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Newsblatt | Human Resource Management November 2014 www.motiv.at

Der Sales Manager der Zukunft Vom Vertriebler zum Co-Creator

Liebe Leserinnen und Leser! Globalisierung und Digitalisierung sind nur zwei der vielen Gründe, die unsere Arbeitswelt verändern und in Zukunft noch weiter verändern werden. Im Zuge dessen ändern sich auch Berufsbilder und notwendige Kompetenzen, was das zum Beispiel für den „Vertriebler von Morgen“ bedeutet zeigt uns Prof.(FH) DI Dr. Margarethe Überwimmer in ihrem Artikel. Außerdem lassen wir die 3. motiVAward Verleihung Revue passieren. Lassen Sie sich überraschen, mit welchen spannenden Themen sich die Studenten in ihren Abschlussarbeiten beschäftigt haben.

Welche Kompetenzen sind für einen Sales Manager und eine Sales Managerin unabdingbar, um den Herausforderungen in Zeiten von Globalisierung und Internet gerecht zu werden? Dazu werden im Folgenden die aktuellen Trends diskutiert, um dann das Kompetenzprofil der zukünftigen, erfolgreichen Sales Manager zu skizzieren. FH-Prof. DI Dr. Margarethe Überwimmer

Viele neue Erkenntnisse beim Lesen wünscht Andrea Künz, Leitung Personalconsulting

Imp re s s um : m o ti V Pers o n al Consult ing GmbH | A- 4052 A nsfelden | Do rfw eg 2 T. + 4 3 (0) 7 2 2 9 .5 1 7 1 0 -0 | F. +43 (0) 7229.51710- 11 | office@mot iv.at | w w w.mo ti v.a t Bildnachweis: S. 1 Fotolia; S. 7 Fotolia Yuri Arcurs, S. 7,9,10 Peter Kainrath

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artikel

Der Sales Manager der Zukunft FH-Prof. DI Dr. Margarethe Überwimmer

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Aktuelle Trends

>> Darüber hinaus sind Unternehmen mit einer wachsenden Bedeutung von Ethik und Compliance konfrontiert, Gesetzen und Richtlinien Es ist wohl unverkennbar, welche Trends die strazu folgen, aber auch freiwillig auferlegte Regutegischen Weichenstellungen in den letzten Jahren larien zu entwickeln. getrieben haben und welche nach wie vor viele Unternehmen entsprechend fordern. >> Die zunehmende Globalisierung veranlasste Unternehmen, neue Wege der Internationalisierung einzuschlagen. Strategische Entscheidungen über weiteres globales Wachstum eines Unternehmens sind zu treffen, vom Fokussieren auf wichtige Märkte bis hin zum Fusionieren mit und Akquirieren von Unternehmen, um die gesetzten globalen Ziele zu erreichen. Im Business-to-Business heißt es, den Umgang mit globalen Kunden zu perfektionieren. >> Das Internet bietet Kunden schnellen Umgang zu Informationen und stellt eine neue Form der Zusammenarbeit von Unternehmen mit ihren Kunden dar. Gleichzeitig steigt die Angst von Unternehmen, vergleichbar zu werden und Werte nicht mehr transportieren zu können.

Doch was bedeuten diese Trends für das Sales Team?

Gewiss könnte man meinen, dass der Druck auf die Sales Mannschaft steigt und steigt. Sowohl die eigene Organisation verlagert den Wettbewerbsdruck auf den Vertrieb als auch die Kunden üben verstärkt ihre Verhandlungsmacht aus. Außerdem sind potentielle Substitute eine lauernde Gefahr des Verkäufers. Die klassische Abfolge in der Wertschöpfungskette wird sich durchaus in den nächsten Jahren verändern.

>> Mit dem allgegenwärtigen Internet und den sozialen Medien sind Unternehmen mit ungeheuren, täglich rasant anwachsenden Datenmengen konfrontiert, die oftmals nur gesammelt werden und nicht zu Wissen entwickelt werden. Wir sprechen von Big data.

