10 Jahre Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim

2007   2016

Studierendenwerk

TĂźbingen-Hohenheim

Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim Anstalt des öffentlichen Rechts Wilhelmstraße 15 72074 Tübingen

Jubiläum

10 20

07

- 201

6

Intro

Wir

Ulrike Stadel BAföG-Sachbearbeiterin, Tübingen

6

Intro

Ralf Horrer Hausmeister, TĂźbingen

Ralf Hanisch Hausmeister, Geislingen

Uwe Lichtner Hausmeister, Hohenheim

Bernhard Saile Mensaleiter, Reutlingen

7

Kanellos Panagopoulos Hausmeister, TĂźbingen

Intro

Jessica Helm Mitarbeiterin Soziale Dienste, TĂźbingen

8

Intro

Dietmar Marschang Mitarbeiter EDV-Abteilung, Hohenheim

Adrian-Raul Kullmann Lagerverwalter Mensa WilhelmstraĂ&#x;e, TĂźbingen

9

Intro

Imtiaz Khan Servicekraft Cafeteria Unibibliothek, TĂźbingen

Anke Schick Mensamitarbeiterin, Rottenburg

10

Intro

Kita-Kind Jonas und Liza-Marie Strobel Leiterin der Kinder­tages­stätten, Hohenheim

11

Intro

Matthias Kessner – Sachbearbeiter Facility Management Bauwesen, Tübingen

Markus John Kommunikationsdesigner, Tübingen

12

Intro

Sabrina Hipp Mitarbeiterin Buchhaltung, TĂźbingen

13

Intro

Claudia Dittmann Mitarbeiterin am InfoPoint der Mensa Morgen­stelle, Tübingen

Stefan Balz Psychotherapeut in der Psychotherapeutischen Beratungsstelle, Tübingen

14

Intro

Barbara Hagenauer Mitarbeiterin Zentrale Dienste, T체bingen

Marianne Zipper Mitarbeiterin Personalabteilung, Hohenheim

... und 체ber 400 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich tagt채glich um die Belange von rund 55.000 Studierenden k체mmern und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

15

Inhalt

Intro - Wir 06 StuWe in Zahlen 18 Vorwort 19 Grußworte 20 Meilensteine eines Jahrzehnts 22

01 Einführung 24

02 Jahresrückblicke 32

Jahr 2007 33 Jahr 2008 38 Jahr 2009 44

Inhalt

Jahr 2010 50 Jahr 2011 58 Jahr 2012 66 Jahr 2013 72 Jahr 2014 80 Jahr 2015 88 Jahr 2016 96

03 Bilanz 106

04 Interview – ein Rück- und Ausblick 108

Impressum 115

StuWe in Zahlen

2007

€

22.033 T

5.301 Wohnheimplätze

3.059 T

8.270 BAföG-Anträge

3.236 T€

174 Kita-Plätze

Umsatzerlöse

Semesterbeiträge

Finanzhilfe des Landes

€

39.380 Studierende

175 T

Jahresüberschuss

1.775.467 ausgegebene Essen

2016

54.973 Studierende

28.694 T Umsatzerlöse

5.742 Wohnheimplätze

5.241 T

14.469

3.395 T€

141 Kita-Plätze

€

Semesterbeiträge

Finanzhilfe des Landes

€

BAföG-Anträge

4.316 T

Jahresüberschuss

1.560.547 ausgegebene Essen

Vorwort

Partner der Studierenden 2007-2016: Zehn Jahre Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim Zum 1. Januar 2007 fusionierten die damaligen Studentenwerke Tübingen und Hohenheim zum heutigen Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim. Seitdem ist viel passiert: Nicht nur auf dem Papier, auch in den Köpfen der Beschäftigten musste aus zwei Studentenwerken eine Organisation werden.

Zudem haben der Anstieg der Studierendenzahlen und der dynamische Wandel der Hochschulen die Entwicklung des Studierendenwerks entscheidend geprägt.

Heute ist das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim ein leistungsfähiges soziales Dienstleistungsunternehmen mit einem vielseitigen Angebot in den Geschäftsbereichen studentisches Wohnen, Hochschulgastronomie, Studienfinanzierung, Kinderbetreuung und Beratung. Rund 430 Beschäftigte kümmern sich um die Belange von 55.000 Studierenden in der Hochschulregion. Ihnen gilt mein besonderer Dank. Es ist ihr Verdienst, dass sich das Studierendenwerk in der vergangenen Dekade so erfolgreich entwickelte. Auch in Zukunft wird das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim den Studierenden und Hochschulen ein verlässlicher Partner sein, der seine Tätigkeitsfelder an ihren Bedürfnissen und künftigen Anforderungen ausrichten wird.

Mit dieser Publikation möchte ich Sie dazu einladen, sich über die vielfältigen Projekte der letzten zehn Jahre zu informieren, unsere Beschäftigten und Bereiche näher kennenzulernen und mehr über künftige Vorhaben zu erfahren.

Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen

Oliver Schill

Geschäftsführer Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim

19

Grußworte

Dr. Andreas Barz Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und Mitglied im Verwaltungsrat des Studierendenwerks

Unsere Hochschulen im Land leisten hervorragende Arbeit in Forschung und Lehre und bilden hoch qualifizierte Fachkräfte und Wissenschaftler/-innen aus. Viele junge Menschen aus ganz Deutschland und dem Ausland zieht es nach Baden-Württemberg, um hier zu studieren – und um hier zu leben. Eine gute soziale Infrastruktur trägt in besonderem Maße zum Erfolg eines Studiums bei. Die soziale Betreuung und Förderung der Studierenden ist der Landesregierung daher ein wichtiges Anliegen. Hierzu leisten die Studierendenwerke des Landes im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags einen ganz wesentlichen Beitrag. Sie schaffen bezahlbaren Wohnraum für Studierende, bieten preisgünstige Verpflegungsangebote und unterstützen die Studierenden bei Fragen der Studienfinanzierung oder Kinderbetreuung.

Um die sozialen Belange von rund 55.000 Studierenden kümmert sich das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim, das vor zehn Jahren aus den beiden Studentenwerken Tübingen und Hohenheim hervorgegangen ist. Im vergangenen Jahrzehnt stiegen die Studierendenzahlen auf ein Rekordhoch, was die Hochschulen, Studierendenwerke und das Land gleichermaßen vor große Herausforderungen stellt. Den wachsenden Aufgaben und gestiegenen Anforderungen begegnete das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim als eines der großen Studierendenwerke im Land mit neun Standorten dynamisch und voller Tatendrang. An verschiedenen Hochschulen baute das Studierendenwerk neue Wohnheime für Studierende. Im hochschulgastronomischen Bereich konnte es sein Angebot durch Modernisierungen einzelner Mensen und Neueröffnungen von Cafeterien ausbauen und verbessern. Das Wissenschaftsministerium unterstützte das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim hierbei gern durch entsprechende Fördermittel und stellte je nach Verfügbarkeit Grundstücke für Wohnheimbauten im Rahmen von Erbbaurechten zur Verfügung.

Für die geleistete Arbeit in den vergangenen zehn Jahren danke ich im Namen von Frau Ministerin Bauer allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim und wünsche ihnen bei der Erfüllung zukünftiger Aufgaben weiterhin viel Erfolg zum Wohle unserer Studierenden.

20

»Eine gute soziale Infrastruktur trägt in besonderem Maße zum Erfolg eines Studiums bei.«

Grußworte

Professor Dr. Bernd Engler Rektor der Eberhard Karls Universität Tübingen und Vorsitzender des Verwaltungsrats des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim

Der Zusammenschluss der beiden Studentenwerke in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim vor gut einer Dekade war ein längst überfälliger Schritt.

Es hatte sich abgezeichnet, dass eine Fusion zahlreiche Synergieeffekte mit sich bringen dürfte – und damit auch eine weitere Verbesserung des Dienstleistungsspektrums für Studierende. Von Anfang an habe ich den Prozess des Zusammenschlusses begleitet, seit Oktober 2006 als Rektor der Universität Tübingen, seit Juli 2007 auch als Vorsitzender des Verwaltungsrats des heutigen Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim. Der Erfolg der Fusion hat uns Recht gegeben, und ich bin höchst beeindruckt von der Bilanz, die das Studierendenwerk nach einem Jahrzehnt vorweisen kann: Neue Wohnheime wurden gebaut, Mensen saniert und Cafeterien eröffnet, Kindertagesstätten in Betrieb genommen und das Angebot an Beratungsmöglichkeiten auch an kleineren Hochschulstandorten erweitert.

»Das Studierendenwerk ist ein wichtiger und verlässlicher Partner der Hochschulen in der Region.«

Der Blick in die Zukunft zeigt allerdings deutlich, dass weiterhin große Aufgaben vor uns liegen: Ein wichtiges Ziel ist es, noch deutlich mehr Wohnraum zu schaffen, um den unter Druck stehenden Markt zu entlasten und bezahlbare Unterkünfte für Studierende bereitzustellen. An einigen Standorten stehen darüber hinaus weitere Investitionen in die Mensen an. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass das Studierendenwerk hervorragend aufgestellt ist und diesen Herausforderungen tatkräftig begegnen wird – als wichtiger und verlässlicher Partner der Hochschulen in der Region. Ich danke dem Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim für sein Engagement in den vergangenen zehn Jahren und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft.

21

Meilensteine

2007

Meilensteine eines Jahrzehnts

2009

››

Wohnheim in Rottenburg Sanierung eines Wohnheims in Rottenburg S. 46

Mensa Morgenstelle Sanierung des Küchenund Ausgabeareals in der Mensa Morgenstelle in Tübingen mit modernem Free-Flow-Bereich S. 45

2008

2011

Wohnheim in Sigmaringen Fertigstellung eines neuen Wohnheims in Sigmaringen S. 59

Wohnheim in Albstadt Eröffnung eines neuen Wohnheims in Albstadt S. 39

2007 2010 Beschäftigten-Kitas Eröffnung von drei Kindertagesstätten in Tübingen, Stuttgart-Hohenheim und Reutlingen für Kinder von Hochschulbeschäftigten S. 34

Bargeldlos zahlen Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in allen Mensen und Cafeterien in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim S. 41

Wohnheim in Hohenheim Fertigstellung eines neuen Wohnheims in Campusnähe zur Universität Hohenheim S. 51

22

Cafeteria UB Eröffnung der neuen Cafeteria Universitätsbibliothek in Tübingen mit großzügiger Kaffeebar S. 61

Meilensteine

2016

2016

2013

Becherwisser Start der BecherwisserKampagne zur Reduzierung von Einwegbechern in Cafeterien S. 99

Energieeffizientes Wohnen Energetische Sanierung des Wohnheims in der Sudetenstraße in Nürtingen S. 73

2015 2012 Wohnheim in Reutlingen Fertigstellung des ersten von zwei Wohnheimneubauten auf dem Campus der Hochschule Reutlingen S. 90

Mensa Reutlingen Erweiterung der Ausgabetheken und der Spülküche in der Mensa Reutlingen S. 67

Cafeteria Morgenstelle Wiedereröffnung der renovierten Cafeteria Morgenstelle in Tübingen mit gemütlichem Lounge-Bereich S. 100

2014

Auslands-BAföG Übernahme der Ausbildungsförderung im Ausland für viele Länder Asiens und der Türkei S. 69

Cafeteria Hörsaalzentrum Eröffnung einer neuen Kaffeebar im Hörsaalzentrum auf dem Campus Morgenstelle in Tübingen S. 89

Neue Webseite Einführung eines neuen Corporate Designs und Relaunch der Webseite mit responsivem Design S. 81

23

Wohnheim in Rottenburg Fertigstellung eines neuen Wohnheims in Rottenburg S. 98

Teil 1

EinfĂźhrung

1 24-29

Einführung 2007-2016: Zehn Jahre Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim

Als Bindeglied in der Hochschulregion fungiert das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim seit der Fusion vor zehn Jahren. Wie es dazu kam, was das Unternehmen seither für seine Studierenden geleistet hat und wo die Reise hingehen soll, zeigt dieser einführende Überblick.

Vorgeschichte

Zwischen den Hochschulen der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim existiert seit November 2005 ein Kooperationsabkommen, das eine stärkere Zusammenarbeit der Hochschulen und eine Verbesserung der Bedingungen für die Studierenden vor Ort vorsieht. Zu den Unterzeichnern der Vereinbarung gehören die Universitäten Tübingen und Hohenheim sowie die Hochschulen Albstadt-Sigmaringen, Nürtingen-Geislingen, Reutlingen und Rottenburg.

Zum etwa gleichen Zeitpunkt gab es Bestrebungen der beiden Hochschulen in Esslingen (Technik und Sozialwesen), zu einer gemeinsamen Hochschule zu fusionieren. Im Rahmen dieses Zusammenschlusses zum 1. Oktober 2006 votierten die Hochschulleitungen für eine künftige soziale Betreuung ihrer Studierenden durch das Studentenwerk Stuttgart. Dadurch reduzierte sich die Studierendenzahl, die das Studentenwerk Hohenheim betreute, um rund ein Drittel auf etwa 10.000 Studierende. Da das Studentenwerk Hohenheim das den Standort Esslingen betreffende Vermögen und Personal zum Oktober 2006 dem Studentenwerk Stuttgart übertrug, wären die finanziellen und personellen Spielräume des damals kleinsten Studentenwerks in BadenWürttemberg künftig begrenzt gewesen.

Vor dem Hintergrund des Wechsels der Esslinger Hochschulen zum Studentenwerk Stuttgart und dem Wunsch nach einer stärkeren Zusammenarbeit in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim forcierten die betreffenden Hochschulen daraufhin eine Fusion der beiden Studentenwerke Tübingen und Hohenheim. Es sollte als Bindeglied in der Hochschulregion fungieren.

Im Januar 2006 reichten die Hochschulen einen entsprechenden Antrag beim Minsterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ein.

Hauptverwaltung Tübingen

Verwaltungsgebäude Hohenheim 28.515 23.594 6.681

2007 2016 Uni Tübingen

9.638

2007 2016 Uni Hohenheim

44.313 39.380

Entwicklung der Studierendenzahlen

46.685

49.458

52.663

55.065

55.758

55.272

54.973

60.000

50.000

39.874 40.000

30.000

20.000

10.000

0.000

WS 2007

WS 2008

WS 2009 WS 2010

WS 2011

WS 2012

WS 2013

WS 2014

WS 2015

WS 2016

Einführung Generell versprach man sich von der Fusion Synergieeffekte und Effizienzsteigerungen vor allem in der Verwaltung. Die dadurch erzielten Einsparungen sollte das fusionierte Studentenwerk dazu nutzen, in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim als Serviceeinrichtung noch stärker zu wirken. Zudem war man davon überzeugt, dass sich aus der verstärkten Innenfinanzierungskraft eines großen, gemeinsamen Studentenwerks Spielräume für Investitionen ergäben, die den Studierenden direkt zugutekämen.

In ihrem Antrag betonten die Hochschulen, dass es aufgrund einer Fusion weder zu einer Kürzung der staatlichen Zuschüsse noch zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommen dürfe. Die Sicherung aller Arbeitsplätze war damals ein wichtiges Signal an die Belegschaften. Zudem forderten die Antragsteller, dass der Service mindestens auf bisherigem Niveau fortzuführen sei und entstehende Synergieeffekte beim Studentenwerk verbleiben müssten, die es zur Verbesserung und Ausweitung seines Angebots nutzen könne. Das Wissenschaftsministerium unterstützte seinerseits den Zusammenschluss auch finanziell, um den Fusionsprozess möglichst kostenneutral zu halten.

Vollzogen wurde die Fusion schließlich Anfang März 2007 rückwirkend zum 1. Januar 2007 per Rechtsverordnung des Wissenschaftsministeriums und entsprechendem Landtagsbeschluss. Das neue Studentenwerk TübingenHohenheim war gegründet.

Die Sicherung aller Arbeitsplätze auch nach der Fusion war ein wichtiges Signal an die Belegschaften.

Nach der Fusion

Die Rahmenbedingungen nach der Fusion waren zunächst schwierig, da die Frage der Geschäftsführung ungeklärt blieb. Für eine Interimsphase hatte der Gemeinsame Verwaltungsrat entschieden, die regionale Zuständigkeit der ehemaligen Studentenwerke bei den beiden bisherigen Geschäftsführern zu belassen. Operativ kam der Fusionsprozess daher wenig voran und es herrschte Unsicherheit bei den Beschäftigten über die weitere Entwicklung. Als sich der neue Verwaltungsrat des Studentenwerks Tübingen-Hohenheim im September 2007 in seiner Sitzung für Oliver Schill als künftigem Geschäftsführer entschieden hatte, nahm die Zusammenführung der beiden Unternehmen deutlich an Fahrt auf.

Entwicklung der Beschäftigtenzahlen 420 357

368

432

434

429

433

450

386 400

359

346

349 350

300

250

200

150

100

50

0

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Einführung

Das Studierendenwerk ist Ausbildungsbetrieb.

Nach der Fusion kam es zu vielen Neueinstellungen, z.B. in den Cafeterien.

Cafeteria UB, beliebt bei den Studierenden.

Wie jede Fusion bedeutete auch die Fusion der Studentenwerke eine Menge Arbeit: Gremien wie die Vertretungsversammlung, der Verwaltungsrat und der Personalrat mussten sich neu konstituieren beziehungsweise gewählt werden.

Eine neue Satzung und Beitragsordnung mussten verabschiedet, Verträge, Geschäftsanweisungen und Dienstvereinbarungen neu ausgehandelt und abgeschlossen werden. Ein großes Unterfangen war auch die Zusammenführung der EDV-Systeme, insbesondere in den Bereichen Personal, Rechnungswesen, Wohnheimverwaltung, Kassenwesen und Warenwirtschaft. Die größte Herausforderung stellte jedoch die Neuorganisation des Personals dar. Abteilungen mussten teils umstrukturiert und räumlich anders verteilt, Organisationsstrukturen neu geschaffen und Prozessabläufe anders definiert werden.

Der langwierigste Prozess war sicherlich das Zusammenwachsen der beiden Unternehmenskulturen. Nicht nur formal, sondern auch emotional musste aus zwei Studentenwerken eine Organisation werden. Hierauf positiv wirkte sich das Wachstum des Studentenwerks in den Jahren nach der Fusion mit vielen neuen Beschäftigten aus. Während im Jahr 2007 352 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Studentenwerk tätig waren, stieg die Zahl bis 2016 auf 432 Beschäftigte. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die ehemals selbstständigen Studentenwerke Tübingen und Hohenheim nur noch aus Erzählungen. Für sie gibt es nur das heutige Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim mit seinem vielfältigen Leistungsangebot für rund 55.000 Studierende an neun Hochschulstandorten.

Hochschulen im Wandel

Die Entwicklung des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim, das 2014 von Studentenwerk in Studierendenwerk umfirmiert wurde, wurde im letzten Jahrzehnt maßgeblich von veränderten Rahmenbedingungen im deutschen Hochschulsystem beeinflusst. So modifizierte die Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums, unter anderem durch die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen, vielfach die Art des Studierens.

Straffere Stundenpläne, mehr Pflichtveranstaltungen und die Erbringung verschiedener Leistungsnachweise auch während der Vorlesungszeit sind Folgen des Bologna-Prozesses, die sich indirekt auch auf die Arbeit des Studierendenwerks auswirken.

Aufgrund des veränderten Studienrhythmus haben viele Studierende keine Zeit mehr für eine ausgiebige Mittagspause oder möchten abends nach der Vorlesung noch eine warme Mahlzeit genießen. Zudem veränderten sich die Essgewohnheiten generell: Viele Studierende essen lieber mehrere kleine Zwischenmahlzeiten über den Tag verteilt als die drei klassischen Mahlzeiten morgens, mittags und abends. Vor diesem Hintergrund baute das Studierendenwerk sein Verpflegungsangebot, vor allem im Bereich der Cafeterien, aus. Öffnungszeiten wurden erweitert – in der Cafeteria UB in Tübingen sogar auf abends und am Wochenende – und das Angebot an kalten und warmen Snacks sowie teils ganztägig angebotenen warmen Mahlzeiten vergrößert.

Ein neues Betätigungsfeld für das Studierendenwerk kristallisierte sich durch die Einführung von Studiengebühren in Baden-Württemberg zum Sommersemester 2007 heraus. Seither ist das Studierendenwerk Partner der KfWFörderbank, die mit dem KfW-Studienkredit seit 2006 ein bundesweites Kreditprogramm für Studierende zur Verfügung stellt.

Die größten Auswirkungen auf das Studierendenwerk hatten jedoch die stetig steigenden Studierendenzahlen im vergangenen Jahrzehnt. Während das Studierendenwerk 2007 knapp 40.000 Studierende betreute, waren es zehn Jahre später bereits über 55.000 Studierende. Die Finanzhilfe des Landes blieb jedoch über Jahre nahezu konstant, sodass die Studierenden mit ihren Beiträgen und das Studierendenwerk mit seinen Umsätzen kontinuierlich einen wachsenden Finanzierungsbeitrag zu leisten hatten. Dadurch erhöhte sich der wirtschaftliche Druck auf das Studierendenwerk enorm.

Als Vorbereitung auf den deutlichen Anstieg der Studierendenzahlen – insbesondere nach dem doppelten Abiturjahrgang 2012 – stockte das Studierendenwerk sein Personal in vielen Bereichen auf und baute seine Beratungsan-

27

Einführung

gebote auch an kleineren Hochschulstandorten aus. So können Studierende an den meisten Standorten eine psychotherapeutische Beratung vor Ort oder BAföG-Sprechstunden direkt auf dem Campus in Anspruch nehmen.

Zudem erweiterte das Studierendenwerk in Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg seine Mensakapazitäten, beispielsweise an der Mensa Morgenstelle in Tübingen und der Mensa Reutlingen. Durch Umbaumaßnahmen verfügen viele Mensen heute über moderne Free-Flow-Bereiche, in denen die Gäste aus einem breiten Angebot auswählen und ihr Essen individuell zusammenstellen können. Dennoch besteht bei vielen Mensen, die meist in den 1960er und 1970er Jahren gebaut wurden und sich in Landesbesitz befinden, weiterhin erheblicher Sanierungsbedarf.

Um mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu schaffen, realisierte das Studierendenwerk im vergangenen Jahrzehnt mehrere Bauvorhaben. Neben zahlreichen Sanierungen wurden neue Wohnheime in Albstadt, Reutlingen, Rottenburg, Sigmaringen, Stuttgart-Hohenheim und Tübingen gebaut. Auch die Einrichtung von Notunterkünften in Tübingen und Hohenheim und eine jährliche Anzeigenkampagne mit dem Aufruf an private Vermieter, preiswerten Wohnraum an Studierende zu vermieten, waren Maßnahmen, um die Studierenden bei der Wohnungssuche zu unterstützen. Die Wohnraumsituation ist vielerorts jedoch weiterhin angespannt. Daher plant das Studierendenwerk in den kommenden Jahren den Bau weiterer studentischer Wohnanlagen, um preisgünstigen Wohnraum für Studierende zu schaffen.

Wohnheimbau in Reutlingen 2015

Nachhaltigkeit im Trend

Bei allen Bauvorhaben spielt die Energieeffizienz eine zentrale Rolle, um Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen. So brachte das Studierendenwerk im vergangenen Jahrzehnt viele Wohnheime energetisch auf den neuesten Stand. Fast alle Wohnheime werden heute mit Ökostrom versorgt.

Generell wird nachhaltiges Handeln nicht nur im Bereich Wohnen, sondern in der Arbeit des Studierendenwerks insgesamt immer wichtiger. Die Mensen und Cafeterien erleben einen Wandel in den Essgewohnheiten der Studierenden und passen ihr Angebot sukzessive daran an. So spielen beim Wareneinkauf neben der Wirtschaftlichkeit vermehrt Aspekte der Nachhaltigkeit eine Rolle. 2011 führte die Mensa Prinz Karl in Tübingen donnerstags den „Veggi Day“ ein, heute gibt es dort täglich mindestens ein veganes Gericht. Die 2017 neu eingeführte Menülinie „mensaVital“ in zwei Mensen setzt gleichfalls auf eine gesunde, nährstoffreiche und nachhaltige Ernährung. Mit der Beteiligung an den baden-württembergischen Nachhaltigkeitstagen oder der Müllvermeidungskampagne „Becherwisser“ möchte das Studierendenwerk weitere Zeichen für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus setzen und hier auch in Zukunft seinen Beitrag in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und den Studierenden leisten.

Partner der Studierenden und Hochschulen

Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim hat sich in den vergangenen zehn Jahren in vielen Bereichen erheblich verändert. Neben den großen Anstrengungen, aus zwei Studentenwerken eine gemeinsame Organisation zu formen, musste es sein Leistungsangebot an die wachsenden Studierendenzahlen und neue Entwicklungen im Hochschulwesen anpassen. Auch in den nächsten Jahren kommen vielfältige Herausforderungen wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf das Studierendenwerk zu. Darüber hinaus besteht erheblicher Sanierungsbedarf in nahezu allen hochschulgastronomischen Einrichtungen. Als Partner einer sich dynamisch entwickelnden Hochschullandschaft in der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim wird das Studierendenwerk seinen erfolgreichen Kurs zum Wohle der Studierenden und der Hochschulen auch in Zukunft fortsetzen.

28

Kampagne „Becherwisser“

Aktuelle Standorte

HOHENHEIM

Geislingen

Nürtingen

vor der Fusion

TÜBINGEN Reutlingen Rottenburg

HOHENHEIM

Esslingen Nürtingen Geislingen

TÜBINGEN Rottenburg

Reutlingen

Albstadt Albstadt

Sigmaringen

Trossingen

Trossingen

Logoentwicklung Logo des Studentenwerks Hohenheim

Logo des Studentenwerks Tübingen

bis 2007 bis 2007

bis heute

bis 2014

29

Sigmaringen

Aktionen Allergene

Kennzeichnungen als Service für Allergiker

Nu

Gl

Glutenhaltiges Getreide

Ei

Gl-a Gl-b Gl-c Gl-d Gl-e Gl-f

Weizen Roggen Gerste Hafer Dinkel Kamut

Er

Eier

Kr

Krebstiere

Schwefeldioxid & Sulfite

Soja

ML

Fisch

Sa

Senf

Se

Milch / Laktose

Sellerie

We

Lu

Sesam

Mandeln Haselnüsse Walnüsse Cashewnüsse Pecannüsse Paranüsse Pistazien Macadamianüsse Queenslandnüsse

Sn

Erdnüsse

Fi

Sf

Schalenfrüchte (Nüsse)

So

Nu-a Nu-b Nu-c Nu-d Nu-e Nu-f Nu-g Nu-h Nu-i

Lupine

Weichtiere

Zusatzstoffe (1) Farbstoff

(2) Konservierungsstoff

(3) Nitritpökelsalz

(4) Antioxidationsmittel

(5) Geschmacksverstärker

(6) geschwefelt

(7) geschwärzt

(8) gewachst

(9) Süßungsmittel

(10) enthält eine Phenylalaninquelle

(11) Phosphat

www.my-stuwe.de/mensa/allergene

2013 - Bayrische Woche

2014 - Public Viewing zur WM

2014 - Vegane Aktionstage

2014 - Allergenkennzeichnung

2014 - Winterliches Schokoangebot

2015 - Neue Winterteesorten

2015 - Eiskaffee & Eisschokolade

2015 - Frische Waffeln

2015 - Veggi Day Mensa Prinz Karl

2015 - Autoload

2015 - Dessert-Aktionstage

2015 - KeepCup-Verkauf

2016 - Neue Wraps

2016 - Smoothies, Frappés & Shakes

2016 - Vegane Sandwiches

2016 - ChariTea & Lemonaid

30

Aktionen

Aktionen in den Mensen & Cafeterien

2015 - Mediterrane Aktionswoche „Ab in den Süden“

2015 - Aktionswoche „Köstlichkeiten aus Fernost“

2015 - Schwäbische Willkommenswoche

2016 - Aktionswoche „Leckeres ausm Ländle“

2016 - Aktionswoche „Alpenzauber“

31

Teil 2

JahresrĂźckblicke

2 32-105

Jahresrückblick

2007

Kindertagesstätten für Kinder von Hochschulbeschäftigten

Ausbau der Mensa Prinz Karl in Tübingen

Mensa Rottenburg beim Studierendenwerk

Fassaden- und Dachsanierung in Hohenheim

Wohnheimsanierung in Tübingen

Studienkredite & Darlehen

Jahresrückblick 2007

Kindertagesstätten für Kinder von Hochschulbeschäftigten

In den Jahren 2006 und 2007 eröffnete das Studierendenwerk drei Kindertagesstätten für Kinder von Hochschulbeschäftigten.

