6 DECEMBER 2019
NAMIB TIMES
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An der Atlantikküste,in der Namibwüste
Ameisen – winzige Danke Charlene Schönheiten An einem Samstag in Swakopmund, ca. 15:30Uhr – meine Frau Lilly und ich kommen von einem Ausflug in die Wüste zurück und haben Lust auf einen Eisbecher. Cafe am Ankerplatz, geschlossen. Der Straßenverkauf hat zwar geöffnet, wir wollten aber gerne sitzen. Cafe Krisjans am Bonusmarkt, ebenfalls geschlossen. Raiths, dito. Wild Rocket Cafe, bojos Cafe auch zu...
Namib Desert: Kommentar auf i n a t u r a l i s t . o rg : „An ant watcher in Australia says wow! Thanks for showing me this very different Camponotus!“ Gemeint ist „unsere“ endemische Wüstenameise Camponotus detritus, „Desert Balbyter“, die nur in einem 150km schmalen und ein paar Hundert km Camponotus detritus – unsere endemische Namib- Dünenameise.
Ocmyrmex turneri – deutlich erkennbar sind unten die Mandiblen, das Mundwerkzeug, zum Greifen und Beißen. langen Küstenstreifen von etwa Lüderitz bis zum Kuiseb River in den Dünen der Namib vorkommt. Tatsächlich ist die bis gut 13mm lange Ameise eine der schönsten Ameisen Namibias. Der rostbraune Kopf und das Mittelteil werden von einem haarigen Bauch abgelöst, der auffallend schwarzweiß gestreift ist. Die Namibdünenameise gehört in die Gattung Camponotus, mit über 1000 Arten und 500 Subspecies ist dies eine der größten Gattungen der Welt. Insgesamt wurden in Namibia bisher 139 Arten an
Ameisen gefunden, die kleinsten lediglich 2mm, die größten bis zu 24mm lang, und davon sind 34 Arten endemisch. 2 Arten wurden „eingeschleppt“ und 50 weitere „(Unter-) Arten“ warten noch darauf, wissenschaftlich exakt bestimmt zu werden. Eine der bekannten Arten ist die Kleine Schwarze Zuckerameise, Lepisiota capensis, nur 2,5 bis 3 mm groß, aber mittlerweile in Namibia oft zur Hausplage geworden. Sie lebt in unseren Gärten, oft sogar im Mauerwerk von unseren Häusern und unter unseren Zimmerböden. Die meisten von uns kennen sie! Ameisen sind als
Staaten organisiert und haben eine strenge Kastenordnung: Königinnen, Arbeiterinnen bzw. Soldatinnen und geflügelte Männchen. Also fast alles Weibchen. Die Männchen entstehen immer nur dann, wenn die Jungköniginnen befruchtet werden müssen. Ein Staat kann aus ein paar Handvoll bis zu mehreren Millionen Tieren bestehen, die in Nestern leben. Diese Nester sind meist natürliche oder auch geschaffene Hohlräume, wobei Erdnester am häufigsten angetroffen werden. In diesen Nestern werden auch die Grassamen gelagert, die von den Ameisen mühevoll gesammelt werden. Eine besondere Delikatesse soll das daraus gebraute Damara - Bier sein. Die Ameisen selber sind begehrte Nahrung für unsere Erdferkel und auch viele andere kleinere Lebewesen wie Vögel, Käfer, Spinnentiere u.a. Eine weitere Besonderheit ist die recht seltene Ocymyrmex turneri, aus der Gattung der Knotenameisen, die ich kürzlich in einem Nebental des SwakopCanyons gefunden habe. Ein Applaus kam prompt von dem „Ameisen-papst“ des Südlichen Afrikas, Peter Slingsby, da
diese Ameise weltweit erst in einer einzigen Sammlung vertreten ist. Und kürzlich habe ich mir die Augen gerieben: da trägt doch eine der Rossameisen ( Camponotus fulvopilosus) eine andere auf dem Rücken. Na, da wird doch eine gestorben sein und die andere trägt sie nach Hause, waren meine ersten Gedanken. Nachdem ich aber ein entsprechendes Foto in das Forum gestellt hatte, wurde ich von einem Spezialisten eines Besseren belehrt: der Stamm zieht um, oder es kann auch eine Nestteilung stattfinden, und man hilft sich gegenseitig mittels dieses Tandemtransportes. Meistens sind es Königinnen, die diese Sonderbehandlung genießen. Was es nicht alles so gibt! Wer sich näher mit dieser speziellen, aber hochinteressanten Materie befassen möchte – mit ihren Nestern, ihren Kolonien, i h r e m Ve r h a l t e n sowie ihrer ökologischen Bedeutung uvm - dem empfehle ich das Buch „Ants of Southern Africa“ von Peter Slingsby, erschienen bei Slingsby Maps, Muizenberg 2017.
Text und Fotos: Martin Weigand
Wir fahren zum Hotel Deutsches Haus: die Küche ist geschlossen, aber die freundliche Bedienung Charlene meint, sie könne auf jeden Fall etwas machen. Was wir denn wollten? Drei Eiskugeln jeder. Oh je!! In der Karte gibt es aber nur jeweils zwei Kugeln. Dann eben, so unser Vorschlag, zwei Becher mit je drei Kugeln, und dreimal das Angebot aus der Karte berechnen. Kurzes Nachdenken, ja, das
Martin Weigand geht!! Und dann sitzen wir auf der Terrasse und schlotzen zufrieden unser Eis. Danke, Charlene!
...und dann noch für die kommende Woche: ein Motto für (fast) jeden Leser! – Da will man mal in Ruhe das ganze Haus putzen und was passiert? Man hat keine Lust. – Ich wäre gern mal abends so müde wie morgens. – Alle haben den gleichen Himmel, aber nicht alle den gleichen Horizont. – Meine Motivation ging heute morgen winkend an mir vorbei... – Ich habe heute mal wieder Sport gemacht. Ritter Sport. Zwei Tafeln. – Ich habe mich heute gewogen. Ich bin zu klein. – Nichts ist unmöglich? Dann schlag mal ne Drehtür zu. – Wenn jeder an sich denkt, dann ist an alle gedacht.
– Frauen lügen nicht, sie passen nur die Wahrheit den Situationen an. – Der Betrunkene sagt, was der Nüchterne denkt. – Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, warte ab – es kommt noch mehr... – War es Liebe auf den ersten Blick? Oder soll ich noch einmal vorbei kommen? – Eine Lösung hatte ich. Aber sie passte leider nicht zum Problem. – Nehmt das Leben nicht so ernst. Man kommt sowieso nicht lebend heraus. Quelle: Internet
Eulengewölle gesucht Von einer Leserin wird für wissenschaftliche Studien Eulengewölle oder Angaben über Stellen, an denen Eulen nisten, gesucht. Wer darüber Informationen hat, möge sich bitte direkt wenden an: Tel: 081 – 2301758 ( Frau Erb)