Industrie 4.0 läutete eine neue industrielle Ära ein. Starke Flexibilisierung und Optionalisierung soll Standardisierung ablösen. Neue Verfahren in der Automatisierung optimieren die Produktionsverfahren und unterstützen MitarbeiterInnen und Kunden mit intelligenten Inputs. Diese teilweise noch zu erforschenden Modelle und Methoden werden auch das Sales Team vor neue Herausforderungen stellen, vor allem neue Möglichkeiten und neue Märkte bieten.

>> Dem Trend der Effizienz folgen Unternehmen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Effizienzsteigerung kann bedeuten, den Aufwand eines Unternehmens zu reduzieren, das heißt Produkte noch schneller zu entwickeln, noch günstiger zu produzieren, noch schneller und effektiver zu verkaufen. Effizienzsteigerung kann aber auch bedeuten, Erträge zu erhöhen, die vor allem bei langjährig aufgebauten Kundenbeziehungen gelingen.

Das Sales Team stellt sich auf diese neuen internationalen Märkte ein und braucht interkulturelles Wissen und Verständnis und interkulturelle Erfahrungen, um die globalen Wirtschaftsbeziehungen für das Unternehmen zu gestalten. Überwimmer et. al. (2012) bietet ein Vergleichsmodell, um Personen mit hoher interkultureller Sensibilität, die als EthnoRelativisten bezeichnet werden, zu identifizieren und sie vorrangig für internationale Vertriebsaktivitäten einzusetzen.

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artikel Vom Verkäufer zum Co-Creator

Lemmens et. al. (2014) postuliert, dass Co-Creation mit den Kunden und Partnernetzwerken die bisherigen Verkaufsprozesse ablösen werden. Innovationsprozesse werden zukünftig nicht mehr nur in den internen F&E Abteilungen vorangetrieben, zunehmend werden gerade in den gesättigten Märkten wissende Kunden und User zur Co-Creation eingeladen. Der gewohnte Marketingprozess, Analyse der Märkte und Kundenbedürfnisse – Design von neuen Nutzenversprechen – Kundenkontakt zwecks Verkaufs der Produkte, könnte durchaus „umgedreht“ werden. In einer neuen Marketinglogik könnte durchaus der Kundenkontakt zur CoCreation von neuen Nutzenversprechen an erste Stelle kommen – Design von neuen Nutzenversprechen daraus resultieren – und danach könnte intelligentes Marktwissen zu neuen weiteren Kunden mit ähnlichen Bedürfnissen verhelfen.

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www.motiv.at Wissen aller Teammitglieder soll in die unterstützenden Wissenssysteme eingepflegt werden. Unternehmen, die darüber hinausgehend auch regelmäßig ein- bis zweimal im Jahr moderierte Workshops zum Informations- und Wissensaustausch organisieren, sprechen von nachhaltigem Mehrwert für das gesamte Unternehmen. Ein Verkäufer tritt nicht mehr als Einzelkämpfer auf, er ist zu einem guten Teamplayer mutiert. Er darf sich auf Innovationsprojekte einlassen, arbeitet mit Technikern und Marketingmanagern zusammen und kann so sein Netzwerk im Unternehmen zunehmend vertiefen. Manche Unternehmen bieten Jobrotation an, um gerade neuen Vertrieblern die Chance zu geben, das Unternehmen und die Kollegen besser kennenzulernen.

Klarerweise braucht die Verkaufsmannschaft unter diesen neuen Zugängen vermehrtes Business- und Branchenwissen. Ein Sales Manager muss seine Produkte und Services verstehen, aber auch neues Wissen anwenden können. Er soll nicht mehr nur die Produktbeschreibungen in- und auswendig kennen, er muss aus seinen Erfahrungen lernen und als Berater für den Kunden funktionieren. Er muss den Kunden verstehen lernen, um langfristig Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen zu generieren. Die Suche nach diesen besten Köpfen hat bereits begonnen. Aufgrund der komplexer werdenden Systeme ist das Teilen von Informationen und Wissen unumgänglich, es ist sogar erfolgsentscheidend. Die Systeme hierfür müssen im Unternehmen geschaffen werden und auch von allen Beteiligten genutzt werden. Key Learnings aus Projekten und

