Das idyllische Niederstetten im malerischen Vorbachtal in Baden Württemberg bietet seinen Gästen eine Mischung aus Kultur und Natur. Der Ort wurde im Jahre 780 erstmals urkundlich erwähnt. Hier gibt es auch ein Heimatmuseum, in dem die Stadtgeschichte dokumentiert ist. Es befindet sich in einem betagten fast 300 Jahre alten Handwerkerhaus, dem Haus Frey. Leider ist das Gebäude aufgrund der sanierungsbedürftigen Bausubstanz nicht mehr besuchbar. Und so kamen die engagierten Mitglieder vom Heimatverein Steidemer Männle e.V. auf die Idee, die Stadtgeschichte direkt an den historisch interessanten Punkten Niederstettens zu vermitteln. Das Haus Frey bekam quasi ein stets geöffnetes Freilichtmuseum dazu, welches es den Initiatoren des Vereins – allen voran Dr. Adalbert Ruhnke und Walter Krüger – zu verdanken hat. Als besonders positiv erwies sich beim Projekt die gute Zusammenarbeit zwischen den Kulturschaffenden und der Politik. Ein Dankeschön gilt daher Frau Sandra
Neckermann, die bei der Stadtverwaltung für den Bereich Kultur zuständig ist und das Projekt von Anfang an unterstützt hat. Spätestens bei der feierlichen Eröffnung des Audioguides zeigte sich, was die Bürger der Stadt vereint und dass man unter dem Begriff "Heimat" etwas Positives versteht. Insgesamt wurden 35 Audiostationen in Deutsch und Englisch vertont, die über Schilder, welche an den historischen Gebäuden befestigt wurden, per Smartphone abgerufen werden können.
Dr. Ruhnke erzählte mir, dass die Anbringung der Schilder von den Hauseigentümern sehr positiv angenommen wurde, heben sie doch die besondere Bedeutung der geschichtsträchtigen Stätten hervor.
Vor Ort können Besucher der Stadt mit dem Audioguide auf Entdeckungsreise gehen.
Da man den Audioguide auch jederzeit aus der Ferne abspielen kann, versteht er sich auch als Einladung, sich auf den Weg nach Niederstetten zu begeben.
Für manchen Einheimischen erscheinen die "gewohnten" kulturellen Schätze plötzlich in einem neuem Glanz.
Operation geglückt: der Audioguide holt den modernen Menschen mitten im Leben ab und wirkt identitätsstiftend!
Herzlichst, Ihr Uwe Strauch, museum.de
Eröffnung des Niederstettener Audioguides: Dr.
matverein Steidemer
und
MAGAZIN
Druck + Logistik, Bocholt
Adalbert Ruhnke, Walter Krüger (beide Vorstand Hei-
„Niederstetten entdecken – ein Stadtspaziergang“: mit dem Audioguide Stadtgeschichte erleben
Autor: Dr. Adalbert Ruhnke
Seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung um das Jahr 800 ist Niederstetten, die kleine Stadt im Einzugsgebiet des oberen Taubertals nahe Rothenburg ob der Tauber, einen erstaunlichen Weg gegangen : obwohl der Ort weitab von den großen Zentren und wichtigen Verkehrswegen gelegen ist, war Niederstetten stets den Ereignissen und Entwicklungen in Deutschland eng verbunden, immer wieder haben viele bedeutsame Ereignisse der deutschen Geschichte hier ihren Widerhall gefunden – das Schlagwort „Kleine Stadt mit großer Geschichte“ hat durchaus seine Berechtigung.
Viele Zeugnisse dieser langen Geschichte sind am Ort erhalten geblieben, beispiels-
weise bestehen immer noch weite Teile der Stadtmauer aus dem frühen 14. Jahrhundert und fast alle Stadttürme der alten Stadtbefestigung. In dem Bewusstsein, dass sich in den historischen Gebäuden das Gedächtnis und die Weisheit vergangener Generationen befindet, wurden diese Zeugen der Vergangenheit von jeher sorgfältig und liebevoll erhalten.
Bereits im Jahr 1977 erging ein erster Aufruf des damals noch jungen Realschullehrers Walter Krüger, geeignete Gegenstände für den Aufbau eines Handwerker- und Bauernmuseums zu spenden, aus dem sich bald die Idee zur Gründung eines Heimatmuseums entwickelte. Folgerichtig kam es 1984 zur
Gründung des Heimatvereins „Steidemer Männle“, der die Idee dieses Museums rasch vorantrieb. Neben der Erinnerung an historische Ereignisse in der Stadt ging es von Anfang an auch darum, wichtige Zeugnisse der kleinbürgerlichen, handwerklichen und bäuerlichen Lebenswirklichkeit der Bewohner von Stadt und umliegenden Dörfern vor dem Vergessen zu bewahren und an kommende Generationen weiter zu reichen. Es sollte an das Leben und die Arbeit der vielen fleißigen, bodenständigen und oftmals namenlos gebliebenen Menschen erinnert werden, ohne die das blühende Landstädtchen Niederstetten in seiner heutigen Form nicht denkbar wäre. Ein geeignetes Gebäude für die Aufnahme
Oben Schloss Haltenbergstetten
Mitte: Haus Meider
Unten: Schlossgarten
Rechts: Hist. Wirtshausschild, im Hintergrund Rathaus und Schimmelturm
der umfangreichen Sammlungen konnte rasch gefunden werden : das Haus Frey (benannt nach seinen letzten Besitzern) aus dem Jahre 1740 stellt eines der letzten Kleinbürger- und Handwerkerhäuser dar, das in dieser authentischen Form nur noch in Freilichtmuseen zu finden ist. Weitere Besonderheiten sind die hochwertige Stuckdecke in der „guten Stube“ und der „doppelstöckige“ Gewölbekeller.
Fast 30 Jahre lang konnte das Haus durch die tätige Mithilfe der „Steidemer-Männle“Mitglieder gepflegt, gehegt und erhalten werden, wurde durch viele Aktionen mit Leben erfüllt und erfreute mit der großen Zahl an Ausstellungsobjekten seine Besucher. Im Laufe der Jahrhunderte war es immer wieder zu Eingriffen in die Bausubstanz gekommen, durch die die Statik nach 280 Jahren in ernste Gefahr geriet. Deshalb ist das Gebäude – sehr zum Leidwesen der Niederstettener – derzeit geschlossen und es wird an einem Sanierungskonzept für das Haus oder einer Verlagerung der Bestände gearbeitet. In der Bevölkerung wurde es sehr bedauert, dass ein sehr wichtiger Ort, der die Möglichkeit bietet, die Vergangenheit der Stadt und ihrer Bewohner unmittelbar zu erleben, plötzlich nicht mehr zur Verfügung stand.
Durch das Förderprogramm „Neustart Kultur“ ergab sich hier die ideale Möglichkeit,
mit einen Audioguide die historischen Gebäude der Stadt und damit ihre interessante Geschichte direkt erlebbar zu machen. „Unser Museum“ so sagen die Verantwortlichen des „Steidemer Männle“, „durchbricht geradezu seine Außenmauern und geht hinaus zu vielen Orten unserer Stadt.“
In enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten der Firma „Museum.de“ wurde von den Verantwortlichen des Heimatvereins ein Stadtundgang mit insgesamt 35 Stationen entwickelt, der durch seine professionelle, hochmoderne Gestaltung beeindruckt. Mehrere Stimmen erzählen abwechselnd, vielfach umrahmt von Musik
Oben: Eingangsportal zur Schlosskirche und Torbogen in den Schlosshof
und passenden Geräuschen, und auch eine englische Version ist abrufbar. Selbst Fotos können betrachtet werden, beispielsweise bei Gebäuden, die nicht von innen besichtigt werden können. Wem übrigens die Stimmen manchmal seltsam bekannt vorkommen: „Museum.de“ hat bekannte Sprecher unter Vertrag, die normalerweise in der Werbung oder bei Hörbüchern mitwirken.
Alle Audiodateien sind problemlos vor Ort mit dem Smartphone durch einfaches Einscannen des QR-Codes abrufbar. Wer sich nicht zu Fuß auf den Weg durch die Stadt machen will, kann übrigens mit Leichtigkeit in seinen eigenen vier Wänden mit Computer oder Smartphone über die Internetseite ohne QR-Code auf den Stadtspaziergang zugreifen.
„Wir wollen“ so betont Dr. Adalbert Ruhnke, der den Audioguide vor Ort wesentlich erarbeitet hat, „die Besucher unserer Stadt und besonders auch unsere jungen Mitbürger neugierig machen. Sie sollen angeregt werden, sich quasi im Vorbeigehen an vielen verschiedenen Orten die interessanten Texte anzuhören und unseren Ort aus einem ganz neuen Blickwinkel zu betrachten. Die Menschen werden sicherlich staunen, Dinge zu erfahren, die sie noch nicht über Niederstetten gewusst haben.“
So individuell und vielseitig wie die Exponate, die Sie präsentieren: Ausstellungswände und Wandsysteme in Leichtbauweise. Zur Präsentation von Kunst und Information, als Medienträger oder zur Besucherlenkung. Langlebig, individuell konfigurierbar, flexibel in den Stellvarianten und modular im Aufbau. Das ist Leichtbau, das ist VOMO!
Wir machen es leichter!
MUTEC 2022: Impulsgeber für Museen und Kulturbetriebe
Internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik vom 24.–26. November 2022 in Leipzig
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Viele Museen und Kulturbetriebe haben die Corona-Pandemie genutzt, um neue Ideen und Konzepte zu entwickeln. Diese gilt es nun in die Tat umzusetzen. Auf der MUTEC, der internationalen Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik, erwartet Fachbesucher ein breites Angebot an Innovationen und Lösungen sowie zwei neue Ausstellungsbereiche. Das Fachprogramm liefert spannende Anregungen und Expertenwissen zu verschiedenen Themen. Dabei setzt die MUTEC auf die Unterstützung hochkarätiger Partner.
Nachdem bereits für 2020 eine Kooperation zwischen der MUTEC und ICOM Deutschland vereinbart worden war, kann diese vielversprechende Zusammenarbeit nun endlich realisiert werden. Als größtes Forum für Museumsfachleute in Deutschland und Europa widmet sich ICOM vor allem der Förderung der wissenschaftlichen Nachwuchskräfte, der museumsbezogenen Fachinformation und dem internationalen Austausch der Museumsfachleute.
Breit gefächerte Ausstellung zu allen Sparten der Museums- und Ausstellungstechnik
Die Ausstellung der MUTEC umfasst sämtliche Sparten der Museums- und Ausstellungstechnik
Oben: Die Ausstellung der MUTEC deckt sämtliche Bereiche der Museums- und Ausstellungstechnik ab Unten: Auf der MUTEC lernen Besucher:innen spannende Innovationen kennen
Dazu zählen beispielsweise Bereiche wie Gebäude & Technik, Ausstellungsgestaltung und mediale Präsentation, aber auch Besucherservice sowie Sammlungs- und Kulturbetriebsmanagement. Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für Archive, Depots und Bibliotheken. Namhafte Unternehmen haben sich angemeldet, darunter Axess, Axiell, Beckerbillett, Buschfeld Design, Combase, CV Entertainment, die InformationsGesellschaft, ERCO Leuchten, Giant Monkey, Image Access, heddier electronic, Hygro Matik, ibs tecnomara, MBA Design & Display, MEDER CommTech, Robotron Datenbank-Software, Schnick-SchnackSystems, United Screens, Visuals United, VST, Wizard of Europe, Zeno Zanini und Zeutschel. Auch die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin werden sich auf der MUTEC präsentieren.
