Hifi einsnull 4 2016 Audiobyte -black dragon

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Test: D/A-Wandler Audiobyte Black Dragon

DAC Vorstufe

Erkenntnisgewinn Man sagt ja, gleich und gleich gesellt sich gern. Wer Audiobytes vollsymmetrischen Black Dragon DAC anhört, könnte durchaus gewillt sein, dieser alten Volksweisheit Glauben zu schenken.

Peripherie: – Quellen: MacBook Pro, Audirvana MacBook Pro, TIDAL – USB-Kabel:Inakustik Exzellenz USB – Ethernetkabel: Inakustik Exzellenz CAT6 – XLR-Kabel: Avinity Reference Line – Endstufe: Quad Artera Stereo – Lautsprecher: KLANG+TON „Nada“

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Gehörtes:

M

– Red Hot Chili Peppers The Getaway

anche Alben kennt man einfach in- und auswendig. Textzeilen und Gitarrenrifs verschmelzen dann songübergreifend zu einem musikalischen Gesamtergebnis, bei dem jede Note bereits im Voraus antizipiert wird. Umso erstaunlicher ist es dann, wenn man nach fast 20 Jahren zuvor ungeahnte Klänge auf einer CD vernimmt. Und auch wenn es sich dabei nicht um weltbewegende neue Erkenntnisse handelt, spricht es doch für die Qualität des verwendeten Wandlers. In diesem Fall der Black Dragon von Audiobyte. Dabei würde es schwer fallen, nach mehreren Jahren neue Details oder ungeahnte Ecken am kompakten DAC selbst zu inden, denn trotz des eher hervorstechenden Namens gibt sich der schwarze Drache eher unaufällig. Halbformatig und in mattem Schwarz gehalten, sticht nur das große Display des Gerätes heraus, das in hellem Rot seine Geheimnisse preisgibt. Trotz der nur sechs darstellbaren Zeichen stellt sich die Anzeige dennoch als recht mitteilungsfreudig heraus, auch wenn man dem DAC die gewünschten Informationen erst entlocken muss. Drei silbern schimmernde Tasten an der Front lassen verschiedene Einstellungen zu. Mit einem Druck auf die Menütaste, die sich sehr mechanisch anfühlt, wird durch drei verschiedene Untermenüs geschaltet, die einen Eindruck von der technischen Finesse des Black Dragon vermitteln. Zunächst wäre da natürlich die Eingangswahl, bei der Audiobyte die momentanen Standards übertrift. S/PDIF-Signale werden hier nicht nur per optischem und koaxialem Anschluss übertragen, sondern auch per AES/EBU-Verbindung. Dazu kommt ein asynchroner USB-B-Anschluss, der selbst 2016 zwar immerhin weit verbreitet, aber eben immer noch nicht überall Stan-

dard ist. Dazu kommt außerdem noch die Möglichkeit der Datenübertragung per HDMI-Kabel, das dem Black Dragon ein I²S-Signal zuführen kann. Ein weiterer Druck auf die Menütaste zeigt statt des ausgewählten Eingangs die ausgewählte Samplingrate an. Dabei kann auch Audiobyte die physikalischen Grenzen nicht überschreiten, so dass S/PDIF-Signale, wie üblich, auf 96 kHz am Toslink und 192 kHz an Koaxial- und AES/EBU-Eingang beschränkt sind. In den vollen Genuss der 32 Bit Aulösung und Samplingraten bis 384 kHz kommt man also nur per USB und HDMI. Außerdem ist hier auch die Übertragung von DSDDateien mit bis zu 5,6 MHz möglich. Dabei können Nutzer von Apple- und Linux-Geräten sogar auf die Installation eines Treibers verzichten. Doch Abtastraten allein machen noch keinen DAC und ein Blick ins Innere des Black Dragon macht die wahren Vorzüge des Gerätes deutlich. Hier wurde penibel konstruiert und wenn möglich auf eigenständig entwickelte Komponenten gesetzt. Auffällig ist dabei sofort der vollständig symmetrische Aufbau des Wandlers, sowohl auf der digitalen als auch auf der analogen Seite. Zwei AK4396 DAC-Chips von AKM arbeiten hier in einer Dual-Mono-Koniguration, bei der sich jeder Chip um einen Kanal

(TIDAL, 44,1 kHz, 16 Bit)

– Becca Stevens Band Perfect Animal (FLAC, 96 kHz, 24 Bit)

– DXD und DSD Testfiles (DXD, 352,8 kHz, 24 Bit) (DSD64/ 128, 2,8/ 5,6 MHz, 1 Bit)

– Die Ärzte 13 (ALAC, 44,1 MHz, 16 Bit)

– Foo Fighters Saint Cecilia EP (FLAC, 192 kHz, 24 Bit)

– Harry Gregson-Williams Metal Gear Solid 3: Snake Eater OST (ALAC, 44,1 kHz, 16 Bit)

Die Lautstärkeeinstellung per Fernbedienung hätte noch einen Ticken präziser sein können

kümmert. Getaktet von einer äußerst präzisen Clock, die digitalen Jitter auf 300 Femtosekunden reduziert, werden die gewandelten Signale dann an die Vorstufensektion weitergeleitet. In 127 Stufen kann die Lautstärke an den symmetrischen und unsymmetrischen Ausgängen eingestellt werden, wobei dank der recht hohen Ausgangsspannung die obersten Bereiche eher weniger Verwendung inden werden. Dabei arbeitet auch die volldiskrete analoge Sektion kanalgetrennt. Neben der Vorstufe bietet der Black Dragon außerdem einen separaten Kopfhörerverstärker, der Ohrhörer ab 32 Ohm mit Musik versorgen kann.

