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Was Uelzen bewegt ...
Willkommen in der Herbstausgabe vom neuen mycity magazin!
Die dritte Jahreszeit rückt in großen Schritten näher: Wir freuen uns auf buntleuchtendes Laub, lustige Kastanienfiguren und lange Spaziergänge im Herbstduft an der frischen Luft. Gleichzeitig müssen wir die Situation auf den Energiemärkten im Auge behalten. Aktuell ist die Situation (noch) entspannt – und mycity konnte zu Anfang Juli sogar die Preise senken (siehe Seite 12). Aber was der Winter für uns bereithält, weiß niemand. Dafür halten wir aber wieder viele schöne Tipps, Anregungen und pluscard-Vorteile für Sie bereit. Wir wünschen viel Freude beim Entdecken.
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Doch erstmal sind wir neugierig auf Ihre schönsten Sommermomente: Was haben Sie erlebt? Was schätzen Sie an Uelzen?
Wasser marsch: Tolle Stimmung im BADUE
Wo lässt es sich bei sommerlich warmen Temperaturen am besten aushalten? Richtig, im Freibad. Abkühlen, schwimmen, Leute treffen und einfach einen schönen Tag erleben. Und genau dazu lädt das BADUE seit Ende Mai endlich wieder ein. Nach einer Wintersaison mit leeren Becken war die Freude bei allen Badefans groß! Auch das Wetter hat mitgespielt und mit reichlich Sonne für den idealen Grund zum Abkühlen gesorgt.
und dem Trainingscenter Athletik hat neue Gäste angelockt: Der Tarif Swim + Gym ermöglicht unbegrenzten Eintritt sowohl in das Uelzener Schwimmbad als auch in das Trainingscenter (weitere Informationen gibt es unter www.athletik-uelzen.de oder www.badue.de).

Ich fand das Konzert im Innenhof der Jabelmannhalle großartig, es war für mich Balsam für die Seele. Die Musiker sind einfach Meister auf ihren Instrumenten und versprühten gute Laune. Ich freue mich zudem, wenn Musiker bodenständig geblieben sind. Das Ganze gepaart mit einer stimmungsvollen Atmosphäre machte den Abend für mich perfekt.

Als gebürtiges Dorfkind wohne ich gern in Bad Bevensen, fühle mich aber in Uelzen einfach sehr wohl. Die richtige Größe, viel Grün und gute Möglichkeiten zum Essen. So verbringe ich gerne meine Mittagspause bei „Beck's“. Schlimm finde ich, dass die Stadt samstags oft verdreckt von der vorhergehenden Partynacht ist. Oder die extremen Verspätungen oder gar Zugausfälle des metronom. Das kostet mich als Pendler viel Freizeit bzw. lässt mich zu spät zur Arbeit kommen.
Langeweile kommt hier nicht auf. Verschiedene Becken wie das Sportbecken und das flache Kinderbecken sowie Attraktionen, wie die Wasserrutsche und die Sprungtürme, werden seit der Wiedereröffnung rege genutzt. Familien mit kleineren Kindern vergnügen sich gern auf dem Spielplatz oder in dem großen Nichtschwimmerbereich mit Wasserfall, Wasserspeiern und Wasserzelt. Die Wassertemperaturen entsprechen denen der Vorjahre. Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken haben eine Temperatur von 25 Grad, das Ganzjahresbecken und das Kinderbecken stehen mit 26 Grad für den nächsten Badespaß bereit.
Auch neben den Becken geht es sportlich zu: Hier gibt es genügend Möglichkeiten, sich bei Fußball, Beachvolleyball, Tischtennis, Tischkicker und Schach zusätzlich auszupowern. Und wer dann doch mal eine kleine Erholungspause braucht, findet auf der einladenden Liegewiese ein ruhiges Plätzchen. Auch für das leibliche Wohl wird im BADUE bestens gesorgt: Der Kioskbesitzer verwöhnt die Gäste mit seinen kulinarischen Angeboten und einem neuen Konzept: So tragen beispielsweise Mehrweggeschirr & Co. künftig zu mehr Nachhaltigkeit bei.