Die MUTEC lebt unter anderem von ihrer internationalen Vielfalt. Auch ausländische Unternehmen sind dabei, von denen einige
dieses Jahr ihre MUTEC-Premiere feiern. Bereits ein "MUTEC-Veteran" ist AlfaVision aus Belgien. Das Unternehmen entwickelt Museumskonzepte sowie Szenographien und schafft eindrucksvolle Besuchererlebnisse. Zum zweiten Mal auf der MUTEC vertreten ist Ljusdesign Gobo & Highlight A/S aus Dänemark, das innovative Lichtdesigns erforscht und entsprechende Lösungen mit nachhaltigen Materialien erarbeitet.
Drei französische Unternehmen präsentieren sich auf der MUTEC. SPX-Lighting ist ein Produzent von leistungsfähigen Lichtprojektoren, die speziell für den Einsatz in Museen konzipiert sind. Bei Arenametrix handelt es sich um eine Omni-Channel-Marketing-Plattform, die es Museen ermöglicht, ihre Zielgruppen noch besser zu erreichen. Ein ähnliches Ziel verfolgt Ask Mona, allerdings mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz.
Ebenfalls neu dabei ist El Gabinete aus Portugal, ein Dienstleister, der in Zusammenarbeit mit Kulturbetrieben ganzheitliche
Konzepte für Ausstellungen und Präsentationen entwickelt. Außerdem präsentiert sich erstmals Nature Planet aus Dänemark, ein weltweit führender Designer und Vertriebspartner von Geschenken und Accessoires für Zoos, Aquarien und Museen.
Bühnentechnik / -ausstattung und MuseumsMerch: Neue Ausstellungsbereiche
Seine Premiere feiert in diesem Jahr der Ausstellungsbereich Bühnentechnik und -ausstattung, der sich vor allem an die Besucherzielgruppe der Theater und Bühnen richtet. Um dieses Thema von Beginn an stimmig in der MUTEC zu verankern, kooperiert die internationale Fachmesse mit der Berliner Hochschule für Technik (BHT).
Oben: Neu dabei ist in diesem Jahr der Bereich Bühnentechnik und -ausstattung
Rechts: In verschiedenen Seminaren können MUTEC-Besucher:innen ihr Wissen vertiefen und neue Ansätze kennenlernen
Ebenfalls neu ist der Ausstellungsbereich MuseumsMerch. Unter diesem Begriff finden Besucher:innen auf der MUTEC Anbieter, Produkte und Programminhalte aus dem Bereich Museumsshop-Ausstattung.
Seminar: Ganzheitliche Nachhaltigkeit im Museumsbereich
Das Thema Nachhaltigkeit gehört zu den wichtigsten Fragen unserer Zeit. Doch wie kann der vierdimensionale, ganzheitliche Nachhaltigkeitsansatz auf Museen übertragen werden? Dieser Frage widmet sich ein Seminar auf der MUTEC. Seminarleiter ist Prof. Dr. Oliver Rump, der an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin zu den Gebieten Museumskunde und Museumsmanagement forscht.
Spannendes Fachprogramm mit Themenblöcken zu verschiedenen Schwerpunkten
Die MUTEC bietet Betreibern und Mitarbeitern von Kulturbetrieben den idealen Rahmen, um neue Praxislösungen kennenzulernen und sich im Fachprogramm nützliches Knowhow anzueignen. Deshalb nutzt der Sächsische Museumsbund (SMB) bereits zum dritten Mal die MUTEC als Plattform für seine Fortbildungstagung im Herbst.
Im MUTEC-Forum, welches das Herzstück des Fachprogramms bildet, werden an allen drei Messetagen Themenblöcke zu verschiedenen Schwerpunkten stattfinden. Zum Thema „Sicherheit“ findet eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde unter der Moderation von Dr. Alke Dohrmann (SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut) statt und im Themenblock „Licht“ bringt Markus Helle, Chefredakteur der HIGHLIGHT, seine Expertise ein. Die Berliner Hochschule für Technik initiiert einen Beitrag zur Veranstaltungstechnik, der Verband der Ausstellungsgestalter VerA widmet sich dem „Perspektivwechsel“ und auch ICOM Deutschland steuert eine Veranstaltung bei.
Fundraising-Seminar: „Warum so schüchtern? – Spenden für Kultur und Denkmal“
Wenn es um die Themen Fundraising und Crowdfunding geht, haben viele Museen Berührungsängste.
Doch gut konzipierte Spendenaktionen bieten großes Potenzial – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch um die emotionale Bindung zu den Besucher:innen zu stärken. Wie das gelingen kann, er-
läutert Fundraising-Magazin-Herausgeber Matthias Daberstiel in seinem Beitrag auf der MUTEC 2022.
Workshop: Präventive Konservierung unterstützt durch moderne Sicherheitstechnik
Wie kann moderne Sicherheitstechnik dazu beitragen, die präventive Konservierung von Objekten zu unterstützen? Dieser Frage widmet sich ein zweistündiger Workshop im Rahmen der MUTEC 2022. Unter der Leitung von Museumsberater Matthias Farke und des Sicherheitsexperten Clemens Heddier erarbeiten die Teilnehmer:innen, wie sich beide Bereiche verknüpfen lassen.
denkmal und MUTEC: Einzigartiger Messeverbund unter einem Dach
Unter einem Dach mit der MUTEC findet traditionell die denkmal statt, die europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung. Die denkmal verbindet eine lebendige Ausstellung mit einem facettenreichen Fachprogramm, das zu Recht als umfangreichste Weiterbildungsveranstaltung der gesamten Branche gilt. Darüber hinaus fungiert sie
als branchen- und länderübergreifendes Netzwerktreffen von beteiligten Akteuren und politischen Stakeholdern. Gemeinsam bilden die MUTEC und denkmal einen europaweit einzigartigen Messeverbund, der eine Brücke zwischen den verschiedenen Branchen schlägt und den interdisziplinären Dialog rund um den Erhalt des Kulturerbes beflügelt.
Oben: Parallel zur MUTEC findet die Europäische Leitmesse denkmal statt
MEISSEN, die älteste Porzellan-Manufaktur Europas, schöpft aus einer über 300-jährigen Dekorfülle und kreiert in feinster Handwerkskunst neue Designs. Das Meissener Porzellan, seit jeher mit der Stadt an der Elbe verbunden, ist an den Gekreuzten Schwerter zu erkennen und wird in der Erlebniswelt Meissen für Besucher aus der ganzen Welt erlebbar.
In der Erlebniswelt bestaunen Sie die Herstellung des weltberühmten Meissener
Porzellans in den Schauwerkstätten, im Museum erfahren Sie unsere Geschichte und sehen einen weltweit einmaligen Überblick über die Gesamtentwicklung des Porzellans. Lassen Sie sich in unseren Stores und dem Outlet von der größten Produktpalette zum Kauf inspirieren und runden Sie Ihren Besuch mit einem kulinarischen Vergnügen im Café & Restaurant MEISSEN ab.
Die Erlebniswelt ist ganzjährig geöffnet und überrascht immer wieder mit außergewöhnlichen Events, Ferienaktionen und Ausstellungen. Das geschichtsträchtige Signet der Porzellan-Manufaktur Meissen, die blauen Gekreuzten Schwerter, steht weltweit für die Echtheit und Qualität des Meissener Porzellans. Unter dem diesjährigen Motto „300 Jahre Markengeschichte 1722-2022“ hat das Meissen Porzellan-Museum Medienstationen konzipiert und lädt Besucher ein, sich interaktiv und spielerisch mit der Meissener Markengeschichte zu beschäftigen.
In einem Rundgang durch die Produktionsbereiche erleben Sie faszinierende Eindrücke und gehen mit einem Guide auf Entdeckungstour durch die Manufaktur. Vom Kaolin aus dem eigenen Bergwerk, über die Herstellung der Porzellanmasse bis hin zum Formenarchiv, der Malerei und Ofenhalle erhalten Sie einen umfangreichen Einblick in die Entstehung der Porzellane.
Die ManufakTOUR findet Mo-Fr je 9.30 Uhr statt und ist online buchbar. Für Menschen mit körperlichen Behinderungen, Rollstuhlfahrern und Kindern unter 6 Jahren ist die Tour nicht geeignet.
Schauwerkstatt - Die Entstehung des Meissener Porzellan
Die Schauwerkstatt veranschaulicht die wichtigsten Arbeitsschritte, die zur Herstellung des Meissener Porzellans erforderlich sind.
Wie entstehen die Porzellane und aus wie vielen Einzelteilen besteht eine Figur?
Wie dünn ist der Pinsel, mit dem die kobaltblauen Schwerter aufgetragen werden? Diesen Fragen widmet sich der Rundgang, der im Eintritt enthalten ist.
Das Porzellan-Museum
Die Dauerausstellung des Museums der Meissen Porzellan-Stiftung beherbergt eine bislang ungezeigte Sammlung an Porzellanen, von den Monumentalplastiken bis hin zum opulenten Schwanenservice aus der Zeit August des Starken. Mit einer multivisuellen Inszenierung lässt das Museum den Besucher in die geheimnisvolle Entstehungsgeschichte des Meissener Porzellans eintauchen. Texteinblendungen und Filmsequenzen machen den Beginn der über 300-jährigen Manufakturgeschichte interaktiv erlebbar – die Besucher erfahren Wissenswertes zu Johann Friedrich Böttger, dem berühmten Alchemisten und Erfinder des Meissener Porzellans, und seinen Wegbegleitern.
Jährlich eröffnet das Museum eine neue Sonderausstellung zu spannenden Themen. So widmet sich die Ausstellung „Eine große Leidenschaft – 10 Jahre Chris Antemann für MEISSEN“ noch bis Februar 2023 der US-amerikanischen Künstlerin. Inspiriert durch Figuren des 18. Jahrhunderts, gestaltet sie mit charakteristischer Handschrift eine Vielzahl von Tafelaufsätzen, sinnlichen Figuren, Leuchtern und Vasenobjekten.
Übrigens: Mit Tablets oder einer Schatzkarte erkunden Schulkinder, die lesen und schreiben können, unsere Ausstellungsbereiche. Unsere kleinsten Entdecker gehen mit Rhino auf MEISSEN-Safari und entdecken die Porzellane mit Stiften und einem Malbuch aus einer ganz neuen Perspektive. In den sächsischen Herbstferien sind diese Entdeckertouren für alle Kinder kostenfrei! Kinder ab 6 Jahre erhalten kostenfreien Eintritt.
