MUSIKFREUNDE Februar 2024

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MUSIKFREUNDE FEBRUAR 2024

Sorgfalt und Ekstase KIRILL PETRENKO


Afternoon Tea im Grand Hotel Wien

C KIMICHA

Genießen Sie die zeitlose Tradition des Afternoon Tea im Rosengarten Café Von 14:00 bis 17:00 Uhr jeden Freitag, Samstag und Sonntag Begleitet von Live-Klaviermusik, die Ihre Sinne verwöhnt. Um das beste Erlebnis zu gewährleisten, bitten wir unsere Gäste, einen Tisch im Voraus zu reservieren. Erleben Sie mit uns exquisite Tees und köstliche Leckereien in einem charmanten Ambiente Wir freuen uns darauf, Sie zu einem unvergesslichen Teeerlebnis begrüßen zu dürfen. 55,- EUR pro Person Reservierung Tel +43 1 515 80 1929 I Email rosengarten@grandhotelwien.com


MUSIKFREUNDE

Inhalt

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Sorgfalt und Ekstase Kirill Petrenko

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Vom Glück singen Diana Damrau

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„Es darf nicht kopflastig klingen!“ Franz Welser-Möst im Gespräch

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Dirigieren auf Augenhöhe Karina Canellakis

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Aufgeklärter Regent im Reich der Töne Jewgenij Kissin

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Heraus aus dem Schattendasein Antoine Tamestit verhilft der Bratsche zu neuer Popularität

30 England als Schule der Freiheit Cornelius Obonya im Gespräch 34

Seelenreise Axelle Fanyo

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Hören und zuhören Christian Tetzlaff

Standards 3 Editorial 29 Alla breve 43 Kalendarium Februar 50 Preludio 52 Vorschau März


ANTONIO PAPPANO Accademia Nazionale di Santa Cecilia

MOTIV: BUS.GROUP DESIGN: OFF OFFICE

Orchesterkonzert I LUIGI BOCCHERINI / LUCIANO BERIO AMILCARE PONCHIELLI VICTOR DE SABATA OTTORINO RESPIGHI So. 24.03. / So. 31.03. Dirigent ANTONIO PAPPANO Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia Orchesterkonzert II HECTOR BERLIOZ BOHUSLAV MARTINŮ Di. 26.03. / Sa. 30.03. Dirigent JAKUB HRŮŠA Viola PINCHAS ZUKERMAN Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia

Chorkonzert GIUSEPPE VERDI: Messa da Requiem Mo. 25.03. / Fr. 29.03. Dirigent ANTONIO PAPPANO Orchestra e Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia Bachchor Salzburg Sopran MASABANE CECILIA RANGWANASHA Mezzosopran JUDIT KUTASI Tenor JONAS KAUFMANN Bass MICHELE PERTUSI tickets@osterfestspiele.at · osterfestspiele.at Festspiel-Mäzenin ALINE FORIEL-DESTEZET

22.3. – 1.4.2024


MUSIKFREUNDE

Editorial

Liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde! Wonnemonat Februar? Gemeinhin gilt ja der Mai als Monat der Freuden. Doch unser Programm zeigt, dass auch der Februar eine ganze Fülle an Glücksmomenten bereithalten kann, die die kalte Jahreszeit spielend kompensieren. Herausragende Ereignisse sind zweifellos die Konzerte der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko, der von Wien, wo er studierte, in die Welt hinauszog. Bereits 2015 designiert, trat er 2019 die Nachfolge von Sir Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker an. In einem Beitrag für diese Ausgabe beschreibt der deutsche Schriftsteller Albrecht Selge auf sehr persönliche Weise, was diese besondere Verbindung seither ausmacht. Was es bedeutet, mit einem Orchester eine Beziehung einzugehen – diese Frage stellt sich auch unsere FokusKünstlerin Karina Canellakis immer wieder. Im Februar wird sie das zweite von insgesamt fünf Konzerten in dieser Saison dirigieren. Beim Konzert mit dem London Philharmonic Orchestra, dessen Erste Gastdirigentin sie ist, kommt auch Geigenvirtuose Christian Tetzlaff ins Spiel, den sie als ausgebildete Geigerin seit vielen Jahren bewundert. Christian Tetzlaff können Sie am 1. Februar auch als Kammermusiker erleben, als Primarius des nach ihm und seiner Schwester benannten Tetzlaff Quartetts. Gleichzeitig tritt an diesem Tag Jewgenij Kissin im Großen Musikvereinssaal vor seine Fangemeinde, die ihm nun schon seit dreißig Jahren die Treue hält.

Zu den weiteren Publikumslieblingen, auf die ich mich im Februar freue, gehören Lisa Batiashvili, Gautier Capuçon, Diana Damrau, Maria João Pires, Antoine Tamestit und Daniil Trifonov. Ans Herz legen möchte ich Ihnen aber auch das Konzert der Wiener Philharmoniker am 23. Februar, in dem unter anderem Arnold Schönbergs Variationen für Orchester, op. 31, erklingen werden. Franz Welser-Möst, der dieses Konzert dirigieren wird, sagt im Interview in dieser Ausgabe: „Man sollte den Menschen sagen: Vergessen Sie den Begriff Zwölftonmusik, der ist unwichtig, sondern haben Sie Freude an den Variationen! Variationen sind im Grunde musikalische Spielereien, Ausdruck und Charakter ändern sich ständig – die 6. Variation zum Beispiel besitzt wirklich etwas Leichtes, Spielerisches.“ Ich wünsche Ihnen einen Februar voller musikalischer Freuden! Ihr

Stephan Pauly

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SORGFALT UND EKSTASE

Foto: Stephan Rabold

Intensität durch Distanz: Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker musizieren in beglückendem Austausch. Bei zwei Konzerten im Musikverein kommt das Wiener Publikum in den Genuss dessen, was der Berliner Autor und Konzertgänger Albrecht Selge kontinuierlich beobachtet. 4


SORGFALT UND EKSTASE

Sorgfalt und Ekstase Kirill Petrenko Wer die Berliner Philharmoniker und Kirill Petrenko erlebt, der macht Bekanntschaft mit dem Staunen. Denn nichts anderes als staunenswert ist die tiefe Vertrautheit des Orchesters und seines Chefdirigenten im nunmehr fünften Jahr ihrer Partnerschaft; dabei begann diese Verbindung ja so nebulös, dass die Berliner Spatzen noch heute neugierige Fragezeichen vom goldenen Dach der Philharmonie pfeifen. Bemerkenswert bis stupend kann aber auch die Begegnung mit Musik sein, die man möglicherweise gar nicht sehr schätzte, bis man sie einmal von Petrenko dirigiert hörte. Aber was heißt „man“? Sprechen wir’s aus: Exakt so ging es mir einmal ganz persönlich, als ich vor sieben Jahren ein Tourneekonzert des Orchesters der Bayerischen Staatsoper hörte, die zu jener Zeit noch von Petrenko geleitet wurde. Damals stand die „Sinfonia domestica“ von Richard Strauss auf dem Programm. Und ich war der festen Überzeugung, dass ich dieses Stück nicht leiden kann. Peinlich schien mir (und, zugegeben, scheint mir noch immer) die Kluft zwischen der überbordend-pompösen Klangsprache des Riesenorchesters und dem privaten Sujet dieser Programmmusik: Haushaltssache Strauss mit Gattenliebe und

Gattenrabatz, mit Verwandtschaftsgeschnatter und wohlig schaukelndem Baby in einer Wiege aus über sechzig Streichern. Quasi symphonische Dichtung „Ein Pantoffelheldenleben“. Dann aber geschah das Unerwartete: Die verdächtige „Domestica“ gefiel mir auf einmal. Und zwar nicht nur als „guilty pleasure“ an der ja unbestreitbaren Überfülle von orchestralem Klangreiz, sondern ganz offenbar dank Petrenkos so intensivem wie strukturierendem Dirigat: weiteste Bögen, vollkommen durchdachte Linien, die in glasklare Explosionen führten. Sorgfalt und Ekstase. Das ominöse „Programm“ vergaß ich dabei komplett. Und bin auch seither mehr denn je der festen Überzeugung, dass jeder Hörer das Recht hat, sich bei einer Symphonischen Dichtung (d.h. einem Orchesterstück auf einen außermusikalischen Gegenstand, wie sie z.B. Liszt oder Smetana schufen) sein eigenes Programm zu machen. Der Ruf, er habe ein Faible für Prachtschinken und Protzbrocken, eilte Kirill Petrenko voraus, als die Berliner Philharmoniker ihn in einer denkwürdigen Abstimmung am 22. Juni 2015 zu ihrem neuen Chefdirigenten wählten. Vorausgegangen war sechs Wochen zuvor ein ergebnisloses erstes Marathon-Konklave, über dessen Details bis

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SORGFALT UND EKSTASE

Warum passt das nun so gut, wie es passt? Vielleicht, weil Kirill Petrenko selbst schon fast so international ist wie das Orchester mit Mitgliedern aus aller Welt? Denn was Petrenko und die Berliner Philharmoniker, die scheinbar holterdipolter zusammenfanden, verbindet, ist das Gegenteil von Holterdipolter: niemals hohle Show, sondern wirkliche Symbiose. Mittlerweile geht die musikalische Intimität so weit, dass Petrenko – normalerweise dirigentisch hoch engagiert – beispielsweise bei einer Mozart-Symphonie mit einem einzigen Schulterheben oder Kopfnicken ein legeres Signal gibt. Lächelnd, gelöst. Warum passt das nun so gut, wie es passt? Vielleicht, weil Kirill Petrenko selbst schon fast so international ist wie das Orchester? Dessen Mitglieder kommen aus BerlinSpandau und aus Spanien, aus Friedenau und aus Finnland, Austria und Australien, Japan und Kanada, der Türkei, Israel, Belarus, Lettland, Serbien, China und Venezuela und sogar aus Böblingen und Gräfelfing … Wir brauchen uns hier nicht in geographische Einzelheiten zu verzetteln, aber Kirill Petrenko stammt nun mal aus Omsk und aus Vorarlberg und mittlerweile längst auch aus Wien und Meiningen und Tel Aviv und München und eben Berlin – lauter wichtige Stationen seiner Biographie. Bedeutender noch ist die vollkommene Gewissenhaftigkeit in Petrenkos Arbeit, die mittlerweile das Berliner Publikum kennt und die auch das Orchester offenbar beglückt und motiviert. Diese Akribie ist aber frei von aller Kopflastigkeit, sie ist ausgesprochen sinnlich. Und die Sinnlichkeit wiederum kommt ohne oberflächliche Heroik aus. Petrenko ist ein völlig unheroischer Dirigent, auch der Begriff „Maestro“ scheint bei diesem bescheiden wirkenden Musiker nicht angebracht. Dass er für seine fünfte Berliner Saison das Leitmotiv „Heroes“ wählte, ist da kein Widerspruch, sondern im fragenden, suchenden Sinn zu verstehen.

heute diskretes Schweigen herrscht; die Berliner Philharmoniker können nicht nur Fülle des Wohllauts, sondern auch gesammeltes Schweigen. Doch während damals noch Kaffeesatzleser und Scherbenversteher Krisen-Analysen formulierten, ging Petrenko aus einem zweiten Wahlgang als Gewinner hervor, und das, obwohl er die Philharmoniker zuvor nur selten dirigiert hatte. Man wunderte sich, und doch leuchtete es unmittelbar ein. Es war paradox. Vier spannungssteigernde Jahre waren dann noch auszuharren, bis Petrenko 2019 sein Berliner Amt antrat. Und wenn sich bei näherem Hinhören mancherlei Schinkenpracht und Brockenprotz doch als faszinierende Kunst herausstellen sollte, so bleibt schon festzuhalten, dass sich unter Petrenkos Berliner Dirigaten erhebliche Raritäten fanden. Da gab es großbesetzte Weltwerke aus den Jahren vor und nach 1900, die auch für einige langjährige Berliner Philharmoniker verblüffende Neubekanntschaften dargestellt haben dürften, und fürs Publikum erst recht: die Vierte Symphonie von Franz Schmidt etwa. Oder die „Asrael“- und später auch die „Lebensreife“Symphonie von Josef Suk. Letztere, uraufgeführt 1918, stand zum allerersten Mal überhaupt bei den Berlinern auf dem Programm. Doch nicht nur mit solchen großphilharmonischen Prunkfaszinosa nahmen und nehmen Petrenkos Konzerte für sich ein, sondern auch mit erlesenen Filigranpreziosen. Bewundernswert die suggestive Gestik, mit der Petrenko einmal in György Ligetis „Lontano“ feinste Klänge quasi in die Luft zu schieben verstand. Und ihn so feinnervige Musik wie die von Karol Szymanowski oder Henri Dutilleux dirigieren zu erleben verspricht höchstes Glück.

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SORGFALT UND EKSTASE

Foto: Monika Rittershaus

Montag, 19. Februar 2024

Geradezu legendär ist Petrenkos Reserviertheit gegenüber öffentlicher Rede, seine Abstinenz von Interviews und dergleichen. Was nicht heißt, dass er ein verkauzter Dauerschweiger wäre! Bei der Pressekonferenz zu seiner ersten Saison als Chefdirigent erzählte er den Anwesenden, dass er einst bei seinem ersten Auftritt mit den Philharmonikern „wie ein Angsthase hereinspaziert“ sei. Davon kann wohl keine Rede mehr sein. Dennoch kündigten in der gleichen Pressekonferenz Dirigent und Orchestervertreter auch an, man wolle beim „Sie“ bleiben. Das zeitgeistgemäße Duzen mit den Vorgängern Claudio Abbado und Simon Rattle sei „nicht immer hilfreich“ gewesen. Manchmal kann eben auch und gerade Distanz Intensität schaffen. Auf seine eigene Weise jedoch ist Petrenko – quasi auf spiegelbildliche Weise wie sein befreundeter Kollege Vladimir Jurowski, der sehr gern und stets klug öffentlich spricht – ein grandioser Kommunikator. Nur eben durch Gestik, durch Gestaltung von Klang. Kirill Petrenko spricht zu uns. In jedem Konzert. Und wir können (das musikalische Berlin möge mir verzeihen, dass ich für es spreche) ihm gar nicht genug zuhören. So, wie die Berliner Philharmoniker es tun, fast, als sei es so schon immer gewesen.

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko I Dirigent Lisa Batiashvili I Violine Franz Liszt Les Préludes. Symphonische Dichtung, S. 97 Karol Szymanowski Konzert für Violine und Orchester Nr. 1, op. 35 Richard Strauss Symphonia domestica, op. 53

Dienstag, 20. Februar 2024 Henri Dutilleux Symphonie Nr. 1 Béla Bartók Der holzgeschnitzte Prinz. Ein Tanzmärchen, op. 13

Albrecht Selge

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VOM GLÜCK SINGEN

Foto: Simon Fowler

Es sind seit je nur die Größten unter den Sängerinnen und Sängern, die Liederabende im Großen Musikvereinssaal geben. Diana Damrau gehört unbedingt dazu. Am 14. Februar singt sie, begleitet von Helmut Deutsch, vom Glück in allerlei Farben. 8


VOM GLÜCK SINGEN

Foto: Shirley Suarez

Vom Glück singen Diana Damrau Ach, das Glück! Jetzt wird es wieder millionenfach gewünscht und beschworen als Hoffnungsformel zum neuen Jahr: Viel Glück! Glücksbringer suchen das Begehrte fassbar zu machen, Kleeblatt, Schweinderl, Rauchfangkehrer. Aber macht es wirklich glücklich, das Glück? Und überhaupt: Was wäre es, und wo zu finden? „Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück“, heißt es bei Schubert. Bei Schumann lockt es von Weitem: „Es redet trunken die Ferne/ Wie von großem, künftigem Glück.“ Oder es erstrahlt als Gewissheit, so in „Frauenliebe und Leben“: „Das Glück ist die Liebe,/ Die Lieb ist das Glück.“ Die Musik hat alle Farben für das Schillernde des Glücks – mehr noch als das Wort. Man kann von Glück sagen, dass sich vom Glück so wunderbar singen lässt. Diana Damrau wird es am 14. Februar zeigen, mit allen Facetten feinster Gesangskunst. Ihr Liederabend, begleitet von Helmut Deutsch, kreist ums Glück: Liebesglück, gewonnen und verloren, in „Frauenliebe und Leben“, Schaffensglück und Schatten beim Traumpaar Robert und Clara Schumann, sonniges Lebensglück, „la felicidad“, in Liedern aus Spanien.

Beim Gespräch für die „Musikfreunde“ ist freilich erst einmal von einem anderen Glück die Rede. Kurz und windig ist das Telefonat – es kann gerade nicht anders sein beim dichtgefüllten Kalender der vielgefragten Sängerin –, aber auch wenn es winterlich kalt ums Handy pfeift, strahlt die Freude durch den Hörer: Bei einer „Fledermaus“-Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper singt Diana Damrau erstmals die Rosalinde – pures Glück, wie sie sagt, schon bei den Proben. „Es macht so einen unglaublichen Spaß. Wir sind ein tolles Team, die Synapsen zünden wie ein Feuerwerk, die Einfälle sprühen nur so! Barrie Kosky macht das genial, als Regisseur ist er wie ein Kollege – einfach herrlich! Natürlich bedeutet es präziseste Arbeit. Operette ist vielleicht das Schwerste überhaupt im Musiktheater, man hat den gesprochenen Dialog, es braucht exaktes Timing, es ist Ensemblearbeit. Aber gerade die macht mir so große Freude! Ich hab’ lange genug als sterbende Wahnsinnige auf der Bühne gelitten“, sagt sie mit herzerfrischender Fröhlichkeit. „Und jetzt geht’s mal gemeinsam.“ Ein Modell auch, wie sie findet, fürs große Ganze in unserer krisengeschüttelten Zeit: „Es geht einfach nur gemeinsam!“

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VOM GLÜCK SINGEN Als sterbende Wahnsinnige fesselte Diana Damrau zuletzt auch in Wien, an der Staatsoper, in der Titelpartie von Donizettis „Anna Bolena“; als Lucia, Inbild der Koloraturen-funkelnden Umnachtung, faszinierte sie an der Met, an der Scala, in London und München – und noch länger wird die Liste der prominenten Stationen, wenn man ihren Weg als Violetta Valéry verfolgt, als in Schönheit sterbender Traviata. Das Portfolio ihrer Opernrollen ist beeindruckend groß: Im Koloraturfach, dann mehr und mehr auch in herausragenden Partien des lyrischen Fachs und des Belcanto wurde Diana Damrau weltberühmt. Mozart blieb ein Fixstern – an der Met bezauberte sie als Pamina wie als Königin der Nacht –, und auch Richard Strauss hatte immer wieder das genau Passende für sie, angefangen von der Zerbinetta, mit der sie 2005 an der Met debütierte, bis jüngst zur Gräfin in „Capriccio“. 2022 gab Diana Damrau, Bayerische Kammersängerin, damit ihr Rollendebüt in München. Und nun endlich – nach vielen früheren Auftritten als Adele – die Rosalinde in der „Fledermaus“. Man kann es mitempfinden, das Operettenglück nach all dem tragischen Ernst. Seele und Kehle sehnen sich nach der Entlastung durch Ironie. Es kann so befreiend sein, auch mal offen verlogen sein zu dürfen – gerade für jemand, der sich so aufs berührende Gefühl versteht wie Diana Damrau. „O je, o je, wie rührt mich das, o je, o je …“ Nie war das Verlogene verlockender als bei Johann Strauß.

„Frauenliebe und Leben“ entstand im Sommer 1840, gerade zu der Zeit, als endlich vor Gericht der Weg frei wurde für die Eheschließung von Robert und Clara. Am 12. September 1840 heirateten sie. Zur Hochzeit schenkte Robert Schumann seiner jungen Frau die „Myrthen“, seinen Liederzyklus Opus 25, der mit der „Widmung“ beginnt: „Du meine Seele, du mein Herz …/ Mein Himmel du, darein ich schwebe,/ Mein guter Geist, mein bessres Ich!“ Diana Damrau stellt dieses Liebesbekenntnis dem Zyklus „Frauenliebe und Leben“ voran. Zugleich schließt die „Widmung“ stimmig einen ersten Liedblock, in dem beide in ihren Liedern singen, Robert und Clara. Mit dem „Liebesfrühling“, 1841 gedruckt, traten sie ja sogar Seite an Seite als Liedkomponisten an die Öffentlichkeit. Robert hatte seine Frau ausdrücklich dazu ermutigt („Oh tu es, Klärchen!“) – aber er behielt schon rein zahlenmäßig die Oberhand mit zehn Kompositionen gegen drei von ihr. War das Miteinander also auch ein Gegeneinander? So drastisch wird man es nicht sagen wollen, aber im weiten Feld der Liebe zeigt sich bei diesem „Künstler-Traumpaar“ (Diana Damrau) eine enorme Spannung zwischen Verschmelzung und Abgrenzung. „Als Frau interessiert mich natürlich besonders, was Frauen in den verschiedenen Epochen geleistet und künstlerisch hervorgebracht haben“, sagt Diana Damrau, die ihr Faible für Claras Lieder schon zu Studienzeiten entdeckte. Im Großen Musikvereinssaal stößt diese Liebe übrigens auf besondere Resonanz. Gleich nebenan finden sich auch Autographe von ihr: Kompositionen von Claras Hand neben solchen von Robert, bewahrt im Archiv des Musikvereins.