Durch die vorherige Schließung des Bades sei vielen erst bewusst geworden, was für ein tolles Schwimmbad unsere Hansestadt hat, so der Eindruck von Alina Hermstrüwer und ihren Kolleg*innen. Denn natürlich freut sich auch das gesamte BADUE-Team über diese „ganz normale“ Saison. Und die Umsetzung weiterer Neuerungen ist schon in Planung: So verspricht das Meerjungfrauenschwimmen großen Spaß für alle kleinen Meerjungfrauen und Wassermänner. Zudem sind auch Präventionskurse für die Zukunft im Gespräch.
Übrigens: Mit einer pluscard sind Schwimmkurse gratis, obendrein gibt es z. B. als Familie sonntags freien Eintritt.
Uelzen empfinde ich vor allem durch seine alten Gebäude als sehr schön, hier lohnt sich immer ein Blick nach oben. Doch die Fahrradstreifen auf den Straßen sind teilweise recht gefährlich, daher würde ich mir separate Fahrradwege wünschen. In meiner Freizeit surfe ich interessiert im Internet und beschäftige mich aktuell mit Programmierung. Als Auszubildende erstelle ich eine Homepage als Projekt für die Berufsschule.
Ines Gräfke, Uelzen

Noch mehr Abwechslung: Erweitertes Angebot und Schwimmkurse für Kinder
„Wir haben unser Kursangebot in dieser Freibadsaison deutlich erweitert und viele Kurse angeboten, die es sonst nur in der Hallenbadsaison gab“, sagt Alina Hermstrüwer, Leitung BADUE. „Von Wassergymnastik über das Bootcamp, einem intensiven Zirkeltraining in und am Wasser, bis hin zu Schwimmkursen für Kinder in den Sommerferien – alle sind auf ihre Kosten gekommen.“ Auch die Kooperation zwischen dem BADUE
Wärmepumpen – Was steckt dahinter?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist in aller Munde und sorgt für viel Diskussionsstoff. Einigkeit herrscht zumeist darüber, wie wichtig das „Heizungsgesetz“, wie es umgangssprachlich auch genannt wird, für mehr Klimaneutralität ist. Denn ab Anfang 2024 soll möglichst jede neue Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Wie schnell das Gesetz tatsächlich beschlossen wird, ist aber noch unklar (Stand Juli 2023).
Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die kommunale Wärmeplanung ein. Hierbei sind Gemeinden gefragt, eine zukunftsfähige und nachhaltige Wärmeversorgung zu entwickeln. Etwa wenn es um die Versorgung der Haushalte mit Fernwärme geht. Ober- und Mittelzentren, wie die Hansestadt Uelzen, sind laut dem niedersächsischen Klimaschutzgesetz verpflichtet, bis Ende 2026 eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. mycity hat der Hansestadt bereits Anfang des Jahres ein umfangreiches Zukunftskonzept für die Energieversorgung von Uelzen überreicht, in dem viele Ansätze für eine vollständige kommunale Wärmeplanung untersucht wurden. „Wir arbeiten daran, in unserem Versorgungsgebiet so schnell wie möglich Klarheit zu schaffen, wo zukünftig welches Heizsystem im Einsatz sein wird“, sagt Markus Schümann, Geschäftsführer der Stadtwerke Uelzen.
eine neue Heizung braucht, steht vor vielen Fragen: Was für Möglichkeiten habe ich? Wie weit in die Zukunft sollte ich denken? Welches ist das richtige System für meinen Haushalt? Wenn keine zentralen Wärmelösungen, wie etwa Fernwärme, in naher Zukunft in Sicht sind, könnte die Wahl auf eine Wärmepumpe fallen. „Aber sie sind nicht immer die beste Lösung“, so Schümann. „In Altbauten oder schlecht isolierten Häusern etwa, sind sie aufgrund ihrer Wirkungsweise oft nicht so geeignet. Eine neue gasbetriebene Heizung kann daher als Übergangstechnologie häufig sinnvoller sein, um Investitionen möglichst gering zu halten.“ Wer eine Wärmepumpe generell in Erwägung zieht, sollte sich also vorab gut informieren, beispielsweise bei örtlichen Vertragsinstallationsunternehmen.
Wärmepumpe – Was ist das überhaupt?

