Il prete il podestà la guerra Primiero 1915-1918 i diari di don Enrico Cipriani ed Enrico Koch

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VESTI DEL RICORDO

I O N I I C A Z L B B P U



BARBARA KOSTNER PAOLO VINATI

er d t ä t i t n de I e h c s i l erg b l r Musika a r o V in n e m m o chk i a e d N r e l e a n i c t i us Tren m à t i t n Ide rg e b l r a r o in V i n i t n e r ti t n e d n e c dis

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Inhalt/Sommario

Vorwort/Premessa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einführung/Introduzione . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

. «SIE WAREN IMMER UNTER SICH»: DER ANFANG . . . . . . . . . . . . . . . . 17 1 «I ERA SEMPRE FRA LORI» (ERANO SEMPRE FRA DI LORO): L’INIZIO . 17 2. DIE WIEDERENTDECKUNG DER WURZELN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 LA RISCOPERTA DELLE ORIGINI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 3. ITALIENERLIEDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 ITALIENERLIEDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 4. TRADITIONELLE ITALIENISCHE LIEDER IN VORARLBERG . . . . . . . . . 53 CANTI TRADIZIONALI ITALIANI IN VORARLBERG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 5. ORGANISIERTER CHORGESANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 CORALITÀ ORGANIZZATA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Literatur/Riferimenti Bibliografici . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Cd-Inhaltsverzeichnis/Indice CD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80


Vorwort

Premessa

«Wir kommen von Trentino» ist der Titel eines Liedes, das in Vorarlberg heute von den Nachfahren der «Gastarbeiter» des 19. Jahrhunderts gesungen wird, die damals als begehrte billige Arbeitskräfte im Zuge der Industrialisierung aus dem Trentino eingewandert sind. Es steht stellvertretend in mehrfacher Hinsicht für ein besonderes Phänomen innerhalb der breiten Palette von musikalischen Ausdrucksformen von Minderheiten in Österreich. Ursprünglich ein Spottlied, verfasst in einem Kauderwelsch, das sich über die sprachliche Inkompetenz der Zuwanderer lustig macht, transportiert es die Vorurteile der deutschsprachigen Mehrheit gegenüber den italienischen Arbeitskräften. Die gesellschaftlichen Spannungen zwischen Mehrheit und Minderheit werden darin deutlich (genauer siehe S. 33). Das Erstaunliche ist nicht die Schöpfung solcher Spottlieder,

«Wir kommen von Trentino» (veniamo dal Trentino) è il titolo di una canzone cantata ancora oggi dai discendenti dei lavoratori immigrati dal Trentino nel XIX secolo, in seguito alla locale industrializzazione. È una canzone per più aspetti rappresentativa di un fenomeno particolare all’interno della varietà di forme espressive musicali delle minoranze in Austria. In origine canzone di scherno, scritta in un tedesco «maccheronico» che deride l’incompetenza linguistica degli immigrati, trasporta i pregiudizi della maggioranza di lingua tedesca nei confronti dei lavoratori italiani. In essa si manifestano le tensioni sociali fra maggioranza e minoranza (vedi più esattamente a p. 33). Ciò che stupisce non è la creazione di simili canzoni di scherno, perché spesso le tensioni sociali vengono espresse attraverso i canti, ma il fatto che il comitato dei «Trentini e loro


8 - VORWORT

denn soziale Spannungen werden oft in Liedern ausgedrückt, sondern die Tatsache, dass das Komitee «Trentiner und ihre Nachkommen in Vorarlberg» dieses Lied zur «Hymne» auserkoren hat. Hymnen, auch jene von Minderheiten, haben ein gewisses Repräsentationspotential, wie auch Identifikationscharakter. Wie ist es möglich, dass sich eine Gruppe mit einem Spottlied identifiziert? Die vorliegende Publikation geht u.a. auch diesem Phänomen nach und bietet durch die Aufarbeitung der «musikalischen Identität der Trentiner Nachkommen in Vorarlberg» erstmalig eine umfassende Dokumentation dieser Musik. Die Spottlieder, «Italienerlieder» genannt, sind nur ein Teil des Repertoires, es wird ergänzt durch Lieder aus dem häuslichen Bereich, traditionelle italienische Lieder und Chorlieder. Dabei fällt auf, dass es sich fast ausschließlich um Vokalmusik handelt. Auf ganz verschiedene Art und Weise sind diese Lieder Teil des kulturellen Gedächtnisses einer Zuwanderergruppe geworden. Es wundert nicht, dass es gerade Gebete, Kinderreime und Wiegenlieder sind, in denen die italienische Sprache, bzw. lokale trentinische Dialekte, überlebt haben. Im «Baby-talk» zwischen den Großmüttern und ihren Enkelkindern wurde nur Weniges, aber offenbar

