Naturfreunde Dortmund Programmheft 2012

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Naturfreunde Programmheft 2012


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Gesch채ftsf체hrer: Jonas Recklebe Bruchhagen Horst Adlerstr.42a, 44137 Dortmund

- Programmsteuerungen (EIB u.a.) - Blitzschutz - Energieberatung - Baubiologische Beratung und Ausf체hrung

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Bergsteigen mit den Naturfreunden Für uns NATURFREUNDE ist Felsklettern und Bergsteigen ein Sport wie jeder andere. Freude an der Bewegung, das Spiel mit unseren Körperkräften, das Training für geplante Ziele. Doch Klettern und Bergsteigen sind mehr. Nur wenige Sportarten bieten dir gleichzeitig ein so intensives Erlebnis von Natur und Landschaft. In der Gemeinschaft mit anderen wird dein soziales Verhalten geschult, du lernst gemeinsam Schwierigkeiten zu bewältigen und auch mit dem eigenen Frust und der Angst fertig zu werden. Voraussetzung für das Bergwandern und Felsklettern sind allerdings solide Vorkenntnisse, das Erlernen der Sicherungs- und Klettertechnik. Gelegenheit hast du dazu bei uns unter der Anleitung ausgebildeter und geschulter Hochtouren-, Sportkletter und BergsteigerführerInnen. Wir verfügen unter anderem auch über eine ca. 100qm große Kletterwand in der Sporthalle Nord 1 in Dortmund. Dort trainieren wir zweimal wöchentlich kostenlos und bereiten uns über den Winter auf das Klettern an den Naturfelsen im Sommer vor. Im übrigen verstehen wir NaturfreundebergsteigerInnen und FelskletterInnen uns nicht nur als BergsteigerInnen pur. Wir sehen auch über den Watzmann hinaus. Umweltbewußtes Denken und Handeln,Verbreitung unseres NATURFREUNDE–Alpenschutz–Programmes sowie die Zusammenarbeit mit Initiativen wie den „IGKlettern“ liegen uns ebenfalls am Herzen. In diesem Sinne ist jeder bei uns willkommen. „Die Naturfreunde“

Foto Titelseite: Ilja Keseberg - Naturpark Texelgruppe, Südtirol

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Bouldern in Fontainebleau Die Suche nach der perfekten Bewegung

Ende März 2011 machte sich ein Teil von uns Kletteren auf die Felslandschaft von Fontainebleau zu erkunden. Während der Anreise mit sehr gemischten Gefühlen, da es für mich der erste Boulderurlaub im freien war und mich mir nicht wirklich vorstellen konnte wie das erklimmen von kleinen Felsblöcken die überall in der Gegend verstreut liegen den genauso viel Spaß machen sollte wie das Klettern an langen Wänden. Doch ich sollte sehr schnell eines Besseren belehrt werden und in diesem Urlaub noch viel Spaß haben.

obachter wie eine sehr kuriose Reise nach Jerusalem gewirkt haben muss. Sobald man einen dieser begehrten Sonnenflecken erreicht hatte konnte man von Daunenjacke und Handschuhen zum T-Schirrt wechseln.

Als wir den Campingplatz erreichten, wollte das Urlaubsgefühl aber noch nicht so recht aufkommen, denn es fehlte etwas ganz entschiedenes für jeden Kletterurlaub, es waren einfach keine Berge ja noch nicht einmal Hügel zu sehn. Es war einfach alles Flach. Dazu der Sandboden, der dort überall ist. Es fehlte eigentlich nur noch das Meer und man hätte glauben können, am Strand zu sein. So ging ich am ersten Abend mit sehr gemischten Gefühlen ins Bett.

Endlich angekommen begannen wir sofort damit die Felsblöcke zu erklimmen, um uns aufzuwärmen und zumindest ich wunderte mich doch sehr wie schwer es mir den fiel die vermeintlichen vierer und fünfer Routen zu klettern. Schnell jedoch ging es vom Leichten zum Schweren und wir standen immer öfter vor Felsblöcken an denen zwar farbige Pfeile darauf hindeuteten das es nach oben gehen sollte wir aber keine Ahnung hatten wie das denn anzustellen ist. Das prägendste Erlebnis hierzu war ein ziemlich alter Franzose, so ca. 70 Jahre der an uns, die wir da im Halbkreis sehr ratlos um den Felsen standen, vorbei ging, kurz unsere großen Bouldermatten zur Seite, seine kleine handelsübliche Fußmatte auf den Boden legte, um die Route die wir alle vorher

Am nächsten Morgen war es erst mal bitter kalt und alle versammelten sich dick eingepackt zum Frühstück, wo wir versuchten mit den Tischen und Stühlen den Sonnenflecken zwischen den Bäumen hinterherzulaufen. Was wohl für den geneigenten Be2

Gut gestärkt und zu allem bereit machten wir uns nun auf zu den Felsblöcken in der Dünnenlandschaft von Fontainebleau, nachdem wir uns als Kletterer etwas über die kleinen Zahlen im Kletterführer gewundert hatten, doch mit der Bewertung sollten wir alle noch unser blaues Wunder erleben.


duzende male probiert hatten, nach oben zu schweben als ob es eine Treppe sei. Anschließend winkt er freundlich vom Block und entschuldigt sich bei uns mit der Aussage, heute wäre ja auch schlechtes Wetter zum Bouldern und deshalb sei das ganze ja auch nicht so leicht. Doch genau dieser Moment war es, der mich fürs Bouldern begeisterte. Man steht vor einem Felsen, mit seinem ganz eigenen Problem und hat keine Ahnung wie das Ganze funktionieren soll. Am besten in einer Gruppe von Leuten. Dann versucht der erste etwas und schafft einen Zug, hat aber keine Idee wie es denn von da an weiter geht. Jetzt kommt der nächste ins Spiel, der zwar nicht auf den ersten Zug gekommen wäre aber dafür jetzt an der zweiten Stelle die Bewegungsidee hat um diese zu meistern. So geht das ganze weiter, Zug

für Zug wird reihum versucht und diskutiert was den klappen könnte bis man schließlich die Route, die man am Anfang für unmöglich gehalten hat, aus vielen kleinen Bewegungsmustern zusammengesetzt. Dann hat man sie endlich, die perfekte Bewegung für diese eine Route, die auf einmal wegen ganz vieler Feinheiten funktioniert. Der größte Unterschied zum Klettern ist wohl, dass man sich über jede seiner Bewegungen an der Wand einen Plan machen muss und das der ganze Plan scheitern auch kann, nur weil der Fuß mal zu weit links steht oder falschrum gedreht wurde. Dinge die einem beim Klettern nur selten auffallen, da man kaum Routen macht, bei denen jede Bewegung bis an die Leistungsgrenze geht. Daher ist Bouldern so wie viele Schlüsselstellen hintereinander zu klettern.

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Gerade jedoch diese präzisen Abläufe sind es die das Bouldern so unglaublich kommunikativ machen. Jeder gibt jedem Tipps und jeder ist auch früher oder später auf die Tipps der Anderen angewiesen um die Routen zu schaffen, da kaum jemand alles auf Anhieb hinbekommt. So verlief dann auch unser Urlaub in Bleau. Wir zogen als Gruppe los und suchten uns Routen oder Parcours, die wir zusammen bewältigten. Bei denen sich immer mal wieder für ein zwei Felsen andere Boulderer anschlossen und so sowohl neue Bewegungen als auch einfach lustige Gespräche entstanden. Außerdem filmten wir einige unserer Boulder und diese Videos schauten wir dann abends mit der einen oder anderen Flasche Wein an, was für sehr spaßige Abende sorgte. Hierzu sei eine Anekdote erzählt bei der unser Präsi wohl der Leidtragende ist. An einem Felsblock an dem wir besonders lange hingen - relativ hoch und etwas überhängend - entstand so ein Video wo der Präsi sich vor seinem Durchstiegsversuch einen Chalkbag geliehen hatte, welcher wie mit Stolz berichtet wurde, aus dem Yosemite stamme und daher besonders groß sei. Dieser Chalkbag baumelte nun sehr unvorteilhaft an einer viel zu langen Schnur am Präsi herum, und er versuchte immer wieder, nachdem er die Schlüsselstelle bereits überwunden hatte verzweifelt eine Hand in diesen Sack zu bekommen, was ihm jedoch nicht so recht gelingen wollte. Zwischendurch war immer wieder »Scheiß Chalkbag« und »dummes Yosemite« zu hören. Schlussendlich gelang es ihm zwar die Hand irgendwie hinein zu bekommen, doch nun stecke diese schon auf dem Rücken verschnürt fest und wollte den schönen Chalkbag so gar nicht wieder verlassen. Was nach einigen weiteren Verwünschungen dazu führte, dass während sich die Zuschauer vor Lachen am Boden kugelten der Präsi mit einer Hand auf dem Rücken wieder abspringen und so die ganze Route nochmal wiederholen musste.

Felix Kersting

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Sicherungstechniken beim Hallenklettern Aus Sicht einer frischgebackenen Fachübungsleiterin

Es ergab sich dieses Jahr so, dass das Naturfreundeheft der Ortsgruppe Kreuzviertel sich mit dem Thema „Frauen und Klettern“ befassen sollte.

Klettern ist ganz offensichtlich ein Trendsport geworden. Überall sprießen Kletterhallen aus dem Boden und immer mehr Menschen können sich für diesen Sport begeistern.

Mein Beitrag sollte eigentlich ein Erfahrungsbericht werden. Bevor ich anfing zu schreiben, bewegte ich das Thema ein paar Tage in meinen Gehirnwindungen hin und her und kam ziemlich schnell zu dem Schluss, das Frauen und Männer im Klettersport gleichermaßen angesehen und erfolgreich sind. Zwar kann man bei dem Blick auf die Trainerseite dieses Heftes bezüglich des Männer/ Frauenverhältnisses auf falsche Schlüsse kommen - aber das ist maximal ein sehr lokales Problem.

Das ist auch gut so, den Klettern ist ein Sport, der sowohl die ganzheitliche Fitness und die Motorik fördert aber auch, aufgrund des großen Vertrauens, welches der Kletternde dem Sichernden entgegen bringen muss, ohne soziale Kompetenzen nicht auskommt. Aber die „bunten Knöppe“ und die Cafe und Bar Atmosphäre am Rande des Geschehens, lenkt leicht davon ab, das Klettern auch ein Risikosport ist.

Ein Besuch in der Kletterhalle »Bergwerk«, hielt einige Ereignisse für mich bereit, welche diesen Text direkt beeinflussen: Als ich am 3.12.2011, immer noch mit dem Themenbericht „Frauen und Klettern“ im Hinterkopf die Kletterhalle betrat, schlug mir ein Geräuschpegel entgegen, den man eher aus dem Freibad gewohnt ist. Ein buntes durcheinander von Frauen, Männern und Kindern erstreckte sich auf dem Boden, an den Wänden und teilweise sogar unter der Decke.

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Meiner Meinung nach ist das, worauf es beim Klettern in erster Linie ankommt, dass man sicher wieder runter kommt, nachdem man mit viel Freude rauf geklettert ist. Das was man als Hallenkletterer unbedingt richtig machen MUSS ist das Sichern und der Partnercheck. Wenn man sicherheitstechnische Fehler macht, ist man sich dessen bestimmt nicht bewusst, man hat ja schließlich seinen Sicherungsschein gemacht, aber vielleicht ist das ja auch schon ein paar Monate her und ohne regelmäßige Übung und ständige Anregungen von „ erfahrenen Augen“ schleichen sich schnell Fehler ein, besonders, wenn es laut und


Sichern mit HMS

Ablassen mit HMS


Sichern mit dem Tube

Ablassen mit dem Tuber

Sichern mit dem Grigri

Ablassen mit dem Grigri

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voll ist, und man dadurch Unkonzentrierter wird.