Generell haben Wärmepumpen das Ziel, mit relativ niedrigen Temperaturen die Räume zu beheizen. Doch sie verbrauchen auch Strom. Daher ist es auf jeden Fall wichtig, Ökostrom zu nutzen, damit das System klimafreundlich bleibt. Das bedeutet, sie arbeiten umso effizienter, je geringer die Differenz der Temperatur von Wärmequelle zum Heizkörper ist. Die Dämmung eines Hauses und die Größe der Heizkörper haben also Einfluss auf die Wirkkraft.
Welches System passt zu mir?
Soll die Wärmepumpe Energie aus der Luft oder der Erde generieren?

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Je nach System nutzen die Geräte die Energie aus der Erde, dem Grundwasser oder der Außenluft. Das Prinzip einer Wärmepumpe kennen wir im Grunde alle: nämlich von unseren Kühlschränken. Allerdings ist das Ziel da umgekehrt – die Kälte soll nach innen und die Wärme nach draußen. Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. erklärt die Funktionsweise in drei Schritten:
1. In der sogenannten Wärmequellenanlage zirkuliert eine Flüssigkeit.
Diese nimmt die entsprechende Wärme auf (beispielsweise aus der Erde oder dem Grundwasser) und führt sie durch Rohre der eigentlichen Wärmepumpe zu. Luftwärmepumpen haben ein etwas anderes System: Diese saugen mittels eines Ventilators die Luft von außen an und leiten sie dann weiter.
3. Im Wärmeverteil- und Speichersystem nimmt eine Flüssigkeit –meistens Wasser – die unter Punkt zwei abgegebene Wärme auf. Diese wird dann direkt zu beispielsweise den Heizkörpern oder einem Warmwasserspeicher weitergeleitet.
Fördermittel sichern
Doch das sind Mammutaufgaben, die nicht von heute auf morgen zu bewältigen sind. Da noch niemand sagen kann, wie die Wärmeversorgung in der Zukunft aussehen wird und was für Optionen sowie potenzielle neue Fördermöglichkeiten Immobilienbesitzende haben werden, raten die Stadtwerke Uelzen dazu, aktuell in Sachen Heizungsplanung erstmal abzuwarten.
Das ist natürlich nicht immer möglich. Beispielsweise wenn Geräte kaputt gehen oder Gasthermen ein Alter von 30 Jahren überschreiten. Denn dann müssen sie laut Gesetz ausgetauscht werden. Wer also jetzt
Luftwärmepumpen sind beispielsweise günstiger in der Anschaffung und können relativ problemlos installiert werden. Dafür arbeiten sie weniger effizient. Systeme, die sich die Wärme aus der Erde ziehen, sind teurer. Zudem gibt es mehr Voraussetzungen, ohne die der Einsatz nicht möglich ist. So müssen Bohrungen durchgeführt werden, Abstand der Leitungen zur Nachbarschaft eingehalten oder Genehmigungen eingeholt werden. Vorteil: Sie sind um einiges wirksamer, die Temperaturen sind konstanter und die Stromkosten langfristig geringer. Ob ein Grundstück für den Einsatz von Erdwärme nutzbar ist, erfährt man beispielsweise über den Server des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBGE)
2 Die Wärmepumpe besteht aus einem weiteren Kreislauf, in dem ein Kältemittel zirkuliert. Letzteres entzieht die aufgenommene Wärme und verdampft. Dieser Kältedampf wird Druck ausgesetzt und dadurch heißer. Nun kommt ein weiterer Wärmetauscher zum Einsatz: im Verflüssiger kondensiert das Kältemittelgas und gibt dadurch die Wärme erneut ab – die nun zum Heizen genutzt werden kann. Der Druck des verflüssigten Kältemittels wird anschließend wieder verringert –so kann der Kreislauf von neuem beginnen.
„Generell sind Wärmepumpen unserer Meinung nach zu teuer, hier muss etwas passieren“, so Schümann. Doch einige Förderungen gibt es auch jetzt schon. Wichtig: Immer erst beantragen bevor etwas beauftragt wird. Gern unterstützen dabei auch die Heizungsbauunternehmen. Zudem stellen die Fördermittelgeber Informationen zu den Programmen direkt. Wie beispielsweise die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), die das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr (BAFA) vergibt (www.bafa.de/DE/Energie/Effiziente Gebaeude). Zum anderen gibt es auf der Seite des Bundesfinanzministeriums Informationen zur steuerlichen Förderung (www.bundesfinanzministerium.de Stichwortsuche „Steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen“).