discendenti in Vorarlberg» abbia eletto questo canto come inno. Gli inni, anche quelli delle minoranze, hanno un certo potenziale rappresentativo, come anche un carattere identificativo; com’è possibile che un gruppo si identifichi con una canzone di scherno? La presente pubblicazione esplora, fra gli altri, anche questo fenomeno e offre attraverso l’elaborazione dell’«identità musicale dei discendenti trentini in Vorarlberg» per la prima volta un’ampia documentazione di questa musica. Le canzoni di scherno, chiamate Italienerlieder (canzoni degli/sugli italiani), rappresentano soltanto una parte del repertorio, che viene integrato attraverso canti d’ambito domestico, canti tradizionali italiani e canti corali. Salta all’occhio che si tratta quasi esclusivamente di musica vocale. In modi diversi queste canzoni sono diventate parte della memoria culturale di un gruppo migrante. Non meraviglia che la lingua italiana o i dialetti locali trentini siano sopravvissuti proprio nelle preghiere, nelle rime infantili e nelle ninne nanne. Nel «baby-talk» fra le nonne e i lori nipotini di quella lingua si è conservato poco, ma evidentemente qualche cosa di solido: un suono, un sentimento, un origine. Una storia completamente diversa


premessa - 9

Tragfähiges aufbewahrt: ein Klang, ein Gefühl, eine Herkunft. Eine ganz andere Geschichte haben die sogenannten Italienerlieder. Als Spottlieder sind sie schon früh in den Vorarlberger Volksgesang und in diverse Liederbücher eingegangen und zum volkskundlichen Thema geworden. In Italien waren sie bisher nicht bekannt und es entbehrt nicht eines gewissen Charmes, dass man sie hier erstmals in italienischer Übersetzung vorfindet – wenn diese Übersetzungen auch nicht den «Kauderwelsch» vermitteln können, der eigentlich den Witz der Texte ausmacht. Andere trentinische Lieder, die von den Zuwanderern, bzw. deren Nachkommen gesungen werden, von verschiedenen Gruppen und Chören, repräsentieren die Identifikation mit der alten Heimat. Für dieses Buch haben die Autoren die Quellen recherchiert und sind dabei auch auf die Rolle gestoßen, die Kassetten, CDs und Radio für die Verbreitung dieser Lieder gespielt haben. Die beigegebene CD und die Transkriptionen vermitteln ein lebendiges Bild all dieser verschiedenen Facetten. Wenn man nun dieses Repertoire mit jenem von anderen Minderheitengruppen in Österreich vergleicht, so werden sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten offenbar. Die Unterschiede werden vor allem durch

è quella degli italienerlieder. Come canti di scherno sono entrati molto tempo fa nel canto tradizionale e in diversi canzonieri del Vorarlberg e sono diventati anche tema etnografico. In Italia finora non erano conosciuti e il fatto che qui si trovino per la prima volta tradotti in italiano non è privo di un certo fascino, benché le traduzioni non possano comunicare il tedesco «maccheronico», che in realtà rappresenta la componente farsesca dei testi. Altri canti cantati dai discendenti trentini, da diversi gruppi e cori, rappresentano l’identificazione con la vecchia patria. Per questo libro gli autori hanno fatto una ricerca sulle fonti evidenziando il ruolo svolto da audiocassette, Cd e radio nella diffusione di questo repertorio. Il Cd allegato e le trascrizioni trasmettono un quadro vivo di tutti questi aspetti. Se ora si confronta questo repertorio con quello di altre minoranze in Austria, si palesano differenze ma anche similitudini. Le differenze dipendono soprattutto da fattori extramusicali. I Trentini sono un gruppo di persone che si è assimilato per motivi sociali e che ora, nella quarta generazione, è completamente integrato nella società del Vorarlberg. La discriminazione non è un tema attuale, perciò i canti di scherno perdono la loro forza e possono