In Wien, bei ihrem Liederabend im Großen Musikvereinssaal, werden wieder ganz andere Stimmungswelten geöffnet, echte Rührung und das ungebrochene Gefühl von Liebe und Schmerz in „Frauenliebe und Leben“. Dass Robert Schumann hier wundervollste Liedpoesie geschaffen hat, steht außer Frage. Aber die Texte? Schon Schumanns Tochter Eugenie bekam von einer jungen Sängerin zu hören: „Ihres Vaters Musik ist unsterblich – ,Frauenliebe und Leben‘ singt man heute noch mit derselben Wonne wie in alten Zeiten, aber Chamissos Worte, ,Er, der Herrlichste‘, ,Holde Lippen‘, ,Ich will dir dienen‘, ,Niedre Magd‘, nein, die kann man nicht mehr singen.“ Diana Damrau kennt die Einwände, sie weiß selbstverständlich, dass diese Liedtexte als „zu altmodisch oder zu sexistisch oder einfach nicht emanzipiert genug“ gelesen werden können – aber sie selbst, sagt sie, sehe es eigentlich ganz anders. „Wir bewegen uns hier in der musikalisch-literarischen Epoche der Romantik, es geht um tiefe, echte Gefühle und um die volle Hingabe in Liebe. Die Bereitschaft, ganz auf den Partner einzugehen, erfordert natürlich von der Gegenseite das Gleiche. Dann entsteht – aus dem Respekt voreinander – eine Beziehung auf Augenhöhe.“ So gesehen, so gehört muss die „niedre Magd“ auch nicht als Positionsbeschreibung im partnerschaftlichen Kontrakt verstanden werden, sondern als Metapher der liebenden Demut. Vice versa gilt es auch für die andere, die männliche Sicht – und wie voll ist die Literatur doch von Liebeslyrik, in der sich der Mann freudig unterwirft!?

Frauenliebe und Leben ganz anderer Couleur stehen im Zentrum des zweiten Programmteils: Feuriges, LoderndLeidenschaftliches aus Spanien. „Dafür schlägt einfach mein Herz!“, bekennt Diana Damrau, und wieder strömen Glückswellen durchs Handy. Woher kommt diese Liebe? „Vielleicht“, lacht sie ins Telefon, „war ich in einer früheren Inkarnation einmal Spanierin!“ Ihre Mutter, erzählt die gebürtige Günzburgerin, habe ihr schon „immer von Spanien vorgeschwärmt. Und dann bin ich ja Reiterin und Tänzerin – ich liebe den Flamenco! Das ist für mich die Verbindung zur Mutter Erde: Urmutter, Urkraft, Temperament, Leben, Feuer!“ Die Komponistennamen, die für diese Welt stehen, heißen Granados, Rodrigo, Turina, Obradors. Nur eine kleine Auswahl, sagt Diana Damrau, könne sie mit nach Wien bringen – „es fällt wahnsinnig schwer, hier auszuwählen, so großartig ist diese Musik. Allein wenn man an ,Chiquitita la novia‘ denkt, das hinreißende Lied von Obradors, mit dem ich diesen Programmteil schließe: Das ist Flamenco in Miniatur, das ist Glut und Witz, Schwelgerisches und ein gewisses Augenzwinkern. Auch der Klavierpart ist fantastisch ausgearbeitet, so richtig partnerschaftlich.“

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VOM GLÜCK SINGEN Mittwoch, 14. Februar 2024 Diana Damrau | Sopran Helmut Deutsch | Klavier Lieder von Robert und Clara Schumann sowie spanische Lieder

Abbildungen: Sammlungen Gesellschaft der Musikfreunde in Wien

Die Musik hat alle Farben für das Schillernde des Glücks – mehr noch als das Wort. Man kann von Glück sagen, dass sich vom Glück so wunderbar singen lässt.

Womit wir bei Helmut Deutsch wären, von dem unbedingt noch die Rede sein muss. Was zeichnet die künstlerische Partnerschaft mit ihm aus? „Vertrauen, unbedingtes Vertrauen“, sagt Diana Damrau sofort. „Er ist eine unglaubliche Stütze, einer, der wirklich, wie er es ja auch in seinem Buch sagt, den Gesang auf Händen tragen kann. Einfühlsam, feinsinnig, auch fordernd. Es ist einfach ein Traum, mit ihm gemeinsam Musik zu machen.“ Am 14. Februar also musizieren sie wieder gemeinsam, diesmal im größtmöglichen Rahmen, im Goldenen Saal. Auf die Frage, wie schwer es sei, in diesen Dimensionen einen feinen, nuancenreichen Liederabend zu geben, antwortete Helmut Deutsch einmal: „Man kann es. Aber man muss es schon können.“ Die beiden können es. Freuen wir uns auf das Glück!

Joachim Reiber

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„ES DARF NICHT KOPFLASTIG KLINGEN!“

„Es darf nicht kopflastig klingen!“ Franz Welser-Möst und die Wiener Philharmoniker wollen im Februar mit dem Farbenreichtum, den impressionistischen Schattierungen und der faszinierend bunten Folge von Charakterstücken betören, die Arnold Schönbergs Variationen für Orchester, op. 31, bilden. Dass das Werk Schönbergs erste groß besetzte Zwölftonkomposition war, tut dabei nichts zur Sache, findet der Dirigent. Herr Welser-Möst, Sie dirigieren die Wiener Philharmoniker im Musikverein bei Aufführungen von Arnold Schönbergs Variationen für Orchester, op. 31, im SchönbergJubeljahr 2024, in dem er 150 Jahre alt geworden wäre. Der Blick in den Kalender zeigt aber auch: Die Musikgeschichte müsste mittlerweile schon dabei sein, sich neu zu justieren, denn im Jahr 1922 hat Arnold Schönberg im Hinblick auf seine damals eben entwickelte Zwölftontechnik den denkwürdigen Ausspruch getan: „Ich habe eine Entdeckung gemacht, durch welche die Vorherrschaft der deutschen Musik für die nächsten 100 Jahre gesichert ist“ …

Ja, weil sie irrtümlich glauben, er wäre gleichzusetzen mit Kakophonie! (lacht) – Aber genau darin liegt die Herausforderung.

Aber wir wollen hier ja beide Schönberg keineswegs am Zeug flicken, sondern ihn im Gegenteil würdigen. Dennoch, besonders viele seiner Werke haben Sie bislang nicht dirigiert, vor allem in Wien nicht … Ich habe schon in meinen frühen Tagen „Verklärte Nacht“ aufgeführt; später, wenn auch noch während meiner Zeit in Norrköping, das Violinkonzert mit Christian Altenburger. Das hat mir viele Augen geöffnet. Vor zwei Jahren kam dann in Cleveland das Klavierkonzert mit Mitsuko Uchida an die Reihe. Aber wenn’s um die Zweite Wiener Schule geht, dann waren mir anfänglich sowohl Alban Berg, überhaupt einer meiner Lieblingskomponisten, als auch Anton Webern einfach näher als Schönberg. Vielleicht bin ich, der ich in den 1970er Jahren begonnen habe, alles an klassischer Musik aufzusaugen, ein bisschen verbildet: durch die damals kursierenden Aufnahmen, die für meine Ohren unglaublich steril waren. Doch dann habe ich Ende der 70er diese LP-Box mit Werken von Schönberg, Berg und Webern gehört, gespielt von den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan. Ich habe noch genau das Cover vor Augen, diese Stufenpyramide in Grün- und Blautönen. Und plötzlich dachte ich: Wahnsinn, das ist eigentlich ganz süffige Musik!

Im Nachhinein ist das natürlich einer der zwiespältigsten Kommentare, die Schönberg je abgegeben hat. Zumal ja auch abstrus ist, dass eine Frage der Technik mit nationalistischen Untertönen aufgeladen wird. Für mich ist erstaunlich, dass jemand, der gerade den Ersten Weltkrieg überstanden hat, ein solches Statement abgibt. Aber wir erleben immer wieder, dass Künstler in einer Blase leben und die gesellschaftlichen und politischen Vorgänge ihrer Zeit manchmal verkennen.

Ganz so schlimm hat sich Schönberg aber nicht getäuscht: Man konnte bald und kann immer noch die Leute auf der Straße fragen, und sie haben eine Meinung zur Zwölftonmusik – vermutlich keine besonders gute, aber der Begriff ist tatsächlich sehr bekannt.

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„ES DARF NICHT KOPFLASTIG KLINGEN!“

Foto: Julia Wesely

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„ES DARF NICHT KOPFLASTIG KLINGEN!“ Arnold Schönberg bietet immerhin viele Anknüpfungspunkte … Ja, zum Beispiel ist das Thema dieser Variationen eine Valse triste, die vierte Variation ist mit „Walzertempo“ überschrieben. Die zweite Variation soll lieblich klingen, sie ist nichts anderes als ein Siciliano im 9⁄8-Takt. Nicht von der Technik her, aber von den Formen her schreibt Schönberg also total traditionell. Die siebte Variation bezieht sich auf Gustav Mahlers siebte Symphonie, das ist eine Nachtmusik, so wie bei Mahler die Sätze zwei und vier. Oder die achte Variation, „Sehr rasch“: Die muss man aus den 1920er Jahren und der Industrialisierung heraus verstehen, als Maschinenmusik – und insofern den entsprechenden Werken von Arthur Honegger, Sergej Prokofjew und vielen anderen verwandt. Und das PrestoFinale ist nichts anderes als eine Schnellpolka, ein Kehraus! Ich habe oft gesagt, Zwölftonmusik sei einfach Spätromantik mit falschen Noten. Auf formaler Ebene ist an diesem Witz mehr als nur ein bisschen Wahres dran.

„Man sollte den Menschen sagen: Vergessen Sie den Begriff Zwölftonmusik, der ist unwichtig, sondern haben Sie Freude an den Variationen! Variationen sind im Grunde musikalische Spielereien, Ausdruck und Charakter ändern sich ständig – die 6. Variation zum Beispiel besitzt wirklich etwas Leichtes, Spielerisches.“

Der Rückgriff auf alte Tanzformen aus der Suite zum Beispiel hat ja überhaupt erst Ideen geliefert, zu welchen rhythmischen Gestalten man die zwölf Töne horizontal und vertikal anordnen könnte und sollte … Richtig. Wir sprechen im Übrigen von einer Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, wo nicht nur in der klassischen Musik, sondern auch in Malerei oder Literatur neue Wege gesucht werden, die in alle verschiedenen Richtungen führen: Neobarock, Neoklassizismus, Spätromantik, Neue Sachlichkeit, Einflüsse des Jazz und vieles mehr. In den Jahren der Weimarer Republik war in Deutschland so gut wie alles möglich, gleichzeitig! Dann wurde das alles auf brutalste Weise zunichte gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat man dann, durch den enormen Einfluss der Frankfurter Schule rund um Adorno, auf vieles arrogant herabgeschaut. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis ein Pierre Boulez in einem Interview über Neue Musik endlich gesagt hat: „Der Baum hat viele Äste.“

Franz Welser-Möst

Im Falle von Alban Berg würden das mittlerweile schon viel mehr Menschen bejahen. Ich bin überzeugt, dass man auch Schönberg und Webern viel mehr aus einem spätromantischen Gestus heraus entwickeln muss, von der klanglichen Seite her. Stimmt schon, Schönbergs Orchestervariationen sind wirklich enorm schwer zu spielen. Aber wir haben uns zu lange damit abgefunden, dass diese Musik auch so schwer klingt – und uns damit begnügt, einen geregelten Ablauf zu gewährleisten. Ich werde nie den Moment vergessen, als in Zürich die erste Orchesterprobe der „Lulu“ nur trocken und steril geklungen hat, bis ich abgebrochen und gesagt habe: „Wissen Sie, das ist nicht hässliche Musik!“ Die Zwölftonmusik hat sehr darunter gelitten, dass sie als hochintellektuell gegolten hat. Aber selbst wenn es vom Komponisten hochintellektuell angelegt sein mag, ist das trotzdem nicht das Problem des Zuhörers – oder sollte es nicht sein!

Um zu Schönbergs Variationen zurückzukehren: Blättert man die Partitur durch, bekommt man schnell den Eindruck, das sei ein hochvirtuoses Konzert für Orchester. Wie behält man den Überblick im Dickicht dessen, was da auf jeder einzelnen Seite zu beachten und zu bedenken ist? Da könnte man doch ewig proben … Sie müssen als Interpret immer, ganz egal bei welchem Stück, Prioritäten setzen. Wenn es allein um die Organisation des Zusammenspiels geht, haben Sie bei dem Stück schon irrsinnig viel zu tun – weil, wie Sie sagen, auf jeder Partiturseite irrsinnig viel los ist. Aber ich stell’ mir dann immer die Frage: Was ist die Botschaft, die der Komponist ans Publikum herantragen will? Das heißt, Sie müssen Entscheidungen treffen, und das heißt zum Beispiel für dieses Werk Schönbergs: Was hat jede Variation für einen Grundcharakter, den ein Zuhörer erkennen soll? Darauf müssen Sie ihr Augenmerk richten. Nehmen Sie nur die

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„ES DARF NICHT KOPFLASTIG KLINGEN!“ Fotos: Arnold Schönberg Center, Wien

Freitag, 23. Februar 2024 Wiener Philharmoniker Franz Welser-Möst I Dirigent Paul Hindemith Konzertmusik für Blasorchester, op. 41 Richard Strauss Symphonische Fantasie aus der Oper „Die Frau ohne Schatten“, AV 146 Arnold Schönberg Variationen für Orchester, op. 31 Maurice Ravel La Valse

helfen, weil sie’s bis dahin schon vergessen haben. Ich sehe deshalb auch das nur als wunderbaren kompositionstechnischen Aspekt und natürlich als Verneigung vor der Vergangenheit. Aber ich würde den Menschen eher sagen: Vergessen Sie den Begriff Zwölftonmusik, der ist unwichtig, sondern haben Sie Freude an den Variationen! Variationen sind im Grunde musikalische Spielereien, Ausdruck und Charakter ändern sich ständig – die 6. Variation zum Beispiel besitzt wirklich etwas Leichtes, Spielerisches. Schönberg, hochintelligent und gebildet wie er war, packt so vieles aus der Musikgeschichte mit hinein, von barocken Tänzen über den Walzer bis zum Impressionismus, aber aus einer spätromantischen Orchesterbehandlung heraus. Worum wir auf der Bühne uns vor allem bemühen müssen, ist: Es darf nicht kopflastig klingen!

Einleitung: Das ist impressionistisch gehalten, da müssen Sie die Farblichkeit in den Vordergrund bringen. Beim erwähnten Siciliano muss die Leichtigkeit eines barocken Tanzes spürbar werden. Von Variation zu Variation muss der grundlegende Ausdruck klar sein und wie Sie den am besten vermitteln. Die musikalische Wunschliste ist immer lang, aber man muss genau beachten, was oben steht und was weiter unten. Ich sage Ihnen offen: Der heutige Musikbetrieb ermöglicht in der Regel nicht so viele Proben, dass es möglich wäre, die ganze Prioritätenliste abzuarbeiten. Die Uraufführung hat ja gezeigt, wie elendslang die ist – ich hätte das nicht hören mögen! (lacht)

Wir können also davon ausgehen, dass Ihre SchönbergAufführung keinen Skandal hervorrufen wird …

Wir müssen noch über das B-A-C-H-Motiv sprechen, diese Hommage an Johann Sebastian Bach, die Schönberg in die Partitur eingearbeitet hat und die vor allem im Finale eine große Rolle spielt.

Der letzte Skandal, den ich erlebt habe, zumindest ein Miniskandal, hat hier im Musikverein stattgefunden, 2005 mit dem Cleveland Orchestra. Vor Mahlers Neunter haben wir die wunderbare Chamber Symphony von Thomas Adès gespielt. Da steht bei einem Flexatoneinsatz eine alte Dame auf, sagt: „So eine Frechheit!“, und geht! Ich musste dann so lachen, das Orchester wusste nicht warum … Das werd’ ich nie vergessen.

Es ist eine Reverenz. Alle, die wie Sie und ich berufsmäßig mit Musik zu tun haben, stürzen sich auf solche Dinge, finden das toll – und es ist Schönberg ja auch großartig gelungen, keine Frage. Nur: Wer im Publikum kann das Motiv erkennen, wer hat vielleicht auch noch absolutes Gehör? Weit über 90 Prozent werden das B-A-C-H nicht identifizieren können. Ich versuche immer, mich in die Lage des Publikums zu versetzen: Was kann mich an einem Stück Musik faszinieren? Schon oft bin ich gefragt worden: Worauf soll ich aufpassen, wo soll ich hinhören? Wenn man dann sagt, da und dort kommt das B-A-C-H, wird das nicht

Das Gespräch führte Walter Weidringer.