Kinderbetreuung für die Kleinsten

2008

Vor der Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren im August 2013 war es für viele Eltern schwierig, eine geeignete Krippe für ihre Kleinsten zu finden. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschulen standen vor dieser Herausforderung. Viele Nachwuchsforscher/-innen kommen zudem nur für ein oder zwei Jahre aus dem Ausland an deutsche Universitäten und tun sich besonders schwer, einen Betreuungsplatz für ihre Kinder zu finden.

Vor diesem Hintergrund eröffnete das Studierendenwerk in den Jahren 2006 und 2007 in Kooperation mit den Universitäten Tübingen und Hohenheim sowie der Hochschule Reutlingen an allen drei Standorten Kindertagesstätten für Kinder von Hochschulmitarbeiter/-innen im Alter von null bis drei Jahren. Die Kindertagesstätte „Fichtenweg 7“ in Tübingen hat 16 Plätze für Kinder von Nachwuchswissenschaftler/-innen der Universität Tübingen. Die Kita Kleinstein in Stuttgart-Hohenheim und die Campus-Kita in Reutlingen bieten jeweils zehn Plätze für Kinder von Hochschulbeschäftigten an.

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Mensa Rottenburg beim Studierendenwerk

Bis April 2007 wurde die Mensa-Ausgabestelle in Rottenburg von der dortigen Hochschule für Forstwirtschaft selbst betrieben. Seit Mai 2007 bewirtschaftet das Studierendenwerk die Mensa mit Cafeteria. Im Rahmen des Betriebsübergangs übernahm das Studierendenwerk das bisherige Personal von der Hochschule. Heute sind in der Mensa Rottenburg fünf Mitarbeiterinnen beschäftigt.

Wohnheimsanierung in Tübingen

Das Wohnheim Neuhalde in der Viktor-RennerStraße 2 in Tübingen musste von Grund auf saniert werden. Zudem entschied sich das Studierendenwerk, die Bäder zu erweitern, um den Wohnkomfort an heutige Standards anzupassen.

Dadurch verringerte sich die Zahl der Bettplätze von 141 auf 137. Die Bauarbeiten mit einem Investitionsvolumen von 5,2 Mio. € fanden im August 2007 ihren Abschluss. Daraufhin begann das Studierendenwerk mit dem Neubau eines benachbarten Wohnheims auf der bereits bestehenden Tiefgarage (s. S. 40).

34

Jahresrückblick

Ausbau der Mensa Prinz Karl in Tübingen

Die Mensa und Cafeteria Prinz Karl, in der historischen Altstadt von Tübingen gelegen, gehört zu den ältesten Mensen in Deutschland. Bereits seit 1900 können sich Studierende dort verpflegen. Aufgrund der großen Beliebtheit der Mensa bei den Studierenden und Universitätsangehörigen gab es insbesondere zu Vorlesungszeiten einen permanenten Platzmangel. Daher wurde die frühere Küche im ersten Obergeschoss im Jahr 2007 als Gastraum ausgebaut. Es konnten dadurch 40 zusätzliche Sitzplätze geschaffen werden. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen beliefen sich auf rund 85 T€, die vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg getragen wurden. Das Studierendenwerk finanzierte das Mobiliar in Höhe von etwa 7.500 €.

Fassaden- und Dachsanierung in Hohenheim

Um die Energiekosten zu senken, führte das Studierendenwerk in den Jahren 2006 und 2007 eine Fassadenund Dachsanierung an den Wohnheimen Schwerzstraße 2 und 3 in Stuttgart-Hohenheim durch. Es erfolgte eine komplette Dämmung der Fassaden und der Dächer sowie eine Erneuerung der Fenster inklusive Rollläden. Durch verschiedenfarbige Fensterrahmen erhielt jedes Haus zudem einen individuellen Charakter. Die Kosten für die einjährige Baumaßnahme betrugen rund vier Mio. €.

Dank der Sanierung kam es zu einer Senkung der Energiekosten um circa 80 T€ pro Jahr.

Erstanträge für KfW-Studienkredite 0

Studienkredite & Darlehen

Vor dem Hintergrund der Einführung von Studiengebühren in Deutschland – in Baden-Württemberg zum Sommersemester 2007 – ergab sich für das Studierendenwerk ein neues Aufgabenfeld. Seither ist das Studierendenwerk Partner der KfW-Förderbank, die mit dem KfW-Studienkredit seit 2006 ein bundesweites Kreditprogramm für Studierende zur Verfügung stellt.

Darüber hinaus vermittelt das Studierendenwerk den Bildungskredit für Studierende in fortgeschrittenen Ausbildungsphasen sowie kurzfristige Darlehen für Studierende, die ohne eigenes Verschulden in finanzielle Not geraten sind.

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50

75

100

2007

20

2008

25

2009

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2010

42

2011

45

2012

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2013

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2015

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2016

114

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kommunikativer Ebene. Doch es gab keine Kündigungen, sondern im Gegenteil Wachstum. Ob das ohne eine Fusion gelungen wäre, weiß ich nicht.“

Name: Gerhard Schmid Funktion: Vorsitzender des Personalrats

Als durchweg positiv bewertet Schmid die Zusammenarbeit zwischen den beiden Personalräten in Tübingen und Hohenheim. In 2007 bildeten sie einen ÜbergangsAusbildung: Schriftsetzer und Schreiner personalrat mit den Mitgliedern aus beiden Gremien. Die anstehenden Aufgaben rund um die Fusion wurden unBeim StuWe seit: 1996 ter den Mitgliedern aufgeteilt, Sitzungen fanden an beiden Standorten statt. „Ich war gerade zu Anfangszeiten viel in Hohenheim, um die Kolleginnen und Kollegen dort kennenzulernen“, erläutert der 62-Jährige und ergänzt: „Das waren schon sehr turbulente Jahre zwischen 2006 „Als Personalrat haben wir uns in dieser Zeit mit außergeund 2009“, resümiert Gerhard Schmid, der seit 2001 Vorwöhnlichen Fragestellungen beschäftigt, die es ohne eine sitzender des Personalrats ist, Fusion nicht gegeben hätte.

Ich habe damals jede Menge über die Fusion der beiden dazugelernt, das mir bis heute Studentenwerke Tübingen und nützt.“ Hohenheim. Nach dem ZusamBis heute ist die Zusammensetmenschluss der Fachhochschuzung des Personalrats ziemlich len Esslingen zur neuen Hochkonstant geblieben. Das zeige schule Esslingen zum Oktober das Vertrauen der Beschäftig2006 votierte die Hochschule ten in die Arbeit des PersoEsslingen für eine künftige soziso Schmid. Auch zehn ale Betreuung ihrer StudierenIm Gespräch mit Gerhard Schmid, nalrats, Jahre nach der Fusion setzt den durch das Studentenwerk sich der Personalrat für ein MitStuttgart. Daraufhin übertrug Vorsitzender des Personalrats einander aller Kolleginnen und das Studentenwerk HohenKollegen und zwischen Belegheim zum 1.10.2006 sein Vermögen und Personal, das dem schaft und Geschäftsführung Standort Esslingen zuzuordnen ein. „Die Fusion ist aus unserer war, an das Studentenwerk Sicht noch nicht abgeschlosStuttgart. In der Landespolitik sen, sondern ein fortwährender und den Hochschulen wurden Prozess, an dem weiter gefeilt Stimmen laut, die eine Fusion der beiden Studentenwerund korrigiert werden muss“, findet Schmid. ke Tübingen und Hohenheim befürworteten. Ihr Argument: Als großes Studentenwerk mit ausreichend finanzieller Als offen beurteilt der Personalratsvorsitzende mittlerweile und personeller Ausstattung sei man den künftigen Herauch wieder die Zusammenarbeit mit der Geschäftsfühausforderungen wie etwa den steigenden Studierendenrung. Der Grundstein hierfür wurde für Schmid während zahlen wesentlich besser gewachsen. der Verhandlungen zur Rahmendienstvereinbarung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit im Jahr 2010 gelegt. „Unser „Im Jahr 2006 brodelte es gewaltig in der Gerüchteküche.

Ziel war es, eine Vereinbarung mit modernen und flexiblen Doch der Personalrat hatte keine verbindlichen InformatiGleitzeitregelungen für alle Beschäftigten zu treffen“, eronen rund um die Fusion. Die Gerüchte führten verständklärt der Personalratsvorsitzende. Bei den Verhandlungen licherweise zu vielen Verunsicherungen bei den Beschäfzwischen Geschäftsführung und Personalrat wurde auf Autigten. Bei Fusion denkt man ja sofort an Stellenabbau“, genhöhe diskutiert und gemeinsam ein Ablauf entwickelt, erinnert sich Gerhard Schmid. der bis heute bei der Ausarbeitung von Dienstvereinbarungen Anwendung findet. „In einer Art Roadshow touren Zu einem Stellenabbau kam es glücklicherweise nicht. Alwir durch die Abteilungen, um allen Mitarbeiterinnen und len Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde der Erhalt ihMitarbeitern eine Dienstvereinbarung vorzustellen. Das rer Arbeitsplätze auch nach der Fusion zugesichert. „Das kommt bei den Kolleginnen und Kollegen sehr gut an“, war ein wichtiges Signal an die Belegschaften“, so der erläutert Schmid. Auf die Dienstvereinbarung zur FlexibiPersonalratsvorsitzende. lisierung der Arbeitszeit ist er sichtlich stolz: „Bundesweit gibt es meines Wissens kein Studierendenwerk, das eine Tatsächlich kam es in den Jahren nach der Fusion sogar solch umfassende und flexible Arbeitszeitregelung für alle zu einem Personalaufbau. Während 2007 durchschnittBeschäftigten hat wie wir.“ lich 346 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim damaligen Studentenwerk Tübingen-Hohenheim beschäftigt waren, Neben der Ausarbeitung von Dienstvereinbarungen für sind es zehn Jahre später durchschnittlich 433 Personen. die gesamte Belegschaft unterstützt der Personalrat jeden Das unterstreicht auch Gerhard Schmid: „In den ersten einzelnen Mitarbeiter bei individuellen Schwierigkeiten.

Jahren hätte vieles besser laufen können, vor allem auf „An meiner Arbeit schätze ich sehr, für die Kolleginnen Alter: 62

Miteinander statt übereinander

36

N 06

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und Kollegen da sein zu können und zu helfen. Oft sind es keine gravierenden Probleme, die sich relativ einfach lösen lassen. Für den Einzelnen bedeutet jedoch jede Sorge weniger eine immense Entlastung“, umreißt Gerhard Schmid die Beweggründe für seine Personalratstätigkeit.

Ein Patentrezept bei der Lösung von Auseinandersetzungen im Unternehmen habe Schmid zwar nicht. Doch die Devise „Miteinander statt übereinander reden“ habe schon so manchen Konflikt entschärft.

N0 9

N010

»An meiner Arbeit schätze ich sehr, für die Kolleginnen und Kollegen da sein zu können und zu helfen.«

Seit über 15 Jahren ist der frühere Hausmeister nun Vorsitzender des Personalrats im Studierendenwerk. In dieser Zeit habe sich der Arbeitsalltag generell sehr verändert. „Nicht nur in der Privatwirtschaft, auch im öffentlichen Dienst ist die tägliche Arbeit schneller und hektischer geworden, nicht zuletzt durch die zunehmende Digitalisierung. Und auch der Druck auf den einzelnen Mitarbeiter, mit diesen ständigen Veränderungen und dem wachsenden Tempo Schritt zu halten, ist gestiegen“, findet Schmid. Hier würde er sich wieder mehr Entschleunigung und eine ausgeglichenere Work-Life-Balance wünschen.

Eine ausgewogene Work-Life-Balance und ein relativ sicherer Arbeitsplatz seien laut Schmid für viele Arbeitnehmer/-innen Beweggründe, eine Stelle im öffentlichen Dienst anzutreten. Daher ist dem Personalratsvorsitzenden auch die im öffentlichen Dienst mittlerweile gängige Praxis der befristeten Arbeitsverträge ein Dorn im Auge. „Wie sollen gerade jüngere Leute ihr Leben planen oder daran denken, eine Familie zu gründen, wenn sie keinen unbefristeten Arbeitsvertrag haben?“, fragt sich der 62-Jährige. Hier müsse dringend etwas getan werden, um auch künftig qualifiziertes Personal für den öffentlichen Dienst zu finden.

Siehe auch:

Ein anderes Thema, dem sich der Personalrat in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung in Zukunft annehmen möchte, ist die Ausarbeitung einer Dienstvereinbarung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hier gehe es nicht nur um ein geregeltes betriebliches Wiedereingliederungsmanagement nach Krankheit oder Unfall und die Suchtproblematik am Arbeitsplatz. „Die Lebensarbeitszeit bis zur Rente wird immer länger und der Arbeitsalltag durch die ständigen Veränderungen anstrengender“, erklärt Gerhard Schmid und ergänzt: „Unternehmen müssen hier proaktiv handeln und geeignete Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz ergreifen. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter physisch und psychisch fit und gesund bleiben.“

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

S. 56

N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

S. 64

N0 6: Anette Unterseher, Förderung

S. 70

N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

S. 78

N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

S. 86

N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

S. 94

N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

37

S. 102

Jahresrückblick

2008

Einweihung des neuen Wohnheims in Albstadt Wohnheimeröffnung in Tübingen WHO-Sanierungen

Wohnheim umfassend saniert Wohnheimkauf Bargeldloser Zahlungsverkehr

Jahresrückblick Einweihung des neuen Wohnheims in Albstadt

2007

Mit der Eröffnung einer neuen studentischen Wohnanlage im Oktober 2008 verdreifachte das Studierendenwerk sein Zimmerangebot und bietet seither 110 Bettplätze für Studierende in Albstadt-Ebingen.

2008

Neues und altes Gebäude im Einklang

Das Wohnheim in der Poststraße 22 liegt auf dem ehemaligen Gelände der Textilfabrik Rehfuß + Stocker in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Albstadt-Sigmaringen und zum Bahnhof Albstadt-Ebingen. Es besteht aus einem Neubau mit 33 Einzelapartments sowie einem sanierten Fabrikgebäude mit 48 Zimmern in Wohngemeinschaften und einem barrierefreien Einzelapartment. Zudem ist eine Solarkollektoranlage auf dem Dach installiert.

Die 4er- bis 7er-Wohngemeinschaften teilen sich eine Gemeinschaftsküche und je zwei Sanitärbereiche. Jedes Zimmer verfügt über ein separates Waschbecken. Die Einzelapartments sind mit eigenem Bad und einer Kochnische ausgestattet. Alle Zimmer sind möbliert. Auf jedem der vier Stockwerke in der Poststraße 22/2 steht den Studierenden ein Gemeinschaftsraum zur Vefügung.

Das Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von 4,4 Mio. € wurde in nur einem Jahr Bauzeit durch das Architekturbüro Ackermann & Raff aus Tübingen realisiert. 574 T€ steuerte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg als Landeszuschuss bei.

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

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Jahresrückblick

Wohnheimeröffnung in Tübingen

2007

Nach einer einjährigen Bauzeit eröffnete das Studierendenwerk im September 2008 ein neues Wohnheim mit 61 Plätzen in der Viktor-Renner-Straße 4 in Tübingen. Das Gebäude wurde in Holzständerbauweise auf einer bereits bestehenden Tiefgarage errichtet, wodurch das Wohnheim nur ein Drittel des Gewichts eines normalen Massivbaus aufweist. Das Architekturbüro e+k architekten aus Reutlingen leitete das Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von 3,8 Mio. €.

Das neue Wohnheim sowie das ein Jahr zuvor sanierte Wohnheim in der Viktor-Renner-Straße 2 (s. S. 34) verfügen über eine Solarthermie- und eine Photovoltaikanlage.

2008

2009

Wohnheimkauf

2010

2011

Für 4,3 Mio. € kaufte das Studierendenwerk im Sommer 2008 die Immobilie Im Chausseefeld 1-9 in Stuttgart-Birkach. Vor dem Kauf war das Wohnheim durch das Studierendenwerk angemietet gewesen.

Das Wohnheim Im Chausseefeld 1-9 liegt circa einen Kilometer vom Campusgelände der Universität Hohenheim entfernt und bietet Platz für 174 Studierende, die in 3er- bis 5er-Wohngemeinschaften wohnen.

Wohnheim umfassend saniert

Die Tübinger Universitätsstiftung hat dem Studierendenwerk das Wohnheim im Heuberger-Tor-Weg 15 in Tübingen im Jahr 2007 übertragen. Das Studierendenwerk führte daraufhin zwischen August 2007 und September 2008 eine Generalsanierung durch. Zudem erfolgte eine Brandschutz- und eine energetische Sanierung. Zur Unterstützung der Heizung und zur Trinkwassererwärmung wurde auf der Ost- und Westseite des Gebäudes eine Solarkollektoranlage installiert. Die Baukosten beliefen sich insgesamt auf 5,8 Mio. €.

Das Gebäude mit 14 Wohngeschossen bietet 186 Wohnheimplätze, die meisten davon in 7er-Stockwerksgemeinschaften. Seit der Sanierung gibt es zwei möblierte Einzelapartments und eine barrierefreie Wohnung im Erdgeschoss.

2012

2013

2014

WHO-Sanierungen

2015

2016

Das Studierendendorf Waldhäuser-Ost in Tübingen ist mit rund 1.700 Plätzen die größte zusammenhängende Wohnanlage für Studierende in Tübingen. Im Jahr 2008 unterzog das Studierendenwerk die Häuser Fichtenweg 1218 einer Generalsanierung, wodurch der Wohnkomfort deutlich verbessert wurde. Die Kosten beliefen sich auf 3,4 Mio. €.

40

Jahresrückblick

Bequem bargeldlos bezahlen

Bargeldloser Zahlungsverkehr

In den Jahren 2006 bis 2008 führte das Studierendenwerk den bargeldlosen Zahlungsverkehr an allen von ihm betreuten Hochschulstandorten ein.

Seit rund zehn Jahren können alle Studierenden und die meisten Hochschulbeschäftigten bargeldlos in den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks bezahlen. Sie nutzen einfach ihren Studierendenausweis, ihre Beschäftigtenkarte oder eine Mensa-Gästekarte, auf der entsprechendes Guthaben aufgeladen ist. Der bargeldlose Zahlungsverkehr erleichtert jedoch nicht nur am eigenen Hochschulstandort den Bezahlvorgang.

Dank des hochschulübergreifend einheitlichen Systems kann beispielsweise ein Student aus Trossingen auch in einer Mensa in Tübingen essen und per Karte bezahlen.

Startschuss für die Einführung des hochschulübergreifenden Chipkartensystems war im Sommer 2006 in Tübingen. 2007 folgten die Standorte Reutlingen, Albstadt, Sigmaringen, Rottenburg und Trossingen. Nach der Fusion der beiden Studierendenwerke erhielten auch Studierende und teilweise Beschäftigte in Stuttgart-Hohenheim, Nürtingen und Geislingen eine Chipkarte. Als letzte Personengruppe können seit Sommer 2017 die Hochschulmitarbeiter/-innen der Universität Hohenheim mit ihrer Beschäftigtenkarte bargeldlos bezahlen.

In den vergangenen Jahren stellte das Studierendenwerk außerdem auf eine neue Kartentechnologie um, die die Bezahlvorgänge per Chipkarte noch sicherer macht.

In den Jahren nach der Einführung erweiterte das Studierendenwerk in Kooperation mit den Hochschulen stetig die Anwendungsmöglichkeiten der Chipkarte. So kann mittlerweile auch an Getränke- und Snack-Automaten, Kopierern oder Waschmaschinen in den Wohnheimen bargeldlos bezahlt werden. An vielen Hochschulen ist es außerdem seit einigen Jahren üblich, mit der Chipkarte Bücher in den Bibliotheken auszuleihen oder sich Zugang zu bestimmten Gebäuden auf dem Campus zu verschaffen.

Seit 2015 haben die Studierenden und Beschäftigten zudem die Möglichkeit, ihren Ausweis direkt an der Kasse ohne Bargeld aufzuladen. Dafür müssen sie sich lediglich für den neuen Service „Autoload“ registrieren (s. S. 92).

Weitere Neuerungen beim bargeldlosen Zahlungsverkehr werden in den kommenden Jahren folgen.

Bargeldloser Zahlungsverkehr Chipkarten-Transaktionen an Waschmaschinen und Trocknern

Chipkarten-Transaktionen an Automaten

2008 63.813

2008 546.105

2016

2016

145.278

Genutzte Chipkarten zwischen 2008 und 2016

202.628

895.940

Aktuell registrierte Autoload-Nutzer

2.321

Stand Sept. 2017

N 01

N 02

N 03

Das Spannende am Studierendenwerk: Die Vielseitigkeit der Aufgaben. Die Tätigkeitsbereiche des Studierendenwerks bilden fast das gesamte studentische Leben ab: Die Studierenden wohnen in unseren Wohnheimen, essen in der Mensa, finanzieren ihr Studium übers BAföG oder Studienkredite, lassen ihre Kinder in unseren Kindertagesstätten betreuen oder sich bei Sorgen und Problemen in unserer Psychotherapeutischen Beratungsstelle beraten.

N 05

neues System, das unseren Anforderungen entsprochen hat. Und wir haben es geschafft, dieses in nur einem halben Jahr bis April 2008 neu aufzulegen.

Projekt, bei dem ich in den vergangenen zehn Jahren am meisten dazu gelernt habe: Ebenfalls die Datenbankenfusion. Es war spannend, hier von Anfang an dabei zu sein und die Chance zu haben, den Reset-Knopf zu drücken und von vorn loszulegen. In diesem umfangreichen Projekt habe ich sehr viel gelernt, von dem ich heute noch profitiere, wenn neue Vorhaben rund um die Datenbanken anstehen. Das waren in den letzten Jahren beispielsweise die Integration des Non-Food-Bereichs ins System oder die Allergenkennzeichnung im Jahr 2014.

Ans System werden immer wieder neue Anforderungen gestellt. Da ist es hilfreich, bei der Neuentwicklung von Anfang an mitgewirkt zu haben.

Das Spannende an der Revision: Der Einblick in alle Bereiche. Als Innenrevisorin arbeite ich mit allen Abteilungen zusammen. Läuft etwas nicht so rund, erarbeiten wir gemeinsam eine Lösung. Bei neuen Projekten kann ich Vorschläge einbringen, wie sich Neuerungen in der bisherigen Organisationsstruktur abbilden lassen.

Aufgaben: Prüfungen in allen Geschäftsbereichen des Studierendenwerks und Unterstützung der Abteilungen bei Fragen der Neuorganisation.

Es gibt jährlich wiederkehrende Prüfungen wie die Verwendungsprüfung beim BAföG oder die Kassenprüfung. Darüber hinaus setzen wir jedes Jahr neue Prüfungsschwerpunkte, sodass im Laufe der Jahre alle Bereiche drankommen.

N 04

Unterstützung statt Überwachung

Umfangreichstes Projekt der letzten zehn Jahre: Die Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mithilfe eines hochschulübergreifenden Bereits im Porträt von Brigitte Freudenmann, Chipkartensystems.

Sommer 2006 starteten wir in Tübingen mit der Einführung Stabsstelle Innenrevision und der Chipkarte. 2007 folgten Organisation die Standorte Reutlingen, Albstadt, Sigmaringen, Rottenburg Fusion bedeutete für mich: Viel und Trossingen. Nach der FuArbeit, aber auch die Chance, besion führten wir den bargeldstehende Systeme auf den Prüflosen Zahlungsverkehr auch für stand zu stellen und neue, verStudierende und teilweise Bebesserte Strukturen zu schaffen. schäftigte in Stuttgart-Hohenheim, Nürtingen und Geislingen Zentrales Projekt aufgrund ein. Durch das hochschulüberder Fusion: Die Fusion der Datenbanken. Jede Wohnheimgreifend einheitliche System kann beispielsweise ein Stubelegung, jede Essensproduktion in der Mensa und jeder dent der Hochschule Reutlingen auch in einer Mensa in Verkauf an der Kasse läuft über eine Datenbank. FunkTübingen essen und bequem per Karte bezahlen. tioniert hier etwas nicht, wirkt sich das auf die tägliche In den darauffolgenden Jahren bauten wir die NutzungsArbeit fast jeden Mitarbeiters aus. Es war also eine immöglichkeiten der Chipkarte weiter aus: Kartenzahlung an mens große Herausforderung, beide Systeme zu einem zu Getränke- und Snack-Automaten, Kopierern oder Waschmaverschmelzen. schinen in den Wohnheimen, Ausleihe von Büchern in den Zwar arbeiteten beide Studierendenwerke mit derselben Bibliotheken, Zugangsverwaltung von Gebäuden per Karte.

Software. Doch die Ausgestaltung der Datenbanken war In 2017 erhielten als letzte Gruppe auch die Hochschulbeganz unterschiedlich. Während die Verschmelzung in den schäftigten der Universität Hohenheim eine Chipkarte.

Bereichen Wohnheimverwaltung und Finanzbuchhaltung Eine weitere Neuerung in diesem Bereich war die Einnoch relativ unkompliziert war, stellte die Datenbankenfuführung von Autoload im Jahr 2015. Mit Autoload haben sion im Bereich Warenwirtschaft eine echte Herausfordedie Studierenden und Beschäftigten die Möglichkeit, ihren rung dar. Einfach gesagt: Ein Apfel in der Datenbank von Ausweis direkt an der Kasse ohne Bargeld oder EC-Karte Hohenheim war nicht gleichzusetzen mit einem Apfel in aufzuladen. der Datenbank von Tübingen.