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außermusikalische Faktoren bedingt. Die Trentiner sind eine Gruppe von Menschen, die sich aus sozialen Gründen assimiliert und in der nun 4. Generation auch vollkommen in die Vorarlberger Gesellschaft integriert hat. Diskriminierung ist kein aktuelles Thema, deshalb verlieren Spottlieder ihre Brisanz und können als Symbol einer verklärten Vergangenheit fungieren. Beim Transformationsprozess der Italienerlieder ist sicher auch die versöhnliche Haltung der Mehrheitspolitiker des Landes von Bedeutung: Der Landeshauptmann hat sich 1990 öffentlich im Namen des Landes «für jede Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit», bei den Trentinern entschuldigt. Dies ist in Österreich einmalig, und es zeigt ein hohes Integrationspotenzial eines Bundeslandes, das in seiner Geschichte viel Migrationserfahrung angesammelt hat und sie offenbar auch positiv zu nützen weiß. Ob die Trentiner in Vorarlberg als Minderheit zu betrachten sind oder nicht, hängt von der jeweiligen Minderheiten-Definition ab (siehe S. 21). Nach den langjährigen Erfahrungen im Minderheitenschwerpunkt des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie sind die musikalischen Ausdrucksformen der Nachkommen der Trentiner in Vorarlberg ein äußerst interessantes musikalisches Phänomen, das viele Züge

fungere come simbolo di un passato trasfigurato. Nel processo di trasformazione degli Italienerlieder ha sicuramente grande importanza l’atteggiamento conciliante dei politici di maggioranza della Regione: nel 1990 il Presidente del Vorarlberg si è scusato pubblicamente con i trentini a nome della Regione «per ogni ingiustizia e durezza». Un fatto unico in Austria, che evidenzia un alto potenziale di integrazione di una Regione che nel corso della storia ha avuto molta esperienza di migrazione e che evidentemente la sa usare positivamente. Se i trentini in Vorarlberg siano o meno da considerare una minoranza dipende dalla definizione che se ne dà (vedi p. 21). Dopo anni di esperienza nella ricerca sulle minoranze dell’Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie le forme espressive dei discendenti trentini in Vorarlberg sono un fenomeno estremamente interessante, che trasporta molti tratti di un’identità minoritaria, sebbene non si possa risalire ad un repertorio «originario», «portato con sé». È stato scelto un repertorio con il quale un gruppo di persone si identifica e che rappresenta un’identità parziale che in determinati punti si differenzia dall’identità di maggioranza, che rappresenta una particolarità.


premessa - 11

einer Minderheitenidentität transportiert, selbst wenn nicht auf eine «originäres, mitgebrachtes» Liedrepertoire zurückgegriffen werden kann. Es wird ein musikalisches Repertoire gewählt, mit dem eine Gruppe von Menschen sich identifiziert und das eine von der Mehrheit in bestimmten Punkten abweichende Teilidentität repräsentiert, das eine Besonderheit darstellt. Wir sind der Herausgeberin und dem Herausgeber sehr dankbar, dass sie im Rahmen eines Projektes an unserem Institut diese Forschungslücke im Minderheitenbereich geschlossen haben. Gerlinde Haid, Ursula Hemetek Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Siamo molto grate alla curatrice e al curatore, per aver colmato nell’ambito di un progetto di ricerca nel nostro Istituto questa lacuna presente negli studi sulle minoranze. Gerlinde Haid, Ursula Hemetek Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie Universität für Musik und darstellende Kunst Wien


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Pr채sentation INTRODUZIONE


In dieser Publikation werden die Ergebnisse der ethnomusikologischen Forschungsarbeit Musica e canti degli italiani in Austria (Musik und Gesänge der Italiener in Österreich) vorgestellt, die die Verfasser zwischen 2004 und 2006 für das Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien durchgeführt haben. Es handelte sich dabei um ein «Post-Doc»-Projekt, das den Namen der österreichischen Physikerin Lise Meitner trägt und vom österreichischen Fonds für Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziert wurde1. Ziel dieser Projekte ist die Förderung der internationalen Mobilität von Forschern aus verschiedenen Disziplinen, um die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen

