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KONZERT

Mi, . September |  Uhr Lößnitz, Johanniskirche Francesca Lombardi Sopran Dresdner Barockorchester Ulrike Titze · Konzertmeisterin Pera Ensemble Mehmet Yeşilçay · Leitung

PROGRAMM

Johann David Heinichen (1683 – 1729) Allegro (aus der Serenata »Diana su l‘Elba«) Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) Amabile e sempre piano (aus der Oper ###) Johann Adolph Hasse (1699 – 1783) Allegro assai (aus der Oper »Siroe«) Johann David Heinichen Languido al par del guardo (aus der Serenata »Diana su l‘Elba«) Antonio Lotti (1667 – 1740) Vieni, vieni o de viventi dolce horror (aus der Oper »Giove in Argo«) Georg Friedrich Händel Vo‘ far guerra, e vincer voglio (aus der Oper »Rinaldo«) Johann Adolph Hasse Ballo da turco (aus dem Intermezzo »La contadina«) Johann Georg Pisendel (1687 – 1755) Imitation des caractéres de la danse

Di, 16. September | 15 Uhr Schülerkonzert

Nicola Antonio Porpora (1686 – 1768) Parto di Lascio (aus der Oper »Il Germanico«)

18:45 Uhr Lößnitz, Gemeindesaal Künstlergespräch

Nicola Antonio Porpora ###Platzhalter###

Konzertmitschnitt

– Pause –

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KONZERT

Antonio Lotti Sinfonia (aus der Oper »Teofane«) Giovanni Battista Sammartini (ca. 1700 – 1775) Sinfonia andante (aus der Oper »Memet«) Johann Joseph Fux (1660 – 1741) Turcaria (aus »»Concentus musico-instrumentalis«) Georg Friedrich Händel Mi lagnerò tacendo (aus der Oper »Siroe, Re die Persia«) Johann Adolph Hasse Un sol tuo sospiro (aus der Oper »MarcAntonio e Cleopatra«) Ali Beg Ufqi (1600 – 1676) / Dervis Frenk Mustafa (Arr.) Murabba Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) Mezzetin en Turc (aus der »Suite Burlesque«) Ali Beg Ufqi / Georg Philipp Telemann Les Janissaires / Rehavi Semai Silvius Leopold Weiss (1687 – 1750) Ciaccona Antonio Vivaldi (1687 – 1741) Concerto »La Tempesta di Mare« Johann Adolf Hasse Se tutto il mondo (aus der Kantate »L`amor prigioniero«)

EINFÜHRUNG

Auf der Suche nach einer neuen Klangkultur MEHMET YEŞILÇAY, wie ein Kernphysiker lassen Sie heute Abend barocke und osmanische Musikteilchen aufeinanderprallen und gucken, was passiert. Gab es ein musikalisches Erweckungserlebnis, das Sie auf diese Idee brachte? Das liegt vielleicht in meiner Herkunft begründet. Ich kam mit neun Jahren nach Deutschland und bin erst mal nicht mit Klassik, sondern mit Jimi Hendrix konfrontiert worden. Mit sechzehn, siebzehn begann mich die hochkomplexe osmanische Musik zu faszinieren. Parallel beschäftigte ich mich mit europäischer Musik; aber nicht aus dem Barock, eher mit den Zeitgenossen. Irgendwann habe ich versucht, Verbindungspunkte dieser Stile für ein gemischtes Ensemble zu finden, Werke selber zu schreiben. Erst dann, Mitte der Achtziger, habe ich angefangen, mich mit mittelalterlicher Musik aus Spanien und Italien zu beschäftigen. Eine komplexe Entwicklung, oder? Ja, vor allem: wie und wo nähert man sich denn in Deutschland am besten der osmanischen Musik? Es hat mich sehr viel Zeit gekostet, das herauszufinden. Ich habe viel Schule geschwänzt, und mein Studium hat doppelt so lange gedauert. Über Jahre bin ich viele Male in die Türkei gereist, um Musik aus der ersten Quelle zu hören. Nur so kann das funktionieren. Und irgendwann entschieden Sie: jetzt machen Sie die mal selbst? Ich hatte ja ein Mittelalter-Ensemble, dort verabschiedete ich mich irgendwann, und zeitgleich ging Werner Erhardt MUSIKFEST ERZGEBIRGE 2014

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BLICK NACH INNEN

KONZERT

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Do, . September  |  Uhr Freiberg Dom St. Marien Masaaki Suzuki · Orgel

• Domführung bei Nacht im Anschluss an das Konzert • : Uhr Besuch und Gespräch im Silbermann-Haus mit dem Domorganist und Präsidenten der Silbermann-Gesellschaft Albrecht Koch • Stadtrundgang  Uhr • Karten – 


KONZERT

PROGRAMM

EINFÜHRUNG

»Man kann nichts würdigeres, erhabeneres und heiligeres hören …« Die Achtzehn Choräle als Gipfel der Orgelkunst Johann Sebastian Bachs