Wissenswertes zu Wärmepumpen und Klimaschutz bietet generell z. B. auch die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (www.klimaschutz-niedersachsen.de).
Das gute Gespräch mit Linda Schützhold
Sie hat ihre Liebe zu Büchern zum Beruf gemacht: Seit 2019 ist Linda Schützhold Leiterin der Uelzener Stadtbücherei. Privat liest sie etwa sieben Bücher im Monat: am liebsten im Sommer auf dem Balkon. Doch die 34-Jährige hat auch noch andere Hobbys, wie Sport und Spiele spielen – analog genauso wie digital. Nach ihrem Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Berlin und einem kurzen Aufenthalt im Ruhrgebiet hat es sie zurück in den Norden – nach Uelzen – gezogen. Was sie hier besonders schätzt? Ihren kurzen Arbeitsweg mit dem Rad durch viel Grün, zahlreiche Erholungsmöglichkeiten in der Natur und die zentrale Lage der Hansestadt, um z. B. Bremen oder Hamburg zu erreichen. mycity verrät sie beispielsweise, was alles zu ihren Aufgaben gehört und gibt Tipps, wie man Kinder für das Lesen begeistern kann.
Die heutige Bücherei hat ihre Wurzeln in der 1912 gegründeten „Volks- und Jugendbücherei“ mit einem Inventar von 1.088 Bänden. Das stammte damals aus den Beständen des Arbeiterbildungsvereins und des Lesezirkels der St. Marienkirchengemeinde. Wie sieht es heute bei Ihnen aus?
Linda Schützhold: Momentan liegt der Medienbestand unserer Bücherei bei gut 43.000 Einheiten. Dazu gehören neben Büchern z. B. auch Filme, Hörbücher, Musik-CDs, Brettspiele und Tonies. Über unseren eigenen Bestand vor Ort hinaus bieten wir über die „Onleihe Niedersachsen” auch e-books zum Ausleihen an. Wöchentlich besuchen uns ca. 700 bis 800 Bürgerinnen und Bürger. Zudem bieten wir regelmäßige Veranstaltungen wie das Bilderbuchkino und Vorlesenachmittage für Kinder an. Wechselnde Ausstellungen, Autorenlesungen und Vorträge oder Sonderaktionen und der Flohmarkt gehören ebenfalls zu unserem Angebot.
Wie kann man sich Ihren Alltag als Leiterin der Stadtbücherei vorstellen?
Linda Schützhold: Ich organisiere beispielsweise den Personaleinsatz und treffe Entscheidungen über unsere Budgetausgaben. Meine Aufgabe ist es zudem, die Bücherei kontinuierlich weiterzuentwickeln, z. B. neue Angebote oder Medien betreffend. Darüber hinaus vertrete ich die Bücherei nach außen, bin Ansprechpartnerin für alle Arten von Anfragen von Nutzern, Kooperationspartnern, Lieferanten usw., organisiere Veranstaltungen, bin Ausbilderin für zwei Auszubildende und freue mich über Nutzerkontakt an der Beratungstheke und bei Führungen. Außerdem kümmere ich mich um die Verwaltungsaspekte der Bücherei. Mein Job ist sehr vielfältig und abwechslungsreich!
Und was war bei alldem Ihr Highlight der letzten Jahre?
Linda Schützhold: Der Kultursommer 2021 war ein besonderes Erlebnis. Zu Gast waren Carsten Schlüter (Autor der Hanse-Trilogie um Privatdetektiv Holger Hammer) sowie die Schauspieler Heinz Hoenig und Helmut Zierl. Diese haben mittels Lesungen in unserem Schaufenster und Open-Air-Publikum tolle, kulturelle Sommerabende trotz Pandemie auf kreative Weise möglich gemacht.
Leseförderung für Kinder, digitale Teilhabe, kulturelle Bildung: Für welche Herzensprojekte setzen Sie sich besonders gern ein?