Nella presente pubblicazione sono riportati i risultati di una ricerca etnomusicologica «Musica e canti degli italiani in Austria» che gli scriventi hanno svolto tra il 2004 e il 2006 per l’Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie dell’Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Si è trattato di un incarico «post-doc» che porta il nome della fisica austriaca Lise Meitner, finanziato dal Fonds für Förderung der wissenschaftlichen Forschung (fondo per la promozione della ricerca scientifica) austriaco1. Lo scopo di questo genere di incarico è quello di favorire la mobilità internazionale di ricercatori di varie discipline per stimolare il confronto fra diverse scuole e tradizioni di ricerca e diversi approcci metodologici. I punti focali

1 <http// www.fwf.ac.at>.

1 <http//www.fwf.ac.at>.


14 - Präsentation

Schulen und Forschungstraditionen sowie verschiedenen methodologischen Ansätzen anzuregen. Im Mittelpunkt der Forschung des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie stehen die bisher in Italien wenig behandelten Themen «Musik und Minderheiten» und «urbane Ethnomusikologie». Sowohl in wissenschaftlicher als auch in didaktischer Hinsicht wurden diese Themen vor allem von Ao. Univ. Prof. Ursula Hemetek vorangebracht. Parallel zur Forschungsarbeit der Verfasser wurden die Einwanderer-Kulturen in Wien (dabei ging es in erster Linie um Einwanderer aus Ex-Jugoslawien und der Türkei) von Mag. Sofija Bajrektarevic und Mag. Hande Saglam erforscht2. Die in diesem besonderen wissenschaftlichen Zusammenhang entstandenen Synergien boten die einmalige Möglichkeit einer realen und lebendigen Gegenüberstellung verschiedener Gesichtspunkte und Erfahrungen der Forschung. Die Forschung konzentrierte sich auf

di ricerca dell’Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie sono quelli poco trattati in Italia di «musica e minoranze» ed «etnomusicolgia urbana», portati avanti sia nell’attività scientifica che in quella didattica soprattutto dalla Ao. Univ. Prof. Ursula Hemetek. In questo contesto, infatti, parallelamente alla ricerca condotta dagli scriventi, era attiva una ricerca sulle culture immigrate a Vienna (riguardante soprattutto gli immigrati provenienti dalla ex-Yugoslavia e dalla Turchia) condotta dalle Mag. Sofija Bajrektarevic e Mag. Hande Saglam2. Le sinergie nate in questo particolare contesto scientifico hanno reso possibile l’esperienza unica di un confronto reale e vivo fra punti di vista ed esperienze di ricerca differenti. La ricerca si è concentrata a Vienna e in Vorarlberg, la regione più occidentale dell’Austria. Si tratta di due contesti opposti dell’emigrazione italiana in Austria sotto diversi punti di vista: storico, socio-culturale, mu-

2 Es handelt sich um das Projekt «Einwanderer-Musikkulturen in Wien. Bestandsaufnahme zu musikalischer Identität und Akkulturation. Pilotstudie». In der Zwischenzeit wurden die Ergebnisse dieser Forschung, die die türkischen Immigranten betreffen, in folgendem Buch veröffentlicht: Hemetek – Saglam 2008.

2 Si tratta del progetto «Einwanderer-Musikkulturen in Wien. Bestandsaufnahme zu musikalischer Identität und Akkulturation. Pilotstudie» (Culture musicali immigrate a Vienna. Inventario sull’identità musicale e acculturazione. Studio pilota). Nel frattempo i risultati di questa ricerca riguardanti gli immigrati turchi sono stati pubblicati nel libro Hemetek – Saglam 2008.


INTRODUZIONE - 15

Wien und Vorarlberg, die westlichste Region Österreichs. Es handelt sich um zwei gegensätzliche Kontexte der italienischen Auswanderung nach Österreich, die unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet wurden: dem historischen, soziokulturellen und musikalischen. In dieser Publikation werden die Ergebnisse der Forschung in Vorarlberg vorgestellt3.

sicale. In questa pubblicazione sono presentati i risultati della ricerca effettuata nel Vorarlberg3.

