20 | Pferde-Spaß
Praxis-Tipp
Körpersprache: Was will mein Pferd mir sagen?
G
ut drauf, ängstlich, ärgerlich, freundlich, zickig? Woran können wir eigentlich erkennen, wie es dem Pferd gerade geht und was es uns mit bestimmtem Verhalten sagen und mitteilen will? Um Pferde verstehen zu können, müssen Sie sie gut beobachten. Wer lernt, genau hinzuschauen, wird erkennen, was das Pferd gerade ausdrückt. Dabei spielt sowohl Mienenspiel des Gesichtes als auch die Körpersprache eine Rolle.
Ein nicht ganz abgestellter Fuß – das Pferd ist entspannt.
Die Ohren: Achten Sie auf die Ohren, wenn Sie sich einem Pferd nähern. Sie teilen genau mit, ob es neugierig ist, oder lieber nichts mit seinem Gegenüber zu tun haben will. Meistens sind Pferde neugierig. Dann richten sie beide Ohren nach vorn. So können sie genau registrieren, wer sich ihnen nähert. Danach streckt das Pferd meistens den Kopf vor und weitet die Nüstern. Bestimmt haben Sie schon einmal beobachtet, dass Pferde, die sich mögen, sich gegenseitig zur Begrüßung in die Nüstern pusten. Das Ohrenspiel zeigt, wohin die Aufmerksamkeit des Pferdes gerichtet ist, und gibt gleichzeitig Auskunft darüber, ob das Pferd gespannt oder entspannt ist. Steil aufgerichtete Ohren verraten volle Konzentration, während sie beim schläfrigen Pferd schon mal etwas schlapp zur Seite zeigen können. Eng angelegte Ohren sind eine Drohgebärde. Doch nach hinten gerichtete Ohren beim Reiten oder der Bodenarbeit können auch ein Zeichen dafür sein, dass das Pferd auf seinen Reiter konzentriert ist. Kommt Ihnen ein Pferd mit angelegten Ohren zügig entgegen, ist erstmal Abstand halten angesagt. Das Pferd ist wahrscheinlich nicht gerade gut gelaunt und möchte nicht gestört werden. Wenn der Schweif dabei noch kräftig hin- und herschlägt, unterstreicht das seinen Unmut. Schweifwedeln kann aber auch ein Hinweis auf Schmerzen sein. Die Augen: Auch ein Blick in die Pferdeaugen verrät viel. Das Pferd kann ruhig und gelassen blicken oder die Augen so weit aufreißen, dass das Weiße aufblitzt. Dann ist es in höchster Alarmbereitschaft. Die Position der Augen ermöglicht es Pferden nicht, etwas genau zu mustern, das direkt vor ihnen steht oder das in einem bestimmten Winkel von hinten kommt. Deshalb treten Sie immer seitlich an ein Pferd herantreten, damit es sich nicht erschreckt. Das Maul: An der Maulpartie lässt sich ebenfalls einiges ablesen: Ist das Maul verkniffen und faltig, dann hat das Pferd wahrscheinlich schlechte Laune oder vielleicht sogar Schmerzen. Hängt die Unterlippe herab, döst es.
Pferde können nur den sehen, der sich seitlich nähert
Die Haltung: Steht das Pferd entspannt mit einem eingeknickten Hinterbein und leicht hängendem Kopf, ist es vermutlich müde oder gelangweilt. Scharrt es mit dem Vorderbein, können Sie davon ausgehen, dass es ungeduldig ist oder nach Futter
Beide Ohren nach vorn – da ist jemand sehr neugierig.
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