Außerdem wichtig, der PARTNERCHECK (in der Halle):

Die alten Kletterhasen sind auf den Ansturm von so vielen neuen begeisterten und häufig sehr jungen Klettersportlern nicht vorbereitet.

- der GURT muss richtig angezogen und zu sein. - das SICHERUNGSGERÄT muss richtig eingelegt sein und der dazugehörende Karabiner zugeschraubt. - der ANSEILKNOTEN muss richtig und auch am Zentralpunkt des Klettergurtes befestigt sein.

Also, wer sich nicht 200% sicher ist beim Sichern sollte lieber noch einmal nachfragen. Hier, die wichtigsten Infos, zu den gängigsten Sicherungsgeräten: (Die Bremshand gehört grundsetzlich ans Bremsseil) HMS-Sicherung: Der Halbmastwurfknoten in Kombination mit HMS-karabiner,ist eine sehr praktische Sicherung, da man kein zusätzliches Sicherungs Gerät braucht. Außerdem hat man sehr viel Bremswirkung und trotzdem die Möglichkeit dynamisch zu sichern. Tube: Mit dem Tuber kann man gut und „flüssig“ sichern. Er zeichnet sich durch seine dynamische Bremswirkung aus. Bei falscher Handhaltung (Bremsseil nach oben) hat er allerdings so gut wie keine Bremswirkung mehr. Grigri: Dieses halbautomatische Sicherungsgerät blokiert bei ruckartigem Zug am Seil automatisch. Die Bedinung des Gerätes ist verhältnismäßig kompliziert und seine halbautomatische Funktion verleitet zu Unaufmerksamkeit. Aktives Nachgeben des Sicherers ist für einen dynamischen Sturz erforderlich. Mit dem Grigri kann nur im Nachstieg gesichert werden.

Nun zurück zum Erfahrungsbericht: Ich habe mich bei den Naturfreunden im Kreuzviertel als Frau immer sehr wohl gefühlt und hätte das sicherlich auch als Mann getan. Ich habe das große Glück in einer Zeit und an einem Ort geboren zu sein, in dem Frauen und Männer zusehends gleichberechtigter behandelt werden. Ich finde beim Klettern ist das schon sehr gut gelungen. (Das alles ist natürlich meine persönliche Meinung. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass ich mit diesem Bericht allen gerecht geworden bin.) Berg frei! Esther-Maria Baeske Anmerkung der Redaktion: Es ist uns als Redaktion bewusst, dass es weit mehr als zwei Seiten braucht, um das Thema Sicherungstechniken ausreichend zu erklären. Dieser Artikel versteht sich als ein Auszug aus der Gesamtthematik. Es ist unbedingt angeraten, sich darüber hinaus ausführlicher mit diesem Thema zu beschäftigen.

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Bergwanderfreizeit von und mit Michael Hollstein Hotel Kranebitt, bei Kematen im Pfitschtal, Südtirol 2. bis 16. Juli 2011

Nur ein Tag. Der intensive Kuhstallgeruch aus dem Stall unter uns ist (nach einer ganzen Nacht darin) kaum noch wahrnehmbar. Um mich herum macht sich dieses auffällige Rascheln breit, das entsteht, wenn jeder versucht, Geräusche zu vermeiden. Unter Aufbietung allen akrobatischen Geschicks, schwinge ich meine noch müden Knochen durch den fenstergroßen Einstieg unseres Lagers, um mich an der Kuhtränke frisch zu machen - keinen Augenblick zu früh, denn schon nimmt das Vieh diese in Besitz. Gegen Ende des Frühstücks möchte Karin den zu Beginn angebotenen Almkäse probieren und reißt damit nicht nur die Almwirtin aus ihrem vorgesehenen Tagesablauf. Deutlich schlimmer beeinflusst die einzige Toilette der gut besuchten Simile-Mahdalm (2011m) unsere Zeitplanung. Als Letzter an der Reihe habe ich noch nicht einmal die Bergschuhe an meinen Füßen, als Michael zum Aufbruch bläst. Hektisch hetze ich hinterher und bemerke erst 45 Minuten später, dass meine Trinkflasche noch unten an der Alm steht. Still wird es, als ich mich alleine auf den Rückweg mache, und einsam steht meine Flasche dort, wo ich sie zurückgelassen hatte - auch die Brausetabletten perlen nicht

mehr. Deckel drauf, die Aufholjagd kann beginnen. Obwohl ich zügig unterwegs bin, ist der eigene Tritt unglaublich erholsam: Kein Wort stiehlt mir den notwendigen Atem keine Pause den Schwung, und oberhalb des Wilden Sees hole ich die Anderen bei einer etwas längeren Rast ein. Ob wir ohne meinen Abstecher ein Bad in dem großen See bekommen hätten? Den Aufstieg zur Wilden Kreuzspitze (3132m), auf dem sich die Extratour bei mir deutlich bemerkbar macht, müssen wir uns mit zahlreichen anderen Bergsteigern teilen. Vom Gipfel aus können wir dafür neben dem Kirchturm von Kematen unter uns auch Wulf ausmachen, der sich für den Steig am Gipfel vorbei entschieden hatte. An dem langen Schutthang führt kein Weg vorbei, die Schneefelder darin sind eine willkommene Abwechslung. Ein Murmeltier begehrt Einlass am Toilettenhäuschen der geschlossenen Sterzinger Hütte - wir ruhen uns lieber ein wenig aus, denn noch immer haben wir beinahe 1000 Höhenmeter Abstieg vor uns. Trotz einer eiskalten Erfrischung unterhalb des Naturdenkmals „Tropfstein-Quelle“ ordert Volker in Burgum (1372m) für Trixi und Karin und sich selbst ein Daumentaxi. Michael, Bert, Wulf und ich wollen in der Hitze auch nicht auf den Bus warten, überqueren 11


auf der desolaten Holzbrücke den Pfitscher Bach und nehmen den Fußweg nach Kematen, wo müde Gesichter den morgigen Ruhetag herbeisehnen. Alle Touren und viele Bilder zur Freizeit unter http://klopf-klopf.de/reisen/ Ilja Keseberg

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Frauen im Klettersport

Kommst Du mit Klettern? Klar, ich brauch´ nur noch meinen Rucksack und bin gleich startklar. So oder ähnlich hörte es sich noch vor drei Jahren an wenn ich Klettern ging. Heute ist der logistische Aufwand ungleich höher und vergleichbar mit dem Auszug aus Ägypten. Nicht ganz unbeteiligt daran sind Kiara (3 Jahre) und Marie (10 Monate). Bei der gleichen Fragestellung wären da nur noch ein paar nicht unwesentliche Dinge zu klären wie: Kinder satt, ausgeschlafen, genug Proviant, Trinkflasche, frische Windeln, jedes Kind komplett angezogen, Schnuller, Bestechungsangebote für übelgelaunte Zöglinge, Babytrage als Schlafstätte für die Kleine usw. usw. Wenn ich genau nachdenke, könnte ich nur mit der Aufzählung dieses Programmheft füllen. Und ist nur ein Detail vergessen wie z.B. ein Schnuller kann eine Route in der Kletterhalle auch schon mal 12 Euro kosten. Aber auch wenn die kleinen Heidschnucken einem ganz schön die Kletterenergie rauben, würde ich sie doch für kein Geld der Welt hergeben. Angefangen hat alles vor langer Zeit als der Begriff Kletterhalle noch eine Utopie wie von Jules Verne war.

Irgendwann hatte mich ein Freund eines Freundes meine erste Kletterroute an den sieben Jungfrauen im Hönnetal hochgezogen. Das war 1984 und ich als altes Vorstadtkind kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man, war das schön. Oben auf dem Gipfel zu sitzen und bei schönem Wetter über das ganze herbstliche Hönnetal zu gucken. Erstaunlicher Weise habe ich in den folgenden Jahren immer wieder Kletterer kennengelernt. Aus heutiger Sicht mag das nichts Ungewöhnliches gewesen sein, aber damals waren Kletterer die absoluten Exoten, wenn nicht „Irre“. So war auch noch nicht von Freeclimbing die Rede, sondern vom Training für die Alpen. Die Bruchhauser Steine mit ihrer 90 Meter hohen Bornsteinnordwand waren schon sehr geeignet dafür. Es herrschten ähnliche Bedingungen. Das Wort Bohrhaken war anscheinend noch nicht erfunden oder nicht bis in die Niederungen des Sauerland vorgedrungen und die Abstände von einem geschlagenen Haken zum anderen eher alpin. Außerdem war das Wetter immer ein paar Grade kälter als zu Hause und die Luftfeuchtigkeit lag jenseits von gemütlich.

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In Ermangelung jeglicher Kletterhallen lag das Klettern im Winter brach. Erst als wir uns entschlossen hatten einen Kletterübungsleiterschein zu machen, wurde die Notwendigkeit eines Wintertrainings sichtbar.

unser Kletterhallenersatz. Im Sommer kam dann noch das „Toilettenhäuschen“ am Stadion Rothe Erde dazu, an dem man an der Sandsteinfassade erstaunlicher Weise super Kraftausdauer trainieren konnte.

Dieter tat eine Muckibude unter dem Westfalenstadion auf. Das war so eine ehemalige ausrangierte Trainingskatakombe von LG Olympia. Es waren zwei Räume, der eine belegt mit ziemlich schrägen Vögeln die nichts anderes zu tun hatten, als Eisen zu verbiegen und deren Muskelumfang nicht unwesentlich vom Inhalt des Kühlschranks abhing der ebenfalls dort stand. Das die Wand darüber mit einem Pin–up Kalender verziert war rundete das Bild ab.

So außergewöhnlich unser Kletterersatztraining auch war, es hatte sich gelohnt. Im Frühjahr darauf konnten wir zu Fünft unseren Übungsleiterschein entgegen nehmen.

Den zweiten Raum hatten ein paar Normalos in Beschlag genommen und wir. Kurz und gut, zweimal in der Woche war das dann

Auch ich hatte einen Heidenrespekt vor dem Vorstieg und hab mich immer sehr gefürchtet oder habe den Service des Nachstiegs

Bis zu diesem Zeitpunkt waren Frauen in der Kletterszene eher die Ausnahme und wenn, waren sie „Freundinnen von“ und bewegten sich maximal bis zum fünften Schwierigkeitsgrad, im Nachstieg versteht sich.