Durch neue Technologien oder Anwendungen wie etwa Wir entschieden uns, nicht ein bestehendes System zu PayPal oder den europäischen Studierendenausweis wird nehmen und auf das andere zu übertragen, sondern alles das Thema „bargeldloser Zahlungsverkehr“ sicherlich auch auf den Prüfstand zu stellen. Ziel war es, einen neuen in den kommenden Jahren eine Rolle spielen. gemeinsamen Artikelstamm und gemeinsame Rezepturen für das fusionierte Studierendenwerk anzulegen. Bei mehr Erfolgsfaktor für die Revision: Rückhalt durch die Geals 6.700 Artikeln und rund 1.300 Rezepturen kann man schäftsführung und die Führungskräfte. Die Innenrevision sich vorstellen, wie umfangreich und aufwändig das war. hat in vielen Unternehmen ein schlechtes Image als interne Doch es hat sich gelohnt. Am Ende hatten wir ein ganz Polizei. Das ist bei uns im Studierendenwerk glücklicher-

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N010

»Durch die Fusion hatten wir die Chance, vieles auf den Prüfstand zu stellen und neue, verbesserte Strukturen zu schaffen.« weise nicht der Fall. Vielmehr stehen die Geschäftsführung, Abteilungsleiter/-innen und weiteren Führungskräfte hinter mir und unterstützen meine Arbeit.

Arbeitsmotto: Unterstützung statt Überwachung. Ich sehe mich nicht als jemand, der mit erhobenem Zeigefinger durch die Abteilungen läuft, sondern als vermittelnde Stelle. Bei Prüfungen setze ich auf eine offene Kommunikation und Transparenz darüber, was warum geprüft wird und wie das Ergebnis ausfällt. Bei schwierigen Fragen, Problemen oder der Umsetzung neuer Vorhaben biete ich Unterstützung und Hilfestellung an.

Siehe auch:

Herausforderung der Zukunft: Die fortschreitende Digitalisierung. Sie macht auch vor dem Studierendenwerk nicht halt. Wir sind gerade dabei, einen elektronischen Workflow für den gesamten Beschaffungsvorgang zu erarbeiten. Bisher läuft das noch über Formulare auf Papier.

Auch der Einsatz von mobilen Endgeräten wie etwa Tablets, beispielsweise bei der Inventur, der Warenannahme oder dem Ein- und Auszug in unseren Wohnheimen, wird diskutiert. Mit solchen Themen werden wir uns sicherlich in den kommenden Jahren ausführlich beschäftigen.

Name: Brigitte Freudenmann Funktion: Stabsstelle Innenrevision und Organisation Alter: 54 Ausbildung: Bankkauffrau und Betriebswirtin

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

S. 56

N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

S. 64

N0 6: Anette Unterseher, Förderung

S. 70

N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

S. 78

N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

S. 86

N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

S. 94

N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

Beim StuWe seit: 2003

43

S. 102

JahresrĂźckblick

2009

Modernisierung der Mensa Morgenstelle in TĂźbingen

Wohnheimverkauf

Wohnheim in Rottenburg

Ausbau des psychotherapeutischen Angebots

Promi-Besuch in der Mensa

Generalsanierung

Jahresrückblick Modernisierung der Mensa Morgenstelle in Tübingen

In nur vier Monaten Umbauzeit wurde die Mensa Morgenstelle auf dem naturwissenschaftlichen Campus der Universität Tübingen im Sommer 2009 innerlich teilsaniert. Das Ergebnis: ein ansprechender Free-FlowBereich für die Mensagäste und moderne Gerätschaften für die Beschäftigten des Studierendenwerks.

2007

2008

Buffets & Kunst am Bau

Mit einem Investitionsvolumen von rund fünf Mio. € bauten der Landesbetrieb Vermögen und Bau BadenWürttemberg, Amt Tübingen, und das Studierendenwerk die Großmensa Morgenstelle in Tübingen um. Nach nur vier Monaten Umbauzeit gingen pünktlich zum Vorlesungsbeginn im Wintersemester 2009/2010 der umgebaute Ausgabebereich sowie die neue Küche und Spülmaschine in Betrieb.

Die alten Ausgabebänder wurden entfernt und die Prägetabletts durch Teller und Schalen ersetzt. Die Mensabesucher/-innen können sich seither an mobilen Theken ihr Essen individuell zusammenstellen. Mit einem Pizzaofen, einer Wok- und Grillstation, einem großen Dessertbuffet sowie einer Aktionstheke erweiterte die Mensa ihr bisheriges Angebot.

Als optisches Highlight hängt in großen Leuchtbuchstaben der Schriftzug „HIN UND WIEDER ABER DENNOCH“ von der Decke. Dieser Satz stammt vom Philosophieprofessor Hannes Böhringer und symbolisiert die oft bei Studierenden in dieser Lebensphase wiederkehrende Nachdenklichkeit über Sinn und Zweck ihres Studiums. Die Mensa soll eine Teilantwort liefern und durch Genuss und Vielfalt das Studium eindeutig bejahen. Das wechselnd farbige Licht sorgt in dem knapp 400 m2 großen FreeFlow-Bereich sowohl tagsüber als auch bei Abendveranstaltungen für eine angenehme Atmosphäre.

Mit einer Aktionswoche Ende Oktober begrüßte das Studierendenwerk die Studierenden und Hochschulbeschäftigten in der umgestalteten Mensa. Tägliche LifeMusik im Foyer und kostenlose Überraschungsbuffets, z.B. mit Obst oder Desserts, erfreuten die Gäste.

2009

2010

2011

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2013

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2015

2016

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Jahresrückblick

Wohnheim in Rottenburg

2007

Bis 2009 waren die Studierenden der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg allein auf den privaten Wohnungsmarkt angewiesen. Doch mit der grundlegenden Sanierung und Möblierung zweier ehemals als Übergangswohnheime für Spätaussiedler genutzten Häuser in der Magdeburger Straße 59 und 61 bietet das Studierendenwerk seither auch Wohnheimplätze in Rottenburg an.

Die Gesamtkosten für die bauliche Ertüchtigung beliefen sich auf 429 T€. Die beiden Gebäude bieten Platz für 24 Studierende.

Im Jahr 2016 kamen durch den Bau eines neuen Wohnheims in der unmittelbaren Nachbarschaft nochmals 20 Bettplätze hinzu (s. S. 98).

2008

2009

2010

2011

Promi-Besuch in der Mensa

Die Reihe „Zeit Campus Talk“ machte im Mai 2009 Station in der Mensa Wilhelmstraße in Tübingen.

Für die Reihe „In der Mensa mit...“ kehrte Claus Kleber, bekannter Journalist und Moderator der ZDF-Nachrichtensendung „heute journal“, an seinen Studienort zurück. Er hatte an der Universität Tübingen Jura studiert.

Vor der Veranstaltung besuchte Kleber die Küche der Mensa Wilhelmstraße und bekam während des Interviews sein Lieblingsgericht „Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle“ serviert. Bei dieser gemeinsamen Veranstaltung des ZEIT-Verlags und des Studierendenwerks war der große Saal der Mensa bis auf den letzten Platz besetzt.

2012

2013

2014

Wohnheimverkauf

2015

2016

Im Mai 2009 verkaufte das Studierendenwerk das Wohnheim Ludwigstraße 15 in Tübingen mit 25 Plätzen an die von den Bewohner/-innen gegründete Gesellschaft „Lutopia GmbH“. Die neuen Eigentümer verpflichteten sich beim Verkauf dazu, auch weiterhin zehn Zimmer an Studierende zu vermieten. Der Verkaufserlös betrug rund 526 T€.

46

Jahresrückblick

Ausbau des psychotherapeutischen Angebots

In Tübingen betreibt das Studierendenwerk eine eigene Psychotherapeutische Beratungsstelle (PBS), an die sich Studierende bei studienbezogenen oder persönlichen Problemen wenden können. Die Beratung ist kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht. Zudem kooperiert das Studierendenwerk mit der Psychotherapeutischen Beratungsstelle des Studierendenwerks Stuttgart, um ein ortsnahes Angebot für Studierende der Universität Hohenheim bereitzuhalten.

Um Ratsuchenden auch an anderen Hochschulstandorten die Möglichkeit einer Beratung zu geben, arbeitet das Studierendenwerk mit Kooperationspartnern vor Ort zusammen. Im Jahr 2009 erweiterte das Studierendenwerk durch neue Verträge mit Beratungsstellen in kirchlicher Trägerschaft sein Angebot an den Standorten Albstadt, Reutlingen und Tübingen. In Nürtingen und Geislingen bestanden bereits entsprechende Vereinbarungen. Im Jahr 2013 konnte mit der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Sigmaringen ein weiterer Kooperationspartner gewonnen werden.

Seither haben Studierende an fast allen Standorten des Studierendenwerks die Möglichkeit, sich direkt vor Ort beraten zu lassen. Bis zu vier solcher Sitzungen in einer der kooperierenden Beratungsstellen sind für die Studierenden kostenfrei.

Generalsanierung

Das Wohnheim in der Eugenstraße 55 + 57 in Tübingen ist eine ehemalige französische Offizierskaserne aus dem Jahr 1955 mit 62 Plätzen. Eine umfassende Generalsanierung des alten Gebäudes in der Südstadt fand im Sommer 2009 ihren Abschluss, sodass die Studierenden bereits im August wieder einziehen konnten.

Ziel der Sanierung war es, den Wohnraum für die Studierenden attraktiver zu machen und die Häuser energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu wurde die Außenfassade gedämmt, neue Fenster mit Dreifachverglasung eingebaut und eine Solaranlage auf dem Dach installiert. Die Baukosten für das Studierendenwerk beliefen sich auf 2,4 Mio. €.

Psychotherapeutisches Angebot 0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

Eigene PBS 559

2009

2.683 631

2010

3.092 601

2011

2.885 574

2012

2.210 530

2013

2.109 557

2014

1.962 617

2015

2.215 648

2016

2.145

PBS Studierendenwerk Stuttgart 71

2009

127 68

2010

117 68

2011

135 38

2012

91 46

2013

134 67

2014

123 70

2015

166 66

2016

97

Kooperierende Beratungsstellen 269

2009

339 205

2010

433 129

2011

308 170

2012

430 175

2013

489 175

2014

456 151

2015

499 130

2016

406

Klienten

Beratungen

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Ernährung als Lifestyle Interview mit Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Stabsstelle Planung Hochschulgastronomie

Wolfgang Hospach

Ulrich Brand

Herr Hospach, was bedeutete die Fusion für Sie und Ihre Arbeit?

Bis zur Fusion war ich als Speisebetriebsleiter Fach- und Dienstvorgesetzter aller Mensen des Studentenwerks Tübingen. Nach der Fusion strukturierte die Geschäftsführung die Speisebetriebe um. Jede Mensa wurde zum eigenständigen Profitcenter, sodass seither die Mensaleiter für ihren Betrieb und ihr Personal selbst verantwortlich sind. Ich bin dagegen mit mensenübergreifenden Projekten und den zahlreichen Bauvorhaben im Bereich Hochschulgastronomie betraut.

Wie bewerten Sie diese Entwicklung im Rückblick?

Damals war ich durchaus skeptisch gegenüber den Neuerungen. Heute sehe ich das anders. Mir gefällt es, an so zentraler Stelle für übergreifende Projekte verantwortlich und nicht mehr dem Tagesgeschäft verhaftet zu sein. Ich kann die Zukunft der Hochschulgastronomie des Studierendenwerks aktiv mitgestalten. Bei uns passiert in den nächsten Jahren so viel, dass ich mit Herrn Brand nun tatkräftige Unterstützung erhalten habe.

Für mich ist Vieles noch neu, aber ich gebe mein Bestes...

Wie läuft die Arbeit in der Stabsstelle Hochschulgastronomie?

Jeder gastronomische Betrieb funktioniert nur dann, wenn „Weiß“ und „Schwarz“ – also Küchen- und Servicebereich – miteinander harmonieren. Herr Hospach kommt als Küchenmeister von der „weißen“, ich als Hotelier von der „schwarzen“ Seite (lacht) – wir ergänzen uns also sehr gut.

Auch bei Mensasanierungen müssen wir gleichermaßen vom Kochprozess wie vom Kunden her denken.

Besser hätte ich es nicht erklären können. Ergänzen möchte ich noch, dass zwei weitere Kolleginnen und ein Kollege zum Team gehören. Sie sind für die Cafeterien verantwortlich. Diese Arbeit im Team finde ich sehr bereichernd. In meiner früheren Position fühlte ich mich oft als Einzelkämpfer, heute habe ich Mitstreiter.

Herr Brand, spielt die Fusion für Sie als neuer Kollege noch eine Rolle?

Nein. Die Unternehmensstrukturen sind vorhanden, die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Allerdings würde ich mir wünschen, dass wir noch mehr miteinander reden.

Jeder Bereich hat seine Qualitäten. Das müssen wir noch mehr zum Wohle aller nutzen.

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Wolfgang Hospach

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Ulrich Brand

Herr Hospach, noch ein Blick zurück: Welches war für Sie das schönste Projekt der vergangenen Dekade?

Die Sanierung des Küchen- und Ausgabebereichs in der Mensa Morgenstelle in Tübingen 2009. Früher erhielten die Studierenden ihre Gerichte sehr unpersönlich auf Bändern, wie es in den 70ern üblich war. Und in nur wenigen Monaten Bauzeit hatten wir plötzlich einen modernen FreeFlow-Bereich, in dem sich die Gäste ihr Essen individuell aus einem vielfältigen Angebot zusammenstellen können und der persönliche Kundenkontakt da ist. Das hat die gesamte Atmosphäre in der Mensa verändert.

Wie hat sich das Essverhalten von Studierenden verändert?

Vor zehn, 15 Jahren waren vegetarisches Essen und Bioprodukte „in“. Heute ist Ernährung vielfältiger: vegan, glutenfrei, saisonal, regional, Fairtrade oder Tierwohl sind nur einige Stichworte. Ernährung ist zum Lifestyle geworden. Man ist, was man isst.

Da hat Herr Hospach völlig recht. Die simple Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Essen gibt es nicht mehr. Ernährung ist vielschichtiger und komplexer. Die Ansprüche der Studierenden sind enorm gestiegen und breit gefächert. Darauf müssen wir uns einstellen.

Welche Herausforderungen liegen vor der Hochschulgastronomie?

Mit den Generalsanierungen der Mensen Wilhelmstraße in Tübingen, Reutlingen und Stuttgart-Hohenheim, der Techniksanierung der Mensa Morgenstelle in Tübingen sowie dem Neubau in Rottenburg sind wir die kommenden Jahre komplett ausgelastet. Die Herausforderung wird sein, die Mensen heute so zu bauen, dass sie auch in 20 oder 30 Jahren noch tauglich sind. Denn wir wissen nicht, wie und was künftige Generationen von Studierenden essen und wie dann gekocht wird.

Wir müssten flexibler werden. Trotz unserer Größe sollten wir Ernährungstrends schneller aufgreifen und den Studierenden etwas bieten. Damit meine ich nicht nur das Angebot an sich, sondern auch flexiblere Öffnungszeiten für Mensen und Cafeterien. Agieren statt reagieren muss unser Ziel sein.

Name: Wolfgang Hospach

Name: Ulrich Brand

Funktion: Stabsstelle Planung Hochschulgastronomie

Funktion: Stabsstelle Planung Hochschulgastronomie

Alter: 58

Alter: 41

Ausbildung: Kommunalbeamter und Küchenmeister

Ausbildung: Hotelbetriebswirt

Beim StuWe seit: 1995

Beim StuWe seit: 2016

Jahresrückblick

2010

Wohnheimeröffnung in Hohenheim

Wohnen mit Hilfe

Mensa for Kids

Sanierungen von Wohnheimen

Neue Wohnheimküchen

Neuer BAföG-InfoPoint

Anschluss-Semestertickets

Ökostrom in Wohnheimen

Jahresrückblick Wohnheimeröffnung in Hohenheim

2007

Pünktlich zum Start des Wintersemesters 2010/2011 konnten die 107 Studierenden der Universität Hohenheim in das fertig gestellte Wohnheim in der Egilolfstraße 49-51 einziehen.

2008

Individuelles Wohnen

Die Universität Hohenheim erlebte in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum und entsprechend stieg die Nachfrage nach campusnahem studentischen Wohnraum. Daher freute sich das Studierendenwerk über die fristgerechte Eröffnung eines neuen Wohnheims in attraktiver Lage direkt am Sportgelände der Universität zum 1. Oktober 2010.

107 möblierte Einzelapartments, zwei davon barrierefrei, mit eigenem Bad und kleiner Küchenzeile bietet das vierstöckige Gebäude, das mit Ökostrom aus Wasserkraft versorgt wird. Zudem gibt es einen Gemeinschaftsraum und einen Raum mit Waschmaschinen und Trocknern.

Die Baukosten betrugen 3,9 Mio. €. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg hatte einen Landeszuschuss in Höhe von 749 T€ gewährt.

Eine architektonische Besonderheit des von der Schädler & Zwerger Architekten GmbH gestalteten Wohnheims stellen die umlaufenden Laubengänge dar, über die der Zugang zu den Apartments erfolgt.

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

51

Jahresrückblick

Mensa for Kids

2007

Seit Dezember 2010 können Kinder von Studierenden kostenlos in der Mensa essen. Mit der MensaKinderkarte erhalten Studierende für ihr Kind bis zur Vollendung des 10. Lebensjahres auf Wunsch täglich ein Gratis-Essen auf einem Kinderteller. „Mensa for Kids“ ist eine gemeinsame Initiative des Staatsministeriums, des Wissenschaftsministeriums und der acht Studierendenwerke in Baden-Württemberg.

Damit möchten die beteiligten Institutionen einen Beitrag zum familiengerechten Studium leisten.

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Neue Wohnheimküchen

2015

2016

Die Küchen in den Wohnheimen im Fichtenweg 3, 7 und 15 in Tübingen, im Wohnheim „Erdhügelhäuser“ in Stuttgart-Hohenheim und im Wohnheim Pestalozzistraße 41 in Reutlingen waren in die Jahre gekommen. Daher kam es in diesen Wohnheimen im Jahr 2010 zu umfassenden Küchenerneuerungen. Dafür investierte das Studierendenwerk insgesamt knapp 1,1 Mio. €.

52

Jahresrückblick

Mehr Mobilität für Studierende

Grundsätzlich können Studierende ihr Semesterticket nur in dem Verkehrsverbund nutzen, in dessen Gebiet ihre Hochschule liegt. Deshalb äußerten Studierende den Wunsch nach einem günstigen Angebot für das Gebiet des benachbarten Verkehrsverbundes. Nach entsprechenden Verhandlungen zwischen dem Studierendenwerk und den Verkehrsverbünden konnten zum Sommersemester 2010 so genannte Anschluss-Semestertickets eingeführt werden.

Mit ihnen können Studierende öffentliche Verkehrsmittel günstig auch in angrenzenden Verkehrsverbünden nutzen. Diese Regelung bedeutet für Studierende mehr Mobilität und eine beträchtliche finanzielle Ersparnis, wenn sie zwischen Wohn-, Studien- oder Praktikumsort über die Grenzen der Verkehrsverbünde hinweg pendeln.

Hintergrund zum Semesterticket: Generell leistet jeder Studierende über den Studierendenwerksbeitrag einen Solidaritätsanteil für das VVS-StudiTicket und das naldo-Semesterticket. Das Studierendenwerk leitet diesen Solidarbeitrag ohne Abzug an die beiden Verkehrsverbünde weiter. Dank des Solidarbeitrags können die Semestertickets für die Studierenden insgesamt günstiger angeboten werden.

Anschluss-Semestertickets

Seit dem Sommersemester 2010 können Studierende dank der Anschluss-Semestertickets über die Grenzen von Verkehrsverbünden hinweg pendeln.

Verkaufte Anschluss-Semestertickets

VVS

naldo

2010:

3.952

2011:

5.786

2012:

7.328

2013:

9.090

2014: 2015: 2016:

10.105 9.950

2010:

2011:

2012:

2013:

11.495

SoSe WS

1.092

SoSe

1.557

WS

1.146

SoSe

1.460

WS

1.788

SoSe

1.617

1.968 SoSe 1.828 WS 2.007 SoSe 1.803 WS 1.964 WS

2014:

2015:

2016:

SoSe

SoSe = Sommersemester WS = Wintersemester

711

WS

1.752 1.824

Jahresrückblick

Wohnen mit Hilfe

2007

Seit 2010 ist das Studierendenwerk Partner des Projekts „Wohnen mit Hilfe“ in Tübingen und Rottenburg, welches das Deutsche Rote Kreuz koordiniert. Studierende helfen dabei älteren Menschen oder Familien im Alltag und wohnen im Gegenzug zu verringerter Miete bei ihnen im Haus. Weitere Kooperationspartner sind der Landkreis und die Universitätsstadt Tübingen, der Stadtseniorenrat Tübingen und der Bezirksseniorenrat Rottenburg.

2008

2009

2010

Sanierungen von Wohnheimen

In den Jahren 2009 und 2010 führte das Studierendenwerk unter anderem mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II umfassende energetische Sanierungen an Wohnheimen durch.

Energieverbrauch senken

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise beschloss die damalige Bundesregierung die so genannten Konjunkturpakete I und II. Ziel war es, die Auswirkungen der globalen Krise auf die heimische Wirtschaft abzumildern. Auch das Studierendenwerk beantragte Mittel aus dem staatlichen Zukunftsinvestitionsprogramm und konnte damit umfangreiche energetische Sanierungen an vielen Wohnheimen durchführen.

Das Gros der Mittel floss in Baumaßnahmen in den beiden größten Wohnanlagen für Studierende in Tübingen – in das Studierendendorf Waldhäuser-Ost und ins Französische Viertel (s.

S. 62). Zudem wurde eine Dachsanierung der Wohnheime „Erdhügelhäuser“ in Stuttgart-Hohenheim finanziert.

Ende Mai 2010 feierte das Studierendenwerk den Abschluss der Fassadensanierungen an den Hochhäusern im Fichtenweg 3, 7 und 15 im Studierendendorf Waldhäuser-Ost in Tübingen.

Die Wärmedämmung aus Steinwolle und neue Fenster mit Rollläden sorgen seither für eine deutlich verbesserte Energiebilanz. Zur Warmwassergenerierung und Heizungsunterstützung installierte das Studierendenwerk zudem Solarthermieflächen an den Südseiten der Hochhäuser. Blaue, grüne oder karminrote Farbakzente in den anthrazitgrauen Fassadenplatten verleihen jedem Haus außerdem eine individuelle Optik.

Die Sanierungskosten für den Fichtenweg betrugen insgesamt 5,2 Mio. €. 1,5 Mio. € wurden in 2009 und 2010 aus dem Konjunkturpaket II finanziert.

54

Jahresrückblick

Neuer BAföG-InfoPoint

Besucheranzahl im BAföG-InfoPoint

Um sein Service-Angebot im Bereich BAföG zu erweitern, richtete das Studierendenwerk zum Start des Wintersemesters 2010/2011 einen zusätzlichen BAföGInfoPoint in der Mensa Wilhelmstraße in Tübingen ein. Im Amt für Ausbildungsförderung in der Karlstraße 11 gab es bereits einen ersten InfoPoint.

Der Vorteil des BAföG-InfoPoints in der Mensa Wilhelmstraße ist die Möglichkeit, sich unkompliziert während der Mittagspause in der Mensa beraten zu lassen, Formulare abzuholen oder BAföG-Anträge abzugeben. Ziel dieses niederschwelligen Angebots ist es, durch kürzere Wege und eine Ansprechpartnerin vor Ort die Antragstellung und die Kommunikation mit dem Amt für Ausbildungsförderung zu erleichtern.

Die konstant hohen Besucherzahlen der letzten Jahre sprechen für den Erfolg dieses Konzepts. Für viele Studierende ist der BAföG-InfoPoint in der Mensa Wilhelmstraße die erste Anlaufstelle für eine Beratung.

in der Mensa Wilhelmstraße in Tübingen

2011:

4.483

2012:

5.054

2013:

5.817

2014:

5.044

2015:

4.380

2016:

4.168

Ökostrom in Wohnheimen

Ob für den Herd in der Küche, die Lampe auf dem Schreibtisch oder den PC fürs Arbeiten - ohne Strom läuft nicht viel. Um auch in diesem Segment einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu leisten, fing das Studierendenwerk Anfang Oktober 2010 mit der Umstellung auf Ökostrom an. Zunächst wurde die Stromversorgung für 1.750 Wohnheimzimmer in Tübingen auf umweltfreundlichen Strom umgestellt, was knapp die Hälfte aller Wohnheimzimmer in der Universitätsstadt ausmacht.

Dazu fand eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Foto: Mitte) und dem Geschäftsführer sowie Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Tübingen, Ortwin Wiebecke (Foto: rechts), statt.

Im Laufe der Jahre kamen weitere Wohnheime hinzu. Bis auf die selbstverwalteten Objekte in Tübingen werden heute alle Wohnheime des Studierendenwerks an allen Standorten mit Ökostrom versorgt.

55

N 01

N 02

N 03

N 04

N 05

die Entscheidung, keine fusionsbedingten Kündigungen durchzuführen. Das sorgte für große Erleichterung.

Name: Cornelia Lauster Funktion: Leiterin der Personalabteilung

Welche fusionsbedingten Umstellungen gab es im Personalbereich?

Technisch war die Fusion nicht so schwer zu bewerkstelligen. Beide Studentenwerke hatten dasselbe Abrechnungssystem. Beim Zeiterfassungssystem entschieden wir uns für die Tübinger Software. Arbeitsverträge mussten angepasst, Personalakten zusammengeführt werden. Aufwändiger war es, die Geschäftsanweisungen und Dienstvereinbarungen in Einklang zu bringen bzw. neu zu entwickeln. Der langwierigste und schwierigste Prozess war sicherlich die Schaffung neuer Organisationsstrukturen und das Zusammenwachsen der beiden Unternehmenskulturen.

