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Besser hören, aktiver leben
Ganz Ohr!
Besser hören, aktiver leben
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Klein, aber ungeheuer leistungsstark. Das Ohr ist ein faszinierendes Organ. Der Hörsinn verarbeitet 50 Eindrücke pro Sekunde und damit doppelt so viele wie das Auge. Das Ohr ist in der Lage, rund 400.000 Töne zu unterscheiden und präzise zu bestimmen, woher sie genau kommen. Außerdem sorgt ein weiteres Organ über dem Innenohr dafür, dass wir im Gleichgewicht bleiben. Alles gute Gründe, auf unsere Ohren achtzugeben und sie nicht durch Lärm zu stressen. Zu viel Lautstärke macht uns krank. Etwa 5,8 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einem beeinträchtigenden Hörverlust. Höchste Zeit, um ein waches Auge auf unsere Ohren zu haben. Mittelohrentzündung
Die meisten von uns werden sich noch gut an die Ohrenschmerzen erinnern, die sie als Kind hatten. Da musste man durch – und es war nicht schön. Kleinkinder sind in der Regel häufiger von Atemwegsinfekten betroffen als Jugendliche oder Erwachsene. Weil bei den Kleinen der Verbindungsgang zwischen Nasen-Rachen-Raum und Mittelohr kürzer und waagerechter angelegt ist, haben Bakterien, Viren und Keime leichtes Spiel, auf das Mittelohr überzugreifen. Deshalb gehört eine Mittelohrentzündung zu den häufigsten Erkrankungen bei Babys und kleinen Kindern. Häufig kommt es im Rahmen einer Erkältung zu einer Mittelohrentzündung mit plötzlich auftretenden heftigen Schmerzen. Weil meist Viren für den Infekt verantwortlich sind, hilft ein Antibiotikum nicht weiter. Die gute Nachricht ist, dass eine akute Mittelohrentzündung meist binnen weniger Tage von allein abklingt. Je nach Alter des Patienten können schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente Linderung verschaffen. Auf jeden Fall sollte man sich schonen und viel trinken.
Schwerhörigkeit: keine Frage des Alters

Nicht immer ist es nur das Alter. Wenn das Gehör nachlässt, kann das viele Ursachen haben: Lärm, Ohrentzündungen oder ein Hörsturz. Dabei unterscheiden die Fachleute zwischen Schwer- und Fehlhörigkeit. Auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen – u. a. Durchblutungsstörungen, Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, erhöhte Blutfettwerte, Mineralstoffmangel), Autoimmunerkrankungen oder Schäden an der Halswirbelsäule – können das Hören beeinträchtigen. Unterschiedliche Ursachen machen sich an unterschiedlichen Stellen bemerkbar, im Außen-, Mittel-, oder Innenohr. Im Gegensatz zu anderen Organen kann sich das Ohr nicht selbst heilen. Ist ein Ohr einmal geschädigt, dann bleibt das auch so. Lärm scheint einer der Hauptverursacher für geschädigte Ohren zu sein. Viele Geräusche in der Umgebung kann man nicht beeinflussen oder gänzlich meiden. Bei der Musik allerdings gilt: Lautstärkeregeler runter. Sonst gibt es was auf die Ohren. Hörsturz
Während bei einer Mittelohrentzündung die Gründe häufig auf der Hand liegen, sieht das bei einem Hörsturz anders aus. Die genauen Ursachen sind unbekannt, wenn ein plötzlicher, meist einseitiger Hörverlust ohne erkennbaren Auslöser auftritt. Im Verdacht stehen verschiedene Auslöser und Risikofaktoren wie Entzündungen oder Durchblutungsstörungen im Innenohr, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, Stress und andere psychische Belastungen. Behandelt wird der Hörsturz meist mit Kortison – entweder in Tablettenform, als Infusion oder als Spritze ins Ohr. Bei einem leichten Hörsturz ist oft gar keine Behandlung nötig. Bei einem schweren Hörsturz kann es zu Schwindel bzw. Gleichgewichtsstörungen kommen.
Tinnitus
Auch beim Tinnitus ist sich die Wissenschaft noch uneins, warum diese Ohrgeräusche auftreten. Fast jeder hat es schon mal erlebt: Plötzlich klingelt, saust oder summt es im Ohr. Nach einigen Sekunden oder wenigen Minuten ist es, als hätte es das Geräusch nie gegeben. Das ist nicht
weiter beunruhigend. Hellhörig sollte man werden, wenn die Ohrgeräusche über einen längeren Zeitraum wahrgenommen werden. Dann sprechen die Mediziner von einem Tinnitus – vom lateinischen Wort „tinnire“ = klingeln, klimpern oder schellen. Die Beeinträchtigung im Alltag erleben Betroffene – je nach Ausprägung der Geräusche – unterschiedlich. Eine mögliche Ursache könnte ein sehr emotionales Erlebnis, Stress oder starke Lärmbelastung sein– anfänglich z. B. in Form eines Hörsturzes, verbunden mit einer Hörminderung. Werden die Ohrgeräusche als sehr belastend empfunden, bedarf es mitunter psychotherapeutischer Unterstützung. Ein chronischer Tinnitus ist zwar nicht medikamentös heilbar, aber heutzutage gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die den Umgang mit der Erkrankung erleichtern und den Patienten wieder mehr Lebensqualität geben.
Pflege für die Ohren
Eines vorweg: Kosmetikstäbchen, die sogenannten Q-tips, haben im Ohr nichts zu suchen. Der einzige Teil des Ohres, den man selbst waschen und pflegen kann, ist die Ohrmuschel. Mit einem Wattestäbchen drückt man den Schmalz unter Umständen tiefer in den Gehörgang, was zu einer Verstopfung führen kann. Was viele nicht wissen – der ungeliebte Ohrenschmalz erfüllt eine wichtige Funktion, denn er fängt kleine Schmutzpartikel und Staub ab und hält sie vom Trommelfell und dem Innenohr fern. Außerdem befeuchtet der Schmalz unseren Gehörgang und bewahrt das Ohr vor dem Austrocknen. Das wäre ansonsten mit einem unangenehmen Juckreiz verbunden. Ein verstopftes Ohr ist ein Fall für den Hals-Nasen-Ohrenarzt. Ist das Organ nur leicht oder teilweise verstopft, kann man unter der Dusche vorsichtig warmes (nicht heißes) Wasser in das Ohr tröpfeln lassen. Aber im Zweifel sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Verstopfung professionell entfernen zu lassen.
Welche Funktion hat das Trommelfell?
Das Trommelfell ist eine hauchdünne bewegliche Membran – etwa 0,8 cm2 groß – und bildet die Grenze zwischen dem äußeren Ohr und dem Mittelohr. Der eintreffende Schall versetzt das Trommelfell in Schwingung und wird von ihm weitergeleitet. Außerdem verschließt das Trommelfell das Mittelohr nach außen und schützt es vor Schmutz und Krankheitserregern. Ist das Trommelfell geschädigt, können Keime oder Fremdkörper ins Mittelohr eindringen und unter Umständen zu einer Mittelohrentzündung führen. Gewalteinwirkungen, heftiger Lärm – wie etwa bei einer Explosion – plötzliche Druckschwankungen, z. B. im Flugzeug oder beim Tauchen, können die sensible Membran verletzen. Anzeichen für eine Trommelfellverletzung können plötzliche Schwerhörigkeit, Schmerzen im Ohr, Ausfluss, leichte Blutungen aus dem Gehörgang oder auch manchmal Fieber, Schwindel und Übelkeit sein.
Auf keinen Fall: Wattestäbchen gegen Ohrenschmalz.