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genossen. Doch spätestens beim Übungsleiterschein musste ich eine 7+ vorsteigen. Beim Sturztraining ging es mit viel Gekreische vonstatten und ich hasse es bis heute mutwillig ins Seil zu stürzen. Wenn ich heute falle, bin ich glücklicherweise so konzentriert auf die Route, dass ich erst im Seil sitzend realisiere das ich gestürzt bin. Langsam kamen Kletterhallen in Mode und auch wir bekamen in der Halle Nord eine Kletterwand. Als in Köln eine neue Halle aufmachte und dies mit einem Kletterwettkampf eröffnet wurde, meldeten Uwe und ich uns an. Ein paar Tage zuvor bekam ich die Unterlagen zugeschickt. Während des Lesens fing mein glühendes Emanzenherz kräftig zu pulsieren an. Stand da doch tatsächlich dass die 16

Frauen ein geringeres Preisgeld bekommen sollten als die Männer. “NICHT MIT MIR“ Ich verfasste einen geharnischten Leserbrief an den Rotpunkt, ein über die Landesgrenzen bekanntes Klettermagazin. Mit diesem Brief in der Tasche fuhr ich zum Wettkampf. Nachdem alle KletterInnen zusammengerufen und die Wettkampfbedingungen erklärt waren, fragte der Moderator ob noch jemand eine Frage hat. Das war mein Stichwort. Ich ging mit ziemlich weichen Knien zum Podium und hielt eine flammende Rede über das Klettern das ich bisher sehr gleichberechtigt kennengelernt hatte und forderte für 100% Leistung 100% Bezahlung. Ich tat kund dass, wenn meine Forderung nicht akzeptiert würde, ein Leserbrief an den Rotpunkt ginge und ich den Kletterwettkampf boykottieren würde. Außerdem forderte ich die Frauen auf dies




mir gleich zu tun. Ich erntete Beifall und Gefrotzel. Ausgerechnet eine Frau meinte wir wären ja auch weniger Frauen und das wäre schon in Ordnung. Zu meinem Erstaunen zog sich das Organisatorenteam zu Verhandlungen zurück. Auch wenn ich damals nur den vierten Platz gemacht hatte, hatte ich an diesem Tag einen viel größeren Sieg errungen. Was sollte ich auch mit einer Jahreskarte in einer Kölner Kletterhalle.

mit einer reinen Frauenkombo unterwegs. Super! Nicht das ich das Klettern mit Männern nicht gut finde. Aber es stärkt das Selbstverständnis von Mädchen und Frauen weibliche Vorbilder Vorsteigen zu sehen. So der Countdown läuft, gute Nacht und nur Mut beim Vorsteigen!

So jetzt muss ich mich aber langsam beeilen, heute Nacht gegen drei Uhr fordert die kleine Heidschnucke eine Flasche. Nicht das sie schreit aber auch in ihrem Babypalaver quatscht sie so laut, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Und Morgen früh zwischen sechs und acht Uhr kommt Kiara runter zum Kuscheln. Ist ja süß, aber müde ist müde. Durch die vielen Kletterhallen ist es viel einfacher geworden. Mittlerweile sehe ich viele Frauenseilschaften und es gibt viele Vorstei gerinnen. Letztes Jahr war ich ein paar Tage

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»Die   Frau ist der Ruin des Alpinismus (Paul Preuss)« Ein historischer Abriß der langen Geschichte der weiblichen Emanzipation im Bergsport

Als die Amerikanerin Meta Brevoort 1876 die 3.765 m hohe Südspitze des Grande Ruine im Dauphine bestiegen hatte, sahen sich die Honoritäten des 1875 gegründete englischen Alpine Club bemüßigt für diese Leistung das erste Mal, allerdings auch das einzige mal, ein weibliches Wesen aufzunehmen. Die Sennerhündin Tschingel, die Meta Brevoort begleitet hatte, wurde zum Ehrenmitglied des elitären Männerzirkels britischer Bergsteiger ernannt. Das Meta Breevort dabei übersehen wurde, war allerdings kein Zufall, sondern entsprach der tiefsten Überzeugung der elitären Vertreter des männlich dominierten Alpinismus des 19. Jahrhunderts. Daran sollte sich bis tief ins 20. Jahrhundert hinein nicht viel ändern. Die Anfänge Das 1900 Jahrhundert war die Zeit der großen Eroberung der hohen und höchsten Berge der Alpen. Der Startschuss dazu war schon mit der Erstbesteigung des Mont Blanc, des höchsten Gipfels Europas, 1786 durch den italienischen Arzt Michel-Gabriel Paccard und dem französischen Kristallsucher Jacques Balmat gefallen. Hintergrund der Besteigung waren jedoch weniger bergsportliche Ambitionen: Der Genfer Naturforscher Horace Bénédict de Saussure hatte für die Erstbesteigung des Mont Blanc eine Belohnung ausgelobt. Als er 1787, ein Jahr 20

nach der Erstbesteigung mit Hilfe von Bergführern aus Charmonix den Gipfel selber erreichte, führte er umfangreiche naturwissenschaftliche Untersuchungen durch. So ließen sich Bergsteiger wie Saussure bis in die dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts mehr von einem universellen, naturwissenschaftlichen Interesse leiten als von dem Willen zur Eroberung oder gar sportlichen Ambitionen. Als Leitfigur dieses Bergsteigertyps kann der Gelehrte Alexander von Humboldt stehen, der schon 1802 im Rahmen seiner Forschungsarbeiten bei der Besteigung des Chimborazo (6.310 Meter) einen Höhenweltrekord aufstellte, natürlich auch mit dem Ziel umfangreiche naturwissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen. Dass in dieser Phase kaum Frauen in den Chroniken der Alpingeschichte auftauchten, war nicht verwunderlich: Frauen war zu diesem Zeitpunkt der Geschichte eine klar definierte gesellschaftliche Rolle zugeordnet. Zurückgedrängt in Haus und Küche war sie in erster Linie auf die Rolle als Mutter fixiert und hatte sich um die Familie und den Haushalt zu kümmern. Im Zeitalter der Romantik (1795–1840) vergrößerte sich die Zahl der bergbegeisterten Reisenden erheblich. Dabei waren es häu-


fig privilegierte Adelige, aber zunehmend auch das durch die Industrialisierung reich gewordene Bürgertum, die als Bergtouristen in die Alpen reisten. Unter diesen Bedingungen traten auch erste Frauen in den Bergen in Erscheinung. Vereinzelt durften sie ihre bergsteigenden Männer oder auch Brüder begleiten. Die Ausgrenzung von Frauen aus allen wesentlichen Bereichen der Gesellschaft war obligatorisch und traf für alle sozialen Schichten zu. Der Zugang zu Bildung, Kultur, Sport und Politik war ihnen verstellt. Gehörten die Frauen dem sozial schwachen und armen Teilen der Bevölkerung an, was für die große Zahl der weiblichen Bevölkerung jener Zeit zutraf, war ihr Leben vom alltäglichen Überlebenskampf gekennzeichnet. Für den damals aufkommenden Alpentourismus fehlten ihnen die Zeit und natürlich das Geld. Sich diesen alltäglichen Überlebenskampf zu erleichtern, war auch das Motiv für die erste Besteigung des Mont Blanc durch eine Frau. Marie Paradis, eine einfache 22jährige Bauernmagd aus Chamonix, ließ sich 1808 von Jaques Balmat und zwei anderen Bergführern überreden den Berg zu besteigen. Ihre Hoffnung dadurch berühmt zu

werden und finanziell davon zu profitieren, ging auf. Zwar musste sie letztlich unter Höhenkrankheit leidenden auf den Gipfel geschleppt werden, aber wieder im Tal eröffnete sie eine gut gehende Schankstube, die von den neugierigen Touristen aufgesucht wurde, um Marie, während sie Tee tranken, zu begaffen . Die zweite Frau auf dem höchsten Berg Europas, die französische Adlige Henriette d’Angeville, hatte vielleicht ähnliche Motive was den Wunsch anging berühmt zu werden. Ihre Ausgangslage war jedoch eine völlig andere. Begütert und mit reichlich freier Zeit ausgestattet, hatte sie sich im Gegensatz zu Marie Paradis gut auf die Besteigung vorbereiten können. Sie stellte sich 1838 eine schlagkräftige Mannschaft aus sechs Führern und sechs Trägern zusammen. Der Proviant der Gruppe umfasste unter anderem zwei Hammelkeulen, zwei Ochsenzungen, 24 Hühner, 18 Flaschen Rotwein, ein Fass Weißwein und ein Topf Suppe. Auch sie wurde höhenkrank, erreicht jedoch mit großer Willenskraft selbstständig den Gipfel, wo sie dann ihren Sieg mit einem standesgemäßen Glas Champagner unter den Hochrufen ihrer Führerschaft feierte. Anschließend stemmten die Träger die jubelnde Henriette d’Angeville noch in die Höhe. Nachdem sie sich zum Jahresabschluss in den 21


Jahresprogramm 2012 Für den Landesverband Nordrhein-Westfalen

Allgemein

Klettertraining an unserer Kletterwand in der Sporthalle Nord I Die Sporthalle Nord I liegt an der Münsterstraße 162 (B54) gegenüber der U-Bahnhaltestelle Lortzingstraße

Jeden Montag

Training für Vereinserwachsene von 18:00 – 20:00 Uhr

Jeden Mittwoch

Training für Vereinskinder und Jugendliche 17:00 – 19:00 Uhr, Training für Vereinserwachsene von 18:00 – 20:00 Uhr Auskunft: Jonas Bruchhagen, Richard Groß

09. bis 18. Januar

Routensanierung in der Halle Nord (Griffe abschrauben, reinigen und neue Routen schrauben) In dieser Zeit bleibt die Halle geschlossen

22. Januar

Anklettern im Bergwerk (Dortmund Huckarde) Verantwortlich: Esther

18. Februar

Kletterwettkampf Verantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

03. März

FÜL-Treffen (C-Trainer) bei Richard Verantwortlich: Richard Gross Tel: 0179.4820 867

07. und 14. März

Topropeschein in der Halle Nord Verantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

18. bis 30. April

Osterfreizeit Chateauvert - Südfrankreich In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen Verantwortlich: Holger Neuhaus, Tel: 0170.4507 493

28. April bis 01. Mai

Kletterfreizeit in Fontainebleau Verantwortlich: Uwe Eulenhöfer, Tel: 02261.8076 17

26. bis 28. Mai

Kletterfreizeit am Pfingstwochenende im Ith Verantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

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02. bis 05. Juni

Kletterfreizeit an Christi Himmelfahrt Verantwortlich: Jonas Bruchhagen, Tel: 0231.9173 542

23. bis 26. Juni

Kletterfreizeit an Fronleichnam in der fränkischen Schweiz Verantwortlich: Uwe EulenhÜfer, 02261.8076 17

23. oder 24. Juni

Kletterfreizeit in Warstein Verantwortlich: Richard Gross Tel: 0179.4820 867

09. bis 21. Juli

Jugend-Kletterfreizeit in Ostrov (Tschechien) Die Freizeit ist eine Vereinsfreizeit (nur Mitglieder) und setzt Klettererfahrung voraus In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen Verantwortlich: Dieter Staubach, Tel: 0231.1629 611

04. bis 18. August

Bergwandern in Slowenien im Socatal Verantwortlich: Michael Hollstein, Tel: 0211.7516 20

08. bis 09. August

MTB-Tour Sauerland Teilstrecke des Rothaarsteiges Verantwortlich: Wolfgang Lammers, Tel: 0179.5166 565

08. bis 20. September

Herbstferien In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen

25. November

Landesfachgruppensitzung Verantwortlich: Richard Gross, Tel: 0179.4820 867

30. November

Adventsklettern im Bergwerk Verantwortlich: Susanne Kusch, Tel: 0231.3501 72

23. Dezember bis 06. Januar

Weihnachtsferien In dieser Zeit bleibt die Halle Nord geschlossen

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Adressen Die Ansprechpartner für das Jahresprogramm 2010

Richard Groß FÜL - Hochtouren, Landesfachgruppenleiter NRW Erzbergerstr. 10, 44135 Dortmund Tel: 0231.9509 660, Mobil: 0179.4820 867 EMail: Richard.Gross@gmx.de

Michael Hollstein FÜL - Bergsteigen Am Haferkamp 20, 40589 Düsseldorf Tel: 0211.7516 20 EMail: --

