJM aus Cork, Cobh, Bantry, Ballincollig, Lisburn und West Dublin zusammenkamen. Als Vorbereitung auf das Camp telefonierte die Gruppe mehrere Male über Skype und traf sich auch einmal persönlich, um die Beiträge für das Camp, die Erwartungen und die möglichen Reaktionen auf die kulturellen Unterschiede zu diskutieren. Im Verlaufe des “International youth worker’s camps“, lernte die Gruppe eine Menge über sich selbst und andere europäische Länder. Die Teilnahme an Aktivitäten wie dem Seil-Kurs, half den jungen Leuten, Selbstbewusstsein zu entwickeln und Ängste zu überwinden. Am meisten lernte die Gruppe aber durch Ihre Präsentationen und die von Ihnen vorbereiteten Workshops für das Camp, die sich komplett um das Thema “Die Millenniums-Entwicklungsziele“ drehten.

Jeder Einzelne aus der irischen Gruppe bereitete sich intensiv auf seinen eigenen Beitrag vor und eignete sich so neue Fähigkeiten wie „Projekte planen“, „Moderieren“ und „Das Sprechen vor großen Gruppen“ an. Durch die täglichen Inputs von den verschiedenen Gruppen und vor allem durch die Beziehungen untereinander lernten alle sehr viel über die anderen (europäischen)

Kulturen. Die irischen Teilnehmer waren überrascht, was sie mit jungen Menschen aus anderen Ländern gemeinsam hatten und was sie von einander unterschied.

Gemeinsamkeiten fanden sich bei der Freude für traditionelle Tänze, Musik und Sport. Bei der Wahrnehmung von Zeit, Ausdrucksformen von Religion und den Vorstellungen vom Verlauf des Lebens fanden sich die Unterschiedlichkeiten.

Trotz dieser Unterschiede blühten Freundschaften auf und die irische Gruppe genoss es besonders die Gastfreundschaft auf andere Teilnehmer auszuweiten, ihnen Tee zu servieren und viele prägende Unterhaltungen zu führen.

Als wir aufbrachen, gab es viele tränenreiche Abschiede. Überall wurden Versprechen gegeben, in Kontakt zu bleiben und Einladungen ausgesprochen, die anderen in ihren Ländern doch einmal zu besuchen. Dieser Abschied zeigte uns, dass sich über die Woche durch das Teilen von Erfahrungen, das miteinander Lernen und miteinander Lachen wahre Verbundenheit entwickelt hatte.

Autor unbekannt (Übersetzung Charlotte Kopka)

17+ Camp

Gerade ziehen hier 99 junge Erwachsene in Strömen zum Veranstaltungszelt und ich denke: „Wie unfassbar das ist – so viele junge Erwachsene!“ Als wir vor vier Jahren das erste 17+ Camp vorbereitet haben, hatten wir das Ziel, dass sich 25 junge Erwachsene dazu einladen lassen – und es waren im ersten Jahr bereits 46 Teilnehmende und Bescheidwisser (wie die Mitarbeitenden hier genannt werden). Und die Zahl stieg stetig: im zweiten Jahr 56, im Dritten 83 und nun tummeln sich 99 17Plusser auf dem Campgelände.

Das Konzept des Michelstadt-Camps trifft den Nerv der jungen Erwachsenen - und das ist ein riesiges Geschenk für sie und uns. Viele sind auch Mitarbeitende der Teencamps, die im 17+Camp einfach mal auftanken wollen und neue Impulse suchen. Aus ganz Deutschland kommen die jungen Erwachsenen angereist, um eine Woche in Michelstadt zu verbringen. So erleben wir seit vier Jahren immer wieder eine bunte und intensive Gemeinschaft hier im Camp, in der, nicht nur örtlich gesehen, das Kreuz der Mittelpunkt ist.

Am Vormittag erleben wir gemeinsam den Doppelpunkt, der sich mit der Bibel und den Lebensthemen der jungen Erwachsenen auseinandersetzt - es wird kräftig diskutiert, weitergedacht, gesungen und neu entdeckt. Seit Beginn des 17+Camps verantwortet diese Programmpunkte der Bundessekretär für Mitarbeiterbildung, Holger Noack.

Ein weiteres inhaltliches Highlight ist der Donnerstagabend. Über das gesamte Campgelände sind Stationen verteilt, die zum Gebet und Nachdenken anregen. Für viele der jungen Erwachsenen ist das ein Abend, an dem sie Gott erleben und auch Entscheidungen für sich und ihre Zukunft treffen.

17+ ist eine Woche gemeinsamen Lebens und Lernens. Jeden Tag vor dem Abendessen nehmen wir uns Zeit zum Bibellesen in den Hüttengruppen. Meistens haben wir auch eine englischsprachige Bibellesegruppe, weil auch immer wieder Teilnehmende aus anderen Ländern dabei sind, z.B. aus Hong Kong oder Frankreich.

