Leitfaden für die Audioskript-Erstellung

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Leitfaden für die Audioskript-Erstellung

Einleitung

Ein sorgfältig verfasstes Audioskript ist essenziell für einen guten Audioguide. Dabei gibt es wichtige Unterschiede zwischen geschriebener und gesprochener Sprache zu beachten. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erstellen eines erfolgreichen Audioskripts.

KI-Audioguides – Besonderheiten

Der große Vorteil von KI-Audioguides liegt in dem hohen Maß an Flexibilität und den geringen Kosten.

Ist das zugrundeliegende Audioskript geschrieben, gibt es momentan – abgesehen von der Auswahl der Sprecherstimmen –noch keine Möglichkeit für individuelle Regieanweisungen. Soundeffekte müssten nach der Vertonung der Sprache in einem separaten manuellen Arbeitsschritt umgesetzt werden, was eine Unterbrechung des Workflows darstellt. Würde es nämlich nach dem manuellen Schnitt noch Änderungen im gesprochenen Beitrag geben, wäre eine erneute manuelle

Bearbeitung der Audiofiles erforderlich. Sicherlich entwickelt sich auch in diesem Bereich die Technologie und wenn sie ausgereift genug ist, werden wir sie auch über unser AudioLab bereitstellen. Für Audioskripte von KI-Audioguides gilt also, dass Sie bitte (vorerst) keine separaten Regieanweisungen in das Skript integrieren.

Text to Audioskript

Für längere Fachtexte nutzen Sie gerne unseren Filter Text to Audioskript, die Teil vom AudioLab sind, welches Sie über den Datenpflegebereich von museum.de erreichen. Die so erstellten Texte werden über die KI genereirt und dienen Ihnen als kleine Hilfestellung, das Audioskript zu verfassen. Wir raten in jedem Fall dazu, die künstlich erzeugten Audioskripte sorgfältig zu prüfen und zu ggf. anzupassen.

Zielgruppe Identifizieren

1. Wer ist Ihr Publikum?

• Erwachsene, Kinder oder ausländische Touristen?

• Barrierefreie Optionen für Sehbehinderte oder Hörgeschädigte?

• Sollte das Skript für Übersetzungen kulturell angepasst werden?

Sprachstil und Erzählweise

1. Bestimmen Sie den Erzählstil

• Sachlich vs. spielerisch, informativ vs. unterhaltsam, erlebnisreich vs. dokumentarisch.

• Berücksichtigen Sie die Art der Ausstellung und wie viel Subjektivität und Persönlichkeit der Text haben darf.

Grundstruktur des Audioguides

1. Linear oder Frei?

• Linear: Ein zusammenhängender Text leitet den Besucher durch die Ausstellung.

• Frei: Besucher wählen die Reihenfolge selbst; daher müssen die Segmente unabhängig voneinander verständlich sein.

Leipzig, Goethe Denkmal vor der alten Handelsbörse. Foto © js-photo - stock.adobe.com

2. Wandtext und Audioguide in Einklang bringen

Überlegen Sie, wie Wandtexte und der Audioguide sich ergänzen. Vermeiden Sie redundante Informationen und sorgen Sie dafür, dass Nummern leicht auffindbar und zuordenbar sind.

3. Vertiefungsebenen einbauen

Bieten Sie zusätzliche Informationen über optionale Vertiefungsebenen an. Überlassen Sie dem Besucher die Entscheidung, ob er mehr wissen möchte, um Überfrachtung zu vermeiden.

Verständlichkeit und Vermittlung

1. Keine wissenschaftlichen Abhandlungen

• Audiotexte sollten allgemein verständlich sein, aber dennoch wissenschaftlich korrekt.

• Vermeiden Sie, sich in Details zu verlieren und verlieren Sie die grundlegende Beschreibung oder zentrale Fragen nicht aus dem Blick.

2. Klar kennzeichnen: Vermutungen und Interpretationen

• Besucher sollten Vermutungen und Interpretationen klar erkennen können. Dies verhindert das Gefühl, bevormundet zu werden.

Länge und Struktur der Texte

1. Zeitliche Begrenzungen beachten

• Einzelne Objektexte: max. 1 min 30 sec.

• Einführungstexte: max. 2 min 30 sec.

