Programmheft 2011

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Naturfreunde Programmheft 2011


PLUS - MINUS ELEKTROBAU GMBH

- Elektroinstallation - Beleuchtung - Kommunikations- und Netzwerkinstallation (ISDN, DSL, etc) - Sicherheitsbeleuchtung

Gesch채ftsf체hrer: Horst Recklebe Adlerstr.42a, 44137 Dortmund

- Programmsteuerungen (EIB u.a.) - Blitzschutz - Energieberatung - Baubiologische Beratung und Ausf체hrung

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Bergsteigen mit den Naturfreunden Für uns NATURFREUNDE ist Felsklettern und Bergsteigen ein Sport wie jeder andere. Freude an der Bewegung, das Spiel mit unseren Körperkräften, das Training für geplante Ziele. Doch Klettern und Bergsteigen sind mehr. Nur wenige Sportarten bieten dir gleichzeitig ein so intensives Erlebnis von Natur und Landschaft. In der Gemeinschaft mit anderen wird dein soziales Verhalten geschult, du lernst gemeinsam Schwierigkeiten zu bewältigen und auch mit dem eigenen Frust und der Angst fertig zu werden. Voraussetzung für das Bergwandern und Felsklettern sind allerdings solide Vorkenntnisse, das Erlernen der Sicherungs- und Klettertechnik. Gelegenheit hast du dazu bei uns unter der Anleitung ausgebildeter und geschulter Hochtouren-, Sportkletter und BergsteigerführerInnen. Wir verfügen unter anderem auch über eine ca. 100qm große Kletterwand in der Sporthalle Nord 1 in Dortmund. Dort trainieren wir zweimal wöchentlich kostenlos und bereiten uns über den Winter auf das Klettern an den Naturfelsen im Sommer vor. Im übrigen verstehen wir NaturfreundebergsteigerInnen und FelskletterInnen uns nicht nur als BergsteigerInnen pur. Wir sehen auch über den Watzmann hinaus. Umweltbewußtes Denken und Handeln,Verbreitung unseres NATURFREUNDE–Alpenschutz–Programmes sowie die Zusammenarbeit mit Initiativen wie den „IGKlettern“ liegen uns ebenfalls am Herzen. In diesem Sinne ist jeder bei uns willkommen. „Die Naturfreunde“

Titelseite: Ilja Keseberg - Naturpark Texelgruppe, Südtirol

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Skitouren in der Schweiz

Vor einigen Jahren, als ich mit dem Skitourengehen anfing und die entsprechende Literatur dazu gelesen hatte, war immer von der „Königsklasse des Bergsteigens die Rede“. Skitourengehen ist eine Spielform, die vieles beinhaltet: Morgens, meist vor Sonnenaufgang fährt man dick eingepackt zum Ausgangspunkt der Skiroute. Alles ist ganz ruhig. Alle sind noch schlaftrunken und nicht zu großen Unterhaltungen aufgelegt. Die Ausrüstung wird über-prüft, das Verschütteten-Suchgerät wird gecheckt, die Felle werden an die Ski geklebt – noch ein letzter Blick in die Karte oder in die Wegbeschreibung und los geht es. Die nächtliche Kälte hat die Schneeoberfläche schön hart gemacht – jeder Schritt bringt den Kontakt von Ski und Schnee zum Knirschen. Langsam hebt sich die Sonne über die östlichen Bergspitzen und damit auch das Gemüht. Motiviert versucht man einen sparsamen Schritt zu gehen, damit die Muskulatur langsam warm wird und der Puls nicht zu schnell wird. Krafteinteilung ist beim Tourengehen sehr wichtig. Meist geht man schon auf einer vorhandenen Aufstiegsspur, dadurch sinkt der Ski nicht ein und hat einen guten Halt. Erste Lichtstrahlen bilden Schatten, heben die schöne 2

Berglandschaft in ein warmes Licht. Spätestens jetzt hat niemand mehr Zweifel, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hat. Nach einer halben Stunde kommt der Körper auf Temperatur und die erste Kleidungsschicht wandert in den Rucksack. Beim Tourengehen machen alle immer alles gleichzeitig, sonst entstehen zu viele nervige Wartezeiten. Nach einer Stunde verlässt man die Baumgrenze. Die weiße Gebirgslandschaft zeigt sich mit seiner ganzen Schönheit. Nach etwa zwei Stunden Aufstieg sollte spätestens eine Pause einge-legt werden.

Bei Tee und Broten wird schon mal abgewogen wie gut man unterwegs ist, wie weit es noch ist oder wo die nächsten Schwierigkeiten liegen. Langsam geht es weiter, man hört nur das Knirschen der Ski, seinen Atem, den Puls. Jeder Schritt bringt uns dem Gipfel ein Stück näher. Die Schneebeschaffenheit verändert sich mit der Höhe. Die Auflage wird lockerer. Unter der lockeren Schicht ist im Frühjahr meist eine feste Schicht. Wir freuen uns schon auf die Abfahrt und merken uns markante Wegepunkte um die besten Hänge zu finden. Langsam werden die Beine müde und die dünner werdende Luft erhöht die



Atemfrequenz, um den Sauerstoffbedarf zu decken. Monotones Stapfen wird zwischenzeitlich durch eine kleine technische Schwierigkeit unterbrochen. Die fließenden Gedanken werden unterbrochen – die volle Aufmerksamkeit gilt nur noch der nächsten Passage. Anspannung, danach Entspannung. Es geht langsam weiter. Zufriedenheit stellt sich ein. Sorgen und Alltag sind vergessen. Nach einer weiteren Pause sehnen wir den Gipfel herbei. Mit Adleraugen versucht jeder den höchsten Punkt und damit das Ende der Anstrengung zu erhaschen. Nur selten ist der Gip4

fel schon früh zu sehen. Immer wieder aufs Neue ist die Enttäuschung groß, wenn nach dem angestrebten Ziel wieder ein höherer Punkt zu sehen ist. Zwischenzeitlich stehen bleiben, wieder zu Atem kommen. Langsam wird es anstrengend. Der tolle Tiefblick belohnt jeden Schritt. Wie lange noch? Der Höhenmesser gibt Klarheit – es ist noch ein Stück. Einfach nur weiter gehen, Schritt für Schritt. Der Wind nimmt zu, es wird kälter. Das Gipfelkreuz hebt sich ins Blickfeld. Nun wird noch mal zusätzlich Kraft mobilisiert. Das Ziel ist greifbar nahe. Freude und Glücks-


gefühl stellt sich ein. „Berg Frei“ – wir umarmen uns. Der Tiefblick und die umliegende Landschaft sind atemberaubend. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, wird auf dem Gipfel gegessen. Felle und Harscheisen haben ihren Dienst nun getan und wandern in den Rucksack. Langsam schalten wir auf eine neue Bewegungsform um. Die Abfahrt steht bevor. Häufig sind direkt nach dem Gipfel steile und manchmal noch schmale Passagen abzufahren. Leichte Anspannung fließt durch den Bauch. Volle Konzentration. Das Gelände wird nach Möglichkeiten zum Schwingen abgesucht. Geländeabfahrten sind immer deutlich anspruchsvoller als Abfahrten auf der Piste. Im Gelände geht Sicherheit vor „Schönfahren“. Zu jeder Zeit muss die Technik der Situation angepasst sein. Nach dem steilen Gipfelaufbau kommt der erste Hang. Erst mal anhalten. Die Hangneigung und die lockere Schneeauflage versprechen eine tolle Abfahrt mit weichen Schwüngen. Jetzt ja schön konzentrieren, damit alles gut klappt. Immerhin wurde jeder Höhenmeter mit eigener Kraft bewältigt. Hier gibt es keinen Lift für einen zweiten Versuch. Unberührt liegt der glitzernde Schneehang vor unseren Skispitzen. Los geht’s. Der erste Schwung bestätigt die gute Schneeauflage. Juchhe, jetzt nur nicht zu schnell werden. Schwung für Schwung zeichnen wir eine schöne Schlange in den Schnee. Total glücklich bleibt man irgendwann stehen und begutachtet sein Werk. Die brennenden Oberschenkel er-holen sich. Das ist die Krönung! Oftmals folgt häufig noch ein Wald mit unangenehmem Matschschnee, auf den man

dann ganz gern verzichten könnte. Die Ski sacken tief ein und lassen sich kaum noch drehen. Wer zu schnell wird, küsst einen Baum, wer zu langsam ist, versinkt im Schnee und fällt um. Die Freude kann uns der Wald nicht mehr nehmen. Zu schön waren die Erlebnisse der Skitour. Bei einem Kübel Bier wird die Tour besprochen. Nach dem zweiten Kübel werden wieder anspruchsvolle Pläne für eine neue Tour gemacht. Die schlappen Beine sind schnell wieder vergessen. Im März 2010 war ich mit Michael in der Schweiz, im Münstertal. Nur wenige Tourengeher sind dort unterwegs. Die Tourenziele sind alle Spitzenklasse. Zwischen 1000m und 1300m müssen zu den Gipfeln aufgestiegen werden. Die Hangneigungen sind nicht anspruchsvoll, die Landschaft einmalig schön. Wenn das Münstertal nicht mehr reicht, kann man schnell die Bernina Gruppe erreichen oder nach Italien zum Monte Chevedale wechseln. Die Dörfer sind uralt und lohnen einen Spaziergang. Der schönste Skiberg ist für mich der Piz Dora. Knapp unter 3000 m hoch hat er dem Ski-bergsteiger viel Abwechslung zu bieten. Nur hat er leider kein Gipfelkreuz, sondern nur eine Mobilfunkantenne auf seinem Gipfel. Leider waren wir im Nebel gehüllt, als wir endlich den Gipfel erreicht hatten. 2011 werde ich sicher wieder dort sein, stapfend und schwingend die tollen Berge genießen. Wer hat Lust, meinen Spaß zu teilen? Ruft mich an! Der, der nicht mehr klettern kann. Thomas