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Abbildung 1: Co-Creation

Vom Einzelkämpfer zum Multichannel Manager Im B2C Bereich wird seit Jahrzehnten der Multichannel Vertrieb perfektioniert. Viele Daten über Interessenten und Kunden werden angesammelt und analysiert, um die Kontaktpunkte mit den Kunden zu optimieren. Durch die Möglichkeiten des Internet und der Sozialen Medien erkennen B2B

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Unternehmen den Mehrwert, Stakeholder-Gruppen auf unterschiedlichen Kanälen anzusprechen.

>> Welche Kunden kaufen wann was über welche Kanälen?

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Multichannel Unternehmens werden von vielen Autoren untersucht. Heinemann (2011) identifiziert in seiner qualitativen Studie sieben Faktoren: koordinierte Kommunikation, zentrales CRM, ein channelübergreifendes Kernsortiment (core category concept), gemeinsames Marken- und Unternehmensdesign, Reduktion von Komplexität und Zeit, kompetentes Kanalcontrolling und eine Unternehmenskultur, die dem Multichannel Konzept gerecht wird. Stone et.al. (2002) diskutiert die Herausforderungen von Multichannel Management. Hohe Investitionen in Technologien mit fragwürdigem ROI sind nötig, unterschiedliche Systeme müssen verbunden werden, Daten von Kunden und Interaktionsdaten des Unternehmens mit den Kunden müssen zusammengeführt werden und organisatorische Grenzen werden sichtbar. Die Komplexität des Multichannel Marketings wirkt sich laut Valos (2009) unmittelbar auf Strukturen, Personen und Prozesse aus. Vier wesentliche Erfolgsfaktoren sind: das Formen der richtigen Teams, der Aufbau von Strukturen, das Nutzen der geeignetsten Technologien und das Etablieren einer lebendigen Unternehmenskultur. Dem Sales- und Marketingteam kommt hierbei eine entscheidende und gestaltende Rolle zu.

>> Welche Kunden geben auf welchen Kanälen Feedback?

Big data beinhaltet eine Riesenchance für Unternehmen. Wichtige Fragen seien hier angeführt, die besser und schneller in Zukunft mit den geeigneten Technologien und Teams gelöst werden können, wenn man die Chancen von Big Data wahrnimmt:

Die Antworten auf diese Fragen zu kennen, bedeutet Marktvorteil und Gestalten nachhaltiger Kundenbeziehungen. Letztendlich dienen all diese Informationen dem Sales Manager der Zukunft, um seine Kunden im Entscheidungsprozess zu unterstützen.

Abbildung 2: Vom Datenhaufen Big Data zum gelebten Multichannel Marketing

Vom Sales Manager zum Netzwerker Kunden und Lieferanten bauen aktiv Netzwerke auf, um gemeinsame Lösungen entlang der Wertschöpfungskette zu entwickeln. Jeder Kunde, jeder Zulieferer nimmt dabei sein eigenes Netzwerk mit und muss dies entsprechend mit den Netzwerken der Partner abstimmen. Diese Netzwerke müssen gemanagt werden. Dies kann durchaus eine komplexe Aufgabe sein. Jeder Lieferant muss seiner Kernaufgabe gerecht werden, um Partner im Netzwerk zu bleiben. Geeignete neue Partner müssen gefunden werden, um die Gesamtlösung anbieten zu können.

>> Welchen Einfluss haben welche Marketing- und Der Sales Manager ist gefordert, im PartnerSales-Aktivitäten auf welche Channels? netzwerk der Kunden Aktivitäten zwischen Kunden und Partnern zu koordinieren. Wie ein >> Welche Kunden informieren sich wann auf wel- Dirigent im Orchester muss er die gesamte Klachen Kanälen? viatur spielen lernen.

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Lemmens et. al. (2014) nennt dies das Ökosystem der Lieferanten. Dieses Ökosystem muss unter anderem von Sales Managern in Balance gehalten werden und die richtigen Partner gefunden werden, um die Komponenten für die Systemlösungen zum höchsten Nutzen für den Kunden zu kreieren.

