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montaner dorfblatt
Montaner Dialekt
Blättert man mit einem kleinen Kind ein Bilderbuch mit Tieren und Gerätschaften eines Bauernhofs durch und steht dabei auch noch jeweils der standarddeutsche Begriff dabei, dann gerät man schon mal in Schwierigkeiten. Und die Schwierigkeiten beginnen gar nicht erst bei „der“ oder „die Butter“. Denn was soll man denn mit einem Küken, einer Ziege und Entenküken anfangen, wenn man Piselen, a Goaß und len sieht? Und Truthahn, da geht es sowieso durcheinander, von Gluderer und paita bis zum tacchino ist wohl alles dabei. Und die süßen Lämmer- pardonPamperlen? Der Hahn und das Huhn- der Gigger und die Henn, oder doch noch eher pulla. Eigene dialektale Ausdrücke für die verschiedenen Tierbezeichnungen könnten bei uns neben den allgemeinen regionalen Varianten auf die Nähe und der damit verbundenen Entlehnung aus dem Romanischen zurückzuführen sein. Oftmals aber sind die Tiernamen nichts anderes als substantivierte Lockrufe. Bei Pulla trifft beides zu, zum einen haben wir den Lockruf „pul-pul-pul“, zum anderen auch das lat. pullus, das nichts anderes als den heutigen italienischen pollo meint. Interessant wird es auch bei der Ziege, der Wuda. In Schatz‘ Wörterbuch der Tiroler Mundarten finden wir nur den Eintrag wurl oder wudl dazu, und die Verben wurlen oder wudlen. Ersteres bezeichnet, belegt für das Burggrafenamt, das Leitschaf, auch Wudler als Schafname. Das Verb hingegen bezeichnet „wimmeln, krabbeln, kribblen“. Bekannt wurde der Lockruf im Unterland vor allem durch die Übertragung der Bezeichnung auf die „Wudelen“, die berühmten Schnappvieher von Tramin, die nach ihm benannt wurden. Auch aus einem Lockruf, nämlich „gidi-gidi“dürfte die Bezeichnung Gidelen für die kleinen Ziegen hervorgegangen sein. Auch Mina für Katze dürfte auf „mini-mini“ zurückgehen. Das Schwein ist nicht nur der Fack, sondern auch der Notscher, die kleinen sind dann die Notscherlen oder halt die Facklen. Übrigens, ein Wutzele meint auch eigentlich ein kleines Schwein, nach dem verbreiteten Lockruf für Schweine „wutz-wutz-wutz“. Bei uns aber ist auf jeden Fall eher etwas Kleines, vor allem kleine Kinder damit gemeint. Meistens ahmen die Lockrufe in lautmalerischer Art und Weise die Stimme der Tiere, die sie bezeichnen, nach, so ist es auch mit den Bezeichnungen selbst für die Tiere. Der „Wau-Wau“ ist der Hund, der „Wud-Wud“, und das ist ganz typisch für unsere Gegend, der Eichelhäher. Fast vergessen scheinen die mundartlichen Ausdrücke für den Hasen, den Popo und die Kuh, die Tschiba. Hier macht einfach das Rad der Geschichte der Mundart einen Strich durch die Rechnung: Wer hat denn heute noch Kühe im Stall stehen, die er Tschiba heißen könnte? (cw) AVS - Ortsgruppe Montan
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Foto: Aus dem Buch: Mini-Wörterbuch Bauernhof, ars Edition 2010
Von Piselen und Wattelen
Gänseküken oder Wattelen? Deutsche Kinderbücher stellen Südtiroler Eltern manchmal ganz schön auf die Probe! Volkstanzgruppe Montan
Maibaumpate gesucht! Am 1. Mai 2011 stellt die Volkstanzgruppe Montan in Zusammenarbeit mit der Schützenkompanie Montan auf dem Dorfplatz den Maibaum auf. Ein Maibaumpate wird auch in diesem Jahr gesucht. Als Anerkennung wird er eine namentliche Ehrenplakette erhalten, die am Maibaum angebracht wird. Weiters darf er durch seine Unterstützung aktiv beim Maibaumaufstellen mithelfen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich dieser großen Herausforderung stellen und sich für diese ehrenamtliche Aufgabe bewerben. Die Patenschaft erhält der Meistbietende. Möchten Sie die Patenschaft übernehmen, dann melden Sie sich bei Christian Terleth unter der Nummer 339 75 410 44
Maibaumfest am 1. Mai 2011 Festbetrieb ab 10 Uhr