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Tappas als Opfer für die Götter Klettern in Riglos im Norden Spaniens

„ ….warum eigentlich nicht mal einfach nach Riglos?“ Martin und Johannes hatten schon mehrfach in der Vergangenheit mit Fotos und adjektivreichen Sätzen das Klettergebiet in Aragonien, Nord Spanien, beschrieben. Nach kürzester Zeit standen Plan und Teams. Johannes und Uwe die eine, Jonas und ich die Andere. Wie immer beginnt bei mir so ein Unternehmen mit der üblichen Internet-Schnüffelei. Wie ein Staubsauger sauge ich Alles in mich hinein, was in irgendeiner Weise etwas mit Riglos zu tun haben könnte: Es gibt in Riglos und dem angrenzenden Felsen eine Vielzahl an Kletterrouten vom fraz. Grad 6a bis max. 8a. Alle Neuigkeiten werden natürlich sofort ausgetauscht. Seltsam jedoch, jedes Gespräch zum Reiseziel enthält eine immer wieder auftauchende anatomische Vokabel bzw. Floskel: Bizeps oder besser „Fiesta de los Bizeps“. Ja, der Name soll Programm werden. „Fiesta de los Bizeps“ oder einfach „die Bizeps“ ist eine gut versicherte Sportkletteroute mit einer Länge von knapp 300m. Also erst einmal nichts was uns Angst macht, doch Im Internet ließt man: Der Wandteil “La Visera”, an dem sich die wildesten Routen in Riglos befinden. Die Wand steilt sich nach oben hin immer mehr auf, weswegen man die Routen auch bei schlechtem Wetter klettern kann (immer trocken). Man sollte sich allerdings im klaren darüber sein, daß ein Rückzug aus den Routen aufgrund der Überhänge kaum oder nur mit sehr großem Materialverlust möglich ist. Sowohl von der Steilheit der Wand als auch von den Gesamtanforderungen ist diese Wand mit den Routen an der Großen Zinne in den Dolomiten durchaus vergleichbar. Sind zusätzliche Sicherungen anzubringen, dürften 6



die jeweiligen Routen die Schwierigkeiten an den Zinnen sogar übersteigen. Der Fels ist stets überhängend, ein Routenname wie “La Fiesta de los Biceps” (7a) spricht hier wohl eine deutliche Sprache, welche Anforderungen gestellt werden. Dann die Betrachtungen des Einen oder Anderen Videos auf YouTube. Obwohl Jonas und ich die „Cassin“ an der Grosse Zinne Nordwand berets gelungen war wünschte ich mir eine Schweißdrüsentransplantation. (Meine Tastatur ist völlig mit chalk versaut) Die Videos zeigen anschaulich aus welchem Grund die Route so bekannt ist. Die Wand hängt nach der zweiten Seillänge bereits über und die Steilheit nimmt bis zur letzten Seillänge stetig zu. In der Vorletzten klettert man 1m nach oben und dabei 0,3m aus der Senkrechten nach hinten weg. Gedanken wie: Was ist wenn man stürtzt? Kommt 8

man wieder an die Wand? Was wenn die Ausdauer nicht mitmacht? Werden die Unterarme platzen?.... Die Zeit vergeht, Flüge ab Weeze gebucht und der Tag X in den Herbstferien rückt unabdingbar näher. Am Ankunftsabend in Barcelona beziehen wir ein Hotel. Um uns zu akklimatisieren soll es zur „La Rambla“ gehen. Wir machen uns frisch und auf geht’s. Der Hunger, bekanntlich im Billigflieger nicht gestillt, und der Durst auf ein kühles Hopfengetränk, wirken wie Öl im Getriebe. Taxi – Rambla – zu Fuß rauf und runter auf einer Mischung aus: Mutter aller Einkaufsstrassen und Hochburg exhibitionistischer Schausteller. Die „Meile“ ist grob in 5 Teile gegliedert und etwa1250m lang. Gradlinig läuft sie auf den Hafen zu, rechts und links verzieren schöne Fassaden


alter Häuser die Strasse, die in ihren Erdgeschossen gute Schlupfwinkel für sämtliche kulinarischen Angebote vorweisen. Dann: „…ein paar Tappas wären doch jetzt nicht schlecht!!“ Wie von Most angelockte Wespen scannen wir die Angebote und werden schließlich fündig. Das Innere wirkt nett und auch der Kellner versteht sein Handwerk und setzt seine Waffen ein: recht gutes Englisch, ein wenig Deutsch. Wir werden an einen Tisch geführt und schnell überzeugt eine „Serveca“ zu bestellen und ein paar Tappas. Nach kurzer Zeit muss ich mich dann doch noch einmal orientieren - sind wir in Spanien oder in Bayern? Der Kellner leistet körperliche Schwerstarbeit als er uns die Bierchen bringt. So ein ganzer Liter im Humpen macht schon was her! Wir scherzen –„ ah! Bizepstraining, woher weiß der Kellner von unserem Vorhaben?“ Die dann herbeigebrachten Teller mit Tappas, jeder für

sich ein wahrer Schmaus, mit allem was das Herz begehrt, machen uns wieder durstig und so lassen wir den Kellner noch einmal einen Beweis seiner Kraft demonstrieren: „…Quatro serveca porvavor“ und dann, um zu signalisieren, dass wir gehen möchten „la quenta…“ Der Kellner hat uns sofort verstanden und leitet den letzten Teil der Dienstleistung ein. Er bringt uns eine Art Kassenbon, legt ihn in unsere Mitte und geht ohne weitere Regung zur Kasse. Wir staunen nicht schlecht. Der kleine Zettel kreist mehrmals um den Tisch. Ungläubig lesen wir die Summe, die um einiges über dem des einzelnen Fugpreis, Weeze- Barcelona und zurück, liegt. Ich werde blass. Super lecker aber………so etwas macht mir altem Sparfuchs doch zu schaffen. Auf dem Weg zurück ins Hotel bastele ich mir dann aber doch noch schnell eine kleine 9


Moralstütze um besser einschlafen zu können: Tappas als Opfer für „Vertikalus“ den Klettergott! Dann am nächsten Tag mit dem Leihwagen ohne viele Pausen (das Ein- und Aussteigen erweist sich schon fast als Schlüsselstelle, da wir viel zu viel Gepäckstücke in dem KFZ von mittel großer Zwergen Zwischengröße verstauen müssen.) Dann endlich kann ich sie sehen, die Konglomerat Felsen von Riglos. Dazu muss ich zwar yogaähnliche Bewegungen vollziehen um an der Hutablage, aus platztechnischen Gründen aus dem Heck verbannt und nun hochkant zwischen meinen Knien und dem Sitz vor mir platziert, vorbei zuäugen. Wie große Zigarren stehen sie in der Landschaft. Schön anzusehen. Steil sehen sie aus – unbezwingbar. Doch bei genauer Betrachtung und einer Wandanalyse erkennt das Sehorgan eine weiße „Schlange“, eine sich durch die Wand ziehende Magnesia Spur. Hunderte von Klettern haben ihre Spuren hinterlassen und dank der überhangenden Wand hat der Regen auch keine Chance seine reinigende Wirkung zu zeigen. Dies ist dann auch nützlich, da es die ersten Tage immer wieder mal regnet. Egal. Wir klettern uns ein und nach einem Pausentag, den Jonas und ich nutzen den Abstieg der „Bizeps“ auszuchecken, greifen wir an. Wir sind nicht schnell, kommen dennoch gut voran. Der Plan sieht vor, dass ich die unteren Seillängen vorsteige und Jonas die Oberen. Normalerweise klettern wir überschlagend, doch dann wären die Pausen am Standplatz zu kurz um sich psychisch zu erholen. Uwe und Johannes beobachten uns anfänglich von unten. Die erste Schlüsselseilänge (7a) will mich nicht. Nach einem guten Satz ins Leere, vorbei an zwei Bühlern und Motivations-Geschrei aus der Tiefe

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klappt es dann doch und unsere Taktik zahlt sich aus. Auf dem Gipfel: Berg Frei!!! Wir klettern noch alle gemeinsam auf die „Wolfszitze“ und Johannes zeigt uns noch ein verwunschenes Plätzchen Natur, einen schönen Bach mit Wasserfällen bevor es zurück in die Heimat geht. (ohne noch einmal die Rambla aufzusuchen!!! – wir besuchen die Baustelle v. Gaudis Kathedrale) Wahrscheinlich hat die Opferprozedur mir am meisten geholfen, hatte ich nicht schon seit den Sommerferien dem Gott der Schwerkraft durch massive Kohlehydrataskese abgeschworen und so rund 7kg meines Eigengewichts geopfert. Abschließend muss noch erwähnt werden: Dieser Bericht ist stark aus der Sicht des Autors geschildert, die Tatsache, Eindrücken der Kletterpartner nicht nachgegangen zu sein ist nur ein Stilmittel. Danke an Johannes für den klasse Klettertipp, Uwe für die super Organisation von Hotel und Mietauto und Jonas: „Danke noch mal ,dass Du mich so sanft daran gehindert hast bei meinem Sturz Bodenkontakt zu bekommen. Ach ja, danke auch an Sylve, dass Du Deinen Männe Urlaub gegeben hast. Auch der Frau, die mit mir, während meiner Vorbereitung, noch nicht einmal richtig essen konnte – Danke. Richard


Kalymnos zum Zweiten Mal Im November 2009 waren Stephan und ich zum ersten Mal klettern auf der griechischen Insel. Und wir waren begeistert. Animiert durch unsere bayrischen Freunde/innen, die wir letztes Jahr dort kennen lernten, haben wir uns dieses Jahr wieder verabredet. Kalymnos ist keine klassische Touristeninsel. Traditionell ist Kalymnos die Schwammtaucherinsel, aber inzwischen spielt dies

wirtschaftlich nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Auch der Fremdenverkehr spielt keine dominante Rolle. Dadurch gibt es keine vom Tourismus vorrangig geprägte Saison. Also pulsiert das Leben in Pothia auch im November, und die Griechen sitzen selbst bei 14° und niedriger draußen in den Cafes. Pothia ist der Hauptort der Insel mit einem recht großen Hafen. Hier wohnt etwa die Hälfte der 40000 Inselbewohner.

