Heed Audio Abacus

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Test: D/A-Wandler Heed Abacus

DAC

Rechenschieber Das Prinzip von Einsen und Nullen, die irgendwie Musik machen sollen, wirkt auf manchen immer noch befremdlich. Heed zeigt aber, dass man auch mit vermeintlich einfachen Mitteln komplexe Vorgänge angehen kann.

Peripherie: – Quellen: Audiodata Musikserver MS II Auralic Aries MacBook Pro, Audirvana – Verstärker: NAD C356 BEE AVM A30 – Lautsprecher: KLANG+TON „Nada“ – RCA-Kabel: Silent Wire Serie 12 – USB-Kabel: Axman Audio Axiom 3 – Lautsprecherkabel: Silent Wire Serie 12

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Gehörtes:

I

n einer Zeit, lange bevor jeder ein Smartphone mit Taschenrechner dabeihatte, und selbst bevor der Großteil der Menschen lesen und schreiben konnte, war es einigen Leuten trotzdem möglich, komplizierte mathematische Berechnungen anzustellen. Als Werkzeug benötigten sie dafür nur einige Holzperlen, die auf verschiedenen Stangen in einem Rahmen befestigt wurden. Das Abakus genannte Objekt wird auch heute noch von manchem verwendet und tut so schon über 4000 Jahre seinen Dienst als Rechenmaschine. Wesentlich weiter verbreitet sind aber heute natürlich computerisierte Lösungen, die die analogen Vorgänge in einem Bruchteil der Zeit vollziehen können. Auch im Audiobereich hat der digitale Umbruch viele analoge Lösungen bereits ersetzt, doch die Firma Heed möchte auch hier und heute am Geist des Abakus festhalten. So bekam der neue D/A-Wandler des Herstellers eben den Namen Abacus verliehen, denn genau bei dieser Gerätekategorie steht ein Rechenvorgang im Zentrum. Auch der Abacus ist ein komplexes Werkzeug, das auf den ersten Blick deutlich weniger kompliziert erscheint, als es eigentlich ist. Der halbformatige DAC kommt in einem äußerst soliden Vollmetallgehäuse unter, dessen Materialstärke die manch anderer

Wandler deutlich übertrift. Optisch an den Elexir-Vollverstärker angelehnt bietet die linke Seite der Frontplatte ein übersichtliches Tastenfeld, bei dem jeder Eingang des Wandlers mit einem eigenen Knopf versehen ist. Kein Durchschalten durch eine Liste, sondern klare Vorgänge, bei denen ein Druck auf die richtige Taste umgehend zum gewünschten Ergebnis führt. Dort wo beim Verstärker das Poti für die Lautstärke sitzt, bietet der Abacus ein rundes Display, das verschiedene Informationen anzeigen kann. Puristen wählen einfach die Nummer des gewünschten Anschlusses, während Technikfans und SamplingratenFanatiker auch den Eingang und die Abtastrate, wahlweise mit ergänzender Einheit anzeigen lassen. Somit ist alles Wichtige immer im Blick und der Abacus bietet alle Bedienelemente, die ein D/A-Wandler braucht. Eine gern gesehene Konzentration auf eben das Wesentliche. Bei den Anschlüssen hingegen zeigt sich Heed ein wenig generöser und bietet mit optisch, koaxial und BNC gleich drei verschiedene S/PDIF-Anschlussarten. Wichtig für die HiResQualitäten des Abacus ist jedoch primär der ebenfalls vorhandene USBB-Port. Ein weiterer Anschluss kann am dafür vorgesehenen Extension-Slot später nachgerüstet werden. Fertig gewandelt inden die analogen Signale

– North Mississippi Allstars Prayer for Peace (FLAC, 96 kHz, 24 Bit)

– Wohlstandskinder Baby, Blau! (ALAC, 44,1 kHz, 16 Bit)

– DSD- und DXD-Testdateien (DXD, 352,8 kHz, 24 Bit) (DSD64/ 128, 2,8/ 5,6 MHz, 1 Bit)

– Youn Sun Nah Lento (FLAC,96 kHz, 24 Bit)

– The Offspring Americana (TIDAL, 44,1 kHz, 16 Bit)

– Hoff Ensemble Quiet Winter Night (FLAC, 192 kHz, 24 Bit)

Außer für die Auswahl des Filters ist die Fernbedienung beim Abacus eigentlich nicht zwingend erforderlich

ihren Weg an einen passenden Verstärker über die beiden RCA-Buchsen. Im Innern des DAC geschieht dann die eigentliche Rechenkunst. Dabei trennt Heed die analogen und digitalen Baugruppen mit zwei verschiedenen, handbestückten Platinen voneinander, die von einem überdimensionierten Ringkerntransformator mit Energie versorgt werden. Herzstück und Rechenzentrum eines DACs ist stets der Gewählte Chip. Heed setzt hier mit dem AK4490 auf die 32-Bit-Serie des japanischen Halbleitergiganten AKM.