Alter: 58 Studium: Volkswirtin, Wirtschaftswissenschaftlerin und Personalkauffrau Beim StuWe seit: 2002

Frau Lauster, Sie haben 2002 in der Personalabteilung des damaligen Studentenwerks Hohenheim angefangen. Was war für Sie als Hohenheimerin neu Wie hat die Fusion die Arbeit nach der Fusion? des Studierendenwerks verDie Tätigkeitsfelder sind bunändert? desweit in allen StudentenDas Studierendenwerk verfügt und Studierendenwerke ähnheute aufgrund seiner Größe lich. Der große Unterschied für über eine ganz andere finanmich war das Standortthema. zielle und personelle AusstatZwar betreute das Studentung als früher. Dadurch ist es tenwerk Hohenheim auch die den Anforderungen, die an das Hochschulstandorte Esslingen Unternehmen gestellt werden, und Nürtingen. Doch in HoInterview mit Cornelia Lauster, wesentlich besser gewachsen henheim lagen alle Abteilunals ein kleineres Studierendengen durch die Campuslage der Leiterin der Personalabteilung Universität auf engstem Raum werk mit begrenzteren Mitteln. beieinander. Das erleichtert die Zusammenarbeit ungeVon welchen Entwicklungen mein. In Tübingen sind die war das Personalwesen in Mitarbeiterinnen und Mitarden vergangenen zehn Jahbeiter schon immer an zahlreiren geprägt? chen Standorten tätig. Diese Statt Personal einzusparen Zersiedelung macht das tägliche Miteinander bis heute stellten wir in den Jahren nach der Fusion sehr viele neue nicht immer einfach.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Zudem war es wichtig, durch die Erarbeitung neuer Regelungen und DienstWas bedeutete die Fusion für das Personalwesen? vereinbarungen in Zusammenarbeit mit dem Personalrat In Hohenheim hatten wir sogar zwei große Umbrüche. Im eine Klammer für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Jahr 2006 votierte die fusionierte Hochschule Esslingen für finden, egal ob ehemals Tübinger, Hohenheimer, langjäheine Betreuung ihrer Studierenden durch das Studentenriger oder neuer Kollege. werk Stuttgart. Das Studentenwerk Hohenheim hatte rund 35 Beschäftigte, die für den Hochschulstandort Esslingen Und heute? zuständig waren. Hier hatten wir nicht einmal sechs Monate Mittlerweile hat sich die Zahl der Beschäftigten auf rund Zeit, unsere Mitarbeiter/-innen formal an das Studenten430 eingependelt. Aktuell steht die Personalentwicklung werk Stuttgart zu übergeben. In einem zweiten Schritt erim Fokus. Die Digitalisierung schreitet voran und wir müsfolgte dann die Fusion der Studentenwerke Tübingen und sen unsere Mitarbeiter/-innen so qualifizieren, dass sie für Hohenheim. Für die Personalabteilungen aller drei Studentechnische Neuerungen gewappnet sind. Um das Thema tenwerke bedeutete diese Neuordnung eine Menge Arbeit.

Weiterbildung im Studierendenwerk formell zu verankern, gibt es seit 2014 eine Dienstvereinbarung zur QualifizieWie nahmen Sie die Stimmung unter den Beschäfrung und Weiterbildung. In einem nächsten Schritt möchtigten zu Fusionszeiten wahr? ten wir uns dem Arbeits- und Gesundheitsschutz widmen.

Jeder tiefgreifende Wandel in einem Unternehmen führt Die Lebensarbeitszeit wird immer länger. Als Unternehverständlicherweise zu Unsicherheiten bei den Beschäfmen müssen wir proaktiv dafür Sorge tragen, dass unsere tigten. Viele Dinge waren anfangs unklar und in der inMitarbeiter/-innen fit und gesund bleiben. ternen Kommunikation hätte einiges besser laufen könZudem ist mir die interne Kommunikation ein Anliegen. nen. Zudem mussten neue Zuständigkeiten, Strukturen Wir müssen überlegen, mit welchen Instrumenten und und Abläufe erst geschaffen werden. Das dauert seine modernen Kommunikationsmitteln wir die Beschäftigten Zeit. Zentral für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war bestmöglich erreichen.

Für künftige Herausforderungen gewappnet

56

N 06

N 07

N 08

N0 9

N010

»Aktuell steht die Personalentwicklung im Fokus. Die Digitalisierung schreitet voran und wir müssen unsere Mitarbeiter/-innen so qualifizieren, dass sie für technische Neuerungen gewappnet sind.«

Seit einigen Jahren veranstalten Sie Führungskräfteseminare. Welche Intension steckt dahinter?

Wir möchten die Zusammenarbeit der Führungskräfte untereinander verbessern. Aufgrund der Vielzahl an Standorten sind viele Führungskräfte mit ihrer Abteilung auf sich allein gestellt. Das erschwert die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und der Dialog auf Leitungsebene kommt im Tagesgeschäft häufig zu kurz. Um den Kolleginnen und Kollegen Gelegenheit zum Kennenlernen der anderen Fachbereiche und generell zum Austausch auf Augenhöhe zu geben, führen wir seit einigen Jahren diese Seminare durch.

Welche Themen wurden bisher bearbeitet?

Auf einem ersten Seminar vor zwei Jahren haben wir uns dem Thema „Führungskultur“ gewidmet und das Führungsmotto „Mitarbeiter wertschätzen – Aufgaben abstimmen – Miteinander arbeiten“ entwickelt, das sukzessive in alle Abteilungen und Führungsebenen transportiert wird.

Im letzten Jahr veranstalteten wir ein Seminar speziell für Führungskräfte der Hochschulgastronomie, um mit ihnen Zukunftsvisionen zu entwickeln. Das Projektmanagement im Studierendenwerk war zentrales Thema bei einem Seminar in diesem Frühsommer. Weitere Seminare sollen folgen. Denn es hat sich gezeigt: Die mehrtägigen Veranstaltungen abseits des Arbeitsalltags stärken das kollegiale Miteinander. Man hat Zeit, sich mit übergeordneten Themen zu beschäftigen und die anderen Kollegen/-innen kennenzulernen.

Siehe auch:

Ein Blick in die Zukunft: Ist auch das Studierendenwerk vom Fachkräftemangel betroffen?

In manchen Bereichen, z.B. bei Technikern oder Erziehern, haben auch wir mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen.

Das wird weiter zunehmen. Daher müssen wir geeignete Maßnahmen ergreifen, um uns als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Dazu gehören beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Investitionen in die Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

S. 56

N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

S. 64

N0 6: Anette Unterseher, Förderung

S. 70

N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

S. 78

N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

S. 86

N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

S. 94

N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

57

S. 102

Jahresrückblick

2011

Neues Wohnheim in Sigmaringen

Campus-TigeR in Reutlingen

Befragung zur BAföG-Beratung

Energetische Sanierungen

Wohnheimkauf in Nürtingen

Veggi Day & vegane Gerichte

Eröffnung der Cafeteria UB

Online-Bewerbung für Wohnheime

Jahresrückblick Neues Wohnheim in Sigmaringen

2007

Im Oktober 2011 eröffnete das Studierendenwerk sein erstes Wohnheim am Standort Sigmaringen mit Platz für 77 Studierende. Es grenzt direkt an den Campus der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.

2008

Wohnen in Hochschulnähe

In nur einem Jahr Bauzeit konnte das Studierendenwerk das Wohnheim im Schäferweg 30 mit einem Investitionsvolumen von rund vier Mio. € fertigstellen. Es hat 42 Einzelapartments mit eigenem Bad und eigener Kochnische, davon zwei barrierefrei, sowie 35 Zimmer in 5er-Wohngemeinschaften. Diese teilen sich eine Gemeinschaftsküche und je zwei Bäder pro WG. Alle Einheiten werden möbliert vermietet. Außerdem verfügt jedes Zimmer über eine kostenlose Anbindung ans Hochschulnetz mit Internetzugang.

In dem vierstöckigen Gebäude, dessen Entwurf vom Architekturbüro Hank + Hirth (Eningen u. A.) stammt, befinden sich auch ein Gemeinschaftsraum, ein Aufzug sowie ein Waschraum mit Waschmaschinen und Trocknern. Ein überdachter Fahrradabstellplatz und Pkw-Stellplätze vor dem Gebäude komplettieren die Außenanlage. Neben der auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnittenen Ausstattung besticht das Wohnheim insbesondere durch seine Lage auf dem Campus der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

59

Jahresrückblick

Befragung zur BAföG-Beratung

2007

Um die Qualität der BAföG-Beratung und Antragsbearbeitung weiter zu verbessern, starteten alle baden-württembergischen Studierendenwerke bereits im Jahr 2008 gemeinsam eine Qualitätsoffensive mit wissenschaftlicher Begleitung durch die Hochschule Pforzheim. Das Amt für Ausbildungsförderung des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim war dabei Pilot-Amt der nachfolgenden landesweiten Studie.

Im Rahmen dieser Studie wurde in den Jahren 2009 und 2011 eine Online-Befragung von Studierenden, die einen BAföG-Antrag gestellt hatten, durchgeführt. Nach einem Zufallsverfahren ausgewählte Studierende hatten so Gelegenheit, ihr BAföG-Amt aus ihrer persönlichen Erfahrung zu bewerten und konstruktive Hinweise zu geben.

Die Erhebung umfasste Fragen zur Gesamtzufriedenheit, Beratungsqualität, Zufriedenheit mit der Beratungsdauer, dem Antragsformular und dem Bescheid sowie Fragen zur Bekanntheit und Nutzung von Informationsmöglichkeiten. Auch Verbesserungsvorschläge konnten die Studierenden geben.

Im Vergleich zu 2009 erzielte das Studierendenwerk im Jahr 2011 eine signifikant höhere Gesamtzufriedenheit der Antragsteller/-innen. Auch in den Folgejahren führte das Studierendenwerk weitere BAföG-Qualitätsstudien durch, um sein Beratungsangebot weiter zu optimieren und die Zufriedenheit der Studierenden zu erhöhen.

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Wohnheimkauf in Nürtingen

Im September 2011 kaufte das Studierendenwerk das bestehende Wohnheim in der Sudetenstraße 125-129 in Nürtingen zu einem Kaufpreis von 2,4 Mio. €. In den drei Reihenhäusern gibt es 94 Wohnheimplätze, aufgeteilt in drei Einzelapartments sowie 2er-, 3er- und 4er-Wohngemeinschaften. Das Wohnheim liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Räumlichkeiten der natur­wissenschaftlichen Institute der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Im Jahr 2013 erfolgte eine umfassende energetische Sanierung der Außenfassade (s. S. 73).

60

Jahresrückblick

Erfolgsstory von Anfang an

Eröffnung der Cafeteria UB

Welche Erfolgsgeschichte die neue Cafeteria Universitätsbibliothek in den kommenden Jahren schreiben würde, wusste zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung im Herbst 2011 noch niemand. Doch mit dem Konzept aus moderner Kaffeebar, umfangreichem Verpflegungsangebot bis abends und an den Wochenenden sowie entspannter Loungeatmosphäre traf man den Nerv der Studierenden.

Bis zu 2.500 Gäste täglich kommen in die Cafeteria UB in der Wilhelmstraße in Tübingen, um einen Kaffee zu trinken, eine Kleinigkeit zu essen und sich mit ihren Kommiliton/-innen zu treffen. An der einladenden Theke können die Studierenden aus einem reichhaltigen Angebot aus Kaffeespezialitäten und frischen Saftvariationen auswählen. Neben belegten Brötchen, Kuchen, Snacks, Obst, Kaltgetränken und Süßwaren hält das Team der Cafeteria UB ganztägig warme Speisen wie Pizza, Pastaund Wokgerichte oder Suppen bereit. Beliebt ist auch die gemütliche Lounge, in der Studierende sich bei einer Tasse Kaffee eine Pause vom Lernen gönnen. Insgesamt verfügt die Cafeteria UB über 155 Sitzplätze.

Aufgrund der starken Nachfrage weitete das Studierendenwerk die Öffnungszeiten der Cafeteria wenige Monate nach ihrer Eröffnung auf samstags und sonntags aus und erhöhte die Anzahl der Beschäftigten von anfangs vier auf derzeit 17. Der Erfolg spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen wider. Im Jahr 2012 erzielte die Cafeteria einen Umsatz von rund 580 T€. In 2016 konnte der Umsatz mit etwa 1,45 Mio. € fast verdreifacht werden.

Der Bau der Cafeteria UB war Teil einer umfangreichen Sanierung des Gebäudes, in dem die Universitätsbibliothek untergebracht ist. Diese Sanierung erfolgte im Rahmen des Konjunkturpakets II der Bundesregierung. Das Studierendenwerk finanzierte die Innenausstattung der Cafeteria UB mit einem Betrag von 260 T€.

Seit die Cafeteria Universitätsbibliothek im November 2011 in Tübingen eröffnete, gehört sie zu den beliebtesten Treffpunkten der Studierenden auf dem Talcampus.

Cafeteria UB Beschäftigte

Umsatz 2012

2016

0,58 Mio.€

2012

1,45 Mio.€ Anzahl täglicher Gäste

bis zu

9

2016

17

Snack-Verkaufsschlager 2016

2.500

1. Butterbrezel 17.060 2. Fladenbrot mit Tomaten & Mozzarella

Sitzplätze

13.776

3. Couscous-Salat 8.261 155

4. Hähnchenschnitzel im Brötchen

8.157

5. Kürbiskernbrötchen mit Fetakäse

6.798

Jahresrückblick

Campus-TigeR in Reutlingen

2007

Ganztagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren, insbesondere für Kinder von Studierenden, bietet seit Oktober 2011 der Campus-TigeR (Tagespflege in anderen geeigneten Räumen) in Reutlingen. Dieses Projekt entstand in enger Kooperation zwischen dem Studierendenwerk, der Hochschule Reutlingen, der Stadt Reutlingen und dem Verein Tagesmütter e.V. Reutlingen.

Insgesamt neun Plätze gibt es beim Campus-TigeR in der Pestalozzistraße 39. Die Kinder werden von zwei qualifizierten Tagespflegepersonen betreut. Das Konzept des Campus-TigeRs sieht eine Erziehung, Betreuung, Förderung und Bildung in einer kleinen Gruppe mit familiennahen Strukturen, individueller Entwicklungsförderung und flexiblen bedarfsorientierten Betreuungszeiten vor.

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Energetische Sanierungen

Von 2009 bis 2011 sanierte das Studierendenwerk seine Wohnheime im Französischen Viertel in Tübingen.

Energieeffizienz in Wohnheimen

Mit rund 440 Wohnheimplätzen gehört das Französische Viertel südlich der Innenstadt zu den größeren zusammenhängenden Wohnheimkomplexen in Tübingen. Um die Energieeffizienz der Gebäude im Landkutschersweg 4, 6 und 10, Wankheimer Täle 1 und 9 sowie Provenceweg 1, 7 und 9 zu erhöhen, führte das Studierendenwerk von 2009 bis 2011 eine umfassende Sanierung mit Mitteln aus dem damaligen Konjunkturpaket II der Bundesregierung durch.

Die energetische Sanierung mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund fünf Mio. € konzentrierte sich insbesondere auf die Außenfassaden der Gebäude. Es erfolgte ein Vollwärmeschutz der Fassade und eine Dämmung im Untergeschoss. Darüber hinaus wurden alte Kunststoff- oder Holzfenster durch moderne Kunststofffenster ersetzt, Rollläden zum Sonnenschutz angebracht und neue Haustüren eingebaut. Ziel der Sanierung war die Senkung des Energieverbrauchs in den Gebäuden, um die Wohnheime auch künftig wirtschaftlich betreiben zu können.

Bei den Wohnheimen handelt es sich um Gebäude der ehemaligen Hindenburg-Kaserne aus dem Jahr 1920. Diese baute das Studierendenwerk im Jahr 1993 als Studentenwohnheime um. Um diese Umnutzung erkennbar zu machen, ließ das Studierendenwerk im Rahmen der Sanierung auch einen Bilderzyklus des Tübinger Künstlers Dieter Löchle restaurieren. Außerdem setzen seither Fensterumrahmungen und Wandscheiben im Bereich der Eingänge farbliche Akzente.

62

Jahresrückblick

Veggi Day & vegane Gerichte

Die Ernährungsformen der Deutschen werden vielfältiger und insbesondere eine rein vegetarische oder vegane Lebensweise findet auch unter Studierenden immer mehr Anhänger. Das Studierendenwerk ist daher bestrebt, sich diesen sich ändernden Gewohnheiten anzupassen und sein Angebot entsprechend auszubauen.

Seit dem Sommersemester 2011 bieten daher alle Mensen donnerstags ein veganes Essen an. Die Mensa Prinz Karl in Tübingen ging sogar noch einen Schritt weiter. Hier führte das Studierendenwerk in Zusammenarbeit mit dem Beirat für nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen im Oktober 2011 den Veggi Day ein. Seither kamen immer donnerstags ausschließlich vegane und vegetarische Gerichte auf den Tisch. Seit dem Sommersemester 2017 können sich Veganer sogar täglich über mindestens ein veganes Gericht in der Mensa Prinz Karl freuen. jeden Donners tag

Mit veganen Aktionstagen, der Beteiligung an den baden-württembergischen Nachhaltigkeitstagen, der Sortimenterweiterung in den Cafeterien mit weiteren vegetarischen und veganen Snacks oder der Müllvermeidungskampagne „Becherwisser“ (s. S. 99) leistet das Studierendenwerk seit Jahren einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung an den betreuten Hochschulstandorten. Dieses Engagement möchte es auch in Zukunft fortsetzen.

VE G G I DA Y Online-Bewerbung für Wohnheime

Seit Mai 2011 erfolgt die Bewerbung um einen der über 5.700 Wohnheimplätze über das Online-Bewerbungsverfahren „I-Pack“, das über die Webseite des Studierendenwerks www.my-stuwe.de erreichbar ist. Die Papier-Antragsformulare wurden daraufhin sukzessive abgeschafft. Heute ist eine Bewerbung ausschließlich online möglich. Das digitale Verfahren erleichtert sowohl den Wohnungssuchenden aus dem In- und Ausland als auch den Mitarbeiterinnen der Abteilung Facility Management Wohnungswesen das gesamte Prozedere.

63

N 01

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N 05

Das umfangreichste Projekt der vergangenen Dekade war... eindeutig die Planung, der Bau und die Inbetriebnahme der Cafeteria Universitätsbibliothek in Tübingen. Wir eröffneten die Cafeteria im November 2011 und die Studierenden rannten uns quasi die Bude ein.

Mit einem solchen Ansturm hatten wir nicht gerechnet. Doch das Konzept mit einem breiten Angebot aus warmen und kalten Speisen, Snacks, Kuchen und Obst, der modernen Kaffeebar mit Kaffeespezialitäten und Fruchtsäften und dem gemütlichen Lounge-Bereich kommt bei den Studierenden sehr gut an. Mittlerweile hat die Cafeteria UB fast 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehrere Aushilfen und wir haben die Öffnungszeiten auch in die Abendstunden und aufs Wochenende ausgedehnt. Die Cafeteria UB ist einfach DIE Cafeteria auf dem Talcampus.

Name: Ute Stirm Funktion: Leiterin der Cafeterien und Personalrätin Alter: 51 Ausbildung: Hauswirtschaftsleiterin Beim StuWe seit: 1988

Auf den Bereich Cafeterien wirkte sich die Fusion… weniger stark aus. Ich bin bereits seit 2004 Leiterin der Cafeterien mit Automatenstationen in Tübingen und das blieb auch so. Die Cafeteria in Hohenheim ist nach wie vor dem dortigen Mensaleiter Herrn Dubrau unterstellt. Hier hat sich strukturell nicht viel verändert.

Für mich bedeutete die Fusion... zunächst viele Fragezeichen. Es herrschte große Unsicherheit, wie es weitergehen wird und wer für was zuständig ist. Gerade in den ersten Jahren hat die Umstrukturierung viel Zeit und Energie gekostet, bis neue Strukturen geschaffen waren.

N 04

Vielfältig, nachhaltig, günstig und lecker

Im Gespräch mit Ute Stirm, Leiterin der Cafeterien, über die Entwicklung ihres Arbeitsbereichs

In den letzten zehn Jahren hat sich meine Position dahingehend verändert, dass... der Bereich Cafeterien enorm gewachsen ist, sich dadurch mein Aufgabenspektrum erweitert hat und ich mehr Verantwortung trage. Angefangen habe ich mit rund 25 Mitarbeiter/-innen, mittlerweile sind es 38 Beschäftigte in Voll- und Teilzeit plus zahlreiche Aushilfen. Zudem sind die Anforderungen gestiegen, sowohl bei der Sortimentsgestaltung als auch bei Themen wie der Allergenkennzeichnung oder der Müllvermeidung. Das ist nur dank der tatkräftigen Unterstützung der gesamten Stabsstelle Planung Hochschulgastronomie zu schaffen.

Vergleicht man eine Cafeteria für Studierende vor zehn Jahren und heute, ... ist das Angebot wesentlich umfangreicher. Früher war das Sortiment noch überschaubar. Heute möchten Studierende eine möglichst breite Palette an günstigen und höherwertigen Produkten, vegetarischen und veganen Varianten und Fairtrade-Artikeln. Bei uns gibt es immer noch die Klassiker wie das belegte Tafelbrötchen, aber auch Neuheiten wie Wraps mit Lachs oder feurigasiatischer Note. Neben Butter kommen abwechslungsreiche Brotaufstriche, auch vegane, zum Einsatz.

Früher Filterkaffee, heute… immer noch der „gute alte“ Filterkaffee, frisch aufgebrüht, möglichst „To Go“ und günstig. Aber auch Kaffeespezialitäten sind in jeder Cafeteria ein Muss. Instantprodukte aus den Automaten möchte dagegen heute niemand mehr trinken, weshalb die modernen Automaten ebenfalls Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen und Frischmilch anbieten. Seit 2013 verkaufen wir in allen Cafeterien und Automaten ausschließlich Fairtrade-Kaffee.

Die Automatenverpflegung ist für die Cafeterien... und für die Studierenden sehr wichtig. Außerhalb der Öffnungszeiten der Cafeterien oder an Institutsstandorten ohne Cafeteria möchten wir den Studierenden und Hochschulmitarbeitern ebenfalls ein Angebot unterbreiten. Die rund 140 Automaten machen über ein Drittel des Cafeterien-Umsatzes aus. Ganz vorne liegen hier die Kaffeevollautomaten. Doch in den vergangenen zwei Jahren haben wir auch das Sortiment der Snackautomaten an neue Trends angepasst. So bieten wir mittlerweile diverse Fairtrade-Artikel wie Schoko- oder Müsliriegel an, die stark nachgefragt werden.

Mein Arbeits-, Führungs- und Lebensmotto lautet: „Mut zu klaren Worten“. Jeder will letztlich wissen, woran er ist. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen klare Strukturen, eindeutige Vorgaben und alle Informationen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Ansonsten kommt es zu Unsicherheiten und in der Folge zu Unzufriedenheit. Daher sind für mich Gespräche ein sehr wichtiges Führungsinstrument, für das man sich als Vorgesetzte und Kollegin Zeit nehmen muss. Das ist nicht immer einfach umzusetzen, aber ich versuche mein Motto beruflich wie privat zu leben.

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»Das umfangreichste Projekt der letzten Jahre war der Bau und die Eröffnung der Cafeteria UB in Tübingen. Die Studierenden rannten uns die Bude ein.«

Die Cafeteria heute ist ein Ort... zur Erholung und zum Lernen. Früher wie heute treffen sich die Studierenden mit ihren Kommilitonen, um einen Kaffee zu trinken. Das hat sich nicht geändert, weshalb das Ambiente stimmen muss. Doch während früher zu Hause oder in der Bibliothek gelernt wurde, kommen die Studierenden heute in Lerngruppen mit ihren Laptops und Tablets in die Cafeteria. Daher planen wir bei neuen Cafeterien möglichst Lernarbeitsplätze mit entsprechenden Medienanschlüssen ein.

Studierende heute... haben weniger Zeit als früher. Im Bachelor- und Masterstudium herrscht ein straffer Zeitplan, der häufig eine lange Mittagspause nicht mehr zulässt. Hier punktet das Angebot der Cafeterien mit ihrem guten und schnellen Service. Die Studierenden bekommen auch bei uns eine warme Mahlzeit. Insbesondere in der Cafeteria UB und in der Cafeteria Morgenstelle in Tübingen haben wir die räumlichen Möglichkeiten, an Front Cooking-Theken ganztägig Pasta- und Wokgerichte, Burger, Pizza oder Suppen frisch zuzubereiten.

Siehe auch:

Derzeit treibt uns... das Thema Nachhaltigkeit um. Unseren Gästen ist wichtig, was sie essen und woher die Lebensmittel stammen. Doch zur Nachhaltigkeit gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen. Im letzten Jahr haben wir die Kampagne „Becherwisser“ gestartet, um auf die Müllproblematik, die durch Coffee to Go-Becher entstehen, aufmerksam zu machen. Zudem haben wir einen neuen Thermobecher eingeführt. Hier würden wir uns wünschen, dass noch mehr Studierende ihren Kaffee aus einem Mehrwegbecher oder einer Tasse trinken und den Einwegbecher stehen lassen. Das Thema Müllvermeidung wird uns sicherlich noch eine Weile begleiten.

Die größte Herausforderung... besteht darin, dass sich die Welt immer schneller dreht und weiterentwickelt. Wir müssen darauf achten, möglichst alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen, sei es durch Weiterbildung oder entsprechende Führung und Kommunikation durch Vorgesetzte.

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

S. 56

N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

S. 64

N0 6: Anette Unterseher, Förderung

S. 70

N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

S. 78

N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

S. 86

N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

S. 94

N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

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S. 102

Jahresrückblick

2012

Umbau der Mensa Reutlingen

Haus der kleinen Forscher

EU-Comenius-Projekt in Kitas

Auslandsförderung

Einführung des KeepCups

Mensa-Qualitätsstudie

Jahresrückblick Umbau der Mensa Reutlingen

2007

Um die Kapazitäten der Mensa Reutlingen an die steigenden Studierendenzahlen anzupassen, erfolgte im Sommer 2012 ein Umbau der Mensa auf dem Campus der Hochschule Reutlingen. In nur sieben Wochen konnte die Baumaßnahme mit einem Investitionsvolumen von rund 670 T€ erfolgreich abgeschlossen werden.

2008

Erweiterung des Ausgabebereichs und der Spülküche

Vor dem Umbau kam es bei der Essensausgabe und Geschirrrückgabe aufgrund von Platzproblemen immer wieder zu langen Warteschlangen. Daher wurde ein zusätzlicher Bereich neben der bestehenden Ausgabe geschaffen. Mit zwei weiteren Kassen ist jetzt ein zügiger Durchlauf ohne lange Wartezeiten gewährleistet.

Der bisherige Ausgabebereich wurde ebenfalls umgestaltet: Hier können sich Mensabesucher/-innen seither zwischen verschiedenen Wahlessen entscheiden, zum Beispiel für Gerichte aus dem Wok, aus dem Pizzaofen oder vom Grill. Neue Theken für Gemüsevariationen, Desserts und das Tagesgericht komplettieren das Angebot. Bessere Orientierung bei der Essensauswahl bietet zudem ein modernes Speiseleitsystem mit Monitoren im Eingangsbereich und über der jeweiligen Ausgabetheke.

Um die Arbeit auch hinter den Kulissen effizienter zu gestalten, erfolgte eine Erweiterung der Spülanlage inklusive einer automatisierten Tablettspülmaschine.

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

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Jahresrückblick

EU-Comenius-Projekt in Kitas

2007

Zwischen 2008 und 2012 nahmen die Kindertagesstätten in Tübingen an einem EU-Comenius–Schulpartnerschaftsprogramm teil. Comenius ist ein 1995 eingerichtetes Programm der Europäischen Union mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und Schulformen innerhalb der Europäischen Union sowie die Mobilität von Schüler/-innen und Lehrer/-innen zu fördern. Ab 2008 konnten sich auch vorschulische Einrichtungen beteiligen. „How we live – who we are“ (2008-2010) und „The process of parent participation in European institutions“ (2010-2012) lauteten die beiden Projekte, an denen Erzieher/-innen der Kita Wilhelmstraße in Kooperation mit vorschulischen Einrichtungen aus Estland, Großbritannien, Norwegen und der Türkei teilnahmen. Ziel der Projekte war es, im Austausch über Briefe, E-Mails, selbst gemalte Bilder, Fotos und Videos bei den Kindern Interesse und Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu wecken und zu fördern.