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Für Kletterer ist allerdings das Zentrum der Ort Masouri. Hier liegen im Umkreis von etwa 3 Km 23 der über 40 Klettersektoren. Masouri zieht sich parallel der Küstenstraße entlang. Es hat alles was zur Versorgung nötig ist incl. Szenencafe und 2 Kletterläden, deren Ausstattung aber wohl mehr die Vergesslichen mit dem nötigsten bedient. Nach unserer Erfahrung werden vorwiegend Appartements mit Kochgelegenheit vermietet, und je nachdem mit wie viel Personen diese belegt werden, ist es meist billiger wie bei uns Zelten. Um zu den Klettergebieten zu kommen wird sich meist ein Motorroller geliehen. Jetzt aber zu dem eigentlichem, den Felsen, dem Klettern. Im gerade neu erschienenem Kletterführer sind inzwischen mehr als 1500 Routen aufgeführt. Und ständig kommen neu Routen und Klettersektoren hinzu. Die Klettergebiete befinden sich größtenteils an der Westküste. Soweit mir bekannt handelt es sich ausschließlich um Kalkgestein. Aber was macht diese Insel so anziehend? Mich hat die Vielfältigkeit der Kletterei begeistert. Und dies oft auf engstem Raum und nicht selten in einer Route. Besonders beeindruckend sind die Höhlen mit ihren bizarren Sinterstacheln. Aber auch an geraden Wänden kann im mittleren 6. Franzosengrad an faszinierenden Sinterfahnen geklettert werden. Alle Routen die wir geklettert sind waren sehr komfortabel abgesichert. In der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich um Einseillängentouren. Zweiseillängentouren kommen vor, darüber hinaus wird es aber sehr rar. Nur auf der Nachbarinsel Tolendos (diese Insel wurde vor über 1500 Jahren durch ein Seebeben von Kalymnos abgetrennt) gibt es inzwischen 2 Mehrseillängentouren mit mehr als 200m Länge. Stephan und ich haben die ältere 2007 eingbohrte Route geklettert. Es war schönstes Wetter und über 20 Grad warm. Wir hatten einen wunderbaren Klettertag. Mit Fähre, Zu- und Abstieg waren wir aber auch fast den ganzen Tag beschäftigt. Die Vielzahl der Klettergebiete auf engstem Raum, das Mittelmeer stets im Rücken mit seinen herrlichen Aussichten und die Vielfalt der Sportkletterrouten machen Kalymnos schon zu etwas besonderen. Wer jedoch denkt dass diese Insel das absolute Mekka der Kletterei ist, verkennt, das es hier auch vieles nicht gibt was andere Klettergebiete so einzigartig macht. Für detaillierte Nachfragen stehen wir gerne zu Verfügung. Horst 12



Via Verrata am Grande Falaise Klettersteig bei Kaiserwetter

Wir hatten uns also entschieden an einem der unzähligen Kaiserwettertage unseres Sommerurlaubes in der nähe von Briancon eine Via Verrata (Klettersteig) zu machen. Sehr praktisch, denn dieser lag in dem Massiv: La Grande Falaise, direkt über unserem Camping Platz. Im Übrigen war er auf der Webseite des Camping Platzes als einer der schönsten Klettersteigtouren Frankreichs angepriesen. Als Freund des bedingungslosen Sportkletterns stellt man diese „umständliche“ Fortbewegungsweise im Fels immer ein wenig in Frage. Andersherum ist es doch eine Möglichkeit seinen Urlaubsort bewusster wahr zu nehmen und den zarten Keim des Gruppenerlebnisses etwas aufblühen zu lassen. Im schlimmsten Fall ist es beim üblichen Tagesgeschäft doch so, das man sich alle halbe Stunde aus seinen stinkenden, viel zu engen „Angriffsschuhen“ rein und raus zwängt. Den ganzen Tag einen Meter vor einer Wand steht mit dem Kopf im Nacken, ständig unter Strom wie ein Goldschürfer auf der Suche nach der persönlichen Top Route. Die Natur wird hierbei oftmals als angenehme Kulisse empfunden, schafft es aber leider bei dem ganzen Stress nur selten in die vorderen Ebenen der Wahrnehmung. Beim Klettern selber bist du dann mit dir und deinen Fähigkeiten und Unfähigkeiten allein. Du bist 14

dann im flow oder vielleicht sogar im Tunnel. Na ja, und der Rest ist halt außerhalb. Eine Via Verrata ist wirklich eine hervorragende Abwechslung zu diesem Programm. Wer schon mal in Briancon war kennt das Spezielle an den Tälern im Ecrins Nationalpark. Saftige Grüntöne, gleißendes Licht. Immer rauscht irgendwo ein Bach und am Ende eines jeden Tales ragt ein vermeintlicher Dreibis Fiertausender über allem. Sandra die Kinder und ich hatten großen Spaß an der Aktion. So ein Steig hat auch immer ein bisschen was von einer Bergfahrt. Eine Stunde Zustieg dann zwei stunden Verrata und wieder zurück. Ich kann die Via Verrata am Grande Falaise nur empfehlen. Johannes



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Südtirol, Naturpark Texelgruppe Bergwanderfreizeit im Pfelderer- und Passeier-Tal, Michael Hollstein, vom 21.8.-4.9.2010

Eine kleine Hüttentour Zur Stettiner Hütte (2875m) ist es ein langer Aufstieg, den wir aufgrund unseres frühen Aufbruchs zu Beginn noch im Schatten meistern dürfen. Wir überqueren unser erstes Schneefeld, allerdings auf einer steinernen Brücke. Das Ende zieht sich, dennoch sind wir eine gute Stunde vor der geplanten Ankunftszeit oben - so bleibt Zeit für eine kleine Stärkung. Der weitere Weg ist nur Geübten zu empfehlen, doch führt er an einigen originellen Steinmännchen bzw. Steelen vorbei, hinauf zur Johannes-Scharte (2872m). Diese ist mit Ketten gesichert, an denen man sich hochziehen kann, bzw. muss. Einen ordentlichen Schreck versetzt uns ein dicker Stein, der Karin am Knie trifft, doch zum Glück keinen großen Schaden anrichtet. Der Abstieg aus der Scharte ist lang, und zu Beginn ebenfalls noch mit Ketten gesichert. Auf dem Weg zur Lodner Hütte (2259m) finden Karin, Volker und ich noch eine geeignete Badestelle in einem Bergbach, werden von Murmeltieren beobachtet und lassen den Tag in der schönen, aber auch gut besuchten Hütte schnell ausklingen. Zunächst noch im Schatten, steigen wir am Tag darauf zum HalslJoch (2808m) auf. Die Wolken bleiben unter uns und bieten uns ein unwirkliches Panorama. Ein Hermelin springt an einem Bach herum, bemerkt uns und flüchtet Richtung Wulf, um kurz darauf zwischen den Steinen zu verschwinden. Aus dem Joch steigen Volker und ich zur Rötl-Spitze (3037m) auf, bevor wir den anderen durch grobes Blockwerk zur Biwakschachtel an der Milchseescharte (2707m) folgen. Die Scharte ist heute gut besucht und neben dem Gegenverkehr machen uns insbesondere die Nachfolger über uns Sorgen, da wir diese nicht einschätzen können, sie aber schon kurz nach uns in die steinschlaggefährdete Rinne einsteigen. Doch das unangenehme „Klackern“ bleibt aus, und wir erreichen unbeschadet die Milchseen. Nach einem Bad im Grünsee 17


(2350m) steigen wir auf zum Spronser Joch (2581m), wobei sich die Strapazen des Tages langsam bei uns zeigen - und sei es nur im Übersehen eines Wegweisers und dem beginnenden Abstieg ins falsche Tal. Auf der Faltschnal-Alm gönnen wir uns Getränke, bevor es zügig auf dem kürzesten Weg wieder hinunter nach Zeppichl (1676m)geht, wo Uda schon auf uns (und das Abendessen) wartet.

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Berichte und Bilder zu allen Tagen findet Ihr unter: http://klopf-klopf.de/reisen/ Ilja Keseberg


»Kletterfreizeit   in den Nordvogesen« Sommer 2010: Mit den Naturfreunden in Frankreich

Die letzten beiden Wochen der Sommerferien starteten für mich auf dem Parkplatz hinter der Halle Nord. Ich – Felix Fankhänel – bin 11 Jahre alt und klettere seit einem Jahr, war aber vorher noch nie am Fels. Deshalb war ich auf diese Tour schon sehr gespannt. Der Bulli war mit der Campingausrüstung und unserem Gepäck bis oben hin voll als wir losfuhren. Die Stimmung war sofort gut. Fünf Stunden später kamen wir auf dem Camping¬platz bei Lembach an, dies ist ein Ort in den Nordvogesen direkt hinter der deutsch-französischen Grenze. Ein paar von unserer Gruppe waren schon da und zusammen bauten wir bei gutem Wetter unsere Zelte und den großen Gemeinschaftspavillon auf. Inzwischen waren wir ca. 15 Leute, davon 6 Kinder. Außerdem war noch eine Kletterfamilie da, die bei unseren Kletteraktionen oft dabei war. Zunächst hatten wir drei Tage Regenwetter und konnten nicht klettern. Die Stimmung war trotzdem erstklassig, weil wir in Gruppen verschiedene Aktivitäten gemacht haben. Ich habe Pokern gelernt – dabei zockten wir um Spüldienste – und Felix hat mit uns Kids ein cooles Mittelalterrollenspiel veranstaltet.

