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Pressemitteilung +++ Sperrfrist: 19.4.2012, 20 Uhr +++ UKE-Studie:
Wie sich die Lebenszufriedenheit im Alter steigern lässt Spätestens wenn das Berufsleben hinter einem liegt, bleibt Zeit, das Alter zu genießen. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nun in einer Studie herausgefunden, welche Faktoren die emotionale Gesundheit im Alter beeinflussen und möglicherweise vor Altersdepressionen schützen können. Die Ergebnisse werden am 19. April 2012 in der renommierten Fachzeitschrift „Science“ [VOL.] und in „Science express“ erscheinen.
+++ Sperrfrist: 19.4.2012, 20 Uhr +++ Ein gelassener Umgang mit Chancen, die man im Laufe seines Lebens verpasst hat, spielt eine entscheidende Rolle für die Lebenszufriedenheit im Alter. Bislang war ungeklärt, ob es eine neurobiologische Grundlage dafür gibt, warum manche Menschen gelassen reagieren und somit zufriedener altern als andere. Eine Forschergruppe um Dr. Stefanie Brassen vom Institut für Systemische Neurowissenschaften am UKE ist dieser Frage jetzt in einer aktuellen Studie nachgegangen. In der Untersuchung spielten emotional gesunde junge und ältere Probanden sowie Patienten mit Altersdepression mehrere Durchgänge eines Glücksspiels. Bei diesem erhöht sich mit zunehmenden Risikoverhalten zwar der Gewinn, jedoch auch die Wahrscheinlichkeit des Verlierens. Mithilfe funktioneller Kernspintomographie konnten sie Aktivitätsveränderungen im Gehirn der Probanden während des Spiels messen.
Der Umgang mit verpassten Chancen als Schlüssel für gesundes Altern Entscheidend war, dass den Probanden nach einem Gewinndurchgang auch mitgeteilt wurde, wie viel mehr sie hätten gewinnen können, wenn sie in diesem Durchgang mehr riskiert hätten. Eine derartige experimentelle Manipulation löst bei jungen Probanden im Normalfall das Gefühl des Bedauerns und Ärgerns aus. Tatsächlich reagierten junge Probanden – aber auch ältere depressive Patienten – auf die verpasste Chance mit erhöhtem Risikoverhalten im nächsten Durchgang. Entsprechend war auf den Bildern des Kernspintomographen zu sehen, dass das neuronale Belohnungssystem (ventrales Striatum) so wenig aktiv war, als wenn sie verloren hätten. Gesunde ältere Menschen reagierten