Wunderwelt Hören!

Im Dezember letzten Jahres hat Hörakustik-Spezialist GEERS an Münsters Salzstraße ein neues audiologisches Fachgeschäft mit zukunftsweisendem GE211040_World_of_Hearing_Anzeige_167x240_ofv2 .indd 1 Store-Konzept eröffnet. Das Augenmerk liegt auf dem interaktiven Laden-Design mit zahleichen digitalen Elementen, die die Kunden mit auf eine Entdeckungsreise zum eigenen Hörerlebnis nehmen.
DAS OHR INTERAKTIV ERLEBEN
„World of Hearing“ nennt GEERS sein innovatives Ladenkonzept – das es in dieser Form aktuell ausschließlich in Münster gibt. Hier wird ‚Hören‘ gelebt. Schon auf den ersten Blick haben die Räumlichkeiten, die sich über drei Etagen hinweg erstrecken, kaum mehr etwas mit einem traditionellen Hörakustik-Fachgeschäft zu tun: Eine entspannte Atmosphäre, verschiedene audio-visuelle Infoelemente, die 09.07.21 09:32 von den Besuchern unkompliziert genutzt werden können



sowie die Möglichkeit, Hörgeräte in virtuellen Alltagssituationen auszuprobieren – all das soll dazu beitragen, dem Kunden erlebbar zu machen, welchen Mehrwert das passende Hörgerät für die persönliche Lebenssituation bieten kann.
BERÜHREN, ERFORSCHEN UND ERLEBEN
An digitalen LED-Screens können die Kunden mehr über die komplexe Technologie erfahren, die hinter den verschiedenen Hörgeräten steckt. Sobald der Kunde ein Hörgerät vor einem Bildschirm anhebt, erhält er weitere Informationen zu dem Produkt, das er gerade in Händen hält. Interaktive Multimedia-Tische mit großen Touchscreens ermöglichen, per Konfigurator das passende Hörgerät zu finden. Ein Selbsthörtest, den jeder Besucher eigenständig durchführen kann, zeigt diesem, ob eine Hörminderung vorliegt und gegebenenfalls Hörgeräte benötigt werden. Highlight und Herzstück der World of Hearing ist der Hörerlebnisraum – eine High-Tech-Hörkabine, die einem privaten Kinosaal für zwei Personen gleicht. Hier können die Kunden das Ergebnis ihres Hörtests auf unterschiedliche Hörgerätemodelle und lebensechte Situationen übertragen – und wähnen sich plötzlich überraschend realitätsgetreu in einem Konzert oder Restaurant. NEUESTE TECHNIK UND GEBALLTES FACHWISSEN
Ein Team von sieben Mitarbeitenden mit HörakustikAusbildung, darunter drei mit Meisterabschluss im Hörgeräteakustik-Handwerk, kümmert sich vor Ort um die Besucher. Komplettiert wird das Angebot durch den Pädakustik-Bereich. Auf einer eigenen Etage widmen sich die Experten der bestmöglichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Hörminderung. Auch die GEERS Gehörtherapie, die als rein digitales Trainingsprogramm konzipiert ist, lässt sich vor Ort an Tablets ausprobieren. Individuell wird außerdem zu komplexeren Hörproblemen wie Tinnitus beraten.
GEERS World of Hearing
Salzstr. 52, 48143 Münster, Tel. 0251-20849792
www.geers.de