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www.motiv.at Nicht mehr der Verkauf von Produkten steht im Vordergrund, sondern der Verkauf von hybriden Leistungsbündeln. Dies erfordert klarerweise neue Kompetenzen der Sales Manager, technisches Know-how, gepaart mit sozialen Kompetenzen und die Kompetenz, Werte für den Kunden zu erkennen. Der Verkaufsprozess wird für das gesamte Vertriebsteam gewiss komplexer und länger!

Abbildung 3: Partnernetzwerk

Vom Produktverkäufer zum Serviceverkäufer Nicht zuletzt aufgrund von Globalisierung und zunehmender Vergleichbarkeit über Internet kommen Lieferanten unter Druck. Neue Konkurrenten bieten Produkte zu ähnlicher Qualität und niedrigerem Preis an. Einen Ausweg bieten Service und industrielle Dienstleistungen. Um eine Serviceexzellenz zu erreichen, muss diese in der Strategie für das gesamte Unternehmen verankert werden. Prozesse, Infrastruktur und die Firmenkultur müssen eingeführt und gelebt werden (Überwimmer et. al. 2015). Der Kunde muss mit seinen Bedürfnissen und Anforderungen in den Mittelpunkt treten. Eine große Hürde für Unternehmen ist sicherlich, diese Service und industriellen Dienstleistungen weltweit zu implementieren. Der Sales Manager nimmt somit eine neue Rolle ein.

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Abbildung 4: Service Exzellenz Pyramide

Fazit Der Sales Manager der Zukunft unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht vom bisher gewohnten Profil. Der Sales Manager der Zukunft wird zum Co-Creator mutieren. Sein Business- und sein Branchenwissen bilden ein gutes Fundament und werden von Kunden geschätzt, er ist stets gewillt, Wissen und Informationen zu teilen und stellt seine Teamfähigkeit Tag für Tag unter Beweis. Der Sales Manager der Zukunft ist ein Multichannel Manager, ist fit in Beratungsgesprächen und in Verhandlungen und schätzt den Umgang mit Internet und sozialen Medien, die zunehmend wichtige

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Routinebestellungen abnehmen und die Informationssuche der Kunden unterstützen. Er weiß auch, dass der professionelle Umgang mit Big data hilfreiche Informationen liefern kann, um die Kundenbeziehung zu stärken. Der Sales Manager der Zukunft ist ein Netzwerker durch und durch und managt nicht nur die Kundenbeziehungen, sondern hält die gesamte Wertschöpfungskette im Auge, um die Prozesse für die Kunden optimal zu gestalten und begleiten. Der Sales Manager der Zukunft ist interkulturell sensitiv, hat ein breites interkulturelles Wissen und internationale Erfahrungen gesammelt, um seine internationalen Kunden besser zu verstehen. Der Sales Manager der Zukunft verkauft nicht nur Produkte, sondern bietet den Kunden hybride Produkte, Leistungsbündel bestehend aus Produkten und Service, um die Kundenprobleme zu lösen und dadurch Kundenbeziehungen nachhaltig zu gestalten. FH-Prof. DI Dr. Margarethe Überwimmer

Dekanin der Fachhochschule Oberösterreich, Campus Steyr Studiengangsleiterin der Studiengänge Global Sales and Marketing der FH OÖ, Campus Steyr

