Erwerb von 160 kolorierten Radierungen George Cruikshanks im Jahr 1981, konnte in den folgenden Jahren besonders das Spektrum der englischen Karikatur zwischen 1750 und 1830 beträchtlich erweitert werden. Parallel bekam auch das Ziel einer Konzentration der Sammlung auf Künstlerpersönlichkeiten einen wichtigen Impuls: Tomi Ungerer schenkte dem Museum 1981 aus seiner Ausstellung heraus über 230 Arbeiten. Ein Meilenstein für die Entwicklung des Hauses stellte 1988 die Schenkung der über tausend Blätter umfassenden Karikaturensammlung des Münchner Unternehmers Rudolf Ensmann dar. Zwei Jahre zuvor hatte die Wilhelm-Busch-Gesellschaft der gewachsenen Bedeutung der Karikatur bereits dadurch Rechnung getragen, dass sie den Museumsnamen um den Zusatz „Deutsches Museum für Karikatur und kritische Grafik“ ergänzte. In den 1990er Jahren ragen unter den kontinuierlichen Erwerbungen Arbeiten von Künstlern des Simplicissimus oder des New Yorker hervor, ebenso wie 1994 der Ankauf der Sammlung Günter Böhmer. Von besonderer Bedeutung war jedoch 1996 und 1998 der Erwerb der Sammlung historischer Karikaturen sowie der Spezialbibliothek zur Geschichte und Theorie der Karikatur von Monica und Ronald Searle.
Oben: Marie Marcks, Wege zur Selbstbefreiung der Frau, 1977, Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst Unten: Blick in die aktuelle Ausstellung „Nichts gegen Männer … Zeichnungen und Karikaturen von Marie Marcks“ im Westflügel des Museums.
Als Dauerleihgaben ins Haus kamen 2003 eine Sammlung von über 700 Napoleon-Karikaturen sowie 2004 ein Konvolut von 75 Simplicissimus-Zeichnungen. Zahlreiche Künstlerschenkungen, darunter die Nick-Knatterton-Zeichnungen von Manfred Schmidt und über hundert Blätter von Walter Hanel bereichern die Sammlung. 2005 gelang es, den Nachlass von Volker Kriegel nach Hannover zu holen. In die jüngste Vergangenheit datieren drei besonders wichtige Neuzugänge: die Nachlässe von F. K. Waechter 2009, von Ronald Searle 2010 – als Dauerleihgabe der Stiftung Niedersachsen – und von Marie Marcks 2014. Diese auch in ihrem Umfang eindrucksvollen Erwerbungen haben das Profil des Museums weiter geschärft und schlagen sich seit 2011 im neuen Namen nieder: Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst.
Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst Georgengarten, 30167 Hannover www.karikatur-museum.de
16