Im Advent erhellt ein zauberhaft geschmückter Baum das Foyer der Erlebniswelt und lädt Groß und Klein zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest ein. Genießen Sie stimmungsvolle Events für alle Sinne, bestaunen Sie die Herstellung des Meissener Porzellans und entdecken Sie eine große Auswahl an Tisch- und Dekorationsideen in unserem MEISSEN Store und dem Outlet.
Ab dem 26. November, pünktlich zum ersten Advent, steht eine Weihnachtspyramide mit märchenhaften Exponaten aus Meissener Porzellanen im Museum der Meissen Porzellan-Stiftung.
Sie stimmt die ganze Familie auf die besinnliche Vorweihnachtszeit ein. Halten Sie inne und erinnern Sie sich an den Ursprung des Weihnachtsfestes – wie war es damals? Erleben Sie winterliches Treiben wie eine Schneeballschlacht, Rodeln und Schlittschuhlaufen und entdecken Sie die Tiere des Waldes – Sie erzählen ihre ganz eigene Weihnachtsgeschichte und lassen das hektische Adventsgetümmel für einen Augenblick vergessen.
In unseren Winter-Workshops kreieren Sie Ihr eigenes Teelicht in Form eines Engels
oder eines Tannenbaumes, Kinder bemalen fantasievoll weihnachtliche Dekore auf einem Teller, einer Schale oder einer Tasse. Das Schokoladenmädchen nimmt sie mit auf eine winterliche Führung und lässt Sie die Erlebniswelt aus seiner eigenen Perspektive erleben.
Das Café & Restaurant im Erdgeschoss der Erlebniswelt serviert eine moderne regionale Küche. Auf der monatlich wechselnden Karte finden sich neben mediterran inspirierten Gerichten Klassiker der sächsischen Küche sowie Spezialitätenprodukte des Umlands. Charakterstarke Weine regionaler Weingüter und Biere ortsansässiger Brauereien begleiten das Menü. Zum Kaffee und Afternoon Tea lädt das Café mit einer Auswahl an Konfekten, Kuchen und Torten, darunter die eigens kreierte Meissen Torte mit den Gekreuzten Schwertern, ein. Regelmäßig finden auch kulinarische Events statt, in denen Sie die Tisch -und Tafelkultur verschiedener Epochen kennen lernen und erfahren, wie die Porzellan-Manufaktur diese stets prägte. In den Herbstferien erhält jedes Kind eine kostenfreie heiße Schokolade und in der Vorweihnachtszeit freuen Sie sich auf einen Winzerglühwein und Stollen.Gereicht werden alle Speisen auf Meissener Porzellan.
Erlebniswelt Haus Meissen Talstraße 9 01662 Meißen www.facebook.com/MeissenPorcelain www.instagram.com/meissen_porcelain
Ein Gullideckel erzählt –
Eine Zeitreise durch die Geschichte der Stadt Offenbach
Autorin: Astrid Jäger, Historikerin und Museumspädagogin im Haus der Stadtgeschichte
Alltagsgegenstände sind Geschichte
Er fällt sofort ins Auge, wenn man die Treppe ins erste Obergeschoss hinaufgegangen ist. Ein Offenbacher Gullideckel liegt groß und dunkel auf der weißen Plattform. Ein Gegenstand, den man überall in der Stadt auf dem Pflaster finden kann. Man fragt sich, was das Besondere an ihm ist, warum hat er seinen Weg ins Museum gefunden? Bei genauerem Hinschauen erzählt dieser alltägliche Gegenstand den Betrachtenden die Geschichte der Stadt Offenbach. Er ist Gegenwart, zeigt die Vergangenheit und kann mit etwas Kreativität die Grundlage für künstlerische Betätigung werden.
Das Motiv des Gullideckels zeigt das Offenbacher Stadtwappen, einen Eichbaum. Dieses Wappen erinnert an die Zeiten, als Offenbach noch ein kleines und unscheinbares Dorf am Rande des kaiserlichen Wildbanns Dreieich gewesen ist. Der Ort entwickelte sich zur Residenzstadt, aber das Gerichtswappen, das spätere Stadtwappen, verweist noch auf die Zeiten davor. Und damit ist man schon mittendrin in der fast
10.000-jährigen Geschichte der Region um Offenbach. Im Haus der Stadtgeschichte spannt die Ausstellung einen Bogen von den frühesten archäologischen Funden aus der Steinzeit bis hin zur neuesten Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Kelten, Römer, Franken, das Geschlecht der Isenburger, hugenottische Flüchtlinge, die jüdische Gemeinde, die Kriegsaussiedler und die vielen Menschen, die in den letzten Jahrzehnten nach Offenbach gekommen sind, sie alle waren und sind Teil der Stadt und haben ihre Spuren hinterlassen. So ist eine Fülle an Exponaten im Haus der Stadtgeschichte zu bestaunen. Sie sind ästhetisch wertvoll, historisch bedeutsam und manchmal auch menschlich berührend.
Im archäologischen Teil der Ausstellung ist es eine Art Glassarg, an dem die Blicke aller Besuchenden hängenbleiben. Hier liegt das Skelett eines 11-jährigen Mädchens aus dem 7. Jahrhundert und erzählt seine Geschichte vom Leben und Sterben. Eine Schere und ein Kamm als Grabbeigaben zeigen, dass sie trotz ihrer Jugend ein vollwertiges Mitglied innerhalb ihrer Gemeinschaft war und Aufgaben zu erfüllen hatte. Auch Schmuck und Speisen weisen darauf hin, dass sie auf ihrer letzten Reise ins Jenseits gut ausgestattet sein sollte. Ihr Körper verrät auch die Ursache ihres Todes, sie starb an einer Blutvergiftung in Folge eines vereiterten Zahnes. Für uns bedeutet Karies einen lästigen Zahnarztbesuch, für die Menschen damals konnte es mit dem Tod enden. Da das Mädchen in einer Art Glassarg liegt und in der Ortschaft Bieber gefunden wurde, nennt man sie das Bieberer Schneewittchen.
Bieber, wie auch weitere, heute eingemeindete Ortsteile, sind weit älter als Offenbach selbst. 977 wurde „Ovenbach“ in der Ingelheimer Urkunde, die im Museum zu sehen ist, erstmals erwähnt. Bis dieser Ort zu einer wirklichen Stadt werden und an Bedeutung gewinnen sollte, dauerte es von diesem Moment an noch viele Jahrhunderte. Unter den Grafen von Isenburg im 16. Jahrhundert mauserte sich Offenbach zu einer Residenz mit einem wunderschönen Renaissanceschloss, welches man im Museum als Modell, ein paar Schritte entfernt im Original bewundern kann. Durch die kluge Politik des Grafengeschlechts erblühte die Stadt nach den Wirren des 30-jährigen Krieges. Hugenottische Flüchtlinge wurden angesiedelt, eine jüdische Gemeinde entstand und für einige Zeit wurde Offenbach ein Zentrum der bürgerlichen Hochkultur.
Was ein Spielzeug verrät
Dieser Phase widmet sich die Ausstellung im Obergeschoss. Wie das Leben in einem großbürgerlichen Haushalt im 18. und 19. Jahrhunderts ausgehen hat, wird greifbar, wenn man seinen Blick auf und in das Puppenhaus der Familie d´Orville richtet. Es ist eines der bedeutendsten, noch erhaltenen Puppenhäuser seiner Zeit. Diese Spielzeuge erfüllten dabei eine besondere Funktion, sie sollten die Mädchen spielerisch mit den Abläufen eines großen Haushalts vertraut machen. So wurden sie auf ihre zukünftige Rolle als Hausherrin, Ehefrau und Mutter vorbereitet. Diese Idee bietet den
heutigen Betrachtenden die wunderbare Gelegenheit, das damals alltägliche Leben bis ins kleinste Detail zu bewundern. Vom Keramikgeschirr, über die Perückenständer bis hin zum Toilettenpapier, alles ist im Puppenhaus zu entdecken, wenn man sich die Zeit dafür nimmt.
Die d´Orvilles gehörten zu den reichen Unternehmerfamilien Offenbachs. Sie trieben die Industrialisierung mit voran. Denn das
war es, wofür Offenbach ab dem späten 18. Jahrhundert stand. Es war eine Industriestadt, gefragter Schnupftabak, weltberühmtes Leder, Fayencen, Metallwaren und Seifen wurden hier produzierte.
Linke Seite: Das Puppenhaus der Familie d´Orville Rechte Seite, oben: Das Bieberer Schneewittchen
Ein Reklamemarkenbuch der Seifenfirma Kappus erinnert daran, wie geschickt und international schon vor über 100 Jahren Werbung gemacht wurde. Auch die Tabakproduktion ist mit der Ausstellung und dem Museumsbau selbst untrennbar verknüpft. Der Bernardbau wurde ursprünglich als Schnupftabakfabrik erbaut. Wenn man den Innenhof betritt, erinnern ein Schornstein und ein Wasserturm an diese Vergangenheit. Heute beherbergt das Gebäude nicht nur das Museum, sondern auch das Stadtarchiv. Beide Institutionen sind seit 2004 im Haus der Stadtgeschichte vereint. Und damit geht es in großen historischen Schritten ins 20. Jahrhundert.
Die Geschichte der Offenbacher Synagoge
Die Schrecken der NS-Zeit spürt man, wenn man sich dem Ausstellungsbereich über die einst blühende, jüdische Gemeinde Offenbachs zuwendet. Im Jahr 1916 wurde hier eine der größten und repräsentativsten Synagogen des Landes errichtet. Sie war ein Ort der Religion und Kultur und bot fast 800 Personen Platz. Das Gebäude ist in seiner ursprünglichen Form als Modell ausgestellt. Wegen der repräsentativen Optik überlebte es die Reichspogromnacht, es wurde innen geschändet und von den Nazis zu einem Kino gemacht. Die Gemeinde selbst dagegen erlitt das Schicksal fast aller jüdischen Menschen Deutschlands, ihre Mitglieder mussten fliehen oder wurden deportiert und meist ermordet. Seit der Nachkriegszeit hat Offenbach wieder eine jüdische Gemeinde und eine neue Synagoge. Die ehemalige ist heute ein Veranstaltungsort. Und so sind wir wieder in der Gegenwart angekommen und stehen erneut vor dem Gullideckel. Er hat uns schon vieles über Offenbach erzählt, aber ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte fehlt noch. Offenbach ist eine Druckstadt und diese Deckel sind
eine kreative Möglichkeit, mit Alltagsgegenständen Hochdruck herzustellen. Den Deckel einfärben, ein Papier oder ein Stück Stoff auflegen und Druck ausüben.
Diese spannende Aktion gehört seit Jahren zum Programm des Hauses der Stadtgeschichte und produziert Stofftaschen mit dem Offenbacher Stadtwappen.
