Marktbericht 201908.2

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MARKTBERICHT 01.2013 12.2015

DIE WELTWIRTSCHAFT  Handelskrieg der Großmächte: USA und China liefern sich Schlagabtausch US-Präsident Donald Trump hat neue Strafzölle auf chinesische Waren angekündigt, die von der Regierung verhängten neuen Maßnahmen betreffen 10 Prozent der chinesischen Importe im Wert von rund 300 Mrd. Dollar. Ein Großteil der für September geplanten Zölle auf China-Importe wird jedoch in den Dezember hinein verschoben. Damit werden dann auf fast alle Einfuhren aus China Zölle gelten. Doch China hat durch die chinesische Notenbank anders reagiert, als von vielen erwartet, und zwar nicht mit erneuten Gegenzöllen. Die Zentralbank in Peking hat den Kurs des Yuan zum US-Dollar erstmals seit mehr als zehn Jahren die rote Linie mit dem Verhältnis von sieben US-Dollar überschreiten lassen und in der Folge fiel die chinesische Währung auf ein Elf-Jahres-Tief mit 7,0256 Yuan. Damit setzt Chinas Führung ein eindeutiges Zeichen und macht indirekt unmissverständlich klar, dass sie ihre Währung als Waffe im Handelskrieg betrachtet und auch einsetzt. Gleichzeitig sehen Ökonomen in der Abwertung ein Anzeichen dafür, dass der Glaube an ein Handelsabkommen in Peking nicht mehr sehr groß ist. Ähnlich äußern sich US-Investmentbanker, die nicht mehr mit einer Lösung des Handelsstreits vor der US-Präsidentschaftswahl im November 2020 rechnen. Donald Trump setzt die US-Notenbank unter Druck, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Auch verbal stuften die Vereinigten Staaten die Volksrepublik erstmals seit 25 Jahren wieder als Währungsmanipulator ein. Fast parallel setzte China den Kauf von US-Agrarprodukten aus und trifft damit eine Stelle, an der Trump besonders verwundbar ist. Die staatlichen Agrarunternehmen Chinas wurden aufgefordert, keine amerikanischen Agrarerzeugnisse mehr zu kaufen. Es mehren sich die Zeichen, dass im September von der US-Notenbank eine weitere Zinssenkung zu erwarten ist, auch wenn die Fed nicht müde wird zu beteuern, unabhängig (von Trump) Entscheidungen zu treffen. Mit der gestiegenen Unsicherheit aufgrund des Handelskriegs begründet, gibt es auch die Basis für eine neuerliche Zinssenkung.

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Dem US-Präsidenten ist die Nullzinspolitik der Japaner und Europäer längst ein Dorn im Auge, sieht er doch den US-Dollar als überbewertet. Für ihn ist eine weitere Zinssenkung Pflicht. Das ifo Weltwirtschaftsklima hat sich in der Berichtszeit weiter eingetrübt. Der Indikator fiel im dritten Quartal 2019 und sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen verschlechterten sich deutlich. Die Verschärfung des Handelskonflikts belastet die Weltkonjunktur beträchtlich. Hinzu kommt nun, dass der Weg vom Handels- zum Währungskrieg nicht mehr weit ist. Der Bereich der Industriemetalle wird seit Monaten von dem Handelskonflikt in seiner Entwicklung blockiert. Viele Metalle gelten als konjunktursensibel und eine Verlangsamung der Weltwirtschaft wirkt sich tendenziell negativ auf die Preise aus.