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DIRIGIEREN AUF AUGENHÖHE

Fotos: Marco Borggreve

Ihr Debüt bei der Gesellschaft der Musikfreunde mit Janáčeks „Glagolitischer Messe“ brachte Karina Canellakis im vergangenen Oktober großen Beifall ein. Nun kehrt die aus New York stammende Dirigentin mit dem London Philharmonic Orchestra in den Großen Musikvereinssaal zurück. Im Mai folgen drei weitere Konzerte der „Künstlerin im Fokus“. 16


DIRIGIEREN AUF AUGENHÖHE

Dirigieren auf Augenhöhe Karina Canellakis Karina Canellakis hat viel um die Ohren. Da ist zunächst die Musik, die sie seit frühen Kinderjahren auf Schritt und Tritt begleitet. Da ist aber auch die hohe Anzahl an Aufgaben, die die junge Frau auf sich genommen hat. Als Chefdirigentin und Erste Gastdirigentin wichtiger europäischer Orchester spielt sie längst in der obersten Liga mit, als Mutter zweier kleiner Kinder ist sie darüber hinaus zu Hause stark gefordert. Bei so viel Geschäftigkeit ist es nicht verwunderlich, dass sie auf ihr zehnjähriges Jubiläum am Dirigent:innen-Pult, das 2024 ansteht, erst extra hingewiesen werden muss. „Ja, es stimmt“, sagt sie nach einem kleinen Überraschungsmoment im Interview, „2014 gab ich in Dallas als kurzfristige Einspringerin mein erstes Konzert an der Spitze eines großen Orchesters, nachdem ich zunächst eine Laufbahn als Geigerin eingeschlagen hatte. Die ersten Jahre waren eine verrückte Zeit. Irgendwie kommt es mir viel länger vor, so viele Eindrücke und Erfahrungen passen ja eigentlich gar nicht in dieses enge zeitliche Korsett.“ Für Außenstehende, zumal in Europa, mag es ein Start aus dem Nichts gewesen sein, für die Tochter einer russischen Mutter und eines griechischen Vaters waren die ersten großen Erfolge aber die Früchte einer langen Vorbereitung: „Als Orchestermusikerin konnte ich über viele Jahre aus nächster Nähe beobachten, wie das Abenteuer Interpretation mit einem großen Klangkörper gelingen kann. Mit dem Konzert in Dallas und einer für mich unvergesslichen Aufführung der Achten Symphonie von Schostakowitsch ging dann der langgehegte Wunsch in Erfüllung. Plötzlich stand mir das große Repertoire zur Verfügung – ein Traum war Wirklichkeit geworden.“

Doch die vielen Gastdirigate, die sich in weiterer Folge ergaben, waren bei weitem nicht alles, was die vergangenen zehn Jahre für sie beruflich bereithielten. Es sind vor allem die festen Bindungen, die Canellakis als Meilensteine ihrer noch jungen Laufbahn einstuft. 2018 wurde die Musikerin, die seit ihrer Zeit als Geigerin in der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker niemanden Geringeren als Sir Simon Rattle zu ihren Mentoren zählen darf, zur Chefdirigentin des niederländischen Radio Filharmonisch Orkest ernannt, eine Beziehung, die nach einer ersten Verlängerung nun zumindest bis ins Jahr 2027 fortdauern wird. Parallel dazu nahm sie Verpflichtungen als Erste Gastdirigentin in Berlin und in London an. Schnell kommt Canellakis im Gespräch ins Schwärmen, wie schön es sei, mit einem Orchester eine enge Beziehung zu pflegen, gemeinsam etwas aufzubauen. Aber scheint bei der gemeinsamen Arbeit – ob bei der Probe oder im Konzert – wirklich immer nur die Sonne? „Natürlich sind wir in beruflichen Beziehungen genauso wenig vor Spannungen gefeit wie in privaten. Wenn beide Seiten aber wollen, dass etwas klappt, dann sollte es immer eine Lösung geben.“ Es klappt. Und wie es klappt! Die vielen Erfolge zeigen, dass sie ein gutes Gespür für musikalische Beziehungsarbeit hat. Aber natürlich ist sie auch das, was man im Wirtschaftsleben etwas unpersönlich eine „Führungskraft“ nennt. „Leadership“, was heißt das für sie? „Autorität kommt für mich von Wissen und Können“, sagt Canellakis nach kurzem Überlegen. „Wenn ich vor ein Orchester trete, muss ich ganz genau wissen, was ich will. Es ist

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DIRIGIEREN AUF AUGENHÖHE Dienstag, 27. Februar 2024

Sonntag, 12. Mai 2024

London Philharmonic Orchestra Karina Canellakis I Dirigentin Christian Tetzlaff I Violine

Netherlands Radio Philharmonic Orchestra Karina Canellakis I Dirigentin Emanuel Ax I Klavier

Modest Mussorgskij Vorspiel zur Oper „Chowansch­tschina“ Dmitrij Schostakowitsch Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 e-Moll, op. 98

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur, op. 19 Dmitrij Schostakowitsch Symphonie Nr. 8 c-Moll, op. 65

wichtig, die Details und die Hintergründe der jeweiligen Partitur zu kennen – gleichzeitig muss man aber mit seinen Ideen und Konzepten überzeugen können.“ Ist dies grundsätzlich einmal gelungen und ein gegenseitiger Respekt gefunden, öffne sich schnell das Feld für ein kollaboratives Miteinander. Und nicht vergessen dürfe man bei alldem, dass nach wie vor der Ton die Musik mache: „Die Generation von Toscanini hat längst abgedankt, man darf im Umgang mit den Musiker:innen auch mal einfach nett und freundlich sein.“

Mittwoch, 15. Mai 2024 Donnerstag, 16. Mai 2024 Wiener Symphoniker Karina Canellakis I Dirigentin Beatrice Rana I Klavier Anton Webern Sechs Orchesterstücke, op. 6b Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert d-Moll, KV 466 Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55, „Eroica“

Das Hauptwerk ihres Konzertes im Mai mit dem Radio Filharmonisch Orkest aus den Niederlanden ist Schostakowitschs achte Symphonie, mit der sie, so schließt sich der Jubiläumskreis, schon 2014 in Dallas für Furore sorgte: „Schostakowitsch ist mir sehr nahe, ich halte die Achte Symphonie für sehr wichtig in unserer Zeit. Wir wissen heute, dass Schostakowitsch unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs eine Symphonie für Humanität und Frieden schreiben wollte. Diese Symphonie fordert mich extrem, meine ganze Seele geht in diesem Werk auf. Am Ende bleibt nichts mehr von mir über – ich bin praktisch tot und brauche dann eine Zeit, bis ich mich dann wieder ins normale Leben integrieren kann.“

Davon, dass Canellakis und ihre permanenten Klangkörper ein Herz und eine Seele sind, kann man sich im Musikverein bis zum Saisonende in zwei unterschiedlichen Konstellationen ein Bild machen. Außerdem steht die Wiederbegegnung mit den Wiener Symphonikern auf ihrer Agenda, die sie bereits in Bregenz und bei einem Konzert vor dem Schloss Belvedere in Wien sehr erfolgreich geleitet hat. Im Februar führt sie mit Brahms’ Vierter Symphonie ein Evergreen des klassisch-romantischen Repertoires in den Großen Musikvereinssaal, zigfach gespielt, zigfach aufgenommen. Im Internet schwanken die Längen zwischen 47 und 39 Minuten, wo reiht sie sich ein? Ihrer Antwort geht ein Lachen voraus: „Normalerweise ich bin auf der schnellen Seite. Am wichtigsten scheint mir bei Brahms aber der Klang, der jedoch sehr schwer zu proben ist, weil jedes Orchester seine eigene Tradition und jeder Saal eine ganz andere Akustik hat. Insofern bin ich sehr dankbar, dass ich ein so bekanntes Werk mit dem London Philharmonic Orchestra, das ich wie meine Westentasche kenne, im Musikverein dirigieren darf. Brahms ist sehr delikat, man muss den Musiker:innen genügend Freiraum zum Atmen lassen.“

Wichtiger Bestandteil des mehr oder weniger normalen Lebens von Canellakis ist die Familie; der Sohn ist zwei, die Tochter gerade ein halbes Jahr alt. Privat ist privat, da soll nicht zu sehr ins Detail gegangen werden. Aber wie es eine erfolgreiche Dirigentin mit der musikalischen Früherziehung ihrer Kinder hält – das will dann schon gefragt sein. Aus Canellakis’ Antwort spricht hoffnungsvolle Vorsicht: „Mein Sohn heißt zwar Lenny“, sagt sie mit Augenzwinkern, „aber der Name soll natürlich keine Einschränkung sein. Ich will da überhaupt keinen Druck ausüben. Freuen würde ich mich allerdings schon, wenn unsere Kinder ein Instrument lernten und somit in die Welt eintauchen könnten, die ich als Jugendliche unter anderem bei Sommerkursen in den Bergen von Colorado so genossen habe. Das war immer unglaublich inspirierend, mit Freundinnen und Freunden zu musizieren, zu wandern – und dabei einfach ganz viel Spaß zu haben.“ Vorerst soll aber nur die Allgegenwart von Musik die Basis für Freude an der klassischen Musik legen: „Mein Mann ist zwar kein Musiker von Beruf, aber spielt sehr schön Gitarre, ich greife zu Hause gerne zur Geige, spiele Klavier – und Kochen ist ohne Musik für mich ohnehin undenkbar.“

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DIRIGIEREN AUF AUGENHÖHE

„Bei Brahms ist es wichtig, dass die Musiker:innen im Orchester genügend Freiraum zum Atmen haben.“

Karina Canellakis

Noch steht also in den Sternen, ob die Kinder von Karina Canellakis eine Karriere wie Beatrice Rana, Christian Tetzlaff oder Emanuel Ax einschlagen werden. Das sind jedenfalls die Solisten, mit denen die gewinnende Dirigentin ihre kommenden Auftritte im Musikverein bestreiten wird. Christian Tetzlaff („Mein Hero auf der Geige seit meinem 18. Lebensjahr“) ist ihr Verbündeter in Schostakowitschs Erstem Violinkonzert, Emanuel Ax („Ein großartiger Musiker und langjähriger Freund meiner Familie in New York“) spielt unter ihrer Leitung Beethovens Zweites Klavierkonzert. Beatrice Rana wiederum („Endlich klappt es, dass wir miteinander auftreten“) ist Solistin in Mozarts Klavierkonzert in d-Moll, KV 466.

Feste, sagt man, soll man feiern, wie sie fallen. Und so begeht Karina Canellakis ohne viel Aufhebens ihr zehnjähriges Jubiläum als Dirigentin auch mit vier Konzerten im Großen Musikvereinssaal!

Markus Siber

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AUFGEKLÄRTER REGENT IM REICH DER TÖNE

Aufgeklärter Regent im Reich der Töne Jewgenij Kissin Er hat einen der schönsten Jobs der Welt – und auch einen der stressigsten und einsamsten. Tausend Augen sind auf ihn gerichtet, wenn er die Bühne betritt. Und tausend Ohren hören, wie er auf dem harten, kahlen, lebensfeindlichen Terrain der 88 Klaviertasten wie durch Zauberhand und mit unvergleichlichem Fingerspitzengefühl die vielfältigsten emotionalen Landschaften erschafft: düstere Schluchten abgrundtiefer Verzweiflung, sonnenbeschienene, idyllische Täler der Harmonie, majestätische Gipfelpunkte des Triumphs. Man kann Jewgenij Kissin mit Fug und Recht als nachschöpferischen Gott im Königreich von Ebenholz und Elfenbein bezeichnen. Den greisen Herbert von Karajan rührte der Teenager mit dem dunklen Lockenkopf zu Tränen, als er ihm 1988 in Salzburg erstmals im engen Kreis vorgespielt hatte. Mit dem folgenden Engagement für das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker trat das junge „Genie“ (Karajan) mit einer fulminanten Interpretation von Tschaikowskijs erstem Klavierkonzert ins Bewusstsein der Klassikwelt. Herbert von Karajan sollte sich bald darauf von dieser (und auch vom Rest der Welt) für immer verabschieden; Jewgenij Kissin war gekommen, um zu bleiben.

Jewgenij Kissin ist vom Wunderkind zur Zentralfigur der mittleren Generation russischer Pianisten herangereift – sein ehemaliges Heimatland sieht der Künstler aber mittlerweile kritisch. Im Musikverein gibt er im Februar einen seiner umjubelten Klavierabende, im März tritt er an der Seite von Matthias Goerne als Liedpianist auf.

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AUFGEKLÄRTER REGENT IM REICH DER TÖNE

Die russische Klavierschule gleicht einer nie versiegenden Quelle, die die Welt stetig mit staunen machenden Klavierkünstlern nährt. Die Namen Artur Rubinstein, Vladimir Horowitz, Emil Gilels und Swjatoslaw Richter leuchten auch heute noch wie helle Sterne aus der Ferne einer glorreichen Vergangenheit herüber. In der Gegenwart zählt der 52-jährige Jewgenij Kissin hier inzwischen zur mittleren Generation. Zwanzig Jahre länger als Kissin bespielt Grigorij Sokolov die großen Konzerthäuser der Welt und schlägt das Publikum mit seinen punktgenauen und doch stets verspielten Interpretationen in den Bann. Zwanzig Jahre jünger als Kissin ist wiederum Daniil Trifonov, der die ihm innewohnenden vulkanischen Kräfte zu dosieren versteht wie kaum ein zweiter, vom heißen Feuer der Leidenschaft bis zur wärmenden Glut der Liebe. Doch auch Trifonov, der am 12. Februar 2024 wieder im Musikverein zu erleben ist, hat schon seinen „Nachfolger“ gefunden: Mit Alexander Malofeev debütierte im Oktober 2022 ein junger russischer Pianist als Einspringer bei der Gesellschaft der Musikfreunde, der sich wohl als Nächster in die Riege dieser Ausnahmekünstler einreihen wird. Nach Malofeevs Interpretation von Rachmaninows Drittem Klavierkonzert flutete eine Welle der Euphorie den Großen Musikvereinssaal. Am 21. Februar 2024 gibt der semmelblonde Künstler übrigens ein Recital im BrahmsSaal mit Werken der Barockzeit und der russischen Romantik. Nicht nur was die Haarfarbe anbelangt, sind Kissin und Malofeev als äußerst gegensätzlich zu beschreiben, auch ihr Auftreten und ihre Wirkung beim Vortrag könnten kaum unterschiedlicher sein. Blickt der 22-Jährige während des Spiels gern neugierig und offen ins Publikum, so wirkt Kissin wie in seiner eigenen Welt gefangen. Oft scheinen tausend Dämonen an seinen Gesichtszügen zu zerren. Mitunter bangte man in den vergangenen Jahrzehnten, ob da ein junger Mensch sein Leben der Kunst nicht gewidmet, sondern geopfert hat. Eine Peter-Panhafte, ewige Jungenhaftigkeit war Kissin zu eigen; er erschien wie ein Michael Jackson der Klassik: in einem goldenen Käfig der Künste gefangen, der ihm nur wenig Auslauf ins normale Leben erlaubte. Doch mittlerweile scheint sich Kissins Leben auch außermusikalisch stabilisiert zu haben: So las man 2017 von einer Hochzeit des Pianisten.

Foto: Felix Broede / EMI Classics

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AUFGEKLÄRTER REGENT IM REICH DER TÖNE Donnerstag, 1. Februar 2024

Mittwoch, 13. März 2024

Jewgenij Kissin I Klavier

Matthias Goerne I Bariton Jewgenij Kissin I Klavier

Ludwig van Beethoven Sonate e-Moll, op. 90 Johannes Brahms Vier Balladen, op. 10 Sergej Rachmaninow Sechs Moments musicaux, op. 16 Sergej Prokofjew Sonate Nr. 2 d-Moll, op. 14

Lieder von Johannes Brahms und Robert Schumann Beethoven und Rachmaninow stehen auch beim FebruarRecital Kissins auf dem Programm. Beethovens Sonate op. 90 ist ein – zuweilen fast übersehenes – Juwel im letzten Drittel der 32 Klaviersonaten des Großmeisters der Gegensätzlichkeit. Mit der zweisätzigen Anlage, die durch eine Aufhellung von Moll nach Dur, vom Drama zum Idyll geprägt wird, wirkt das Werk wie eine – meisterliche – Vorarbeit zur letzten Klaviersonate, op. 111. Anstelle des friedliebenden, einen ganzen Kosmos umschließenden Variationssatzes der Arietta wird das Opus 90 von einer Rondoform beschlossen, die mit sanft-wärmendem Fluss und Schubertscher Weichheit die im Kopfsatz zugefügten Wunden zu pflegen weiß. Als Reverenz an den Gastgeber, die Gesellschaft der Musikfreunde, könnte die Wahl des folgenden Programmpunkts interpretiert werden: die Vier Balladen, op. 10, von Johannes Brahms, seines Zeichens Prägegestalt und künstlerisches Aushängeschild der Gesellschaft. Wenn auch der deutsche Komponist im Sommer 1854, als dieses Frühwerk entstand, wohl noch wenig von seinem Ruhm im zukünftigen Lebensmittelpunkt Wien ahnte. Die Sechs Moments musicaux, op. 16, wiederum kann man als ein frühes Kompendium der Kompositionskünste Rachmaninows für das Klavier beschreiben – wie Brahms sein Opus 10 verfasste auch der russische Komponist dieses Werk mit Anfang 20. Unter großem Zeitdruck in einer finanziell angespannten Situation entstanden, breitet Rachmaninow in den sechs Stücken abwechslungsreiche Albumblätter der Romantik aus, die von etüdenhafter Virtuosität bis zu zarter Innigkeit reichen. Mit einem Showpiece des russischen Repertoires beschließt Kissin sein Recital: Prokofjews Zweiter Klaviersonate. Sie ist eines jener Frühwerke des Komponisten, mit denen er die traditionellen Formen radikal sprengte – nicht zuletzt durch damals geradezu schockierend wirkende wilde Klanglichkeit und unkonventionelle Rhythmik von hämmernder Prägnanz. Thematisch kontrastreich und mit motorischer Rigidität steuert die Sonate auf ihr Finale zu, einen Tanzsatz von der Art einer Tarantella, Jazz-Anklänge und toccatenhafte Virtuosität inklusive. Kissin, der absolute Regent in seinem Reich der Töne, wird es brillant zu präsentieren verstehen. Und der rauschende Beifall wird den einsamsten Arbeitsplatz der Welt für ihn wieder einmal für kurze Zeit zum schönsten machen.

Dass Prägung und Ausbildung durch russische Musikinstitute und Konservatorien nicht bedeuten, dass man sich danach ein Künstlerleben lang mit seinem Herkunftsland identifiziert, dafür ist nicht nur Jewgenij Kissin ein Beispiel. Dieser aber ganz besonders. Er habe Russland vor mehr als dreißig Jahren verlassen, weil er dieses Land noch nie mochte, stellte der Pianist im vergangenen März im Interview mit deutlichen Worten fest. Seine ehemalige Heimat empfindet er als „rückwärtsgewandt und reaktionär“, den Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Kissin mit drastischen Worten verurteilt: „Wladimir Putin ist der neue Adolf Hitler.“ Seit einigen Jahren besitzt der Pianist neben der russischen auch die britische und israelische Staatsbürgerschaft. Im Wiener Musikverein ist der Russe seit drei Jahrzehnten Stammgast und umjubelter Star. Was durfte man sich hier von ihm nicht alles anhören! Natürlich Beethoven, immer wieder Beethoven. Mit der „Hammerklavier-Sonate“ wagte sich Kissin 2018 an ein sperriges Monument der Klaviermusik. Er bewies sich als eindringlicher, feinfühliger und kundiger Erzähler, der im Werkverlauf die Extreme nicht scheute: Wie Eispickel stieß Kissin beim Finalsatz die Sforzati-Eröffnungen der Triller in die Substanz dieses schroffen Geländes. Beim selben Recital beeindruckte der Virtuose auch mit Werken Rachmaninows: wolgabreite Gefühlsströme, klangliche Opulenz und goldschimmernde Wehmut zeichneten seine Interpretation ausgewählter Préludes aus. Ob große Schlachtengemälde oder intime Porträts, ob starke Farbakzente oder zarte Sfumato-Töne: Kissin wählte für das jeweilige Stück das passende Format und die ideale Technik.

Stefan Ender

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AUFGEKLÄRTER REGENT IM REICH DER TÖNE Foto: Johann Sebastian Haenel / DG

Foto: pixabay.com / Didgeman

Im Wiener Musikverein ist Jewgenij Kissin seit drei Jahrzehnten Stammgast und umjubelter Star. Was durfte man sich hier von ihm nicht alles anhören! 23


HERAUS AUS DEM SCHATTENDASEIN

Foto: lenaka.net

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HERAUS AUS DEM SCHATTENDASEIN

Heraus aus dem Schattendasein Antoine Tamestit verhilft der Bratsche zu neuer Popularität Lange Zeit ist die Bratsche im Schatten anderer Instrumente gestanden, auch mangels entsprechenden Repertoires. Großen Virtuos:innen wie Antoine Tamestit ist es zu verdanken, dass sie sich mittlerweile auch als Soloinstrument auf den Podien der Welt behaupten kann. Anlässlich dessen bevorstehenden Auftritts im Musikverein blickt Michael Gmasz auf die Bratschenmusik der vergangenen 300 Jahre zurück.