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www.motiv.at Literatur: Régis Lemmens, Bill Donaldson, Javier Marcos, “From Selling to Co-Creating”, BIS Publishers, 2014. Gerrit Heinemann, “Cross-Channel-Management“, 3. Auflage, Gabler, 2011. Merlin Stone, Matt Hobbs, Mahnaz Khaleeli, “Multichannel customer management: The benefits and challenges“, Journal of Database Marketing, Vol. 10, 1, 2002, p.39-52. Michael J. Valos, “Structure, people and process challenges of multichannel marketing: Insights from marketers“, Database Marketing & Customer Strategy Management, Vol. 16, 3, 2009, p.197-206. Margarethe Überwimmer, Hannes Hofstadler, Sophie Wiesinger, “An Analysis of the Differences in Business Students‘ Intercultural Sensitivity in two Degree Programmes and the Influence of Intercultural Education”. In: Charles Shoniregun, Literacy Information and Computer Education Journal (LICEJ), Volume 3, Issue 3, September 2012, ISBN 2040 2589, Dublin, Ireland, 2012, p. 667-674. Margarethe Überwimmer, Pavel Strach, Valentina Visser, Christian Stadlmann, Robert Füreder, “Paving the Road for Excellence in Industrial Services: Initial Findings from Upper Austria Mechanical Engineering Sector”, 2015 (upcoming).

Im gesamten Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit bei geschlechtsspezifischen Begriffen die maskuline Form verwendet. Diese Form versteht sich explizit als geschlechtsneutral. Gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter.

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Der motiV Award 2014 Mag. Andrea Künz

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Der motiV Award 2014

Prämierung von ausgezeichneten Abschlussarbeiten (v.l.n.r) Jurymitglied Dr. Gerald Petz, Jurymitglied. Mag. Andrea Künz, Jurymitglied Mag. Peter Brandstätter, Preisträger Jürgen Vogel, BA, Preisträgerin Julia Schestauber, BA, Preisträger Manuel Tomaschko, MBA MSc BSc, Preisträgerin Sigrid Karan MA BSc

motiV Personal Consulting prämierte zum dritten Mal - gemeinsam mit der FH OÖ, Fakultät für Management, Steyr - herausragende Abschlussarbeiten im Bereich Leadership & Human Resources und heuer erstmals auch im Bereich Sales & Marketing mit einem Preisgeld von insgesamt 1.600,- Euro.

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Die Jury mit Mag. Peter Brandstätter, Dr. Hannes Hofstadler, Mag. Christian Kneidinger, Mag. Andrea Künz und Dr. Gerald Petz wählte die Abschlussarbeiten aus, die im Rahmen einer Preisverleihung am Campus Steyr Studierenden sowie Gästen aus der Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen vorgestellt wurden.

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Vier junge Steyrer FH-AbsolventInnen freuen sich über die Auszeichnung ihrer Abschlussarbeiten mit den Themen:

>> Der Einsatz von Personalmarketingmaßnahmen für die Generation Y in Anwendung auf österreichische Unternehmen (Julia Schestauber BA (26), Gutau – Absolventin “Marketing und Electronic Business“) >> Integrierter Führungs- und Entwicklungsprozess von Vertriebsnewcomern am Beispiel Versicherungsaußendienst (Manuel Tomaschko MBA MSc BSc (26), Linz – Absolvent „Operations Management“) >> Ein Evaluierungsmodell für Vertriebsabteilungen von KMUs (Sigrid Karan MBA MSc BSc (24), Niederneukirchen – Absolventin „Global Sales und Marketing“) >> Integriertes Branding, (evolutionäres) Rebranding und das Redesign von Markenlogos (Jürgen Vogel BA (29), Traun – Absolvent „Marketing und Electronic Business“) In der Begrüßung wurde erläutert, warum ein Beratungsunternehmen Forschung im Bereich Leadership & Human Resources und erstmalig auch im Bereich Marketing & Sales unterstützt: „Es ist wichtig, dass den Herausforderungen der Zukunft auch mit Ergebnissen aus der angewandten Forschung, die einen fundierten theoretischen Hintergrund hat, begegnet wird. Gerade im Bereich Marketing & Sales ist zu beobachten, dass sich durch die Umbrüche in der Arbeitswelt in diesem Bereich extrem viel verändert.“ Vizedekan Mag. Peter Brandstätter merkte an, dass die Abschlussarbeiten, in die viel Zeit und Energie

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www.motiv.at hineingesteckt wurde, fachlich sehr anspruchsvoll und sehr praxisrelevant sind.