3 Mehrere Berichte über die Forschung finden sich auf der Website des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (<www.mdw.ac.at/ive>); bezüglich der Italiener in Wien siehe die Website der Associazione Culturale Etnostudi (<www.etnostudi.it/archivio.htm>) und Kostner – Vinati 2007.

3 Vari resoconti sulla ricerca si possono trovare sul sito dell’Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie dell’Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (<http// www.mdw.ac.at/ive>); per quanto riguarda gli italiani di Vienna si veda il sito dell’Associazione Culturale Etnostudi (<http//www.etnostudi. it/archivio.htm>) e Kostner – Vinati 2007.


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KAPITEL I CAPITOLO PRIMO


«Sie waren immer unter sich»: der Anfang

«I era sempre fra lori» (erano sempre fra di loro): l’inizio

Die beträchtliche Einwanderung der Trentiner nach Vorarlberg hing mit der Industrialisierung der Region Vorarlberg zwischen 1870 und 1914 zusammen1. Der Bau des Eisenbahnnetzes, die Ausgrabung der Tunnel und die Textilindustrien lockten eine riesige Zahl von Arbeitern aus dem Trentino nach Vorarlberg. In diesen Jahrzehnten war somit – neben der traditionellen Auswanderung der Saisonarbeiter (Schornsteinfeger, Schleifer, Eisverkäufer, Straßenverkäufer usw.) – eine neue Form der Trentiner Emigration zu beobachten: die industrielle Auswanderung im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Unternehmen und zugleich der Infrastrukturen. Das

La consistente immigrazione dei trentini in Vorarlberg prese piede in concomitanza con l’industrializzazione del Vorarlberg tra il 1870 e il 19141. La costruzione della rete ferroviaria, l’escavazione dei tunnel e le industrie tessili richiamarono un grandissimo numero di lavoratori dal Trentino in Vorarlberg. In quei decenni si poteva dunque osservare una nuova fisionomia dell’emigrazione trentina, che affiancava quella tradizionale legata ai lavori erranti (spazzacamini, arrotini, gelatai, venditori ambulanti, ecc…): quella industriale, correlata allo sviluppo delle imprese e parallelamente delle infrastrutture. L’incremento

1 Zur Vertiefung des Themas der Trentiner Auswanderung nach Vorarlberg siehe Burmeister – Rollinger 1998 und Grosselli 1998: 260273.

1 Per un approfondimento sul tema dell’emigrazione trentina in Vorarlberg si rinvia a Burmeister – Rollinger 1998 e Grosselli 1998: 260273.


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KAPITEL II CAPITOLO SECONDO


Die Wiederentdeckung der Wurzeln

La riscoperta delle origini

Nur wenige Personen Trentiner Herkunft, die wir in Vorarlberg getroffen haben, beherrschen Italienisch oder den Trentiner Dialekt, und sie betrachten dies als großes Manko. Zur Zeit der Auswanderung vermieden es die Trentiner Arbeiterinnen und Arbeiter in den Städten Vorarlbergs, mit ihren Kindern italienisch oder den Trentiner Dialekt zu sprechen. So versuchten sie ihre Kinder vor öffentlicher Diskriminierung zu schützen, der sie mit holprigem Deutsch ausgesetzt gewesen wären9. «Die Kinder mussten von der Muttersprache ferngehalten werden, um sich nicht von der einheimischen Bevölkerung zu unterscheiden; das System funktionierte»10. Außerdem besuchten

Poche persone di origine trentina che abbiamo incontrato in Vorarlberg conoscono l’italiano o il dialetto trentino, e considerano questo dato di fatto come una grave carenza. Ai tempi dell’emigrazione le lavoratrici e i lavoratori trentini nelle città del Vorarlberg evitavano di parlare l’italiano o il trentino con i propri figli, cercando in questo modo di proteggerli dalle discriminazioni subite pubblicamente da chi parlava un tedesco stentato9. «I bambini dovevano essere tenuti lontano dalla madrelingua per non distinguersi dalla popolazione locale; il sistema funzionò»10. Si consideri inoltre il fatto che la scolarizza-

9 Siehe die in den Interviews gesammelten Zeugenaussagen ITA 37; ITA 47; ITA 41; ITA 86. Siehe auch Scheffknecht 1998: 397398. 10 Scheffknecht 1998: 397.