EUROPA  Empörung und Chaos in Großbritannien Nachdem Boris Johnson die parlamentarischen Abgeordneten in eine mindestens vierwöchige Sitzungspause geschickt hat, schien es zunächst, als ob ein No-Deal-Brexit wahrscheinlich wäre. Die Pause kommt in einer extrem heiklen Phase des Landes und es hat den Anschein, als ob Johnson das Parlament entmachten wollte. Die Tory-Rebellen haben sich zuletzt aber durchgesetzt, denn das Unterhaus hat ein Gesetz gegen einen No-Deal-Brexit verabschiedet. Der Antrag Johnsons auf Neuwahlen scheiterte ebenfalls. Der Premierminister hatte vergeblich versucht, ein Gesetzesvorhaben im Unterhaus zu stoppen, das einen ungeregelten EU-Austritt Großbritanniens verhindern soll. Somit hat eine Regierung innerhalb von nur zwei Tagen ins-gesamt vier Abstimmungen verloren. Deshalb scheint das Gesetz, das einen Brexit ohne Abkommen verhindern soll, so gut wie sicher rechtzeitig vor der Zwangspause des Parlaments in Kraft treten zu können. Neuverhandlungen zum Brexit sind mit der EU nicht zu machen, erklärte Ratspräsident Donald Tusk.

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Ob man diesen Worten Glauben schenken kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Lässt die EU doch noch mit sich reden?

… und jetzt noch Italien In Italien entsteht neben dem Brexit der nächste Krisenherd, der den Euro und die europäische Wirtschaft in Turbulenzen stürzen könnte. Mit einer öffentlichen Verschuldung von 130 Prozent der Wirtschaftsleistung ist Italien der negative Spitzenreiter in der Euro-Zone. Die Äußerungen von Ex-Innenminister Matteo Salvini, sein Land aus dem Euro führen zu wollen, wenn er denn erst Ministerpräsident ist, sind erst einmal Makulatur. Inzwischen hat sich die Politiklandschaft in Italien komplett verändert. Eine Koalition aus Sozialdemokraten und Fünf-Sterne-Bewegung bildet Italiens neue Regierung – ein Machtwechsel in Rom. Die neue Regierung in Italien steht jedoch vor vielen alten Problemen. Doch vieles wird jetzt erstmal anders. Ministerpräsident Giuseppe Conte setzt entschieden auf die Zusammenarbeit mit Brüssel und es wird betont, dass dies „das stärkste europafreundliche Team sei, das Italien seit Jahren hatte“. Es gibt auch direkt erste Entscheidungen. So soll die von der Vorgängerregierung für Anfang Januar 2020 geplante Mehrwertsteuererhöhung wieder gestoppt werden. Die Lohnkosten sollen gesenkt werden und zusätzliche Investitionen in Schulen, das Gesundheitssystem und die "green economy" sind geplant. Angesichts des gigantischen Schuldenbergs stellt sich die Frage, wer das alles bezahlen soll. Bis Mitte Oktober muss die italienische Regierung der EU-Kommission einen neuen Haushaltsplan vorlegen. Da die Defizitregel von drei Prozent nicht verletzt werden darf, es droht sonst ein neues Strafverfahren, wird man sehen, wie Italien das bei der derzeitigen globalen wirtschaftlichen Entwicklung schaffen will, oder ob es erst einmal einen Freibrief für neue Schulden geben wird. Contes Regierung hat bereits "ein solidarischeres Europa, das den Bürgern näher steht" gefordert.