Der Extension-Slot erlaubt die nachträgliche Aufrüstung des D/A-Wandlers um einen zusätzlichen Eingang

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Test: D/A-Wandler Heed Abacus

Gerade hier zeigt sich ein enormer Unterschied zu einem echten Abakus, denn auf einem Bauteil von nur etwa einem Quadratzentimeter Fläche werden hier viele Tausende Rechenvorgänge pro Sekunde durchgeführt. Für PCM-Formate bietet der Abacus eine maximale Abtastrate von 384 kHz bei 32 Bit, also bis zu einer Rate von 24.567 Bit pro Sekunde, aus deren Informationen dann ein analoges Signal errechnet wird. Doch auch DSD-Kompatibilität bietet der Wandler sowohl in einfacher als auch in doppelter Rate mit bis zu 5,6 MHz. Der Abacus ist dabei sogar in der Lage, das Bitstreamformat nativ, also ohne Umrechnung in ein PCMSignal zu verarbeiten. Für beide Formatvarianten bietet der D/A-Wandler noch eine Zusatzfunktion, die nur mithilfe der Fernbedienung aktiviert werden kann. Der DAC lässt Nutzern nämlich die freie Wahl, welches Filter sie nutzen möchten. Für PCM stehen lineare und Minimum Phase Filter jeweils in einer Variante mit hartem oder weichen Roll-of zur Verfügung, während man bei DSD entscheiden darf, ob man die Verarbeitung per Delta-Sigma-Converter oder den direkten Weg nutzen möchte. Mit ein wenig gegeneinander hören, kann man aus den verschiedenen Optionen dann die jeweils persönlich ansprechendste Variante auswählen. Im Betrieb zeigt sich durch die Bank weg, wozu ein Rechengerät wie der Abacus auch heute noch gut sein kann. Er ist einer diesen D/A-Wandler, die es schafen, den Unterschied zwischen CD-Qualität und HiRes sofort erleb-

Digitale und analoge Baugruppen arbeiten im Abacus getrennt voneinander

bar zu machen. Material in 16 Bit entwickelt bereits eine gute Räumlichkeit und schaft es, an den richtigen Stellen den passenden Druck zu entwickeln. Mit dem Sprung auf 24-Bit-Dateien öfnet sich das Spiel allerdings nochmals merklich. Die Bühne erhält mehr Tiefe, das Spiel etwas mehr Kontur. Percussion-Instrumente trefen genau den Punkt und es entwickelt sich ein toller, energetischer Flow. Stimmen und Klaviere schweben sacht im Raum und die Detailausbeute steigt linear zur genutzten Abtastrate. Insgesamt präsentiert sich der Abacus vielleicht eher als Feingeist, zeigt teils eine leichte Zurückhaltung im Bass, überzeugt aber sowohl bei Klassik und Jazz, wie auch bei Rock und Pop. Trotz seines eher einfach gehaltenen Äußeren lassen sich mit dem Abacus

also sehr komplexe Vorgänge vollziehen, an deren Ende ein wunderbares Klangerlebnis steht. Ganz ohne Kopfrechnen wird hier aus Einsen und Nullen wieder Musik gemacht. Philipp Schneckenburger

Heed Abacus · Preis: · Vertrieb: · Telefon: · Internet: · B x H x T: · Eingänge:

220 x 88 x 318 mm 1 x USB-B, 1 x S/PDIF koaxial, 1 x S/PDIF BNC, 2 x Toslink optisch · Unterstützte Abtastraten: PCM Dateien: bis 384 kHz, 32 Bit DSD: bis DSD128, 5.6448 MHz, 1 Bit · Ausgänge: 1 x RCA Stereo

HiFi Gut ablesbar zeigt das elegante Display die nötigsten Informationen zum eintreffenden Signal an

um 1.100 Euro B & T HiFi Vertrieb, Erkrath 02104 175560 www.bt-vertrieb.de

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„Wenige Geräte machen die Unterschiede, die es bei digitalen Aufnahmen gibt, so deutlich wie der Heed Abacus. Mit der klanglichen Steigerung bei HiRes gegenüber CD-Qualität macht der DAC mehr als deutlich, dass modernes HiFi eben doch mehr ist als Einsen und Nullen.“

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