9 Si conforntino le testimonianze raccolte nelle interviste ITA 37; ITA 47; ITA 41; ITA 86. Si confronti inoltre quanto scritto in Scheffknecht 1998: 397-398. 10 Scheffknecht 1998: 397.


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KAPITEL II CAPITOLO SECONDO


Die Wiederentdeckung der Wurzeln

La riscoperta delle origini

Nur wenige Personen Trentiner Herkunft, die wir in Vorarlberg getroffen haben, beherrschen Italienisch oder den Trentiner Dialekt, und sie betrachten dies als großes Manko. Zur Zeit der Auswanderung vermieden es die Trentiner Arbeiterinnen und Arbeiter in den Städten Vorarlbergs, mit ihren Kindern italienisch oder den Trentiner Dialekt zu sprechen. So versuchten sie ihre Kinder vor öffentlicher Diskriminierung zu schützen, der sie mit holprigem Deutsch ausgesetzt gewesen wären9. «Die Kinder mussten von der Muttersprache ferngehalten werden, um sich nicht von der einheimischen Bevölkerung zu unterscheiden; das System funktionierte»10. Außerdem besuchten

Poche persone di origine trentina che abbiamo incontrato in Vorarlberg conoscono l’italiano o il dialetto trentino, e considerano questo dato di fatto come una grave carenza. Ai tempi dell’emigrazione le lavoratrici e i lavoratori trentini nelle città del Vorarlberg evitavano di parlare l’italiano o il trentino con i propri figli, cercando in questo modo di proteggerli dalle discriminazioni subite pubblicamente da chi parlava un tedesco stentato9. «I bambini dovevano essere tenuti lontano dalla madrelingua per non distinguersi dalla popolazione locale; il sistema funzionò»10. Si consideri inoltre il fatto che la scolarizza-

9 Siehe die in den Interviews gesammelten Zeugenaussagen ITA 37; ITA 47; ITA 41; ITA 86. Siehe auch Scheffknecht 1998: 397398. 10 Scheffknecht 1998: 397.

9 Si conforntino le testimonianze raccolte nelle interviste ITA 37; ITA 47; ITA 41; ITA 86. Si confronti inoltre quanto scritto in Scheffknecht 1998: 397-398. 10 Scheffknecht 1998: 397.


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KAPITEL III CAPITOLO TERZO


Italienerlieder

Italienerlieder

Das vom Komitee «Trentiner und ihre Nachkommen in Vorarlberg» zur «Hymne» auserkorene Lied trägt den Titel Wir kommen von Trentino. Es entstand zwischen 1909 und 1910 und wird Toni Rüf aus Dornbirn zugeschrieben. Zum ersten Mal vorgetragen wurde es bei dem Theaterstück «Fratelli Boretti» in Dornbirn am 23. Januar 191021. Der Text ist in «stümperhaftem» Deutsch («Kauderwelsch») verfasst und macht sich ganz unverhohlen über die Trentiner Auswanderer lustig. Zum einen spiegelt das holprige Deutsch die

La canzone scelta come «inno» dal Comitato dei trentini e dei loro discendenti in Vorarlberg è Wir kommen von Trentino, canzone scritta fra il 1909 e il 1910, attribuita a Toni Rüf di Dornbirn e cantata la prima volta in occasione del pezzo teatrale «Fratelli Boretti» a Dornbirn il 23 gennaio 191021. Il testo è scritto in tedesco «maccheronico» (definito in tedesco «Kauderwelsch», cioè un incomprensibile miscuglio di lingue) e prende apertamente in giro gli emigrati trentini, sia nell’uso del tedesco stentato

21 Die Herkunft des Lieds ist ungewiss. Es gibt diesbezüglich noch zwei andere Hypothesen: 1. Das Lied (nicht genau so, wie wir es kennen) war bereits in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts in einigen Gebieten Tirols bekannt und wurde von Toni Rüf wieder aufgenommen und neu bearbeitet; 2. Das Lied könnte auf andere, aus der Schweiz stammende Lieder zurückgehen (vgl. Johler 1996: 109-116).

