MAGAZIN MUSEUM.DE Nr. 26

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Programm und weitere Informationen gibt es immer aktuell im Internet unter www.dorniermuseum.de. Rückblick Die Baracke Seemoos war die Keimzelle für die Ideen und Entwicklungen Claude Dorniers, dem Gründer der späteren Dornier Werke. Am Seemooser Horn begann der Flugzeugpionier mit der Konstruktion und dem Bau seiner ersten Wasserflugzeuge. Im Jahr 2011 wurde der Abriss der Baracke Seemoos beschlossen. Damit wäre ein kulturhistorisch bedeutendes Denkmal in Friedrichshafen für immer verloren gegangen. Mit vereinten Kräften und Dank der Unterstützer zahlreicher Förderer und Gönner konnte das 100 Jahre alte Gebäude erhalten und neben dem Dornier Museum am Flughafen wiederaufgebaut werden. Als DO.labor und Experimentierwerkstatt für Kreative, Innovative und Querdenker wurde das Gebäude am 1. März 2016 feierlich eröffnet. Neues museumspädagogisches Konzept Im Zuge der Eröffnung des neuen DO.labors wurde das pädagogische Konzept des Dornier Museums komplett neu entwickelt – unter Mitarbeit eines erfahrenen Spiele-Erfinders. Wer ins Programm schaut, erlebt die Welt der Luft- und Raumfahrt auf erfrischend neue Weise durch die neugierigen Augen der Kinder und Jugendlichen. Worte wie „Pioniergeist“ und „High Tech“ klingen für Erwachsene gut. Doch um den Forschergeist in Kindern zu wecken, muss die Sprache weg vom hohen Diktus der technischen Welt: Ein Kind sieht keinen Satelliten, fragt sich aber, warum ein Handy manchmal geht und manchmal nicht. Statt technischer Details und historischer Großtaten interessieren ein Kind ganz andere Dinge aus seiner eigenen Vorstellungswelt: Was mache ein Astronaut, wenn er aufs Klo muss? Sind Marsmännchen grün? Warum hört mich im Weltall keiner rufen? Und warum braucht ein Schwan keinen Propeller zum Fliegen, ein Flugzeug aber schon? Für Jugendliche, Azubis und Studierende wird’s dann schon technischer und die Sprache cooler: Welche Technik steckt dahinter, wenn mein Smartphone mir anzeigt, dass in China ein Sack Reis umgefallen ist? Warum hebt ein Flugzeug bei 100 km/h ab, aber ein Rennwagen klebt bei 300 km/h am Boden?

Fotos: © Dornier Museum Friedrichshafen

Forschergeist und Brause-Raketen Das Aha- und Oho-Erlebnis steht im Mittelpunkt. Neugierde steckt in jedem Kind: An dieser verrückten, ungebremsten Vorstellungskraft will das DO.labor anklopfen. Denn Forschergeist kann man nicht einfach wecken – man muss ihn regelrecht in sich selbst entdecken: Viele Kinder und Jugendliche wissen von sich aus nicht, was in ihnen steckt, bis man sie spielerisch heranführt. Dann staunen sie über sich selber. Ob sie dann Raketenbauer, Affenforscher oder Lebensmittelprofi werden, entscheidet sich später. Am Beginn steht der Spaß am Experimentieren. Im DO.labor werden nicht nur Papierflie-

ger gebaut, sondern ausprobiert, wie sich ein hohles Ei vorne oder hinten auf das Verhalten des Fliegers auswirkt. Hier werden mit Brausepulver Raketen gestartet und experimentiert, ob eine Brauserakete mit zwei Triebwerkstufen möglich ist. In allen Schulferien gibt es Programme an sämtlichen Wochentagen – für Einheimische wie für Feriengäste. Außerdem beteiligt sich das Dornier Museum auch in diesem Jahr wieder an zahlreichen Veranstaltungen wie etwa dem Girls´ Day, dem Tag der Technik oder dem Internationalen Museumstag. Bereits zum 5. Mal wurde im Februar der Regionalwettbewerb Südwürttemberg für „Jugend forscht“ ausgetragen.

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