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DEUTSCHLAND  Auf dem Weg in die Rezession Der ifo Geschäftsklimaindex ist im August 2019 gefallen und erreichte den niedrigsten Wert seit November 2012. Der Wert ging den fünften Monat in Folge zurück. Wieder wurde sowohl die aktuelle Lage als auch die zukünftige Erwartung von den befragten Unternehmen schlechter beurteilt. Das Geschäftsklima hat sich auch dieses Mal in allen Sektoren eingetrübt. Neben dem Transport- und Logistikgewerbe und der Zeitarbeitsbranche wurde nunmehr auch der Dienstleistungsbereich mit abwärts gezogen. Der Pessimismus nimmt auch für den Ausblick auf die kommenden Monate zu. Fazit ist, die Anzeichen für eine Rezession in Deutschland verdichten sich weiter. Die Daten auf dem Arbeitsmarkt spiegeln es noch nicht ganz wieder, doch das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts läuft der Zeit voraus und ist im August 2019 auf 98,1 Punkte gefallen, nachdem im Vormonat 99,5 Punkte erreicht wurden. Unterstrichen wird dies von der zu beobachtenden Entwicklung bei den Personalabteilungen in deutschen Unternehmen, denn die schreiben immer weniger neue Stellen aus. Die deutsche Wirtschaft wird von der Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie dem drohenden Brexit belastet. In der Folge sehen Konjunkturexperten nicht nur in diesem, sondern auch im nächsten Jahr ein äußerst geringes Expansionstempo der Weltwirtschaft. Demzufolge dürften auch die Erwartungen für Deutschland gering sein. Die Erwartung auf steigende Zinsen hat sich auf unbestimmte Zeit in die Zukunft verschoben. So dürfte Gold auf zunächst weiter von den niedrigen Zinsen und der Flucht in sichere Anlagehäfen profitieren, aber für die übrigen Rohstoffe und NE-Metalle wird es wohl darauf ankommen, wie stark sich die weltwirtschaftliche Dynamik noch abkühlen wird. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 2. Quartal 2019 um 0,1 Prozent niedriger aus als im Vorquartal desselben Jahres. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren die rückläufigen Exporte und die Bauinvestitionen. Im Fokus steht die deutsche Automobilindustrie, die gleich auf zwei Seiten unter Druck gerät.

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Zum einen steht immer noch die Drohung aus den USA, wonach sich Präsident Trump immer noch Zölle in Höhe von 25 Prozent auf europäische Karosserien vorbehält. Hier soll bis spätestens Mitte November eine Entscheidung fallen. Andererseits haben die Flaute auf dem wichtigsten Absatzmarkt in China sowie die CO2-Diskussionen dazu geführt, dass die Automobilisten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 12 Prozent weniger Autos produzierten als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. In China sind die Verkäufe im ersten Halbjahr 2019 zu 2018 um 12,4 Prozent eingebrochen. Die weiteren Aussichten sind trüb, auch vor dem Hintergrund der globalen Handelsentwicklung sowie der Erwartung auf weiter sinkende Zinsen. Deutschland droht ein Nullwachstum.

NE-METALLE ALUMINIUM  Die Durststrecke geht für Aluminium an der LME weiter Die Notierungen an der Londoner Metallbörse waren deutlich rückläufig und konnten in der Berichtszeit nicht mehr die 1.800-USD-Marke übersteigen. Nach einem Monatsstart mit 1.785 USD rutschten die Notierungen bis auf 1.756,50 USD ab, bevor eine neue Phase die Notierungen wieder auf 1.795 USD am 19.08.19 brachte. Der generelle Preistrend wurde dann aber wieder aufgenommen und der Monat schloss mit schwachen 1.741,50 USD. Neben den globalen geopolitischen Fakten gibt es derzeit wenig Bewegendes auf dem Leichtmetallmarkt. Dabei haben sich die LMEBestände immerhin um 100.950 t reduziert und liegen mit aktuell 927.000 t deutlich unter der 1 Millionen Grenze. Aluminium wird mittelfristig wie andere Rohstoffe unter dem Einfluss der Geopolitik und den Notenbanken stehen. Die Handelsbarrieren werden immer mehr Einfluss auf die Entwicklung des Welthandels und somit auch auf das Wirtschaftswachstum sowie die Rohstoffnachfrage haben.

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Derzeit gibt es keine Bewegung im Handelsstreit zwischen den USA China, eine nachhaltige Entspannung ist nicht zu erwarten – Gegenmaßnahmen sind keine positiven Signale, auf die Marktteilnehmer warten. Vielmehr ist zu beobachten, dass dadurch Handelskonflikt USA-China nicht unerhebliche Mengen Aluminiumprodukten auf den europäischen Markt umgeleitet werden.