Thomas Fecke FÜL - Sportklettern Schultenstr. 12, 45731 Waltrop Tel: 02309.6037 49, Mobil: 0172.8761 591 EMail: tf-543239@versanet.de

Wolfgang Lammers Mountainbike - Guide Wörtstr. 21, 44149 Dortmund Tel: 0231.1783 68, Mobil: 0179.5166 565 EMail: lammers@iml.fhg.de

Uwe Eulenhöfer FÜL - Sportklettern Im Kämpchen 3, 51647 Gummersbach Tel: 02261.8076 17, Tel.: 02261.9138 70 EMail: eulenhoefer-gummersbach@t-online.de

Jonas Bruchhagen FÜL - Klettern Adlerstr. 42a, 44137 Dortmund Tel: 0231.9173 542 EMail: jonasbruchhagen@gmx.de

Dieter Staubach FÜL - Sportklettern, Fels/ Hochtouren Althofstr. 20, 44137 Dortmund Tel: 0231.1629 611 EMail: DStaubach@dokom.net

Jürgen Neuber FÜL - Klettern Zum Wäldchen 16, 44532 Lünen Tel: 02306.2590 59, Mobil: 0173.5708 519 EMail: juergenwneuber@aol.com

Ulrich Friebel FÜL - Bergsteigen, Bundesref. Auslandsbergfahrten Möllerstr. 10, 59071 Hamm Tel: 02381.834 26 EMail: Ulrich.Friebel@t-online.de

Johannes Hofmann FÜL - Alpinklettern Erzbergerstr. 10, 44135 Dortmund Tel: -- , Mobil: 0179.1164 686 EMail: j.hofmann65@googlemail.com

Susanne Kusch FÜLin - Sportklettern Tel: 0231.3501 72 EMail: susanne@ger8750.de

Felix Kersting FÜL - Sportklettern Grüner Weg 27a, 59379 Selm Tel: 02592.919 747, Mobil: 0162.2920 8467 EMail: F.Kersting@gmx.de

Jochen Haushälter FÜL - Bergsteigen Am Dreischen 6, 59192 Bergkamen Tel: 02307.882 48 EMail: --

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Salons der Pariser Gesellschaft als Löwin vom Mont Blanc hatte feiern lassen, bestieg sie in den folgenden Jahren noch 20 weitere Gipfel. Beide, Marie Paradis und Henriette d’Angeville, waren für die bergsteigerischen Aktivitäten der Frauen in der Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eher die absolute Ausnahme. Frauen im goldenen Zeitalter des Alpinismus ( 1854 -1885) Auch in dieser bedeutenden Epoche der Geschichte des Alpinismus, ab Mitte des 19. Jahrhunderts, änderte sich für die Frauen, entsprechend ihrem gesellschaftlichen Stand, nichts Wesentliches. Während in den Jahren zwischen 1854 und 1885 Männer die bedeutendsten, weil höchsten Berge der Alpen bestiegen, traten die Frauen weiterhin als Kletter- und Bergsteigerin wenig in Erscheinung. Diese Phase nannte man später das Goldene Zeitalter des Alpinismus. Hier waren es insbesondere die Engländer der oberen Gesellschaftsschichten, die mit dem ihnen eigenen viktorianisch-imperialen Selbstverständnis einen 4.000er nach dem anderen eroberten. Der berühmte englische Historiker, Literat und Bergsteiger Leslie Stephen kommentiert diese Form des Alpinismus mit den Worten: »Wir lassen die Führer natürlich für uns arbeiten. Erstens, weil ein Führer es besser kann (gemeint war der gefährlichere Vorstieg), und zweitens weil er dafür bezahlt wird.“ Das goldene Zeitalter des Alpinismus brachte trotzdem auch vereinzelt Frauen hervor, die sich in Sachen Bergsteigen von ihren Männern lösten. Das sie bei ihren eigenen Be26

steigungsprojekten wiederum auf die Fähigkeiten männlicher Bergführer zurückgreifen mussten, entsprach eben diesem Zeitgeist und dem üblichen Vorgehen auch bei den Männern. Aber auch was den Ehrgeiz und das Prinzip der Rivalität anging, schienen sich die bergsteigenden Frauen jener Zeit nicht viel anders zu sein als ihre männlichen Kollegen. So stand die Amerikanerin Meta Brevoort mit ihrem Vorbild, der 11 Jahre jüngeren Engländerin Lucy Walker im Wettstreit, was die Erstbesteigung des Matterhorns durch eine Frau betraf. Die Leistungen dieser Frauen waren durchaus mit denen der Männer zu vergleichen. Lucy Walker entschied den Vergleich für sich. Als sie erfahren hatte, daß Meta Brevoort die Besteigung des Matterhorn plante, reagierte sofort, stellte mit Melchior Anderegg den fähigsten Schweizer Führer in ihren Dienst und kam so ihrer Rivalin zuvor. Sie war es auch, die 1873 die erste reine »Damenüberschreitung“ der Jungfrau zusammen mit zwei anderen Frauen durchführe. Es sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass auch in diesem Falle männliche Bergführer mit von der Partie waren. Aber, wie schon erwähnt, war die Art des herrschaftlichen Bergsteigens mit Führern auch der Stil der Männer. Die Zeit der Führerlosen Alpinisten sollte erst in den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts aufkommen. Die Alpinclubs und Vereine: Männer und Frauen strikt getrennt. Am 22. Dezember 1857 wurde von einer handverlesenen, exklusiven Gruppe britischer Bergsteiger der erste Bergsteigerverband der Welt, der »Alpine Club“ gegründet. Karl Ziak beschreibt diesen Typus von Alpinist mit den Worten: »Sie waren vielfach Angehörige des höheren Lehrberufes,


also über Zeit und Mittel verfügend,(.....), überall bestaunt wie eine fremde Kriegerschar, überall auftretend wie eine siegreiche Armee, und, ihrer Überlegenheit bewusst, auf eine Fühlungsnahme mit den einheimischen Alpinisten verzichtend.“ Das eine solche Männerelite keine Frauen, selbst aus ihrer eigenen gesellschaftlichen Klasse in ihren Reihen duldeten, zeigt das Rollenverständnis dieser stockkonservativen Bergsteigerkreise auf. Der britische Alpine Club blieb bis 1974 bergsteigenden Frauen verschlossen. Die britischen Bergsteigerinnen aus dem gehobenen Bürgertum und der englischen Aristokratie ließen sich das nicht gefallen. Anders und früher als ihre Geschlechtsgenossinnen auf dem Kontinent versuchten sie, als Teil, des mit der frühen Industrialisierung emporstrebenden Bürgertums, einen gleichberechtigten Platz in der viktorianischen Gesellschaft zu erobern. Die bürgerlichen Frauen auf der britischen Insel trieben früher Sport als ihre Schwestern im restlichen Europa. Sie waren auch nicht zimperlich im Einfordern ihrer Rechte. Die englischen Suffragetten nach der Jahrhundertwende warfen im Rahmen ihrer Proteste Schaufenster von Kaufhäusern ein, zündeten auch schon mal einen großen Landsitz an oder lieferten sich während einer Protestveranstaltung im britischen Unterhaus eine blutige Auseinandersetzung mit der Polizei. So war es nicht verwunderlich, dass von den 69 Frauenbesteigungen des Mont Blanc im goldenen Zeitalter des Alpinismus 33 Besteigungen von Engländerinnen durchgeführt wurden. Die Gründung eines eigenen

Alpinverbandes (Ladies Alpine Club) 1907 war die Antwort auf das von den Männern reklamierte »angeborene Recht auf Schnurrbart und Herrentum“. Die Schweizerinnen machten es ihren Mitstreiterinnen nach. Als der Schweizer Alpinclub 1907 per Beschluss die Mitgliedschaft von Frauen abschaffte, organisierten sich die eidgenössischen Alpinistinnen ab 1918 in einem eigenen Verein, dem Schweizer Frauenalpenclub. Erst 1980, 62 Jahre später, vereinigten sich beide Verbände zum Schweizer Alpen-Club. In den anderen Alpenverein in Östereich und Deutschland war der Anteil der Frauen, trotz einer möglichen Mitgliedschaft, sehr gering. Anders bei den Naturfreunden. Der 1895 gegründeten, auch alpinistisch ausgerichtete Touristenverein war Teil der ende des 19.Jahrhunderts erstarkenden Arbeiterbewegung und stand der damaligen Sozialdemokratischen Partei von Anfang an sehr nahe. Gegen die frauenfeindlichen Haltung der bürgerlichen Alpinverbände bezog man eindeutig Positionen, natürlich in der Sprache der damalige Arbeiterbewegung: »Der Verein der Naturfreunde hat seit je her die Frau als vollkommen gleichberechtigt erachtet, uns war die Frau stets eine treue Arbeits- und Kampfgenossin. Darum sind uns die Frauen unserer Klasse auch als Naturfreundinnen herzlich willkommen.“ Dieses führte dazu, dass schon bald nach dem 1. Weltkrieg der Anteil von Frauen und Mädchen nahezu 30 % betrug. In vereinzelten Ortsgruppen wurden auch schon mal die 50% erreicht.

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Der Schwierigkeitsalpinismus im ausgehenden 19. Jahrhundert, vereinzelte Frauen ziehen nach... War schon während des goldenen Zeitalters des Alpinismus von mutigen und starken Frauen, wie Meta Brevoort und Lucy Walker, der Beweis ihrer nahezu gleichwertigen Leistungsfähigkeit in den Bergen angetreten worden, so entwickelte sich nach der Phase des goldenen Zeitalters auch das Frauenbergsteigen weiter. Hermine Tauscher-Geduly (Ortler über das Hochjoch), Rose Friedmann (Watzmann-Ostwand) oder Emilie Meurer, Frau des bekannten und hervorragenden Bergsteigers Julius Meurer, waren solche Frauen und kletterten teils mit ihren Männern, teils mit Bergführern die damals schwierigsten Touren in den Alpen. Eine der bekannteren und erfolgreichen Protagonistin dieser Form des Frauenbergsteigens jener Zeit war auch die Engländerin Beatrice Tomasson. Familiär und finanziell unabhängig entwickelte sie sich ab den 80er Jahren zu einer hervorragenden Alpinistin. Ihre Leistungsfähigkeit und ihr Bestreben mündete 1901 in die Erstbegehung der Marmolata Südwand über die Via Classica, eine 650 m hohe Felskletterei in dem damals höchsten Schwierigkeitsgrad (heute IV. im UIAA-Grad). Zwar waren es wieder Männer, in diesem Fall die Führer Michele Bettega und Bortolo Zagonel, die das Unternehmen mit ihrer Klettererfahrung absicherten, doch hatte Beatrice Tomasson die Auswahl des Kletterzieles selber getroffen und war an der Wegfindung maßgeblich beteiligt. Bei der heutigen Beurteilung dieser Erstbegehung sollte man wissen, dass der Kletterhaken und Karabiner noch nicht erfunden war. Gesichert wurde, wenn überhaupt, über Körpersicherung und das Umschlingen 28

