Für Besucher aus aller Welt ein touristischer Anziehungspunkt, für die Einheimischen das Heimatsymbol schlechthin: die Burg Hohenzollern. Majestätisch thront sie über der nach ihr benannten Region Zollernalb.
Zum Thema Sagen und Legenden ziert ein Gedicht als Wandgemälde die Bibliothek der Burg Hohenzollern: „Wo die Muße sinnend Stille steht, wo die Forschung zögernd weiter geht, da hebt das Reich der Sage an, hat ihre Pforten aufgetan. Blendend fällt ihr buntes Zauberlicht, auf des Zweiflers blasses Angesicht. Sie lebt auch ohne Zeugenschaft in Volkesmund mit Glaubenskraft.“ Dass eine Legende meist einen wahren Kern beinhaltet, zeigt auch die Tatsache, dass im Jahr 2002 bislang unbekannte Räume in den Kellergewölben der Burg Hohenzollern entdeckt wurden, die mit einem geheimen Gang verbunden sind, der bis zu einer versteckten Ausfallpforte in der Außenmauer führt. Diesen Geheimgang nutzte offenbar die „treue Maid aus dem Steinlachtal“, um Einlass in die Burg zu finden. Denn Überlieferungen zufolge konnten die damaligen Belagerer
nicht erkennen, wo und wie die weiße Gestalt in die Festung gelangte. Sie sei immer unterhalb der Burgmauer plötzlich verschwunden.
Tribut. Letztendlich bot die Burg Anfang des 19. Jahrhunderts nur den Anblick einer Ruine. Die dritte Burg Hohenzollern
Die zweite Burg Hohenzollern Im Jahr 1454 legte Graf Jost Niklas, der Neffe Friedrichs XII., auf den Fundamenten der zerstörten Anlage den Grundstein für die zweite Burg Hohenzollern. Im Hinblick auf den 30-jährigen Krieg ließ Graf Johann Georg von Hohenzollern Anfang des 17. Jahrhunderts die Burg durch einen Kranz von Basteien zusätzlich befestigen. Die Festung galt nun als uneinnehmbar. Tatsächlich versuchten auch die schwedischen Truppen vergeblich, sie einzunehmen. Im 18. Jahrhundert schien das Interesse an dem mächtigen Bollwerk jedoch deutlich nachgelassen zu haben. Die Burg stand lange Zeit leer. Witterungseinflüsse, Blitzschlag und Erdbeben forderten ihren
Das traurige Schicksal des altehrwürdigen Gemäuers wendete sich am 16. Juli 1819. Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, besuchte auf einer Reise das ruinöse Felsenschloss. Begeistert von der Lage und der Aussicht beschloss der junge Thronfolger, den Stammsitz seiner Familie wieder aufbauen zu lassen. Es sollten noch einige Jahre ins Land ziehen, aber schließlich ging sein Traum in Erfüllung. Friedrich August Stüler, ein Schüler des berühmten Karl Friedrich Schinkel, wurde als Architekt beauftragt. Die revolutionären Ereignisse 1848/49 brachten den Wiederaufbau kurzfristig ins Stocken, doch am 3. Oktober 1867 wurde die dritte Burg
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