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Mittel- bis langfristig sieht sich die Aluminiumbranche auf einem soliden Wachstumspfad, auch wenn sich die konjunkturelle Abkühlung in Schlüsselindustrien durch rückläufig Abrufzahlen bemerkbar macht. Ein Produktionsrückgang ist wahrscheinlich. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2019 kam es zu Reduzierungen. So mussten die Produktion der Aluminiumproduzenten um –5,6 Prozent und die der Weiterverarbeiter um –5,4 Prozent reduziert werden, berichtet der Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA). Sollte der Handelskonflikt weiter eskalieren, wäre am meisten die deutsche Automobilindustrie betroffen. Zudem wird es in diesem Sektor einen tiefgreifenden Strukturwandel geben, und von dieser Entwicklung kann sich auch die deutsche Aluminiumindustrie nicht abkoppeln.

KUPFER  Handelskonflikt wirkt auch auf den Kupferpreis Kupfer ist im Zuge der Eskalation im Handelsstreit Anfang des Berichtsmonats unter 5.700 USD und somit auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren gefallen. Am 05.08.19 wurde mit 5.678 USD der niedrigste Wert erreicht. Im Laufe des Monats konnte auch die 5.790 USD vom 19.08.19 nicht übersprungen werden. Aktuell hat sich der Metallpreis wieder etwas auf 5.738,50 USD verbessert. Die Konjunkturindikatoren deuten alle gleichsam auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft hin. Zu Beginn dieses Berichtsmonats ist der Preis für Kupfer unter das wichtige Unterstützungsniveau von 5.900 USD gefallen und hat damit ein Verkaufssignal ausgelöst. Die Metallpreise haben sich lange nahezu immun gegen negative Schlagzeilen bezüglich des Handelskonflikts zwischen China und den USA gezeigt, doch nun ist die Reaktion deutlich. Dafür verantwortlich sind chinesische Konjunkturdaten.

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Als Folge des Handelsstreits mit den USA sind die chinesischen Konjunkturdaten schlecht ausgefallen und die chinesische Industrieproduktion wuchs im Juli 2019 so langsam wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Auch der Einzelhandelsumsatz und die Investitionen der Unternehmen waren enttäuschend. In einer aktuellen Umfrage des Analysehauses Reuter haben die Ergebnisse die Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung Chinas bestätigt und Marktexperten haben ihre Schätzungen für die Kupferpreisentwicklung deutlich nach unten revidiert. Nachdem sie im Mai 2019 noch einen Durchschnittspreis von 6.500 USD erwarteten, sehen sie nunmehr noch im Durchschnitt einen Kupferpreis von 6.173 USD. Dagegen scheint das Marktgleichgewicht in Takt zu sein, denn zwischen Angebot und Nachfrage von raffiniertem Kupfer wird für 2019 ein Defizit von 178.000 Tonnen und für 2020 ein Defizit von 170.000 Tonnen erwartet, was bei einem Gesamtmarktvolumen von rund 24 Mio. Tonnen ausgeglichen aussieht. Die Entwicklung der Lagerhausbestände der LME zeigte eindeutig eine Tendenz zu vermehrten Metallströmen in die lizenzierten Läger. Die Kupfervorräte wurden im August von 287.800 t auf 337.675 t aufgebaut, was rund 50.000 t mehr an Metall bedeutet. Die langfristige Tendenz deutet auch auf ein Nachfragewachstum hin. Allein in den nächsten 20 Jahren wird ein Anstieg um bis zu 50 Prozent erwartet, und dieses Wachstum ist Teil eines umfassenderen Trends. Die Kursentwicklung bei Kupfer hängt aber vor allem von China ab. Das Land benötigt 52 Prozent des globalen Kupfers und jede Schwäche dort wird sich negativ auf die Preise auswirken. Analysten sagen voraus, dass sich die Nachfrage nach Kupfer in China nur leicht vom gegenwärtigen Niveau erholen dürfte, da sich der hiesige Auto- und Konsumsektor wohl erst 2020 langsam erholen werde. Analysten erachten die Maßnahmen Chinas zur Stützung der Konjunktur als nicht ausreichend. Für die meisten Experten ist die Talfahrt des Kupferpreises noch nicht zu Ende. Es könnte ein bedrohliches Szenario für die Kupferproduzenten entstehen, denn bei weiter fallenden Kupfernotierungen gelangen sie sehr rasch in eine Existenz gefährdende Situation, wenn teurer produziert werden muss als der Abnehmermarkt dafür bezahlt und gute, wichtige Projekte können Gefahr laufen, auf Eis gelegt zu werden.