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HERAUS AUS DEM SCHATTENDASEIN von Carl Stamitz und Franz Anton Hoffmeister. Besonders

Im 19. Jahrhundert entLetzteres gilt als Musterbeispiel für Eleganz und Virtuosität dieser Ära. Kenner der Musikgeschichte mögen an stand für rund hundert dieser Stelle einwenden, dass doch auch Carl Friedrich Zelter ein Bratschenkonzert (in Es-Dur) geschrieben hat, Jahre eine Lücke im Redas diesen Namen verdient. Richtig! Jedoch hat dieses nie den Sprung in die Oberliga geschafft, was auch ein pertoire, die heute noch im Blick auf gängige Probespielanforderungen verrät; offenbar zu wenig originell und virtuos. Wie auch die KonzerHerzen jeder Bratschistin te von Rolla, Vanhal, Benda und Co, die seit Jahrhunderten vorwiegend in den Archiven schlummern. Dann wäre und jedes Bratschisten da natürlich Mozart mit seiner wunderbaren „Sinfonia concertante“ und noch das eine oder andere weitere Werk klafft. Kein Brahms, kein für mehrere Soloinstrumente inklusive Bratsche. In weiterer Folge erging es der konzertanten BratschenGrieg, kein Tschaikowskij, literatur ähnlich wie den Dinosauriern vor Millionen von Jahren. Aus der Sicht eines Bratschisten muss es eine Art nichts Konzertantes von Meteoriteneinschlag in der schöpferischen Kraft der Komponist:innen gegeben haben, denn irgendwie verSchumann oder den ande- dunkelte sich die kreative Sonne, und selbst kleine aufkeimende Konzert-Pflänzchen wuchsen nicht zu dem ren berühmten Romanti- heran, was sich der eine oder andere Gärtner, um bei diesem Bild zu bleiben, gewünscht hätte. „Was ist mit kern. ‚Harold in Italien‘?“, wird hier wieder jemand rufen! Ein

Konzert, von Niccolò Paganini bei Hector Berlioz in Auftrag gegeben, dem der „Teufelsgeiger“ jedoch anfangs seine Anerkennung verweigert. Dass Paganini wenige Jahre danach einer Aufführung beiwohnte und zu Tränen gerührt war, ist eine andere Geschichte. Fakt ist, dass im 19. Jahrhundert für rund hundert Jahre eine Lücke entstand, die heute noch im Herzen jeder Bratschistin und jedes Bratschisten klafft. Kein Brahms, kein Grieg, kein Tschaikowskij, nichts Konzertantes von Schumann oder den anderen berühmten Romantikern. Obwohl sie doch reichlich für Violine und Klavier, ja selbst für das Cello geschrieben haben … Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts und Künstlerpersönlichkeiten wie Lionel Tertis und William Primrose setzte eine Renaissance von Bratschenkonzerten ein, die mit William Walton, York Bowen und Darius Milhaud erste Höhepunkte erlebte. Auch Béla Bartók und natürlich der eingangs erwähnte Paul Hindemith schufen ihre Beiträge für die Ewigkeit und übergaben den Staffelstab an nachfolgende Generationen jüngerer Zeit bis ins Heute. Die Konzerte von Iván Eröd, Sofia Gubaidulina, Kalevi Aho, Jörg Widmann oder auch John Williams finden immer wieder Einzug in aktuelle Konzertprogramme. Robert Schumann immerhin ließ sich von vier Gedichten des jungen Poeten Louis du Rieux 1851 zu seinen „Märchenbildern“ inspirieren. Die „Vier Stücke für Pianoforte und Viola (Violine ad libitum) Herrn J. von Wasielewsky zugeeignet“ entstanden innerhalb von nur vier Tagen. Vier kurze Stücke, nicht programmatisch, aber in märchenhaft erzählendem, poetischem Ton. Mal lyrischer wie in den beiden Ecksätzen, mal aufregender und rasanter wie in den Mittelsätzen. Der Widmungsträger, der

„Rasendes Zeitmaß. Wild. Tonschönheit ist Nebensache“ – so ist der vierte Satz der Solosonate op. 25/1 von Paul Hindemith überschrieben, den Antoine Tamestit Mitte September als furiose Zugabe nach dem ebenfalls Hindemith’schen „Schwanendreher“ gespielt hat. Eine Satzbezeichnung, die, ob der auch sonst klischeehaft abgenützten Bratschenwitzchen, nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Nach der fulminanten Saisoneröffnung im Großen Saal kehrt der französische Bratschist Mitte Februar mit einem intimen Kammermusikprogramm zurück in den Musikverein. Gemeinsam mit dem jungen japanischen Pianisten Mao Fujita präsentiert Tamestit Schubert, Schumann und Mozart im Original und in Bearbeitung. Diese Mischung ist typisch für Konzerte, in denen die Bratsche im Zentrum steht, denn über die Jahrhunderte wurde das Instrument immer wieder schmählich vernachlässigt. Wenn Schülerinnen und Schüler, die ihre Ausbildung an der Bratsche oft von der Geige herkommend beginnen, ihre ersten Gehversuche mit Telemanns Konzert in G-Dur machen, ist den wenigsten bewusst, dass sie es mit dem allerersten vollgültigen Solokonzert für dieses Instrument zu tun haben. Ziemlich genau 300 Jahre liegt die Entstehung dieses Konzertes zurück. Auch Johann Sebastian Bach setzte der Viola mit dem sechsten seiner „Brandenburgischen Konzerte“ ein frühes musikalisches Denkmal. Eine erste Hochblüte als solistisches Konzertinstrument erlebte sie vor allem in der Zeit der Klassik, mit zwei Werken, die auch gegenwärtig zum Standardrepertoire gehören, den beiden D-Dur-Konzerten

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HERAUS AUS DEM SCHATTENDASEIN Freitag, 16. Februar 2024 Antoine Tamestit I Viola Mao Fujita I Klavier Franz Schubert Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll, D 821; ausgeführt mit Viola und Klavier Wolfgang Amadeus Mozart Sonate für Klavier und Violine e-Moll, KV 304; Fassung für Viola und Klavier Robert Schumann Märchenbilder. Vier Stücke für Klavier und Viola, op. 113

Foto: Julien Mignot

sowie Lieder von Franz Schubert und Robert Schumann in Bearbeitung

Düsseldorfer Konzertmeister und erste Schumann-Biograph Wilhelm Joseph von Wasielewski, schreibt über die Premiere im privaten Rahmen: „Als Schumann die ‚Märchenbilder‘, durch deren Zueignung er mich hoch erfreute, geschrieben hatte, ließ er sie sich von seiner Gattin, der ich auf der Bratsche akkompagnierte, vorspielen. Lächelnd meinte er dann: ‚Kinderspäße, es ist nicht viel damit‘. Durch diese Äußerung wollte Schumann nur andeuten, dass die Stücke dem kleinen Genre angehören. Gegen meine Bemerkung, dass sie reizend seien, hatte er nichts einzuwenden.“ Diese Kinderspäße haben bis heute nichts an ihrem Reiz verloren.

Mit seiner Geburts- und Heimatstadt Paris verbindet den Bratschisten Antoine Tamestit letzlich ein weiteres Hauptwerk seines Konzertes mit Mao Fujita, ist die Violinsonate in e-Moll KV 304 von Wolfgang Amadeus Mozart doch genau hier entstanden, und zwar im Sommer 1778. Mozart saugt das Flair und die musikalische Luft der Seine-Metropole in sich auf und lässt dem melancholischen Grundton des ersten Satzes ein Finale folgen, das nichts anderes als eine französische Forlane ist und in seiner Anmutung auf Glucks Pariser Opern und die sentimentalen Arien in den Opern eines Grétry oder Piccinni hinweist. Tamestit beweist, dass sich diese Sonate auch wunderbar für die Besetzung mit Viola anstatt der Violine eignet. Ist Tonschönheit also Nebensache? Ganz und gar nicht! Bei seinem nächsten Besuch im Musikverein wird Antoine Tamestit nur so in Tonschönheit schwelgen, wenn sich seine wunderbare Gustav-Mahler-Stradivari aus dem Jahr 1672 von ihrer besten Seite zeigen darf. Und wenn die oben erwähnte Lücke im Konzertrepertoire zumindest durch einige der wunderbarsten romantischen Kammermusikwerke in der Besetzung Viola und Klavier ein wenig gefüllt wird.

Ebenso wenig wie eine Sonate in a-Moll, die Franz Schubert 1824 für ein erst im Jahr davor erfundenes Instrument namens Arpeggione, Bogen-Gitarre oder Violoncell-Gitarre komponiert hat. Eines der wenigen Überbleibsel von dieser instrumentalen Kuriosität. Ein sechssaitiger Zwitter, vom Gitarren- und Geigenbauer Johann Georg Staufer entwickelt, wird der Arpeggione wie eine Gambe zwischen den Knien gehalten und mit einem Bogen gestrichen. Aus heutiger Sicht ist es ein Instrument irgendwo zwischen Bratsche, an deren klangliches Register es erinnert, und Cello, mit dessen Spieltechnik es vergleichbar ist. Kein Wunder also, dass auch Schuberts „Arpeggione-Sonate“ sich sowohl im Repertoire für Viola als auch für Violoncello findet, während das Instrument selbst nur noch als Randnotiz existiert.

Michael Gmasz

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MEHR MUSIKVEREIN GENIESSEN 507 Musikfreundinnen und Musikfreunde. So viele waren es, die vor mehr als 200 Jahren eine visionäre Idee in die Tat umsetzten. Der Verein, den sie gemeinsam schufen, entwickelte sich zu einer Weltinstitution der Musik und wird nach wie vor getragen von seinen Mitgliedern. Als ordentliches Mitglied erhalten Sie um € 75,– pro Saison (für Mitglieder bis zum vollendeten 29. Lebensjahr um € 10,–): · 10 % Ermäßigung auf Abonnements · Kartenvorkaufsrecht · monatliche Zusendung der Zeitschrift „Musikfreunde“ · ein jährliches Geschenk · Zusendung des Abonnementprogramms für die kommende Saison Falls Sie mit dem Musikverein in noch engerer Verbindung stehen und aus einer Fülle an Exklusivangeboten schöpfen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anfrage: mitglieder@musikverein.at Detaillierte Informationen finden Sie unter

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ALLA BREVE

MOZART MIT SCHALK IM NACKEN

Mozart hat seinem Leben einen neuen Dreh gegeben, Mozart spielt der japanische Pianist Mao Fujita, Jahrgang 1998, im Februar auch im Musikverein. Und das gleich drei Mal. Während er sich am 16. Februar an der Seite des Bratschisten Antoine Tamestit als Kammermusiker empfiehlt, gibt er wenig später an zwei Abenden mit den Wiener Symphonikern unter Adam Fischer als Solist den Ton an. Begonnen hat alles mit einer MozartAufnahme von Vladimir Horowitz, die Fujita nachhaltig beeindruckte. Seitdem ist der Salzburger Meister aus seinem noch jungen Leben nicht mehr wegzudenken. Wie ernst es Fujita mit Mozart meint, zeigt seine Gesamtaufnahme der Klaviersonaten, aus der auch immer wieder der Schalk des Komponisten sprechen darf. Die Artikulation ist pointiert, die diebische Freude am Detail unüberhörbar. Was er alles von Mozart gelernt hat, fasste der Meisterschüler Kirill Gersteins unlängst in einem Interview zusammen: „Jede einzelne Note hat eine Bedeutung, jede Harmonie ist wichtig. Wenn man auch nur eine einzige nicht richtig trifft, ist der Rest des Stücks

verloren. Mit diesem Wissen im Hinterkopf reift die eigene Interpreta­ tion.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass Fujita im Musikverein mit hoher Treffsicherheit punkten kann, ist groß. Mit neunzehn Jahren hatte er bereits den Clara-Haskil-Klavierwettbewerb für sich entschieden, zwei Jahre später folgte beim Tschaikowskij-Wettbewerb in Moskau der Zweite Platz. Seitdem ist er in der ganzen Welt ein gefragter Gast. Im Musikverein debütiert er nun knapp hintereinander im Brahms-Saal und im Großen Saal. Gegenstand seiner solistischen Talentprobe in Wien ist Mozarts Klavierkonzert in c-Moll, KV 491.

Freitag, 16. Februar 2024

Antoine Tamestit I Mao Fujita Werke von Schubert, Schuman und Mozart

Mittwoch, 21. Februar 2024 Donnerstag, 22. Februar 2024 Wiener Symphoniker I Adam Fischer I Mao Fujita Werke von Haydn, Mozart und Bartók

Foto: Dovile Sermokas

Foto: Anoush Abrar

LEUCHTENDER KLANG Gleich und gleich gesellt sich gern. Oder sind es doch eher die Gegensätze, die sich anziehen? Nicht nur bei privaten Beziehungen stellt sich die Frage immer von Neuem, auch bei musikalischen Verbindungen lässt sich trefflich darüber diskutieren, was das Erfolgsgeheimnis einer bestimmten Konstellation ausmacht. Wenn im Februar Gautier Capuçon und Daniil Trifonov im Großen Musikvereinssaal aufeinandertreffen, um drei mitreißende Sonaten des romantischen Repertoires für Violoncello und Klavier zum Besten zu geben, dann eint sie neben der technischen Perfektion

ganz bestimmt das feine Gespür für musikalische Stimmungen. Ein in mehrfacher Hinsicht „glänzendes“ Konzert kündigt sich an, in dem nicht nur virtuos musiziert wird, sondern auch ein leuchtender und facettenreicher Klang zum Tragen kommt, der diesen beiden großen Instrumentalsolisten auf ihre je unterschiedliche Art eigen ist. Womit dann doch das Gemeinsame im Vordergrund steht.

Montag, 12. Februar 2024

Gautier Capuçon I Daniil Trifonov Werke von Debussy, Prokofjew und Rachmaninow Foto: Dario Acosta

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ENGLAND ALS SCHULE DER FREIHEIT

England als Schule der Freiheit Cornelius Obonya im Gespräch

Fotos: Ulrik Hölzel

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ENGLAND ALS SCHULE DER FREIHEIT

Cornelius Obonya weiß noch genau, was er am Tag der Abstimmung über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union gemacht hat und wie die Stimmung damals war. Der EU sei durch den Brexit Wichtiges verloren­ gegangen, meint der Schauspieler mit Faible für William Shakespeare, Benjamin Britten, englische Sakralmusik – und Kilt. Im Februar tritt Obonya wieder im Musikverein auf: mit dem Ensemble Wild und dem lyrisch-musikalischen Programm „What we’ve lost through Brexit“.

Wie wurden Sie dazu?

23. Juni 2016: Wissen Sie noch, was Sie da getan haben? Das war jener Tag, an dem 51,89 Prozent der Briten für den EU-Austritt, den Brexit, gestimmt haben.

Ich bin so aufgewachsen, auch meine Mutter ist sehr anglophil. Sie war einst als Austauschschülerin in Washington; sie hat es sogar ins Weiße Haus geschafft.

Ganz genau weiß ich, was ich da getan habe: Da waren wir in Proben zu „Coriolan“. Wir konnten nicht fassen, was da geschehen war, die Stimmung war richtig mies. Und das Stück, in dem das Volk Coriolanus wählt, passte genau zu dieser Situation. Da gibt es eine Stelle, da sagt eine Stimme aus dem Volk sinngemäß: „Ach, könnten wir noch mal wählen – na ja, egal.“ Und das zu diesem Zeitpunkt, völlig irre, es hat uns richtig aus der Bahn geworfen.

Elisabeth Orth als First Lady: Das wäre eine tolle Rolle für Ihre Mutter gewesen. Genau.

Warum haben Sie sich gerade den Brexit als Thema ausgesucht? In Ihren Programmen davor ging es um Themen wie Weihnachten, Liebe, Gesetz.

Im Jänner 2020 war der Brexit dann vollzogen. Sie sind ja ein glühender Europäer: Was haben wir denn durch den Brexit verloren? Genau damit beschäftigen Sie sich im Februar im Musikverein in einem lyrisch-musikalischen Programm gemeinsam mit dem Ensemble Wild: „What we’ve lost through Brexit“.

Wir wollten einmal etwas ganz anderes machen, und England liegt mir am Herzen, sehr am Herzen.

Wenn Sie nach London kommen: Wohin führt Sie Ihr erster Weg? Nach Camden mit seiner Jugendkultur, in Kunstgalerien, und im British Museum könnte ich Wochen verbringen. Sehr, sehr gern geh’ ich auch ins Globe Theatre, why not?, und schau’ mir Shakespeare an. Dort gehen sie mit ihm viel weniger heilig um als wir, das ist Shakespeare fürs Volk. Im Globe gibt es ja mehrere Ränge, und unten im nichtüberdachten Innenhof stehen die Leute, das sind die billigsten Karten, und das war immer so. Von dort kamen auch alle Kommentare hin zur Bühne und zurück ins Publikum, da war die Improvisationskultur gefragt. Heute noch johlen die Leute, wenn es ihnen gefällt, und johlen, wenn sie das Stück missbilligen. Aber despektierlich wird das Publikum nie.

Wir haben den Kontakt verloren, Reisefreiheit. Leute, die schon seit Jahren in Großbritannien leben, mussten sich um neue Visa anstellen, integrierte Menschen werden zu Ausländern. Die EU hat eine starke Einzelwirtschaft verloren, eine Atommacht und nicht zuletzt eine parlamentarische Debattenkultur, die so anders ist als die unsere und die wir vor dem Brexit stundenlang im Fernsehen beobachten konnten. Auch das Gefühl füreinander hat sich verändert: Früher war Großbritannien Teil der EU, jetzt kann man sich für das Land interessieren, muss das aber nicht mehr tun. Mir tut der Verlust leid, denn ich bin ein sehr anglophiler Mensch.

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ENGLAND ALS SCHULE DER FREIHEIT Abbildung: William Turner / Wikimedia Commons

Samstag, 17. Februar 2024 Cornelius Obonya | Rezitation Ensemble Wild What we’ve lost through Brexit

Anders als in Österreich? Ja, das Despektierlichsein hat in Wien und Österreich schon eine sehr große Tradition. Deshalb mag ich England umso mehr: Man pflegt eine andere Form des Umgangs.

Ist Shakespeare Ihr englischer Lieblingsdichter? Oder vielleicht der schottische Dichter Robert Burns, der im 19. Jahrhundert „Auld Lang Syne“ geschrieben hat und den Sie auch gern vortragen, etwa bei Treffen der Burns Society? Also, Shakespeare geht immer. Und Burns natürlich auch, ich bin ja Mitglied der Burns Society in Wien.

Warum um Himmels willen? Aus reiner Lustigkeit und weil ich Robert Burns sehr schätze.

Da gehen Sie dann im Kilt zu den Treffen der Society? Ja, natürlich. Ich trage Kilt. Ernsthaft. Es gibt einen sehr guten Kilt-Macher in Villach, und inzwischen habe ich schon zwei Kilts, einer davon ist schwarz: mein Evening-Kilt. Leider passt er nicht zum englischen BrexitAbend im Musikverein, sonst würde ich ihn dort sehr gern tragen.

Sie haben ein besonderes Faible für die englische Sprache. Warum? Oh ja, die Sprache ist für mich sehr wichtig. Ich trage eine große Dankbarkeit für Amerika und England in mir, denn ich durfte anders aufwachsen als meine Eltern und Großeltern. Offenheit hat Einzug gehalten, Freiheit, eine ganz andere Kultur; es muss eine unendlich aufregende Zeit gewesen sein, als in den Fünfzigern der Jazz und der Swing wieder Einzug hier halten durften. Ich betrachte es als ein absolutes Lebensglück, dass ich nicht jenseits des Eisernen Vorhangs aufgewachsen bin.

Welche klassische englische Musik mögen Sie? Ich mag Benjamin Britten, Sir Edward William Elgar und höre sehr, sehr gerne englische Sakralmusik, Chorstücke aus dem Barock etwa: Es ist unglaublich schön, was die da zaubern.

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ENGLAND ALS SCHULE DER FREIHEIT

„Ich halte es mit Sir Peter Ustinov, der sinngemäß meinte: Wenn man schon das Glück hat, prominent zu werden durch diese Arbeit, sollte man sie für Sinnvolles nützen. Hoffentlich für das Richtige.“

Cornelius Obonya

Und wie halten Sie es mit Joseph Haydn, der Ende des 18. Jahrhunderts in England Furore und Geld machte?

Sie engagieren sich für Flüchtlinge, gegen Antisemitismus und Ungerechtigkeit, wollen „nicht in der Ecke stehen und zuschauen“, sagen Sie. Müssen sich Künstler gesellschaftspolitisch engagieren, reicht es nicht, sich aus Theaterstücken heraus auf der Bühne zu äußern?

Herrlich. Haydn ist der klassische Fall von: reingerochen in die Freiheit in England und dann nach Wien zurückgekehrt. Aber: Er war auch hier erfolgreich.

Doch, nur wenn sich die Zeiten verändern, reicht es nicht mehr. Man kann all die Botschaften in aller Härte mit Shakespeare, mit Goethe, mit Schiller überbringen, und das funktioniert gut, wenn rundherum alles in Ordnung ist. Aber jetzt ist ein grundsätzliches gesellschaftliches Agreement fast verlorengegangen: Was heißt Zusammenhalt? Was soll ein Staat sein, was soll ein Staat tun? Das weiß heute niemand mehr. Ich halte es mit Sir Peter Ustinov, der sinngemäß meinte: Wenn man schon das Glück hat, prominent zu werden durch diese Arbeit, sollte man sie für Sinnvolles nützen. Hoffentlich für das Richtige.

„Ohne Musik geht gar nichts“, sagten Sie einmal, Sie hören sogar oft beim Rollenlernen Musik. Muss die dann zur Rolle passen? Ja. Als ich Coriolan studierte, hörte ich zum Beispiel Beethovens „Coriolan“-Ouvertüre oder die Musik zum Film von „Inception“, vom britisch-amerikanischen Regisseur Christopher Nolan. Bei Rollen, die mit Gewalt zu tun haben, höre ich gern große orchestrale Filmmusik. Ich bin ein wahrer Filmmusik-Fan.

Wollen Sie mit Ihrer Veranstaltung den Brexit via Lyrik und Musik ein wenig vergessen machen?

Sie sind 2007 zum ersten Mal im Musikverein aufgetreten, damals haben sie Goethe gelesen und Ingeborg Bachmann, ihr Gedicht „Die gestundete Zeit“. Das endet mit dem Satz: „Es kommen härtere Zeiten“. Kommen die nun wieder?