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Links, mitte: Die Lithographie-Stangenpresse
Rechts: Die historische Druckwerkstatt im Bernardbau
Unten: Ein „Mehr von Blumen“ in der Industriehalle
Senefelder und André – eine Begegnung mit weitreichenden Folgen
Eine andere Art des Drucks hängt ebenfalls untrennbar mit der Stadt zusammen, die Lithographie. Dieser Steindruck wurde zwar nicht in Offenbach erfunden, aber hier zum ersten Mal im größeren Stil vermarktet. Der Raum im Erdgeschoss ist nach Alois Senefelder benannt, dem Münchner Erfinder der Lithograpie. Hier ist ein Nachbau der ersten Stangenpresse zu sehen. Anstatt mit einer gravierten Druckplatte, wird mit beschriebenen oder bemalten Steinen gearbeitet. Die ausgestellten Lithosteine zeigen zu einem Großteil Partituren, denn Noten waren es, die den Siegeszug des Druck-
verfahrens einläuteten. Der Offenbacher Musikverleger Johann Anton André landete einen bemerkenswerten Coup, er erwarb 1799 große Teile des Mozartnachlasses und ließ die Noten durch Lithographie in Serie drucken. So wurde der Musikverlag André zu einer international bekannten Adresse. Wer die Lithographie oder andere Arten des Druckens erlernen möchte, kann dies tun. Seit 2020 betreibt das Haus der Stadtgeschichte in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Klingspor Museum eine historische Druckwerkstatt, in der Workshops und Vorträge stattfinden.
Kunst in der Industriehalle
Ein weiteres Ass im Ärmel des Museums ist die Industriehalle im Erdgeschoss. Sie bietet noch mehr Raum, Raum für Kunst, Raum für Vielfalt. Hier finden im Jahr vier bis fünf Sonderausstellungen statt. Sie nehmen die Betrachtenden mit zu „Verlassenen Orten“ der Industriekultur, lassen sie in ein „Mehr aus Blumen“ eintauchen oder „Durch den Spiegel“ schauen. Das Museum zeigt hier im Wechsel mit Eigenproduktionen Ausstellungen von Kunstschaffenden von nah und fern. Es profitiert von der
regen Kunstszene im Rhein-Main Gebiet, besonders in Offenbach. Hier befinden sich viele Kunstateliers, die die biennal stattfindenden „Kunstansichten“ der Stadt Offenbach eindrucksvoll aufzeigen. Dieses Umfeld trägt zu einer gelungenen Symbiose aus Kunst und Geschichte im Haus der Stadtgeschichte bei.
Mitmachangebote für Jung und Alt
Im Senefelder-Raum hält eine museumspädagogische Ecke mit Stempeln, Verkleidungen und Bastelangeboten viele Mitmachelemente bereit. Bunt und belebt geht es hier an manchen Tagen zu, da der Bereich die Möglichkeit bietet, Kinder- und Familienangebote direkt in der Dauerausstellung durchzuführen.
Auch Angebote für Jugendliche und Erwachsene sind Teil des musealen Rahmenprogrammes.
So ist das Haus der Stadtgeschichte zwar eines der kleineren Museen im Rhein-Main Gebiet, seine Qualität und Vielfalt zu entdecken, lohnt sich aber für Geschichts- und Kunstinteressierte aller Altersstufen.
Beckerbillett bietet mit der „Global API“-Schnittstelle eine effiziente Anbindung von Event-Kooperationspartnern
Der Ticketing-Markt hat sich verändert und verlangt nach agilen Lösungen für komplexe Vorhaben. Eine Erweiterung von Systemen mit Schnittstellen zu anderen Plattformen ist unerlässlich geworden und bietet die Chance auf eine höhere Reichweite und Auslastung des Ticketverkaufs.
Die Firma Beckerbillett, einst als Billett- und Ticketdruckerei bekannt, ist mittlerweile nicht nur im 75. Jahr ihres Bestehens, sondern hat sich längst mit ihrem Motto „alles rund ums Ticketing“ in ein etabliertes Softwarehaus für Museen, Freizeitparks, Zoos, Sport- und Kulturstätten gewandelt. Mit der Software TOP3 wird ein modulares skalierbares Ticketing-System für das Besuchermanagement bereitgestellt.
Mit der neuen Global API bietet Beckerbillett seinen Kunden künftig die Möglichkeit der Anbindung externer Partner an die TOP3-Software und die sichere und zentrale Verwaltung dieser durch ein entsprechendes Schnittstellenmanagement. Mit der neuen Flexibilität der Schnittstellenanbindung an „globale Kooperationspartner“, wie u.a.
bookingkit, Regiondo, GetYourGuide und Public Ticket Solution (PTS), geht das Ticketing-Unternehmen Beckerbillett einen weiteren Schritt in Richtung Standardisierung und Ausbau des Online-Vertriebspotenzials.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit der flexiblen und einfachen Erweiterung der Systeme durch die „Global API“-Schnittstelle können Kunden weitere attraktive Kooperationen schließen, um z.B. City-Vergünstigungen oder sonstige Aktionen anbieten zu können. Unabhängig davon, welcher Kooperationspartner angebunden wird, werden die jeweiligen Barcodes übergreifend eingesetzt. Diese Barcodes werden in dem übergeordneten Beckerbillett-Portal abgeglichen und somit von TOP3 und dem dazugehörigen Zutrittsmodul (wie z.B. Handscanner oder Drehkreuze) erkannt und verarbeitet.
Neben den Vertriebsaktivitäten und einer alles miteinbeziehenden statistischen Auswertungsmöglichkeit über alle Daten wie auch alle Online-Verkäufe und deren aufschlussreiche Ableitung nach Partner-An-
bindung erhalten Kunden eine jederzeit hohe Transparenz. Unabhängig von der Quelle werden so alle Buchungen, Verfügbarkeiten und Stornierungen in der Software auf einen Blick abrufbar und die Abrechnung läuft zentral im Beckerbillett TOP3-System zusammen. Somit wird eine Gesamtlösung für die Buchungssoftware, den Ticketverkauf und das Besuchermanagement angeboten.
Christoph Immel, Geschäftsführer von Beckerbillett: „Mit dem Schritt, die „Global API“-Schnittstelle für unsere TOP3-Software zu entwickeln, haben wir einen großen Meilenstein beschritten und freuen uns, dies zusammen mit unseren Kooperationspartnern als Add-on für Kunden anzubieten. Mit der Global API stellen wir eine höhere Performance des Systems sicher, als wenn nur verschiedene Einzelschnittstellen angebunden werden.“
Die Global API stellt für Kunden eine spürbare Entlastung des eigenen Ticketsystems dar. Es ist von Vorteil, dass die Schnittstelle in Spitzenzeiten vollautomatisch skalieren kann und durch das Quotenmanagement und die automatisierte Aufteilung der Daten- und Anfrage-Lasten auf das TOP3-System und die Global API abgedeckt wird. So wird eine Anbindung an hochfrequente Verkaufsplattformen erst ermöglicht.
Sind Sie bereits Partner von GetYourGuide, Bookingkit, PTS, CTS Eventim etc. oder denken über eine künftige Vernetzung nach? Das Software System von Beckerbillett bietet mit der Global API Schnittstelle eine effiziente Kommunikation und macht Ihren Ticketverkauf noch effizienter.
Die SCHOTT AG ist heute einer der weltweit führenden Hersteller von Spezialglas. Das Unternehmen beliefert Schlüsselindustrien wie unter anderem die Raumfahrt, die Optik, die Unterhaltungselektronik oder die Life Sciences. SCHOTT Ceran® ist zudem in den Küchen der ganzen Welt bekannt. Die Erfolgsgeschichte begann vor fast 140 Jahren in einer kleinen Stadt in Thüringen, die, auch dank des Unternehmens SCHOTT, heute eines der europäischen Zentren für Optik und Photonik ist: Jena. Der Pioniergeist und die Leidenschaft treibt SCHOTT und seine Mitarbeitenden seit seiner Gründungszeit im späten 19. Jahrhundert an. Die spannende Unternehmens- und Innovationsgeschichte – über zwei Weltkriege sowie Teilung und Wiedervereinigung hinweg – ist eindrucksvoll in der SCHOTT Villa in Jena erlebbar.
Pionier der Glastechnik: Otto Schott
Otto Schott gilt als Begründer der modernen Glaswissenschaft und Wegbereiter der Spezialglasindustrie. 1884 gründete er gemeinsam mit Ernst Abbe und Carl Zeiss das Glastechnische Laboratorium Schott & Gen., aus der die heutige SCHOTT AG hervorgegangen ist. Der Gründung vorangegangen ist ein zweijähriger Briefwechsel mit Ernst Abbe, dem Teilhaber der Optischen Werkstätten Carl Zeiss. Infolge dieses sehr fruchtbaren Austausches wird Otto Schott von Ernst Abbe 1881 gebeten, aus seiner Heimatstadt Witten/Westfahlen nach Jena zu ziehen, um die Zusammenarbeit in Jena fortzusetzen. In der SCHOTT Villa, in der Otto Schott von 1890 bis zu seinem Tod 1935 mit seiner Familie gelebt hat, werden sein Lebenswerk sowie die Unternehmensund Innovationsgeschichte des SCHOTT Konzerns in verschiedenen Ausstellungen präsentiert.
Nach dem Tod von Carl Zeiss gründete Ernst Abbe 1889 die Carl-Zeiss-Stiftung, um die Firma und die Mitarbeiter vor Unternehmerwillkür zu schützen und abzusichern. Im Stiftungsstatut von 1896 wurden für die Mitarbeiter Gewinnbeteiligung, Rentenansprüche, Urlaub, der Acht-Stunden-Tag und Mitspracherechte festgeschrieben. Der erzielte Gewinn sollte Forschung und Lehre sowie für soziale Zwecke verwendet werden.
Auch Otto Schott war von diesem einzig-
artigen Unternehmensmodell überzeugt und war bereit, seinen Anteil am Glaswerk nach seinem Tod in die Stiftung einzubringen. Letztendlich ging er diesen Schritt schon deutlich früher: Seit 1919 ist das Glaswerk ein vollständiges Unternehmen der Carl-Zeiss-Stiftung. Die im Statut festgeschriebene Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft ist für SCHOTT bis heute bindend. Auch dieses spannende Kapitel deutscher Sozialgeschichte wird in der Villa erzählt.
Die SCHOTT Villa als industriegeschichtliches Museum
Ausgewählte Exponate von der Gründung 1884 bis zur Gegenwart werden in modernen Vitrinen dargestellt. Auf einem Touchscreen kann der Besucher historische und aktuelle Filme zur Glasherstellung ansehen. Weitere Ausstellungen entführen den Besucher in die bewegte Firmenge-
schichte, die geprägt ist von Trennung und Wiedervereinigung sowie zum Aufstieg zum internationalen Technologiekonzern. Auch die bewegte Geschichte des Hauses, 1890 mit Mitteln der Carl-Zeiss-Stiftung errichtet und bis 1945 Wohnhaus der Familie, wird näher beleuchtet.
Zusätzlich zur Erkundung der realen Exponate können sich die Besucher mit ihrem Smartphone und der SCHOTT Villa App auf eine virtuelle Zeitreise begeben und anhand von 3D-Modellen, Virtual Reality und Augmented Reality sowie 360-Grad-Panoramen noch tiefer in ausgewählte Ausstellungsthemen eintauchen. Ein virtueller Otto Schott bietet den Besuchern per Audioguide eine Führung in deutscher oder englischer Sprache an. Angemeldete Gruppen werden vom Museumspersonal auf Wunsch auch
persönlich und außerhalb der Öffnungszeiten geführt.