Zentraler Bestandteil waren zudem gegenseitige Besuche von Mitarbeiter/-innen und Eltern in den jeweiligen Partnereinrichtungen. Durch den internationalen Austausch erhielten die Fachkräfte wertvolle Impulse für ihre tägliche pädagogische Arbeit.

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Einführung des KeepCups

Auf Initiative des Lehrstuhls für Ernährungspsychologie der Universität Hohenheim und verschiedener studentischer Gruppen wurde im Juni 2012 neben Einwegbechern und Porzellantassen der „KeepCup“ als umweltfreundliche Alternative für den Kaffeegenuss eingeführt.

Mittlerweile gibt es den Mehrwegbecher in allen Cafeterien des Studierendenwerks käuflich zu erwerben. Seit dem Start verkauften die Cafeterien insgesamt knapp 8.500 Stück.

Einen weiteren Beitrag zu einem nachhaltigeren Campus leistete das Studierendenwerk im Jahr 2016 mit der Info-Kampagne „Becherwisser“, mit der auf die durch Einwegbecher verursachte Müllproblematik aufmerksam gemacht werden soll (s. S. 99). Seit Mai 2017 bietet das Studierendenwerk zudem einen Thermobecher als weiteren Mehrwegbecher an.

2014

Haus der kleinen Forscher

In den Jahren 2008 und 2012 erhielt die Kindertagesstätte „Kleinstein“ in Stuttgart-Hohenheim zwei Mal die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“. Die Krippe hatte als bundesweit erste Kindertagesstätte damit begonnen, naturwissenschaftliche Experimente für Kinder im Alter zwischen null und drei Jahren anzubieten. Dafür erhielt die Krippe die Zertifizierung der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Zudem nahmen die Erzieher/-innen regelmäßig an Fortbildungen der Stiftung teil. Die Krippe „Kleinstein“ betreut zehn Kinder wissenschaftlicher Mitarbeiter/-innen der Universität Hohenheim im Alter von von null bis drei Jahren.

2015

2016

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Jahresrückblick

Auslandsförderung

Auslands-BAföG

Seit dem 1. Januar 2012 ist das Amt für Ausbildungsförderung des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim deutschlandweit für Studierende und Schüler/innen zuständig, die einen Auslandsaufenthalt in der Türkei oder Asien (mit Ausnahme von Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) durchführen und Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragen möchten. Die fürs Auslands-BAföG zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seither in Reutlingen untergebracht.

Ursprünglich rechnete die Förderungsabteilung mit 2.900 Anträgen in der Auslandsförderung. Diese Schätzungen wurden jedoch weit übertroffen. Im Jahr 2012 gingen insgesamt 5.442 Anträge ein. Seither hat sich die Zahl der Anträge fürs Auslands-BAföG auf rund 5.000 Anträge pro Jahr eingependelt. Mehr zur Einführung der Auslandsförderung erfahren Sie auf Seite 70f..

Entwicklung der Antragszahlen

5.442 2013: 4.927 2014: 5.287 2015: 5.179 2016: 4.942 2012:

Ausgeschüttete Fördersummen

6.665 T 2013: 12.335 T 2014: 12.876 T 2015: 12.148 T 2016: 14.577 T 2012:

€

Liste der fünf beliebtesten Länder

2012

2016

1. China (613*)

1. Türkei (547)

2. Türkei (551)

2. China (514)

3. Indonesien (219)

3. Indonesien (368)

4. Japan (176)

4. Südkorea (331)

5. Thailand (171)

5. Thailand (268)

*Anzahl der Geförderten

Mensa-Qualitätsstudie

Um mehr über aktuelle Essgewohnheiten und Kundenwünsche der Studierenden und Hochschulbeschäftigten zu erfahren, gab das Studierendenwerk im Jahr 2012 eine Qualitätsstudie in Auftrag. Leiterinnen der Studie, die an den selbstkochenden Großmensen in Tübingen, Stuttgart-Hohenheim und Reutlingen durchgeführt wurde, waren die beiden Professorinnen Dr. Christa Wehner und Gabriele Naderer von der Hochschule Pforzheim.

Alle fünf Mensen erhielten insgesamt ein befriedigendes Ergebnis, wobei die Mensa Prinz Karl in Tübingen am besten und die Mensa Wilhelmstraße in Tübingen am schlechtesten abschnitt. Dieses Ergebnis ist sicherlich den dortigen Gegebenheiten geschuldet, da Faktoren wie eine weniger ansprechende Atmosphäre, die anonyme Essensausgabe auf Formtabletts und die längeren Wartezeiten in die Bewertung einflossen. Daher freut sich das Studierendenwerk, dass nach vielen Jahren der Diskussion voraussichtlich Anfang 2019 die Sanierung der Mensa Wilhelmstraße startet.

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Ein Studienaufenthalt im Ausland wird bei deutschen Studierenden immer beliebter. Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2015 fast 140.000 Studierende im Ausland eingeschrieben, um dort einen Abschluss zu erwerben. Mehr als ein Drittel der insgesamt 2,8 Millionen Studierenden in Deutschland entschließt sich, temporär für ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren. Hinzukommen Hunderttausende von Studierenden, die es für ein Praktikum in ein anderes Land zieht.

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BAföG-Sachbearbeiterin angefangen. „2011 war klar: Die Auslandsförderung kommt zu uns“, so Unterseher. Da es in Tübingen jedoch keine geeigneten Räumlichkeiten für alle Mitarbeiter/-innen des Amts für Ausbildungsförderung gab, brachte man die Auslandsförderung in Reutlingen unter. Ein Gebäude des Landes konnte nach seiner Renovierung bezogen werden, Möbel, PCs und weiteres Büroequipment wurde angeschafft – und natürlich neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten in der gesamten Förderungsabteilung in 2012 um 18 auf 50 Personen.

Doch ein Auslandsaufenthalt kostet Geld: Flug, Unterkunft, Lebenshaltungskosten, gegebenenfalls StuDie Teambildung im Bereich Auslandsförderung funktidiengebühren, Taschengeld für Reisen und andere onierte laut Unterseher ziemlich reibungslos. „In jeder Freizeitaktivitäten. Da kommt einiges zusammen.

Gruppe gab es neben einem Gruppenleiter immer eiUm die Kosten eines Ausnen erfahrenen und zwei neue landsaufenthalts zu finanKollegen. So funktionierte die zieren, haben Studierende Einarbeitung recht gut“, erläuund Schüler die Möglichkeit, tert Unterseher, die Ende 2011 Leistungen nach dem BunGruppenleiterin und ab Janudesausbildungsförderungsar 2013 Abteilungsleiterin am gesetz (BAföG) zu beantraStandort Reutlingen war.

Im Gespräch mit Anette gen. Dazu müssen sie sich an Unterseher, Abteilungsleiterin das für ihr Zielland zustänDer Aufbau der Auslandsfördige Amt für AusbildungsFörderung in Tübingen, zum Start derung sei vor allem auch eine förderung der Studentenfachliche und quantitative Hedes Auslands-BAföGs 2012 und Studierendenwerke in rausforderung gewesen. Im ganz Deutschland wenden.

Wirtschaftsplan 2012 hatte die Das Studierendenwerk TüFörderungsabteilung mit 2.900 bingen-Hohenheim ist seit Auslandsförderungsanträgen 2012 deutschlandweit für kalkuliert. Diese Schätzungen Studierende und Schüler zuwurden jedoch weit übertrofständig, die einen Auslandsfen: Insgesamt gingen in dieaufenthalt in der Türkei oder sem ersten Jahr der AuslandsAsien (mit Ausnahme von förderung 5.442 Anträge ein.

Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, „Mit einer solchen Flut an Anträgen hatten wir nicht geTadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) planen. rechnet und alle Hände voll zu tun, um die Anträge dennoch zeitnah zu bearbeiten“, so Anette Unterseher.

Anette Unterseher, mittlerweile Leiterin der Förderungsabteilung in Tübingen, hat den Bereich Auslands-BAföG Mittlerweile hat sich das Antragsvolumen bei rund 5.000 mit aufgebaut. „So richtig wussten wir alle nicht, was Anträgen jährlich eingependelt. Viele Studierende zieht auf uns zukommt. Wir eröffneten ja einen ganz neuen es nach China, Indonesien und die Türkei. Während die Bereich mit einem teilweise ganz anders strukturierten Anträge für Auslandsaufenthalte in Asien relativ konstant Aufgabengebiet. Das war sehr spannend, aber natürlich bleiben, haben sich die Antragszahlen für die Türkei nach gerade zu Beginn auch sehr stressig“, erinnert sich die dem Putschversuch im Sommer 2016 fast halbiert, was 35-Jährige zurück. insbesondere mit der derzeit unsicheren politischen Lage im Land zu tun hat.

Ende 2010 hatten die Obersten Bundes- und Landesbehörden für Ausbildungsförderung entschieden, die ZustänGrundsätzlich ist eine Antragstellung für Ausbildungsfördigkeiten für die Auslandsförderung nach dem so genannderung im In- und Ausland zunächst gleich, wobei bei ten Königsteiner Schlüssel in einigen Bundesländern zum einem Auslandsaufenthalt zusätzliche Nachweise zu er1.1.2012 neu zu verteilen. So erhielt Baden-Württemberg bringen sind. Dennoch stehen die Sachbearbeiter/-innen und hier das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim die der Auslandsförderung immer wieder vor fachlichen HerZuständigkeit für einen Großteil der asiatischen Länder ausforderungen: Ist eine ausländische Hochschule wirklich und die Türkei. „Das waren eine Menge Kisten mit Akgleichwertig zu einer deutschen? Ist der Auslandsaufentten der Antragsteller/-innen, die uns die Kolleginnen und halt als richtiges Studium zu qualifizieren oder handelt es Kollegen aus Oldenburg und Köln Ende 2011 schickten“, sich vielleicht lediglich um einen Sprachkurs? erzählt Anette Unterseher. „Einmal hatten wir einen Studierenden in China, der uns Die Volljuristin hatte nach ihrem Studium an der Univerkeinen Nachweis über die dortigen Studiengebühren ersität Tübingen im Mai 2010 beim Studierendenwerk als bringen konnte, weil diese direkt nach der Vorlesung

Ab ins Ausland!

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»Mit einer solchen Flut an Anträgen fürs Auslands-BAföG hatten wir nicht gerechnet und alle Hände voll zu tun, um die Anträge dennoch zeitnah zu bearbeiten.«

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Name: Anette Unterseher Funktion: Abteilungsleiterin Förderung in Tübingen Alter: 35 Studium: Juristin Beim StuWe seit: 2010

Siehe auch:

bar abkassiert worden waren“, erzählt Anette Unterseher und schmunzelt. Bei solchen Spezialfällen halten die Mitarbeiter/-innen häufig mit Kollegen anderer Studierendenwerke Rücksprache. Zudem findet einmal jährlich ein Treffen aller Auslandsämter statt, um sich über Standards bei der Antragsbearbeitung auszutauschen. Natürlich gebe es auch Fälle, bei denen Studierende verzweifelt aus dem Ausland anrufen und sagen, sie hätten kein Geld mehr. Um eine solch prekäre Situation zu vermeiden, rät die BAföG-Expertin: „Studierende, die ein Studium oder Praktikum im Ausland planen, sollten ihren Antrag bereits sechs Monate vor Beginn ihres Aufenthalts stellen.“ An der Arbeit im BAföG-Amt schätzt die Abteilungsleiterin den engen Kontakt mit Menschen, sei es mit den Mitarbeitern oder den Antragstellern. Sie betont: „Hinter jeder Akte steht ein Mensch mit seiner ganz persönlichen Situation. Das darf man bei der Antragsbearbeitung nicht vergessen.“

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

S. 56

N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

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N0 6: Anette Unterseher, Förderung

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N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

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N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

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N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

S. 94

N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

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Jahresrückblick

2013

Energetische Sanierung in Nürtingen

Wohnheimneubau in Reutlingen

Mensaführungen

Bayrische Woche in den Mensen

Neue Software „Dialog21“ Studierendenwerk online

Möbeltausch im WHO in Tübingen

Jahresrückblick Energetische Sanierung in Nürtingen

2007

Um die Betriebsnebenkosten zu senken und so nachhaltig Ressourcen zu schonen, erfolgte im Jahr 2013 die energetische Sanierung eines Wohnheims in Nürtingen.

2008

Energieeffizientes Wohnen

Ziel der energetischen Sanierung des im Jahr 2011 erworbenen Gebäudekomplexes in der Sudetenstraße 125-129 in Nürtingen war eine Senkung des Wärmeenergieverbrauchs um 25 Prozent. Dadurch kann das Studierendenwerk die Betriebsnebenkosten auf einem niedrigen Niveau halten und so den Studierenden dauerhaft Wohnheimplätze zu sozialverträglichen Mieten anbieten.

Die vom Reutlinger Architekturbüro e+k architekten (Foto rechts: Architekt Matthias Knies) geleiteten Baumaßnahmen umfassten eine energetische Sanierung der Außenfassade einschließlich der Balkone, eine Dämmung des Kellers sowie einen Austausch der Fenster. Auch hinsichtlich des Brandschutzes wurde das Wohnheim auf den aktuellen Stand gebracht. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf knapp zwei Mio. €.

Größte Herausforderung dieses Vorhabens war die Sanierung in bewohntem Zustand. Das Studierendenwerk versuchte jedoch, die Belange der 94 studentischen Bewohnerinnen und Bewohner weitestgehend zu berücksichtigen. So ruhten die Bauarbeiten beispielsweise während der Prüfungsphase.

2009

2010

2011

2012

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Jahresrückblick

Mensaführungen

2007

Immer wieder bietet das Studierendenwerk interessierten Studierenden und Hochschulmitarbeiter/innen einen Blick hinter die Kulissen einer Großküche, so auch zum Start des Wintersemesters 2013/2014. In zwei öffentlichen Mensaführungen durch die Mensen Wilhelmstraße und Morgenstelle in Tübingen erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, woher die Waren für das Essen kommen und wie tagtäglich Tausende Portionen für die hungrigen Gäste zubereitet werden. Zudem konnten sie gewaltige Pfannen, riesige Kochlöffel und das ausgeklügelte Spülsystem bestaunen.

2008

2009

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2016

Neue Software „Dialog21“

Im Juni 2013 wurde in allen badenwürttembergischen Ämtern für Ausbildungsförderung auf Veranlassung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst die neue Software „Dialog21“ eingeführt.

Grundsätzlich lassen sich mit der neuen Software BAföG-Anträge schneller und flexibler als früher bearbeiten. Dadurch können sich die Wartezeiten zwischen Antragstellung und Auszahlung verkürzen – die Studierenden erhalten so zügiger ihr Geld.

Trotz einer erfolgreichen Testphase lief das Programm nach dessen Einführung nicht einwandfrei. Das führte zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Antragsbearbeitung und in der Folge zu Verzögerungen bei der Bescheiderstellung. Die Datenzentrale Baden-Württemberg startete daraufhin mehrere Qualitätsoffensiven, zuletzt im Jahr 2016, um die Probleme zu beseitigen.

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Jahresrückblick

Webseite, Facebook & Co.

Heutzutage informieren sich die Studierenden überwiegend online, besuchen Webseiten oder nutzen soziale Netzwerke – meist via Smartphone. Daher entschied sich das Studierendenwerk im Jahr 2013 für den Ausbau seiner Onlineaktivitäten, um die Studierenden bestmöglich zu erreichen.

So startete das Studierendenwerk im Sommer 2013 zunächst mit einer eigenen Unternehmensseite auf Facebook. Mit zwei Milliarden Nutzern weltweit, davon 30 Millionen deutsche, ist Facebook noch immer die Nummer 1 unter den sozialen Netzwerken. Instagram, ein kostenloser Onlinedienst, der sich auf das Teilen von Fotos und Videos spezialisiert hat, erfreut sich seit wenigen Jahren ebenfalls wachsender Beliebtheit. Daher ergänzt ein Auftritt bei Instagram seit Sommer 2016 die Präsenz des Studierendenwerks in den sozialen Netzwerken.

Ziel der Kommunikation über Facebook und Instagram ist es, die Studierenden schnell und unkompliziert mit kurzen Beiträgen über die Angebote und Leistungen des Studierendenwerks zu informieren. Außerdem möchte das Studierendenwerk die Interaktion mit den Studierenden über Kommentare und persönliche Nachrichten steigern. Auch Informationen zu aktuellen Entwicklungen und Veranstaltungen an den Hochschulstandorten und generell zur Hochschullandschaft in Deutschland bieten die Seiten. Schließlich dürfen unterhaltsame Beiträge, Bildergalerien und Videos nicht fehlen.

Neben der Präsenz in den sozialen Netzwerken stellt die eigene Webseite www.my-stuwe.de Dreh- und Angelpunkt der Onlinekommunikation des Studierendenwerks dar. Um den Ansprüchen der Studierenden an Inhalt, Aussehen und Technik moderner Webseiten gerecht zu werden, unterzog das Studierendenwerk seine Webseite im Jahr 2014 einem umfassenden Relaunch. Mehr dazu finden Sie auf Seite 81.

Studierendenwerk online

Seit 2013 baut das Studierendenwerk seine Onlinepräsenz sukzessive aus. Neben seiner Webseite ist es in sozialen Netzwerken aktiv.

2.352

Gefällt mir-Angaben

instagram.com/my_stuwe facebook.com/mystuwe Stand: September 2017

Webseite my-stuwe.de Tag mit den meisten Seitenaufrufen:

Montag

Seitenaufrufe pro Jahr:

(gefolgt von Di, Mi, Do, Fr, So, Sa)

Anzahl der unterschiedlichen Besucher:

1183

6.542.883

pro Tag

www.my-stuwe.de

Stand: 2016

Jahresrückblick 2007

2008

2009

2010

2011

2012

Architektenwettbewerb

Architekturbüros aus der gesamten Europäischen Union konnten sich am Architektenwettbewerb für den Bau eines neuen Studentenwohnheims auf dem Campusgelände der Hochschule Reutlingen beteiligen. Ende Februar 2013 hatte das Preisgericht die Wahl aus insgesamt 19 Entwürfen.

Für die Wettbewerbsteilnehmer galt es, Konzepte unter Berücksichtigung von städtebaulichen und freiraumplanerischen Aspekten zu entwickeln. Das neue Studentenwohnheim sollte sich in die bestehende Topographie einfügen. Auch eine hohe Lebensqualität im Innen- und Außenraum sowie eine nachhaltige Bauweise waren Bestandteil der Bewertungen. Am Ende entschied man sich nach einem zweistufigen Verfahren für den Entwurf des Architekturbüros Hank + Hirth (Eningen u. A.) in Zusammenarbeit mit den Reinboth Landschaftsarchitekten (Esslingen).

In der hochkarätig besetzten Jury saßen neben Vertretern des Studierendenwerks auch renommierte Architekten und Landschaftsarchitekten aus der Region. Prof. Dr. Hendrik Brumme, Präsident der Hochschule Reutlingen, und Dipl.Ing. Hans-Jürgen Failenschmid von der Stadt Reutlingen komplettierten das Preisgericht als weitere wichtige Entscheidungsträger.

Im Anschluss an den Wettbewerb zeigte das Studierendenwerk alle eingereichten Entwürfe in einer öffentlichen Ausstellung im Foyer der Mensa Morgenstelle in Tübingen.

Mehr Informationen zum zwischen 2014 und 2016 fertiggestellten Bau mit 155 Wohnheimplätzen finden Sie auf den Seiten 90f..

Wohnheimneubau in Reutlingen

Anfang des Jahres 2013 führte das Studierendenwerk einen Architektenwettbewerb für den Bau einer neuen Wohnanlage auf dem Campus in Reutlingen durch.

2013

2014

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Jahresrückblick

Bayrische Woche in den Mensen

Schwäbische Küche in Bayern, bayrische Küche in Schwaben: Köchinnen und Köche des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz und des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim waren in den vergangenen Jahren immer wieder beim jeweiligen Partnerunternehmen zu Gast, so auch im Januar 2013. Während einer Bayrischen Woche konnten sich die Mensagäste auf deftige Spezialitäten des Nachbarbundeslandes wie einem Schweinsbraten mit Kartoffelklößen freuen. In Regensburg bereiteten die schwäbischen Austausch-Köche dagegen Leckereien „ausm Ländle“ wie Linsen mit Spätzle und Saiten zu.

Bayrische Woche

~ in deiner Mensa ~

Brathendl mit großer Brezel Schweinshaxe mit Weißkrautsalat Ochsenbraten mit Knödeln

Wo? • Mensa Wilhelmstraße • Mensa Morgenstelle • Mensa Hohenheim

Wann?

Februar bis Donnerstag, 13. Februar

Dienstag, 11.

An Guadn!

Möbeltausch im WHO in Tübingen

Zwischen April und Dezember 2013 stattete das Studierendenwerk insgesamt 625 Zimmer im Studierendendorf Waldhäuser-Ost (WHO) in Tübingen mit neuen Möbeln aus. Das alte Mobiliar stammte aus dem Olympischen Dorf in München und wurde dem Studierendenwerk 1972 nach den Olympischen Spielen gespendet.

Jeweils innerhalb eines Tages fanden Auszug, Renovierung, Neumöblierung und Wiedereinzug statt. Durch den engagierten Einsatz der beteiligten Hausmeister konnte diese logistische Herausforderung gemeistert werden. Ausrangierte und noch gut erhaltene Möbel wurden im Rahmen des „Project TüMänia“ nach Rumänien gebracht und dort an staatlich und privat geführte Waisen- und Kinderheime verteilt. Organisatoren der karitativen Möbeltransporte waren Studierende der Universität Tübingen.

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von Bedeutung als in Tübingen mit über 3.600 Plätzen.

Name: Dietmar Topka

In den letzten Jahren hat sich meine Position dahingehend verändert, dass... sich mein Aufgabenspektrum nochmals vergrößert hat. 2009 fing ich als Leiter der Abteilung Bauwesen an. 2013 führte die Geschäftsführung die beiden Abteilungen Bau- und Wohnungswesen unter einem Dach als neue Abteilung Facility Management zusammen. Mittlerweilse sind noch einige technische Bereiche, beispielsweise die bauliche Betreuung der Kindertagesstätten, hinzugekommen. Tatkräftige Unterstützung erhalte ich in dieser großen Abteilung mit 48 Mitarbeiter/-innen durch die Teamleiterinnen des Bauund Wohnungswesens.

Funktion: Leiter der Abteilung Facility Management Alter: 54 Ausbildung: Architekt und technischer Betriebswirt Beim StuWe seit: 2009

Für mich war die Stelle beim Studierendenwerk interessant, weil… ich meine beiden Berufsfelder miteinander verbinden kann. Als Leiter der Abteilung Facility Management kann ich meine technischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse gleichermaßen einbringen.

Das spannendste Projekt... ist immer das nächste. Seit der Fusion hat das Studierendenwerk mit Mitteln aus den Konjunkturpaketen I und II des Bundes zwischen 2008 und 2011 umfangreiche energetische Sanierungen an vieMein Arbeitsmotto lautet: len seiner Wohnheime durch„Geht nicht, gibt‘s nicht“. geführt. Zudem realisierte es Technisch ist heutzutage fast mehrere Wohnheimneubauten alles möglich. Ob bei der PlaIm Gespräch mit Dietmar Topka, in Albstadt, Tübingen, Stuttnung eines neuen Wohnheims gart-Hohenheim, Sigmarinoder bei Umbaumaßnahmen Leiter der Abteilung gen, Reutlingen und Rottenin einer unserer KindertagesFacility Management stätten - wir versuchen, die burg. Man sollte also meinen, Wünsche und Bedürfnisse der wir hätten schon alles erlebt.

Studierenden und der Kollegen Doch weit gefehlt! Bei jedem bestmöglich zu berücksichtineuen Bauvorhaben werden gen. Als Anstalt des öffentlidie Karten neu gemischt: Anchen Rechts sind wir aber nadere Partner mit individuellen türlich auch dazu verpflichtet, Erfahrungen und Vorstellungen mit den uns zur Verfügung stesitzen mit am Tisch, die örtlihenden Mitteln vernünftig und sparsam umzugehen. chen Gegebenheiten unterscheiden sich und die Konstellationen insgesamt sind neu. Das macht die Arbeit unDas Spannende an meiner Arbeit ist... die Vielseitigkeit heimlich spannend. der Themen, mit denen ich mich beschäftige. Das Spektrum reicht von bautechnischen Anforderungen über beBis zum Spatenstich eines neuen Wohnheims... passiert triebswirtschaftliche Erfordernisse bis hin zu rechtlichen unheimlich viel und wir setzen uns mit teilweise kniffligen Fragestellungen. Zudem begleiten wir den gesamten LeThemen auseinander. Beim Wohnheimbau an der Hochbenszyklus eines Gebäudes. Wir planen und bauen neue schule Reutlingen mussten beispielsweise planerische Wohnheime, vermieten diese an unsere Studierenden, Maßnahmen zum Schutz gegen Baugrundhebungen vorkümmern uns um Sanierungen und müssen ausgediente genommen werden, da die Gebäude im so genannten Lias Objekte gegebenenfalls abreißen. Diese Bandbreite finepsilon im Vorland der Schwäbischen Alb liegen. Auf dem det man selten in der Baubranche.

Gelände der künftigen Wohnanlage an der Universität Hohenheim siedelt eine seltene Käferart. Daher mussten wir Die Fusion war für mich... persönlich kein Thema mehr, entsprechende Vorkehrungen zu dessen Schutz ergreifen. da ich das damalige Studentenwerk Tübingen-Hohenheim Sie sehen: Jedes Projekt ist anders und ich lerne immer von Anfang an als ein Unternehmen angesehen habe. Alviel Neues. lerdings hat die Fusion bis heute dahingehend Relevanz, als dass im Bereich Wohnungswesen am Standort TüBei einem neuen Wohnheim erwarten Studierende bingen und Hohenheim bis heute bestimmte Dinge unheute... weniger Plätze in Wohngemeinschaften, sonterschiedlich gehandhabt werden. Wir arbeiten daran, dern mehr Einzelapartments. Der Trend geht eindeutig die Abläufe und Verfahren zu vereinheitlichen. Doch das zum individuellen Wohnraum. Studierende möchten Bad dauert seine Zeit. Generell müssen wir jedoch die Besonund Küche nicht mit anderen teilen müssen, sondern ihr derheiten jedes Hochschulstandorts berücksichtigen. In eigenes Reich. Zudem wünschen sich die Studierenden Rottenburg mit 46 Wohnheimplätzen sind andere Themen WLAN als Grundausstattung. Das war bis vor wenigen

Wir lernen mit jedem Projekt dazu

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»Das spannendste Projekt ist immer das nächste. Bei jedem neuen Bauvorhaben werden die Karten neu gemischt. Das macht die Arbeit unheimlich spannend.«

Jahren noch anders. Alle unsere Wohnheime verfügen bereits über einen Internetanschluss per Kabel. Die künftigen Wohnheime in Stuttgart-Hohenheim erhalten jetzt WLAN. Die Betreuung von über 5.700 Wohnheimplätzen an acht Hochschulstandorten... ist gerade zum Start des Wintersemesters eine echte Herausforderung. Doch dank des umsichtigen Handelns und des großen Engagements aller Kolleginnen und Kollegen im Wohnungsund Bauwesen sowie der Hausmeister und technischen Facharbeiter haben wir es bis jetzt immer geschafft, die wesentlichen Leistungen termingerecht für unsere Studierenden zu erfüllen.

