Haus Maria

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WOHN- UND PFLEGEZENTRUM HAUS MARIA Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel



Liebe Leserin, lieber Leser!

Inhalt

Endlich ist es soweit! Die erste Information von Mitarbeitern des Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria für Mitarbeiter und für alle Interessierten ist fertig gestellt. Hinter uns liegt eine äußerst interessante, herausfordernde, aber auch intensive Zeit. Wir wollten zeigen, wie anspruchsvoll und attraktiv die Arbeit in der Pflege und Betreuung von Menschen sein kann. Ohne zu verschweigen, dass auch bei uns nicht immer alles perfekt ist. Wir wollen Ihnen unsere Qualitäten als Arbeitgeber und Dienstleister einmal in einer etwas anderen Form präsentieren. Wir möchten Menschen erreichen, die auf der Suche nach einem anspruchsvollen und qualitätsorientierten Arbeitgeber sind. Diese Informationsschrift soll aber auch dazu dienen, uns bei allen aktuellen Mitarbeitern zu bedanken. Sie leisten tagaus tagein einen wertvollen Dienst „am Menschen“. Dass es dabei auch manchmal zu Problemen und Interessenkonflikten kommt, ist absolut menschlich und auch davon soll berichtet werden. Seit 1972 gibt es nun das Haus Maria. Seitdem hat sich viel verändert. Der Ambulante Pflegedienst Haus Maria und die Tagespflege Haus Elisabeth sind hinzu gekommen. Seit der Zeit sind wir stetig gewachsen und haben unsere Leistungen und Angebote ausgebaut. Wir sind stolz, alle Pflege- und Betreuungsangebote aus einer Hand bieten zu können. Individuelle Pflegeberatung wird bei uns gelebt. Aktuell beschäftigen wir im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria rund 200 Mitarbeiter. Wirtschaftlich stehen wir auf sicheren Beinen, auch aufgrund der Vielfalt unserer Angebote. Dies alles ist zurückzuführen auf eine sehr gute Arbeit aller Beschäftigten. Nur wenn das Zusammenspiel aller funktioniert, ist man in der Lage gute Arbeit an unseren Bewohnern, Kunden und Patienten zu erbringen. Zur besseren Lesbarkeit des Berichtes wurde auf die Doppelbezeichnung in männlicher und weiblicher Schreibeweise verzichtet. Dies stellt keine Abwertung eines Geschlechtes dar. Wir danken allen dafür!

Welt der Regeln und Verträge

Ein besonderer Dank gilt Heike Hardes für die Gestaltung der Mitarbeiter-Information! Birgit Funke, Astrid Marx-Vehling, Ulrike Stukenberg und Petra Wessel

Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt? Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus? Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?

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Welt der Vorgesetzten und Kollegen Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden? Mit wem arbeite ich hier zusammen?

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Welt der Unterstützung und Förderung Welche Unterstützungsangebote gibt es? Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen? Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann? Was ist, wenn ich krank werde? Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten? Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?

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Welt der Bildung und Karriere Wie kann ich mich fort- und weiterbilden? Wird in der Einrichtung ausgebildet? Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung? Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

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Welt der Organisation und Ergebnisse Wie ist die Arbeit hier organisiert? Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen? Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert? Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

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„Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares Profil“ Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche, somit sind auch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das bedeutet, dass wir den Sendungsauftrag der Kirche umsetzen und uns im Sinn des Evangeliums den Menschen zuwenden wollen, die uns in unseren Einrichtungen anvertraut sind. Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer Weise Verantwortung in unseren Einrichtungen, daher erwarten wir von ihnen die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche oder zumindest zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Auch grundsätzlich erwarten wir bei unseren Mitarbeitern eine christliche Grundeinstellung. Die beinhaltet zumindest das Mittragen unserer Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinien und Zielen zum Ausdruck kommen. Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares Profil haben. Das erwarten die Menschen, die in unsere Häuser kommen. Das erwarten auch die meisten derer, die sich bei uns bewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das vertreten, was uns wichtig ist. Generaloberin Sr. Aloisia

Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte des Glaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch auf dem Weg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben. Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einem Konfessionslosen oder einem Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. In Leitungspositionen, wo unser Profil in der Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies allerdings ausgeschlossen. Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtung angesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten Ziele und Werte erwarten und einfordern. Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen mit über 3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem christlichen Gottesund Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere Einrichtungen aus und das wollen wir in unseren Einrichtungen zu leben versuchen. Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, die Teilnahme an Ordensfesten und –veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten unserer Ordensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma der Ordensgründerin teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eröffnen. Gerneraloberin Sr. Aloisia Höing

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„Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln“ „Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, gibt der Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Ludger Dabrock, zu verstehen. Im Interview gibt er darüber Auskunft, warum welche Tarife gelten und welche Möglichkeiten es gibt, besondere Leistungen zu honorieren. Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif? Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren Leitlinien und Zielen das christliche Gottes- und Menschenbild. Das soll sich auch in der Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe widerspiegeln. Pflegende beispielsweise gehören ohnehin nicht zu den Topverdienern, leisten aber einen ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr als 20 Prozent über dem Niveau mancher privater Träger. Die Spannbreite ist groß, der Wettbewerb hart. Aber im Rahmen des Möglichen wollen wir für eine faire Geschäftsführer Ludger Dabrock und angemessene Bezahlung sorgen. Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird? Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den Pflegesatzverhandlungen mit den Pflegekassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen. Darunter gibt es Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber den Kostenträgern darstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte Selbstkostendeckungsprinzip gilt auch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das bedeutet, dass die Lohnkosten einer Einrichtung im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen keine wesentliche Rolle mehr spielen. Das ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – aus ihrer Sicht – eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung erbringen, spielt hierbei keine wesentliche Rolle. Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus als die Erhöhung der Pflegesätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt. Deshalb ist die Bezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen, diesen finanziellen Aufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche Steuerung unserer Einrichtungen zu kompensieren – wozu die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum entscheidend beitragen. Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen Menschen zuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies eines der wichtigsten Arbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem Bereich haben unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient. Fortsetzung nächste Seite

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Fortsetzung des Interviews mit Geschätsführer Ludger Dabrock Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt? Wir müssen die Refinanzierung unserer Stellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also die Pflegekassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die Pflegekräfte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss sich in unserem Gehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und den Reinigungsbereich vor einigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS GmbH, überführt und damit den bis zu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtig war uns aber, dass die Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neu gegründeten Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter von SMMP. Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei den anderen haben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichst sozialverträglich umgestellt. Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben – wenn meist auch nicht in derselben Höhe – erhalten. Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wir aber feststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die Arbeitsplätze – insbesondere der in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter – nachhaltig wirtschaftlich abzusichern. Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren? Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den Pflegekräften ein kleiner Teil des Gehaltes abgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdiente Mitarbeiter am Ende des Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich ist es schwer, dafür geeignete Kriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent der jeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitere Erhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen des Tarifsystems die Möglichkeit haben müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderes Engagement durch Bonuszahlungen an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht diese Entwicklung in die richtige Richtung. Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch Gutscheine: etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in Zukunft so beibehalten. Uns ist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene finanzielle Vergütung für ein außergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie die Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen. Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche Gesicht von SMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was mit der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau – in der Normandie vor vielen Jahren begann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt. Das Interview mit Ludger Dabrock führte Ulrich Bock

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Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt? Das letzte Wort hat der Betriebsleiter

Bezahlung nach Tarif "Wir bezahlen nach AVR“, das sage ich immer, wenn es um die Frage nach der Bezahlung geht. Schließlich bieten wir als kirchlicher Arbeitgeber mit den so genannten Richtlinien für Arbeitsverträge, in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes (AVR) den Rahmen für den monatlichen Verdienst der Pflege- und Betreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte. Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was man gelernt hat, wo man eingesetzt wird und was zu den täglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird in eine so genannte Vergütungsgruppe einsortiert. Welche der Gruppen die richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss, nachgewiesenen Erfahrungen und möglichen Zusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilung macht einen ersten Vorschlag, nachdem die Mitarbeiter dort die Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben und von der Betriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der Bewerber vorgesehen ist. Das letzte Wort hat aber immer die jeweilige Betriebsleitung vor Ort.

