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Fegefeuer

Die etwas andere Taverne

Überall hängen altertümliche Uhren, vom Regal grüßt die Grinsekatze und auch das Wohnzimmer steht demnächst wieder Kopf. Fast schon erwartet man, dass der Verrückte Hutmacher die Getränke serviert. Wer das FegefeuerTeam kennt, ahnt, dass auch das neue Lokal an der Engelstraße, in das das Fegefeuer Ende des letzten Sommers relativ kurzfristig übersiedeln musste, kein bonbonfarbener Traum à la Alice im Wunderland ist.

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In neuerdings taghellen Räumen trifft man auf viel Steampunk, ein bisschen Mittelalter und – typisch Fegefeuer – auf jede Menge wunderbar schräger Ideen. Die Fans sind der Fährte ihres Lieblingslokals natürlich gefolgt – und haben für eine „weiche Landung“ an der neuen Adresse gesorgt. Neu hinzugekommen sind Menschen aus dem „Viertel“ und überraschend aufgeschlossene Gäste der umliegenden Hotels. Küche und Getränke haben sich im Grunde nicht verändert und sind experimentierfreudig wie eh und je. Die Saisonkarten wechseln wenigstens viermal im Jahr. Neu ist, dass „Lieblingsgerichte aus der Kindheit“ wie Firlefanz (s. Kasten) modern interpretiert öfter auf der Karte zu Gast sein werden. Und auch Fisch bekommt einen festen Platz, denn – zur Freude der „Fischköppe“ Katrin und Dirk – läuft er an der neuen Adresse super!

Spannende Getränke Neben Bieren wie dem „Schwarzen Abt“, einer gepflegten Auswahl an sortenreinem Met, FruchtweinTonics und einer kleinen, feinen Rumauswahl gibt es neuerdings auch „Botanical Latte“. Die megabunten, ayurvedisch inspirierten Mixe aus Pflanzen- oder Kuhmilch und biozertifizierten Botanicals wie Kurkuma, Ingwer, Matcha oder Rote Bete enthalten weder Zucker noch Gluten und sind eine echte Alternative zum klassischen Chai Latte. Tipp für den Sommer: Unbedingt die hausgemachten Limos (BrombeerRosmarin, Orange-Basilikum &Co.) probieren!

Probiertipp:

„Firlefanz“ ist eines der Worte, die eigentlich auf eine „Liste bedrohter Wörter“ gehört. Damit passt es perfekt zum Gericht: Firlefanz – eine Putenroulade, gefüllt mit Pilzen und Schwarzwurzeln und begleitet von einem Risotto mit Zweierlei von der Petersilie (Grün und Wurzel), glasierten Ingwermöhren und einer hellen, mit Wein abgeschmeckten Rahmsauce –ist nämlich eine Hommage an ein fast vergessenes Lieblingsessen aus Kindertagen: „Omas Hühnerfrikassee“. Und genau wie das vermittelt auch die etwas knackigere und moderne „Erwachsenenvariante“ des Gerichts ein Gefühl von Behaglichkeit und „Zuhause“.

Wo? Engelstr. 60, Bahnhofsviertel, Tel. 0251-5389638, www.fegefeuer-muenster.de,