Seit 2020 steht eine von der Künstlerin Karin Bohrmann-Roth geschaffene Bronzestatue des Firmengründers im Garten vor der SCHOTT Villa. Damit komplettiert die Statue von Otto Schott nach der Einweihung des Abbe-Denkmals 2014 vor dem Zeiss-Planetarium und des Zeiss-Denkmals 2016 auf dem Johannisplatz das berühmte Jenaer Dreigestirn Zeiss-Abbe-Schott.
Oben: SCHOTT Museumsdirektorin Judith Hanft (rechts) bei der Fühunrg zur "Langen Nacht der Museen" am 20.05.22 in der SCHOTT Villa
Unten: Museums-Raum mit Belegen aus der Zeit um 1945 und dem Zug der 41 Glasmacher, in gläsernen Zeitkapseln an der Decke unter der Rubrik "Von Jena nach Mainz und zurück"
Rechts: Lange Nacht der Museen / SCHOTT Villa in der Abenddämmerung
„Gras drüber …“ Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich
Deutsches Bergbau-Museum Bochum: Sonderausstellung bis zum 15. Januar 2023
Erstmals in der Geschichte des Leibniz-Forschungsmuseums widmet sich eine Sonderausstellung dem Thema Umweltpolitik und Rekultivierung: „Gras drüber … Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich“ möchte aus einer historischen Perspektive kommend zu einem reflektierten Umgang mit Umweltfragen in Gegenwart und Zukunft beitragen. Die Ausstellung ist bis zum 15. Januar 2023 im Museumserweiterungsbau DBM+ des Deutschen Bergbau-Museums Bochum zu sehen. Der Eintritt kostet 3 Euro.
Die Einflüsse bergbaulicher Aktivitäten auf die Umwelt waren in den letzten 200 Jahren erheblich. Der Bergbau veränderte Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt stark. Auch Leben und Alltag in den Revieren erhielten eine Prägung, die nicht einfach aufhört, wenn die Förderung endet und im wahrsten Sinne Gras über etwas wächst. Die Sonderausstellung „Gras drüber … Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich“ im Deutschen Bergbau-Museum Bochum will unter die Grasnarbe schauen.
Oben: Das Gemälde von Willi Sitte wird zwei kleinen grünen Tonkreuze von Eberhard Göschel gegenübergestellt. Das 5x3m große und insgesamt 116KG schwere Gemälde wird aus 4 Elementen (Hartfaserplatten) mit jeweils 29 KG zusammengesetzt
Getragen wird das Gemälde in Kombination von 3,5m und 2,5m hohen Stellwänden des Mila-wall Systems von MBA.
Unten, links: Ein HandsOn-Exponat zeigt die Landschaftsveränderungen im Lausitzer Revier zwischen 1850 und 2022
Unten, rechts: Demonstrationen gegen das Kohlekraftwerk Datteln IV
Sie beleuchtet drei Bodenschätze und zwei Staaten: den Steinkohlenbergbau in der BRD sowie den Lausitzer Braunkohlentagebau und die Gewinnung von Uranerz in den Wismut-Gebieten in der DDR.
Die Ausstellung beginnt „Hier und jetzt“ und empfängt die Besuchenden mit einer Foto- und Klanginstallation aus den drei renaturierten Landschaften sowie einer Gegenüberstellung von zwei Kunstwerken aus dem ost- und westdeutschen Zusammenhang. Es folgt ein Einblick in die ehemaligen Bergbaureviere anhand von Film- und Fotoaufnahmen. Weiter geht es im Ausstellungsbereich „Glückauf ohne Grenzen“, der Umwelteinflüsse und den Alltag im Bergbau der drei Reviere im Rückblick vermittelt. Weiter geht die Reise der Besuchenden dann in die Reviere nach dem Bergbau und zu der Frage, ob und wie in Folgelandschaften ein „Zurück zur Natur“ möglich ist. Die Ausstellung bietet dabei spannende Erkenntnisse in bislang wenig bekannte Forschungsvorhaben der BRD und der DDR und legt offen, dass Umweltschutz in Deutschland keine Erfindung des 21. Jahrhunderts ist. Deutlich wird dies im Ausstellungsbereich „Auf zur Umweltunion“, in dem politische Entscheidungsprozesse in beiden Staaten ebenso erläutert werden wie Bewegungen aus der Bevölkerung heraus, die besonders ab den 1980er-Jahren zu einem Umdenken in der Politik geführt haben. Zum Abschluss der Ausstellung steht die Frage „Und nun?“, wobei Umweltpolitik, Proteste und Bergbau in Gegenwart und Zukunft anhand von Objekten mit hohem Gegenwartsbezug vermittelt werden.
Der Abbau von Steinkohle, Braunkohle und Uranerz hat Landschaften in Deutschland gekennzeichnet, Wirtschaft aufblühen lassen, technischen Fortschritt vorangetrieben, Forschung entstehen lassen, Traditionen hervorgebracht, Umwelt verändert, Menschenleben gefordert, Widerspruch erzeugt, Grenzen aufgezeigt und überwunden. Bergbau ist Teil der deutschdeutschen Geschichte. Aber was passiert mit den Faktoren, die nicht sichtbar bleiben? Was ist mit den Ereignissen, die in Vergessenheit geraten, mit Stereotypen, die nicht korrigiert werden, mit den Menschen, deren Tun nicht dokumentiert, mit dem Wandel, der nicht in seinen einzelnen Etappen festgehalten wird? Dafür braucht es Menschen und Institutionen, die sich auf das Bergen von
etwas fokussieren, die nachfragen, was war, bevor Gras über etwas gewachsen ist.
Die Ausstellung „Gras drüber…“ ist das Ergebnis dieses Bergens. Sie stellt erstmals in der Geschichte des Leibniz-Forschungsmuseums für Georessourcen die
deutsch-deutsche Vergangenheit mit einem Fokus auf Bergbau und Umweltpolitik in den Mittelpunkt. Sie bietet die Möglichkeit, unsere gemeinsame Geschichte zu verstehen. Sie ist auch Anlass zu fragen: Welche Lösungen wurden in der Vergangenheit für die Veränderungen von Umwelt, Wirtschaft
Oben: Exponate stellen die Auswirkungen des Bergbaus auf Wasser, Luft und Erde dar Unten, links: Fiktive Charaktere geben mit Statements und Hörstationen Impulse und werfen Fragestellungen auf Rechts: Die Ausstellungsgestaltung im Bereich des Arbeitslebens kombiniert historische Fotos zum Arbeitsalltag mit nachgebildeten Spinden
und Gesellschaft gefunden? Was davon wollen wir heute für die Zukunft mitnehmen?
Die Sonderausstellung ist Teil eines durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundvorhabens zur Stärkung der DDR-Forschung. „Gras drüber …“ ist im Museumserweiterungsbau DBM+ über zwei Ausstellungsebenen angelegt und wurde durch GfG / Gruppe für Gestaltung GmbH, Bremen, gemeinsam mit dem Montanhistorischen Dokumentationszentrum (montan.dok) umgesetzt. Die Szenografie nimmt den Gedanken von „unter die Grasnarbe schauen“ auf und arbeitet mit Kulissenbauelementen sowie natürlichen, größtenteils wiederverwendbaren Materialien. Zudem werden Stellwände und Ausstellungsvitrinen aus dem Bestand des Museums harmonisch in die Ausstellungsgestaltung eingebunden, so dass neben der Wiederverwendbarkeit der Baumaterialien auch an dieser Stelle ein Blick auf die Nachhaltigkeit geworfen wird. Die einzelnen Bereiche der Ausstellung erhalten ein individuelles Design und bieten vielfältige Einblicke auf das Thema und die Objekte. Die Besuchenden sind immer wieder eingeladen, ihre Perspektive zu verändern. Das Spannungsverhältnis von Bergbau und Umwelt wird auch in das Ausstellungserleben überführt. Ähnlich wie die Komplexität von gesellschaftlichen und politischen Prozessen nimmt auch die Verdichtung von Elementen und Exponaten mal ab und mal zu.
„Gras drüber ...“ wird auf Vermittlungsebene durch Persona-Dialoge unterstützt. Die fiktiven Charaktere bieten aus unterschiedlichen Positionen Impulse wie Reibungsfläche. Gezeigt werden ca. 800 Objekte aus dem montan.dok sowie von mehr als 140 leihgebenden Institutionen. Ein Audioguide und ein Begleitprogramm ergänzen das Angebot. Der Katalog zur Sonderausstellung erscheint im Verlag De Gruyter | Oldenbourg. Die Publikation ist als Begleitband konzipiert: Sie enthält neben einem Teil über die Inhalte und Konzeption der Sonderausstellung auch einen Teil mit Beiträgen von externen Forschenden zu Umweltpolitik, Bergbaufolgelandschaften, Genderstudies und Naturschutz, Technikgeschichte mit dem Schwerpunkt auf Gesundheitsaspekte, Kulturwissenschaften und Vermittlungstheorie.
Weitere Informationen: www.bergbaumuseum.de/gras-drueber
Nachhaltiger Ausstellungsbau im Deutschen Bergbau-Museum Bochum
Seit über 2 Jahren gestaltet das Deutsche Bergbau-Museum Bochum in Kooperation mit Gestaltungsbüros und den eigenen Werkstätten Sonderausstellungen mit dem flexiblen, wiederverwendbaren und ästhetischen Stellwandsystem Mila-wall Serie 100.
Ca. 80 Wandmodule kommen in unterschiedlichen Höhen und Breiten zum Einsatz um eine möglichst große Flexibilität zu gewährleisten. Inzwischen wurden 3 Sonderausstellungen geplant und umgesetzt.
Zusätzlich werden die modularen Stellwände genutzt um in großen Räumen kleine Kabinette einzubauen um vor Ort museumspädagogische Angebote stattfinden zu lassen.
Bei steigenden Material- und Energiepreisen sowie Lieferengpässen schafft ein wiederverwendbares Stellwandsystem Durchführungs- und Planungssicherheit.
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
Europaplatz 1
Tel. 0234 5877-126
service@bergbaumuseum.de www.bergbaumuseum.de
Nach aktuellen Kalkulationen rechnet sich die Investition gegenüber einer konventionellen Bauweise bereits nach der dritten Ausstellung. Das zukunftsweisende Stellwandsystem kann erfahrungsgemäß 20-30 Jahre problemlos eingesetzt werden. Bei durchschnittlich 2 Ausstellungen pro Jahr können somit ohne Weiteres 40-60 Ausstellungen durchgeführt werden. Das spart finanzielle Mittel und wertvolle Ressourcen.
Kontaktieren Sie uns gerne mit Ihrer individuellen Anfrage. www.mila-wall.com
Autorin: Marie-Louise Korn, molitor Berlin
Museumsbesucher*innen legen in der Regel ihr gesamtes Augenmerk auf die ausgestellten Objekte. Vielleicht erfreuen sie sich obendrein an der interessanten Architektur, der überraschenden Szenografie, der passenden Kuration oder sind dankbar für die Kinderebene und das Museumscafé. Wenig Beachtung findet hingegen die Installation der Objekte selbst – und genau so soll es sein.