Nein, der Abend soll mit schöner englischer Literatur und Musik gestaltet werden und Spaß machen. Aber natürlich könnte er dazu anregen, den Kontakt nicht zu verlieren, damit England nicht zu einem beliebigen außereuropäischen Land wird, ein Land mit guten Tees und schlechtem Wetter. Es ist todschade, was der EU da an Wirtschaftlichem und Kulturellem verlorengeht, und vielleicht können wir klarmachen, dass das allen blüht, wenn man diese Gemeinschaft aufgibt.

Ja. Ich bin kein Pessimist, aber man sollte sehr auf der Hut sein. Wenn unser demokratischer Zusammenhalt komplett erodiert wird, von Leuten, die weder eine Lösung noch eine Haltung anzubieten haben, dann geht unsere Freiheit verloren.

Das Gespräch führte Renate Graber.

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SEELENREISE

Fotos: Capucine de Chocqueuse

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SEELENREISE

Dass Singen auch ein Beruf sein könnte, wäre ihr ursprünglich gar nicht in den Sinn gekommen. Ein Video mit Jessye Norman bedeutete das Schlüsseler­ lebnis, das ihr den Weg wies. Bei ihrem Lied-Debüt im Brahms-Saal als ECHORising-Star präsentiert sich die französische Sopranistin Axelle Fanyo mit einem unkonventionellen Programm.

Seelenreise Axelle Fanyo

In Amerika hat sie bereits auf sich aufmerksam gemacht. Auf Einladung von Esa-Pekka Salonen gab sie mit der San Francisco Symphony ihren Einstand in Kaija Saariahos Oper „Adriana Mater“, Regie: Peter Sellars. Und in der Carnegie Hall absolvierte sie eine Meisterklasse mit Renée Fleming, die ihr nicht bloß eine „schöne, charismatische Stimme“, sondern „echte Star-Qualität“ attestierte. In unseren Breiten kann man Axelle Fanyo allerdings durchaus noch als Geheimtipp betrachten – wobei sich das innerhalb der laufenden Saison schlagartig ändern dürfte. Diese steht nämlich ganz im Zeichen einer umfangreichen, von der European Concert Hall Organisation ECHO initiierten Lied-Tournee, die Fanyo in viele wichtige Konzerthäuser und so auch in den Brahms-Saal des Musikvereins führt. Dem Lied gilt ihre deklarierte Leidenschaft, wobei sie das Musiktheater keineswegs vernachlässigt. So hat sie im November in Compiègne ihre erste Tosca gesungen und steht im Jänner in der Uraufführung der Oper „Justice“ von Héctor Parra in Genf auf der Bühne; im Mai wird sie an der Opéra Grand Avignon als Luisa Miller debütieren. Kritiker:innen rühmen ihre klangvolle, präzise fokussierte Stimme ebenso wie ihre perfekte Artikulation und die in-

tensive, ganz eigenständige Gestaltung, die Unverwechselbarkeit ihrer Interpretation. „Sie verkörpert keine Rolle, sondern erzählt uns die Geschichte“, befand etwa das Forum Opéra, „sie kultiviert eindeutig die Kunst der Kommunikation, das gibt ihrem Gesang eine größere Dimension.“ Das Besondere an den Liedprogrammen von Axelle Fanyo ist zweifellos die Neugier und die Risikofreude bei der Auswahl der Stücke. Das vertraute Schubert-SchumannBrahms-Repertoire findet man ebenso wenig wie Mozart oder Richard Strauss. Ihr Interesse liegt vielmehr auf dem frühen 20. Jahrhundert, sie singt Alban Bergs „Sieben frühe Lieder“ ebenso wie Arnold Schönbergs „Brettl-Lieder“ und Songs von Kurt Weill und baut gerne auch Spirituals oder Werke von Gershwin sowie von afroamerikanischen Komponistinnen wie Florence Price und Margaret Bonds ein. Sie hat schließlich ein Studium der Musikwissenschaft absolviert; ihr Horizont ist groß. Die Auswahl, die sie gemeinsam mit ihrem Klavierpartner Kunal Lahiry in Wien präsentiert, setzt einen Schwerpunkt beim 2022 verstorbenen amerikanischen Komponisten George Crumb und beinhaltet die österreichische Erstaufführung des

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SEELENREISE Donnerstag, 15. Februar 2024

A-cappella-Stücks „Entre les miroirs“, das die griechische Komponistin Sofia Avramidou exakt auf ihre Fähigkeiten zugeschnitten hat. „Wir haben einander getroffen und festgestellt, dass uns bei so einem Vokalsolo dieselben Dinge interessieren“, erzählt Axelle Fanyo in einem Telefongespräch. „Dabei ist auch der Körper als Resonanzraum wichtig, es geht nicht nur um Gesang.“ Ist ihr bewusst, dass das Wiener Musikvereinspublikum von einem Liederabend möglicherweise etwas anderes erwartet? „Ja“, sagt sie fröhlich, „vielleicht stelle ich damit etwas auf den Kopf. Aber als Sängerin muss ich schließlich mutig sein! Dieser Abend ist die Einladung zu einer Reise, einerseits in die Vielfalt und Komplexität der menschlichen Seele, mit diesen sehr speziellen Stücken von George Crumb, mit den Liedern von Aaron Copland und Lili Boulanger, aber auch in exotische Länder, wie bei Ravels ‚Shéhérazade‘; bei all dem weiß man nie genau, was passieren wird.“

Axelle Fanyo | Sopran Kunal Lahiry | Klavier The Return Lieder von George Crumb Maurice Ravel Aaron Copland Lili Boulanger Sofia Avramidou (ÖEA) Axelle Fanyo ist im Umland von Paris geboren und aufgewachsen – als Erste in der Familie. Die Mutter stammt aus dem Überseedepartment Guadeloupe, der Vater kam als 17-jähriger Einwanderer aus Bénin. Axelle hatte das Glück, dass ihre Eltern die Ausbildung finanzieren konnten. „Sie haben an mich geglaubt und mich beide sehr unterstützt und tun es bis heute. Jessye Norman war mein erstes Role-Model. Später habe ich Leontyne Price und Shirley Verrett entdeckt. Aber natürlich gibt es eine Vielfalt von künstlerischen Einflüssen. Die beste französische Sängerin aller Zeiten ist für mich Régine Crespin. Und Anne-Sofie von Otter inspiriert mich speziell in der Liedinterpretation.“ Hat Axelle Fanyo in ihrer Laufbahn Rassismus erfahren? „Als ich noch Studentin war, kam das schon vor; bei Wettbewerben hat man mir manchmal gesagt, ich könne wegen meiner Hautfarbe diese oder jene Rolle nicht singen. Aber seit ich im Beruf bin, ist so etwas nicht mehr vorgekommen. Generell spüre ich in den letzten fünf Jahren eine deutliche Verbesserung, was diese Dinge betrifft. Es geht in die richtige Richtung.“ Glaubt sie, durch ihr Vorbild etwas zum Besseren zu bewirken? „Ja, das glaube ich schon. Jeder Mensch, der als Angehöriger einer Minderheit etwas erreicht hat, ist ein Role-Model.“

Wie hat Axelle Fanyo ihre Stimme entdeckt? „Meine Mutter erzählt mir, dass ich seit frühester Kindheit ständig gesungen habe. Es war mein natürlicher Ausdruck. Sie hat für mich dann die Geige als Instrument gewählt, ich war dafür auch begabt, habe Preise gewonnen und viel gelernt, was mir auch jetzt nützlich ist. Dabei haben mir alle meine Lehrer immer zum Singen geraten – aber das war zu selbstverständlich für mich, ich dachte, das macht man nur zum Spaß.“ Doch mit fünfzehn entdeckte Axelle, Studentin der Musikwissenschaft an der Sorbonne, ein Video aus dem Jahr 1989, dem Jahr ihrer Geburt. Die République française feierte damals das 200-Jahr-Jubiläum der Französischen Revolution, und Jessye Norman, gehüllt in die Tricolore, absolvierte während der Parade einen legendären Auftritt mit der Darbietung der Marsellaise. „Als ich das gesehen habe, war mir schlagartig klar: Das ist meins! Es war ein Schock und eine Art Erweckung: Dass eine schwarze Frau diese Art von Musik interpretieren kann, war mir nicht bewusst. Das wollte ich auch! Und ich war so glücklich. Ich bin sofort in den Chor der Sorbonne gegangen, und zwei Jahre später, nachdem ich meinen Bachelor gemacht hatte, konnte ich meine Gesangsausbildung am Consérvatoire beginnen.“ People of Colour sind bis zum heutigen Tag eine verschwindende Minderheit in der Klassikszene. Warum ist das so? „In Frankreich liegt es zum einen daran, dass klassische Musik in öffentlichen Schulen gar nicht unterrichtet wird; die Kinder lernen das also gar nicht zu schätzen“, meint Axelle Fanyo. „Ich habe hingegen eine spezielle Schule für Hochbegabte besucht.“ Noch wichtiger aber ist der wirtschaftliche Aspekt. „Wenn man aus einfachen Verhältnissen kommt, ist es schwer, denn es ist teuer: Man muss den Unterricht, die Instrumente und die Reisen zu den Wettbewerben bezahlen – aber die meisten Schwarzen in Frankreich sind arm. In den USA gibt es Mäzene, die junge Talente fördern, deswegen kommen die farbigen Stars meist aus den USA oder aus Südafrika.“

Seit 2018 ist Axelle Fanyo mit dem Pianisten Étienne Jacquet verheiratet. Er ist auch ihr Korrepetitor, wenn sie Opernpartien einstudiert. „Aber nicht von Anfang an“, schränkt sie ein. „Zuerst will ich immer alles allein vorbereiten. Danach studiere ich meine Rollen gemeinsam mit meinem Mann und die Liedprogramme mit dem jeweiligen Klavierpartner.“ Im Musikverein gastiert sie mit dem jungen kanadischen Pianisten Kunal Lahiry, der auch einzelne Solonummern spielt. Auf den Auftritt in Wien freut sie sich ganz besonders: „Ich war nämlich überhaupt noch nie in Wien!“

Monika Mertl

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SEELENREISE

„Vielleicht stelle ich mit meinem ungewöhnlichen Liederprogramm etwas auf den Kopf. Aber als Sängerin muss ich schließlich mutig sein!“

ECHO-Rising-Star Axelle Fanyo

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HÖREN UND ZUHÖREN

Hören und zuhören Christian Tetzlaff Im Februar kehrt der Geiger Christian Tetzlaff in den Musikverein zurück – und das gleich zweimal: am 1. Februar als Kammermusiker mit seinem Streich­ quartett, am 27. Februar als Solist des London Philharmonic Orchestra unter Karina Canellakis. Margot Weber sprach mit ihm über diese beiden wichtigen Komponenten in seinem Künstlerleben.

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HÖREN UND ZUHÖREN

Fotos: Giorgia Bertazzi

Vladimir Horowitz, der große Pianist, sagte über das professionelle Musizieren: „Ohne Vernunft ist man ein Fiasko, ohne Technik ein Amateur, ohne Herz eine Maschine.“ Ein Satz, der im Gespräch mit Christian Tetzlaff durchgehend im Hintergrund mitschwingt. Denn auf diese drei Dinge kommen wir in unserem Videotelefonat immer wieder zurück. Die Vernunft, die Technik, das Herz. Wo er sich im Augenblick aufhält? In seinem Hotelzimmer im litauischen Vilnius. Die Vormittagsprobe für das morgige Konzert ging vor zwei Stunden zu Ende. Wenn er unterwegs ist, nutzt er seine Nachmittage gerne für Termine wie diesen. Das Zuhause des gebürtigen Hamburgers ist Berlin. Dort will er so viel Zeit wie möglich mit seinen drei Kindern – elf, neun und sieben Jahre alt – und seiner Frau verbringen. Und zwar so ungestört wie möglich. „Vater zu sein ist mein Leben“, sagt er. „Aber ich bin auch Musiker.“ Die Herausforderung besteht darin, eine gute Balance zwischen beidem zu finden.

Hundert Konzerte gibt er insgesamt pro Jahr, großteils als Solist, daneben aber auch als Kammermusiker. Und das ist tatsächlich machbar? „Für einen Dirigenten wäre das zu viel“, antwortet er. „Aber für einen Instrumentalisten ist das in Ordnung.“ Gleichwohl bleibt es eine hohe Zahl – zumal Anreise-, Proben- und Abreisetage hinzukommen. Und dann sind da ja noch die zwei bis drei mehrtägigen – manchmal bis zu zweiwöchigen – Probenphasen pro Jahr für die Konzerte mit dem Quartett. In den vergangenen Jahren fanden diese hauptsächlich bei ihm in Berlin statt („Ich konnte da ein bisschen auf meinen Kleinkinder-Vater-Status verweisen“), aber manchmal ist er eben auch dafür unterwegs.

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HÖREN UND ZUHÖREN Donnerstag, 1. Februar 2024

Dienstag, 27. Februar 2024

Tetzlaff Quartett

London Philharmonic Orchestra Karina Canellakis | Dirigentin Christian Tetzlaff | Violine

Joseph Haydn Streichquartett f-Moll, Hob. III:35 Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett a-Moll, op. 13 Jean Sibelius Streichquartett Nr. 2 d-Moll, op. 56, „Voces Intimae“

Modest Mussorgskij Vorspiel zur Oper „Chowanschtschina“ Dmitrij Schostakowitsch Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 e-Moll, op. 98

Er versuche immer, eine Woche weg zu sein und dann wieder eine Woche in Berlin. Und falls es einmal nicht anders geht, trotzdem nicht länger als vierzehn Tage am Stück fort zu sein. „Wobei es aber noch einen Monat Sommerferien mit den Kindern gibt und einen Monat im Winter.“ Ein durchgetaktetes, durchstrukturiertes Leben, das viel Disziplin erfordert. Aber die ist bei einem Musiker seines Rangs natürlich ohnehin Teil der DNA.

Was es ihnen allen leichter mache: Niemand von ihnen hat sich ausschließlich der Kammermusik verschrieben. Auch die drei anderen haben, wie er, daneben eine zweite eigenständige künstlerische Existenz. Seine Schwester und er als Solistin und Solist, Elisabeth Kufferath als Professorin für Violine an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover und Hanna Weinmeister als Erste Konzertmeisterin am Opernhaus Zürich sowie seit 2014 als Mitglied des Orchesters La Scintilla. „Quartett zu spielen ist für uns alle herrlich – aber es ist nicht unser Lebensmittelpunkt“, sagt er.

Wiens Musikfreunde können den 57-Jährigen im Februar gleich zweimal im Musikverein erleben, noch dazu in unterschiedlichen Rollen: Am Monatsende als Solist mit dem London Philharmonic Orchestra unter Karina Canellakis und Schostakowitschs Erstem Violinkonzert – und am Monatsanfang als Ersten Geiger im Quartett mit den Kolleginnen Elisabeth Kufferath (Violine), Hanna Weinmeister (Viola) und seiner Schwester Tanja (Violoncello). 1994 war ihr erster gemeinsamer Auftritt; seit knapp dreißig Jahren musizieren die vier als „Tetzlaff Quartett“ nun schon miteinander. Zusammengefunden haben sie einst für ein Konzert in St. Gallen. Und sind seitdem beieinandergeblieben. Interessant – und aussagekräftig –, dass es keinen einzigen Wechsel gab. Vielleicht, weil sie einander weit mehr sind als Kollegen. „Wir sind eng befreundet“, sagt Tetzlaff. „Wir wissen immer, was in den anderen vorgeht, was sie bewegt, aber auch, womit sie vielleicht gerade zu kämpfen haben.“ Das sei aber natürlich Vor- und Nachteil zugleich: „Das kann in beide Richtungen gehen, kann mal gut sein – oder auch mal nicht ganz so gut.“ Nach so langer gemeinsamer Zeit spüre man in jedem Spiel, wie sehr sich der oder die andere verändert habe. „Das hängt natürlich, wie Schubert sagt, mit den Lebensstürmen zusammen – und was man davon im Moment von sich preisgibt und was man lieber für sich behält.“ Klingt nach einer großen Offenheit füreinander, auch nach großer Verletzlichkeit. „In der Tat. Aber ich glaube, was uns auszeichnet, ist, dass wir diese Dinge gerne voneinander wahrnehmen, selbst wenn sie von Schwierigkeiten erzählen. Unser Quartett ist ein lebendiger Organismus.“

Inspiriert, bereichert, vervollständigt sein Kammermusiker-Dasein sein Solistendasein? Profitiert das eine vom anderen? Was ist gleich, wo liegen die Unterschiede? „Also, erst einmal: Was Solist und Kammermusiker gleichermaßen beherrschen müssen, ist das aufmerksame Spiel, das verletzliche Spiel, das unendlich verzweigte und verästelte Spiel“, antwortet er. Das sei der Punkt, wo es schwierig werde – und das zu beherrschen sei in beiden Genres erforderlich. Für ihn sei deshalb ein Solist, der nicht kammermusikalisch spielen könne, für die meisten Violinkonzerte vollkommen unbrauchbar. „Nehmen Sie beispielsweise das Brahms-Konzert. Da muss man auch Kammermusiker sein, also die Oboen, die Flöte begleiten und zuhören, wie sich die Harmonien bei ihnen verändern – und darauf reagieren.“ Spiele jemand lediglich seinen vorbereiteten Geigenpart, könne das streckenweise bei manchen Werken vielleicht irgendwie funktionieren. „Vielleicht bei einem Stück wie der ‚Symphonie espagnole‘ von Édouard Lalo, auch wenn es sehr schade wäre. Aber bei den meisten anderen Solowerken – Brahms, Beethoven, Berg – macht so eine Haltung überhaupt keinen Sinn.“

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HÖREN UND ZUHÖREN

„Was Solist und Kammermusiker gleichermaßen beherrschen müssen, ist das aufmerksame Spiel, das verletzliche Spiel, das unendlich verzweigte und verästelte Spiel.“

Christian Tetzlaff

Das bedeutet, beide Arten zu musizieren fordern einem Musiker gleich viel ab? „Ja. Der Gedanke, dass ein Kammermusiker weniger gut sein müsse als ein Solist, ist vollkommen falsch.“ Das G-Dur-Quartett von Schubert oder die späten Beethoven-Quartette seien nicht nur technisch, sondern auch im Hinblick auf den Ausdruck viel schwieriger als so manches Solokonzert. Tetzlaff: „Das Violinkonzert von Beethoven ist ein Spaziergang im Vergleich zu seinem B-Dur-Quartett! Oder nehmen Sie die Akrobatik und die unterschiedlichen Stricharten in Schuberts G-Dur-Quartett – was da von einem Geiger inhaltlich und farblich verlangt wird, ist unendlich schwierig! Hinzu kommt, dass man bei jedem Quartett die drei anderen immer miteinbeziehen muss, manchmal auch nur eine bestimmte Funktion für einen der anderen erfüllen muss, also ständig auf die anderen hören muss. Man muss also viel flexibler sein als bei einem Solokonzert.“ Solokonzerte seien letztlich sogar ein bisschen einfacher aufzuführen, weil man viel eindeutiger bestimmen könne, wie der Weg auszusehen habe. „Da kann man dann natürlich dem Orchester auch sagen: Ich bin nun einmal der Solist, also folgt mir bitte einfach. Aber eigentlich ist dieses Denken in Hierarchien ziemlich traurig. Dann geht die Schönheit des Werks verloren. Einzig richtig ist, wenn etwas im Konzert als Resultat eines gemeinsamen, gleichberechtigten Bemühens entsteht.“

Ist denn der Kontakt untereinander im Quartett ein anderer, ein intensiverer als bei einem Solokonzert? „Natürlich. Da sitzen wir ja alle nur zwei Meter voneinander entfernt. Aber im Grunde genommen passiert unser Austausch nicht über die Augen, sondern über die Ohren.“ Blickkontakt ist nicht so wichtig? „Den braucht es eigentlich nicht – und ich selbst mache das auch kaum“, antwortet er. „Die Ohren nehmen die Dinge wahr, und das reicht.“ Neulich habe er einen Film gesehen, wie sich ein Vogelschwarm organisiert. Wo jeder Vogel innerhalb des Schwarms zu jeder Sekunde zu wissen scheint, was die anderen tun und in welche Richtung er zu fliegen hat. „Das können wir Menschen auch“, sagt er. Auch wir könnten seismographisch spüren, was der andere jetzt will. Ein Beispiel? „Etwa, wenn ein Takt ein bisschen nach vorne gegangen ist, wir aber wieder gemeinsam auf der nächsten Eins landen müssen.“ So sei beispielsweise das Brahms-Violinkonzert durchaus ohne Dirigenten spielbar, „wenn die Bereitschaft da ist, einander zuzuhören“. Dass es beim gemeinschaftlichen Musizieren, egal ob als Kammermusiker oder als Solist, zu einem nicht geringen Teil genau darum geht? Das ist die vielleicht interessanteste Erkenntnis dieses Gesprächs. Eine, die sich auch bei Duke Ellington finden lässt. Der einmal sagte: „Das Wichtigste, wonach ich bei einem Musiker suche, ist, ob er weiß, wie man zuhört.“

Margot Weber

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Zwischentöne

Der Zwischenton macht die Musik. Täglich im Leben, im Feuilleton der „Presse“ und unter

DiePresse.com/kultur


KALENDARIUM FEBRUAR

KALENDARIUM FEBRUAR Bitte beachten Sie, dass der Vorverkauf für die hier genannten Konzerte bereits begonnen haben kann und einzelne Preiskategorien beim Erscheinen des Kalendariums bereits ausverkauft sein könnten. Ebenso ist es möglich, dass bei einzelnen Konzerten auf Grund der Auslastung durch das Abonnement gar keine Einzelkarten mehr verkauft werden dürfen.