Andrea Starkgraff steht gerne Rede und Antwort

Service wie im Hotel

Wichtig ist, was man tut Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel betreiben zwei Servicegesellschaften. Die Mitarbeiter dort sind für die sekundären Arbeitsbereiche (z.B. Verwaltung, Küche, Hauswirtschaft, ambulante Betreuung) und die tertiären Arbeitsbereiche (z.B. Fahrer Mobiler Menüservice, Haustechnik, Reinigung) zuständig. Die Gesellschaften sind zum einen die Gastronomische Dienstleitungs- und Servicegesellschaft mbH (GDS) sowie die Gesellschaft für Servicedienste mbH (GfS). Die Mitarbeiter der GDS arbeiten in der Küche und sorgen dafür, dass die Bewohner und Gäste ausgewogene und ansprechend angerichtete Mahlzeiten erhalten. Auch für das Geschirrspülen gibt es eine eigene Mannschaft. Hier richtet sich der Verdienst nach dem Tarif, der auch für Hotels und Gaststätten in Deutschland gilt. Für den Verdienst ist letztendlich ausschlaggebend, was ein Mitarbeiter gelernt hat und wo er eingesetzt wird. Über den konkreten Verdienst entscheidet am Ende immer die Geschäftsleitung der Servicegesellschaft.

Tobias Kuhoff kennt sich in der Küche aus

Bei den Beschäftigten der Servicedienste hängt der Verdienst davon ab, was er im Unternehmen tut. Wer Zimmer reinigt und dafür sorgt, dass das Haus insgesamt sauber ist, wird nach dem so genannten Reinigertarif vergütet. Wer als Betreuungsassistent, ambulante Pflege- oder Betreuungshilfskraft, Haustechniker oder Verwaltungsmitarbeiter bei der GfS angestellt wird, für den gibt es so genannte Allgemeine Arbeitsvertrags-Bedingungen. In diesem Tarifsystem schlägt zuerst die Personalabteilung anhand der Bewerbungsunterlagen eine Einstufung vor. Die endgültige Entscheidung trifft auch hier die Geschäftsführung der Servicegesellschaft.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

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Regeln für mehr Lohn Die Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt schließlich auch für uns alle. Deshalb ist die Frage nach der Lohnerhöhung auch sehr wichtig. In der Seniorenhilfe SMMP ist das klar geregelt. Es gelten Tarife und in denen sind die Regeln für Verhandlungen über mehr Lohn festgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb der AVR handeln das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einer "Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinander aus. Für die Mitarbeiter im Küchenbereich verhandeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander die Bezahlung aus, welche im Tarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern in der Gesellschaft für Servicedienste wird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft entschieden, wie viel Geld die Mitarbeiter mehr verdienen. In der Regel richtet sich diese Entscheidung nach den Ergebnissen der anderen Arbeitsbereiche. Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit dem jeweiligen Vorgesetzten ausgehandelt, sondern orientieren sich an den gültigen Tarifvereinbarungen. Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

Erfolgsbonus ist möglich Wer eine besondere Aufgabe übernimmt, sich im besonderen Maße für die Einrichtung engagiert oder in einen anderen Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung wechselt, kann mehr Geld verdienen. Dabei wird darauf geachtet, ob es sich um eine zeitlich begrenzte Aufgabe bzw. Leistung handelt, oder auf Dauer angelegt ist. Wer in der Hierarchie aufsteigt, der verdient natürlich mehr. Der jeweilige Tarif legt fest, wie viel das ist. Wer zeitlich begrenzt eine neue oder zusätzliche Aufgabe übernimmt, kann eine individuelle Zulage vereinbaren. Wie hoch diese ist, entscheiden letztendlich die Geschäftsfeldleitung und die Geschäftsführung. Diese hängt natürlich von der Höhe der Verantwortung ab, die von dem jeweiligen Mitarbeiter übernommen wird. Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

...was ist das überhaupt?