Digitalisierung im Bau- und Wohnungswesen… wird immer wichtiger. Schon heute gibt es Apps, die anzeigen, ob eine Waschmaschine im Wohnheim gerade frei ist. Der Einsatz eines Online-Ticketsystems könnte die Abwicklung von Ein- und Auszügen oder Reparaturen erleichtern.

Digitale Bildschirme könnten schwarze Bretter in Wohnheimen ersetzen. In der Gebäudetechnik ließe sich der Betrieb und die Wartung von Rauchmeldern, die Messung des Energieverbrauchs in Gebäuden oder die Überprüfung der Wassertemperatur in Leitungen mittels Digitalisierung zentral steuern. Auch das Studierendenwerk wird sich künftig mit dem Einsatz digitaler Technik vermehrt auseinandersetzen müssen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Siehe auch:

Die kommenden Jahre im Facility Management... werden so arbeitsintensiv wie die vergangenen Jahre. Die Attraktivität unserer Wohnheimplätze ist ungebrochen und der Andrang entsprechend groß. Hier gilt es, unsere Arbeitsprozesse weiter zu verbessern. Im Bauwesen liegt der Fokus in den nächsten Jahren auf Hohenheim und Tübingen. In Hohenheim bauen wir eine sehr große studentische Wohnanlage mit 253 Plätzen, eine weitere ist in Planung ebenso wie die Sanierung der Wohnheime in der Schwerzstraße 2 und 3. In Tübingen stehen Großprojekte wie der Bau des Boarding House und der Neubau des Leibniz Kollegs auf der Agenda. Es wird also nicht langweilig. Ich bin zuversichtlich, dass wir die künftigen Herausforderungen im kommunikativen Miteinander innerhalb der Abteilung und zwischen den Bereichen meistern werden, um unseren Studierenden auch in Zukunft die bestmögliche Leistung anzubieten.

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

S. 56

N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

S. 64

N0 6: Anette Unterseher, Förderung

S. 70

N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

S. 78

N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

S. 86

N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

S. 94

N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

79

S. 102

Jahresrückblick

2014

Neues Corporate Design & Website-Relaunch

Public Viewing zur WM

Vegane Aktionstage

Rauchmelder in Wohnheimen

Neuer BAföG-InfoPoint

Allergenkennzeichnung

Kindliches Lernen & frühkindliche Bildung

Automatenverpflegung

Jahresrückblick Neues Corporate Design & Website-Relaunch

2007

Die Digitalisierung der Gesellschaft schreitet voran und macht auch vor den Toren der Studierendenwerke nicht halt. Um die medienaffine Zielgruppe der Studierenden optimal anzusprechen, gab das Studierendenwerk seinem Corporate Design einen grundlegend neuen Look und unterzog seine Webseite einem umfassenden Relaunch.

2008

Frisch, modern und zeitgemäß

Dem Studierendenwerk ein ansprechendes und einheitliches Erscheinungsbild zu geben und damit die Wiedererkennbarkeit des Unternehmens zu steigern, war Ziel der Entwicklung eines neuen Corporate Designs im Jahr 2014. Die Stabsstelle Kommunikation entwickelte ein umfassendes Konzept: Frisch und modern sollte es sein, um die junge Zielgruppe optimal anzusprechen. Einheitliche Schriftarten, eine passende Farbwelt sowie eine authentische Bildsprache sollten für einen stimmigen Look des Studierendenwerks und seiner Dienstleistungen sorgen.

Nach der Konzeption galt es, das neue Corporate Design in allen Kommunikationsmitteln wie der Geschäftsausstattung, den Printpublikationen und Onlinemedien zu verankern. 2016 wurde das Corporate Design nochmals weiterentwickelt.

Darüber hinaus sollte ein neuer Onlineauftritt Dreh- und Angelpunkt der künftigen Kommunikation sein. Ein responsives Design, bei dem sich alle Inhalte und Funktionalitäten an das jeweilige Endgerät wie etwa ein Smartphone oder Tablet anpassen, war einer der zentralen Parameter beim Relaunch. Zudem wurde die Navigation benutzerfreundlich strukturiert, um die Leistungen des Studierendenwerks noch klarer zu präsentieren. Ein Newsbereich mit multimedialen Inhalten, ein Formular zur einfachen Kontaktaufnahme oder Karten, um die Einrichtungen des Studierendenwerks schnell zu finden, waren weitere Elemente, um die Servicequalität der Webseite zu steigern.

Kleinere Animationen setzen überdies optische Highlights, um die redaktionellen Inhalte aufzulockern. Um auch internationale Studierende optimal anzusprechen, ist die Webseite seit 2016 auf Englisch verfügbar.

2009

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Jahresrückblick 2007

2008

Vegane Aktionstage

Im Juli war Sven Großhans vom Vegetarierbund Deutschland, renommierter Koch und Experte im Zubereiten klimaschonender Gerichte, in Tübingen zu Gast. Er leistete während der „Veganen Aktionstage“ anlässlich der baden-württembergischen Nachhaltigkeitstage den Köchen des Studierendenwerks tatkräftige Unterstützung. Die Mensagäste konnten während der Aktion leckere fleischlose Gerichte wie eine Wok-Gemüsepfanne mit Tofu oder Gemüse-Dalsabji mit Reis genießen.

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Neuer BAföG-InfoPoint Um sein Service-Angebot im Bereich BAföG zu erweitern, eröffnete das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim im Januar einen weiteren BAföG-InfoPoint in der Mensa Morgenstelle in Tübingen. Mit der Neueröffnung knüpfte das Studierendenwerk an die Erfolgsgeschichte des bereits seit 2010 bestehenden BAföG-InfoPoints in der Mensa Wilhelmstraße an (s. S. 55).

In den BAföG-InfoPoints können sich Studierende unkompliziert während der Mittagspause auf dem Weg in die Mensa beraten lassen, Formulare abholen oder BAföG-Anträge abgeben.

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Jahresrückblick

Vortrag und Fachtagung

In den Kindertagesstätten etabliert sich mit den neuen Bildungsgrundsätzen der Länder ein neuartiges Verständnis von frühkindlichen Bildungsprozessen. Fragen, wie etwa kindliches Lernen funktioniert oder wie sich Lernbereitschaft, Wissenserwerb und frühkindliche Bildung anregen und unterstützen lassen, werden unterschiedlich beantwortet – je nachdem, welche Theorie zur Definition und Beschreibung von Lernen herangezogen wird.

Zum Thema „Im Strudel des Bildungswahns – Kindliches Lernen unter der Lupe“ hielt Professor Dr. Malte Mienert, Psychologe und Professor für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie an der Neuen Europäischen Universität in Kerkade, Niederlande, im März auf Einladung des Studierendenwerks einen öffentlichen Vortrag in der Mensa Wilhelmstraße in Tübingen. Im Vortrag stellte Professor Mienert unterschiedliche Lernformen vor und erläuterte diese anhand von Beispielen aus dem Alltag in den Kindertagesstätten.

Zudem wurde mit allen Fachkräften aus dem Kita-Bereich am Folgetag ein pädagogischer Tag veranstaltet. Dort wurde diskutiert, inwieweit sich die Lernformen im Zusammenleben und in der Arbeit mit Kindern widerspiegeln. Vor- und Nachteile der Gestaltung von Lern- und Bildungsangeboten wurden erörtert und überlegt, inwieweit der durch die einzelnen Lernformen erreichte Wissens-, Erfahrungsund Fähigkeitszuwachs erreichbar und dauerhaft ist und mit welchen Emotionen das Lernen der unterschiedlichen Lernformen verbunden ist.

Kindliches Lernen und frühkindliche Bildung

Wie lernen Kinder? Um diese zentrale Fragestellung kreiste eine zweitägige Veranstaltung, welche die Kindertagesstätten organisiert hatten.

Public Viewing zur WM

Deutschland ist Fußball-Weltmeister! Die ganze Nation stand im Sommer 2014 Kopf – so auch die Studierenden der Universität Hohenheim beim Public Viewing in der Mensa. Das Mensateam lud die Studierenden und Hochschulbeschäftigten bei Bier, Burger und Bratwurst zum entspannten Public Viewing von mehreren Deutschland-Spielen ein. Mehrere Hundert Gäste folgten der Einladung und jubelten dem deutschen Team zu.

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Jahresrückblick

Rauchmelder in Wohnheimen

2007

Die in Baden-Württemberg im Jahr 2013 eingeführte Rauchmelderpflicht sieht vor, dass in allen Räumen, in denen Personen schlafen, sowie in allen Rettungswegen von solchen Schlafräumen mindestens ein Rauchwarnmelder einzubauen ist. Daher stattete das Studierendenwerk bis Ende 2014 seine Wohnheime mit insgesamt über 7.000 Rauchwarnmeldern aus.

2008

2009

Neue EU-Verordnung

2010

2011

2012

2013

2014

Immer mehr Menschen leiden unter Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten.

Für sie ist es schwer, sich einfach ein belegtes Brötchen beim Bäcker zu kaufen, in einem Restaurant ein beliebiges Gericht zu bestellen oder als Studierende/-r in der Mensa zu essen. Daher verabschiedete die Europäische Union eine neue Lebensmittelinformationsverordnung, die vorschreibt, dass alle gastronomischen Betriebe seit Mitte Dezember 2014 die 14 häufigsten Allergene kennzeichnen müssen.

Auf die neue Deklarationspflicht bereitete sich das Studierendenwerk intensiv vor. Zunächst mussten bei allen Herstellern und Lieferanten die Informationen zu den verwendeten Allergenen abgefragt werden. Für rund 5.000 Produkte wurden dann die entsprechenden Allergene im Warenwirtschaftssystem hinterlegt und knapp 600 Rezepturen mit den neu hinterlegten Kennzeichnungen überarbeitet. Zudem fanden Schulungen für rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studierendenwerks statt.

Seither können sich Mensagäste mit Nahrungsmittelallergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten direkt an den Ausgabestellen der Mensen darüber informieren, ob ein Gericht bestimmte Allergene enthält. Dies erleichtert Allergikern die Essensauswahl. In den Cafeterien liegen Ordner mit den entsprechenden Informationen aus. Für Auskünfte stehen selbstverständlich auch die Mensaleiter und die Cafeterienleitungen vor Ort zur Verfügung.

Allergenkennzeichnung

Seit Mitte Dezember kennzeichnen die Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks die 14 häufigsten Allergene.

Nu

Gl

Glutenhaltiges Getreide

Ei

Schalenfrüchte (Nüsse)

Sn

So

Soja

Senf

Milch / Laktose

Lu

Sellerie

2015

2016

84

Weichtiere

Erdnüsse

Fi

Krebstiere

Sf

We

Lupine

Eier

Kr

Se

ML

Er

Schwefeldioxid & Sulfite

Fisch

Sa

Sesam

Jahresrückblick Automatenverpflegung

Ein groß angelegtes Projekt widmete sich den 134 Automaten, die das Studierendenwerk in 2014 betrieb.

Snacks auf Knopfdruck

Becher Kaffee oder Schokoriegel gefällig? Der nächste Getränke- oder Snackautomat auf dem Campus ist nicht weit, um den studentischen Hunger oder Durst zwischen Vorlesung und Bibliotheksbesuch zu stillen. Doch wie viel Aufwand steckt hinter dem Geschäft mit den Automaten? Welche Umsätze erzielt dieser Bereich? Und gibt es Optimierungsmöglichkeiten?

Diese Fragen waren Ausgangspunkt eines umfangreichen Projekts zur Automatenverpflegung, das die Bereiche Hochschulgastronomie, Technik, Warenwirtschaft, EDV, Personalwesen und Innenrevision tangierte.

134 Automaten an 26 Standorten wurden in die Erhebung einbezogen: Automaten für Heiß- und Kaltgetränke, Pfandrückgabe und Speiseeis, Kaffeevollautomaten sowie zwei Arten von Snackautomaten. In Spiralautomaten finden sich Schokolade, Chips oder Gummibärchen, in Trommelautomaten werden Frischwaren wie belegte Brötchen oder Obst angeboten.

Zunächst galt es, eine Bestandsaufnahme aller Automaten vor Ort zu machen und zahlreiche Daten zu ermitteln. Während viele Informationen etwa zu Absatz oder Umsatz aus dem Warenwirtschaftssystem entnommen werden konnten, mussten die so genannten versteckten Kosten für Energie, Material und Personal aufwändig erhoben werden. Das Ergebnis: Trotz teilweise höherer Kosten beispielsweise für die Betreuung der Barzahl-Automaten spielt die Automatenverpflegung eine wichtige Rolle. Sie macht über ein Drittel des gesamten Cafeterien-Umsatzes aus. Spitzenreiter sind die Kaffeevollautomaten: Sie erzielen fast die Hälfte des gesamten Automatenumsatzes.

Seit Ende des Projekts unternahm das Studierendenwerk verschiedene Maßnahmen, um das Geschäft mit den Automaten noch weiter zu optimieren. So erhielten manche Automaten bessere Standorte. Die Bestückung der Süßwarenautomaten wurde vereinheitlicht und neue Bio- und Fairtradeprodukte ins Sortiment aufgenommen.

Ein zentrales Projektziel war zudem die Erarbeitung eines Leitfadens zur Bedienung und Pflege der Automaten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieser AutomatenGuide hat sich mittlerweile als hilfreiches Instrument bei der täglichen Arbeit etabliert.

Die Welt der Automaten Anzahl an Automaten 2016

35 Kaffeevollautomaten 33 Kaltgetränkeautomaten 29 Flaschen-Rücknahmeautomaten 17 Heißgetränkeautomaten 16 Trommelautomaten 12 Spiralautomaten 5 Eis-Automaten 3 Becher-Rücknahmeautomaten

Entwicklung der Kartenumsätze 1.031 T€

1.050 T€

2014

2016

843 T€ 705 T€

458 T€

2008

2010

2012

Beliebteste Heißgetränke 1. Cappuccino

Ø 69.107 Tassen/Jahr

2. Café Creme

Ø 65.982 Tassen/Jahr

3. Milchkaffee

Ø 37.326 Tassen/Jahr

4. Latte Macchiato

Ø 26.946 Tassen/Jahr

5. Heißes Wasser für Tee Ø 24.466 Tassen/Jahr

Anzahl verkaufter Süßwaren

84.955 2008 117.468 2010 140.525 2012 139.666 2014 135.027 2016

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Kinder sind unsere Zukunft Interview mit Gabriele Schlegl, bis August 2017 Leiterin der Kindertagesstätten in Tübingen, und Mariann d´Ailly, Fachkraft in der Kita Pavillon in Tübingen

Gabriele Schlegl

Mariann d´Ailly

Was bedeutete die Fusion für Sie und Ihre Arbeit?

Ich war anfangs unsicher, ob eine fruchtbare Zusammenarbeit über eine solche Distanz hinweg machbar ist. Mittlerweile arbeiten wir mit den Hohenheimer Kolleginnen und Kollegen gut zusammen. Es gab einen standortübergreifenden pädagogischen Tag für alle Fachkräfte und die Kita-Leitungen von Hohenheim, Reutlingen und Tübingen treffen sich immer wieder. Die Methode der Bildungs- und Lerngeschichten wird an allen drei Standorten praktiziert, sodass wir überall ähnliche Standards haben. Letztlich ist die Entfernung aber doch zu groß, um regelmäßig zusammenzuarbeiten.

Als langjährige Mitarbeiterin hatte ich eine Umstellung vom Studentenwerk e.V. zum Studentenwerk AdöR bereits miterlebt. Dennoch hatte ich Bedenken wegen der Größe des neuen, fusionierten Studentenwerks, da alles weniger überschaubar wurde. Bei einer Fusion ist es wichtig für alle Mitarbeiter/-innen, dass keine Kränkungen geschehen. In der täglichen Arbeit mit den Kindern und Eltern hat sich durch die Fusion allerdings wenig verändert. Größere Veränderungen gab es auf Leitungsebene.

Welche Veränderungen waren das?

Aufgrund der Größe des fusionierten Studierendenwerks läuft heute nicht mehr so vieles über den bekannten Dienstweg. Die Bürokratie hat zugenommen, was die Arbeit nicht immer erleichtert.

Durch die zunächst ungeklärte Frage der Geschäftsführung war nicht klar, wer für uns der richtige Ansprechpartner ist und welche Regelungen und Abläufe nun gelten. Dabei war doch die Zusammenarbeit mit unserer Abteilungsleiterin Frau Geng-Hulkkonen all die Jahre vertrauensvoll und klar geregelt. Auf einmal war Vieles nicht mehr, wie es war. Das führte bei uns zu vielen Verunsicherungen. Frau Geng-Hulkkonen ist für uns eine wichtige Stütze, sie hat einen sehr differenzierten Blick auf viele Dinge und ein gutes Gespür bei Personalentscheidungen.

Als sehr positiv empfinde ich die Tatsache, dass jede Kindertagesstätte und jede Gruppe auch nach der Fusion ihr eigenes Profil beibehalten konnte. Statt Konformität arbeiten wir nach dem Motto „Vielfalt unter einem Dach“.

Wenn wir schon bei Motti sind – haben Sie ein Arbeitsmotto?

Immer neugierig bleiben. Kinder haben von Natur aus den Drang, die Welt zu entdecken. Auch wir Erwachsenen sollten uns eine gewisse Neugier bewahren. Es genügt oft der Wechsel der Blickrichtung, um etwas ganz neu zu erleben.

Und mein Motto für dich, Gabi, wäre „Irgendwie kriegen wir das hin“. Du hast eine grundsätzlich positive Einstellung und eine „Wir schaffen das“-Mentalität. Das schätze ich sehr.

Kinder sind unsere Zukunft und dafür lohnt es sich, manchmal auch steinige Wege zu gehen und Hindernisse zu überwinden.

Was hat sich in den vergangenen zehn Jahren an der Arbeit mit Kindern studentischer Eltern geändert?

Durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge hat sich der Druck auf die Studierenden erhöht. Sie können ihr Studium nicht mehr so flexibel gestalten, was als studentisches Elternteil nicht immer einfach ist. Das bekommen auch wir Fachkräfte zu spüren.

Es ist ein enormes Zeitmanagement gefragt, um Studium und Kind unter einen Hut zu bringen. Als Kindertagesstätten versuchen wir, dass die Solidarität unter den Eltern wächst und sie sich gegenseitig unterstützen.

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Gabriele Schlegl

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Mariann d´Ailly

Gab es in der letzten Dekade ein außergewöhnliches Projekt?

Die Kindertagesstätten in Tübingen nahmen zwischen 2008 und 2012 an einem EU-Comenius-Schulpartnerschaftsprogramm teil. Neben Deutschland waren hier Fachkräfte aus Estland, Großbritannien, Norwegen und der Türkei vertreten, die sich jeweils zwei Jahre intensiv in den Projekten „How we live, who we are“ und „The process of parent participation in European institutions“ austauschten.

Für uns war der Austausch mit den internationalen Kollegen/-innen sehr fruchtbar. Es war spannend zu sehen, mit welchen Rahmenbedingungen und pädagogischen Konzepten in anderen Ländern gearbeitet wird. In London haben wir beispielsweise eine Kita besucht, die auf einer Tankstelle untergebracht war. Für uns mit unserem großen Garten in Tübingen war so etwas undenkbar, aber in einer Weltmetropole wie London musste man mit solchen Bedingungen irgendwie fertig werden.

Wie unterscheidet sich die Arbeit mit studentischen Eltern im Vergleich zu anderen Kindertagesstätten?

Die studentischen Eltern sind meist jünger als andere Eltern und kommen oft von weit her an ihren Studienort. Ihnen fehlt das familiäre Netzwerk mit Großeltern und anderen engen Bezugspersonen. Viele Eltern nutzen daher die Kita als Beratungsinstanz, egal ob es um die Anschaffung eines Kindersitzes oder persönliche Probleme geht. Hier sind die Erzieher/-innen enorm gefordert.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich habe meine Arbeit mit den Kindern und Kollegen/innen all die Jahre sehr genossen. Im Sommer gehe ich in den Ruhestand und hoffe auf einen reibungslosen Übergang nach meinem Ausscheiden. Zudem wünsche ich mir, dass in den Bereich Kindertagesstätten künftig wieder mehr investiert wird. Um innovativ arbeiten zu können, braucht es neben motivierten Mitarbeiter/-innen auch ausreichend finanzielle Mittel.

Dass unsere Arbeit mehr wertgeschätzt wird. Wir leisten täglich einen wichtigen Beitrag für die Zukunft unseres Landes, indem wir unsere Kinder zu selbstständigen und selbstbewussten Menschen erziehen. Das sollte sowohl in der Gesellschaft als auch im Studierendenwerk größere Anerkennung finden.

Name: Gabriele Schlegl

Name: Mariann d‘Ailly

Funktion: Leiterin der Kindertagesstätten in Tübingen (bis August 2017)

Funktion: Fachkraft in der Kita Pavillon in Tübingen

Alter: 65 Ausbildung: Erzieherin, Weiterbildung zur Kita-Leitung Beim StuWe seit: 1994

Alter: 63 Ausbildung: Grundschullehrerin, Erzieherin, Supervisorin und Mediatorin Beim StuWe seit: 1977 (damals noch Studentenwerk e.V.)

Jahresrückblick

2015

Eröffnung der Cafeteria im Hörsaalzentrum Neues Wohnheim in Reutlingen Start von Autoload

Sprache & Integration Mensa-Aktionswochen

Jahresrückblick Eröffnung der Cafeteria im Hörsaalzentrum

2007

Die Universität Tübingen baut den Campus der Naturwissenschaften auf der Morgenstelle kontinuierlich aus. Daher steigt auch der Bedarf der Studierenden und Beschäftigten nach einem adäquaten gastronomischen Angebot. Im November 2015 konnte das Studierendenwerk dieser Nachfrage Rechnung tragen und eine neue Cafeteria im Hörsaalzentrum eröffnen.

2008

Gemütliche Kaffeebar

Ein Glaskubus mit schöner Sicht auf die Schwäbische Alb, innen moderne Holzelemente, außen ein großzügiger Freibereich – die neu eröffnete Cafeteria im Hörsaalzentrum besticht durch sein Wohlfühlambiente.

Auf 140 m² Fläche und mit 42 Sitzplätzen (innen) lädt die Cafeteria die Studierenden und Universitätsmitarbeiter/innen zum Verweilen ein. Die Gäste haben die Wahl aus einem kleinen, aber feinen Sortiment an Kaffeespezialitäten, Kaltgetränken, belegten Brötchen, Süßwaren sowie Milchprodukten. Bisher gab es im Hörsaalzentrum lediglich eine Automatenstation mit Getränken und Snacks. Besonders beliebt ist die Cafeteria bei Studierenden, die sich auf dem Weg in die Vorlesung einen Kaffee mitnehmen oder eine Pause vom Lernen in der benachbarten Universitätsbibliothek einlegen wollen.

2009

2010

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Jahresrückblick 2007

2008

2009

2010

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2016

Wohnen auf dem Campus

Die Hochschule Reutlingen erlebte in den vergangenen Jahren ein deutliches Wachstum. Entsprechend groß war insbesondere zu Beginn des Wintersemesters stets der Ansturm auf die Wohnheimzimmer. Dank des Baus einer neuen Wohnanlage direkt auf dem Campus der Hochschule Reutlingen stehen den Wohnungssuchenden 155 zusätzliche Bettplätze zur Verfügung.

Pünktlich zum Semesterstart, am 1. Oktober 2015, öffnete das erste von zwei neuen Wohnheimgebäuden seine Pforten. 73 Studierende, darunter viele Studienanfänger/-innen und internationale Studierende, konnten in das Wohnheim in der Pestalozzistraße 65 auf dem Campusgelände einziehen. Das zweite Gebäude wurde im Frühjahr 2016 fertiggestellt und bietet Platz für weitere 82 Studierende. Die Studierenden wohnen in Einzelapartments, 2er-, 5er- oder 6er-Wohngemeinschaften. Die Einzelapartments sind mit eigener Küche sowie eigenen Sanitäranlagen (Dusche, Waschbecken, WC) ausgestattet, während Wohngemeinschaften diese gemeinsam nutzen. Jedes Zimmer ist möbliert und mit Medienanschlüssen versehen.

Neues Wohnheim in Reutlingen

155 Studierende finden in der neuen Wohnanlage auf dem Campus der Hochschule Reutlingen ein neues Zuhause.

Anfang Oktober 2015 konnten die ersten Bewohner/-innen einziehen.

Alle 155 Plätze waren bereits vor der Fertigstellung vergeben und die Warteliste für kommende Semester ist voll. Nicht nur wegen seiner modernen Einrichtung und der Nähe zum Campus stößt das Wohnheim auf so großes Interesse. Auch das Komplettpaket aus Möblierung, Warmmiete und Extras, wie einem Fitnessraum, sprechen für sich. Die Wände und Möbel der Zimmer sind ganz in Weiß belassen, um den Bewohnern maximalen Freiraum bei der individuellen Gestaltung ihrer Zimmer zu ermöglichen.

In den Gemeinschaftsküchen und Fluren wurden mit Lila und Grün frische Akzente gesetzt. Auch die Außenfassade ist zur Umgebung passend in freundlichen Grüntönen und die Sockelausbildung in warmen Erdtönen gehalten.

Das Wohnheim konnte sowohl termingerecht als auch innerhalb der geplanten Kosten fertiggestellt werden. Bei einem Investitionsvolumen von 9,4 Mio. € bezuschusste das Land Baden-Württemberg das Bauprojekt mit rund 1,2 Mio. €.

Nach Durchführung eines Architektenwettbewerbs im Jahr 2013 hatte sich das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim für den Entwurf des Architekturbüros Hank + Hirth (Eningen u.

A.) in Zusammenarbeit mit den Reinboth Landschaftsarchitekten (Esslingen) entschieden (s.

S. 76). Im September 2014 fand der Spatenstich und im Juni 2015 das Richtfest für die neue Wohnanlage statt.

90

Jahresrückblick

Wohnheim in Reutlingen 2 Gebäudeteile

155 Wohnheimplätze

Bauvolumen

9.4 Mio.€ 1,2 Mio. € Landeszuschuss

292 Wohnheimplätze insgesamt in Reutlingen

85 Einzelapartments

68 Zimmer in 2er-, 5er- & 6er-Wohngemeinschaften

91

2 rollstuhlgerechte Einzelapartments

Jahresrückblick

Start von Autoload

2007

Nach der Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in den Mensen und Cafeterien zwischen 2006 und 2008 (s. S. 41) machte das Studierendenwerk mit dem Start von Autoload in 2015 einen weiteren Schritt, die Zahlungsvorgänge zu vereinfachen. Mit dem Auflade-System Autoload können Studierende und Beschäftigte direkt an der Kasse ganz ohne Bargeld neues Guthaben auf ihre Chipkarte aufladen, sobald das Kartenguthaben einen bestimmten Betrag unterschreitet.