Veränderungen unserer Arbeitswelt – Änderung der Kompetenzen In einer Talkrunde diskutierten DI Dr. Margarethe Überwimmer – Dekanin der FH Steyr, Wolfgang Lux – kfm. Geschäftsführer von Poloplast und Mag. Günter Kirchberger – geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der Sales Factory zum Thema „Erfolgswirksame Kompetenzen der Zukunft“. Durch Globalisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0 und vieles mehr wird unsere Arbeitswelt immer komplexer und stellt neue Anforderungen an die Menschen, die diese Herausforderungen bewältigen müssen. Die TalkrundenteilnehmerInnen diskutierten über die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das Führungsverhalten, was in Zukunft anderes von den Mitarbeitern erwartet wird, wie der „Vertriebler von morgen“ aussehen muss und wie weit in der Ausbildung auf die sich verändernden Kompetenzen reagiert wird. Einig waren sich alle, dass der Faktor Mensch auch in Zukunft am wichtigsten ist. Mit einer hohen sozialen Kompetenz und einer Leidenschaft für den Beruf lassen sich viele Herausforderungen bewältigen. In der Ausbildung wird in den Curricula durch die Fächer Soziale Kompetenz und Interkulturalität (z.B. durch Auslandssemester) entsprechend reagiert. Laut Wolfgang Lux wird es in der Führung wichtig, den Mensch zum Ziel des Unternehmens zu führen, Perspektiven aufzuzeigen und mit einem Werteprinzip zu arbeiten. Wolfgang Lux unterscheidet auch klar zwischen Management und Leadership. Manager sind wichtig aber haben seiner Meinung nach nicht die Gabe, Menschen zusammenzuführen. Zum Leadership Denken gehören

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übergeordnete Ziele und in der Umsetzung braucht man dafür viele Social Skills. Für ihn ist die Aufgabe der Zukunft, das Wechselspiel zwischen Manager und Leadership Denken zu finden. Günter Kichberger merkte an, dass sich der Vertriebler von morgen darauf einstellen muss, dass es in Zukunft eine andere Art des Verkaufens geben wird. Durch die Informationen im Internet gibt es bereits eine Online Vorselektion. Der Verkäufer muss zum „Trusted Advisor“ werden, er braucht ein hohes situatives Wissen und muss auch interdisziplinäre Teams managen können.

Der motiV Award 2014 Mag. Andrea Künz

www.motiv.at maßnahmen für die Generation Y in Anwendung auf österreichische Unternehmen, ein Thema, das aufgrund vom demografischen Wandel hochaktuell ist. Sie baut auf aktueller Literatur und Studien auf, holt sich aber auch die Sichtweise der Arbeitgeber durch Experteninterviews und die der Arbeitnehmer mittels Onlineinterviews. Frau Schestauber zeigt auf, dass die Generation Y zwar schon anders ist, aber gar nicht so anders, wie landläufig gemeint wird. Beispielsweise nutzt die Generation Y bei der Jobsuche durchaus Printmedien und auch die Arbeitsplatzsicherheit hat einen hohen Stellenwert für diese Generation. Die Studentin gibt gute Handlungsempfehlungen für Personalmarketingmaßnahmen, so sollten z.B. vor allem unterschiedlichste Infokanäle eingesetzt werden. Das Thema der Masterarbeit von Manuel Tomaschko ist “Integrierter Führungs- und Entwicklungsprozess von Vertriebsnewcomern am Beispiel Versicherungsaußendienst”

(v.l.n.r.) Mag. Andrea Künz, Wolfgang Lux, Mag. Günter Kirchberger, DI Dr. Margarathe Überwimmer

Prof. Margarethe Überwimmer betont, dass die FH intensiv mit der Wirtschaft zusammenarbeitet. Dabei gilt es herauszufinden, welche Kompetenzen für die Studierenden in 5-10 Jahren relevant sind. Da Interkulturalität immer wichtiger wird, erfahren Studenten - z.B. in einem Auslandssemester - was wirklich interkulturelle Unterschiede sind und wie sich diese auswirken.