des Sicherungsseiles an Felszapfen oder Blöcken. Die meisten kletternden Frauen behinderten sich selber und achteten bei schweren Besteigungen noch darauf sich als Lady mit Korsett und Reifrock zu präsentieren. In einem Bergsteigerlehrbuch empfahl man 1893 den »Bergsteigerinnen«, dass zwei dreiviertel Meter Umfang am Saumweit genug sei und das der Rock beim Klettern und ggfls. nach Bedürfnis mehr oder weniger hoch aufgenommen werden könne.« Jeanne Immink, eine ungewöhnliche Frau und Spitzenbergsteigerin der Jahrhundertwende. Als die Holländerin Jeanne Immink in den 1890iger Jahren eine schwere Klettertour nach der anderen meisterte, muss dieses ein Schock für den Großteil der kletternden Männerwelt gewesen sein. Albert Mummery, einer der großen Erschließer der Westalpen in jener Zeit, klassifizierte die Schwierigkeiten, von Klettereien in drei Kategorien: unersteigbar, äußerst schwierig und Damentouren. Wurde eine äußerst schwierige Route von einer Frau bewältigt, so wurde die Begehung der Route erst einmal angezweifelt, oder, wenn die Begehung einwandfrei nachgewiesen war, in vielen Fällen zur »Damenroute« abqualifiziert. Wenn das auch nicht möglich war, bezeichnete man die betreffende Frau auch schon mal als »Mannweib«, sie war sozusagen keine wirkliche Frau. Jeanne Immink war aus der Sicht der vieler Männer eine Solche, obwohl man ihr schlecht nachsagen konnte, dass sie nicht all das auf sich vereinte, was nach dem Frauenverständnis der damaligen Patriarchen eine Frau ausmachte: Anmut, Schönheit und Mutterschaft. 1853 in Amsterdam in eine ursprünglich wohlhabende Familie deutsch-jüdischer Her-


kunft geboren, wuchs sie nach dem Tod ihres Vaters in eher einfachen Verhältnissen auf. Sie machte Abitur und da Frauen keinen Zugang zur Universität hatten und keinen Beruf erlernen konnten, blieb ihr nur das, was die meisten Frauen damals machten, sie heiratete und bekam einen Sohn. Zusammen mit ihrem Mann wanderte sie nach Südafrika aus. Hier bekam ihr Leben plötzlich eine unerwartete Wendung. Unerfüllt in ihrer Ehegattinnen- und Mutterrolle stürzte sie sich in eine Liebschaft mit dem britischen Offizier Henry Douglas-Willan. Gesellschaftlich geächtet, entzog sie sich der Strafverfolgung(!) wegen Ehebruchs und folgte ihrem Geliebten nach Indien. Obwohl sie wieder schwanger wurde, trennte sie sich auch hier wieder. Henry Douglas auch den Sohn, den Jeanne in der Schweiz unehelich zur Welt brachte, zu akzeptieren. Von nun an wurde sie von Henry großzügig alimentiert und konnte ein finanziell unabhängiges Leben führen. Jeanne Immin kostete dieses Leben, was mehr dem einer emanzipierten Frau unserer Zeit als dem ihrer Zeitgenossinnen glich, voll aus. Für die Männerwelt passierte hier etwas, was ihre Welt auf den Kopf stellte und an die Fundamente ihres Selbstverständnisses rüttelte. Jeanne Immink kletterte nicht nur in Schwierigkeitsbereichen, die zu diesem Zeitpunkt nur Bergführern und einem kleinen Kreis von touristischen Spitzenalpinisten vorbehalten blieben, sondern sie revolutionierte auch das optische Auftreten der Frauen in den Bergen. Mit Kletterhose und einer Lederkappe als Vorläufer des Kletterhelmes setzte sie neue Standards für das Auftreten der Frauen im Gebirge. Ein Klettergürtel wurde als Abseilgurt genutzt, Teil ihrer Bergausrüstung und war insgesamt

ein Novum und Fortschritt für die Sicherungstechnik der Jahrhundertwende. Zwar kletterte sie die schwierigsten Routen, vor allem im Dolomitkalk, zusammen mit den jungen Berführern wie Atonio Dimai oder Sepp Innerkofler, die später zu den Besten ihrer Zeit gehörten, aber sie war auch als Sologeherin unterwegs und kletterte Touren nach ihrem eigenen Gusto. Harry Mure`, Kenner der Biografie von Jeanne Immink und Autor eines zu ihrer Person erschienen Buches, schreibt unter anderem: »Die Bedeutung von Jeanne Immink liegt in der Individualität ihrer Aktivität. Sie liebte das Extreme, bestimmte die Ziele und führte die Regie, unbeirrt von den Konventionen ihrer Zeit. Die Felsgeherin zeigte den Frauen einen neuen Weg in die Berge. Zwei Bergspitzen wurden nach Jeanne Immink benannt. Die Gipfel heißen Cima Immink und Campanile Giovanna (Jeannes Turm). Sie stehen nebeneinander in den Dolomiten und bilden somit eine Visitenkarte, die kein anderer Alpinist vorzeigen kann.“ Das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts brachte entscheidende Neuerungen in der Sicherungs- technik in den Bergen. Uli Auffermann beschreibt diese entscheidenden Schritte wie folgt: »Zunächst war es eine Art Bilderhaken, über den das Seil einfach beim Hinaufsteigen gelegt wurde, in der Hoffnung, dass sich der Hanfstrick bei einem Sturz an dem Stift verfangen würde. Dann kam der Ringhaken auf, durch den der Kletterer das Seil umständlich, sich stets selbst ausbindend, fädeln musste. Otto Herzog benutzte etwa ab 1909 Karabiner, die bis dahin nur bei der Feuerwehr als Gurt- haken zum Einsatz kamen, auch beim Klettern. Durch die Schnappöffnung konnte der Karabiner jetzt problemlos in die Hakenöse eingeklinkt und das Seil in den Karabiner 29


eingehängt werden. Das gefährliche und zeitraubende Ein- und Ausbinden und das Durchfädeln des Seilendes durch die Hakenöse oder das Knoten einer Reepschnurschlinge als Karabinerersatz wurden so überflüssig.“ Während die Frauen damit beschäftigt waren funktionelle Kleidung für sich am Berg durchzusetzen, konnten sich Männer auf Wesentlicheres konzentrieren, wie eben auf eine verbesserte Sicherungstechnik. Das hing damit zusammen, dass es nach wie vor kaum Frauen gab, die zu der Gruppe der Elite des Felskletterns gehörten, die die Schwierigkeiten der Felskletterrouten immer weiter nach oben verschoben. Eleonore Hasenclever, die dokumentiert leistungsstärkste Alpinistin vor und nach dem 1. Weltkrieg, hatte am Ende ihrer Karriere (Tod durch Lawinenabgang, 1925 am Täschhorn) im Wesentlichen viele Viertausender auf ihrer Besteigungsliste. Während Otto Herzog zusammen mit Hans Fiechtl kurz vor dem 1. Weltkrieg schon den oberen V. Schwierigkeitsgrad nicht zuletzt mit Hilfe einer verbesserten Sicherungstechnik kletterte und unter den extremen Felsgehern erste Ethikdiskussionen der Begehungsstile (Münchener und Wiener Schule) ausgefochten wurden, bestieg Eleonore Hasenclever die großen Berge der Alpen, zwar häufig über die möglich schwersten Wege, aber mehr oder weniger immer noch im klassischen Stil des 19. Jahrhunderts. Die dort zwingend zu kletternden Felspassagen gingen im Regelfall nicht über den IV. Schwierigkeitsgrad hinaus. Nachdem sie 10 Jahre von dem Bergführer Alexander Burgener geführt worden war, schenkte dieser ihr nach der gemeinsamen Besteigung der Aiguille Verte sein Bergfüh30

rerabzeichen und forderte sie auf, von nun an führerlos zu klettern. Dass sie sich nicht nur als Bergsteigerin emanzipiert hatte, sondern sich auch ansonsten aus der Enge ihrer Frauenrolle befreien wollte, zeigt folgende kleine Anekdote aus jener Zeit: »Bei ihrer Mutter löste Eleonore Hasenclever Entsetzen aus, als diese die Tochter im Pensionat besuchten wollte, sie nicht antraf und ihr nach Zermatt hinterher reiste. Am Bahnhof entdeckte sie die junge Frau in Hosen und eine Zigarre rauchend, das Gesicht braungebrannt. Als sie um eine Erklärung bat, erhielt sie die Antwort: Ich bin Bergsteigerin, Mama!“ Ihre Rolle als emanzipierte Frau gab Eleonore Hasenclever auch im normalen Leben nicht mehr ab. 1911 führte sie ihren späteren Mann auf die Aiguille des Grand Charmoz. Drei Jahre später bekamen sie ihre Tochter. Ihre neuen Rollen als Mutter und Gattin hinderte sie jedoch nicht daran ihr freies Leben weiter fortzusetzen. Am Ende ihres Lebens war sie dann endgültig, zumindest als respektierte Bergsteigerin, in der konservativen Männerwelt der Bergsteiger angekommen: »Und während Eleonore Noll-Hasenclever noch 1913 erlebt hatte, dass sie von Saaser Bergführern angefeindet wurde und man ihr nachts die Seile zerschnitt – es wurde als unliebsame Konkurrenz empfunden, dass sie eine junge Schweizer Ärztin führte –, sahen es die Zermatter Bergführer zwölf Jahre später als Ehre an, ihren mit Edelweiß bedeckten Sarg zum Friedhof zu tragen.“ Die Leistungen von Eleonore Noll-Hasenclever waren denen der männlichen Alpinisten eben- bürtige, blieb aber in ihrer Zeit die absolute Ausnahme, ähnlich wie bei ihren


Vorläuferinnen Jeanne Immink, Beatrice Tomasson u.a. Alpinistinnen in der nachrevolutionären Zeit der 1920iger Jahre Der 1. Weltkrieg und die damit verbundenen revolutionären Ereignisse danach hatten auch auf die Kultur des Kletterns und des Bergsteigens einen erheblichen Einfluss. Die Exklusivität des Tourismus, ein Privileg wohlhabender Bürger und Adliger, wird in den Alpen zunehmend mit der Ein- führung des 8-Stundentages, des freien Sonntages und des bezahlten Urlaubes für die arbeitenden Bevölkerung in Frage gestellt. Frauen werden, zumindest in Österreich und Deutschland wahlberechtigt. Durch die sozialen Verbesserung für breite Bevölkerungsschichten bekommen zunehmend auch Frauen aus dem Arbeitermileu die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen. Zwar tauchen sie mit Jugendgruppen, z.B. der Naturfreundejugend, oder als Ehefrauen mit ihren Familien auch in den Bergen auf, aber im anspruchsvollem Klettersport treten sie kaum in Erscheinung und wenn, dann als große Ausnahme. Als eine solche Ausnahmeerscheinung muss man sicherlich die Südtirolerin Paula Wiesinger ansehen. Aus einfachsten Verhältnissen kommend wuchs sie bei ihren Großeltern in Bozen auf. Da sie häufig ihre Mutter in Sterzingen besuchte, bekam sie mehr oder weniger zufällig Kontakt zu dem Grenzpolizisten und späteren Extremkletterer Gino Solda. Da es keine Kontrolle durch ihre Eltern gab, nutzte sie diese, für eine junge Frau in ihrem Alter, ungewöhnliche Freiheit und tat das was sie tun wollte: Sie ging mit Männer in die Berge zum Klettern und Bergsteigen. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Talentes konnte sie bald mit den besten Do-

lomitenkletterern ihrer Zeit mithalten und das selbstverständlich auch im Vorstieg.Mit ihrem späteren Mann Hans Steger eröffnete sie am Einser Nordpfeiler (Sextener Dolomiten) noch in den 20er Jahren den Weg der Jugend. Diese Erstbegehung gehörte zu den absoluten Toprouten im VI. und damals höchsten Schwierigkeitsgrad. Wenige Kletterinnen ihrer Zeit konnten ähnliche Leistung wie Paula Wiesinger aufweisen, am ehesten noch die Italienerin Mary Varale, die den VI. Schwierigkeitsgrad auch schon beherrschte und mit den besten Felsgehern aus der Kletterschule Leccos am Comer See unterwegs war . Auch die Genferin Loulu Boulaz kann man dieser kleinen Elite von Alpinistinnen zurechnen. Sie begann Ende der 20er Jahre zu klettern. Durch ihre sportliche Einstellung und ihrem Bewegungstalent bewältigte sie schon in relativ kurzer Zeit mit ihrem Kletterlehrer und Partner Raymond Lambert sehr anspruchsvolle Wege, überwiegend in dem nahe gelegenen Mont Blanc-Masssiv. Dabei übernahm sie auch häufig die führende Position. Sie beteiligten sich als gemischt Seilschaftmitte der 30er Jahre an dem Wettbewerb um die großen Wände der Alpen. Loulu Boulaz war die erste Frau, die sich zusammen mit ihrem späteren Lebenspartner Pierre Bonnant 1937 in die bis dahin unbestiegene Eiger-Nordwand traute. Eine Spitzenbergsteigerin zu sein war nur ein Teil ihrer Persönlichkeit. Schon in frühen Jahren gehörte sie als Fraurechtlerin einer militanten feministischen Bewegung namens Attaque an und verstand sich als politisch linke Aktivistin mit dem Spitznamen »Lolou la rouge“.