Das zusätzliche Aufwerten an EC-Aufwertern oder mit Bargeld entfällt dadurch und das lästige Schlangestehen an den Aufladestationen gehört der Vergangenheit an. Zur Nutzung von Autoload ist lediglich eine einmalige Registrierung notwendig.

2008

2009

2010 Sprache & Integration

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Von 2011 bis 2015 nahmen die Kindertagesstätten des Studierendenwerks am Programm „Sprache & Integration“ des Bundesfamilienministeriums teil.

Sprachförderung in den Kindertagesstätten

Für eine gelungene Integration in die Gesellschaft und spätere Erfolge in Schule und Beruf muss Sprachförderung schon bei den Kleinsten anfangen. Daher finanzierte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zwischen 2011 und 2015 das Programm „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“, an dem sich die Kindertagesstätten des Studierendenwerks beteiligten.

Ziel der Initiative war es, Kinder mit einem hohen Sprachförderbedarf in ihrer sprachlichen Entwicklung zu unterstützen. Dafür stellte das Ministerium Mittel für zusätzliches Fachpersonal zur Verfügung. In den Kindertagesstätten konnten so in diesen fünf Jahren zwei Sprachförderkräfte mit je 50 Prozent beschäftigt werden. Darüber hinaus wurden zwei weitere 50 Prozent-Stellen durch die Gründung eines Verbunds mit zwei externen freien Trägern finanziert.

Zwei Mal pro Woche erhielten die Kinder spielerisch eine intensive sprachliche Begleitung.

Zudem wurden die Kita-Mitarbeiter/-innen und Eltern geschult, um die Sprachförderung nachhaltig im Alltag der Kinder zu verankern.

Um dem alltagsintegrierten Ansatz Rechnung zu tragen, wurde meist mit mehreren Kindern gleichzeitig sprachpädagogisch gearbeitet und die Sprachpädagogik in den Kita-Alltag und in Spieleaktionen integriert.

In 2016 legte das Bundesfamilienministerium das Nachfolgeprojekt „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ auf, an dem sich die Kindertagesstätten in Tübingen erneut beteiligen.

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Jahresrückblick

Mensa-Aktionswochen

„Köstlichkeiten aus Fernost“, „Ab in den Süden“ und „Leckeres ausm Ländle“: Drei große Aktionswochen bildeten die Höhepunkte 2015 in den Mensen des Studierendenwerks in Tübingen, Stuttgart-Hohenheim, Reutlingen, Rottenburg und Nürtingen.

Zu Beginn des Sommersemesters konnten sich Studierende und Hochschulmitarbeiter/-innen bei „Köstlichkeiten aus Fernost“ asiatische Gerichte aus Taiwan, Korea, Thailand und China schmecken lassen. Zudem gab es ein buntes Rahmenprogramm: In Tübingen präsentierte der Hochschulsport sein Angebot an asiatischen Sportarten wie Aikido, Judo oder Taekwondo. In Stuttgart-Hohenheim gab die International Students Organisation Einblicke in Land, Leute und Kultur einiger asiatischer Länder.

Traditionelle Speisen aus verschiedenen Mittelmeerländern wie Kaninchenkeule nach katalanischer Art oder italienische Fusilli tricolore mit Pfifferlingen kamen bei der Aktionswoche „Ab in den Süden“ Ende Juni auf den Tisch.

Als besonderes Highlight erwartete die Studierenden ein Gewinnspiel. Wer bei der Schätzfrage „Wie viel Eis wurde im Jahr 2014 in unseren Cafeterien verkauft?“ am nähesten lag, konnte einen Reisegutschein im Wert von 400 €, Sonnenliegen sowie Reiseführer gewinnen. Die richtige Antwort lautete: 47.248 Stück. Auch die Cafeterien beteiligten sich mit Smoothies und sommerlichen Snackvariationen an der Aktionswoche.

Zur Einstimmung auf Studienbeginn und neues Semester hieß das Studierendenwerk Ende Oktober alle Studierenden und Gäste mit schwäbischen Gaumenfreuden in seinen Mensen willkommen. Höhepunkt der Aktionswoche „Leckeres ausm Ländle“ war der Spätzle-Kochabend in der Mensa Morgenstelle in Tübingen. Die teilnehmenden Studierenden zeigten vollen Einsatz beim Schaben, Hobeln und Pressen der schwäbischen Nudel. Nach getaner Arbeit folgte das Vergnügen: Die Profi- und Nachwuchsköchinnen und -köche verspeisten gemeinsam ihr Werk bei Bier, Wein und Apfelschorle und ließen den SpätzleKochabend gemütlich ausklingen.

A Gosch voll 20. - 23. April 2015

Ess n ah, dass was wirsch 93

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Trossingen und selbst in Tübingen gibt es Unterschiede zwischen den Fakultäten. Das müssen wir in unsere Arbeit einbeziehen.

Name: Jutta Vaihinger Funktion: Leiterin des Zentraleinkaufs

Wie hat sich der Einkauf im letzten Jahrzehnt verändert?

Als ich anfing, kamen noch sehr viele Außendienstmitarbeiter zu uns ins Büro und präsentierten ihre Waren. Heute gehen wir nach draußen und besuchen unsere Lieferanten.

Durch Audits lernen wir die Unternehmen und ihre Abläufe vor Ort kennen und können uns ein gutes Bild verschaffen.

Einheitliche, messbare Standards sorgen zudem für höherwertige Lieferantenbeziehungen. Wir sehen uns weniger als Verkäufer und Käufer, sondern als Partner, die gemeinsam Dinge verbessern möchten. Eine weitere Neuerung stellte die Einführung von Blind-Verkostungen dar. So testen wir unvoreingenommen mit Kolleginnen und Kollegen aus den Mensen und Cafeterien neue Produkte.

Alter: 51 Studium: Juristin Beim StuWe seit: 2008

Frau Vaihinger, Sie sind seit 2008 beim Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim tätig und Leiterin des Zentraleinkaufs. Was sind die wichtigsten Aufgaben des Einkaufs?

Wir kümmern uns um die zentrale Beschaffung für das gesamte Studierendenwerk.

Hierzu gehört zum einen der Das Studierendenwerk ist Food-Bereich, sprich der EinMitglied einer Einkaufskauf von Lebensmitteln für kooperation. Was hat es daunsere Mensen und CafeteriInterview mit Jutta Vaihinger, mit auf sich? en. Zum anderen umfasst es Leiterin der Zentraleinkaufs Wir sind seit vielen Jahren den Non-Food-Bereich. Ob Teil einer überregional tätiein Kollege neue Büromöbel gen Einkaufskooperation, in braucht, eine Mensa mit modernen Küchengeräten ausder alle Studierendenwerke zustatten ist oder wir DienstBaden-Württembergs und des leistungen wie die Reinigung Saarlands sowie die Studieunserer Gebäude ausschreirendenwerke Kaiserslautern, ben – das läuft alles über unVorderpfalz und Trier Mitglied sere Schreibtische. Ein wichtiger Bestandteil unserer sind. Über die Einkaufskooperation beziehen wir beiArbeit ist auch das Vergaberecht, da das Studierendenspielsweise unser küchenfertiges frisches Gemüse und die werk gesetzlich dazu verpflichtet ist, BeschaffungsvorSalate, Molkereiprodukte oder Lagerware wie Nudeln, Reis gänge, die einen bestimmten Betrag überschreiten, EUoder Süßigkeiten. Durch die Größe der Kooperation könweit auszuschreiben. nen wir nicht nur Kostenvorteile am Markt erzielen, sondern auch Einfluss auf unsere Lieferanten und die ErnähWas hat sich durch die Fusion in Ihrem Bereich gerungsbranche insgesamt nehmen. Die Studierendenwerke ändert? haben in puncto Ernährung eine Verantwortung gegenZunächst musste die gesamte Warenwirtschaft im Foodüber ihren Studierenden und der Gesellschaft insgesamt.

Bereich vereinheitlicht und in einer Datenbank abgebildet Unsere Marktmacht zum Wohle unserer Gäste zu nutzen, werden. Ziel war es, für alle Mensen und Cafeterien eiist ein zentrales Anliegen der Einkaufskooperation. nen gemeinsamen Artikelstamm anzulegen und möglichst auch die Zahl der Lieferanten auf ein überschaubares und Wie funktioniert das konkret? einheitliches Maß zu begrenzen.

Unsere Kooperation ist so erfolgreich, weil hier KolleginDer Non-Food-Bereich ist bis heute anders gelagert. Bei nen und Kollegen mit unterschiedlichem beruflichen HinAnschaffungen für eine Cafeteria, eine Kindertagesstätte tergrund vertreten sind. Wir haben Köche, Hoteliers, Beoder ein Büro müssen wir die Gegebenheiten vor Ort und triebswirte, Auditoren und Juristen in unseren Reihen. Wir die individuellen Anforderungen berücksichtigen. Daher sehen uns nicht als Konkurrenten, sondern schätzen den sind diese Beschaffungsvorgänge oft aufwändiger.

Sachverstand des anderen. Gemeinsam können wir deutlich mehr Ernährungsthemen gleichzeitig bearbeiten. So Ist die Fusion aus Ihrer Sicht abgeschlossen? sind zum Beispiel die Ulmer Kollegen Halal-zertifiziert, die Ja. Die Kolleginnen und Kollegen kennen sich und arbeiKonstanzer beschäftigen sich mit dem Tierwohl-Label und ten gut zusammen, auch wenn wir örtlich sehr weit verich interessiere mich für das Thema „gesunde Lebensmitstreut sind. Die Individualität jedes einzelnen Hochschultel“. Durch den regelmäßigen Austausch profitieren alle standorts bleibt jedoch bestehen. Das zeigt sich schon im von diesem Wissen und wir nutzen diese Kenntnisse in Kleinen wie etwa dem Süßigkeitenverkauf. Studierende in unseren Ausschreibungen und bei Verhandlungen mit unNürtingen bevorzugen andere Snacks als Studierende in seren Lieferanten.

Stark in der Gemeinschaft

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N010

»Unsere Einkaufskooperation ist so erfolgreich, weil wir den Sachverstand des anderen schätzen und durch den regelmäßigen Austausch vom Wissen jedes Einzelnen gemeinsam profitieren.«

Was leistet Ihre Abteilung und die Einkaufskooperation in puncto Nachhaltigkeit?

Nachhaltiges Handeln spielt in allen Bereichen des Studierendenwerks eine immer wichtigere Rolle. Im Einkauf und in der Einkaufskooperation insgesamt achten wir darauf, dass verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte in unseren Ausschreibungen Berücksichtigung finden. So schauen wir beispielsweise, ob unsere Lieferanten über eine Wärmerückgewinnung an ihren Kühlhäusern oder eine Photovoltaikanlage verfügen. Beim Bezug von Waren aus Entwicklungsländern wie Reis, Kakao, Kaffee oder Tee müssen die Lieferanten die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erfüllen. Seit 2013 beziehen wir ausschließlich Fairtrade-Kaffee. Und auch der CO2-Ausstoß unserer Lieferanten spielt eine Rolle. Wo es möglich ist, achten wir auf Regionalität. So stammen im Sommer 85 Prozent unserer Salate aus Baden-Württemberg. Das sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Anstrengungen, nachhaltig zu wirtschaften, und wir sind bestrebt, uns hier weiter zu verbessern. Gleichzeitig müssen wir die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten, um unseren Studierenden unsere Leistungen kostengünstig anbieten zu können.

Siehe auch:

Sie betreuten bis vor Kurzem mit anderen Kollegen eine Bachelorarbeit zum Thema „Nachhaltigkeit“.

Was kam dabei heraus?

Die Studentin der niederländischen Hochschule Van Hall Larenstein und der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg entwickelte eine Nachhaltigkeitsmatrix, mit der wir nach bestimmten Kriterien unsere Lieferantenbewertungen vornehmen können. Mit dieser Matrix möchten wir die Auswahl unserer Kooperationsbetriebe in puncto Nachhaltigkeit künftig noch stringenter gestalten.

Welche Projekte stehen in Zukunft an?

Die Digitalisierung schreitet voran. Das Studierendenwerk ist gerade dabei, jeden Beschaffungsvorgang elektronisch über unser Warenwirtschaftssystem abzubilden. Zudem möchte die Einkaufskooperation künftig ein Online-Portal nutzen, in dem gemeinsam an Projekten gearbeitet werden kann. Dieses kooperative Arbeiten in Clouds mit Chats, Wikis und Dokumentenmanagementsystemen wird in Zukunft sicherlich zunehmen.

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

S. 56

N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

S. 64

N0 6: Anette Unterseher, Förderung

S. 70

N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

S. 78

N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

S. 86

N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

S. 94

N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

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S. 102

Jahresrückblick

2016

Architektenwettbewerb in Hohenheim

Thomas-Müntzer-Scheuer an Studierende übergeben

Wohnheim Rottenburg fertiggestellt

Cafeteria in neuem Glanz

Vegane & vegetarische Snacks Becherwisser

Alpenküche & Schwäbisches Gesunde Ernährung von Anfang an

Jahresrückblick Architektenwettbewerb in Hohenheim

2007

Die Mietpreise in Stuttgart steigen seit Jahren und bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist knapp. Nach Jahren des Ringens ist es endlich gelungen, den Bau einer neuen Wohnanlage mit rund 250 Plätzen am Campus der Universität Hohenheim in Angriff zu nehmen. In 2016 fand der Architektenwettbewerb für das künftige Bauvorhaben statt.

Drei Gebäude mit zentralem Innenhof

2008

2009

Eine Fachjury, bestehend aus Vertreter/-innen der Universität Hohenheim, des Studierendenwerks, des Landes Baden-Württemberg, der Studierendenschaft sowie den Stadträten aus den Gemeinderatsfraktionen der Stadt Stuttgart und lokalen Architekten kürte in einem zweistufigen Auswahlverfahren die Gewinner. Am Ende setzte sich der Entwurf des Architektenbüro Hank + Hirth (Eningen u. A.) in Zusammenarbeit mit den Reinboth Landschaftsarchitekten (Esslingen) durch.

Er sieht drei Baukörper auf dem Gelände der jetzigen Tennisplätze in der Egilolfstraße vor, die sich bestens in die bestehende Umgebungsbebauung einfügen. Highlight des Konzepts ist ein zentraler Innenhof mit Pavillon und Gemeinschaftsraum.

Start des Bauprojekts mit einem Investitionsvolumen von 17,3 Mio. € war im Frühsommer 2017. Die Fertigstellung ist zum Wintersemester 2018/2019 geplant.

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

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Jahresrückblick

Wohnheim Rottenburg fertiggestellt

2007

Pünktlich zum Start des Wintersemesters 2016/2017 feierte das Studierendenwerk die Eröffnung des neuen Wohnheims in der Magdeburger Straße in Rottenburg. 20 Wohnheimplätze, unterteilt in zehn Einzelapartments und zwei Wohngemeinschaften für jeweils fünf Personen, ergänzen das Wohnangebot von bisher 26 Plätzen. Das neue Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den beiden anderen Wohnheimen. Das Architektenbüro Hank + Hirth (Eningen u. A.) realisierte den Bau des neuen Wohnheims mit einem Investitionsvolumen von 1,4 Mio. €. Mit einem Zuschuss in Höhe von 160 T€ unterstützte das Land Baden-Württemberg das Bauvorhaben des Studierendenwerks. Spatenstich für das Wohnheim war im September 2015.

2008

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Vegane & vegetarische Snacks

2015

2016

„Lady in Gelb“, „Gartenjunge“, „orientalisches Doppel“ und „genialer Veganer“ heißen die je zwei vegetarischen und veganen Sandwiches, die es seit Juni 2016 in den Cafeterien des Studierendenwerks gibt. Die steigenden Verkaufszahlen belegen: Die Brötchen mit einfallsreichen Belägen wie orientalischer Gemüsemischung oder einer Kombination aus süßer Mango mit herzhaftem Käse kommen bei den Studierenden sehr gut an.

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Jahresrückblick Becherwisser

Mit dem Start der Kampagne „Becherwisser“ möchte das Studierendenwerk einen Beitrag zur Reduzierung der Einwegbecher in den Cafeterien leisten. „Becherwisser“ auf Tour

Den Kaffee zum Mitnehmen gibt es mittlerweile an jeder Straßenecke. Leider ist vielen Konsument/-innen nicht bewusst, dass die Coffee to Go-Becher nicht recycelbar sind, da sie eine Kunststoffbeschichtung enthalten.

Um auf die durch Einwegbecher entstehende Müllproblematik aufmerksam zu machen, hat das Studierendenwerk die Kampagne „Becherwisser“ ins Leben gerufen.

Im Rahmen der baden-württembergischen Nachhaltigkeitstage im Juni 2016 startete „Becherwisser“ in allen Tübinger Cafeterien in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen und der studentischen Initiative Tü-Go. Im Wintersemester 2016/2017 weitete das Studierendenwerk die Kampagne auf andere Standorte aus.

In insgesamt acht Cafeterien in Tübingen, StuttgartHohenheim, Reutlingen, Nürtingen, Albstadt, Sigmaringen und Trossingen veranstalteten Mitarbeiter/-innen aus den Bereichen Cafeterien und Öffentlichkeitsarbeit Aktionstage. Sie informierten über nachhaltigen Kaffeekonsum und den Umstieg auf Mehrwegbecher wie beispielsweise den umweltfreundlichen KeepCup. Das Highlight war sicherlich das Glücksrad. Wer den richtigen Dreh raus hatte, konnte einen KeepCup gewinnen.

Andernfalls war es möglich, diesen Mehrwegbecher in verschiedenen Farben käuflich am Stand zu erwerben. Zudem gab es Gratis-Kaffee für alle, die einen eigenen Mehrwegbecher dabei hatten.

In sämtlichen Cafeterien werden die Studierenden und Gäste mit Plakaten und Tischaufstellern auf die Müllproblematik durch Einwegbecher aufmerksam gemacht. Mit fünf verschiedenen Motiven erklärt der „Becherwisser“ einfach und anschaulich, warum es sich lohnt, auf einen Mehrwegbecher umzusteigen.

Neben dem bereits angebotenen KeepCup bietet das Studierendenwerk seit Mai 2017 einen Thermobecher zum Verkauf in seinen Cafeterien an. Zudem gibt es in der Cafeteria Hörsaalzentrum in Tübingen sowie in den Cafeterien in Reutlingen und Sigmaringen Heißgetränke ausschließlich in Tassen oder Mehrwegbechern.

99

Jahresrückblick

Thomas-Müntzer-Scheuer an Studierende übergeben

2007

Seit 1976 bietet die Thomas-Müntzer-Scheuer (TMS) einen kulturellen und sozialen Treffpunkt für die Studierenden auf dem Campus der Universität Hohenheim. Dort finden regelmäßig Infoabende, kulturelle Veranstaltungen und Partys der Studierendenschaft statt.

Die Verwaltung des Gebäudes oblag bisher dem Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim. Zu Beginn des Jahres 2016 legte das Studierendenwerk die Verantwortung für die TMS in die Hände der Verfassten Studierendenschaft.

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2016

Im Schwarz-Weiß-Look

Schwarz-weißer Tresen, schwarz-weiße Stühle und Lounge-Möbel, schwarz-weiße Deckenelemente – optisch ist die frisch renovierte Cafeteria in der Mensa Morgenstelle in Tübingen ein Highlight. Doch auch kulinarisch und funktionell bietet die Cafeteria ihren Gästen jede Menge Neuerungen.

Mit 790 m² und 400 Sitzplätzen ist die Cafeteria die bisher größte des Studierendenwerks.

Auf der großzügig bemessenen Fläche können die Studierenden zwischen drei separaten Bereichen wählen: Eine Lounge mit kreisförmigen Sitzgelegenheiten und einer Kaffeebar lädt zum Entspannen bei einer Tasse Kaffee ein. Der Lernbereich mit 50 Arbeitsplätzen ist mit Steckdosen und WLAN der Universität ausgestattet. Im dritten Bereich mit Steh- und Sitztischen sowie Stühlen können die Gäste kleine Snacks, Heißund Kaltgetränke oder warme Speisen genießen.

Ob Burger, Wok- oder Pastagericht – an der neuen Front-Cooking-Theke bereitet die Köchin täglich leckere Gerichte zu. So können sich die Studierenden auch außerhalb der Mensaöffnungszeiten auf eine warme Mahlzeit freuen.

Eine Kaffeebar mit verschiedenen Heißgetränken und ein breites Sortiment an belegten Brötchen, Kuchen, Süßwaren und Kaltgetränken komplettieren das Angebot.

Die Mischung aus ganztägigem Service, fortschrittlichen Arbeitsplätzen, einer Atmosphäre zum Wohlfühlen und einer umfangreichen gastronomischen Versorgung soll die Cafeteria zum zentralen Treffpunkt auf dem Campus der Morgenstelle machen.

Cafeteria in neuem Glanz

Nach aufwändiger Renovierung öffnete die Cafeteria Morgenstelle in Tübingen im Mai 2016 wieder ihre Tore.

100

Jahresrückblick

Alpenküche & Schwäbisches

Aktionswochen 2015 & 2016

Regelmäßige Aktionswochen sorgen für Abwechslung in den Mensen und kommen bei den Studierenden gut an. Ende Januar 2016 standen unter dem Motto „Alpenzauber“ eine Woche lang Gerichte aus der Alpenküche auf dem Speiseplan der Mensen in Tübingen, Stuttgart-Hohenheim, Reutlingen, Nürtingen und Rottenburg.

Von deftigem Spanferkel in Biersoße mit Semmelknödeln und Steckrübengemüse bis zu süßen Marillen-Topfenknödel mit Vanillesoße und warmem Pflaumenkompott ging die breite Palette an Köstlichkeiten. Zum Start des Wintersemesters lud das Studierendenwerk erneut alle Mensagäste ein, die schwäbische Küche kennenzulernen.

So konnten Erstsemester, Studierende und Beschäftigte Ende Oktober Leckereien ausm Ländle wie Trollingerbraten oder Alblinsenragout mit Maultaschen genießen.

Beliebteste Aktionswochen: 1. Leckeres ausm Ländle (Okt. 2015) 15.269 Essen 2. Alpenzauber (Jan. 2016) 14.442 Essen 3. Köstlichkeiten aus Fernost (April 2015) 10.695 Essen

ALPENZAUBER

Beliebteste Gerichte während der Aktionswochen:

4.036

Essen Schwabenteller mit Putenschnitzel und Schweinefilet in Pilzrahmsauce mit Käsespätzle (Leckeres ausm Ländle Okt. 2015)

3.963

Essen Gnocchi mit Steinpilzen und Tiroler Landschinken oder Gnocchi mit Steinpilzen und Rucola-Eisbergsalat (vegan) (Alpenzauber Jan. 2016)

25.01. – 29.01.2016

3.870

Essen Alblinsenragout mit Maultaschen oder veganen Apfelmaultaschen & frischem Gemüse (Leckeres ausm Ländle Okt. 2016)

Gesunde Ernährung von Anfang an

Kinder lernen anhand von Vorbildern, auch wenn es um die Ernährung geht. Daher beschäftigen sich die Kinder und pädagogischen Fachkräfte der Kindertagesstätten regelmäßig mit Lebensmitteln und Essen, so auch im Jahr 2016 in Reutlingen.

Während die Jüngsten die Eigenschaften von Lebensmitteln wie Konsistenz, Geschmack oder Geruch spannend fanden, fragten sich die älteren Kinder beispielsweise: „Was essen wir? Welche Lebensmittel kennen wir? Was essen die Tiere?“. Im Morgenkreis wurden unterschiedliche Lebensmittel besprochen und immer wieder durften die Kinder selbst aktiv werden: Es wurde Brot gebacken, Obstsalat zubereitet oder im Herbst Meisenknödel für die Vögel geknetet.

Ein Highlight des Projekts war das Sommerfest, zu dem die Eltern internationale Gerichte wie russische Hefetaschen oder taiwanesisches Sushi mitbrachten.

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N 05

Größte Herausforderung bis heute: Die Dezentralität.

Schon vor der Fusion hatten beide Studentenwerke mehrere Standorte. Doch soweit ich das beurteilen kann, erhielt die Dezentralität ab 2007 nochmals eine andere Qualität. Bis heute gehört es zu unseren größten Herausforderungen, aufgrund der dezentralen Struktur die Belange aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an jedem Standort angemessen zu berücksichtigen.

Name: Tilmann Beetz Funktion: Justiziar und Abwesenheitsvertreter des Geschäftsführers Alter: 41 Studium: Jurist mit MBA

Spannendstes Projekt: Die Rahmendienstvereinbarung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit. Gemeinsames Ziel von Geschäftsführung und Personalrat war es, eine für die gesamte Belegschaft gültige Dienstvereinbarung zur Gründe für Wechsel zum Studierendenwerk: Der Reiz, Arbeitszeit zu schaffen. Früher existierten in jedem Aran der Schnittstelle zwischen Paragraphen und Zahlen täbeitsbereich unterschiedliche Regelungen. Hier ein System tig zu sein. In meiner jetzigen zu entwickeln, das für ein Unternehmen mit mehreren HunPosition kann ich das Wissen dert Beschäftigten tragfähig aus meinen beiden Studiengänist und gleichzeitig Freiräume gen miteinander verbinden. zur individuellen Gestaltung der Arbeitszeit bietet, war eine Aufgaben: Juristische Beraechte Herausforderung. Die tung der Geschäftsführung und Ausarbeitung dauerte ein gukollektives Arbeitsrecht. Dazu Porträt von Tilmann Beetz, tes Jahr, 2012 trat die Dienstgehört insbesondere die AusgeJustiziar und Abwesenheitsververeinbarung in Kraft. Seither staltung neuer Dienstvereinbawird sie von den Beschäftigrungen in Zusammenarbeit mit treter des Geschäftsführers ten sehr gut angenommen und dem Personalrat. Neben der tagtäglich gelebt. juristischen Beratung leite ich den Arbeitsschutzausschuss Zusammenarbeit mit dem und koordiniere eine Vielzahl an abteilungsübergreifenden Personalrat: Konstruktiv und Projekten. vertrauensvoll. Durch den intensiven Austausch während des Arbeitsmotto: Brücken bauen Projekts „Dienstvereinbarung zwischen der Welt des GeschrieArbeitszeit“ konnte das durch benen und der Realität. Ich verstehe meine Aufgabe darin, die Fusion angespannte Verhältnis zwischen Geschäftsfühdie oftmals sehr theoretischen und komplexen Texte in Gerung und Personalrat normalisiert werden. Ich hatte den setzen und sonstigen Regelwerken in Einklang mit der reaVorteil, als neuer Mitarbeiter eine unvoreingenommene und len Welt zu bringen, also nutzbar zu machen für die tägliche neutrale Haltung einnehmen zu können und lernte im VerArbeit im Studierendenwerk. lauf der Verhandlungen das damalige Studentenwerk nur als ein Unternehmen kennen.