Johann Sebastian Bach (1685–1750) Fantasia super: Komm, heileger Geist, Herre Gott · BWV 651 Komm, heiliger Geist, Herre Gott · BWV 652 An Wasserflüssen Babylon · BWV 653 O Lamm Gottes unschuldig · BWV 656 Von Gott will ich nicht lassen · BWV 658 Nun komm der heiden Heiland · BWV 659 Allein Gott in der Höh sei Ehr · BWV 663 Allein Gott in der Höh sei Ehr · BWV 662 Preludium und Fuge e-moll · BWV 548

Johann Sebastian Bach galt schon zu Lebzeiten als bedeutendster Organist und Orgelexperte weit und breit. Der 1754 gedruckte Nachruf rühmt ihn als den »stärksten Orgel und Clavierspieler, … den man jemals gehabt hat.« »Niemand konnte besser, als er, Dispositionen zu neuen Orgeln angeben, und beurtheilen«. Gewährsleute dieses Textes sind Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel und sein Schüler Johann Friedrich Agricola. Bachs Söhne waren es auch, die Johann Nikolaus Forkel, der 1802 die erste Bach-Biographie auf den Markt bringen sollte, weitere Details aus dem Leben des Vaters erzählten. So widmet widmet Forkel Bachs »Art, die Orgel zu behandeln« fünf Seiten und eine weitere den »Orgelsachen«, also Kompositionen, zu einer Zeit, die sich dem Instrument Orgel aus ästhetischen wie ideologischen Gründen bereits entfremdet hatte. Forkel rühmt das obligate Spiel Bachs auf dem Pedal, »von dessen wahrem Gebrauch nur wenige Organisten etwas wissen«, ferner seine Art zu registrieren und seine tiefe Kenntnis der Harmonie: »er hat endlich in den neuern Zeiten die Orgelkunst zu ihrer größten Vollkommenheit gebracht.« Orgelmusik begleitete Johann Sebastian Bach sein Leben lang. Bereits in seiner Heimatstadt Eisenach erlebte er, wie sein Onkel MUSIKFEST ERZGEBIRGE 2014

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BRITISH VIEWS

KONZERT

Fr, . September  |  Uhr Marienberg, St. Marienkirche Choir of King‘s Choir Cambridge Stephen Cleobury · Dirigent

PROGRAMM

• William Byrd (ca.  – ) Sing joyfully • Henry Purcell ( – ) I was glad • Thomas Tallis ( – ) Suscipe quaeso, Domine • Henry Purcell Suscipe quaeso, Domine • Herbert Howell ( – ) Master Tallis‘ Testament • Sir Charles Hubert Hastings ( – ) Lord, let me know mine end. Aus: Songs of Farewell

Liveübertragung

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KONZERT

EINFÜHRUNG

Eine ganz eigene Tradition Chormusik mit dem Choir of King‘s College Cambridge • Charles Villiers Stanford ( – ) A Song of Wisdom. Aus: Bible Songs and Six Hymns • Benjamin Britten ( – ) Hymn to St. Cecilia – Pause – • Heinrich Schütz ( – ) Also hat Gott die Welt geliebt. Aus: Geistliche Chor-Music  • Johann Hermann Schein ( – ) Die mit Tränen säen. Aus: Israelsbrünnlein • Felix Mendelssohn Bartholdy ( – ) Orgelwerk • Joseph Gabriel Rheinberger ( – ) Kyrie und Gloria. Aus: Messe Es-Dur »Cantus Missae« • Johannes Brahms ( – ) Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz

Vor über 500 Jahren wurde der King’s College Choir Cambridge gegründet. Dieser Chor und weitere Kathedralchöre in England haben die reichhaltige Musikgeschichte ihres Landes wesentlich geprägt. Obwohl der King’s College Choir heute auch Konzertverpflichtungen in aller Welt nachgeht, steht die Pflege der eigenen geistlichen Musik und die musikalische Begleitung der Gottesdienste stets im Mittelpunkt der Chortätigkeit. Im ersten Teil des Konzertes bekommen wir Einblick in diese spezielle britische Chortradition, die zwar stets Einflüsse des Musiklebens auf dem europäischen Kontinent aufgenommen hat, sich aber insbesondere innerhalb der geistlichen Musik über Jahrhunderte eine ganz eigene Tradition geprägt hat. William Byrd (ca. 1543 – 1623) war zu Zeiten Shakespeares einer der bedeutendsten und angesehensten Komponisten Englands. Gemeinsam mit Thomas Tallis war er Organist an der Royal Chapel in London und komponierte in fast allen damals maßgeblichen Genres Chor- und Instrumentalmusik, und zwar sowohl für die anglikanische Kirche als auch für die römisch-katholische Liturgie. Das aus seinem Spätwerk stammende sechsstimmige Sing Joyfully ist ein schönes Beispiel bildhafter, meisterlich angewandter Kontrapunktik – der kurze Lobgesang wirkt sofort plastisch durch die freudig aufschwingenden Intervalle zu Beginn und die MUSIKFEST ERZGEBIRGE 2014