GS BS GL MT ST

Großer Saal Brahms-Saal Gläserner Saal / Magna Auditorium Metallener Saal Steinerner Saal / Horst Haschek Auditorium

EIGENVERANSTALTUNGEN DER GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN KONZERTE ANDERER VERANSTALTER PROGRAMMSCHWERPUNKTE

01.

Do 19.30 Jewgenij Kissin | Klavier GS

Beethoven: Sonate e-Moll, op. 90 Brahms: Vier Balladen, op. 10 Rachmaninow: Sechs Moments musicaux, op. 16 Prokofjew: Sonate Nr. 2 d-Moll, op. 14

Meisterinterpreten I/3 € 120 | 112 | 99 | 82 | 63 | 51 | 30 | 10

01.

Do 19.30 Tetzlaff Quartett BS

Haydn: Streichquartett f-Moll, Hob. III:35 Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett a-Moll, op. 13 Sibelius: Streichquartett Nr. 2 d-Moll, op. 56, „Voces Intimae“

Kammermusik-Zyklus/4 € 60 | 56 | 46 | 40 | 33 | 22 | 9

02. 02.

Fr 18.45 MT

Young Masters Piano Trio

Start Up! – Vorkonzert: Junge Talente stellen sich vor

Jeunesse Karten Tel. 505 63 56

Fr 19.30 GS

Nationaal Jeugdorkest Nederland Martin Sieghart | Dirigent Harriet Krijgh | Violoncello

Elgar: Violoncellokonzert e-Moll, op. 85 Bruckner: Symphonie Nr. 9 d-Moll

Jeunesse Karten Tel. 505 63 56

03.

Sa 20.00 Die SchlossCapelle GS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie C-Dur, Hob. I:25 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

04. 09.

So 19.30 GS

Chinese NewYear Concert

Beijing Beiyi Culture Media Co., Ltd Karten auf Anfrage

Fr 20.00 Die SchlossCapelle GS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie C-Dur, Hob. I:25 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

10.

Sa 19.30 GS

Haydn: Violoncellokonzert C-Dur, Hob. VIIb:1 Violoncellokonzert D-Dur, Hob. VIIb:2 Beethoven: Symphonie Nr. 2 D-Dur, op. 36

Musik der Meister/4 € 78 | 68 | 60 | 52 | 46 | 38 | 28 | 8

Emerald Zheng Ensemble

Franz Liszt Kammerorchester István Várdai | Dirigent und Violoncello

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KALENDARIUM FEBRUAR

11.

So 19.30 GS

12.

Mo 15.00 Cuore Piano Trio BS Veronika Mandl | Moderation

12.

Mo 19.30 Gautier Capuçon | Violoncello Debussy: Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll „Presse“-Konzertzyklus/1 GS Daniil Trifonov | Klavier Prokofjew: Sonate für Violoncello und Klavier € 98 | 94 | 81 | 69 | 57 | 44 | 27 | 10

Philharmonic Generations Galakonzert für das Chinesische Neujahr Youtuo classical Vienna Ausgewählte Werke von Strauß Vater, Strauß Sohn, music institute GmbH Chor der China National Opera Mendelssohn Bartholdy und Rodgers Karten auf Anfrage Friedrich Pfeiffer | Dirigent Yunzhi Liu | Violine Rong Shi | Klavier Wei Shi | Klavier Wenn der Vater mit dem Sohne

C-Dur, op. 119 Rachmaninow: Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll, op. 19

Souvenir – Konzerte für Menschen mit und ohne Demenz/3 € 20

Sponsor:

13.

Di 9.00, Linzer Torten Orchester 11.00 Birgit Kellner | Illustration und GL Requisiten

Tiere auf geheimer Mission für Publikum ab 5 Jahren

Schulvorstellung Albertos Abenteuer Karten auf Anfrage

13.

Di 19.30 Maria João Pires | Klavier GS

Beethoven: Sonate As-Dur, op. 110 Debussy: Suite Bergamasque Beethoven: Sonate c-Moll, op. 111

Das Goldene Musikvereins­ abonnement II/3 € 98 | 94 | 81 | 69 | 57 | 44 | 27 | 10

13.

Di 19.30 Karoline Pilcz | Sopran BS Ensemble Prisma

Auf Fischer von Erlachs Spuren Musik aus Hof und Kirche Ausgewählte Werke von Schmelzer, Ziani, Caldara und Fux

Aus der Schatzkammer/2 € 35 | 31 | 29 | 27 | 23 | 20 | 9

14.

Mi 19.30 Diana Damrau | Sopran GS Helmut Deutsch | Klavier

Schumann: Frauenliebe und Leben, op. 42 sowie ausgewählte Lieder von Clara und Robert Schumann und spanische Lieder

Große Solisten/5 Liederabende/4 € 120 | 112 | 99 | 82 | 63 | 50 | 29 | 10

14.

Mi 19.30 Luc Mangholz | Flöte BS Sebastian Breit | Oboe

Quantz: Triosonate c-Moll Boccherini: Cellosonate C-Dur Heinichen: Triosonate G-Dur Bach: Oboensonate g-Moll, BWV 1030b Lotti: Triosonate A-Dur Bach: Flötensonate e-Moll, BWV 1034 Telemann: Triosonate e-Moll, TWV 42:E2

Ensembles der Wiener Philharmoniker/3 € 65 | 58 | 48 | 43 | 34 | 23 | 9

15.

Do 19.30 Axelle Fanyo | Sopran BS Kunal Lahiry | Klavier

The Return Ausgewählte Lieder und Werke von Crumb, Ravel, Copland, L. Boulanger und Avramidou (ÖEA)

Rising Stars/4 € 27

15.

Do 20.00 Michael Dangl | Lesung GL Maria Fedotova | Flöte

Hugo von Hofmannsthal: Ausgewählte Texte Wort Musik I/2 Musik von Richard Strauss und Eduard Kutrowatz € 45 | 36 | 26 | 7

16.

Fr 18.45 MT

Johannes Prominczel | Moderation

Wolfgang Härtel | Violoncello Johannes Maria Bogner | Cembalo

Natalia Sidorenko | Klavier Klaus Laczika

Einführungsvortrag zum Konzert um 19.30 Uhr im GS

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Tonkünstler-Orchester Eintritt frei – Zählkarten an der Konzertkassa


KALENDARIUM FEBRUAR

16.

Fr 19.30 GS

16.

Fr 19.30 Antoine Tamestit | Viola BS Mao Fujita | Klavier

Schubert: Sonate für Arpeggione (Viola) und Kammermusik-Zyklus/5 Klavier a-Moll, D 821 € 60 | 56 | 46 | 40 | 33 | 22 | 9 Mozart: Violinsonate e-Moll, KV 304; Fassung für Viola und Klavier Schumann: Märchenbilder. Vier Stücke für Klavier und Viola, op. 113 Schubert: An den Mond, D 193; Fassung für Viola und Klavier Schumann: Mondnacht, op. 39/5; Fassung für Viola und Klavier Schubert: Nacht und Träume, D 827; Fassung für Viola und Klavier Schumann: Adagio und Allegro, op. 70; Fassung für Viola und Klavier

17.

Sa 11.00, 13.00, 15.00 GL

Tiere auf geheimer Mission siehe 13. Februar 2024, 9.00 Uhr

Albertos Abenteuer SA 11/2, SA 13/2, SA 15/2 Karten auf Anfrage

17.

Sa 19.30 Concentus Musicus Wien GS Stefan Gottfried | Dirigent

Boccherini: Symphonie Nr. 20 d-Moll, op. 45 „¡Ay de mí!“ aus der Zarzuela „Clementina“ Hasse: „Non verranno a turbarti i riposi“ aus der Festa teatrale „Alcide al bivio“ Nebra: „Llegar ninguno intenteaus“ aus „Para obsequio a la deydad, nunca es culto la crueldad, y Iphigenia en Tracia“ Arriaga: Sinfonia a Gran Orquesta in D

Concentus Musicus/3 € 120 | 112 | 99 | 82 | 63 | 50 | 29 | 10

17.

Sa 20.00 Die SchlossCapelle BS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie C-Dur, Hob. I:25 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

17.

Sa 20.00 Cornelius Obonya | Rezitation What we’ve lost through Brexit GL Ensemble Wild Cornelius Obonya und das Ensemble Wild

18.

So 14.45 BS

Klaus Laczika

Einführungsvortrag zum Konzert um 15.30 Uhr im GS

Tonkünstler-Orchester Eintritt frei – Zählkarten an der Konzertkassa

18.

So 15.30 GS

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Yutaka Sado | Dirigent

Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur

Tonkünstler-Orchester € 54 | 45 | 39 | 29 | 21 | 7

18.

So 18.30 Philharmonia Schrammeln BS Anita Götz | Sopran

Mein Nachbarin und i

Philharmonia Schrammeln/3 € 60 | 56 | 46 | 40 | 33 | 22 | 9

18.

So 19.30 GS

Kulturfestival China meets Austria

Master Music International Limited Karten auf Anfrage

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Yutaka Sado | Dirigent

María Hinojosa Montenegro | Sopran

Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur

Tonkünstler-Orchester € 68 | 62 | 54 | 45 | 39 | 29 | 21 | 7

Wort Musik II/2 € 45 | 36 | 26 | 7

versetzen Sie in die 1920er/30er Jahre nach England. Be there or be square!

Günter Haumer | Bariton Jugendchöre und Orchester aus Österreich und China

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KALENDARIUM FEBRUAR

19.

Mo 19.30 Berliner Philharmoniker GS Kirill Petrenko | Dirigent

20.

Liszt: Les Préludes. Symphonische Dichtung, S. 97 Szymanowski: Violinkonzert Nr. 1, op. 35 Strauss: Symphonia domestica für großes Orchester, op. 53

Meisterinterpreten III/4 € 180 | 163 | 146 | 107 | 77 | 57 | 35 | 10

Di 19.30 Berliner Philharmoniker GS Kirill Petrenko | Dirigent

Dutilleux: Symphonie Nr. 1 Bartók: Der holzgeschnitzte Prinz. Ein Tanz­ märchen, op. 13

Meisterinterpreten II/5 € 180 | 163 | 146 | 107 | 77 | 57 | 35 | 10

21.

Mi 19.30 Wiener Symphoniker GS Adam Fischer | Dirigent

Haydn: Symphonie c-Moll, Hob. I:95 Mozart: Klavierkonzert c-Moll, KV 491 Bartók: Konzert für Orchester, Sz 116

Die Große Symphonie A/4 € 115 | 108 | 96 | 80 | 62 | 50 | 29 | 10

21.

Mi 19.30 Alexander Malofeev | Klavier BS

Händel: Suite B-Dur, HWV 434 Purcell: Ground c-Moll Muffat: Passacaglia g-Moll Bach: Concerto a-Moll, BWV 593 Skrjabin: Prélude und Nocturne für die linke Hand cis-Moll, op. 9 Rachmaninow: Elegie es-Moll, op. 3/1 Prélude cis-Moll, op. 3/2 Flieder (Siren), op. 21/5; Transkription für Klavier Sonate Nr. 2 b-Moll, op. 36; revidierte Fassung 1931

Klavier-Zyklus/3 € 65 | 58 | 48 | 43 | 34 | 23 | 9

22.

Do 19.30 Wiener Symphoniker GS Adam Fischer | Dirigent

Haydn: Symphonie c-Moll, Hob. I:95 Mozart: Klavierkonzert c-Moll, KV 491 Bartók: Konzert für Orchester, Sz 116

Die Große Symphonie B/4 € 115 | 108 | 96 | 80 | 62 | 50 | 29 | 10

23.

Fr 9.00, Sebastian Radon | Gesang, 10.30 Schauspiel, Konzept MT Simon Scharinger | Gesang,

Ein Halbtonschritt für den Mond für Publikum ab 3 Jahren

Kindergartenvorstellung Sebastian und das Tontelefon Karten auf Anfrage

Hindemith: Konzertmusik für Blasorchester, op. 41 Strauss: Symphonische Fantasie aus der Oper „Die Frau ohne Schatten“, AV 146 Schönberg: Variationen für Orchester, op. 31 Ravel: La Valse. Poème chorégraphique pour Orchestre

Das Goldene Musikvereins­ abonnement I/4 € 180 | 163 | 146 | 107 | 77 | 57 | 35 | 10

Lisa Batiashvili | Violine

Mao Fujita | Klavier

Mao Fujita | Klavier

Schauspiel, Konzept Die Strottern Klemens Lendl | Violine, Gesang David Müller | Gitarre, Gesang Helene Payrhuber | Ausstattung

23.

Fr 19.30 Wiener Philharmoniker GS Franz Welser-Möst | Dirigent

SCHÖNBERG 150. GEBURTSTAG

Anschließend: Auf ein Glas mit Franz Welser-Möst exklusiv für Konzertbesucher:innen

24.

Sa 11.00, 15.00 MT

24.

Sa 15.30 GS

Wiener Philharmoniker Franz Welser-Möst | Dirigent

Ein Halbtonschritt für den Mond siehe 23. Februar 2024, 9.00 Uhr

Sebastian und das Tontelefon SA 11/3, SA 15/3 € 22

Hindemith: Konzertmusik für Blasorchester, op. 41 Strauss: Symphonische Fantasie aus der Oper „Die Frau ohne Schatten“, AV 146 Schönberg: Variationen für Orchester, op. 31 Ravel: La Valse. Poème chorégraphique pour Orchestre

Wiener Philharmoniker/Sa Kartenbüro Wr. Philharmoniker

46


KALENDARIUM FEBRUAR

24.

Sa 19.30 Wiener Symphoniker GS Singverein der Gesellschaft

24.

Mahler: Symphonie Nr. 2 c-Moll

Wiener-Symphoniker-Zyklus A/3 € 115 | 108 | 96 | 80 | 62 | 50 | 29 | 10

Sa 20.00 Die SchlossCapelle BS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie C-Dur, Hob. I:25 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

25.

So 10.00 BS

Mitglieder der Wiener Phil­harmoniker Ausgewählte Schulklassen

passwort:klassik – Klingende Einführung zum Konzert um 11.00 Uhr im GS

Wiener Philharmoniker/ passwort:klassik Kartenbüro Wr. Philharmoniker

25.

So 11.00 GS

Wiener Philharmoniker Franz Welser-Möst | Dirigent

Hindemith: Konzertmusik für Blasorchester, op. 41 Strauss: Symphonische Fantasie aus der Oper „Die Frau ohne Schatten“, AV 146 Schönberg: Variationen für Orchester, op. 31 Ravel: La Valse. Poème chorégraphique pour Orchestre

Wiener Philharmoniker/So Kartenbüro Wr. Philharmoniker

25.

So 11.00, 15.00 MT

Ein Halbtonschritt für den Mond siehe 23. Februar 2024, 9.00 Uhr

Sebastian und das Tontelefon SO 11/3, SO 15/3 € 22

25.

So 15.30 English Chamber Orchestra GS Julian Rachlin | Dirigent und

Mozart: Violinkonzert G-Dur, KV 216 Symphonie D-Dur, KV 385, „Haffner-Symphonie“ Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 4 A-Dur, op. 90, „Italienische“

Soirée musicale/4 € 105 | 98 | 88 | 73 | 59 | 48 | 26 | 10

25.

So 19.30 Wiener Symphoniker GS Singverein der Gesellschaft

Mahler: Symphonie Nr. 2 c-Moll

Wiener-Symphoniker-Zyklus B/3 € 115 | 108 | 96 | 80 | 62 | 50 | 29 | 10

26.

Mo 15.30 GS

Bohuslav Martinů Philharmonie Zlín Robert Papocsi | Dirigent Fan Ting | Dirigent und Violine Ellen Hayun Lee | Flöte Trey Lee | Violoncello Serena Wang | Klavier

Borne: „Carmen Phantasie” für Flöte und Orchester IMK – Verein für Internationale Beethoven: Konzert für Klavier, Violine, Violoncello Musik- und Kunstförderung und Orchester C-Dur, op. 56, „Tripelkonzert“ € 88 | 78 | 68 | 55 | 35 | 25 | 15 | 10 Dvořák: Symphonie Nr. 8 G-Dur, op. 88

26. 26.

Mo 19.30 GS

Wiener Philharmoniker Franz Welser-Möst | Dirigent

Berg: Drei Orchesterstücke, op. 6 Bruckner: Symphonie Nr. 9 d-Moll

Wiener Philharmoniker/Soirée Kartenbüro Wr. Philharmoniker

Mo 19.30 Ensemble Kontrapunkte BS Gottfried Rabl | Dirigent und

Saunders: Skin Connesson: Double Quatuor Schmitt: La Tragédie de Salome; erste Fassung 1907

Kontrapunkte/3 € 51 | 48 | 41 | 36 | 28 | 18 | 9

der Musikfreunde in Wien Alain Altinoglu | Dirigent Chen Reiss | Sopran Nora Gubisch | Alt

Violine

der Musikfreunde in Wien Alain Altinoglu | Dirigent Chen Reiss | Sopran Nora Gubisch | Alt

Moderation Kaoko Amano | Sopran

47

KOMPONISTIN IM FOKUS: REBECCA SAUNDERS


FEIERN SIE MIT UNS! Seit 1498 gestaltet die Wiener Hofmusik kapelle auf höchstem musikalischen Niveau die Sonntagsmessen in der Hofburgkapelle.

ls Auch a ein h c ts Gu ch! li lt ä erh

Das Ensemble der Wiener Hofmusikkapelle:

Wiener Sängerknaben Mitglieder des Orchesters & Herrenchors der Wiener Staatsoper

Samuel Beckett

Warten auf Godot Regie Claus Peymann

Choralschola der Hofburgkapelle

Mit Marcus Bluhm, Nico Dorigatti,

Messen um 9:15 Uhr im Feber & März

ESTRAGON

François Couperin

Messe pour les paroisses

11.02.24

Anton Bruckner

Messe Nr. 1 in d-Moll

18.02.24

Jacobus Gallus

Missa canonica

25.02.24

Antonio Caldara

Missa dolorosa

03.03.24

Johann Joseph Fux

Missa confidentiae

10.03.24

Jacobus Gallus

Missa canonica

17.03.24

Antonio Caldara

Missa dolorosa

24.03.24

Johann Joseph Fux

Missa confidentiae

31.03.24

W. A. Mozart

Krönungsmesse

Informationen zu Messen & Konzerten sowie Tickets & Gutscheine: www.hofmusikkapelle.gv.at office@hofmusikkapelle.gv.at und unter 01 533 99 27 Wiener Hofburgkapelle, Hofburg – Schweizerhof, 1010 Wien

Foto: Lukas Beck

04.02.24

Stefan Jürgens, Bernhard Schir

Was sollen wir jetzt machen, da wir glücklich sind? WLADIMIR

Wir warten auf Godot. ESTRAGON

Ach ja … www.josefstadt.org Karten und Info unter: T 01-42-700-300


KALENDARIUM FEBRUAR

26.

27.

Mo 20.00 Studierende der MUK MT

Di 19.30 London Philharmonic GS Orchestra Karina Canellakis | Dirigentin Christian Tetzlaff | Violine

Atem der Zeit – Bläserkammermusik historisch und zeitgenössisch Telemann: Ouverture F-Dur, TWV 44: F10 Mozart: Aus der Oper „Così fan tutte“, KV 588; arrangiert von Johann Nepomuk Wendt Yun: Quartett für Flöten Lago: Drei Stücke aus „Ciudades“: Sarajevo, Addis Abeba, Tokyo

High Class II/2 € 26 | 21

Mussorgskij: Vorspiel zur Oper „Chowanschtschina“ Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 Brahms: Symphonie Nr. 4 e-Moll, op. 98

Meisterinterpreten I/4 € 130 | 120 | 112 | 89 | 65 | 52 | 30 | 10

Partner: MUK

KÜNSTLERIN IM FOKUS: KARINA CANELLAKIS Sponsor:

27.