Linda Schützhold Die Leseförderung für Kinder ist schon lange Steckenpferd der Bücherei, diese Tradition habe ich gerne weitergeführt. Kinder zeigen ihre Begeisterung so ungefiltert; wenn ein Kind mir zeigen will, wo sein Lieblingsleseplatz in der Kinderbücherei ist, ist das einer der schönsten Momente der Arbeit. Außerdem möchte ich die Vernetzung mit regionalen kulturellen Partnern stärken und mit unseren Räumen z. B. eine Plattform für thematische Ausstellungen, Vorträge u. Ä. bieten.
Laut der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) können immer mehr Viertklässler in Deutschland nicht richtig lesen. Was sind Ihre Tipps, um die Freude am Lesen zu erwecken?
Linda Schützhold: Für entscheidend halte ich es, dass Kindern das Lesen als Freizeitbeschäftigung vorgelebt wird. Das halte ich für ihre Lese-Zukunft für ganz wichtig. Ein zweiter Tipp ist, Kinder ihre Lektüre und Themen selber wählen zu lassen. Das Beschäftigen mit Geschichten, das Anregen der Fantasie und das Abtauchen in Buchseiten sollten im Vordergrund stehen, ohne dass Kindern bestimmte Bücher „vorgesetzt“ werden.
Generell nimmt die Zahl der Bibliotheken in Deutschland seit Jahren konstant ab – im Jahr 2021 gab es insgesamt rund 8.900 öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken, zehn Jahre zuvor waren es noch rund 10.400. Woran liegt das und haben Sie eine Idee, wie man dem entgegensteuern könnte?

Linda Schützhold: Einerseits halte ich es für überfällig, dass so wichtige Institutionen wie öffentliche Büchereien raus aus den freiwilligen Leistungen kommen und eine Pflichtaufgabe der Kommunen werden. Bei den freiwilligen Leistungen wird naturgemäß oft zuerst gekürzt. Diese Änderung muss auf politischer Ebene geschehen. Andererseits ist es Aufgabe der Büchereien, unermüdlich zu zeigen, dass sie relevant für die Gesellschaft geblieben sind, und dass sie den Sprung von der alleinigen Medienausleihstation hin zu Räumen der Teilhabe und Bildung nicht verpassen.
Sie haben Ihre jetzige Position ein Jahr vor der Pandemie eingenommen. Wie haben sich das Leseverhalten und das Besuchsverhalten in den letzten drei Jahren verändert?
Linda Schützhold: Diese Zeit war für meinen Start wirklich sehr herausfordernd. Während der Pandemie hat die Ausleihe der e-books zugenommen, auch aus dem Grund, dass diese von zu Hause aus kontaktlos entleihbar sind, auch als wir das Gebäude schließen mussten. Grundsätzlich hat sich inzwischen alles wieder normalisiert. Die Präsenzveranstaltungen werden gerne angenommen, genau wie unsere Aufenthaltsangebote und das Medienangebot vor Ort.
Was sind denn zwei Ihrer Lieblingsbücher?
Linda Schützhold: Da könnte ich viele nennen und muss jetzt wirklich eine Auswahl treffen:
1. Robert Seethaler „Die weiteren Aussichten“, eine Geschichte über das Leben. Seethaler braucht nicht viele Worte, um den Leser alles fühlen zu lassen. Für mich eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe.
2. Marlen Haushofer „Die Wand“, diesen Roman muss jeder gelesen haben. Dieses Stück Literatur hat mich mit Wucht mitgerissen und in hohem Maße geprägt.
Und speziell bezogen auf aktuelle Bücher – haben Sie einen Geheimtipp?
Linda Schützhold: Ich kann Jojo Moyes aktuellen Roman „Mein Leben in deinem“ empfehlen. Zwei Frauen, zwei ungleiche Lebenswege, die der Zufall zusammenführt. Der Roman zeigt, was man durch die Kraft der Freundschaft, mit Mut und Frauensolidarität erreichen kann.
Zu guter Letzt freuen wir uns noch über Ihren persönlichen Energiespartipp für unsere Lesenden.
Linda Schützhold: Bei der Anschaffung von Elektrogeräten (z. B. Kühlschrank/Fernseher) achte ich darauf, dass diese nicht zu groß dimensioniert sind. Das spart viel Strom bei jahrelanger Nutzung.
Generation Z: Wer ist sie und was will sie?