AVR Vertrag Die „Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes“ (AVR) sind das Regelwerk, nach dem hauptamtliche Mitarbeiter in den Einrichtungen beschäftigt und entlohnt werden. Die Richtlinien werden regelmäßig aktualisiert und den gesetzlichen Grundlagen angepasst.

Fragen rund ums Gehalt Helena Schleiden Ressort Personal Zentrale Verwaltung SMMP Bereich Seniorenhilfe und Katholische Kliniken Lahn

Helena Schleiden in der Zentralverwaltung

Kuhstr. 25

Tipp: http://www.caritas.de/buchtipps/

45701 Herten

richtlinienfuerarbeitsvertraegeindeneinr

Fon: 0209 3615 380-23 Fax: 0209 6191-655 E-Mail: h.schleiden@smmp.de

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Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus? Zum Auftanken in die Berge Der Tod von Bewohnern fordert mich immer wieder stark. Abschied nehmen und loslassen, das geht nicht auf Knopfdruck. Ich trage dies schon eine Weile mit mir herum. Manchmal nehmen die körperlichen und geistigen Fähigkeiten eines Bewohners so rapide ab, dass mich dies erschreckt. Da reicht mir nicht der Nachhauseweg, um auf andere Gedanken zu kommen.

Christiana Wittig genießt den Ausblick

Ich habe mit meiner Pflegedienstleitung Petra Wessel vereinbart, dass ich im Frühjahr und im Herbst Zeit zum Auftanken bekomme. Ich erweitere meinen Urlaub um jeweils zwei Wochen.

Ich nutze diese freie Zeit, um meinen Kopf frei zu bekommen. Meist ist dies mit einem Ortswechsel verbunden. Ich reise mit meinem Mann in die Berge oder mache einen Wellness-Urlaub. Christiana Wittig, examinierte Altenpflegerin, Wohnbereich 1 Endlich unbefristet arbeiten

"Ich bin total happy" 2004 habe ich beim Ambulanten Dienst als Fahrerin des Mobilen Menü-Service und Hauswirtschaftshelferin angefangen. Heute bin ich feste Mitarbeiterin im Haus Maria mit einem unbefristeten Dienstvertrag – Ich bin total happy! Angefangen habe ich beim Ambulanten Dienst. Nach zwei Jahren hat mich Karin Gerdes dann "abgeworben". Sie ist Wohnbereichsleiterin bei uns und suchte eine Krankheitsvertretung. Jetzt bin ich schon über fünf Jahre dort – immer wieder bin ich eingesprungen. Mal war es eine Schwangerschaftsvertretung, dann wieder eine längerfristige Krankheitsvertretung. Karin Gerdes hat sich sehr für mich eingesetzt. Ich hatte Glück, es passte immer so, dass ich nicht zum Arbeitsamt gehen musste. Ich bekam jedes Mal befristete Arbeitsverträge. Es war einerseits schön, immer wieder gefragt zu werden. Andererseits hatte ich ständig die Gedanken im Hinterkopf, dass es irgendwann vorbei ist – dass irgendwann alle an Bord sind – ich nicht mehr gebraucht werde – mich woanders bewerben muss – doch zum Arbeitsamt gehen muss.

Conny Ruhose

Doch damit ist jetzt Schluss! Seit Anfang letzten Jahres hat sich mein Einsatz gelohnt – seitdem habe ich den festen und vor allem unbefristeten Vertrag in der Tasche und bin total glücklich. Conny Ruhose, Pflegehelferin, Wohnbereich 3