Fusion bedeutete für mich: Einbeziehung des HinterIm Laufe des Projekts bauten alle Beteiligten neues Vergrunds und der unterschiedlichen Erfahrungen der Kolletrauen zueinander auf, das meiner Ansicht nach bis heute ginnen und Kollegen. Als ich im April 2010 beim Studieanhält. Bei der Umsetzung der Dienstvereinbarung zur Arrendenwerk anfing, spielte die Fusion in der Projektarbeit beitszeit haben wir zudem einen Modus operandi gefunden, keine große Rolle mehr. Dennoch war es auch in den der auch bei der Entwicklung weiterer Dienstvereinbarunersten Jahren meiner Tätigkeit manchmal noch wichtig gen Anwendung findet. Kollegen/-innen aller Ebenen werzu beachten, wo jemand herkam und in welcher Unterden in den Entstehungsprozess einer Dienstvereinbarung nehmenskultur er oder sie ursprünglich verortet war. Mit eingebunden und um ihre Meinung gebeten. Zudem stellt der Vielzahl an neuen Kolleginnen und Kollegen, die in das Verhandlungsteam jede Dienstvereinbarung in einer Art den vergangenen Jahren eingestellt wurden, geriet das Roadshow in allen Abteilungen vor und beantwortet FraThema Fusion in dieser Hinsicht jedoch immer mehr in gen der Beschäftigten direkt vor Ort. Diese Instrumente den Hintergrund. tragen sehr zur Akzeptanz neuer Dienstvereinbarungen und Regelungen bei.

Größte Veränderung seit der Fusion: Weitreichendere Insofern war das Projekt generell lehrreich und wegweiVorgaben und Strukturen. Aufgrund der Größe des fusiosend für den bis heute konstruktiven und vertrauensvollen nierten Studierendenwerks und der zahlreichen Standorte Umgang zwischen Geschäftsführung und Personalrat. Was lassen sich viele Dinge nicht mehr auf dem kurzen Dienstwir in 2010/2011 entwickelt haben, besteht bis heute fort. weg klären. Es mussten und müssen für alle einheitliche Strukturen und klare Vorgaben geschaffen und für ein Ungewöhnlichstes Erlebnis: Teilnahme an einer Reiso großes Studierendenwerk weiterentwickelt werden. se des Matariki Universitätsnetzwerks nach Durham in Beim StuWe seit: 2010

Brücken bauen

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N010

»Bis heute gehört es zu unseren größten Herausforderungen, aufgrund der dezentralen Struktur die Belange aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an jedem Standort angemessen zu berücksichtigen.«

Nordengland. Das Matariki Universitätsnetzwerk ist eine internationale Gruppe von Universitäten, die sich aufgrund ihrer langen akademischen Tradition als führende Institutionen im Bereich Forschung und Lehre ansehen. Zu den Gründungsmitgliedern gehört neben Universitäten aus Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Australien, Schweden und den USA auch die Universität Tübingen. Ziel des Netzwerks ist unter anderem ein vermehrter Austausch zwischen Studierenden, Dozenten und Beschäftigten der teilnehmenden Hochschulen.

Ich hatte die einmalige Möglichkeit, im September 2011 am „Student Experience Forum“ des Netzwerks für die Universität Tübingen an der Durham University teilzunehmen.

Es war sehr spannend und aufschlussreich zu erfahren, wie unterschiedlich Student Service Organisations arbeiten und ihren sozialen Auftrag zur Förderung der Studierenden interpretieren.

In Deutschland sehen wir Studierende als erwachsene, mündige Bürger an, denen wir diverse Angebote unterbreiten, die sie annehmen oder ablehnen können. Angelsächsische Institutionen sehen sich dagegen eher in der Pflicht, ihre Studierenden noch zu erziehen. In vielen Wohnheimen gibt es beispielsweise Vollverpflegung wie bei Mama zu Hause oder eine Campus-Polizei sorgt für Ordnung, wenn eine Party im Wohnheim ausufert. So etwas wäre in Deutschland zumindest derzeit undenkbar.

Siehe auch:

Größte Überraschung: Immer das nächste Projekt. Ich bin jetzt seit über sieben Jahren beim Studierendenwerk tätig und man sollte meinen, dass mittlerweile eine gewisse Routine in der täglichen Arbeit Einzug gehalten hätte. Doch weit gefehlt! Es gibt ständig neue Anforderungen und Projekte – da kommt keine Langeweile auf. Meine Arbeit bietet mir große Freiräume, sodass ich Vieles bewegen und mitgestalten kann. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so bleibt.

N0 1: Gerhard Schmid, Personalrat

S. 36

N0 2: Brigitte Freudenmann, Innenrevision und Organisation

S. 42

N0 3: Wolfgang Hospach und Ulrich Brand, Planung Hochschulgastronomie

S. 48

N0 4: Cornelia Lauster, Personalwesen

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N0 5: Ute Stirm, Cafeterien

S. 64

N0 6: Anette Unterseher, Förderung

S. 70

N0 7: Dietmar Topka, Facility Management

S. 78

N0 8: Gabriele Schlegl und Mariann d‘Ailly, Kindertagesstätten Tübingen

S. 86

N0 9: Jutta Vaihinger, Zentraleinkauf

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N0 10: Tilmann Beetz, Mitglied der Geschäftsführung

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Kulturförderung

Ausstellungen 2007-2016 2007 - „Verwandlungen. Zeichnung und Malerei von

2008 - „Punctum. Fotografien von Michael Oswald“

Sabine Seliger“

FIGUR

Zeichnungen von Wolfgang Fritz 05.05.2010 - 20.08.2010

Cafeteria Clubhaus | Wilhelmstraße 30 | 72074 Tübingen Mo bis Do 8:00 - 19:00 Uhr, Fr 8:00 - 17:30 Uhr Ausstellungseröffnung am 05.05.2010 um 20:00 Uhr

Plakatgestaltung www.momentanverstricktes.de

Eine Veranstaltung im Kulturprogramm des Studentenwerks Tübingen-Hohenheim

2010 - „Figur. Zeichnungen von Wolfgang Fitz“

Hiltrud Wirtz und Peter Flynn Malerei und Zeichnung Ausstellung vom 02.02.2011 bis 31.05.2011 Eröffnung Mittwoch, 02.02.2011, 20 Uhr, Einführung Thomas Nolden, Musik Alexandra Ott, Kontrabaß Cafeteria Clubhaus, Wilhelmstraße 30, 72074 Tübingen geöffnet Montag bis Donnerstag 8–19 Uhr, Freitag 8–17.30 Uhr Veranstaltet im Rahmen des Kulturprogramms des Studentenwerks Tübingen-Hohenheim

2011 - „Hiltrud Wirtz und Peter Flynn. Malerei und Zeichnung“ 2009 - „Getrenntes Ich. Fotografien von Alice Angeletti“

Kulturförderung

Plakatausstellung 2012 - „studere. inter esse. Bilder, Skizzen und

2013 - „18 x 24. Fotografien von Mira Keßler“

Beobachtungen der Künstlerin Simone Schulz“

2014 - „Lebendige Stillleben. Malerei Dai DIVERSITY? JA,von Van BITTE! Vo Chieu“ & „Special-Reise nach Kremenčug. Fotografien von Ramona Haas“

2014 - „Food-Design – Ästhetik der Lebensmittel.

2014 - Wanderausstellung des Deutschen

2015 - DSW-Plakatausstellung „Diversity? Ja,

Fotografien von Yiwen Wang“

Bundestags

bitte!“

Ausstellung

Zeichnung: Moritz Stotzka

Klei n e Gefäße

28.10.2015 ––– 29.01.2016

DANIELA WORNLE NSICHTBARES

19. Feb bis 13. März 2015 Mensa Wilhelmstraße

Arbeiten von Moritz Stotzka

Cafeteria Clubhaus Wilhelmstr. 30 72074 Tübingen

Mo – Fr 8 – 17 Uhr Eröffnung: Mi, 28.10.2015, 20 Uhr Einführung: Thomas Nolden Tanzperformance: hand.haben (Sarah Herr & Meret Rufener)

Veranstaltet im Rahmen des Kulturprogramms des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim

2015 - „Kleine Gefäße. Arbeiten von Moritz Stotzka“

16.11.2016– 28.04.2017

CAFETERIA CLUBHAUS

Wilhelmstr. 30 - 72074 Tübingen Mo – Fr: 8 – 17 Uhr Vernissage: Mi, 16.11.2016, 20 Uhr Einführung: Frido Hohberger Musik: Lukas Rein

2016 - „Daniela Wörnle. [Un]sichtbares“

2016 - DSW-Plakatausstellung „Wie ge-wohnt“

Teil 3

Bilanz

3

Aktiva €

31.12.2016

1.1.2007

€

T€

60.305,00

34

A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken

100.902.495,73

79.327

279.543,00

205

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

7.720.961,56

6.151

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

2.350.756,27

2. Technische Anlagen und Maschinen

111.253.756,56

2.201

595.173,89

508

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

514.333,84

2. Waren

80.840,05

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

364.511,74

2. Sonstige Vermögensgegenstände

1.325.320,58

III. Wertpapiere IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks C. Rechnungsabgrenzungsposten

106

189 1.689.832,32

2.007

--

5.986

22.054.816,33

3.336

141.140,83

343

135.795.024,93

100.287

Bilanz

Passiva €

31.12.2016

1.1.2007

€

T€

40.339.151,13

40.339

A. Eigenkapital I. Kapitalzuschüsse 1. Land

33.250.653,29

2. Bund

6.266.011,22

3. Sonstige

822.486,62

II. Rücklagen 1. Allgemeine Rücklagen

3.452.462,21

2. Zweckgebundene Rücklagen

45.110.680,41

III. Bilanzgewinn B. Sonderposten für Investitionszuschüsse

2.597 48.563.142,62

15.781

3.234.592,93

763

10.345.421,94

6.308

1.754.639,76

13.506

C. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen

4.446,95

2. Sonstige Rückstellungen

1.750.192,81

D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

22.468.597,46

14.013

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1.646.633,90

2.596

3. Sonstige Verbindlichkeiten

4.907.365,72

E. Rechnungsabgrenzungsposten

107

29.022.597,08

3.359

2.535.479,47

1.025

135.795.024,93

100.287

Teil 4

Interview – ein Rück- und Ausblick

4 108-114

Interview

Viel erreicht und noch viel vor Im Interview: Oliver Schill, Geschäftsführer des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim

Oliver Schill blickt auf zehn teils turbulente, immer spannende und sehr erfolgreiche Jahre als Geschäftsführer zurück, skizziert zukünftige Herausforderungen und plant Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von über 200 Mio. €.

Name: Oliver Schill Funktion: Geschäftsführer Alter: 49 Ausbildung: Koch, Ingenieur für Lebensmitteltechnologie & Wirtschaftsingenieur Beim StuWe seit: 2005

Herr Schill, seit Herbst 2007 sind Sie Geschäftsführer des damals fusionierten Studentenwerks. Wo lagen die größten Herausforderungen?

Die Hochschulen hatten die Fusion der beiden Studentenwerke Tübingen und Hohenheim initiiert und vorangetrieben. Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war dieser Zusammenschluss jedoch keine „Liebesheirat“ und mit vielen Unsicherheiten verbunden. In einer solchen Situation als neuer Geschäftsführer bei den Beschäftigten dafür zu werben, den Blick nach vorn zu richten und gemeinsam als ein Unternehmen an einem Strang zu ziehen, war nicht immer einfach. Wie bei jeder Fusion hat es einige Zeit gedauert, bis die beiden Studentenwerke nicht nur formal, sondern auch emotional zusammengewachsen sind.

Was bedeutete die Fusion für Sie? Die Fusion war eine immense Aufgabe für mich und gerade in der Anfangszeit waren das Umfeld sowie die Rahmenbedingungen sehr schwierig. Eine Fusion ist nichts Alltägliches, es gibt keine Routinen und Erfahrungswerte, auf die man zurückgreifen kann. Trotzdem musste ich manchmal rasch wichtige Entscheidungen treffen. Ich habe es mir persönlich nicht leicht gemacht und bei der ein oder anderen Entscheidung gezweifelt, ob ich richtig gehandelt habe. Im Rückblick weiß ich, dass nicht alles perfekt gelaufen ist, aber hinterher ist man immer schlauer.

Was lief während des Fusionsprozesses gut und wo gab es Probleme?

Problematisch war sicherlich die lange ungeklärte Frage der Ge-

109

schäftsführung. Die Entscheidung des Verwaltungsrats im Herbst 2007, den bisherigen Geschäftsführer des Studentenwerks Tübingen im fusionierten Unternehmen an anderer Stelle weiter zu beschäftigen, hat viel Sand ins Getriebe gestreut.

Ich selbst habe das universitäre Umfeld in Tübingen anfänglich unterschätzt. Es hat mich überrascht und teilweise auch belastet, wie intensiv die Fusion von der Öffentlichkeit beobachtet und begleitet worden ist. Hier wäre es möglicherweise sinnvoll gewesen, wenn einzelne von mir getroffene Entscheidungen vorab einer breiteren Diskussion zugeführt worden wären.

Sehr positiv habe ich die Haltung vieler Beschäftigten empfunden: Nach anfänglicher Unruhe in der Belegschaft haben sich die allermeisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Situation arrangiert und auch weiterhin sehr gute Arbeit geleistet. Zudem haben mich die Hochschulen unterstützt und mich darin bestärkt, den Fusionsprozess zielorientiert weiter zu verfolgen.

Wie bewerten Sie die Fusion im Rückblick?

Aus heutiger Sicht war die Fusion ein richtiger Schritt. Wir können heute als eines der großen Studierendenwerke im Land Projekte finanziell und personell stemmen, die die beiden früheren Studentenwerke für sich allein wohl nicht geschafft hätten. Nehmen Sie zum Beispiel den jetzigen Bau einer studentischen Wohnanlage in StuttgartHohenheim mit 253 Plätzen. Dieses Bauvorhaben hat ein Investitionsvolumen von 18 Mio. €. Die Bilanzsumme des ehemaligen Studentenwerks Hohenheim betrug insgesamt nur 26 Mio. €. Auch die rechtlichen Vorgaben – von der Allergenkenn-

Interview

zeichnung über die Arbeitssicherheit bis hin zum Tarif- oder Vergaberecht – haben in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Die Umsetzung dieser Vorschriften bedeutet einen gewaltigen Verwaltungsaufwand, wofür wir personell inzwischen gut aufgestellt sind.

Welche Neuerungen gab es mit Ihnen als Geschäftsführer?

Veränderungen gab es viele, ich möchte zwei herausgreifen: Die Mensen sind mittlerweile als eigenständige Profitcenter organisiert, um den Mensaleitern mehr Autonomie und größere Entscheidungsbefugnisse zu geben. Außerdem setzten wir uns die Professionalisierung einzelner Bereiche als strategisches Ziel, indem wir qualifizierte Fachkräfte, etwa im Baubereich oder der Öffentlichkeitsarbeit, einstellten.

Ist die Fusion aus Ihrer Sicht abgeschlossen?

Eine Fusion ist dann abgeschlossen, wenn sie in den Köpfen der meisten Beschäftigten, in den Gremien, bei den Kunden und Geschäftspartnern keine Rolle mehr spielt. Das ist meiner Meinung nach der Fall. Dass wir uns als ein Studierendenwerk begreifen, zeigt sich zum Beispiel bei großen Veranstaltungen wie dem Dies academicus in Hohenheim: Hier ist es selbstverständlich, dass Beschäftigte aus Tübingen, Reutlingen oder Albstadt in Hohenheim aus-

helfen und ihre Kolleginnen und Kollegen bei der Durchführung unterstützen.

Wie sieht Ihre Bilanz nach zehn Jahren Studierendenwerk aus?

Die Studentenwerke Tübingen und Hohenheim waren nicht dafür bekannt, finanziell zu den gut aufgestellten im Land zu gehören. Wir haben es in den vergangenen zehn Jahren geschafft, aus diesen beiden Studentenwerken eine Organisation zu formen, die heute eine wirtschaftlich führende Position innerhalb der Studierendenwerke in Baden-Württemberg einnimmt.

Wenn ich auf die Fülle an Projekten zurückblicke, die wir in der vergangenen Dekade gestemmt haben, bin ich stolz darauf, was wir alles geleistet haben. Hier gilt mein Dank ausdrücklich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben mit ihrem Engagement dafür gesorgt, dass wir unsere Leistungen weiterhin anbieten und sogar ausbauen konnten, während im Hintergrund tiefgreifende Umstrukturierungsprozesse nach der Fusion vonstatten gingen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine außerordentliche Leistung.

Welche konkreten Verbesserungen haben Sie für die Studierendenschaft insgesamt erreicht?

Wir haben unser Beratungsangebot in der Fläche ausgebaut. So gibt es

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Interview

»Viele Studierendenwerke in Deutschland stehen vor dem Dilemma, dass die Studierendenzahlen steigen, während die soziale Infrastruktur in diesem Maße nicht mitgewachsen ist.«

beispielsweise an allen Hochschulstandorten BAföG-Sprechstunden.

Zudem kooperieren wir in vielen Städten mit psychotherapeutischen Beratungsstellen, an die sich die Studierenden vor Ort wenden können, wenn sie Probleme haben. Für alle Studierenden und Beschäftigten in der Hochschulregion gibt es ein einheitliches hochschulübergreifendes Chipkartensystem, sodass auch ein Student aus Sigmaringen in Tübingen in der Mensa zum Studierendenpreis essen kann. Dank der Anschluss-Semestertickets können Studierende günstig öffentliche Verkehrsmittel auch in einem anderen Verkehrsverbund nutzen als in jenem, in dessen Gebiet ihre Hochschule liegt. Und ich bin stolz auf unser Onlineangebot. Nur wenige Studierendenwerke in Deutschland können eine so moderne und umfangreiche Webseite vorweisen, über die sich die Studierenden umfassend informieren können.

Richten wir den Blick nach vorn: Was hat für Sie derzeit oberste Priorität?

Durch die Sanierung der Mensa Wilhelmstraße in Tübingen fallen auch die Büroflächen für rund 35 Beschäftigte weg und die Unterbringungsfrage ist weiterhin nicht geklärt. Das hat für mich derzeit oberste Priorität. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen ein adäquates Arbeitsumfeld, um ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen zu können.

Welche Herausforderungen muss das Studierendenwerk in den nächsten Jahren meistern?

Viele Studierendenwerke in Deutschland stehen vor dem Dilemma, dass die Studierendenzahlen steigen, während die soziale Infrastruktur in diesem Maße nicht mitgewachsen ist. Gleichzeitig nimmt der Anteil an öffentlicher Bezuschussung weiter ab, sodass der wirtschaftliche Druck auf die Studierendenwerke steigt, damit sie ihre Leistungen weiterhin gut und günstig anbieten können.

Wo sehen Sie die drängendsten Probleme?

Die Wohnraumsituation ist in vielen

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Städten angespannt, auch in Stuttgart und Tübingen. Es ist daher dringend nötig, bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu schaffen und so den Wohnungsmarkt zu entlasten. Hierfür benötigen wir die Unterstützung der Politik, die Grundstücke zu günstigen Konditionen bereitstellt und Genehmigungen erteilt.

Vor zentralen Herausforderungen stehen wir auch in der Hochschulgastronomie. Nahezu alle unsere hochschulgastronomischen Einrichtungen weisen inzwischen einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Wir schätzen diesen derzeit auf rund 100 Mio. €. Unser Ziel muss es sein, gemeinsam mit dem Land die Attraktivität der Mensen und Cafeterien an heutige Standards heranzuführen.

Das Studierendenwerk bekommt derzeit rund 3,4 Mio. € als jährliche Finanzhilfe vom Land. Zusätzlich erhielt es in den letzten zehn Jahren Projektzuschüsse in zweistelliger Millionenhöhe. Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar.

Doch wir planen für die nächsten Jahre weitere Projekte mit einem Volumen von über 200 Mio. € (s.

S. 112-114). Das wird nicht ohne finanzielles Engagement durch das Land funktionieren.

Wie muss sich das Studierendenwerk aufstellen, um zukunftsfähig zu bleiben?

Die Digitalisierung schreitet voran.

Daher müssen wir das Thema jetzt offensiv angehen und die nötigen Strukturen dafür schaffen, damit wir später dieser Entwickung nicht hinterherlaufen. Damit verbunden sind unter anderem die Änderung von Arbeitsabläufen und die Schulung der Beschäftigten. Generell werden sich die Anforderungen der Studierenden an unsere Leistungen immer wieder ändern und wir müssen flexibel bleiben. Deshalb ist es notwendig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem solchen Wandel mitzunehmen. Sie dürfen diese Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern sollen sie als Chance begreifen, damit sie auch weiterhin Spaß an ihrer Arbeit haben.

Ausblick

20 17

Anstehende Bauprojekte

Tübingen

Technische Sanierung Mensa Morgenstelle

Zur Leistungssteigerung und Kosteneinsparung erfolgt eine Sanierung der technischen Anlagen. Bauherr ist das Land Baden-Württemberg.

Investitionsvolumen: ca. 4,8 Mio. € Projektstart: 09/2017 Bauzeit: ca. 1 Jahr

20 17

Hohenheim

Studentenwohnheim Egilolfstraße 41, 43, 45

20 18

Hohenheim

Umbau GENOGästehaus zum Wohnheim, Welfenstraße

20 18

Tübingen

Generalsanierung Mensa Wilhelmstraße

Das Studierendenwerk realisiert derzeit mit dem Bau eines Wohnheims mit 253 Plätzen sein größtes Bauvorhaben. Spatenstich war Ende Juni 2017.

Das Gästehaus der GENO-Akademie, welches das Studierendenwerk 2016 gekauft hat, soll zu einem Wohnheim umgebaut werden.

Die Generalsanierung der Mensa Wilhelmstraße ist derzeit größtes Projekt im Arbeitsbereich des Studierendenwerks mit weiteren Teilprojekten. Bauherr ist das Land Baden-Württemberg.

Investitionsvolumen: ca. 18 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 4,8 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 50 Mio. €

Projektstart: 06/2017

Projektstart: 01/2018

Bauzeit: ca. 15 Monate

Bauzeit: ca. 10 Monate

Projektstart: Interimsmensa: Ende 2018 Mensasanierung: Anfang 2019 Bauzeit: ca. 3 Jahre

112

Ausblick

20 19

Tübingen

Neubau Boarding House

20 19

Tübingen

Neubau Leibniz-Kolleg

20 19

Hohenheim

Neubau studentische Wohnanlage Fruwirthstraße

Zur Unterbringung von Wissenschaftlern und Studierenden beabsichtigt das Studierendenwerk ein Boarding House auf dem Schiebeparkplatz in Tübingen für 120 Personen zu bauen.

Ebenfalls auf dem Schiebeparkplatz in Tübingen soll das Leibniz Kolleg neu entstehen. In dieser Fortbildungsstätte sollen rund 90 Kollegiaten untergebracht werden.

Im Rahmen der Masterplanung der Uni Hohenheim wurde ein weiteres Baufeld für die Errichtung eines Wohnheims mit 90-100 Plätzen definiert.

Investitionsvolumen: ca. 14,3 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 8,5 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 8,5 Mio. €

Projektstart: 2019/2020

Projektstart: 2019/2020

Projektstart: 2019

Bauzeit: ca. 18 Monate

Bauzeit: ca. 18 Monate

Bauzeit: ca. 15 Monate

20 20

20 20

20 20

Reutlingen

Generalsanierung Mensa Reutlingen

Rottenburg

Neubau Mensa Rottenburg

Hohenheim

Innensanierung Schwerzstraße 2 und 3

Nach über 40 Jahren Betrieb steht eine Generalsanierung der Mensa Reutlingen an. Geplant ist eine vollständige Umstrukturierung innerhalb des Landesgebäudes.

Aufgrund des starken Wachstums der Hochschule Rottenburg ist die dortige Mensa zu klein und es soll eine neue Mensa gebaut werden.

Bauherr ist das Land BadenWürttemberg.

Die Wohnheime in der Schwerzstraße 2 und 3 sollen innen saniert werden. Eine äußerliche energetische Ertüchtigung erfolgte bereits 2007.

Investitionsvolumen: ca. 21 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 5 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 10 Mio. €

Projektstart: 2020

Projektstart: 2020

Projektstart: 2020

Bauzeit: ca. 3 Jahre

Bauzeit: ca. 2 Jahre

Bauzeit: ca. 2 Jahre

113

Ausblick

20 21

Tübingen

20 21

Hohenheim

20 21

Tübingen

Sanierung oder Neubau der Kita Egilolfstraße

Verwaltungsgebäude für das Studierendenwerk

Das in die Jahre gekommene Wohnheim in der Pfrondorfer Straße mit 67 Plätzen soll einem Neubau für 100 Studierende weichen.

Die Kindertagesstätte in der Egilolfstraße 37 ist sanierungsbedürftig. Daher gibt es Überlegungen eines Neubaus auf dem jetzigen Grundstück. Gespräche mit der Stadt stehen noch aus.

Die Unterbringung der Verwaltung des Studierendenwerks ist noch immer nicht geregelt. Gegenwärtig werden verschiedene Standorte geprüft.

Investitionsvolumen: ca. 8 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 6 Mio. €

Investitionsvolumen: ca. 9 Mio. €

Projektstart: 2021

Projektstart: 2021

Projektstart: 2021

Bauzeit: ca. 15 Monate

Bauzeit: ca. 2 Jahre

Bauzeit: ca. 2 Jahre

20 ??

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20 ??

Neubau studentische Wohnanlage Pfrondorfer Straße

Albstadt, Sigmaringen, Trossingen

Erweiterung/ Sanierung der Mensen

Die Mensen/Cafeterien in Albstadt, Sigmaringen und Trossingen weisen ebenfalls Erweiterungs-/Sanierungsbedarf auf.

Teilweise wurden die Bedarfe bereits anerkannt.

Investitionsvolumen: insgesamt ca. 12-15 Mio. € für alle drei Projekte Projektstart: offen Bauzeit: offen

Tübingen

Hohenheim

Generalsanierung Wohnheime Fichtenweg 1/1 und 1/2

Generalsanierung Mensa Hohenheim

Als letzte Gebäude im Studentendorf WHO ist für die Wohnheime Fichtenweg 1/1 und 1/2 eine Generalsanierung geplant.

Nach der Erweiterung der Mensa Hohenheim im Jahr 2016/2017 ist auch eine Generalsanierung des Bestandsgebäudes geplant, das sich in Landesbesitz befindet.

Investitionsvolumen: ca. 6,1 Mio. €

Investitionsvolumen: mind. 15 Mio. €

Projektstart: offen

Projektstart: offen

Bauzeit: ca. 15 Monate

Bauzeit: offen

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Impressum Herausgeber: Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim Anstalt des öffentlichen Rechts Wilhelmstraße 15 72074 Tübingen Telefon: (07071) 29-73822 E-Mail: info@sw-tuebingen-hohenheim.de Webseite: www.my-stuwe.de V.i.S.d.P.: Oliver Schill Konzeption: Markus John, Nicole Lang, Simon Leimig Textredaktion: Nicole Lang Bildredaktion: Markus John, Simon Leimig Gestaltung und Layout: Markus John Bildnachweise: Alle Bilder Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim oder kennzeichnungsfrei mit Ausnahme von: S. 10: NSC Photography / Shutterstock.com S. 15: koosen / Shutterstock.com S. 20: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg S. 21: Universität Tübingen, Fotograf Ulrich Metz S. 54: goodluz / Shutterstock.com S. 63: DSW / Jan Eric Euler