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Die Türmerin von St. Lamberti

Seit über 600 Jahren wird abends vom Glockenturm der

St.-Lamberti-Kirche

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das Horn geblasen. Seit fünf Jahren ist dafür mit Martje Saljé erstmals eine Frau zuständig. Jeden Abend, außer dienstags, bläst sie von 21 Uhr bis Mitternacht halbstündlich ein Zeitsignal, damit die Stadt weiß, dass sie sicher vor Feinden und Feuer ist, und ein jeder ruhig zu Bett gehen kann. Nur dienstags sollte man schon selbst ein offenes Auge haben, dann nämlich hat die Brauchtumspflegerin ihren freien Tag.

Alles Fassade

90 % der Innenstadt waren nach dem Krieg in Schutt und Asche gelegt. Während andere Städte die „Chance“ zur Modernisierung nutzten, entschied sich Münster, die Altstadt Stein für Stein wieder im Original aufzubauen. Dabei geriet allerdings einiges durcheinander, so dass man in Traditionsrestaurants auch Sandstein-Elemente und sakrale Ornamente alter Kirchen wiederfinden kann. Der Trend zur Wiederverwertung wird auch im Mocca d'or gelebt. Die charakteristischen Lampen und die klassische Treppe stammen aus dem ehemaligen Café Schucan am Prinzipalmarkt.

Guillotine auf dem Prinzipalmarkt

Früher stand auf dem Domplatz noch eine zweite Kirche neben dem Dom: St. Jacobi. Napoleon wollte während seiner Besatzung eigentlich den Dom abreißen, begnügte sich dann aber mit der kleineren Jacobikirche. Während Napoleons Regime stand übrigens eine Guillotine zur Abschreckung auf dem Prinzipalmarkt.

Probiertipp: Tortelloni alle Erbe

Die in der eigenen Manufaktur hausgemachten Tortelloni sind mit frischen Kräutern und Nüssen gefüllt und kommen in einer KräuterWeißwein-ParmesanSauce auf den Tisch. Ein echter Gästefavorit, der nicht nur Vegetariern mundet.

Mocca d'or

Münsters italienische Meile

Hier schlägt Münsters italienisches Herz: Zwischen der Rothenburg und der Lütke Gasse kann man sich ganz wie in Italien fühlen. Über ein schmales Gässchen sind gleich drei italienische Lokale im verwinkelten Deilmannhof erreichbar. Es duftet herrlich nach frischer Pizza und gegrilltem Fisch. Herzstück ist seit 1999 das Mocca d’or: Das italienische Ganztagsrestaurant war das erste Lokal am Platz. Seinen Kultstatus in Münster verdankt es seinen nahezu legendären Pizzen, die knusprig-dünn und spannend belegt in eindrucksvollem Format aus dem holzbefeuerten Ofen kommen.

Von Venedig bis Sizilien

Atmosphärisch und kulinarisch kann man im Mocca d’or auf Italienreise gehen – vom variantenreichen Frühstück in der im Sommer weinberankten Laube vor dem Restaurant, die ein wenig an die verträumten Straßenlokale Siziliens erinnert, über Pizza und hausgemachte

Pasta im großen Innenhof-Biergarten, in dem man sich in die ruhige Atmosphäre der Hinterhöfe im römischen Viertel

Trastevere versetzt fühlt, bis hin zum „Dolce“ zur eigenen Kaffee-Röstung im Lokal selbst, das mit seinen Farben und schönen Leuchtern fast schon ein wenig venezianisch anmutet. Mittags von 12 bis 16 Uhr lockt ein attraktiver Mittagstisch mit einer guten Auswahl an Pizza, Pasta, Fisch, Fleisch, großen Salaten und einem Softdrink schon ab 10,90 €.

TEIGFRAGE?

Nicht nur beim Pizzabelag, auch beim Teig hat man im Mocca d’or die Wahl. Neben dem klassischen Weizenteig, bekommt man auch einen Boden aus Dinkelvollkornmehl oder man wählt seine Lieblingspizza in einer glutenfreien Variante mit einem Teig aus Reis-, Maisund Sojamehl.

Pasta fresca!

Alle Nudeln im Mocca d’or sind frisch selbstgemacht und entstammen der eigenen Herstellung. Den besonderen Hartweizengrieß dafür bezieht das Team direkt aus Italien.

Übrigens: Schon 1985 hat Mocca d'or-Chef Franco erstmals selbstgemachte Pasta in Münster verkauft. „Francarlo“ hieß damals seine Nudelmanufaktur, die auch als italienischer Feinkost-Laden und Pizza-Service an der Wolbecker Straße fungierte.

Probiertipp: Mittags kommen Fischund Fleischspezialitäten nach Tagesangebot, nebst Salat oder saisonalem Gemüse, stark vergünstigt auf die Tische.

Ristorante Fiu

Über offenem Feuer gegrillt!

Fisch und Fleisch spielen die Hauptrolle im FIU, dem kleinen Grill-Restaurant gleich neben dem Mocca d‘or. Stets frisch und auf Eis gebettet, liegen die

Caffe del Popolo

„Kleine Schwester“ des Mocca d’or & schöne Location für Feste & Gruppen

Lange hat das „Caffe del Popolo“ „nur“ ausgeholfen, wenn bei der „großen Schwester“, dem benachbarten Mocca d’or, kein Plätzchen mehr zu bekommen war. Und das ist auch heute noch so. Tipp: Allerdings ist das schöne Lokal mit eigener Theke und direktem Biergartenanschluss auch eine schöne Location für Feste. Größere Veranstaltungen und Gruppen könne das Caffe del Popolo auch ganz für sich mieten – inkl. eines Teils des schönen Mocca d’or Gartens. Auch eine schöne Alternative für Hochzeiten.

Wo? Lütke Gasse 21, City, Tel. 0251-48437795

Spezialitäten in der großen Theke bereit und kommen direkt von dort auf das offene Feuer des großen Holzkohlegrills, der den Steaks und teils ganzen Fischen das beliebte und klassische Grillaroma verleiht. Als Beilagen werden Rosmarin-Kartoffeln oder saisonales Ofengemüse serviert. Dazu ein kräftiger oder spritziger italienischer Tropfen, ganz nach Gusto, aus dem großen Weinregal an der Rückwand – e basta. Mehr braucht es nicht für den Genuss.

PASTA!

Wusstet ihr, dass das Ristorante auch Pasta serviert? Die kleine, feine Karte kann auf jeden Fall mit dem Angebot an Fisch und Fleisch mithalten – und erfreut vegetarische Gäste sowie Fisch- und Fleischliebhaber gleichermaßen. Die Nudeln selbst kommen auf kleinem Dienstweg aus der direkten Nachbarschaft: nämlich aus der Pastamanufaktur im Mocca d’or.

Wo? Rothenburg 14-16, Ludgeriviertel, Tel. 0251-4840495

Probiertipp: Crêpe-Menü der Woche!

Ideal zum Probieren und für alle, die sich nicht zwischen süß und herzhaft entscheiden können, ist das ganztägig erhältliche Menü der Woche, das eine Suppe, einen deftigen Crêpe sowie einen süßen Crêpe bzw. ein Dessert beinhaltet.