18 NAMIB TIMES
27 MARCH 2015
An der Atlantikküste,in der Namibwüste Locker vom Hocker Laramon Tours verwöhnt Lions-Senioren
Swakopmund - Die Verwaltung des LionsAltersheims hatte mal wieder gut für uns gesorgt, als sie uns am 10. März zu einem erschwinglichen Preis eine Catamaran-Fahrt ermöglichte. Drei Stunden schipperten wir bei schönstem Wetter durch das Hafenbecken von Walfischbucht bis zu den Robbenkolonien. Dabei schüttete unser Kapitän Archie van der Merwe auf humorvolle Weise sein enormes Wissen aus: Wir erfuhren eine Menge über den Ausbau des Hafens, die Austernzucht, die Geschichte der umliegenden Wracks und der Guano-Insel und vor allem über das Meeresgetier, das uns zum Teil auf dem Boot besuchte. Dafür sorgte Jackson, der es im wahrsten Sinne des
Begleiterscheinungen der Regenzeit
Die Lions-Senioren freuen sich auf die bevorstehende Fahrt. Wortes heranpfiff: ei- Getränke in reichlicher teiligten, die uns zu nen Pelikan, Kormo- Auswahl und Menge, diesem unvergesslirane, Robben u.a. - so dass wir ,,zu Hau- chen Erlebnis verhalzum Betrachten, zum se”, in jeder Hinsicht fen. Streicheln und zum versorgt, sofort ins Bett Fotografieren. Jack- plumpsen konnten, Einwohner des Lions son sorgte auch für das erschöpft und mit der Altersheims leibliche Wohl: Es gab Welt zufrieden. Appetithäppchen und Wir danken allen BeFoto links: (v.l.) Hildegard Feuser, Margot Riedel, Anneliese Holzgen. Foto rechts unten: (v.l.) Heinz Waitschus, Egon und Freda-Marie Alfeld. Foto links unten: (v.l.) Hans Ermann und Gisela Schade. Fotos: Coba Baufeldt und Margaret Bester
Worte der Woche
Glaubt mir, ich habe den Hasen geseh’n, er kam aus der Kneipe, er konnte kaum steh’n! Auf Eier braucht ihr nun nicht zu hoffen, denn Schlappohr hat nämlich das Geld versoffen. Er schwankte zum Bau und lallte nur: "Drei kleine Bierchen, drei Whisky pur." Heut habe ich ihn erneut getroffen, der Bursche war schon wieder besoffen. So gibt’s dieses Jahr, ich fürchte es sehr, nur Ostergaben mit Eierlikör! Eingesandt von Sigi Wagner
Liebe Küstenleser! Wenn wir Nebelkrähen zur großen Regenzeit Namibias gen Inland zuckeln, dann wollen wir mos, dass Petrus die Himmelsschleusen weit öffnet, damit wir endlich wieder erleben dürfen, wie das kostbare Nass in Strömen auf das ausgedörrte Land prasselt, oder? Die dicken Tränen des Schöpfers um die Sündhaftigkeit der Menschen scheinen in diesem Jahr allerdings versiegt!! Die Spitzkoppe ist jedenfalls nicht in Grün gehüllt, und die Morgensterne geizen eher mit ihren kleinen, gelben Blüten. Diese benebelte Küstenpflanze ist nach ihrer Stippvisite ins Inland wen igstens nicht völlig enttäuscht wieder in ihre graue Behausung am Atlantik zurückgekehrt. Ich habe nämlich zwei Dinge gesehen, die wenigstens daran erinnern, dass es so etwas wie eine Regenzeit in diesem Land der Dürre und Trockenheit gibt: einmal den Tausendfüßer, der schon seit 400 Millionen Jahren über unseren Planeten krabbelt und den feuchten Lebensraum braucht, um überleben zu können, und zum anderen den Ejova, jene aromatische PilzDelikatesse, die man am Fuße von Termitenhügeln findet. Der Tausendfüßer hat
viele Beinchen - bis zu 750. Dafür haben die Omajova-Schwämme zig Lamellen (Scheiben) unter ihren tellerartigen Hüten. Tausendfüß(l)er sind Gliederfüßer, zu denen auch so unterschiedliche Tiere wie Insekten, Krebstiere, Spinnen, Skorpione, Milben und die ausgestorbenen Trilobiten gehören. Die namibischen Ter-
Schwammgewächs gilt: Zu zweit sind wir stark. Der Termitenpilz lebt in einer Symbiose mit der Termite. Die Te r m i t e n f r e s s e n Pflanzenmaterial, das ihren Verdauungstrakt schnell passiert und
Filemon verkaufte bei Wilhemstal fein gesäuberte Omajova. mitenpilze ähneln den dabei mit dem PilzFransigen Wulstlingen, myzel geimpft wird. die in Europa auf der Aus den angedauten Roten Liste Status 3 Exkrementen legen die stehen. Sowohl der Insekten dann PilzgärWulstling als auch der ten an, in denen aus Ejova sind außerdem dem sonst schwer veräußerst leckere Speise- daulichen Lignin und pilze. Der namibische der Zellulose ein nahrBlätterpilz schmeckt hafter "Pilzkompost" am besten, wenn man entsteht, von dem die ihn in Knoblauchbutter Termiten sich ernähund mit Zwiebeln ren.
In Afrika werden Tausendfüßer liebevoll ,,shongololos” genannt. Das Wort wurde von dem Zulubegriff “ukushonga” abgeleitet, der ,,sich aufrollen” bedeutet...und aufrollen tun sich diese Gliederfüßer, sobald Gefahr droht. Fotos: Susann Kinghorn zusammen brät. In eine Der Tausendfüßer wird Spargelsuppe einge- nicht umsonst auch blendet schmecken die Diplopoda (DoppelOmajova (Mehrzahl füßer) genannt. Jedes Pilzes auf Otjihere- weils zwei Körperro) fast wie Trüffel, segmente sind miteineine weitere Pilzdeli- ander verschmolzen katesse die der rote und tragen zwei BeinSand der Kalahari paare , die dem Körper hervorbringt. beim Graben mehr StaKurioserweise hat man bilität geben. noch nie von einer Ich habe die Regenzeit ,,Shongololo”-Delika- jedenfalls auf meine tesse gehört (der Zulu- Art und Weise genosname für den Tau- sen, indem ich mir die sendfüßer), obwohl vielbeinigen KriechMopanewürmer wie- tiere einmal näher anderum mit Genuss in geschaut und mir die diesem Land verzehrt äußerst schmackhaften werden. Aber was S c h i r m p i l z e h a b e nicht ist, kann ja noch munden lassen. werden! Ihre Sowohl beim Glieder- Susann Kinghorn füßer als auch beim