Zum Glück hörte es dann auf zu regnen und wir spannten unsere Slackline zwischen zwei Bäume, spielten Boule oder Volleyball und gingen im direkt auf dem Campingplatz gelegenen See schwimmen – wir wären fast schockgefroren! Außerdem ist Johannes mit uns Kindern an einem Tag mit dem Auto ins Spaßbad gefahren. Endlich schien wieder die Sonne und wir konnten an einem nahegelegenen Felsen klettern gehen. Im Felsen zu klettern ist wirklich etwas ganz anderes als in der Halle. Es ist ein tolles Gefühl solch eine Route zu klettern, sich auf den Fels zu stellen und die Aussicht zu genießen. Das war aufregend und man ist richtig stolz, die Route geschafft zu haben. In den nächsten Tagen sah der Tagesverlauf ungefähr so aus: Morgens bereiteten wir gemeinsam das Frühstück vor, dann nahmen wir ein Lunchpaket zum Fels mit und abends gab es eine warme Mahlzeit. Nach dem Essen, um das sich meistens Magda gekümmert hat, wurde gespielt oder Dieter las seine lustigen Klettergeschichten vor. Ein besonderes Highlight war der Windstein mit vielen Toprouten. Dort piazzte ich in einem sehr langen Spalt unter Richy‘s Anleitung. Oben angekommen konnten wir uns mit einer Abseilacht an einem starken Über19


hang selber ablassen. Es ist ein wunderbares Gefühl dies ganz alleine zu schaffen – das Leben hängt am eigenem Seil bzw. seidenen Faden. An den „Ruhetagen“ unternahmen einzelne Gruppen Aktionen wie eine Querfeldeinwanderung, bei der wir uns nur mit einem Navi orientierten. Wir hatten viel Spaß, obwohl wir uns oft verirrten. Einmal gingen wir auf einem kleinen Waldweg am Naturschutzgebiet entlang und mussten am Ende den ganzen Weg wieder zurück laufen, was aber nicht weiter schlimm war. Die zwei Wochen vergingen wie im Flug und wir waren traurig, dass die Abreise bevorstand. Da weinte auch der Himmel und wir mussten die Zelte nass einpacken. Ich danke allen, die dieses tolle Erlebnis ermöglicht haben. Die ganze Kletterfreizeit war klasse, alle waren total nett und freundlich. Nächstes Mal werde ich wieder dabei sein. Felix Fankhänel

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Jahresprogramm 2011 Für den Landesverband Nordrhein-Westfalen

Allgemein

Klettertraining an unserer Kletterwand Montags 18.00 - 20.00 Uhr und Mittwoch 17.00 - 20.00 Uhr. Die Sporthalle Nord I liegt an der Münsterstraße 162 (B54) gegenüber der U-Bahnhaltestelle Lortzingstraße Auskunft: Jonas Bruchhagen, Richard Groß

23. Januar

Klettern im Bergwerk Verantwortlich: Johannes

28. Januar

Jugend-Klettern im Bergwerk Verantwortlich: Susanne und Daniel

13. Februar

Klettern im Bergwerk Verantwortlich: Susanne

27. Februar

16. Kletterwettkampf Verantwortlich: Richard

07. und 09. März

Toprope Kletterschein - Ausbildung in der Kletterhalle Nord Verantwortlich: Richard

26. bis 30. März

Bouldern in Fontainebleau Verantwortlich: Uwe

18. bis 30. April

Osterferien: Kletterfreizeit in Südfrankreich In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen Verantwortlich: Uwe

20. bis 22. Mai

Klettern im Ith Verantwortlich: Susanne

02. bis 05. Juni

Fränkische Schweiz Verantwortlich: Johannes

10. bis 13. Juni

Klettern im Ith Verantwortlich: Richard

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23. bis 26. Juni

Klettern im Thüringer Wald Nach dem positiven Erfahrungen mit dem Thüringschen Porphyrgestein wollen wir in diesem Jahr den Kletterfelsen einen weiteren Besuch abstatten. Verantwortlich: Dieter

18. Juni bis 03. Juli

Sommerfreizeit Rosengarten Alle Bergfreunde sind zu dem Jubiläumstreffen im Dolomitenhotel Weisslahnbad, mit Blick auf den Rosengarten eingeladen. Verantwortlich: Jochen

02. bis 16. Juli

Bergwanderfreizeit im Pfitschtal (Südtirol) Die höchsten Gipfel werden wir in Zweitagestouren, mit je einer Hüttenübernachtung erklimmen. Teilnehmer: min. 6 bis max. 12 Verantwortlich: Michael

25. Juli bis 06. Sept

Sommerferien In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen

25. Juli bis 07. Aug

Jugendfreizeit in Frankreich Sportklettern und gegebenenfalls alpines Klettern Das genaue Reiseziel stand bei Druckabgabe noch nicht fest, wird aber noch im ersten Quartal 2011 bekannt gegeben Verantwortlich: Johannes

22. Okt bis 06. Nov

Herbstferien In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen

09. bis 26. Nov

Mexiko - ins Land der Azteken und Mayas Route: Frankfurt, Mexico City, Oaxaca, Tehuantepec, San Cristobal, Palenque, Campeche, Mérida, Chichen Itzá, Riviera Maya, Cancún, Mexico City, Frankfurt Verantwortlich: Jochen

20. November

Klettertermin im Bergwerk Verantwortlich: Johannes

11. Dezember

Klettertermin im Bergwerk Verantwortlich: Susanne

23. Dez bis 06. Jan

Weihnachtsferien In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen

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Adressen Die Ansprechpartner für das Jahresprogramm 2010

Richard Groß FÜL - Hochtouren, Landesfachgruppenleiter NRW Erzbergerstr. 10, 44135 Dortmund Tel: 0231.9509 660, Mobil: 0179.4820 867 EMail: Richard.Gross@gmx.de

Michael Hollstein FÜL - Bergsteigen Am Haferkamp 20, 40589 Düsseldorf Tel: 0211.7516 20 EMail: --

Thomas Fecke FÜL - Sportklettern Schultenstr. 12, 45731 Waltrop Tel: 02309.6037 49, Mobil: 0172.8761 591 EMail: Thomas.Fecke@versanet.de

Wolfgang Lammers Mountainbike - Guide Wörtstr. 21, 44149 Dortmund Tel: 0231.1783 68, Mobil: 0179.5166 565 EMail: lammers@iml.fhg.de

Uwe Eulenhöfer FÜL - Sportklettern Im Kämpchen 3, 51647 Gummersbach Tel: 02261.8076 17, Tel.: 02261.9138 70 EMail: UweEulenhoefer@web.de

Jonas Bruchhagen FÜL - Klettern Adlerstr. 42a, 44137 Dortmund Tel: 0231.9173 542 EMail: jonasbruchhagen@hotmail.com

Dieter Staubach FÜL - Sportklettern, Fels/ Hochtouren Althofstr. 20, 44137 Dortmund Tel: 0231.1629 611 EMail: DStaubach@stadtdo.de

Jürgen Neuber FÜL - Klettern Zum Wäldchen 16, 44532 Lünen Tel: 02306.2590 59, Mobil: 0173.5708 519 EMail: juergenwneuber@aol.com

Ulrich Friebel FÜL - Bergsteigen, Bundesref. Auslandsbergfahrten Möllerstr. 10, 59071 Hamm Tel: 02381.834 26 EMail: Ulrich.Friebel@t-online.de

Johannes Hofmann FÜL - Alpinklettern Erzbergerstr. 10, 44135 Dortmund Tel: -- , Mobil: 0179.1164 686 EMail: Johannes@net-now.de

Susanne Kusch FÜLin - Sportklettern Baroper Str. 201, 44227 Dortmund Tel: 0231.3501 72 EMail: susanne.kusch@gmx.de

Felix Kersting FÜL - Sportklettern Grüner Weg 27a, 59379 Selm Tel: 02592.919 747, Mobil: 0162.2920 8467 EMail: F.Kersting@gmx.de

Jochen Haushälter FÜL - Bergsteigen Am Dreischen 6, 59192 Bergkamen Tel: 02307.882 48 EMail: --

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»Zwischen   Nordwand und Klassenkampf« Naturfreunde- und andere Arbeiterbergsportler vor dem Hitlerfaschismus

Als ich 1985 das zweite Mal vom Klettern in der Sächsischen Schweiz zurückkehrte, erwarb ich in einer Dresdener Buchhandlung mehrere Bücher zum Bergsport in der damaligen DDR. Neben den obligatorischen grünen Heinicke Kletterführern im Hemdtaschenformat erstand ich auch ein grau gebundenes Buch von einem Autor namens Däweritz „Klettern im Sächsischen Fels“. Das Buch lieferte neben einem Überblick über das Klettern und Bergsteigen in der damaligen DDR (1985) vor allem auch einen historischen Abriss der Erschließungsgeschichte des Elbsandsteingebirges und seiner Felsen. Selbst seit Anfang der 80er Jahre Übungsleiter für Felsklettern bei den NATURFREUNDE Deutschlands, stieß ich beim Lesen des Buches auf Hinweise, dass Naturfreundebergsteiger aus Dresden schon Anfang des 20. Jahrhunderts umfangreiche Aktivitäten an und um die Felsgruppen des Elbsandsteingebirges entwickelt hatten. Was für mich absolut neu war, dass es ab 1921 eine Kletterabteilung der Dresdener Naturfreunde gab, die neben umfangreicher Klettertätigkeit auch engagierten Aktivitäten auf der politischen Ebene entwickelte hatten.

gehenden 19. Jahrhunderts und der damit verbundenen Kultur- und Sozialgeschichte.