Di 19.30 Altenberg Trio BS

Mozart: Divertimento für Klaviertrio B-Dur, KV 254 Bernstein: Klaviertrio, op. 2 Dvořák: Klaviertrio Nr. 4 e-Moll, op. 90, „Dumky-Trio“

27.

Di 20.00 Gesangskapelle Hermann GL

FESCH Mixed Line-Up/5 Die fünf vokalen Allrounder feiern die Dernière ihres Weihnachtsabonnement II/2 Erfolgsprogramms FESCH im Wiener Musikverein € 45 | 36 | 26 | 7

28.

Mi 19.30 Europa Galante BS Fabio Biondi | Leitung und

Apoteosi e follia Vivaldi: Triosonate d-Moll, RV 63, „La Follia“ Couperin: Triosonate „Le Parnasse ou l’Apotheose de Corelli“ Mascitti: Violinsonate D-Dur, op. 5/12, „Psyché“ Corelli: Violinsonate g-Moll, op. 5/12, „La Follia“ Bach: Triosonate c-Moll , Wq 161/1, „Sanguineus et Melancholicus“

Musica Antiqua/2 € 68 | 62 | 53 | 45 | 37 | 24 | 9

28.

Mi 20.00 Tonkünstler-Orchester GS Niederösterreich

Symphonic Pop

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich € 58 | 53 | 46 | 38 | 33 | 25 | 21 | 6

Violine Andrea Rognoni | Violine Alessandro Andriani | Violoncello Paola Poncet | Cembalo Giangiacomo Pinardi | Theorbe

Katharina Wincor | Dirigentin Ina Regen | Vocals

49

Altenberg Trio/3 € 60 | 56 | 46 | 40 | 33 | 22 | 9


PRELUDIO

6./7. März

WIEDERKEHRER 5. März

DÜNSERS SCHUBERT Schon vor dreißig Jahren arbeitete der Wiener Concert-Verein das erste Mal mit Richard Dünser als Composer in Residence zusammen. Nun widmet das auf originelle Programmzusammenstellungen spezialisierte Ensemble dem österreichischen Komponisten anlässlich seines 65. Geburtstags im Brahms-Saal ein Porträtkonzert. Im Zentrum des Abends steht sein neues Werk „le lontane speranze“ für Klarinette, Bassetthorn solo und Kammerorchester, das er als Uraufführungsdirigent im März auch selbst aus der Taufe heben wird. Umrahmt wird diese Novität von zwei Werken, die in die Welt von Franz Schubert führen, der Dünser seit Jahren besonders nahe steht. Zum einen gelangen raffinierte Schubert-Arrangements Dünsers unter dem Titel „Drei Stücke“ zur Aufführung, zum anderen ruft der Concert-Verein den deutschen Komponisten Franz Lacher in Erinnerung, der zu Schuberts Künstlerkreis zählte und auch mit Beethoven bekannt war.

Bis 2018 war Cornelius Meister als Chefdirigent des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien ein regelmäßiger Gast im Großen Musikvereinssaal. Nun kehrt er nach einer längeren Pause wieder – diesmal am Pult der Wiener Symphoniker. In der Zwischenzeit hat er vor allem im Opernbereich von sich hören lassen, besonders in Stuttgart, wo er derzeit die Position des Generalmusikdirektors innehat. Bei den Bayreuther Festspielen dirigierte er im Sommer 2022 mit großem Erfolg den „Ring des Nibelungen“. Mit den Wiener Symphonikern träumt Cornelius Meister Anfang März nochmals vom Winter, wie er von Tschaikowskij in seiner Ersten Symphonie in Töne gefasst wurde. Ein Lied von viel Schnee kann wohl auch der Geiger Maxim Vengerov singen, der seine Kindheit in Nowosibirsk verbrachte, bevor er im Westen eine Weltkarriere startete. Als Solist in Sibelius’ Violinkonzert ist auch er ein Wiederkehrer im Musikverein. Das letzte seiner zahlreichen Konzerte bei der Gesellschaft der Musikfreude liegt schon fast acht Jahre zurück. Cornelius Meister

9./10. März

TSCHAIKOWSKIJ PUR In einer großen Europa-Tournee konzentrieren sich Andris Nelsons und das Gewandhausorchester Leipzig ganz auf Tschaikowskij. Den krönenden Abschluss bilden zwei Abende im Musikverein, die mit der Fünften bzw. der Sechsten Symphonie auftrumpfen, bei denen das Publikum aber auch sonst große Ohren machen kann. Denn neben dem Violinkonzert, das in Leonidas Kavakos einen kongenialen Solisten finden wird, sind auch zwei selten gespielte Werke des Komponisten zu hören, die Tschaikowskijs Theaterblut auf der Konzertbühne unter Beweis stellen. In seiner Fantasie-Ouvertüre zu „Hamlet“ ging er bei Shakespeare in die Schule, die symphonische Ballade „Der Wojewode“ knüpft an seinen Opernerstling an, dem zu Tschaikowskijs Lebzeiten nur wenige Aufführungen beschieden waren. Andris Nelsons

Richard Dünser

Foto: Matthäus Stepan

Foto: Gerald von Foris

Foto: Marco Borggreve

50


PRELUDIO 14. März

10. März

SINGEN AUS LEIDENSCHAFT „Sie leben nicht vom Singen, aber in vieler Hinsicht für das Singen.“ Die Programmheftbiographie des Wiener Singvereins bringt markant auf den Punkt, was seine Sängerinnen und Sänger verbindet: ihre Leidenschaft fürs Singen. Seit 165 Jahren beweist der Chor des Musikvereins, 1858 als Zweigverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gegründet, dass Amateure auf höchstem Niveau musizieren können – in unzähligen Konzerten im Großen Musikvereinssaal mit den international bedeutendsten Orchestern und Dirigenten wie auch auf Tourneen, die bis nach Asien führten. Untrennbar mit dem Singverein verbunden ist seit 33 Jahren – nicht weniger als einem Fünftel der Chorgeschichte – Johannes Prinz. Als Chordirektor übergibt er seinen stets exzellent vorbereiteten Chor üblicherweise für Konzerte in andere Hände. Regelmäßig aber steht er auch selbst am Pult, wie nun wieder am 10. März, in einem Programm mit exquisiter Chormusik von Britten, Holst, Fauré, Mendelssohn Bartholdy, Franck und Janáček. Da wird sie, a cappella, aufs Neue hör- und spürbar: die Leidenschaft fürs Singen.

ZIRKUS UND KARNEVAL „Unaufdringliche Bravour“ und „differenzierte Gestaltung“ attestierte „Die Presse“ Anna Vinnitskaya nach ihrem Debüt bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien im April 2022, das sie, begleitet von den Wiener Symphonikern unter Lahav Shani, mit Rachmaninows „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ gab. Seit dem Gewinn des Ersten Preises beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel 2007 hat sich die russische Pianistin, die mit 18 Jahren zum Studium nach Hamburg kam und dort inzwischen selbst an der Musikhochschule unterrichtet, eine schöne Solokarriere aufgebaut: Sie spielte mit den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko bei den Salzburger Festspielen, folgte u. a. Einladungen zum Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons sowie zum NHK Symphony Orchestra Tokio und debütiert in der laufenden Saison beim Boston Symphony Orchestra. Auch Klavierabende gibt sie in aller Welt – und im März erstmals im Brahms-Saal des Musikvereins. Ihr Programm: Stücke von César Franck und Alexander Skrjabin sowie die Suite „Zirkustänze“ von Jörg Widmann und Robert Schumanns „Carnaval“. Anna Vinnitskaya

14. März

INSPIRATION LITERATUR Der Fokus, den die Gesellschaft der Musikfreunde 2023/24 auf die in Berlin lebende britische Komponistin Rebecca Saunders legt, erhält Raum in allen Sälen des Musikvereins. Im März ist im Zyklus „Young Musicians“ im Metallenen Saal vom exzellenten jungen Chaos String Quartet Saunders’ Streichquartett „Unbreathed“ zu hören. Den Titel entlieh die Komponistin, Trägerin des Ernst von Siemens Musikpreises, von sich selbst – von einem eigenen Gedicht, das sie dem Stück vorangestellt hat. Wie so oft ist es auch hier Literatur, die Ausgangspunkt für ihr Werk wurde, und wie so oft spielten auch hier Texte von Samuel Beckett eine Rolle, in dessen obsessiven Wiederholungen und verbalen Labyrinthen, die immer wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren, die Komponistin stets Inspiration findet. Im Programm des Chaos String Quartet steht „Unbreathed“ im Kontext mit zwei Klassikern der Streichquartettliteratur: Mozarts KV 589 und Beethovens op. 131.

Singverein der Gesellschaft der Musikfeunde in Wien

Foto: Stephan Polzer

Rebecca Saunders

Foto: Marco Borggreve

Foto: Julia Wesely

51


VORSCHAU MÄRZ

VORSCHAU MÄRZ Bitte beachten Sie, dass der Vorverkauf für die hier genannten Konzerte bereits begonnen haben kann und einzelne Preiskategorien beim Erscheinen des Kalendariums bereits ausverkauft sein könnten. Ebenso ist es möglich, dass bei einzelnen Konzerten auf Grund der Auslastung durch das Abonnement gar keine Einzelkarten mehr verkauft werden dürfen. Darüber hinaus kann es auf Grund der aktuellen Maßnahmen zu Programmänderungen kommen. Aktuelle Informationen finden Sie auf musikverein.at.

GS Großer Saal BS Brahms-Saal GL Gläserner Saal / Magna Auditorium MT Metallener Saal ST Steinerner Saal / Horst Haschek Auditorium BAKF Bank Austria Kunstforum Wien KH-Sch Konzerthaus – Schubert-Saal AO Außerordentliches Gesellschaftskonzert EIGENVERANSTALTUNGEN DER GESELLSCHAFT DER MUSIKFREUNDE IN WIEN KONZERTE ANDERER VERANSTALTER PROGRAMMSCHWERPUNKTE

01.

Fr 18.00 Daniela Knaller | Erzählerin BS Nora Knaller | Kleiner Prinz

01.

Fr 19.30 GS

02.

Sa 11.00, Julia Ruthensteiner-Schwarz | Ich mal dir ein Lied 14.00, Gesang, Schauspiel, Konzept Konzert für Babys und Kleinkinder bis zu 3 Jahren 16.00 Nikolai Tunkowitsch | Violine MT Peter Havlicek | Kontragitarre

Florian Willeitner | Violine Nina Kazourian | Viola und Gesang Marie Spaemann | Gesang und Violoncello Christoph Zimper | Klarinette Alexander Wienand | Klavier Anna Vidyaykina | SandIllustratorin Wiener Symphoniker Alexandre Desplat | Dirigent

Der kleine Prinz Musik von Nina Kazourian, Marie Spaemann, Alexander Wienand, Florian Willeitner und Christoph Zimper Konzert für Publikum ab 13 Jahren

Capriccio/2 Restkarten zu € 30 auf Anfrage

Cinema:Sound – Filmmusik von Alexandre Desplat Wiener Symphoniker aus Godzilla, Das Mädchen mit dem Perlenohrring, € 139 | 125 | 105 | 98 | 78 | 49 | 29 | 10 The Grand Budapest Hotel, The King’s Speech und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Birgit Kellner | Ausstattung Stephanie Marie Breitegger | Kostüm Anna Doogue | Idee und Konzept

52

Dodo und Tatz SA 11/3, 14/3, 16/3 Restkarten zu € 20 auf Anfrage


VORSCHAU MÄRZ

02.

Sa 18.45 GL

Walter Weidringer

Einführungsvortrag zum Konzert um 19.30 Uhr im GS

Tonkünstler-Orchester Eintritt frei – Karten beim Veranstalter

02.

Sa 19.30 GS

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Riccardo Frizza | Dirigent Sergei Dogadin | Violine

Glinka: Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmilla“ Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 Martucci: Symphonie Nr. 1 d-Moll, op. 75

Tonkünstler-Orchester € 68 | 62 | 54 | 45 | 39 | 29 | 21 | 7

03.

So 11.00, 14.00, 16.00 MT

Ich mal dir ein Lied siehe 02.03.2024, 11.00 Uhr

Dodo und Tatz SO 11/3, 14/3, 16/3 Restkarten zu € 20 auf Anfrage

03.

So 14.45 GL

Walter Weidringer

Einführungsvortrag zum Konzert um 15.30 Uhr im GS

Tonkünstler-Orchester Eintritt frei – Karten beim Veranstalter

03.

So 15.30 GS

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Riccardo Frizza | Dirigent Sergei Dogadin | Violine

Glinka: Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmilla“ Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, op. 77 Martucci: Symphonie Nr. 1 d-Moll, op. 75

Tonkünstler-Orchester € 62 | 54 | 45 | 39 | 29 | 21 | 7

04.

Mo 19.30 GS

Orchester des Musik­ gymnasiums Wien Chöre des Musikgymnasiums Wien Richard Böhm | Dirigent Adriana González | Sopran Liviu Holender | Bariton

Strauss: Suite aus der Oper „Der Rosenkavalier“, AV 145 Brahms: Ein deutsches Requiem, op. 45

Musikgymnasium Wien € 35 | 32 | 30 | 28 | 25 | 18 | 12 | 5

05.

Di 19.30 GS

Orchester des Musik­ gymnasiums Wien Chöre des Musik­gymnasiums Wien Richard Böhm | Dirigent Adriana González | Sopran Liviu Holender | Bariton

Strauss: Suite aus der Oper „Der Rosenkavalier“, AV 145 Brahms: Ein deutsches Requiem, op. 45

Musikgymnasium Wien € 35 | 32 | 30 | 28 | 25 | 18 | 12 | 5

05.

Di 19.30 Wiener Concert-Verein BS Richard Dünser | Dirigent

05. 06.

Di 20.00 Michael Köhlmeier | Erzähler GL Hans Theessink | Gitarren

Amerika, aber die Dichter

Wort Musik I/3 € 45 | 36 | 26 | 7

Mi 19.30 Wiener Symphoniker GS Cornelius Meister | Dirigent

Sibelius: Violinkonzert d-Moll, op. 47 Tschaikowskij: Symphonie Nr. 1 g-Moll, op. 13, „Winterträume“

Die Große Symphonie A/5 € 115 | 108 | 96 | 80 | 62 | 50 | 29 | 10

Johannes Steinwender | Dirigent Marlies Wieser | Klarinette Alexander Neubauer | Bassetthorn Rainer Lepuschitz | Moderation

Maxim Vengerov | Violine

Lachner: Nonett – 1. Satz (Allegro. Allegro Wiener Concert-Verein/4 moderato) € 60 | 56 | 46 | 40 | 33 | 22 | 9 Dünser: „Le lontane speranze“ für Klarinette, Bassetthorn und Orchester (Uraufführung) Schubert/Dünser: Drei Stücke (D 946 I/II, D 625 IV) für Kammerorchester Rainer Lepuschitz im Gespräch mit Richard Dünser

53


VORSCHAU MÄRZ

07.

Do 15.30 GS

07.

Do 19.30 Wiener Symphoniker GS Cornelius Meister | Dirigent

07.

Do 20.00 Studierende der MUK GL Roland Freisitzer | Leitung

08.

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Dmitry Matvienko | Dirigent Albert Hosp | Moderation

Lieben Sie Nielsen? Nielsen: Symphonie Nr. 5, op. 50

Tonkünstler-Orchester € 32 | 15 | 5

Sibelius: Violinkonzert d-Moll, op. 47 Tschaikowskij: Symphonie Nr. 1 g-Moll, op. 13, „Winterträume“

Die Große Symphonie B/5 € 115 | 108 | 96 | 80 | 62 | 50 | 29 | 10

Carte blanche à Rebecca Saunders Saunders: „Taste“ für Violine und Klavier Feldman: Intermission 5 für Klavier Saunders: „Flesh“ für Akkordeon Feldman: Intermission 2 für Klavier Furrer: „Gaspra“ für Ensemble Saunders: fury II. Konzert für Kontrabass solo und Ensemble

High Class II/3 € 26 | 21 | 19 | 7

Hoch hinaus Konzert für Publikum ab 4 Jahren

Kindergartenvorstellung Agathes Wunderkoffer Karten auf Anfrage

ensemble mosaik Rebecca Saunders | Künst­ lerische Leitung Mark Barden | Regie Leon Ackermann | Produktionsleitung

Saunders: Rockaby (2017–2024) Eine konzertante Collage von Rebecca Saunders für fünf Musiker:innen und 220 Spieluhren Im Rahmen der Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien (tresor)

AO € 15

Bruckner Orchester Linz Marek Janowski | Dirigent

Bruckner: Symphonie Nr. 5 B-Dur Fassung 1875–76; revidiert 1877

Bruckner Orchester Linz € 89 | 79 | 69 | 59 | 49 | 39 | 20 | 6

Joseph Conrad: Das Untier

Magna Nomina/3 € 45 | 36 | 26 | 7

Maxim Vengerov | Violine

Fr 9.00, Veronika Mandl | Schauspiel 10.30 und Inszenierung MT Daniela Fheodoroff | Klavier

KOMPONISTIN IM FOKUS: REBECCA SAUNDERS Partner: MUK

Claire Blake | Kostüm, Wunderkoffer Jutta Vranovsky | Requisiten

08.

Fr 18.30 19.30 21.00 BAKF

08. 08.

Fr 19.30 GS

09. 28.

Sa BAKF Rebecca Saunders | Klang­

Fr 20.00 Karl Markovics | Lesung GL Aliosha Biz | Violine

KOMPONISTIN IM FOKUS: REBECCA SAUNDERS In Kooperation mit dem Bank Austria Kunstforum Wien

Krzysztof Dobrek | Akkordeon Anschließend: Auf ein Glas mit Karl Markovics, Aliosha Biz und Krzysztof Dobrek

installation Bettina M. Busse | Kuration

März —

So

Saunders: Rockaby (2017–2024) Eine konzertante Collage von Rebecca Saunders für fünf Musiker:innen und 220 Spieluhren Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien (tresor)

April

Infos & Tickets ausschließlich über das Bank Austria Kunstforum Wien

in Kooperation mit dem Musikverein

KOMPONISTIN IM FOKUS: REBECCA SAUNDERS

09.

Sa 11.00, 15.00 MT

Hoch hinaus siehe 08.03.2024, 9.00 Uhr

Agathes Wunderkoffer SA 11/3, 15/3 Restkarten zu € 22 auf Anfrage

09.

Sa 19.30 Gewandhausorchester GS Leipzig

Tschaikowskij: Violinkonzert D-Dur, op. 35 Symphonie Nr. 5 e-Moll, op. 64

Das Goldene Musikvereins­ abonnement II/4 € 140 | 130 | 117 | 92 | 67 | 52 | 31 | 10

Andris Nelsons | Dirigent Leonidas Kavakos | Violine

54


VORSCHAU MÄRZ

09.

Sa 20.00 Die SchlossCapelle BS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie D-Dur, Hob. I:15 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

10.

So 11.00, 15.00 MT

Hoch hinaus siehe 08.03.2024, 9.00 Uhr

Agathes Wunderkoffer SO 11/3, 15/3 Restkarten zu € 22 auf Anfrage

10.

So 15.30 Gewandhausorchester GS Leipzig

Tschaikowskij: Der Wojewode. Symphonische Ballade, op. posth. 78 Konzertouvertüre nach Shakespeares „Hamlet“, op. 67 Symphonie Nr. 6 h-Moll, op. 74, „Pathétique“

Meisterinterpreten II/6 € 130 | 120 | 112 | 89 | 65 | 52 | 30 | 10

10.

So 19.30 Singverein der Gesellschaft GS der Musikfreunde in Wien

11.

Mo 19.30 GS

Wagner Society Orchestra der Keio Universität Tokyo Koji Kawamoto | Dirigent

Wagner: Ouvertüre zur Oper „Der fliegende Holländer“ Borodin: Symphonie Nr. 2 h-Moll Strawinsky: Der Feuervogel; Ballettfassung 1910

Eurotours Ges.m.b.H. € 55 | 40 | 25 | 10

12.

Di 18.45 MT

Laura Gutiérrez Cordero | Wiener Pauken, Marimba, Vibraphon, Multi-Perkussion

Start Up! – Junge Talente stellen sich vor Ausgewählte Werke von Bruno Hartl, Kosaku Yamada, Per Nørgård u. a.