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Mit Opa in die Betreuung

Beruflich durchgestartet! Nach einem Krankenhausaufenthalt konnte mein Opa nicht mehr zurück in seine Wohnung. Die ersten Wochen im Heim fielen ihm schwer. Die eigene Wohnung von einem Tag auf den anderen aufzugeben, das ging nicht auf Knopfdruck. Ich habe ihn so oft es ging besucht und Spaziergänge mit ihm unternommen. Die Zeit mit meinem Opa hat mir viel gegeben. Ich habe gemerkt, dass mir die Betreuung älterer Menschen liegt und viel Freude macht. Bis dahin arbeitete ich stundenweise als Pflegeassistentin im Wohnbereich für Menschen mit Demenz. Nach der guten Erfahrung mit meinem Opa wollte ich unbedingt von der Pflege in Lilly Luis und Christiane Gebauer bringen die Schuhe zum Glänzen die Betreuung wechseln. Es war schön zu sehen, wie er noch einmal auflebte. Ich habe deshalb neben meinem Beruf eine Ausbildung als Betreuungsassistentin begonnen. In der Zeit habe ich nur am Wochenende gearbeitet. Das passte den Kollegen gut und ich hatte das Geld, um die Weiterbildung zu bezahlen. Kurz nach dem erfolgreichen Abschluss wurde eine halbe Stelle in der Betreuung frei. Unsere Pflegedienstleiterin Petra Wessel hat sofort an mich gedacht und ist auf mich zugekommen. Ich war begeistert. Mittlerweile habe ich eine Dreiviertel-Stelle. Vor Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich beruflich einmal so durchstarten kann. Christiane Gebauer, Betreuungsassistentin, Wohnbereich 3

Wie lange ist die Laufzeit meiner Arbeitsverträge?

Arbeitsverträge befristet Seit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristete Arbeitsverträge geschlossen. Möglichst in Teilzeitbeschäftigung. Natürlich sind wir an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen streben wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne an. Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und Dienste wirtschaftlich abzusichern. Gleichzeitig haben sowohl die Mitarbeiter, als auch die Einrichtungen ausreichend Zeit zu prüfen, ob es miteinander klappt. Im Regelfall werden Verträge nach zwei Jahren entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung der Aufgaben oder wirtschaftliche Probleme in der Einrichtung gibt.

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Aufgaben umfassend vermitteln

Für den täglichen Bedarf gemacht In den letzten Jahren sind für alle Beschäftigten so genannte Aufgabenbeschreibungen erarbeitet worden. Weil diese Beschreibungen für den täglichen Bedarf gedacht und gemacht sind, werden sie in regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert. Verantwortlich dafür ist die Geschäftsfeldleitung. Jeder neue Mitarbeiter erhält nach seiner Einstellung seine ganz persönliche Aufgabenbeschreibung. Diese wird von dem jeweiligen Disziplinarvorgesetzten und vom Mitarbeiter unterschrieben. Ein Exemplar erhält der Mitarbeiter, das zweite Exemplar wird in der Personalakte archiviert. Neben der Aufgabenbeschreibung existiert ein Einarbeitungskonzept. Hier sind neben der zeitlichen Abfolge auch die einzelnen Aufgaben aufgelistet, die mit einer bestimmten Qualifikation und Funktion einhergehen. Auch hier ist ersichtlich, für welche Aufgaben der jeweilige Mitarbeiter zuständig ist. Einmal im Jahr führt der Dienstvorgesetzte mit jedem Mitarbeiter ein Mitarbeiterjahresgespräch. Auch hier werden die einzelnen Aufgaben sowie Erfolge und Misserfolge, Perspektiven, Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Ziele besprochen. Das Vier-Augen-Gespräch ist streng vertraulich. Das Protokoll wird bei der jeweiligen Leitung unter Verschluss gehalten. Der Mitarbeiter erhält eine Kopie für seine Unterlagen.

Aufgabenbeschreibung … ist wie folgt gegliedert: Stellenbezeichnung Einrichtung Stelleninhaber Direkter Vorgesetzter Nachgeordnete Mitarbeiter Aufgabeninhaber vertritt Aufgabeninhaber wird vertreten durch Leitgedanken und Zielsetzungen (allgemein) Zielsetzung der Stelle Aufgaben: Kundenbezogene Aufgaben, Mitarbeiterbezogene Aufgaben, Betriebsbezogene Aufgaben Befugnisse (inklusive Unterschriftsbefugnis) Kommunikation/Kontaktpflege Fachliche Qualifikation Persönliche Eignung (Gemäß der § 12 Wohn- und Teilhabegesetzt NRW (WTG) dürfen keine Ausschlussgründe vorliegen) Persönlich-charakterliche Grundfähigkeiten Leistungs-, Tätigkeits- und aufgabengerichtete Grundfähigkeiten Verantwortungs- und Kompetenzbereich Unterschrift durch Mitarbeiter und Vorgesetzten