Das Ausstellungsgestaltungsbüro molitor bietet für ganz unterschiedliche Anforderungen individuelle aber auch serielle Lösungen an, die bewusst hinter die Objekte zurücktreten. Für ein Kunst-am-Bau-Projekt der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Berlin galt es eine künstlerische Installation zu entwickeln, die sich im Treppenhaus über alle Geschosse erstreckt und die Forschungstätigkeiten des Instituts repräsentiert. Der Siegerentwurf der Künstlerin Heidi Sill sah die Hängung von vierzehn Glaskugeln vor. Moleküle andeutend, schrauben sie sich – in der Farbgebung erinnern sie an eine Temperaturskala – spiralförmig vom Erd- bis ins dritte Obergeschoss nach oben. Sie verbildlichen Thermik und Molekülstrukturen und überzeugen darüber hinaus durch Leichtigkeit und Ästhetik.
Die besondere Herausforderung war hierbei, die Hängung der Glaskugeln im engen Treppenhaus entsprechend des gestalterischen Anspruchs unter Einhaltung aller Sicherheitsaspekte umzusetzen. Die Installation sollte einerseits frei hängen, durfte andererseits nicht schwingen, um bei eventueller Berührung nicht gegen Wand und Treppengeländer zu schlagen. Eine Kombination aus dünnen Verbindungsstäben zwischen den Stahlseilen und Haltepunkten an den Treppengeländern war der gefundene Kompromiss. molitor übernahm im gesamten Prozess die Kommunikation mit den einzelnen Gewerken und war durch bauseitige Verzögerungen und Änderungen zu Anpassungen der Halterungen gezwungen. Im Ergebnis hängen die rund fünf Kilogramm schweren Glaskugeln scheinbar schwebend im Raum und schaffen einen attraktiven Farbaspekt.
Ganz anderer Art waren die Herausforderungen im Naturhistorischen Museum in Oslo. molitor übernahm im größten und ältesten Naturkundemuseum Norwegens die Herstellung, Belieferung und Montage der Objekthalterungen für über 1500 Exponate. Zu diesen gehören unter anderem meterlange Mammutzähne, versteinerte Kopffüßer, Tiermodelle und eine bedeutende mineralogische Sammlung. Abhängig von Größe, Gewicht und Form der jeweiligen Exponate fertigte molitor die entsprechenden Halterungen. Dafür kamen seriell hergestellte Haltesysteme als auch zahlreiche Sonderanfertigungen zum Einsatz. Zu den bestehenden Lösungen gehören beispielsweise die Krallenhalter, die bereits seit einigen Jahren zur ästhetischen und sachgemäßen Präsentation von musealen Exponaten genutzt werden. Mit Silikonschläuchen überzogene Edelstahldrähte werden um das Exponat gebogen und anschließend entsprechend gekürzt.
So können die ausgestellten Objekte, ganz gleich ob vertikal oder horizontal ausgerichtet, durch das formschlüssige Haltesystem sicher am jeweiligen Ort fixiert werden, ohne Druck auszuüben. Eine beschädigungsfreie Präsentation wird somit garantiert. Darüber hinaus stellt die Kombination aus standardisierter Fertigung und individueller Anpassbarkeit eine kosteng ü nstige und einfache Lösung für die Museen dar.
Eine Sonderlösung wurde dort notwendig, wo die Präsentation auf horizontalem Untergrund gewünscht, jedoch keine feste Verankerung möglich war. Die dafür entwickelten Dreieckshalter bestehen aus einem dreieckigen Edelstahlblech, dessen Ecken mit gelaserten Perforierungen versehen sind. Entlang dieser Falzkanten können die Ecken leicht in die gewünschte Position gebracht werden und Objekte von unterschiedlicher Größe und Dimension aufnehmen. Die Grundfläche des Dreiecks
liegt dabei stabil auf dem Träger und bedarf keiner zusätzlichen Sicherung. Für die Ausstellung im Naturkundemuseum war dies wichtig, weil ein regelmäßiger Wechsel der Objekte vorgesehen ist.
Oben: Fossile Ammoniten werden mit filigranen Krallenhaltern befestigt
Mitte: Pulverbeschichtete Dreieckshalter präsentieren Kristalle von unterschiedlicher Größe
Rechts: Eine Sonderlösung wurde für die bis zu 80 kg schweren Mammutzähne entwickelt
Ähnlich vielseitig waren die Anforderungen im Deutschen Museum München. Nach der umfassenden Modernisierung des Gebäudes hat molitor in den letzten drei Jahren rund 2500 Exponate in den Bereichen Gesundheit, Elektronik, Mathematik, Text-Bild-Kryptologie, Foto und Film, Landwirtschaft und Ernährung eingerichtet. Die Art der Exponate war dabei sehr unterschiedlich: von präparierten Maulwürfen im Sammlungsbereich der Landwirtschaft, über Herzschrittmacher und OP-Nadeln in der Pharmazie bis hin zur Gutenberg-Bibel und Schreibmaschinen in der Text-Bild-Kryptologie. Für das Einbringen der leichten bis mittelschweren Objekte kamen anders als in Oslo keine vorkonfektionierten Halterungen, sondern vor Ort angefertigte Befestigungen aus millimeterfeinen Federstahlstäben zum Einsatz. Diese Art zu haltern erlaubt ein besonders filigranes Erscheinungsbild, bei dem das Objekt im Vordergrund steht und die Halterung kaum sichtbar ist.
Linke Seite: Der Monokristall aus Silizium wird mit der Haltesäule fest verspannt
Rechte Seite, oben: Modelle von menschlichen Backenzähnen werden an vier Punkten sicher und unauffällig gehalten
Unten: Feine Federstahlhalterungen folgen dezent den filigranen Brillenbügeln
Im heftigen Kontrast dazu stand der 120 Kilogramm schwere flaschenförmige Einkristall aus Silizium, der schwebend präsentiert werden sollte. Als Sonderlösung wurde ein System entwickelt, bei dem zwei Edelstahlbänder den Kristall fest mit der dahinterliegenden Haltesäule verspannen. Dafür wurde die Kontur am Objekt abgenommen und entsprechend gelasert. Für hinreichend Stabilität wird die Bodenplatte der Halterung am Ausstellungsmöbel fest verschraubt. Im März 2022 konnte molitor die vielseitige und kreative Arbeit der Exponateinrichtung beenden.
Die vorgestellten Projekte zeigen es, die Ausgangssituationen, Anforderungen und auch der Prozess für die Herstellung von Exponateinrichtungen können noch so unterschiedlich sein. Allen gemein ist, dass Objekthalterungen stets eine dienende Funktion haben und ganz gleich, ob eine Feder oder Mammutzähne ausgestellt werden, sie sollten so dezent wie möglich und so stabil wie nötig sein. molitor hat dank der langjährigen Erfahrung in musealer Exponatpräsentation und durch die eigenen Werkstätten die Möglichkeit auf unterschiedliche bestehende Lösungen
zurückzugreifen und jederzeit bedarfsgenaue Sonderlösungen entsprechend der restauratorischen Anforderungen zu entwickeln. Der größte Lohn dabei ist, wenn Ausstellungen zur Zufriedenheit der Museen und die Befestigung der Exponate für die Besucher und Besucherinnen unsichtbar umgesetzt werden.
Die Alte Mühle Donsbrüggen ist nicht nur ein Denkmal für jahrhundert alte Baukunst und Technik sondern auch ein lebendiges „Mit Mach Museum“ Sie wurde 1824 erbaut.
Nachdem die Mühle seit 1957 ihre Arbeit eingestellt hatte, brachte der Förderkreis „Alte Mühle Donsbrüggen Mühlenmuseum e. V.“ 1982 wieder Leben in die Mühle. Mit viel Eigenleistung und mit finanzieller Unterstützung des LVR, der NRW-Stiftung, der Stadt und des Kreises Kleve wurde
renoviert. Durch Mühlenfeste wurden die Geldmittel erwirtschaftet, damit die Flügel, die Mahlsteine, die Fußböden und die Treppen erneuert werden konnten.
Die Mühle bekam außen eine neue Verschindelung und in den neu angelegten Wall wurde das Mühlenmuseum integriert Seit 1985 drehen sich wieder die „Bilauschen Ventikanten Flügel“.
Die Mühle ist voll funktionsfähig. Es wird wieder Korn gemahlen.
1987 wurde das Backhaus mit einem Steinbackofen errichtet.
Jeden Samstag von März bis Mitte November werden Vollkornbrote (4 verschiedene Sorten: Weizenvollkorn mit und ohne Rosinen; Mühlenbrote, Sauerteigbrote mit Roggenanteil und Dinkelvollkornbrote) gebacken und verkauft. Selbstverständlich wird dazu das in der Mühle hergestellte Mehl verwendet.
+ Feuchtemess-System per Funk für eine höhere Messgenauigkeit
+ Tank mit Überlaufschutz und aktivierbarem akustischem Signal
+ Digitale, prozentgenaue Anzeige und Einstellung der Feuchte
+ Justierung der Feuchteanzeige möglich
UNSER KOMPLETTSYSTEM FÜR IHRE FEUCHTEREGULIERUNG
Durch einen gemeinsamen Funkhygrostaten werden der Luftbefeuchter B 500 und der Luftentfeuchter DEHUMID HP 25 FUNK mit den identischen Feuchtemesswerten versorgt. Mittels Einstellung der Soll-Feuchtewerte an den Geräten können Sie den gewünschten Feuchtekorridor vorgebenund das überschneidungsfrei.
Der Kombinationsbetrieb ist ebenfalls mit unserem Luftbefeuchter B 280 und dem Luftentfeuchter DEHUMID HP 50 möglich.
Gruppen von Kindern, Jugendlichen, und Erwachsenen kommen nach Voranmeldung zur Brotbackaktion und zur Mühlenführung in die Mühle. Im Mühlenkeller formen die Besucher den Weizenvollkornteig zu Broten, Zöpfen, Brezeln und anderen Gebäckstücken. Mit Namenszetteln versehen (damit jeder sein eigenes Brot bekommt), werden die Brote im mit Holz gefeuerten Steinofen abgebacken. Im Mühlenkeller bieten wir samstags unsere Mühlenvesper zum Verzehr an.
Die Bauern haben früher mit ihren Pferdefuhrwerken ihr Korn in den Mühlenkeller
gebracht. Von dort wurden die Kornsäcke mit dem Sackaufzug auf den Mahlboden hochgezogen und das fertige Mehl vom Mehlboden heruntergelassen. Auch heute benötigen wir immer noch den Sackaufzug, um mit Windkraft das Getreide auf den Mahlboden zu befördern.
ArchiBALD plant, entwickelt und liefert individuelle Depoteinrichtungen. Ob Regalsysteme für unterschiedlichste Anwendungen, Zugwandsysteme für die Lagerung von Gemälden oder Schränke für Ihr Schaudepot, unser breites Produktportfolio bietet Lösungen für alle Bereiche. Erfahren Sie mehr: www.archibald-regalanlagen.de
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Depotsysteme für Museen
Oben: Blick in die Mühlenkappe
Unten: Kunst im Mühlengarten („Das Apfelmädchen“ vom Künstler Dieter von Levetzow)
Das Wichtigste für den Betrieb der Mühle ist der Wind. Es ist spannend zu sehen, wie ausgereift die alte Technik ist, bei der fast alle Teile aus Holz sind.