Der Nachmittag ist geprägt von Workshops, die neben Kreativem und Sportlichem auch lebenspraktische Angebote umfassen, wie z.B. einen Kochkurs für Anfänger mit kleinem Budget, Möbel zum Selberbauen, Workshops zum Umgang mit Geld und Versicherungen,… Abends nehmen wir uns Zeit, die Gemeinschaft mit Spiel und Spaß zu genießen oder auch mal bei Nachtstadtführungen Michelstadt unsicher zu machen.

Inzwischen gibt es ein bewährtes Team von „Bescheidwissern“, die sich hier voll engagieren und so das 17+Camp zu dem machen, was es ist: eine ganz besondere Woche im Leben der jungen Erwachsenen!

Anke Schwarz

Doch nun soll auch noch Raum sein, die Teilnehmenden selbst zu Wort kommen zu lassen:

„Ich fahre zum 17+Camp, weil ich dort neue Impulse bekomme und coole Leute kennenlerne und alte Bekannte treffe.“

Jeanette, 20 Jahre

„Ich fahre zum 17+Camp, weil das für mich eine Tankstelle für die Seele ist.“

Lukas, 18 Jahre

„Ich fahre zum 17+Camp, weil man dort immer herzlich aufgenommen wird und sich durch die tolle Gemeinschaft wie in einem zweiten Zuhause fühlt.“ Kira

Celine, 18 Jahre

„Ich fahre zum 17+Camp, weil man dort mehr als überall anders Gemeinschaft mit Menschen und Gott erlebt.“

Rick, 19 Jahre

Die Geschichte eines Camp-T-Shirts

Dienstag

Laaaaaangweilig... Hier drin ist es dunkel und stickig. Bin mit zig anderen Shirtkollegen von S bis XXXL in einen Karton gepfercht und warte auf meinen Einsatz. Will mich endlich frei entfalten können!

Freitag

Heute hat‘s mal ordentlich gerumpelt! Vermutlich sind wir an unseren Einsatzort gebracht worden. Die Stimmung ist angespannt. Wir wollen RAUS!!!

Samstag

Yaaayyy!!! Freiheit! Luft, Sonne, Wiesen, Bäume, Hütten... herrlich! Schluss mit der Identitätskrise, endlich weiß ich, wer ich bin: ich bin ein TeenCamp-Mitarbeiter-T-Shirt und stolz darauf! Sah schon ein bisschen beeindruckend aus, als meine Kollegen und ich heute beim Eröffnungsabend das MA-Team optisch hervorgehoben haben... Wie so ein SecurityDienst! Habe eine nette Besitzerin gefunden und fühle mich sehr ausgefüllt.

Sonntag

Erster voller Tag im Camp. Puh, anstrengender als ich dachte... Bin mehrfach ordentlich durchgeschwitzt worden beim Materialschleppen und Volleyballspielen. Fällt aber nicht auf, da ich ein sehr rauchiges Aroma habe vom Lagerfeuer beim heutigen Hüttenabend. Nennt mich Smokey! Außerdem einen klebrigen Fleck einkassiert von einem geschmolzenen Marshmallow. Erste Camp-Trophäe, würde ich sagen...

Montag

Bäääh, Küchendienst - Tomatensoße und Puddingkleckse auf der Vorderfront!

Dienstag

Cooler Tag im Camp. Rieche angenehm nach Sonnencreme, waren heute Nachmittag mit den Mädels aus der Hütte im Waldschwimmbad. Habe außerdem jetzt ein klitzekleines Loch an der Seite: beim Feuerholzmachen ist die Säge mal kurz hängen geblieben...

Mittwoch

UHU-Fleck vom Bastelworkshop, Harztropfen vom Geländespiel im Wald, Slush-EisKleckse vom Nachmittag und Kerzenwachs vom CandleLight-Praise - hach, Camptage sind toll!

Donnerstag

Ein ganz besonderer Tag und vor allem Abend im Camp. Habe jetzt Salzränder an der Schulter, da hat sich mal jemand ordentlich ausgeweint...

Freitag

Habe mir heute endlich mal meine Ahnengalerie im Speisesaal angesehen. Wow! So viele T-Shirts aus vielen Jahren TeenCamp, Bau- und BibelCamp... Wenn die alle so viel erlebt haben wie ich in dieser einen Woche, dann haben sie viele Geschichten zu erzählen!

Samstag

Verschwitzt vom Packen und Abbauen, Abschiedstränen der Teens am Ärmel, Kaffeefleck von der Rückfahrt, und der typische Michelstadt-Muff von einer Woche in den Holzhütten - zuhause habe ich gleich ZWEI Runden in der Waschmaschine spendiert bekommen. Yippiiiieh!!!