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Mit dem Infusionsständer in den Unterricht

Prüfung bestanden! Die Kursteilnehmer haben ganz schön komisch geguckt, als ich mit dem Infusionsständer im Unterricht erschien. Aber mir war schon wichtig, dass ich trotz Krankenhausaufenthalt so wenig wie möglich verpasse. Ich bin eine von vier Pflegehelferinnen des Ambulanten Pflegedienstes, die diese Weiterbildung im Bildungswerk besucht haben. Wir haben gemeinsam nach Dienstschluss die Schulbank gedrückt. Drei Monate hieß es für uns am Wochenende: Lernen statt Party! Mit bestandener Prüfung erweitert sich unser Aufgabengebiet. Ab jetzt dürfen wir beispielsweise auch Medikamente geben, Spritzen setzen, Kompressionsstrümpfe anziehen und bestimmte Marion Büker, Ilse Müller, Petra Merschmann Verbände anlegen. Obwohl wir alle alte Hasen sind, die zum Teil und Angelika Förster haben es geschafft schon mehr als 15 Jahre in der Pflege arbeiten, durften wir das bislang alles nicht machen. Auch wenn wir gewollt hätten, konnten wir die Fachkräfte nicht unterstützen. Das ändert sich jetzt. Wir tragen dazu bei, dass für unsere Pflegedienstleitung die Tourenplanung einfacher geworden ist und die Fachkräfte entlastet werden. Wir sind ganz schön stolz auf uns. Angelika Förster, Pflegeassistentin, Ambulanter Pflegedienst

Das Bildungswerk SMMP macht´s möglich... Behandlungspflege für Pflegehelfer (Leistungsgruppe 1 und 2) Umfasst 160 Stunden (Inklusive schriftlicher, mündlich und praktischer Prüfung) Inhalte Blutdruckkontrolle und Blutzuckerkontrolle Medikamente verabreichen (Arzneimittellehre) Injektionen (Subkutaninjektionen) Umgang mit Kompressionsstrümpfen Versorgung vom Dekubitus bis Grad 2 Versorgung eines Suprapubischen Katheters (SPK) Umgang mit einer PEG-Sonde Verabreichen von Augentropfen und Augensalbe Verabreichen von Klistier Inhalationen Medizinische Einreibungen, dermatologische Bäder, Kältetherapie

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Fesseln macht keinen Sinn

Rückkehr in den erlernten Beruf Jenny Wegener war Mitarbeiterin im Wohnbereich 1. Ich habe Ihre Zuverlässigkeit und Umsichtigkeit sehr geschätzt. Sie passte gut ins Team. Neben ihrer Tätigkeit in unserem Haus hat Jenny Wegener stundenweise im Kindergarten gearbeitet. Erzieherin ist ihr erlernter Beruf. Ende 2010 bekam sie vom Kindergarten ein Stellenangebot. Eine Erzieherin war schwanger und sofort aus dem Dienst genommen worden. Das kam für mich schon sehr überraschend, als Jenny mir sagte, sie wolle kurzfristig wechseln. Der Dienstplan für den Januar stand und zusätzlich wollte sich der Grippevirus im Haus nicht verabschieden. Ich war hin und her gerissen. Einerseits wollte ich Jenny die Rückkehr in ihren Beruf ermöglichen, aber das Team, das durch die Krankheitswelle schon belastet war, nicht noch mehr strapazieren. Ich habe mit den Mitarbeitern im Wohnbereich 1 gesprochen. Die Kollegen waren bereit, den Dienst von Jenny Wegener zu übernehmen. So stand dem kurzfristigen Ausscheiden von ihr nichts mehr im Weg. Mitarbeiter an sich zu fesseln, das macht für mich keinen Sinn. Wir suchen immer nach individuelle Lösungen. Kündigungsfristen nutzen nichts, wenn ein Mitarbeiter innerlich schon nicht mehr da ist. Dies ist aus meiner Sicht eine gute Grundlage für eine faire und offene Zusammenarbeit. Petra Wessel, Pflegedienstleitung