Von der Mühlenkappe, die durch die Windrose die Flügel optimal in den Wind stellt, über die Zahnräder, die ineinandergreifen, die Mühlsteine in Gang setzen und so das Kornmahlen ermöglichen.
Alle Teile werden durch den Königsbaum, einem 500 Jahre alten Eichenstamm verbunden.
Unser Museum
In den Vitrinen sind verschiedene Mühlenmodelle mit unterschiedlichen Antrieben und Funktionen ausgestellt. Alte Gerätschaften zum Mühlsteinschleifen, Handwagen und andere Mühlenutensilien kann man betrachten.
Eine Bildergalerie von Mühlen und Briefmarken führt durch ganz Europa. In den Schautafeln ist der Werdegang der Alten Mühle Donsbrüggen und des Förderkreises dargestellt.
Alte Mühle Donsbrüggen Mühlenmuseum e.V. Mehrer Str. 92, 47533 Kleve Tel: 02821- 28882 info@muehle-donsbrueggen.de www.muehle-donsbrueggen.de
www.museum.de/m/45172
Neugierig bleiben!
Kaleidoskope: Motiv Van Gogh
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Das ehemalige Schloss der Grafen von Bissingen und Nippenburg und heutige Stadtmuseum Schramberg mit der Plastik „9/90“ des Stahlbildhauers Erich Hauser (1930-2004).
Wer Schwarzwald hört, denkt meistens an seine romantische Landschaft, an den pittoresken „Bollenhut“ oder die legendäre „Schwarzwälder Kirschtorte“ – und nicht an Industrie. Und doch ist der Schwarzwald seit 200 Jahren auch ein wichtiger Industriestandort. Die heutige Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist sogar einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Industriecluster in Europa mit zahlreichen Weltmarktführern. Hier liegt auch die traditionsreiche Industriestadt Schramberg, in der sich das 1979 gegründete Stadtmuseum deshalb vor allem mit der Industriegeschichte befasst. Die Schwerpunkte des Sammlungskonzeptes sind von Anfang an Industrieprodukte: Steingut, Strohwaren, Uhren – und weitere Erzeugnisse örtlicher Fabriken. Die Sammlungen, Dauer- und Sonderausstellungen sowie Publikationen in der Schriftenreihe sind gefragte Quellen für Forscher und Sammler aus aller Welt.
Zu Hause ist das Stadtmuseum nicht – wie man eigentlich erwarten könnte – in einem historischen Fabrikgebäude. Es befindest sich stattdessen in einem spätklassizistischen Schloss einer Adelsfamilie, der Grafen von Bissingen und Nippenburg, die ihre repräsentative Residenz im Jahr 1923 an die Stadt verkauften. Von 1925 bis 1979 wurde das Gebäude als Schulhaus genutzt und von 1979 bis 1982 in ein „Kulturzentrum“ mit Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Stadtmuseum umgewandelt. Heute wird es vollständig als Stadtmuseum genutzt. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude
ist mit der zum 125-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 1992 eingeweihten Plastik „9/90“ des Stahlbildhauers Erich Hauser (19302004) eines der Wahrzeichen der Stadt. Der Künstler lebte in seinen jungen Jahren in Schramberg und war ihr lebenslang verbunden.
In einem Vorgängerbau begann 1820 auch die örtliche Industriegeschichte. Mit der Mediatisierung der vorderösterreichischen Herrschaft im Königreich Württemberg im Jahr 1806 kam die Adelsfamilie in eine Krise und überließ ihr baufälliges Schloss einer der ersten Steingutfabriken in Südwestdeutschland. Das Steingut war in der Mitte des 18. Jahrhunderts in England erfunden worden und bot eine preisgünstige Alternative zum kostspieligen Porzellan.
In schneller Folge kam es bald darauf in anderen europäischen Ländern ebenfalls zu Gründungen. In Schramberg war die erste Steingutfabrik im Königreich Württemberg, die maßgeblich dazu beitrug, dass der alte Marktflecken im Jahr 1867 zur Stadt erhoben wurde.
1840/43 baute Reichsgraf Cajetan von Bissingen und Nippenburg (1806-1890) ein neues Schloss. Die erfolgreiche Steingutfabrik errichtete in der Nachbarschaft eigene Gebäude – ebenfalls in spätklassizistischem Stil, wie auch die Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Auf einigen Produkten aus dieser Zeit ist dieses eindrucksvolle –und bis heute erhaltene Ensemble – auch zu sehen.
Zierteller der mit Ansicht des Schlosses der Grafen von Bissingen und Nippenburg, der Katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und der Steingutfabrik in Schramberg aus der Zeit um 1845.
Von 1883 bis 1911 war das Unternehmen ein Zweigwerk von Villeroy & Boch in Mettlach im Saarland und wurde zuletzt seit 1912 unter dem Namen „Schramberger Majolikafabrik“ geführt, die besonders für das „Dekor Rembrandt“ bekannt war – über
Jahrzehnte ein beliebtes Schwarzwaldsouvenir. Aber auch Eva Zeisel (1906-2011), eine der berühmtesten Keramikdesignerinnen des 20. Jahrhunderts, war zeitweise für die „Majolika“ tätig. 1989 musste die Produktion aufgegeben werden, als die deutsche
Keramikbranche mit der Auslandskonkurrenz nicht mehr mithalten konnte – und ihre Produkte nicht spülmaschinenfest waren. Aus der Steingutfabrik wurde ein Firmenpark. Auf der Grundlage einer Sonderausstellung zum 200-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2020 wird die Dauerausstellung aus dem Jahr 1982 derzeit neu konzipiert und bietet einen anschaulichen Überblick über die Firmen-, Produkt- und Stilgeschichte. Mittlerweile kann die Dauerausstellung aus einer reichen Sammlung immer wieder erneuert werden.
Der CONSERVO-DISTANCE MAGNETRAHMEN bietet jetzt noch perfektere Bedingungen für die konservatorische Einrahmung in Museen: mit magnetischen Abstandhaltern, eloxierter AluminiumRückwand, Klug Kartons und Bildsicherung – für besonders schützenswerte plastische Papierarbeiten oder schwebende Bildmontagen.
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1834 wurde in Schramberg auch eine Armenbeschäftigungsanstalt gegründet, um mit staatlicher Unterstützung den wirtschaftlichen Aufschwung des Marktfleckens in schwieriger Grenzlage im äußersten Südwesten des Königreichs Württemberg weiter zu fördern. In der damit verbundenen Hausindustrie waren in der Umgebung mehrere Tausend Männer, Frauen und Kinder mit Strohflechterei für Hüte und Taschen beschäftigt. Die aus der Armenbeschäftigungsanstalt entstandene Strohmanufaktur J.P. Haas & Cie. bestand bis 1914, die Strohmanufaktur Wolber bis 1930. Erhalten blieben nur einige wenige Produkte, die in einer zweiten Dauerausstellung zusammen mit einer Hutpresse an diese Industrie erinnern.
Der kometenhafte Aufstieg zur größten Industriestadt im Schwarzwald kam mit der Entwicklung mehrerer Uhren- und Federnfabriken in der Hochindustralisierung. Die 1861 gegründete Uhrenfabrik Gebrüder Junghans war führend beim Technologietransfer zur modernen Massenproduktion aus den USA und ein sehr innovativer Maschinenbauer. Um 1900 war das Unternehmen die größte Uhrenfabrik der Welt und feierte ihren Erfolg mit einer
„Kunstuhr“ auf der Weltausstellung in Paris, die als Spitzenobjekt aus dem Zeitalter der Industrialisierung in der Dauerausstellung „Uhrenabteilung“ im Stadtmuseum bewundert werden kann.
Die Uhrenfabrik Junghans hat die Geschichte der Stadt lange geprägt, wie sich in einer bis heute geläufigen Redensart widerspiegelt: „Schramberg ist Junghans. Und Junghans ist Schramberg.“
Die „Fabrikstadt“ bestand auf ihrem Höhepunkt aus 104 Gebäuden mit einem neunstufigen „Terrassenbau“ zur Kleinuhrenproduktion als architektonischem Höhepunkt. Junghans ist bis heute in Schramberg zu Hause – als eine der wenigen Uhrenfabriken, die es in Deutschland noch gibt.
Dauerausstellung im Stadtmuseum Schramberg: Oben: Uhrenabteilung
Links: Die Kunstuhr der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans zur Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 im Stadtmuseum Schramberg.
Der Gründung der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans folgte die Gründung weiterer Uhrenfabriken – insbesondere der Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik (H.A.U.) – und von Federnfabriken. Mit Federn aller Art – Spiral-, Trieb- und Zugfedern – wurde Schramberg zum Weltzentrum dieser Technologie mit bahnbrechenden Innovationen wie der „Nivarox“, einer temperaturunabhängigen Spiralfeder. Das Hauptprodukt der Uhrenfabriken war der Wecker. Die Berufstätigen in der modernen
Gesellschaft, die sich pünktlich an ihren Arbeitsplätzen einfinden mussten, waren ein riesiger Markt für dieses Produkt. Bereits im Kaiserreich wurden von den Uhrenfabriken außerdem Zünder für die Rüstungsproduktion entwickelt und im Ersten und Zweiten Weltkrieg in Massenproduktion hergestellt. 1986 übergab die damalige Junghans Uhren GmbH ihre Sammlung als Dauerleihgabe an das Stadtmuseum, die als größte Sammlung industrieller Zeitmesser in Europa von herausragender Bedeutung
für die Geschichte der Uhrentechnik und Massenproduktion ist.
Zu seinem 40-jährigen Jubiläum konnte das Stadtmuseum im Jahr 2019 zuletzt die Brücke in die Gegenwart schlagen und die neue Dauer-Wechsel-Ausstellung „Made in Schramberg – Spitzentechnik aus dem Schwarzwald für den Weltmarkt“ eröffnen. Sie beleuchtet die Veränderung der Industriestadt in den letzten 40 Jahren – nach der so genannten „Uhrenkrise“, in der
Wecker - das Hauptprodukt der Uhrenfabriken im Zeitalter der Industrialisierung – im Stadtmuseum Schramberg
Junghans durch hausgemachte Versäumnisse und Konkurrenz aus Fernost seine Bedeutung als größter Arbeitgeber verlor. Zeitweise hatte Schramberg Spitzenwerte in der Arbeitslosenstatistik. Durch die positive Entwicklung früherer Zulieferfabriken (vor allem der Federn- und Platinenfabrik Kern-Liebers und des Leiterplattenherstellers Schweizer Electronic) und die Ansiedlung von TRUMPF Laser konnte der Strukturwandel aber erfolgreich bewältigt werden. In der Dauer-Wechsel-Ausstellung sind bei-
spielhafte Produkte zu sehen. Ein Diorama mit einer Stadtlandschaft veranschaulicht, wie präsent Produkte aus Schramberg im modernen Leben sind – und ist überrascht, dass der Schwarzwald hier alles andere als ein Klischee ist, sondern sich am Puls der Zeit befindet.