XLR ist, aufgrund des symmetrischen Aufbaus des Wandlers die erste Wahl, doch auch Cinch-Anschlüsse sind vorhanden

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Test: D/A-Wandler Audiobyte Black Dragon

Auch die diskrete Vorstufensektion arbeitet bei Audiobyte vollsymmetrisch

Jeweils ein DAC-Chip wird im Black Dragon pro Kanal eingesetzt, was zu einem tollen klanglichen Ergebnis führt

Dabei wird die Lautstärke mit den Plus- und Minustasten an der Front eingestellt, die nebenbei auch als Auswahltasten für die Menüs fungieren. Dort lässt sich nämlich noch eine letzte Funktion des DACs ein- und ausschalten: das Filter. Audiobyte verwendet ein Hybridilter, das außerdem ein optionales Upsampling zuschaltet. Das bietet sich gerade für Alben in CDQualität an, damit auch diese sich die volle Klangpower des Black Dragon zunutze machen können. Dabei kommt dann alles zusammen, denn die DAC-Vorstufen-Kombi klingt absolut ausgezeichnet.

Zunächst wäre da die angesprochene Detailverliebtheit, die selbst bei bekannten Alben neue Facetten aufzeigt. Doch das ist nur ein Teil im Klangpuzzle, das sich hier zu einem beeindruckenden Bild zusammenfügt. Eine breite Bühnendarstellung liefert ein sehr ofenes Klangbild, das zusätzlich mit einer schönen Tiefenstafelung aufwartet. Drums beinden sich weit hinten im Raum, während Gitarre und Bass weiter vorne an den Seiten platziert sind, ergänzt durch den Gesang in der Front. Dabei wirkt das Ganze nicht schablonenhaft, sondern einfach sehr natürlich. Ungewöhnlich für die eher detailverliebten, kühlen AKMChips, spielt der Black Dragon ein wenig wärmer als erwartet, ohne dabei an Kontur zu verlieren. Eine schmale Gratwanderung, die der kompakte Wandler aber durchaus souverän beherrscht. Ein ähnliches Bild

bietet sich bei den Genrepräferenzen, denn der DAC legt sich hier nicht fest. Rock erklingt mit dem nötigen Punch im Bass, während Klassik mit enormer Weite und toller Dynamik überzeugt. Gleichzeitig proitieren Singer/Songwriter-Stücke von der klaren, natürlichen Stimmenwiedergabe. Hierbei muss man anerkennen, das der Black Dragon mit 1.600 Euro durchaus bezahlbar bleibt und dabei auch einigen teureren Wandlern klanglich überlegen ist. Die penible Konstruktion zahlt sich hier absolut aus und auch wenn das Bedienkonzept an Gerät und Fernbedienung gleichermaßen etwas gewöhnungsbedürftig ist, macht der Klang des DACs dieses kleine Manko mehr als wett. Allein schon des Erkenntnisgewinns bei 20 Jahre alten Alben wegen. Philipp Schneckenburger Audiobyte Black Dragon · Preis: · Vertrieb: · Telefon: · Internet:

· B x H x T: 240 x 90 x 300 mm · Eingänge: 1 x USB-B, 1 x HDMI (I²S), 1 x AES/EBU, 1 x S/PDIF koaxial, 1 x Toslink optisch · Unterstützte Abtastraten: USB und HDMI bis 384 kHz, 32 Bit und DSD bis DSD128, 5,6 MHz, 1 Bit AES/EBU und koaxial: bis 192 kHz, 24 Bit Toslink: bis 96 kHz, 24 Bit · Ausgänge: 1 x XLR Stereo, 1 x RCA Stereo, 1 x 6,3-mm-Kopfhörerausgang (vorne)

HiFi

Analoge und digitale Komponenten werden jeweils von einer eigenen Stromversorgung gespeist

um 1.600 Euro Tom Habke Audiovertrieb, Ahrensburg 04102 6076057 www.tomhabke.de

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„Der vollsymmetrische Aufbau des Black Dragon und die damit verbundene penible Arbeit der Entwickler macht sich absolut bezahlt. Audiobyte bietet hier einen hervorragend klingenden Wandler, dessen großes Talent nicht nur in der Technik, sondern auch im Klang liegt.“

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