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BLICKKONTAKT

KONZERT

Sa, . September  |  Uhr Stollberg, Ballsaal im Bürgergarten Tobias Berndt · Bariton Daniel Heide · Hammerflügel

• Stadtrundgang  Uhr • Tickets –  Konzertmitschnitt

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KONZERT

PROGRAMM

Franz Schubert ( – ) Die schöne Müllerin, op. , D.  Das Wandern Wohin? Halt! Danksagung an den Bach Am Feierabend Der Neugierige Ungeduld Morgengruss Des Müllers Blumen Tränenregen Mein! Pause Mit dem grünen Lautenbande Der Jäger Eifersucht und Stolz Die liebe Farbe Die böse Farbe Trockne Blumen Der Müller und der Bach Des Baches Wiegenlied

EINFÜHRUNG

»Hinunter und immer weiter / und immer dem Bache nach« Franz Schubert »Die schöne Müllerin« Sie sind sich nie begegnet, der Dichter Wilhelm Müller und der fast gleichaltrige Komponist Franz Schubert. Sicher ist, dass wir ohne die Vertonungen der Gedichtzyklen Winterreise und Die schöne Müllerin heute kaum von dem Dichter Ahnung hätten. Allzuoft wurde er als typische Erscheinung der Romantik kritisiert, doch scheint gerade die Schlichtheit der Worte und die auf Empfindung ausgerichtete Poesie ideal für Franz Schuberts Intentionen gewesen zu sein. Ein wenig sächsische Geschichte darf in der heutigen Aufführung mitschwingen, denn der in Dessau ansässige Dichter hatte beste Verbindungen nach Dresden, wo er auf dem Landsitz des Grafen von Kalckreuth im Plauenschen Grunde weilte und sowohl zum »Dresdner Liederkreis«, zu Persönlichkeiten wie Otto von Malsdorf und Ludwig Tieck Kontakte pflegte. Den zweiten Band seiner »Sieben und siebzig nachgelassene Gedichten aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten« widmete er Carl Maria von Weber »als ein Pfand seiner Freundschaft und Verehrung« – diese Sammlung enthält auch Die schöne Müllerin, einen abgeschlossenen Zyklus, der im Original 23 Gedichte sowie einen Prolog und Epilog umfasst. Die umrahmenden, den Zyklus ironisierenden Worte des Dichters sowie drei weitere Lieder hat Schubert nicht vertont – schon bei dieser Entscheidung darf man von Komposition sprechen, denn so enthebt Schubert den Zyklus seinem ursprünglichen Zweck MUSIKFEST ERZGEBIRGE 2014

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KONZERT

ANBLICK

So, . September  |  Uhr Schwarzenberg, St. Georgenkirche Christina Landshamer · Sopran Werner Güra · Tenor Daniel Schmutzhard · Bass RIAS Kammerchor Sächsische Staatskapelle Dresden Hans-Christoph Rademann · Dirigent

Konzerteinführung 18:45 Uhr mit Dr. Andreas Bomba im Schloss Schwarzenberg, Festsaal Aufstieg zum Kirchturm 17 Uhr Stadtrundgang 15 Uhr Konzertmitschnitt

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KONZERT

EINFÜHRUNG

Aber das hat doch keine Tiefe! PROGRAMM

Joseph Haydn ( – ) Die Jahreszeiten Hob. XXI: 

Ein angesehener Doktor der Tonkunst, hochbetagt und ziemlich müde, im Wortduell mit einem der einflussreichsten und schöngeistigsten Mäzene Wiens, Baron Gottfried van Swieten. Gleich nebenan brütet Joseph Haydns treuer Kopist über ein paar Notenblättern und hört jedes Wort. Man stelle sich vor: Die Tragweite der Begegnung erkennend, lässt der gute Mann für einige Minuten seine Arbeit Arbeit sein, um mit flinker Feder mitzuschreiben …

Gottfried van Swieten: Und? Haben Sie’s schon gelesen? Joseph Haydn: Was gelesen? Swieten: Na, was schon? Mein Textbuch für unser neues Oratorium. Darum bin ich hier. Haydn: Ja, hab ich. Aber … Swieten: Was aber? Haydn: Ich denke, wir sollten’s lassen. Swieten: Lassen? Sie enttäuschen mich, Haydn. Gibt es Gründe? Haydn: Mehr als genug. Erstens: Sehen Sie mich an. Swieten: Was gäbe es da zu sehen? Alles wie immer. Haydn: Schön wär‘s, Baron! Wir schreiben heuer das Jahr 1799. Es ist Ende März, morgen feiere ich meinen siebenundsechzigsten Geburtstag. Grundgütiger! Ich bin am Ende meiner Kraft! Wissen Sie, was das heißt, ein ganzes Oratorium zu schreiben? Das ist kein Pappenstiel. Hab‘ ich Ihnen nicht schon bei der Schöpfung gesagt, dass ich zu alt bin für derlei Plackerei? Ihre Sprache ist keineswegs leicht in Töne zu setzen. Und dann mein ewiges KopfMUSIKFEST ERZGEBIRGE 2014

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