Auch Kündigungen fair gestalten

"Manchmal ist es besser wenn man sich trennt." Wie gehen Sie vor, wenn ein Mitarbeiter kündigt? Astrid Marx-Vehling: Natürlich gelten bei uns die bekannten tariflichen Regelungen zum Umgang mit Kündigungen und die entsprechenden Fristen. Und natürlich sehen wir es nicht gerne, wenn uns gute Mitarbeiter verlassen wollen. Wir suchen dann gemeinsam einen individuellen Weg jenseits der Kündigungsfristen, wenn der Mitarbeiter dies wünscht. Wie oft kommt es denn vor, dass einem Mitarbeiter gekündigt wird? Astrid Marx-Vehling: In den letzten zwei Jahren gab es zwei Kündigungen von Mitarbeitern in der Probezeit. Aus welchem Grund? Astrid Marx-Vehling: In der Regel sind dies fachliche Gründe. In einem Fall hielt sich die neue Mitarbeiterin nicht an die Schweigepflicht. Auch im Team verhielt sie sich nicht kollegial. Wenn man feststellt, dass keine gemeinsame Basis da ist, dann ist es für alle Beteiligten besser, wenn man sich möglichst schnell wieder trennt. Grundsätzlich ist die Kündigung eines Mitarbeiters jedoch das letzte Mittel. Wir versuchen erst immer über ein Gespräch eine Verhaltensänderung zu erreichen. Das Interview führte Monika Büker, Assistentin der Heimleitung

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Interview mit Andrea Starkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge

Da müssen wir genauer hinschauen. Frau Starkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allen Fachkräften eine unbefristete Beschäftigung anbieten. Wie kommen Sie auf diese Idee? AS: Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass die Befristung auf zwei Jahre zu großer Verunsicherung führt. Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir die meisten Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir das auch gleich sein lassen. Was würde sich dadurch ändern? AS: In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der Geschäftsfeldleitung Andrea Starkfraff Mitarbeiter die Probezeit von sechs Monaten besser genutzt werden. Hier würden wir genauer hinsehen und nachvollziehbare Kriterien zur Beurteilung entwickeln. Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten als bisher. Da fangen wir aber nicht bei null an. Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme? AS: Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich möchten wir ein attraktiver Arbeitgeber sein. Wir möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für offene Stellen bekommen. Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche Risiko der Einrichtungen? AS: Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen und Dienste werden wir an den Flexiblen Arbeitsverträgen festhalten. Dies bedeutet, dass 25% der Wochenarbeitszeit als flexibler Anteil gestaltet werden, so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung oder Anzahl der Patienten flexibel verteilt werden können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die Mindeststunden festgelegt, auf die sich der jeweilige Mitarbeiter verlassen kann, als auch die maximal zu leistenden Stunden, die je nach Arbeitsanfall abrufbar sind. Bezahlt werden am Ende die tatsächlich geleisteten Stunden. Das Interview mit Andrea Starkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)

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Wie sind meine Dienstzeiten geregelt? Auch ohne Angst "Nein" sagen

Kurzfristiges Einspringen ist geregelt Wie ist kurzfristiges Einspringen hier geregelt? Es wird immer darauf geachtet, dass nur die Mitarbeiter einspringen, die dazu bereit sind, etwas länger oder mehr zu arbeiten. Natürlich ist dies bei mehreren Krankheitsausfällen nicht immer möglich. Aber generell gilt: "Frei bleibt frei“. Wie reagieren die Mitarbeiter auf solch einen Anruf? (Lächelt) Wenn Sie meine Stimme hören… Nein, im Ernst. Manche haben Probleme damit, "Nein" zu sagen, oder fühlen sich unter Druck gesetzt, immer präsent sein zu müssen. Aber nachdem wir das im Teamgespräch einmal angesprochen haben, ist es jetzt bei allen Mitarbeitern klar. Hier kann jeder auch mal ohne schlechtes Gewissen "Nein" sagen – und das klappt auch ganz gut! Es soll ja für keinen zum Konflikt oder einer Belastungssituation kommen. Deshalb lieber einmal früher die Reißleine ziehen. Sind die Mitarbeiter damit zufrieden?