Das Phänomen dieser linken Kletterer und Bergsteiger der 20er und 30er Jahre hatte seinen Anfang in der gesellschaftspolitischer Entwicklungen der Industrialisierung des aus-

Während die bergsteigende Oberschicht jener Zeit den „Schleier des Geheimnisvollen“ der Alpen lüfteten oder sich, wie es der englische Aristrokrat Sir Leslie Stephen aus-

Geklettert und Berggestiegen wurde in den Alpen schon im frühen 19. Jahrhundert. Letztlich waren es aber englische Adelige und Großbürger, die beflügelt von der Stärke des damaligen britischen Imperiums, in den 50er und 60er Jahren systematisch einen Berg nach dem Anderen „eroberten“. Sie konzentrierten sich dabei auf die 4000m hohen Alpengipfel der Westalpen, insbesondere die der Schweiz. Vereinzelt tauchten sie auch in den deutschsprachigen Ostalpen auf. Dennoch waren es hier überwiegend deutschsprachige Aristokraten und Großbürger selber, die mit Hilfe von ortskundigen Führern die einzelnen Gebirgsgruppen der Ostalpen erschlossen. Exemplarisch dafür mag der Dolomiten - Erschließer Paul Grohmann stehen. Als Sohn einer reichen Wiener Bürgerfamilie konnte er sich vor seiner absoluten Verarmung anlässlich des Börsenkrachs von 1873 ausschließlich dem Bergsteigen widmen und sich für seine Vorhaben die besten Bergführer seiner Zeit kaufen.

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drückte, mit sportlichem Ehrgeiz dem „playground of europe“ widmete, vollzog sich in den Niederungen der stetig anwachsenden Industrieregionen Deutschlands ein massiver Verelendungsprozess der dort lebenden Arbeitsbevölkerung. Die soziale Lage wurde für die betroffenen Bevölkerungsschichten immer schwieriger. Diverse Konjunktureinbrüche vor der Jahrhundertwende führten für diese gesellschaftlichen Gruppen zu Missständen, die sich an katastrophalen Gesundheits- und Wohnverhältnissen, Kinderarbeit, Alkoholismus und anderen Formen der Verelendung festmachen ließen. Armut in allen Formen prägten die 6-Tagewoche großer Teile der städtischen Industriearbeiterschaft und ihren Familien. Freizeit und Erholung waren in diesem Teil des deutschen Kaiserreiches wenn überhaupt nur zur Wiederherstellung der Arbeitskraft vorgesehen. Bergsteigende Arbeiter sind im ausgehenden 19. Jahrhundert aus Sicht der wilhelminischen Eliten des kastenähnlich strukturierten DeutschÖsterreichischen Alpenvereins nicht gewünscht. Aber dieses sollte sich vor 1900 noch grundlegend ändern. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hatte besonders die Industriearbeiterschaft begriffen, dass sie neben bedeutenden technischen Erfindungen der eigentliche Motor und Wachstumsfaktor für den Wohlstand und den Reichtum der sich rasant entwickelnden Industriegesellschaft darstellten. Der Diskriminierung und oft unmenschlichen Behandlung der tonangebenden Eliten aus Unternehmertum, Adel und staatlicher Obrigkeit setzten sie solidarisches Handeln in Form von der Gründung von Arbeiterparteien und Gewerkschaften entgegen. Die inzwischen gegründete SPD, als politische 28

Interessensvertretung großer Bevölkerungsteile, begann die Demokratisierung einer zutiefst ungerechten Gesellschaftsordnung einzufordern. Dieser Zeitpunkt war die Geburtsstunde der Naturfreundebewegung. Relativ unspektakulär trafen sich in Wien im März 1895 unter anderem der Fachlehrer Georg Schmiedl, der Sensenschmied Rohrauer und dessen Sohn und späterem österreichischen Staatskanzler Karl Renner und gründeten einen Touristenverein. Renner schrieb später; „Rohrauer und ich bereiteten nun die Umwandlung der losen Gruppe in einen ständigen Verein vor, der neben alpinen Vereine des Bürgertums treten und durch geringe Mitgliedsbeiträge den Arbeitern die organisierte Teilnahme am Bergsport möglich machen sollte.“ (Illustrierte Geschichte des Arbeitersports, hier: J. Zimmer, S.182) Hier wird der emanzipatorische Gedanke dieser Bestrebungen deutlich: Man wollte, dass die Familien aus den Schichten der finanzschwachen Arbeiterschaft und kleinen Angestellten „an der herrlichen Natur mit ihrer Schönheit und heilenden Wirkung“ teilhaben können. Die Erschließung der Natur und der Berge wollte man jedoch unter anderen Vorzeichen durchführen. Das Naturfreunde-Wandern hatte schon zu Beginn einen eher ganzheitlichen Ansatz im Gegensatz zu der Wander- und Bergsteigerbewegung der bürgerlichen Vereine. „Bereits um die Jahrhundertwende verschmolzen im TVdN naturkundliche und naturpflegerische Exkursionen, kritischer Tourismus, sportlicher Ausflug und Demonstrationswanderungen zu einer neuen Einheit, dem sozialen Wandern“. (Illustrierte Geschichte des Arbeitersports, hier: J. Zim-


mer, S.183) Diese innovative Ausrichtung gepaart mit der politischen Nähe zur Sozialdemokratie sollte Folgen haben. Waren die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten Alpenvereine und alpine Klubs anfangs noch relativ stark durch einen bürgerlichen Liberalismus geprägt, so änderte sich das mit dem Anwachsen der organisierten Arbeiterbewegung zunehmend. „Erst mit der legalen Erstarkung der deutschen und österreichischen Sozialdemokratie um die Jahrhundertwende kann in den Bergen das bürgerliche Tourismusprivileg gebrochen werden. Der bürgerliche Vereinsalpinismus seinerseits sucht die in die Berge gehenden Proletarier in die Reihe der inneren Reichsfeinde zu rücken, als `vaterlandslose Gesellen` zu diffamieren. 1912 steht in einem Gipfelbuch zu lesen: „Es ist eine Unverschämtheit, wenn sich Sozi in einem Buch eintragen, das von Patrioten aufgelegt wurde.“ (Alpinismus, Amstädter, S.180) Kurt Albert berichtet in seinem Buch „Fight Gravity“ von der Kletterentwicklung jener Zeit in der fränkische Schweiz, dass „die politische Gesinnung der Aktiven eine wichtige Rolle spielte. Dies zeigte sich darin, dass die Wege der Seilschaft Rockstroh und Vollrath, obwohl die Beiden rissklettertechnisch ihrer Zeit Jahre voraus waren, von Bergsteigern als „Proletenrisse ohne Ästhetik“ bezeichnet wurden.“ (K. Albert, S.22/23) Doch die kletternden Arbeiter entwickelten ihren eigenen Stil und traten immer selbstbewusster auf. Man grüßte sich mit „Berg frei“ statt, wie es unter den Bürgerlichen üblich war, mit „Berg heil“. Sie hatten z.T. Rituale aufzuweisen, die heutzutage belächelt würden, damals aber der zeitgeistli-

chen Einstellung vieler Arbeiterbergsteiger entsprach. „Die Seilschaft Hick/Hartlehner hisste auf jeden von ihnen erstbestiegenen Turm die rote Fahne, um die Zugehörigkeit zur Arbeiterklasse deutlich sichtbar zu machen.“ (K. Albert, S. 22/23) Auf der anderen Seite die bergsteigenden Männerbündschaften des Bürgertums jener Jahre. Umso elitärer ihre Position in der Gesellschaft waren, umso stockkonservativer waren oft ihre Ansichten. Stellvertretend dafür können in vielen Fällen die AkademikerKlubs stehen, wie der 1895 gegründete Akademische Alpenverein München (AAVM). Peter Mierau fasst dieses in einem Aufsatz zu den vom AV durchgeführten HimmalayaExpeditionen der 30 Jahre zum Nanga Parabat folgendermaßen zusammen: „So verschieden die politische Diskussion in den elitären Münchener Bergsteigerkreisen gewesen sein mögen, stimmte man doch in der Ablehnung dieser Abenteurer (gemeint waren mittellose Arbeiter, die mit ihren letzten Groschen und einem Fahrrad zu Hochtouren in die Westalpen aufbrachen) und erst recht der sozialistischen Bergsteiger (gemeint waren unter anderem Naturfreundebergsteiger) überein“ und „Entsprechend einer allgemeinen Tendenz im Alpinismus setzten die Mitglieder des AAVM, wie der Exrembergsteiger Welzenbach oder auch der Expeditionsleiter Bauer, auf Charakterwerte wie Kameradschaft und Mannschaftsgeist, die ihrer Meinung nach bei den charakterlosen und proletarischen Abenteurern letztlich nicht anzutreffen waren“. (Kaukasus, S. 95, 97+98) Noch vor dem 1. Weltkrieg kam es zu einer weltanschaulich, politischen Polarisierung in 29