• Bei längeren Texten: in kürzere Segmente unterteilen und eine Vertiefungstaste anbieten.

2. Schreibstil: Sprechbar, Kurz und Klar

• Denken Sie daran, dass die Texte gesprochen und gehört, aber nie gelesen werden. Formulieren Sie in kurzen und klaren Gedankenschritten.

• Überprüfen Sie die Qualität Ihres Textes, indem Sie ihn laut vorlesen oder jemanden vorlesen lassen.

Aufbau eines Hörsegments

1. Einstieg

Beginnen Sie das Segment mit einer kurzen Beschreibung des Exponats, um sicherzustellen, dass der Besucher die richtige Nummer gewählt hat.

2. Lineare Gedankengänge

Vermeiden Sie Gedankensprünge. Die Sätze sollten logisch verknüpft sein und eine klare Abfolge haben, um die Hörverständlichkeit zu erleichtern.

3. Satzbau

• Halten Sie die Sätze so kurz wie möglich (optimal: nicht mehr als 13 Wörter).

• Vermeiden Sie verschachtelte Relativsätze.

• Setzen Sie wichtige Informationen an den Anfang oder das Ende des Satzes, um die Betonung zu steuern.

4. Sprachvariation

• Variieren Sie die Satzlänge, wechseln Sie zwischen kurzen und längeren Sätzen.

• Bevorzugen Sie aktive Verben gegenüber passiven, um den Text lebendiger und direkter zu gestalten.

Wortwahl und Stilmittel

1. Fremdwörter und Komplexität

• Vermeiden Sie Fremdwörter oder erläutern Sie diese eingehend.

• Nutzen Sie kurze und einsilbige Wörter, um Klarheit zu erreichen.

2. Verben über Substantive

• Verwenden Sie mehr Verben als Substantive für eine natürliche Sprachmelodie.

• Vermeiden Sie lange, zusammengesetzte Wörter und Reihungen von Adjektiven.

3. Redundanzen und Jahreszahlen

• Streichen Sie Füllwörter und redundante Informationen.

• Jahreszahlen sollten sparsam und wenn möglich anschaulich genutzt werden.

4. Stilmittel

• Zitate: Beleben den Text und lassen sich durch Sprecherwechsel besonders gut zu Gehör bringen.

• Wiederholungen: Anders als in schriftlicher Form, sind Wiederholungen im Audiotext nicht störend und können wichtige Informationen verstärken.

Direkte Ansprache und Situierung

1. Direkte Ansprache

Sprechen Sie den Besucher direkt an. Dadurch wird der Bezug zum Objekt

verstärkt und der Erkenntnisprozess erleichtert. Fragen können zum Mitdenken anregen.

3. Situieren von Informationen

Koppeln Sie die Informationen an die Lebenswelt der Besucher. Beispielhafte Formulierungen wie „Stellen Sie sich vor, wer wohl all diese Münzen vergraben hatte“ wecken Aufmerksamkeit und Interesse.

Überprüfung und Anpassung

1. Laut vorlesen

Lesen Sie das Skript laut vor oder lassen Sie es anderen vorlesen, um die Hörverständlichkeit zu testen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

2. Feedback einholen

Holen Sie sich Feedback von Kollegen oder Testhörern ein und setzen Sie konstruktive Kritik um, um das Skript weiter zu optimieren.

Abschluss

1. Fertigstellung und Übergang zur KIVertonung

Vergewissern Sie sich, dass alle Änderungen und Korrekturen eingearbeitet sind.

2. Endkontrolle

• Hören Sie sich nach der Aufnahme das Endprodukt an und überprüfen Sie, ob alle Informationen klar und verständlich vermittelt werden.

• Achten Sie darauf, dass die zeitlichen Vorgaben und der logische Aufbau eingehalten wurden.

Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, ein effektives und ansprechendes Audioskript für Ihren Audioguide zu erstellen. Denken Sie daran: Ein gut geschriebenes Skript verbessert die Erfahrung Ihrer Besucher erheblich und trägt dazu bei, dass sie sich besser an die gehörten Informationen erinnern.

Kontakt: museum.de

Ansprechpartner: Uwe Strauch Ostwall 2 46509 Xanten Tel. 02801-9882072 contact@museum.de

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