21 L’origine del canto è incerta. Vi sono altre due ipotesi relative alla sua origine: la prima è che il canto, non prettamente nella forma che noi conosciamo, fosse già popolare in diverse zone del Tirolo nei primi anni del Novecento e che quindi fu ripreso e rimaneggiato da Toni Rüf; la seconda è che il canto possa avere origine da altri canti provenienti dalla Svizzera (Johler 1996: 109-116).


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KAPITEL IV CAPITOLO QUARTO


Traditionelle italienische Lieder in Vorarlberg

Canti tradizionali italiani in Vorarlberg

Natürlich besteht das Repertoire der Trentiner Nachkommen, die den Gesang pflegen, nicht nur aus italienischsprachigen Liedern. Im Gegenteil: Wie oben erwähnt, stellen die italienischen Lieder gegenüber den deutschsprachigen einen eher geringen Anteil dar. Nur wenige italienische Lieder sind unter den Trentiner Nachkommen allgemein bekannt: La Valsugana, Quel mazzolin di fiori, La campagnola, La montanara. Andere wiederum kennen wohl nur die wahren Gesangsliebhaber: La pastora e il lupo, E le scarpette che noi portiamo, La Dosolina, Diciotto mesi di pastasciutta. Diese traditionellen Musikstücke sind in Norditalien weitbekannt und wurden entweder innerhalb der Familie durch mündliche Überlieferung oder über die zahlreichen LPs und Kassetten der Trentiner Bergchöre – die in vielen Vorarlberger Häu-

Naturalmente i discendenti dei trentini che coltivano in qualche misura il canto non hanno un repertorio costituito esclusivamente da canzoni in lingua italiana. Anzi, come detto in precedenza, in proporzione alle canzoni in lingua tedesca quelle italiane rappresentano una piccola parte. Le canzoni italiane comunemente conosciute fra i discendenti trentini non sono molte: La Valsugana, Quel mazzolin di fiori, La campagnola, La montanara. Naturalmente ve ne sono altre, conosciute forse solamente fra gli amanti e i cultori del canto: La pastora e il lupo, E le scarpette che noi portiamo, La Dosolina, Diciotto mesi di pastasciutta. Sono brani tradizionali conosciuti generalmente nell’Italia settentrionale, appresi talvolta in famiglia per trasmissione orale, altre volte attraverso i numerosi LP o audiocassette dei cori della montagna


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KAPITEL V CAPITOLO QUINTO


Organisierter Chorgesang

Coralità organizzata

Die Tatsache, dass es in Vorarlberg zwei Chöre gibt, die ein Repertoire aus Trentiner Liedern pflegen und treu den Stil der Trentiner Alpenchöre widerspiegeln, bietet die Möglichkeit einer äußerst interessanten Herangehensweise an das Thema «Musik und ihre Bedeutung».

Il fatto che in Vorarlberg esistano due cori che curano un repertorio contenente canti trentini, e rispecchino fedelmente lo stile dei cori alpini trentini rappresenta un approccio estremamente interessante al tema della musica e del suo significato.

Bludenzer Sängerrunde

Bludenzer Sängerrunde

Der Männerchor «Bludenzer Sängerrunde»48 wurde 1990 geründet und besteht zurzeit aus 23 Chorsängern. Sechs davon sind Trentiner Nachkommen (alle verstehen Italienisch, aber nur drei von ihnen beherrschen die Sprache aktiv), u.a. auch der Chorleiter Anton Rohrer. Rohrer

Il coro maschile Bludenzer Sängerrunde48 è stato fondato nel 1990 e oggi consta di 23 coristi, sei dei quali sono discendenti trentini (tutti capiscono l’italiano ma solo tre di loro lo parlano). Tra questi c’è anche il direttore Anton Rohrer che proviene da una famiglia di musicisti italiani molto famosa in passato nel Vorarlberg, la

48 <http//www.bludenzer-saengerrunde.at>.

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