Präsentation der ausgewählten Arbeiten durch die PreisträgerInnen Hier die Abschlussarbeiten kurz im Überblick: Julia Schestauber beschäftigt sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Einsatz von Personalmarketing-

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In der Versicherungsbranche, einer Branche in der hohe Fluktuation herrscht, ist es sehr schwierig, geeignete Mitarbeiter für den Außendienst zu finden. Er zeigt auf, dass sehr viel an der Vertriebsführungskraft liegt und wie es gelingen kann, einen Außendienstmitarbeiter bestmöglich ins Unternehmen zu integrieren und ihn dann auch entsprechend zu fördern. Es ist ein Praxisleitfaden entstanden, der von der Suche und Auswahl der Mitarbeiter bis zur Weiterentwicklung alle Schritte abbildet. Um den Vertrieb geht es auch bei der Masterarbeit von Sigrid Karan. Sie hat ein Evaluierungsmodell für Vertriebsabteilungen von KMUs entwickelt. Der Vertrieb ist einer der wesentlichsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens. Sigrid Karan hat ein einfaches kompaktes Diagnosetool entwickelt, das die wesentlichen Aspekte des Vertriebs

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abdeckt, Stärken und Schwächen und auch die Optimierungspotenziale aufzeigt. Mit einem ganz anderen Thema hat sich Jürgen Vogel beschäftigt. In seiner Bachelorarbeit geht es um Integriertes Branding, (evolutionäres) Rebranding und das Redesign von Markenlogos. Ausgehend von der Wahrnehmungspsychologie gibt er zuerst Empfehlungen für die idealtypische Umsetzung von Logos und hat Leitfragen für Manager beim Rebranding entwickelt. Dann hat er von vier österreichischen Markenunternehmen das Logo redesigned und in einer Onlinebefragung die modifizierten Logos bewerten lassen. Aufgezeigt wurde, dass auch kleine Veränderungen eine Marke neu- bzw. wiederbeleben können. Das Publikum war begeistert von den spannenden und praxisrelevanten Themen, mit denen sich die AbsolventInnen in ihren Abschlussarbeiten beschäftigt haben und es fanden anregende Diskussionen statt.

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www.motiv.at Motiv Award 2015 Der motiV Award wird auch im nächsten Jahr wieder vergeben, um auch weiterhin angewandte Forschung im Bereich Unternehmensführung und den neuen Perspektiven in der Arbeitswelt zu unterstützen. Sie möchten noch mehr Informationen zu den Abschlussarbeiten? Kontaktieren Sie uns unter: office@motiv.at

Mag. Andrea Künz, Leitung motiV Personal Consulting Im gesamten Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit bei geschlechtsspezifischen Begriffen die maskuline Form verwendet. Diese Form versteht sich explizit als geschlechtsneutral. Gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter.

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Wir haben die Top BewerberInnen

mit profundem Werdegang und hoher sozialer Kompetenz

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In dieser Rubrik stellen wir Ihnen regelmäßig Personen vor, die uns im Gespräch überzeugt haben. Kontaktieren Sie uns bitte, wenn Sie ein Profil anspricht. Wir stellen gerne den Kontakt zu unseren BewerberInnen her.

>> Geschäftsführung, Abteilungs-, Bereichsleitung

>> Technische Abteilungsoder Bereichsleitung

44 Jahre, männlich

43 Jahre, männlich

Studium Automatisierte Anlagen und Prozesstechnik an der Fachhochschule Wels

Studium der Technischen Physik an der TU Graz, HTL für Maschinen- und Kraftfahrzeugbau

Zusatzqualifikationen: General Management Programm, QMB, Projektmanager-Automotive, Werkmeister Maschinenbau-Betriebstechnik, CNC-Techniker, ausgebildeter Werkzeugmacher, diverse Schulungen und Seminare

Zusatzqualifikationen: Masterstudiengang Innovationsmanagement, sehr gutes Englisch

ChiffreNr.: 16782

Erfahrung in folgenden Positionen: Langjährige Berufs- und Führungserfahrung in der Automobilindustrie in den Bereichen Geschäftsführung, Bereichsleitung und Projektleitung mit dem Schwerpunkt Projektmanagement Besondere Stärken: Hohe soziale und technische Kompetenz, zielorientiert, hands on Mentalität