Leben und Wirken des Glaswissenschaftlers Dr. Otto Schott. Unternehmens- und Innovationsgeschichte des SCHOTT Konzerns. Virtuelle Zeitreise mit der SCHOTT Villa App. Audioguide in deutsch und englisch.
Mit der Publikumseröffnung der Sammlungspräsentationen und Ausstellungen im Ostflügel am 17. September ist ein weiterer Meilenstein für das Humboldt Forum erreicht. Auf mehr als 16.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und in mehr als 40 Ausstellungsmodulen werden rund 20.000 Exponate gezeigt und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Sie geben einen faszinierenden, Epochen und Kontinente umfassenden Überblick über die Kunst und Kulturen der Welt. Die Präsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss befassen
sich, im engen Austausch mit internationalen Partnern und Communities, mit den Kulturen Afrikas, Amerikas, Asiens und Ozeaniens.
Nach einer digitalen Eröffnung im Dezember 2020 und schrittweisen Eröffnung der temporären Ausstellungen und der Sammlungspräsentationen im Westflügel in 2021 ist das Humboldt Forum nun vollständig eröffnet. Neben bedeutenden Beständen, die bis vor fünf Jahren von den Staatlichen Museen in Berlin-Dahlem ausgestellt waren, werden zahlreiche Objekte aber auch erstmals präsentiert.
Neu eröffnet sind nun die Räume zu Nord-,
Mittel- und Südamerika sowie der zweite Teil der Sammlungspräsentationen zu Asien und Afrika mit Höhepunkten wie den Ausstellungsbereichen zum zur globalen Diversität des Islam oder dem Königreich Benin.
Die Spannbreite der neuen Präsentationen reicht von der Sammeltätigkeit des norwegischen Forschungsreisenden Johan Adrian
Linke Seite: „Mesoamerika. Ballspiel, Pyramiden, Götter“ der Ethnologischen Sammlungen im Humboldt Forum. Rechte Seite, links: Blick in die Wechselausstellung Ahnen, Göttinnen und Helden. Skulpturen aus Asien, Afrika und Europa. Foto: Stefanie Loos
Oben: Eröffnung des Ostflügels. Foto: David von Becker
Rechts: Flickenmantel eines Derwischs (Iran) im Ausstellungsbereich „Aspekte des Islam“. Foto: Alexander Schippel
Unten: „Bauwerke aus Ozeanien. Mehr als ein Dach über dem Kopf“. Foto: David von Becker
Jacobsen an der Westküste Kanadas und den indigenen Perspektiven auf die Objekte in Berlin bis hin zum Leben der Dinge in der Amazonasregion.
Zu den Highlights gehören besondere Exponate wie etwa ein traditionelles Versammlungshaus (Bai) aus Palau, ein fidschianisches
Doppelrumpfboot (Drua), der bekannte Goldmann Kazike der präkolumbischen Quimbaya oder die monumentalen Cotzumalhuapa-Stelen aus dem heutigen Guatemala. Die Kunst der Khmer ist u.a. mit raumgreifenden, 23 Meter langen historischen Abgüssen der Reliefs der Tempelanlage Angkor Wat mit Szenen aus Himmel und
Hölle vertreten. Religiöse Architektur der nördlichen Seidenstraße lässt sich anhand der spektakulären Rekonstruktion der begehbaren buddhistischen Höhle der Ringtragenden Tauben erleben.
Im Ausstellungsbereich zur globalen Diversität des Islam trifft das Publikum auf einen seltenen iranischen Derwischmantel
Oben: „Höhle der ringtragenden Tauben" (China) im Ausstellungsbereich „Religiöse Architektur der nördlichen Seidenstraße"
Mitte: „Kunsthandwerk in Zentralasien“
Unten: Kunst der Khmer: raumprägende Präsentation der Angkor Wat-Reliefs mit Holzmodell von Angkor Wat
Rechts: Gedenkkopf einer Königinmutter (Nigeria) im Ausstellungsbereich „Benin-Bronzen in Berlin“
aus dem 19. Jahrhundert und auf Vitrinen, deren Inhalt von Moscheegemeinden in Berlin gestaltet wurde. Zwei Räume widmen sich der Kunst aus dem historischen Königreich Benin. Gezeigt werden ehemals zum Berliner Bestand gehörende historische Werke, die nach der kürzlich erfolgten Rückgabe an Nigeria als Leihgaben in Berlin bleiben. Den berühmten Bronzen wird zeitgenössische Kunst aus Nigeria gegenübergestellt. Die mit den nigerianischen Partner gemeinsam konzipierte Ausstellung wird in den kommenden Jahren gemeinsam weiterentwickelt.
In die Ausstellungen sind an verschiedenen Stellen zeitgenössische künstlerische Interventionen integriert, die sich unmittelbar auf die Sammlungen beziehen oder in Auseinandersetzung mit ihnen entstanden sind. So hat etwa die mexikanische Künstlerin Mariana Castillo Deball in ihrer großflächigen Installation Codex Humboldt Fragment 1 / Codex Azoyú Reverso die Inhalte zweier bedeutender mesoamerikanischer Bilderhandschriften aus dem 16. Jahr-
hundert in Form von 320 Keramikplatten veranschaulicht.
In vielen Ausstellungsbereichen wurde eng mit internationalen Partnern und Communities zusammengearbeitet. So auch bei den sechs temporären Ausstellungen, die von der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss sowie dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst gemeinsam mit Communities aus vielen Regionen der Welt entwickelt wurden. Sie sind Ergebnisse jahrelanger Zusammenarbeit und verknüpfen verschiedene Wissens- und Erfahrungsgebiete, die zum Forum-Charakter des Humboldt Forums beitragen. Exponate der nordamerikanischen Omaha und Haida, der indischen Naga, Fragen an Objekte aus Tansania sowie eine Präsentation von Skulpturen aus Afrika, Asien und Europa geben Einblicke in verschiedene Gesellschaften und deren kulturelle Praktiken.
Dabei präsentieren die Museen nicht nur aktuelle, kooperative Forschung zu den Objekten und neue Ausstellungs- und Vermittlungskonzepte, sondern stellen sich auch der eigenen Sammlungsgeschichte. Die kritische Aufarbeitung der Provenienzen und Erwerbungskontexte ebenso wie deren Einbettung in die Kolonialgeschichte sind
Teil der Erzählung im Humboldt Forum und werden die Arbeit mit den Sammlungen auch zukünftig prägen. Dazu trägt auch das vielfältige Programm des Humboldt Forums bei, das neben Ausstellungen Bildungs- und Wissenschaftsangebote sowie Veranstaltungen zu dem Kernthema Kolonialismus und Kolonialität umfasst.
Zahlreiche Angebote widmen sich der Vermittlung der Herkunft der Objekte in den Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst: So führt etwa ein Begleitheft anhand ausgewählter Sammlungskontexte und Objekte in die Vielfalt und Herausforderungen der Provenienzforschung ein und erklärt, warum es wichtig ist, die Herkunft der Stücke gemeinsam mit Vertretern der Herkunftsgesellschaften zu erforschen und wie man dabei vorgeht. Bei Führungen zum Thema können die Besucher mit den Provenienzforscher selbst ins Gespräch kommen.
Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss Schloßplatz
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Die Skulpturensammlung bis 1800 der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigt in der neuen Sonderausstellung „Reise ins Jenseits. Ägyptische Grabkunst aus der Dresdner Skulpturensammlung“ ausgewählte altägyptische Altertümer, die den Totenkult der einstigen Hochkultur dokumentieren.
Die 6.000 Objekte umfassende Sammlung mit Exponaten aus der prädynastischen, pharaonischen und griechisch-römischen Zeit wurde aus Platzgründen nur selten präsentiert, daher bietet die Sonderschau die Möglichkeit, einen kleinen Ausschnitt aus diesem beachtenswerten Bestand zu zeigen.
Die Präsentation vermittelt das eindrucksvolle Bild einer längst vergangenen Hochkultur und gibt Einblicke in die Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter. Für diese bedeutete der Tod nicht das Ende, stattdessen wurden die Verstorbenen durch ihre Familienangehörigen versorgt und auf die Reise ins Jenseits vorbereitet. Ein glücklicher Übergang in diesen Zustand wurde durch die Unversehrtheit des menschlichen Körpers garantiert sowie durch das überstandene Totengericht, dass als Ausdruck eines moralischen Lebenswandels galt. Die Erinnerungskultur mittels Gedenk- und Festtagen, wie sie auf Grabmonumenten festgehalten wurde, sicherte das ewige Weiterleben. Das altägyptische Jenseitskonzept einer hoffnungsvollen Versöhnung mit dem körperlichen Ende faszinierte auch die Menschen in Europa; davon zeugen die bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts für den sächsischen Hof zusammengetragenen Aegyptiaca. Mit Neugier und Leidenschaft suchte man in den altägyptischen Objekten – Mumien, Statuen und Amuletten – zunächst das Alte, das Andere, das Außergewöhnliche, bevor im Verlauf des 19. Jahrhunderts das wissenschaftliche Interesse an den Fundstücken in den Fokus der Sammlertätigkeit rückte.
Im Zentrum der Kabinettausstellung steht eines der schönsten pharaonischen Objekte der Sammlung, der farbig gezeichnete Totenbuchpapyrus des Anch-ef-en-amun. Auf einer Länge von fast drei Metern sind Szenen mit Auszügen aus dem altägyptischen Totenbuch wiedergegeben, eine Sammlung von ca. 200 Jenseitssprüchen, die die Ägypter »Buch vom Herausgehen am Tage« nannten. Papyri mit einer Auswahl dieser Sprüche fungierten ab dem
Neuen Reich (ca. 1550−1000 v. Chr.) als beliebte Grabbeigaben der Oberschicht. Ausgehend von den dargestellten Göttern und Ritualen auf dem Dresdner Totenbuch werden die Jenseitsvorstellungen der Ägypter thematisiert und durch ausgewählte weitere Werke wie Totenstelen, Fragmente von Grabmalereien und Statuetten erklärt.
Oben: Blick in eine Virtrine mit zwei liegenden Sphingen und einem Würfelhocker
Stephan Koja, Direktor Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800: „Die hohe Qualität und die vielfach monumentale Wirkung der hier gezeigten Objekte erklärt einmal mehr die Faszination, die von ägyptischer Kultur auf den heutigen Betrachter ausgeht. Umso erfreulicher ist es, dass in einem eleganten begleitenden Katalog 170 Sammlungshighlights – von Denkmälern des königlichen Götterkultes und privater religiöser Praxis, über Zeugnisse der pharaonischen Herrscherideologie, Grabdekorationen und Monumente des Totenkultes, bis hin zu Mumien und Grabbeigaben – in wissenschaftlich fundierten Texten und großzügigen Farbabbildungen vorgestellt werden, und die Dresdner Sammlung damit wieder die ihr gebührende Aufmerksamkeit erhält.“
Oben: Fragmente von Grabmalereien
Neues Reich, 18. Dynastie, Regierungszeit Amenhotep III., um 1390–1353 v. Chr. Kalkstein, Gipsputz, bemalt