Sonntag

Können wir wirklich erst nächstes Jahr wieder ins Camp???

Tanya Worth Camperin seit 1985 und CVJM-Bundessekretärin

Michelstadt ist nicht nur Heimat

»Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet, ist es ein Camp im Wald mit Holzhütten, die wie Zelte aussehen, die schrecklich müffeln, wo immer irgendwo eine Spinne ist, die einem den letzten Nerv tötet, wo immer Dreck ist oder vielmehr Staub und im schlimmsten Fall Matsch.

Wenn man aber genauer hinsieht, sind es die wunderschönsten Hütten der Welt, die so viele Geschichten erzählen könnten. Man hat das Gefühl, dieses Camp hat Gott selbst gebaut und er will dass wir seine Hütten zum Leben erwecken. Man trifft Menschen, denen man sonst nie begegnen würde. Man findet Freunde, oder sogar die Liebe. Man fühlt sich direkt geborgen und wie zu Hause. (Christians Mutter meinte das Camp wäre für die Sträßers eine geistige Heimat) ich finde das trifft es aber nicht so ganz, denn dieses Camp ist so viel mehr. Familie, Freunde, Geborgenheit, Liebe, Freude und Leid. Hier trifft man alle Arten von Menschen, und menschlichen Eigenarten und irgendwann sind wir nicht mehr nur das Individuum sondern eine Gemeinschaft. Das kann man wohl nicht von jeder Freizeitgruppe behaupten.

Für mich persönlich ist das Camp noch mehr. Familie, Familientreffen und Gott. Hier zu Hause spüre ich nicht, dass Gott bei mir ist, aber im Camp ist er überall zu spüren. Immer wenn ich hier mal ins zweifeln komme denke ich ans Camp zurück und weiß, Gott ist da. (Tolle Erkenntnis, an der täglichen Umsetzung zu Hause muss ich noch arbeiten)«

Steffi Schneider, Sommer 2009

Ein Gedicht zum Schluss

Miche ls tadt

In Michelstadt im Odenwald im Kühgrund -um genau zu ' seinist's auf der Lichtung oft sehr kalt. Im Winter frier t's hier Stein und Bein .

u

Doch steht das Frühjahr vor der Tür, fängt' s an zu leben, werkeln, b aun: am Tag die Pflicht und abends Kür egal ob Männer oder Frau'n.

Die Hütten weckt man auf vom Schlaf und schrubbt und fegt die Spinnen weg. Matratzen werden umgedreht.

Die Mäuse treibt's aus dem Versteck.

Die einen streichen, andre baun. Hier einer schraubt, da einer bohrt ... Hat er sich auch im Maß verhau n: Es hält! Welch Wunder hier vor Ort

Die Dächer werden neu gedeckt. Der Klempner lötet, was er kann.

Der Schreiner noch nicht viel bezweckt: Zunächst ist noch der Maurer dran

Die Küche ist aus Edelstahl.

Inzwischen ist sie ziemlich alt. Da kommt ins Haus ein Hoffnungsstrahl: Mitropa schickt Ersatz gar bald!

So sieht’s im Herbst und Frühjahr aus: Man lebt in Hütten kalt und klamm. Doch Freunde machen sich nichts draus. Sie stehn zur Sache wie ein Man n.

Dann kommt der Sommer - welc Die Jugend kommt, richtet sich ein

So mancher liegt schon faul im Gras.

Das wird ab Morgen anders sein .

Die Bibelarbeit kurz und klar trifft manchen und verändert ihn. Er bleibt nicht, der er einmal war, der so cool und lässig schie n

Gott ist in Michelstadt "zu Haus".

Das hat so mancher schon erlebt: Es wurd ein froher Christ daraus. Komm mit! Es ist noch nicht zu spät.

Auch die Gemeinschaft wird gelobt bei Spiel und Sport und auch beim Ruhn . Hat sich die Bande ausge tobt, gibt es im Haus noch was zu tu n .

So wird in Michelstadt bestimmt Manch j unger Mensch ganz neu gep olt. Wer hier mit lebt, der nur gewinnt. Er wird von Gott ans Licht geholt.

So baun die Freunde weiterhin

An Hütten, Küche, Platz und Saal, und ihre Treue bringt Gewinn - für junge Menschen allemal!

Gottlob, dass es die Freunde gibt, die hier manch Opfer schon ge brac h t. Den Westbund jeder ernsthaft liebt. Drum gib auf deine Freunde acht.

Seit fünfeinhalb Jahr zehnten schon ist Michelstadt in Westbund Hand. Und mancher fand durch Gottes Sohn hier seinen Weg in neues Land.

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