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NICKEL  Nickelpreis auf Fünf-Jahres-Hoch Schwung kam in die Nickelnotierungen durch die Bekanntgabe der indonesischen Regierung, den Exportstopp von Nickelerz um zwei Jahre auf den 01.01.2020 vorzuziehen und somit die Ausfuhr von Erz ab Dezember 2019 zu verbieten. Die Regierung will Erze künftig verstärkt im Land verarbeiten, weil sie so bei der Ausfuhr mehr Geld verdienen. Die Ängste vor Versorgungsengpässen haben die Nickelpreise auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gebracht. Aus Furcht vor Lieferausfällen decken sich Anleger mit Nickel ein und die Preise an der London Metal Exchange (LME) kletterten um gut 8 Prozent auf 16.025 USD am 14.08.19. An der Börse Shanghai stieg der Preis um bis zu 3,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 127.700 Yuan (18.131 USD). Parallel dazu stieg in London der Preisunterschied von Nickel zur sofortigen Lieferung und zur Lieferung in drei Monaten auf 40 Dollar, den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt. Die Entwicklung mit steigenden Preisen hielt auch im weiteren Monatsverlauf an und die Schlussnotierung im August 2019 lag bei 17.800 USD. Nickel ist in diesem Jahr im Vergleich zu den anderen Basisindustriemetallen ein Über-Performer, denn in 2019 steht ein Preiszuwachs von mehr als 75 Prozent. Trotz der hohen Gewinne in diesem Jahr haben die Marktteilnehmer die Sorge vor einer Unterversorgung des Nickelmarktes ab 2020, was aufgrund des Exportstopps vom weltweit größten Nickelerzproduzenten Indonesien begründet scheint. Die International Nickel Study Group meldete für das erst Halbjahr des Jahres ein Marktdefizit von 45.100 Tonnen. Im Vorjahr lag das Defizit bei 85.200 Tonnen. Noch spiegeln sich diese Prognosen nicht in den Lägern der LME wieder, denn diese stiegen von 143.670 t am 01.08.19 auf 152.484 t am 30.08.19. Zwischenzeitlich konsolidierte der Markt zwar, aber insgesamt scheint der Trend fundamental gestützt zu sein und die Nickelnotierungen sollten sich in der kommenden Zeit um dieses Niveau bewegen.

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ZINK  Der Bärenmarkt setzt sich durch Der Zinkmarkt hat im August 2019 deutlich abgegeben und nur noch Notierungen oberhalb der 2.200 USD erreicht, wo man im Vormonat noch Notierungen im Bereich 2.460 USD gesehen hat. Der niedrigste Kurs wurde am Berichtsmonatsende mit 2.241 USD erreicht und der Markt scheint neue Zwischentiefs auszuloten. Die bearische Einstellung gegenüber Zink zeigt sich auch durch die mangelnde Unterstützung, trotz der deutlich gefallenen Zink-Bestände an der LME. Diese reduzierten sich von 79.350 t um 12.000 t auf zuletzt 67.350 t. Bereits im Vormonat kam es zu einer Verringerung von 15.500 t. Der bereits im Juni 2019 zu beobachtende Trend hat sich somit fortgesetzt. Die bereits seit den Vormonaten bestehenden Probleme für die Zinkmarktteilnehmer sind einfach zu benennen: Ein nachlassendes chinesisches Wirtschaftswachstum, Einbruch der Nachfrage, wenig eigene Marktimpulse.

Nur eine nachhaltige Verbesserung der Konjunkturlage in den kommenden Monaten könnte Veränderungen bewirken und somit auch den Zinkpreis beflügeln. Gewinn und Wachstumschancen der ZinkBatterie Branche spielen derzeit eher eine untergeordnete Rolle. Doch das vielfach gescholtene Zink war schön öfter für eine Überraschung gut sollte somit noch Potential entfalten können.

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