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Eine ähnliche hohe Leistungsdichte wie bei den männlichen Männern war bei den kletternden Frauen in jenen Jahren nicht erkennbar. Paula Wiesinger Steger, Mary Varale und Loulu Boulaz blieben, schon wie ihre Vorgängerinnen, einsame Leuchtürme in den 20er und 30er Jahren, einer Zeit, die die Frauen wieder zunehmend mit dem aufkommenden Blut und Bodenalpinismus der Faschisten eher hinter dem Herd als in einer steilen Felswand sehen wollte. So berichteten sie, daß sie zwar auch das eine oder andere mal mit Frauen kletterten, sich aber im Regelfall Männern anschlossen, weil keine anderen Frauen als Kletterpartnerinnen vorhanden waren. Direkt nach dem 1. Weltkrieg, also anfangs der 20er Jahre, hatte sich die Situation der Frauen, wie oben dargestellt, vorerst gebessert. Die deutschen und österreichischen Naturfreunde, die sich seit ihrer Gründung der Gleichberechtigung der Frauen in ihrem Verband verpflichtet sahen, hatten nicht zuletzt aufgrund dieses Selbstverständnisses und einer entsprechenden Praxis einen großen Zulauf. Schon 1911 waren in München, Nürnberg und Dresden Bergsportsektionen des Touristenverein die Naturfreunde entstanden. Die relative Nähe von München, Nürnberg und Dresden zu bekletterbaren Felsen, zum einen den Alpen, der Fränkischen Schweiz und im Falle von Dresden dem Elbsandsteingebirge begünstigte die Gründung von Bergsteiger-Fachgruppen, denen sich Frauen aus der Arbeiterschaft, somit auch aus breiten Bevölkerungsschichten anschließen konnten. Trotz dieser Möglichkeiten für die weibliche Emanzipation im Bergsport sind auch bei 32

den Naturfreunden der 20er Jahre keine bekannten Klettersportlerinnen dokumentiert. Wahrscheinlich gab es in den Leistungszentren des Bergsportes schon vermehrt Frauen, die auch zum Klettern gingen, aber wahrscheinlich war es so, dass in der Praxis »die Kletterlust vieler Frauen durch fehlende Förderung und Anerkennung im Keim erstickt wurde.“ Yvette Vaucher, eine Schweizer Spitzenalpinistin und Kletterin nach dem II.Weltkrieg berichtete 2010 in einem Interview zu ihrer Person, dass Eheseilschaften in den 50er und 60er Jahren nicht unüblich gewesen seien. Durch das Arrangement mit einem Partner, der sie als Alpinistin anerkennt, muss sich eine Spitzenbergsteigerin nicht mehr ständig mit den Vorurteilen auseinandersetzen, die sie als »unnatürlich» oder gar »unmöglich» taxieren. In den 1960er-Jahren waren, so Vaucher, in der Schweiz einige »kletternde Ehepaare« auf höchstem Niveau unterwegs. Frauenbergsteigen in der Vorkriegszeit und unter dem Einfluß des Faschismus und der NS- Diktatur. Viele Mädchen und junge Frauen in der Zeit zwischen den Weltkriegen wären mit großer Sicherheit als Bergsportlerin durchaus in der Lage gewesen ähnliches zu leisten wie eine Paula Wiesinger, Mary Varale oder auch eine Loulou Boulaz, doch unter dem damals zeitgeschichtlich bedingten psychosozialen Druck auf bergsportinteressierte junge Frauen war ein emanzipatorische Prozess auf diesem Gebiete kaum möglich. In der öffentlichen Meinung wurden sie mit abstrusesten Aussagen zum weiblichen Bergsport konfrontiert, die natürlich häufig aus der Ecke des stockkonservativen Alpenverein-Patriarchats kamen.


Der Dresdener Alpinist Ernst Altkirch verstieg sich beispielsweise in eine Solche wie, »dass die häufige Überanstrengung sich bekanntermaßen allmählich auch dem Äußeren der Frau aufprägt, die Weiblichkeit der Gesichtszüge sowohl wie auch meist das weibliche Empfindungsvermögen leiden, und wir sehen dann jenen verinnerlichten Typ der Bergsteigerin, die wir durchaus verwerfen müssen.« Ein andere Meinung war die, »dass das notwendige weibliche Gefühlswesen abgestumpft und hart wird, der Sinn für all die kleinen, manchmal unbedeutend erscheinenden Verrichtungen des Haushalts verloren geht... Eine Frau mit gestörtem Geschlechtscharakter keine rein geschlechtlichen Kinder zeugen kann.« Solche Diffamierungen hinterließen natürlich Spuren, insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen, die den wahren Grund solcher abschreckenden Äußerungen für sich noch nicht erkennen konnten. Rainer Amstädter benennt die wirklichen Gründe solcher öffentlichen Meinungsmache treffend mit folgenden Sätzen: »Herrschaftssicherung durch Machtkontrolle und Geheimnistuerei, Dramatisierung der Männlichen und Entwertung der weiblichen Geschlechtsrolle und die Hierarchisierung des Geschlechterverhältnisses durch Aussonderung und Ausgrenzung der Frau.« Mit dem zunehmenden deutsch-völkischen Denken als Grundlage der NS-Faschismus auch in breiten Bevölkerungsschichten wurde die tradierte Rolle der Frau als »gebärendes Weib« in den 30er Jahren wieder zunehmend in der Öffentlichkeit propagiert. »Noch während des I. Weltkrieges hatte der führende DÖAV-Funktionär Alfred Steinitzer die Aufgabe des Alpenvereins in der Ertüchtigung gesunder Mütter

gesehen, die die nächste Generation gebären sollten. Die Frauen seien direkter Faktor der Wehrhaftigkeit für den Wiederaufbau eines geschwächten Volkskörpers.« Solche Positionen standen sinngemäß auch in Hitlers »Mein Kampf«, bloß wurde dieses Machwerk interessanterweise erst ein halbes Jahrzehnt später geschrieben. Hier zeigt sich wie stark der DÖAV schon sehr frühzeitig von einer reaktionär-bürgerlichen Ideologie durchdrungen war, die dem menschenverachtenden Wertekanon des Hitlerfaschismus schon sehr nahe kam. Letztlich erklärt sich dann auch hieraus der geringe Anteil von aktiven kletternden weiblichen Mitgliedern im DÖAV. Bergsteigerinnen, die den Männlichkeitswahn des Blut und Bodenalpinismus in den Bergen gefährden konnten, waren definitiv nicht gefragt. Das ahnten wohl viele Frauen und verhielten sich entsprechend. Ingrid Runggaldier schreibt in ihrem Buch zum Frauenalpinismus : »Hatte der DÖAV wie andere europäische alpine Vereine einen eigenen bürgerlichen Patriotismus und Männlichkeitskult gepflegt, so definierte er sich spätestens ab 1924 nicht nur als nationalistische, sondern auch als rassistische und antisemitische Organisation.« Das bekamen bergsportbegeisterte Frauen in dieser Zeit zu spüren. Waren sie Jüdin oder konnten sie den erforderlichen Ariernachweis nicht erbringen, veränderte sich ab 1933 in Deutschland und in Österreich ab 1938 ihr Leben, auch in den Bergen, radikal. Das Schicksal der Halbjüdin Grete Rieder-Großmann, eine der besten Bergsteigerinnen Österreichs jener Zeit, kann für eines von vielen solcher Schicksale stehen.

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Der Vater von ihr, der sie zum Klettern und Bergsteigen gebracht hatte, wurde nach 1938 deportiert und ermordet. Ihr Mann ließ sich nach dem »Anschluss« Österreichs an das Hitlerdeutschland eiligst von ihr scheiden, um nicht »rassisch« belastet zu sein. Vermutlich wurde sie von nun an von anderen »arischen« AlpinIstinnen gemieden und ausgegrenzt. Hier verhielten sich die Frauen jener Zeit und auch Bergsteigerinnen nicht anders als ihre Männer, zumal sie überwiegend aus den bürgerlichen Schichten der Bevölkerung kamen, die sich mit der Ideologie des Faschismus nicht nur arrangierten, sondern sich damit absolut identifizierten. Runggaldier berichtet, dass »auch die Frauensektion des Club Alpino Italiano ihre patriotische Gesinnung sowie die treue und dankbare Ergebenheit zum faschistischen Regime ihres Landes beteuerte. So fühlten sich in den Zeiten der extremen Nationalismen und Faschismen die Frauen in ihren Vereinen politisch neutral, obwohl sie es nicht waren. (…..) Die alpinen (bürgerlichen) Frauenvereine waren ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Realität ihres Landes.« Von dem weiteren Schicksal von Grete Rieder-Großmann berichtet Runggaldier, daß sich die erfolgreiche Alpinistin wohl der nationalsozialistischen Verfolgung entziehen konnte, ein zwangsweise zurückgezogenes Leben führte und weiterhin in den Bergen kletterte, wohl auch oft mangels KletterpartnerInnen solo. Auf einem dieser Alleingänge stürzte Grete Rieder-Großmann 1948 tödlich ab. Abschließend weißt Ingrid Runggaldier darauf hin, dass ihre einsamen Besteigungsunternehmungen in Teilen wohl auch Ergebnis der Ächtung und Verfemung ihre eigenen früheren Bergsteigerkollegen und -kolleginnen gewesen sind und vermutlich 34