der deutschsprachigen Kletterer- und Alpinistenszene. Die bürgerlichen Vereine und Alpinklubs, wie der DuÖAV, aber auch andere, waren oder wurden allmählich von völkischem Gedankengut durchdrungen. Völkisch zu denken bedeutete dabei sich mit seiner Weltanschauung deutschnational, antisozialistisch und vor allem auch judenfeindlich zu positionieren. Einer der Protagonisten dieses völkischen Gedankengutes, das eine zentrale Grundlage des Hitlerfaschismus darstellte und mit dem die Nazies ab 1939 die restliche Welt mit einem verheerenden Krieg mit Millionen von Toten überzogen, war der bekannte Bergsteiger Eduard Pichl. Erstdurchsteiger der Planspitze-Nordwand und der Dachstein-Südwand konnte er in seiner Bergsteigerkarriere auf 60 Erstbegehung verweisen. Gleichzeitig war er ein nationalsozialistischer Aktivist und Judenhasser, proklamierte den Rassenwahn und warb schon lange vor der Machtergreifung Hitlers 1933, in Teilen erfolgreich, für die Durchsetzung des Arierparagraphen (Judenverbot per Vereinssatzung) im DuÖAV. Gab es schon, wie oben dargestellt, in der Kaiserzeit Differenzen zwischen den weltanschaulich unterschiedlichen Bergsteigerlagern, so verschärfte sich diese im Zuge der Klassenauseinandersetzungen der 20er Jahre, nicht zuletzt durch Faschisten wie Pichl, aber auch andere völkisch ausgerichteter Bergsteiger und Alpenvereinsfunktionären, zu einer später teilweise offen ausgetragenen Gegnerschaft zwischen den bürgerlich-völkisch und dem linken Bergsteigerlager. Diese Auseinandersetzung war aber erst durch das Erstarken der Arbeiterbewegung 30

möglich geworden. Im Jahr 1890, unmittelbar nach der Aufhebung des Sozialistengesetzes, war die SPD mit 19,8 Prozent der Stimmen erstmals die wählerstärkste Partei im Reich. Daraus resultierte eine ideologische und politische Festigung, die unter anderem ihren Ausdruck im rasanten Anwachsen der Kulturorganisationen der Arbeiterbewegung, eben auch der Naturfreunde und ihrer Fachgruppen, wie die der Bergsteiger, fand. Zwar verzichteten die Naturfreunde satzungsgemäß bei ihrer Gründung auf die Aufnahme von politischen Programmpunkten, taten dies aber wegen der zu fürchtenden Restriktionen durch die politisch konservativ ausgerichtete staatliche Obrigkeit. Nach der Überwindung des Kaiserreiches und des I. Weltkrieges und verbesserte sich das politische Klima für die Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik. „Im Gefolge der Revolution von 1918/19 (…) war der 8-Stundentag eingeführt worden. Auch wenn die Arbeitszeitverordnung von 1923 den 8-Stundentag wieder aufhob, konnte über Tarifverträge immerhin die 50Stundenwoche und ein Urlaubsanspruch zwischen 3 und 6 Tagen erreicht werden.“ (Illustrierte Geschichte des Arbeitersportes, hier: J. Zimmer, S.185). Die Voraussetzung für ein weiteres Anwachsen der Naturfreundebewegung nicht zuletzt auch der ganzen Arbeitersportbewegung war nun gegeben. Waren die Mitgliederzahlen schon vor dem Krieg kontinuierlich angewachsen, so explodierten sie zu Beginn der zwanziger Jahre förmlich. Unter diesen Vorzeichen passte der TVdN die Vereinsinfrastruktur Schritt für Schritt an das spezifische Profil seiner Aktivitäten an. Das Häuserwerk hat dabei einen besonderen Stellenwert. Wanderer und Bergsteiger


Beispiel eines Naturfreundehaus, wie S.45,Rote Bergsteiger sind auf die Übernachtungsmöglichkeiten und den Schutz von Berghütten angewiesen. Konnten die TVdN-Mitglieder anfangs noch auf die Gönnerhaftigkeit der bürgerlichen Alpinklubs und des DuÖAV rechnen, so änderte sich mit dem Erstarken der Arbeiterbewegung und des TVdN diese Haltung zu einer Ausgrenzungsstrategie. „1907 wird das Gegenseitigkeitsrecht (mit ermäßigten Konsum- und Übernachtungspreisen auf den Berghütten) durch den DuÖAV und dem ÖTK gekündigt, um die unerwünschten TVdN-Proletarier aus den Hütten zu drängen.“ (Alpinismus, Amstädter, S.185) Resigniert stellt der Mitbegründer des Vereins Rohracher zumindest für die aktiven

TVdN-Wanderer und Bergsteiger in den Alpen fest: „Das Beste was wir heute tun können, ist, jene Gebiete zu vermeiden, wo wir lästig fallen könnten.“ (Alpinismus, Amstädter, S.185) Während die Bürgerlichen ihre Hütten über die Finanzkraft ihrer wohlhabenden Mitglieder bauen lassen, sprengte selbst der Bau einer einzigen Berghütte in Eigenhilfe auf dem Padasterjoch am Brenner die Möglichkeiten des Vereins und bringt ihn in Zahlungsschwierigkeiten. Trotz dieser widrigen Umstände baute der TVdN sein Häuserwerk, wenn auch nicht so sehr in den Alpen, so doch in den Mittelgebirgen, oft auch in der Nähe der großen Industriestädte kontinuierlich aus. Dieses entsprach der Tatsache, dass die TVdN-Mitglieder wegen fehlender Urlaubstage und 31


natürlich fehlender Mittel für weitere Reisen ihre Wander- und Bergsteigeraktivitäten im relativen Nahbereich ihrer Wohnstandorte entwickeln mussten. Neben 200 NF-Häusern bis zum Ende der 20er Jahre „entstand ein flächendeckendes Netz von Wanderauskunfteien und Reisebüros, daneben die TVdN-Einkaufs- und Vertriebsgenossenschaften `EKA` mit 14 großen Filialgeschäften.“ (Illustrierte Geschichte des Arbeitersportes, hier: J. Zimmer, S.186.) „Die Naturfreundehäuser waren nicht nur Tagungsorte der Fach- und Ortsgruppen, Wander- und Jugendherberge, sondern mit ihren Ausstellungen, Vortragsangeboten, Dunkelkammern und Büchereien gleichzeitig auch Arbeiterbildungseinrichtungen und Jugendzentren. Die Häuser, der Hausbau und die Romantik der Fahrten und Lager boten angesichts der Dauerarbeitslosigkeit gegen Ende der ersten Republik nicht nur Fluchtmöglichkeiten, sondern waren Lernort und emotionale Stütze, um im Kollektiv die drohende soziale Deklassierung zu verhindern.“ (Illustrierte Geschichte des Arbeitersportes, hier: J. Zimmer, S.186.) Auf der Basis einer immer besser aufgestellten touristischen Infrastruktur des TVdN entwickelten sich aus den spezifischen Aktivitäten der einzelnen Ortsvereine Fachgruppen mit unterschiedlichen Orientierungen. Dort wo im regionalen Umfeld von Industriestädten lohnende Ziele für bergsteigerische Aktivitäten existierten, schlossen sich Bergsteiger aus dem Arbeitermilieu z.T. angelehnt an die Vorbilder der bürgerlichen Vereine zu Kletterklubs zusammen. So waren schon 1911 in München, Nürnberg und Dresden Bergsportsektionen des TVdN entstanden. Direkt nach dem I. Welt32

krieg wurde sogar schon eine eigene Bergsteigerschule mit einer alpinen Wetter- und Routenauskunftei aufgebaut. Die relative Nähe von München, Nürnberg und Dresden zu bekletterbaren Felsen, zum einen den Alpen, der Fränkischen Schweiz und im Falle von Dresden dem Elbsandsteingebirge begünstigte die Gründung von Fachgruppen der Arbeiterbergsteiger. Dresden entwickelte sich in jener Zeit aus mehreren Gründen trotz der fehlenden Nähe zu den Alpen zu einer Hochburg der Arbeiterbergsteiger. Die Stadt war um die Jahrhundertwende zur Viertgrößten in Deutschland angewachsen und stellte nicht erst in der Weimarer Republik eines der großen kulturellen und wirtschaftlichen Zentren dar. So gab es durch die Großbetriebe in Dresden eine große Zahl an Arbeitern. Mehr oder weniger vor den Toren der Stadt lag das Elbsandsteingebirge, das mit einer großen Zahl an spektakulären Felsformationen für ein riesiges Potential an Wander- und Klettermöglichkeiten stand. Hier waren schon seit den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts Kletteraktivitäten nachweisbar waren. Gut erschlossen war die sächsische Schweiz für finanzschwache Arbeiter und ihre Familien am Wochenende mit der Eisenbahn oder auch nur dem Fahrrad erreichbar. Die Dresdener Vereinigte Kletterabteilung (VKA) 1920 wurden mit der Vereinigten Kletterabteilung (VKA) in Dresden die ersten Leistungs- und Spitzensportlersektionen der deutschen Naturfreunde gegründet. Das gab es mit der Alpinistengilde lediglich noch bei den österreichischen Naturfreunden. Im Selbstverständnis war dieses damals im TVdN nicht unumstritten. Man wollte nicht den bürgerlichen Leistungsgedanken mit Wettkämpfen und Rekorden verfolgen, son-


dern eine alternative, der Arbeiterbewegung adäquate Form der ganzheitlichen Körperkultur entstehen lassen. Der VKA und seine Mitglieder waren in dieser Hinsicht in der Zeit der 20er und 30er Jahre vielleicht nicht repräsentativ für die Masse der bergsteigenden Arbeitersportler im deutschsprachigen Raum. Sie waren aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gruppierung, welche die politischen Ideale der roten Arbeitersportler unter den Kletterern und Bergsteigern in jener Zeit am konsequentesten vorangetrieben und ausgelebt haben. Beispielhaft für diesen Typus von VKA-Bergsteigern mag Gerhard Grabs neben vielen anderen stehen. Der Dresdener Joachim Schindler, selbst aktiver Elbsandsteinkletterer und Naturfreund, hat erst in jüngster

