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JAHRESBERICHT 2016-2017 / „VIOLINE INTENSIV“: SPITZENFÖRDERUNG ZUM NACHAHMEN

Gemeinsames Musizieren hat auch für Talente eine wichtige Bedeutung für deren künstlerische Weiterentwicklung.

häufig mehr als einmal pro Woche Unterricht. Seit „Violine Intensiv“ konnten sie diese Grundvoraussetzung für schnelles und intensives Lernen kontinuierlich zweimal pro Woche über zwei Jahre hinweg genießen.

können. Somit ist es in einigen Fällen bereits gelungen, eines der Ziele des Förderprogramms zu erreichen: die Vorbereitung auf die weitere professionelle Ausbildung zum Berufsmusiker/ zur Berufsmusikerin.

Insgesamt kann man feststellen, dass sich das Lernen der Violine bei den Teilnehmenden tatsächlich noch intensiviert hat, vor allem sind das Lernen und die daraus resultierenden Erfolge sichtbar(er) geworden – in erster Linie durch das vermehrte Auftreten auf diversen Podien im Kulturland Niederösterreich, durch Gastauftritte in Wien, aber auch durch die intern durchgeführten Prüfungen und Vorspiele aller ProgrammteilnehmerInnen voreinander.

Anders als in der Wahrnehmung der SchülerInnen, die die Teilnahme als sehr fließend und in ihre Entwicklung integriert erlebt haben, hat das Programm aus Sicht der Lehrenden doch einiges Wesentliches zum Positiven verändert: Es entlastet, unterstützt und honoriert ihren bisher meist „rein privaten“ Einsatz für besonders begabte SchülerInnen und hilft ihnen, für diese SchülerInnen mehr Auftrittsmöglichkeiten zu finden und sie dadurch sichtbar zu machen.

Unter den Teilnehmenden gab es auch im Jahr 2015/16 diverse Wettbewerbspreise. Das Programm zeigte seine Wirkung auch in den erfolgreich bestandenen Aufnahmeprüfungen einiger SchülerInnen, die seit 2015/16 bzw. 2016/17 ihre Ausbildung nun an Universitäten in Österreich und Deutschland fortsetzen

Verstärkter Kontakt zu Universitäten Besonders positiv beurteilen Lehrende und ExpertInnen den vermehrten Kontakt zur Universität: dass ihre SchülerInnen durch die Meisterklassen und die Vorspiele bereits jetzt Einblicke in die Ausbildung an der Universität bekommen und auch potenzielle Nachfolge-

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Lehrende kennenlernen, gefällt ihnen sehr gut. Eine der wesentlichen Fragen, die die Lehrenden in Bezug auf ihre besonders begabten SchülerInnen beschäftigt, ist nämlich jene nach dem „Danach“: Wem kann ich dieses Talent, diese Person, dieses besondere Kind anvertrauen, wer wird es so weiterführen, wie ich es für richtig und sinnvoll halte? Wo kann sich mein/e SchülerIn weiter optimal entwickeln, wenn die nächste Stufe erreicht ist? Auch wenn in diesen Fragen der Kontakt zu Universitätslehrenden unerlässlich ist, möchten die Lehrenden dennoch die Verantwortung für ihre SchülerInnen behalten – Anregungen sind willkommen, „ungefragtes Hineinpfuschen“ wird gefürchtet und abgelehnt. Am meisten Sorgen bereitet den Lehrenden eine eventuelle Abwerbung ihrer begabten SchülerInnen – zu einem Zeitpunkt, den sie als Hauptfachlehrende (noch) nicht als richtig befinden. Förderung statt Überforderung Wichtig ist den Lehrkräften, dass es eine individuelle Förderung bleibt, und nicht durch Zwang zu einer Überforde-


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