verhindert hätte werden können, wenn sie nicht so häufig, wie bei ihrem verhängnisvollen Solounternehmen am kleinen Buchenstein im Gesäuse, allein unterwegs gewesen wäre. Dass das Schicksal von Grete Rieder-Großmann kein Einzelschicksal war, verdeutlicht die Biografie der Dresdener Felskletterin Ilse Frischmann. Sie wurde 1922 in eine jüdische Familie geboren. Ihr Vater, Georg Frischmann, war bis zum Verbot der Naturfreunde 1933, Mitglied der Ortsgruppe Dresden des Touristenvereins »Die Naturfreunde«. Er war es, der die junge Ilse an das Klettern heranführte. Ihre Kletterlaufbahn begann 1938 mit 16 Jahren. Der Alpinhistoriker und Elbsandstein-Kletterer Achim Schindler, der die bergsteigerische Biografie von Ilse Frischmann recherchiert hat, berichtet über jene Zeit: »Für die jüdischen Menschen standen die Zeichen bereits auf Sturm; Ungemach, ja noch viel Schlimmeres und Unvorstellbares zog am Horizont auf«. Bereits im August im 1935 hatte der »Gebietsausschuss für die Sächsische Schweiz« in Pirna erklärt: »In unserer herrlichen Sächsischen Schweiz ist kein Platz für Juden«, und im April 1938 erließ der Bürgermeister von Bad Schandau eine Polizeiverordnung, die den Aufenthalt von Juden »in dem schönen Kurort« in Zukunft verhindern sollte. Unter diesen Umständen lernte die junge Ilse Frischmann das Klettern mit dem permanenten inneren Gefühl eine Illegale zu sein. Als sich mit dem Beginn des Krieges ihre und die Situation aller jüdischen Menschen in Deutschland noch verschärfte, setzte sie sich mit der Hilfe der inzwischen gefundenen Kletterfreunde über alle Verbote hinweg. 1940, im 2. Kriegsjahr und im 3. Jahr ihrer Kletterkarriere, bewältigt sie als Sieb-


zehnjährige schon äußerst schwierige Aufstiege wie die Weinertwand am Vexierturm oder den Strubichweg am Falkenstein und viele andere ähnlich schwere Touren. Für ihre Leidenschaft zum Klettern und im Winter zum Ski laufen gehen sie und ihre die Bergfreunde, mit denen sie unterwegs ist, große Risiken ein. Achim Schindler lässt sie in einem Artikel im Zusammenhang mit einer Skitour zu Worte kommen: »Im Winter ging ich noch bei Dunkelheit zum nahen Bahnhof Strehlen und fuhr mit dem Zug in die Sächsische Schweiz. Ich kam bei Dunkelheit zurück, rannte nach Hause und lag um 7 Uhr, wenn die Polizei kontrollierte, schon im Bett. Immer häufiger gab es Hauskontrollen durch die Gestapo.«

Nummer 88.787 im Lager Auschwitz-Birkenau verbringen. Besonders tragisch endete ihr Bergfreund Gerhard Hofmann: »Gerhard schrieb mir in einem Feldpostbrief: ‘Ilse, halt den Kopf hoch, der Schuppen bricht bald zusammen’. Der Brief kam zur Gestapo, weil durch unsere Verhaftung unsere Wohnung versiegelt war. Gerhard Hofmann wurde daraufhin erschossen!«

Im weiteren Verlauf des Artikels berichtet sie, wie sie mit ihrem Bergfreunde – Hans Bäre – im Sommer 1941 eine schier unglaubliche Alpen-Tour zum »Stripsenjochhaus« im Wilden Kaiser unternahm. Hier besteigen sie unter anderem das Totenkirchl über den Heroldweg, die Fleischbank und andere Gipfel: Fahrkarten und Übernachtung im ‚Stripsenjochhaus‘ hatte Hans Bäre versorgt und geklärt.« Während der folgenden Kriegsjahre gelingt es ihr zwar immer noch, zuletzt mit dem Dresdener Spitzenkletterer Walter Barth, anspruchsvolle Kletterwege zu begehen, doch die Bedingungen werden immer schwieriger. Nachdem die Nazie-Behörden Ilse Frischmann den Kontakt zu einem sowjetischen Kriegsgefangenen nachweisen konnte, wird sie am 1. Juni 1944 inhaftiert. Für sie beginnt nun ein Martyrium. Achim Schindler schreibt dazu: »Nach Wochen der Vernehmungen, der Schläge und Demütigungen wurde Ilse Frischmann im September 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ihren 22. Geburtstag musste sie unter unmenschlichen Bedingungen als Häftling

Nach dem II. Weltkrieg Die Zeit nach der Katastrophe des II. Weltkrieges bescherte den Frauen nicht die Freiheit in der Gesellschaft und in den Bergen, die sie sich vielleicht erhofft hatten und sich die Männer nun wieder nehmen konnten. Die tradierte Rolle der Frauen verstärkt durch Nationalismus und Faschismus der letzten Jahrzehnte war mit dem Ende des Krieges nicht aufgehoben. Zwar hatten die Frauen in vielen Bereichen, wie der Kriegswirtschaft gezeigt, dass sie sehr wohl den Mann ersetzen konnten, aber im kollektiven Bewusstsein der Nachkriegsgesellschaften wurde das alte Rollenverständnis wieder restauriert oder besser einfach nur fortgesetzt.

Als das KZ Auschwitz-Birkenau im Januar 1945 von sowjetischen Truppen befreit wurde, wog sie nur noch 31 Kilogramm, hatte aber das Grauen überlebt. Nach Aussage Ilse Frischmanns »verdankte sie das Überleben nur ihrem Lebenswillen und der Naturerfahrung des Bergsteigens.«

In den Alpenvereinen Österreichs und Deutschlands kommen in Teilen die alten NS-geprägten Seilschaften wieder in Amt und Ehre und mit ihnen wird das alte Frauenbild, auch das der Bergsteigerinnen fortgeschrieben: »Die Frau dient in erster Linie der Überhöhung des Mannes und soll ihn beim Bergsteigen die nötige Kraft zur Be35


wältigung seiner Unternehmen geben. Ansonsten soll sie dem Mann gesunde Nachkommen schenken und ihm ein gemütliches Heim schaffen, in dem er sich regenerieren und sich auf neue Taten vorbereiten kann.« Rainer Amstädter beschreibt die Zeit nach dem Kriege in den deutschsprachigen Alpengebieten bis tief in die 70er Jahre als eine Fortschreibung »der versteinerten traditionellen Strukturen und Ideologien, in denen die alpinen Vereine zuweilen die Funktion eines alpinen Museums aufweisen. (…), bis Ende der 1970er Jahre bleibt im Extremklettern mit Schultersicherung und jahrzehntealten durchgerosteten Normalhaken die Möglichkeit des Seilschaftssturzes bestehen. Die traditionelle, lebensgefährliche Ideologie des heldischen `Siegen oder Sterbens`, die Kernformel des Blut und BodenAlpinismus der NS-Zeit, feiert in den 50er und 60er Jahren weiterhin Triumphe. (…) Immer noch sind Frauen in den Führungsgremien eine verschwindende Minderheit, bleiben jahrzehntealte patriarchalische-autoritäre Strukturen, Denk- und Verhaltensmuster aufrecht.« So ist es nicht verwunderlich, dass in diesem dumpfen und miefigen Milieu der Nachkriegszeit an eine Weiterentwicklung des Frauenbergsteigens kaum zu denken ist. Die Beschreibungen der deutschen Spitzenbergsteigerin der 1960er Jahre, Helga Schimke, lesen sich wie ein lauer Aufguss dessen, was ihre Vorläuferinnen, wie Paula Wiesinger u.a. schon aus dem Bergsteigermilieu der 20er und 30er Jahre berichtet hatten: Es gab auch zu ihrer Zeit wenig kletternde Frauen, so dass sie sich, wollte sie anspruchsvoller klettern, den extrem kletternden Männer anschließen und anpassen musste. In einer Frauenseilschaft zu klettern 36

bedeutete ein absoluter Glücksfall, wie es ihr mit Christa Haas zeitweise gelang. Diese Stagnation der Entwicklung wurde für bergsteigende Frauen im Zuge der Renaissance des Freikletterns erst in den ausgehenden 1970er Jahren allmählich aufgehoben. Zwar gab es im nicht deutschsprachigen Europa bis zu dieser Zeit vereinzelt Vorstöße aus der klassischen Rolleneinbindung der bergsteigenden Frauen, doch konnte auch hier keine nachhaltige Wirkung auf den Fortschritt der weiblichen Emanzipation in den Bergen erzielt werden. Einer, vielleicht der bekannteste Versuch aus dem klassischen Rollenverhalten der Bergsteigerin jener 1960er Jahre auszubrechen, wurde von der großen französischen Bergsteigerin Claude Kogan mit weiteren 12 Mitstreiterinnen, davon 3 Sherpafrauen gestartet. Die Frauen hatten sich den Cho Oyu, einen Achttausender, der zu dem Zeitpunkt erst 2 Besteigungen aufweisen konnte, ausgesucht. Kogan kannte den Cho Oyu von einem missglückten Besteigungsversuch mit einer Männerexpedition 5 Jahre vorher, bei dem sie einen Frauenhöhenweltrekord mit 7.650 m aufgestellt hatte. Von den öffentlichen Medien wurde kolportiert, »dass die Frauen,« so im Spiegel-Magazin nachzulesen, »nur deshalb in das Himalaja-Massiv eingestiegen seien, um vor aller Welt nachzuweisen, dass das Bezwingen zerklüfteter Eisriesen keineswegs ausschließlich Männersache sei, (…) und man dem immer noch nicht ausgerotteten Vorurteil, dass »die Frau der Ruin des Alpinismus (Paul Preuss)« sei, endgültig den Garaus machen wolle.« Dass die Bergsteigerinnen auch und vor allem wegen des Bergerlebnisses den Cho Oyu erklimmen wollten und


das ohne die Anwesenheit von Männern, kam dem Berichterstatter gar nicht erst in den Sinn und zeigt die chauvinistische Ignoranz der Berichterstattung. Das Unternehmen war unterfinanziert, was im Gegensatz zu den männlichen Expeditionen mit den fehlenden Sponsoren für die Frauen zusammenhing. Claude Kogan wusste um diese Schwäche, die sich auf die Logistik des Unternehmens auswirken würde. Der Spiegel dazu: »Es zeigte sich freilich schon bald nach der Einrichtung des sogenannten Ausgangslagers Mitte September in 5790 Meter Höhe, dass die Bergsteigerinnen in der Planung und Vorbereitung ihres gefährlichen Unternehmens die von zahlreichen Männer-Expeditionen in den letzten Jahren praktizierte Gründlichkeit blindlings verfehlt hatten.« Dass Kogan als erfahrene Höhenbergsteigerin und Leiterin der Expedition nicht die planende Gründlichkeit verfehlt hatte, sondern dass ihr schlicht und einfach das Geld für die Ausstattungsstandards männlicher Expeditionen fehlte, kommentierte sie mit den Worten: »Wir sind eben eine arme Expedition.« Sie hatte für die Expedition eine durchaus starke Gruppe von Bergsteigerinnen in ihrem Team, unter anderem auch Lolou Boulaz. Leider hatte das Fehlen wichtiger Ausrüstungsgegenstände tödliche Folge. Die Spitzengruppe mit Claude Kogan, Claudine van der Stratten und einer Sherpani konnte nicht früh genug durch das Fehlen eines Radios für das Einholen von Wetterberichten und teurer Funksprechgeräte vor einem bevorstehenden Schneesturm gewarnt werden, dem sie schon weit überhalb der 7.000m unvermittelt ausgesetzt waren. Eine nach acht Tagen erst mögliche Rettungsaktion aus den unteren Lagern konnte die drei