Zeit umfangreiches Wissen zu der Biographie von Grabs zusammengetragen. Grabs gehörte, bevor er zum politisch linken Aktivisten wurde, schon in frühen Jahren, wie viele der später linksorientierten Arbeiterbergsteigern des VKA, zu den leistungsstarken Kletterern in der Dresdner Bergsteigerszene. „Mit dem Südriss am Ernst-Schulze-Stein steigen die Dresdner Naturfreundebergsteiger Gerhard Grabs und Walter Gutsmann von der Klettervereinigung Treugilde (1924) die erste VIIa im Zittauer Gebirge. Nach 30 Jahren hat der Weg erst acht Begehungen.“ (Chronik, J. Schindler, S. 87) Das Fahrtenbuch von Gerhard Grabs allein aus dem Jahre 1924 weißt die damals schwersten Klettereien an den unterschiedlichsten Felstürmen des Elbsandsteingebir33



ges auf. Dass er auch seine bergsteigerischen Fähigkeiten auf die hohen Alpenberge umsetzen konnte, zeigt ein Besteigungsbericht des Matterhorns, den er im „Bergland“, der Monatsschrift des VKA-Dresden, veröffentlichte. „In Bergland beschreibt Gerhard Grabs seine Matterhornbesteigung im Alleingang 1925 über den Schweizer Grat (gemeint ist wahrscheinlich der Hörnligrat).“ (Chronik, J. Schindler, S. 193) Ab März 1929 erscheint die Monatszeitschrift „Bergland“ des VKA. Schriftleiter ist Grabs. Unter dem Pseudonym Prometheus schreibt er im Mai 1929 einen ambitionierten Artikel zu dem Thema „Bürgerliches und proletarisches Bergsteigen“. Obgleich in einer für unsere Ohren heute relativ pathetischen Sprache ausgedrückt, liefert er einen kurzen historischen Abriss der Menschheitsgeschichte und versucht erklärend aufzuzeigen, dass auch der Alpinismus und der bergsteigende Mensch letztlich nur als ein in die aktuelle Sozial- und Kulturgeschichte eingebettetes Phänomen zu betrachten ist. Er sieht den immer populärer werdenden „Kampfalpinismus“ der bürgerlichen oder gar völkisch-national eingestellten Bergsteiger, die dort propagierte Gegnerschaft zwischen Mensch und Berg, als kompensatorisches Element um von den realen Problemen im Lebensalltag der Arbeiterbergsteiger abzulenken. Damit steht Grabs in der Nähe dessen, was die 9. Hauptversammlung des TVnD schon 1923 in seiner „Leipziger Resolution“ beschlossen hatte: „Die Scheidung der Klassen trifft in der heutigen Gesellschaft immer schärfer zutage. Bürgerliche Vereine sollen daher gemieden werden. Angehörigen von bürgerlichen Ver-

einen ist die Aufnahme zu verweigern.“ ( Chronik, J. Schindler, S. 79) Große Teile der Bergsteigerschaft und ihrer Verbände, inklusive dem DuÖAV, lehnen die politische Positionierung ihrer Verbände kategorisch ab und dieses in einer Zeit in der diverse Sektionen des DuÖAV mit dem Arierparagraphen sympathisieren oder ihn schon stillschweigend praktizieren. Auch der Verband freier bergsportlicher Vereinigungen (VfbV), dessen Mitglieder eher aus der Arbeiterschaft kommen, vertritt, wie bei der Gründung des VfbV Ortsgruppe NürnbergFürth 1920 deutlich wird, von Anfang an diese Position. „Soll uns der VfbV das bringen, was uns schon lange gefehlt: Den Zusammenschluss aller freien Bergsportvereinigungen zu gemeinsamer, fruchtbringender Arbeit in unserer geliebten bayerischen Bergwelt, unter vollständigem Ausschluss irgendwelcher politischen Bestrebungen, zur energischen Bekämpfung des gesellschaftlichen Kastengeistes! (Chronik, J. Schindler, S. 35) Das verwirrende dieses Ausspruches ist, dass der Redner einerseits zur politischen Enthaltsamkeit aufruft, im Folgesatz jedoch mehr oder weniger den Klassenkampf propagiert. Letztlich war es unter den Verbänden der organisierten Bergsteiger der TVnD der unpolitischen Positionen grundsätzlich widersprochen hat. Der Naturfreund Prof. Dr. Theodor Hartwig formuliert es treffend 1929 im Verbandsorgan „Naturfreund“: „Man macht uns Naturfreunden von gegnerischer Seite den Vorwurf, dass wir Politik in die Berge tragen. Das ist nicht richtig. Die Politik war bereits in den Bergen, ehe es eine Natur35


freundebewegung gab.“ (Chronik, J. Schindler, S. 167) Die Zerrissenheit jener Jahre verdeutlicht sich auch darin, dass der Dresdner VKA 1930 aus dem TVdN ausgeschlossen wird. In der Weimarer Republik der ausgehenden 20er Jahre kommt es nicht nur in der Parteienlandschaft zu einer radikalen Polarisierung, sondern auch die Linke ist untereinander 36

verstritten. Die Tolerierungspolitik der SPDReichstagsfraktion gegenüber der Regierung des national-konservativen Reichskanzlers Brüning (1930 bis 1932) führte vor allem bei Teilen der Parteijugend und beim linken Parteiflügel zu anwachsender Kritik an Partei- und Fraktionsführung und mündete 1931 in der Abspaltung eines Teils der Parteilinken, welche sich als Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) formierte.


Andere schlossen sich der KPD und anderen Linksgruppierungen an.

keiten unter anderem auch für Agitprop-Unternehmungen der KPD ein.

Gerhard Grabs, aber auch viele andere Arbeiterbergsteiger aus der Vereinigten Kletterabteilung (VKA) Dresdens orientierten sich nun verstärkt auf die politische Linie der KPD. Sie gründen die Naturfreunde-Opposition Vereinigte Kletterabteilung (NFO-VKA) und setzten ihre bergsteigerischen Fähig-

„In Dresden wird in der Nacht vor dem 1. Mai 1931 durch den Bergsteiger Gerhard Grabs auf der Esse des Kraftwerks am Wettiner Platz eine rote Fahne angebracht. Erich Glaser und Franz Runge bringen eine am Schornstein an der Löbtauer Strasse an.“ (Chronik, J. Schindler, S. 203) 37


Dabei, oder auch vielleicht aufgrund der desorientierenden, zerrissenen Zeit Anfang der 30er Jahre, gewinnen ihre gesellschaftspolitischen Vision und ihr konsequentes Handeln an Popularität. Vielleicht sind es aber auch solche kleinen Formalien wie die Einführung der Kleinschreibung in ihrer Monatszeitschrift „sport und bergwacht“ ende 1931, der die NFO-VKA für viele junge Bergsteiger aus den unteren Gesellschaftsschichten attraktiv machten. Im Jahresbericht des NFO-VKA heißt es u.a., natürlich schon in Kleinschreibung: „es ist uns 1931 gelungen, einen, großen teil des vfbv zu gewinnen, so daß dieser faktisch keine bedeutung mehr hat. Auch im sbb machen sich die klassengegensätze in immer stärkeren maße bemerkbar. wenn wir anfang des jahres 270 mitglieder zählten, so ist unsere mitgliedszahl auf 400 gestiegen.“ (Chronik, J. Schindler, S. 209) 38

Man will die alten Zöpfe abschneiden, neue Wege gehen und das in jeder Hinsicht. So setzen der NFO-VKA auch in bergsteigerischer Hinsicht neue Akzente, zumindest für die Dresdner Bergsteigerszene. Er organisiert und führt 1932 eine Expedition, die „1.Deutsche Arbeiter-Kaukasus-Expedition“, durch. An der Expedition nehmen, neben NFO-VKA-Mitgliedern auch politisch unorganisierte Bergsteiger, wie das Dresdner Mitglied des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB) Willy Ehrlich oder drei Münchner TVdN-Mitglieder teil. Außerdem gehört der bekannte DuÖAV-Bergsteiger und Erfinder des Kletterkarabiners Otto „Rambo“ Herzog zum Team der Expedition. Die Öffnung des Teilnehmerkreises auch für vermeintlich bürgerliche Bergsteiger entsprach dem Kalkül so objektiv wie möglich über die Fortschritte „im Vaterland der Werktätigen“, der Sowjetunion, berichten zu kön-


nen. Die Teilnahme eher „bürgerlicher“, eher unparteiischer Bergsteiger, quasi als Zeugen, sollte dieses gewährleisten. Neben den bergsteigerischen Aktivitäten im Kaukasus war nämlich noch ein umfangreiches Besichtigungsprogramm geplant, wo die Errungenschaften der neuen Sowjet-Gesellschaft aufgezeigt werden sollte. In der Vorbereitung der Expedition konnte man schon auf informelle Kontakte in der Sowjet-Union zurückgreifen.

Die Teilnahme der Münchner TVDN-Mitglieder hatte Folgen. Die politischen Gräben, auch zwischen den linken Sport- und Kulturorganisationen, dem TVDN und dem NFOVKA, sind tief: Die Münchner Baumann, Eichberger und Weinberger werden wegen vereinsschädigenden Verhaltens von der Reichsleitung der Naturfreunde ausgeschlossen. Das gleiche Schicksal ereilt Rudolf Landgraf, bis zum diesem Zeitpunkt noch Mitglied des TVDN-Dresden war.