Jeunesse Karten Tel. 505 63 56

12.

Di 19.30 GS

Waseda Symphony Orchestra Tokyo Eitetsu Fu-un no Kai Kiyotaka Teraoka | Dirigent Alina Pogostkina | Violine

Takemitsu: „Death and Resurrection“ aus „Black Rain“ Korngold: Violinkonzert D-Dur, op. 35 Strauss: Tod und Verklärung. Tondichtung für großes Orchester, op. 24 Ishii: Mono Prism

Jeunesse Karten Tel. 505 63 56

13.

Mi 19.30 Matthias Goerne | Bariton GS Jewgenij Kissin | Klavier

Schumann: Abends am Strande, op. 45/3 Es leuchtet meine Liebe, op. 127/3 Mein Wagen rollet langsam, op. 142/4 Dichterliebe. Liederzyklus aus Heinrich Heines „Buch der Lieder“, op. 48 Brahms: Sommerabend, op. 85/1 Mondenschein, op. 85/2 Es liebt sich so lieblich, op. 71/1 Meerfahrt, op. 96/4 Es schauen die Blumen, op. 96/3 Der Tod, das ist die kühle Nacht, op. 96/1 Neun Lieder und Gesänge für eine Singstimme und Klavier, op. 32

Große Solisten/6 Liederabende/5 € 120 | 112 | 99 | 82 | 63 | 50 | 29 | 10

14.

Do 19.30 Anna Vinnitskaya | Klavier BS

Franck: Prélude, Choral et Fugue Skrjabin: Walzer f-Moll, op. 1 Fantasia für Klavier h-Moll, op. 28 Deux Poèmes, op. 32 Sonate für Klavier Nr. 5 Fis-Dur, op. 53 Widmann: Zirkustänze. Suite für Klavier Schumann: Carnaval. Scènes mignonnes composées pour le Pianoforte sur quatre notes, op. 9

Klavier-Zyklus/4 € 65 | 58 | 48 | 43 | 34 | 23 | 9

Andris Nelsons | Dirigent

Johannes Prinz | Dirigent Eleanor Lyons | Sopran Steve Davislim | Tenor N.N. | Harfe Robert Kovács | Orgel

Werke von Benjamin Britten, Gustav Holst, Gabriel Musik(verein) entdecken/3 Fauré, Felix Mendelssohn Bartholdy, César Franck € 72 | 65 | 57 | 48 | 42 | 32 | 21 | 10 und Leoš Janáček

55


VORSCHAU MÄRZ

15. 15.

Fr 10.15 MT

Filip Trifu | Klavier

Start Up! – Junge Talente stellen sich vor

Jeunesse Karten Tel. 505 63 56

Fr 11.00 GS

Wiener Philharmoniker Zubin Mehta | Dirigent Martha Argerich | Klavier

Ravel: Klavierkonzert G-Dur Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur

Jeunesse Karten Tel. 505 63 56

15. 15.

Fr 19.30 ORF RSO Wien GS Marin Alsop | Dirigentin

Mahler: Symphonie Nr. 9 D-Dur

ORF RSO Wien/4 € 75 | 69 | 59 | 49 | 42 | 34 | 23 | 10

Fr 20.00 Marie-Sophie Janke | GL Mezzosopran

Gabriel Fauré zum 100. Geburtstag Fauré: La bonne chanson, op. 61 Violinsonate Nr. 1 A-Dur, op. 13 Violoncellonsonate Nr. 2 g-Moll, op. 117 Klavierquintett Nr. 1 d-Moll, op. 89

High Class I/2 € 26 | 21 | 19 | 7

Wohin? Musik von Nina Kazourian, Golnar Shahyar, Marie Spaemann und Florian Willeitner (UA – im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und der Philharmonie Luxembourg) Konzert für Publikum ab 6 Jahren

Allegretto SA 11/3, 15/3 € 30

Ravel: Klavierkonzert G-Dur Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur

Wiener Philharmoniker/Sa Kartenbüro Wr. Philharmoniker

16.

Arevik Ivanyan | Violine Teresa Wakolbinger | Violine Giorgi Mardaleishvili | Viola Leopold Behrens | Violoncello Maximilian Spann | Kontrabass Elitsa Desseva | Klavier Luka Ljubas | Violine Margaret Kim | Klavier Zhiyu Zhang | Violoncello Julian Yo Hedenborg | Klavier Simone Sgarbanti | Klavier Motus Quartett

Sa 11.00, Nina Kazourian | Gesang, 15.00 Viola, Gitarre, Text, Konzept BS Golnar Shahyar | Gesang, Gitarre, Klavier, Text, Konzept Marie Spaemann | Gesang, Violoncello, Text, Konzept Florian Willeitner | musikalische Beratung Tobias Ribitzki | Regie, Text, Konzept Florian Angerer | Ausstattung

16.

Sa 15.30 GS

16.

Sa 19.30 Symphonieorchester des GS Bayerischen Rundfunks

17.

So 11.00 GS

17.

So 11.00, 15.00 BS

Wiener Philharmoniker Zubin Mehta | Dirigent Martha Argerich | Klavier

Sir Simon Rattle | Dirigent

Wiener Philharmoniker Zubin Mehta | Dirigent Martha Argerich | Klavier

Partner: mdw

Wagner: Vorspiel zur Oper „Tristan und Isolde“ Meisterinterpreten III/5 und „Isoldes Liebestod“ € 160 | 144 | 120 | 95 | 70 | 54 | 33 | 10 Adès: Aquifer (ÖEA – im Auftrag des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks mit Unterstützung der Carnegie Hall und der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien) Beethoven: Symphonie Nr. 6 F-Dur, op. 68, „Sinfonia pastorale“ Ravel: Klavierkonzert G-Dur Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur

Wiener Philharmoniker/So Kartenbüro Wr. Philharmoniker

Wohin? siehe 16.03.2024, 11.00 Uhr

Allegretto SO 11/3, 15/3 € 30

56


VORSCHAU MÄRZ

17.

So 15.30 Symphonieorchester des GS Bayerischen Rundfunks

17. 17.

18.

Mahler: Symphonie Nr. 6 a-Moll, „Tragische“

„Presse“-Konzertzyklus/2 € 160 | 144 | 120 | 95 | 70 | 54 | 33 | 10

So 18.45 Peter Wollny ST

Einführungsvortrag zum Konzert um 19.30 Uhr im GS

Eintritt frei - Zählkarten an der Konzertkassa

So 19.30 Orchester Wiener Akademie GS Wiener Akademie Consort

Bach: Matthäus-Passion, BWV 244

Wiener Akademie/3 € 90 | 80 | 70 | 58 | 50 | 40 | 26 | 10

Mo 15.00 Cuore Piano Trio BS Veronika Mandl | Moderation

Frühlingserwachen

Souvenir – Konzerte für Menschen mit und ohne Demenz/4 € 20

18.

Mo 19.30 Programmpräsentation BS Saison 2024/25

Intendant Dr. Stephan Pauly stellt das Programm Eintritt frei der kommenden Saison vor und spricht am Podium Zählkarten ab 23.2.2024 auf darüber mit Künstler:innen. www.musikverein.at oder unter tickets@musikverein.at Exklusiv für Mitglieder und Abonnent:innen

18.

Mo 19.30 GS

19.

Di 19.30 Wiener Philharmoniker GS Zubin Mehta | Dirigent

Sir Simon Rattle | Dirigent

Musica Angelica Baroque Orchestra Los Angeles Musica Angelica Baroque Consort Los Angeles Martin Haselböck | Dirigent Teresa Wakim | Sopran Johanna Rosa Falkinger | Sopran Reginald Mobley | Alt Alois Mühlbacher | Alt Benedikt Kristjánsson | Tenor Daniel Johannsen | Tenor Stefan Zenkl | Bass John Taylor Ward | Bass

Sinfonia Academica Aghakhani: METANOIA Konzertchor Wien Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll, op. 125 Nazanin Aghakhani | Dirigentin Erica Eloff | Sopran Anna Alàs i Jové | Mezzosopran Jacques LeRoux | Tenor Dominik Nekel | Bass Ravel: Klavierkonzert G-Dur Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur

Verein der Freunde des Malteser Hospitaldienstes € 60 | 50 | 45 | 38 | 30 | 25 | 20 | 10

Meisterinterpreten I/5 € 180 | 163 | 146 | 107 | 77 | 57 | 35 | 10

Martha Argerich | Klavier Sponsor:

19.

Di 19.30 Julia Pusker | Violine KH- Christia Hudzij | Klavier Sch

Ysaÿe: Sonate für Violine solo g-Moll, op. 27/1 Prokofjew: Fünf Melodien für Violine und Klavier, op. 35b Bartók: Rhapsodie für Violine und Klavier Nr. 1, Sz 86 Tanguy: Neues Werk (ÖEA) Beethoven: Violinsonate A-Dur, op. 47, „Kreutzer-Sonate“

57

Rising Stars/5 € 27


VORSCHAU MÄRZ

20.

Mi 20.00 Tonkünstler-Orchester GS Niederösterreich

20.

Mi 20.00 Chaos String Quartet GL

21.

Tango Orchestral

Tonkünstler-Orchester € 58 | 53 | 46 | 38 | 33 | 25 | 21 | 6

Mozart: Streichquartett B-Dur, KV 589 Saunders: „Unbreathed“ für Streichquartett Beethoven: Streichquartett cis-Moll, op. 131

Young Musicians/2 € 26 | 21 | 19

Do 19.30 Artis-Quartett BS Matthias Schorn | Klarinette

Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett Es-Dur, op. 12 Mozart: Streichquartett B-Dur, KV 589 Fuchs: Klarinettenquintett Es-Dur, op. 102

Artis-Quartett/3 € 60 | 56 | 46 | 40 | 33 | 22 | 9

22.

Fr 19.30 GS

Wiener Philharmoniker Zubin Mehta | Dirigent Martha Argerich | Klavier

Ravel: Klavierkonzert G-Dur Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur

Wiener Philharmoniker Kartenbüro Wr. Philharmoniker

23.

Sa 19.30 GS

Meiji High School Wind Orchestra Masato Suzuki | Dirigent

Strauß Sohn: Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“ Masaru Tanaka: Prominence Bird Lehár: Ouvertüre zur Operette „Die lustige Witwe“ Tschaikowskij / Masaki Itani: Paraphrase über „Schwanensee“, op. 20 sowie weitere ausgewählte Werke für Orchester

C-Pro LLC € 40 | 30 | 20 | 10

23.

Sa 20.00 Die SchlossCapelle BS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie D-Dur, Hob. I:15 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

24.

So 19.30 GS

Tokai Gakuen Symphonie­ orchester Akihiro Takeda | Dirigent Musikschule Ilz

Friedensbotschaft aus Japan 2024 Wagner: Vorspiel zur Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ Brahms: Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 68 Österreichische Volksmusik

MET International Inc. Karten auf Anfrage

25. 26.

Mo 20.15 GS

Wiener Mozart Orchester

Werke von Mozart

Wiener Mozart Orchester € 125 | 99 | 75 | 59

Di 20.00 Die SchlossCapelle GS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie D-Dur, Hob. I:15 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

27.

Mi 19.00 BS

All Japan Youth Orchestra Yoshinori Kawachi | Dirigent Nanzan String Orchestra Yukimi Ikari | Dirigent Wolfgang Härtel | Violoncello

Vivaldi: Streichkonzert D-Dur, RV 121 Akutagawa: Triptyque für Streichorchester Elgar: Serenade für Streichorchester e-Moll, op. 20 Dvořák: Violoncellokonzert h-Moll, op. 104 – 1. Satz (Allegro) Tschaikowskij: Symphonie Nr. 5 e-Moll, op. 64

European Music Consulting Japan Karten auf Anfrage

27.

Mi 19.30 GS

Wind Orchestra Yasuo Kotani | Dirigent Kindai University High School

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben

Karten auf Anfrage

Yutaka Sado | Dirigent Richard Galliano | Akkordeon

58

VERSCHOBEN VOM 14.03.2024 KOMPONISTIN IM FOKUS: REBECCA SAUNDERS


VORSCHAU MÄRZ

28.

Do 19.30 GS

28.

Do 20.00 Die SchlossCapelle BS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie D-Dur, Hob. I:15 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

28.

Do 20.00 Gabriel Guillen | Künstlerische MT Leitung, Moderation

Internationales Gitarrenfestival Rust 2024 Eurostrings Gewinnerkonzert

Internationales Gitarrenfestival Rust e.v. Karten auf Anfrage

29. 30.

Fr 20.15 GS

Wiener Mozart Orchester

Werke von Mozart

Wiener Mozart Orchester € 125 | 99 | 75 | 59 | 15

Sa 19.30 GS

Wiener Symphoniker Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Manfred Honeck | Dirigent Diana Damrau | Sopran

Frühling in Wien Bruckner: 150. Psalm Ravel: Pavane pour une infante défunte Poulenc: Gloria. Kantate für Sopran, gemischten Chor und Orchester G-Dur Suppè: Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie“ Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll Nachtigall, sie singt so schön, op. 52/15; Wenn so lind dein Auge mir, op. 52/8; Ein kleiner hübscher Vogel, op. 52/6; Lehár: „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus der Operette „Giuditta“ „Wär es auch nichts als ein Traum vom Glück“ aus „Eva“ Gold und Silber. Walzer, op. 79 Puccini: O mio babbino caro. Arie der Lauretta aus der Oper „Gianni Schicchi“ Orff: Ave formossima „O Fortuna“ aus „Carmina Burana“

Wiener Symphoniker € 99 | 94 | 83 | 71 | 62 | 54 | 8

30.

Sa 20.00 Die SchlossCapelle BS Fritz Kircher | Violine

Mozart: Symphonie A-Dur, KV 201 Haydn: Symphonie D-Dur, Hob. I:15 Vivaldi: Le quattro stagioni („Die vier Jahreszeiten“)

Classic Exclusive OG € 75 | 65 | 53 | 33 | 15

31.

So 15.30 GS

Werke von Mozart

Wiener Mozart Orchester € 125 | 99 | 75 | 59 | 15

Carl Michael Ziehrer Orchester Mozart: Divertimento D-Dur, KV 136 Roland Spindler | Leitung Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur, KV 622 N.N. | Klarinette Suppè: Marsch aus der Operette „Fatinitza“ Ziehrer: Wiener Bürger. Walzer, op. 419 Strauß Sohn: Éljen a Magyár. Polka schnell, op. 332 Wiener Bonbons. Walzer, op. 307 Intermezzo aus der Operette „Tausend und eine Nacht“ Ziehrer: Schönfeld-Marsch, op. 422 Lehár: Gold und Silber. Walzer, op. 79 Strauß Sohn: Unter Donner und Blitz. Polka schnell, op. 324

Wiener Mozart Orchester

59

Musik der Meister/5 € 78 | 68 | 60 | 52 | 46 | 38 | 29 | 8


VORSCHAU MÄRZ

31.

So 19.30 GS

Wiener Symphoniker Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Manfred Honeck | Dirigent Diana Damrau | Sopran

Frühling in Wien Bruckner: 150. Psalm Ravel: Pavane pour une infante défunte Poulenc: Gloria. Kantate für Sopran, gemischten Chor und Orchester G-Dur Suppè: Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie“ Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll Nachtigall, sie singt so schön, op. 52/15; Wenn so lind dein Auge mir, op. 52/8; Ein kleiner hübscher Vogel, op. 52/6; Lehár: „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus der Operette „Giuditta“ „Wär es auch nichts als ein Traum vom Glück“ aus „Eva“ Gold und Silber. Walzer, op. 79 Puccini: O mio babbino caro. Arie der Lauretta aus der Oper „Gianni Schicchi“ Orff: Ave formossima „O Fortuna“ aus „Carmina Burana“

60

Wiener Symphoniker € 99 | 94 | 83 | 71 | 62 | 54 | 8


IMPRESSUM Musikfreunde | Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien | Jahrgang 36/5 Medieninhaber (Verleger) Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1010 Wien, Musikvereinsplatz 1, Tel. +43-1-505 86 81 Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Stephan Pauly, Mag. Renate Futterknecht | Redaktion: Mag. Markus Siber, Mag. Ulrike Lampert Kalendarium: Anna Jochum, BA | Gestaltung: Fons Hickmann M23 (www.m23.de) | Satz: Thomas Apel Titelfoto: Stephan Rabold | Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1 DVR: 0066249 | Redaktionsschluss: 4. Dezember 2023

KARTENVERKAUF EIGENVERANSTALTUNGEN

FÜHRUNGEN / GUIDED TOURS

KONZERTKASSA – MUSIKVEREINSGEBÄUDE

KARTENBESTELLUNGEN SIND MÖGLICH PER

FÜHRUNGEN SEPTEMBER BIS JUNI

1010 Wien, Musikvereinsplatz 1 (Eingang: Bösendorferstraße 12)

Telefon: +43-1-505 81 90 (Mo–Fr 9.00–18.00 Uhr, Sa 9.00–13.00 Uhr) Fax: +43-1-505 81 90-94 E-Mail: tickets@musikverein.at Internet: www.musikverein.at

Montag–Samstag (außer Feiertag) 13.00 Uhr Englisch* 13.45 Uhr Deutsch* *Zeiten können variieren

Bestellkarte nur für Mitglieder und Abonnenten Karten können mittels Kreditkarte innerhalb der angegebenen Vorverkaufsfristen bestellt werden. Bitte beachten Sie, dass eine Bestellung per Bestellkarte keine Garantie für die Zuteilung von Karten ist.

Erwachsene Schüler, Studierende Kinder bis 12 Jahre gratis

ÖFFNUNGSZEITEN Montag bis Freitag 9.00 bis 19.00 Uhr, Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen. Bei allen Eigenveranstaltungen öffnet die Kassa eine Stunde vor Konzertbeginn. Wir bitten zu beachten, dass unmittelbar vor Konzertbeginn dem Kartenverkauf sowie der administrativen Abwicklung des jeweiligen Konzerts Vorrang gegenüber allgemeinen Geschäftsvorgängen gegeben werden muss. Aus diesem Grund bitten wir Sie, alle Anliegen, die nicht das aktuelle Konzert betreffen, in den angegebenen Rahmenöffnungszeiten an uns heranzutragen.

VORVERKAUF Bei allen Eigenveranstaltungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien beginnt der Kartenvorverkauf – wenn nicht anders angegeben – für Mitglieder zwei Monate vor der jeweiligen Veranstaltung. Eine Woche danach sind Karten im allgemeinen Vorverkauf erhältlich. Am ersten Verkaufstag des Einzelkartenverkaufs für Mitglieder behält es sich die Gesellschaft der Musikfreunde vor, den Einkaufsrahmen für jedes Mitglied auf höchstens vier Karten zu beschränken.

Bestellte Karten erhalten Sie gegen Vorlage der Kreditkarte oder der Bestätigungs-E-Mail an der Kassa des Musikvereins.

PREISE € 10,– € 6,–

TREFFPUNKT Konzertkassa Musikverein Bösendorferstraße 12

INFORMATION ZU GRUPPEN­FÜHRUNGEN UNTER: E-Mail: fuehrungen@musikverein.at

Wir bitten Sie zu beachten, dass alle Kartenkäufe verbindlich sind und weder storniert noch umgetauscht werden können.

AUF EIN GLAS MIT

Bitte beachten Sie, dass die Teilnahme an dieser Veranstaltung exklusiv für Gäste der vorher stattfindenden Veranstaltung in diesem Saal möglich ist.Als Konzertbesucher sind Sie sehr herzlich zu diesem Künstlergespräch eingeladen. Sie haben die Möglichkeit, ein Getränk an der Bar käuflich zu erwerben und dieses mit in den Saal zu nehmen (ausgenommen am Balkon). Wir bedanken uns bei unserem Sponsor „Kattus“ für die Möglichkeit ausschließlich beim Kauf eines Glases Sekt, ein zweites Glas kostenfrei zu erhalten.


KARTENVERKAUF FREMDVERANSTALTUNGEN Jeunesse 1010 Wien, Bösendorferstraße 12 | Telefon: +43-1-505 63 56 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich 1010 Wien, Herrengasse 10 | Telefon: +43-1-586 83 83 Wiener Philharmoniker 1010 Wien, Kärntner Ring 12 | Telefon: +43-1-505 65 25 Wiener Symphoniker 1030 Wien, Daffingerstraße 4/DG | Telefon +43-1-24 20 02 Volksbildungskreis 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 44 | Telefon: +43-1-505 96 60

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