Frauen nicht mehr wiederfinden. Sie blieben in der Schnee- und Eiswüste des Cho Oyu verschollen. Resümierend ließ der Spiegel den Expeditionsleiter Karl Maria Herrligkoffer in der Sache zu Worte kommen. Der Himmalyaexperte hatte in den 50er Jahren mehrere Expeditionen zum über 8.000m hohen Nanga Parabat duchgeführt. Dabei stand er in der Tradition der gescheiterten Blut und BodenExpeditionen zum »deutschen Schicksalsberg«, dem Nanga Parabat während der NS-Zeit. Interessanterweise hatte Herrlighofferer damals dort seinen Halbbruder Wilhelm Merkl verloren, der als Leiter der Expedition durch gravierende Logistik- und Taktikfehler beim Aufstieg nicht nur das Scheitern des Unternehmens, sondern auch seinen und den Tod weiterer 9 Bergsteiger mitzuverantworten hatte. Herrlighoffer wurde nach dem Bekanntwerden des Todes von Kogan und ihren Gefährtinnen vom Spiegel mit den nüchternen Kommentar zitiert: »Männer sind eben anders gebaut. Das werden die Frauen auch dann nicht ändern, wenn sie einen Achttausender besteigen.« Die Frauen wehren sich ... Als Ende der 1960er Jahre die westliche Welt von einem gesellschaftspolitischen Umbruch und dem damit verbundenen Wertewandel (68er-Bewegung) erfasst wurde, hatte das auch deutlich Auswirkung auf die Welt des nach wie vor männlich dominierten Bergsteigens und Kletterns. Im Rahmen der Aktivitäten von linksgerichteten Studentenund Bürgerrechtsbewegungen stellten viele Frauen ihre diskriminierten Position in der Gesellschaft in Frage und forderte Gleichberechtigung ein. Der Bergsport war vor37


erst nicht das Hauptfeld der frauenbewegten Auseinandersetzungen, aber mehr und mehr wirkten sich Forderungen der Frauen auch in der altpatriarchalisch verkrusteten Männerdomäne des Alpinismus und Bergsportes aus. Hatte eine neue Generation junger Männer (Rotpunktkletterer) im Zuge dieser Entwicklungen schon mit den altvorderen-geprägten Konservatismen gebrochen, so zogen die Frauen Stück für Stück nach. Die Autorin Runggaldier schreibt dazu: »Die Entwicklung des sogenannten Frauenbergsteigens bekam in Europa besonders mit der Verbreitung des Sportkletterns einen beachtlichen Schub. Es ist wohl kein Zufall ,dass diese Entwicklung mit der zweiten Welle der Frauenbewegung in den siebziger Jahren (auch als Teil der 68er-Bewegung, der Verfasser) zusammenfiel und in der Folgezeit rasant vonstatten ging.« In den 80er Jahren läßt die erste Generation der Sportkletterin die Fachwelt mit Kletterleistungen aufhorchen, die noch einige Jahre zuvor selbst von den besten Kletterern und Bergsteigern nicht für möglich gehalten worden wären. Lynn Hill, eine amerikanische Sportkletterin der erste Generation, mag stellvertretend für diese Leistungsexplosion im Freiklettern gerade auch bei den Frauen stehen. Schon mitte der 80er Jahre kletterte sie mit »Artficial Intelligence« eine Felskletterei des unteren Xten Schwierigkeitsgrades. 1993 stellte sie die männliche Kletterwelt auf den Kopf. 1993 war sie, begleitet von ihrem Partner Brooke Sandahl, die erste Person überhaupt, welche die berühmte Route Nose (ca. 1.000 m senkrechter und überhängender Fels) am El Capitan im Yosemite Valley frei kletterte. Ein Jahr später übertraf sie diese Leistung sogar noch, als sie als erste 38

die gesamte Route in einem einzigen Tag bezwang. Lynn Hills ursprüngliche Bewertung für die Free Nose war der untere 10. Schwierigkeitsgrad der UIAA-Bewertung. Die freie Begehung der Nose, sowie die freie Begehung in nur einem Tag blieben über 10 Jahre lang nach Lynn Hills Erstbegehung unwiederholt – trotz zahlreicher Versuche einiger der besten Bigwall-Kletterer der Welt. Aus diesem Grund schlugen einige Kletterer vor, den Schwierigkeitsgrad für diese Route auf mindestens X+ anzuheben, wodurch die beiden freien Begehungen der Nose von nun an definitiv zu den beeindruckendsten Errungenschaften der Klettergeschichte gehörten.« Eine andere Frau aus dieser Klettergeneration ist die Französin Catherine Destivelle, die sich, nachdem sie jahrelang Kontrahentin von Lynn Hill im Wettkampfklettern war, wieder der Alpinismus zugewandt hat. Ihre Solobegehung des Bonatti-Pfeilers an der Aiguille du Dru 1990 dürfte, mal von dem Ausnahmebergsteiger und Erstbegeher der Route Walther Bonatti abgesehen, nur von den allerbesten männlichen Bergsteigern auch heute überhaupt wiederholbar sein. Auch im Höhenbergsteigen haben Frauen inzwischen ein Niveau erreicht, das der Leistungsfähigkeit männlicher Bergsteiger kaum noch nachsteht. Allein drei Frauen haben inzwischen auf den 14 höchsten Gipfeln der Achttausender gestanden. Dafür, dass dabei eine andere Form des Bergsteigens von Frauen entwickelt wird, mag die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner stehen, die sicherlich ein besonders beeindruckendes Beispiel für die »starke, unabhängige Frau« in den Bergen darstellt. Ihr wird nachgesagt, dass »sie sich besonders zielstrebig, extrem konditionsstark und zäh an ihr Ziel


heranarbeitet, aber immer mit der nötigen Vorsicht, mit viel Intuition und Gefühl. Im Gegensatz zu den althergebrachten männlichen Verhaltensmustern, wo der Berg um jeden Preis erobert oder sogar angegriffen wird, gilt für Kaltenbrunner das Erlebnis als oberstes Ziel.« Sicherlich ist die Gleichberechtigung der Frau in den Kletterhallen, am Naturfels in den Mittelgebirgen, oder auch in den hohen Bergen noch nicht da angekommen, wo sie sich viele Kletterinnen und Bergsteigerinnen hin wünschen, doch rückblickend auf die Anfänge, wo Bergführer die Magd Marie Paradis gegen ihren Willen auf dem Gipfel des Mont Blanc schleppten, um sie im Tal als gewinnbringendes Schauobjekt zu vermarkten , hat im Frauenbergsteigen in den knapp 200 Jahren so etwas wie ein Quantensprung stattgefunden. Lynn Hill gab, als sie 1993 die Nose in einem Tag frei durchstiegen hatte und wieder im Tal angekommen war, der erstaunten Männerwelt den Ratschlag »It goes boys«. Vielleicht hätte sie den kurzen und knappen Satz mit einem »how you see, even for girls« ergänzen sollen, so quasi als mutmachende Botschaft für ihre kletternden Mitstreiterinnen, die auch heute noch für den emanzipatorischen Prozess in und an den Bergen jede Menge solidarische Unterstützung brauchen können, nicht zuletzt auch aus den eigenen Reihen.

Dieter Staubach im Herbst 2011

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Quiz Auch ein Kletterer muss logisch denken können!!! Hier folgendes Rätsel aus dem Alltag: ( FÜL´ er, die solche Aufgaben nicht ohne Stift u. Papier lösen können, müssen ihre Linzens im laufenden Jahr wieder abgeben.

9. Der Kletterer vor dem Kassler sichert sich, aufgrund seiner Größe, mit einem Kindergurt.

Also: Auf einer Kletterroute auf der man nicht überholen kann, klettern 5 Kletterer hintereinander. Die Kletterer kommen aus verschiedenen Städten, sichern mit unterschiedlichen Geräten, klettern mit unterschiedlichen Seilfarben und üben unterschiedliche Berufe aus. Jeder klettert mit einem anderen Gurt-Typ.

11. Vor dem Kletterer mit Hüftgurt und GRIGRI klettert der Kletterer mit dem Kombigurt.

1. Der Kletterer mit dem GRI-GRI klettert mit einem grünen Seil.

14. Der Bergführer klettert vor dem Kletterer mit dem Komplettgurt.

10. Der Baumschüler kommt aus Mainz.

12. Der Kletterer mit dem Komplettgurt klettert mit einem roten Seil. 13. Der Wiesbadener klettert mit einem gelben Seil.

2. Der Kletterer mit dem Kombigurt klettert mit einem ATC. 3. Der Kletterer mit dem schwarzen Seil klettert, klettert vor dem Kletterer, der Hochseilartist ist. 4. Der Kletterer mit dem Achter kommt aus Trier. 5. Der Kassler klettert am Schluss. 6. Der Frankfurter klettert mit einem Brustgurt. 7. Der mittlere Kletterer sichert sich mit HMS. 8. Der Gärtner klettert mit einem blauen Seil.

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Welcher Kletterer ist von Beruf Förster? x = Position Mit welcher Seilfarbe klettert der Kletterer, der mit dem Tube klettert? y = Farbe


Impressum Die Naturfreunde Landesverband Rheinland und Westfalen Landesfachgruppe Bergsteigen Ebberg 1, 58239 Schwerte, Telefon: 02304.633 64

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Anzeige Sportsonnenbrille im Gebirge? Wenn die Bergretter auf den Gipfeln zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien einen „Bergtouristen“ in Sandalen auflesen, ist dem Kraxler die Standpauke sicher – und das zu Recht: Wer glaubt, mit ungenügender Ausrüstung die Berge bezwingen zu können, ist schnell ein Fall für den alpenweiten Handy-Notruf. Genauso unvernünftig ist es, ohne passende Brille in die Berge aufzubrechen. In den Bergen gilt: Für Trittsicherheit beim Auf- und Abstieg sorgen nicht nur geeignetes Schuhwerk, sondern auch gute Sicht mit der richtigen Brille. Als modisches Accessoires ist die passende (Sonnen-)Brille in der Bergeinsamkeit zwar nicht unbedingt vonnöten – schließlich sitzt man eher auf urigen Hütten bei der Brotzeit als im angesagten Eiscafé an der Uferpromenade. Dafür kommt der Brille beim Marsch durchs Gebirge eine wichtige Schutzaufgabe zu. Je höher man hinaufsteigt, desto intensiver wird die UV-Strahlung. Die ultraviolette Strahlung ist zwar unsichtbar, sie kann aber bei hoher Konzentration oder langer Dauer schnell zu einer schmerzhaften Entzündung von Binde- oder Hornhaut führen. In Extremfällen können UV-Strahlen die Augen sogar dauerhaft schädigen. Im Gebirge gilt daher in jedem Fall: Brille auf! Sind die Augen gerötet oder tränen, ist der Bergurlaub erst einmal vorbei – dann hilft den Augen nur eine mehrtägige Pause. Für die Tour in die Berge empfiehlt sich, neben ausreichendem UV-Schutz auch auf die passende Tönung der Brille zu achten. Ein weit verbreiteter Irrtum ist die – falsche – Gleichung: Je dunkler die Brillengläser getönt sind, desto höher ist der Blendschutzfaktor. Renommierte Hersteller von Brillengläsern haben den Blendschutz in fünf Kategorien von 0 bis 4 unterteilt. Wenn es nicht gerade über schneebedeckte Alpengipfel geht, ist eine Brille mit der Filterstufe 3 und einer Lichtdurchlässigkeit von acht bis 18 Prozent absolut ausreichend. Besonders geeignet für Hochgebirgswanderungen sind Brillengläser, die neben UV-Schutz einen sogenannten „Blue-Blocker-Effekt“ haben. Diese Filtergläser reduzieren auch kurzwelliges blaues Licht und wirken stark kontraststeigernd, was sich positiv auf die Sicherheit bei Wanderungen auswirkt. Nähere Informationen und ausführliche Beratungen erhalten Sie bei sport:optic, Hagener Str. 295, 44229 Dortmund, Tel.0231/1815840. Oder Sie schicken uns eine E-Mail unter info@sport-optic.com.


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