„Das VKA-Mitglied und Spitzenkletterer Rudolf Aehlig besucht zu diesem Zeitpunkt die Moskauer Leninschule und setzt sich unermüdlich - auch mit einigen gelungenen Tricks - für das Zustandekommen der „1. Deutschen Arbeiter-Kaukasus-Expedition im Jahre 1932 ein.“ (Roter Bergsteiger, J. Schindler, S. 22)

Doch die Vorkommnisse sind im Verhältnis zu dem, was sich einige Wochen später, anfangs 1933, ereignet von relativer Unwichtigkeit: Adolf Hitler übernimmt als Reichskanzler die Macht. Deutschland versinkt im Faschismus der Nazidiktatur, die über 12 Jahre dauern und verheerende Folgen nicht nur für die bergsteigende Arbeiterschaft haben sollte.

Die Expedition verlief erfolgreich. Den Bergsteigern „gelingen insgesamt fast 40 Gipfelbesteigungen, eine ganze Anzahl davon Erstbesteigungen (8) und Erstbegehungen (8).“ (Chronik, J. Schindler, S. 223) Auch bekamen die Bergsteiger einen umfangreichen Einblick in die Entwicklung und die tatsächlichen Fortschritte der sowjetischen Gesellschaft. Nach ihrer Rückkehr, treffen alle Bergsteiger im Rahmen von Vorträgen schon im Herbst 1932 auf ein großes Interesse. „Hans Eichenberg hält in München vor ca. 1600 Personen seinen ersten Vortrag über die Kaukasus Expedition. Veranstaltet von der NFO-VKA findet im Dresdner Kristallpalast ein erster großer öffentlicher Vortrag über die Kaukasus-Expedition mit ca. 1800 Besuchern statt.“ (Chronik, J. Schindler, S. 225).

Zwar versucht die Reichsleitung der Naturfreunde in bester Wendehalsmanier einem Verbot des Vereins zu entgehen, doch „das Bekenntnis zur Staatsbejahung des neuen und sozialen Staats, sowie dem Angebot zur ehrlichen und positiven Mitarbeit für Volk, Staat und Nation“ (Denkschrift vom 9. Mai 1933 der Reichsleitung des TVND) nutzt, wie bei vielen anderen „nichtvölkischen“ Organisationen nichts. „Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 wurden der Touristenverein die Naturfreunde (TVDN), der „Verband freier bergsportlicher Vereinigungen (VfbV), die Naturfreunde-Opposition (VKA) und viele andere Organisationen verboten und aufgelöst, sowie ihr Eigentum samt Hütten beschlagnahmt. (…) Einige Mitglieder der Naturfreunde-Opposition (VKA) und des TVDN gingen im Auftrage ihrer Parteien 39


(KPD, KPD-O, SAP, SPD) nach Böhmen (…) und leisteten in den Grenzgebieten zu Sachsen und Schlesien antifaschistische Arbeit. Ein Teil ehemaliger Mitglieder der Naturfreunde-Opposition (VKA) kam mehrfach in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz zu illegalen Treffs zusammen und organisierte eine weitverzweigte Tätigkeit: Schleusung Verfolgter über die Grenze, Transport von Literatur über die Grenze, Kurierdienste, Anbringen von Losungen, Unterstützung Verfolgter und ihrer Angehörigen.“ (Roter Bergsteiger, J. Schindler, S. 8)

lebensgefährlich erkrankt, 1945 befreit.“ (Rote Bergsteiger, J. Schindler, S. 23)

In dem Reader ‚Rote Bergsteiger‘ von Achim Schindler sind viele detaillierte Informationen dazu veröffentlicht. Die Berichte von der illegalen Widerstandsarbeit nach dem Verbot der Organisationen und Verbände der Arbeiterbergsteiger 1933 lesen sich zum Teil wie ein Politkrimi, für die viele beteiligten ArbeiterbergsteigerInnen jedoch mit tragischen Ausgang: Achim Schindler verweist in seinem Reader auf 33 Opfer, darunter eine Frau, allein aus dem Zirkel der Sächsischen Wanderer und Bergsteiger, die, oft nach jahrelange KZ-Aufenthalt mit körperlichen und seelischen Foltern, hingerichtet wurden.

Literaturhinweise: 1.   Der Alpinismus, Rainer Amstädter, WUV-Universitätsverlag, 1996 2. Fight Gravity, Kurt Albert, tmms-verlag, 2005 3. Illustrierte Geschichte des Arbeitersports, Herausgeber J. Teichler und G. Hauk, Dietz-Verlag, 1987 4. Kaukasus, Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, Buchendorf Verlag, 2002 5. Chronik und Dokumentation zur Geschichte von Wandern und Bergsteigen in der Sächsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen, Teil II: Vom Jahr 1919 bis zum Jahr 1932, Joachim Schindler, Herausgeber Joachim Schindler, 2001 6. Rote Bergsteiger, Joachim Schindler, Herausgeber Alternatives Kultur- und Bildungszentrum e.V. Pirna, 2008.

Gerhard Grabs kam mit dem Leben davon. Schon 1933 festgenommen und im KZ Hohnstein, später in der SS-Kaserne in Dresden -Trachau inhaftiert, wurde er 1937 vom Volksgerichtshof zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Inhaftiert blieb er jedoch im KZ Buchenwald bis zum Ende der Naziherrschaft im April 1945. Ein ähnliches Schicksal hatte Elisabeth Grabs zu erleiden. Sie „musste ihren 10 Monate alten Sohn bei ihrer Mutter zurücklassen, kam nach Aufenthalt im Untersuchungsgefängnis Dresden in das berüchtigte Frauen-KZ Ravensburg und wurde dort, 40

An sie, aber auch an viele andere Opfer unter den Arbeiterbergsteigern, die engagierte und aktiv im Widerstand gearbeitet haben, erinnern bis heute weder Gedenksteine noch andere Mahnmale. Sie passten und passen einfach nicht in die Geschichtsaufarbeitung auch des heutigen, wiedervereinten Deutschlands. Dieter Staubach im Winter 2010

Die beiden letzten Veröffentlichungen „Chronik und Dokumentation zur Geschichte von Wandern und Bergsteigen in der Sächsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen“ sowie „Rote Bergsteiger“ können unter der Mailadresse agataachim@t-online.de bezogen werden.


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Anzeige Sportsonnenbrille im Gebirge? Wenn die Bergretter auf den Gipfeln zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien einen „Bergtouristen“ in Sandalen auflesen, ist dem Kraxler die Standpauke sicher – und das zu Recht: Wer glaubt, mit ungenügender Ausrüstung die Berge bezwingen zu können, ist schnell ein Fall für den alpenweiten Handy-Notruf. Genauso unvernünftig ist es, ohne passende Brille in die Berge aufzubrechen. In den Bergen gilt: Für Trittsicherheit beim Auf- und Abstieg sorgen nicht nur geeignetes Schuhwerk, sondern auch gute Sicht mit der richtigen Brille. Als modisches Accessoires ist die passende (Sonnen-)Brille in der Bergeinsamkeit zwar nicht unbedingt vonnöten – schließlich sitzt man eher auf urigen Hütten bei der Brotzeit als im angesagten Eiscafé an der Uferpromenade. Dafür kommt der Brille beim Marsch durchs Gebirge eine wichtige Schutzaufgabe zu. Je höher man hinaufsteigt, desto intensiver wird die UV-Strahlung. Die ultraviolette Strahlung ist zwar unsichtbar, sie kann aber bei hoher Konzentration oder langer Dauer schnell zu einer schmerzhaften Entzündung von Binde- oder Hornhaut führen. In Extremfällen können UV-Strahlen die Augen sogar dauerhaft schädigen. Im Gebirge gilt daher in jedem Fall: Brille auf! Sind die Augen gerötet oder tränen, ist der Bergurlaub erst einmal vorbei – dann hilft den Augen nur eine mehrtägige Pause. Für die Tour in die Berge empfiehlt sich, neben ausreichendem UV-Schutz auch auf die passende Tönung der Brille zu achten. Ein weit verbreiteter Irrtum ist die – falsche – Gleichung: Je dunkler die Brillengläser getönt sind, desto höher ist der Blendschutzfaktor. Renommierte Hersteller von Brillengläsern haben den Blendschutz in fünf Kategorien von 0 bis 4 unterteilt. Wenn es nicht gerade über schneebedeckte Alpengipfel geht, ist eine Brille mit der Filterstufe 3 und einer Lichtdurchlässigkeit von acht bis 18 Prozent absolut ausreichend. Besonders geeignet für Hochgebirgswanderungen sind Brillengläser, die neben UV-Schutz einen sogenannten „Blue-Blocker-Effekt“ haben. Diese Filtergläser reduzieren auch kurzwelliges blaues Licht und wirken stark kontraststeigernd, was sich positiv auf die Sicherheit bei Wanderungen auswirkt. Nähere Informationen und ausführliche Beratungen erhalten Sie bei sport:optic, Hagener Str. 295, 44229 Dortmund, Tel.0231/1815840. Oder Sie schicken uns eine E-Mail unter info@sport-optic.com.


Augenoptik f端r Sportler Eine Sportbrille bietet: perfekte Abschirmung der Augen 100 % UVA-/UVB-Schutz und Schutz im IR-Bereich Trittsicherheit durch optimales Sehen

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Ich werde Mitglied bei den Naturfreunden OG Do-Kreuzviertel Unter Anerkennung der Vereinssatzungen erkläre ich hiermit meinen Beitritt zu den Naturfreunden, Ortsgruppe Dortmund-Kreuzviertel

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Erziehungsberechtigte/r Einzugsermächtigung Hiermit ermächtige ich den Touristenverein “Die Naturfreunde“, Ortsgruppe Dortmund-Kreuzviertel, meinen Beitrag bis auf Widerruf jeweils bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos im Lastschriftverfahren einzuziehen. Kontoinhaber/in Bankleitzahl Kontonummer Kreditinstitut

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