Chiffre Nr. 16778

Erfahrungen in folgenden Positionen: Langjährige Erfahrung im Bereich erneuerbare Energie als Leitung des Technischen Innendienstes, von geförderten Forschungsprojekten, der Technischen Redaktion und als Key Account Manager Besondere Stärken: Kundenorientierter Techniker, sehr gute Kenntnisse von Forschungsförderungen, analytische und strukturierte Arbeitsweise

>> Fachliche Leitung im Gesundheits-/Sozialbereich Chiffre Nr. 16774

49 Jahre, weiblich Studium der Sportwissenschaften/ Psychologie an der Universität Hamburg, Schwerpunkt: Sozial-, Behinderten- und 3. Welt Arbeit Zusatzqualifikationen: Gute Englischkenntnisse, diverse Führungskräfte- u. Managementseminare, Führungskräftecoaching, Supervision Erfahrungen in folgenden Positionen: Projektleitungen im Bereich Erlebnispädagogik und Bewegungstherapie u.a. in der Psychiatrie, Institutsleitung im Bereich Prävention und Rehabilitation, fachliche Gesamtleitung einer sozialen Organisation Besondere Stärken: Langjährige Erfahrung in verschiedensten Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, entwicklungs- und umsetzungsstark, lösungsorientiert, sehr engagiert

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>> Führungspersönlichkeit in technischem Umfeld

>> Softwareentwickler

45 Jahre, männlich

29 Jahre, männlich

Studium Maschinenbau/ Betriebswissenschaften an der Universität Wien, HTL Maschinenbau

Elektrotechniker (Automationssteuerung), Studium Computertechnik und Ausbildung zum Oracle SQL Experten in Belgrad

Chiffre Nr. 16784

Zusatzqualifikationen: Prozess- & Projektmanagement, Vertrags- & Claim Management, sehr gute Englischkenntnisse, Managementseminare für Führungskräfte, Total Quality Management, Sicherheitssysteme bzw. -management Erfahrungen in folgenden Bereichen: Bereichsleitung intern. Vertrieb, Abteilungsleiter Anlagenengineering, Leitung intern. Projektmanagement, kaufm. & techn. Projektmanagement, Vertriebs- u. Auftragsabwicklung bei einem Maschinenproduzenten & Unternehmen für technische Dienstleistungen Besondere Stärken: Engagiere Führungspersönlichkeit, hohe Kommunikationsfähigkeit, Kunden- & Lösungsorientierung, Umsetzungsstärke, globales Denken, strukturierte Arbeitsweise

Qualifikationen: SQL/ Toad/ Oracle Dev, JAVA SE, Flash/ ActionScript, CXML, Tomcat/ JBoss Server, MS Office, Fiddler proxy, JIRA Sprachen: Serbisch: Muttersprache Englisch: sehr gut Deutsch: mittel Französisch: Grundkenntnisse Praktische Erfahrungen: Entwickler und Analyst, u.a. Aufbau komplexer Client/Server Systeme und diverse Projekte in der Softwareentwicklung

>> Mechatroniker 26 Jahre, männlich Studium Mechatronik an der Deutsch-Jordanischen Universität, Amman, Jordanien, Auslandssemester an der Jade Hochschule, Wilhelmshaven, Deutschland Qualifikationen: Hydraulische und Pneumatische Systeme, Sensoren und Aktuatoren, Automatische Steuerung und Regelung, Strömungstechnik, Mikrocomputer-Schnittstellen und Peripherie, CNC Maschine, Industrielle Automatisierung; Programmiersprachen: JAVA, C, X86/88; Software und Tools: u.a. AutoCAD, CATIA V5 Erfahrung in folgenden Positionen: Sicherheitsingenieur in einem Produktionsunternehmen, Praktikum bei Daimler AG und bei der Royal Jordanian Airlines Sprachen: Arabisch (Muttersprache), Deutsch und Englisch (sehr gut)

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