Wohnbereichsleitung Karin Gerdes

Bisher gab es keine größeren Beanstandungen mit der Regelung und ein ausgefallener Dienst konnte immer ersetzt werden. Dieses Interview mit Karin Gerdes führte Monika Büker.

Dienstzeiten im Ambulanten Pflegedienst Haus Maria Frühdienst:

ca. 6:00 – 10:30 Uhr

Mittagsdienst: ca. 11:00 – 13:00 Uhr Spätdienst:

ca. 16:30 – 20:00 Uhr

Teildienste:

(Früh - Mittag oder Früh - Spät)

Bereitschaftsdienst nach Plan ca.einmal monatlich

Dienstzeiten Haus Maria Frühdienst:

6:30 - 13:00 Uhr

Spätdienst:

14:15 - 20:15 Uhr

Nachtdienst: 20:30 - 6:00 Uhr Zwischendienste nach Absprache

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"Wenn alle Stricke reißen"

Fehler, die einfach nerven... Ich beschäftige mich mit der Frage, wie sich meine Kollegen fühlen, wenn mal wieder ein Anruf mit Folgen kommt. Eins ist mir klar: Es betrifft alle Kollegen. Ob Betreuungskräfte, Fahrer im Mobilen Menüservice oder auch die Kollegen der Pflege und Hauswirtschaft. Niemand ist sicher vor dem Klingeln des Telefons und der Frage, die dann doch meist die gleiche ist: „Kannst du einspringen?" In der Folge bedeutet das, dass Arbeit wartet und zwar spontan, kurzfristig und oft ungelegen. Kurz habe ich überlegt, dann habe ich mich direkt an meine Kolleginnen gewandt. Ich arbeite im Ambulanten Pflegedienst Haus Maria und möchte den Lesern gern einen Einblick in unser Team geben. Vormittags 10.40 Uhr im Büro des Ambulanten Pflegedienstes Haus Maria. Die Kolleginnen sind von der Frühtour zurück. Um spontane Antworten zu bekommen, was ich in diesem Fall für interessant erachte, werfe ich die Frage mitten in den Raum. Wann muss ich damit rechnen, kurzfristig einzuspringen und welche Gedanken verbindet ihr damit?

Heike Hardes bei einem Anruf mit Folgen

Spontane Frage, spontane Antwort! Da hatte ich es: ein Sprudelbad aus Wörtern flog mir entgegen. „Wenn alle Stricke reißen, denke ich, ist jeder bereit einzuspringen. Das bringt das Berufsbild mit sich, schließlich muss jeder versorgt sein“, sagt Marie Luise Weichert-Strahtmann. „Habe ich einen Termin, sage ich auch "Nein", wobei das auch nicht jedem leicht fällt“, wirft Anette Averhage ein. "Ob, wann und wie oft man einspringt ist eine Frage des Teams“, ergänzt Petra Franzsander. Schnell wird mir klar, dass ich ein Thema angerissen habe, was viel Emotionen und ganz viele neue Fragen aufwirft. Interessant finde ich die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen Arbeitsgebiete. "Ärgerlich ist es dann, wenn ich einspringen muss, weil die Touren fehlgeplant wurden. Das sind Fehler, die passieren, aber nervig sind“ erzählt mir Beate Löhers aus dem Mobilen Menüservice. "Handelt es sich um einen Krankheitsfall, finde ich es nicht so schlimm und springe bereitwillig ein.“ Bei all den Aussagen und dem spontanen Informationsfluss in meine Richtung bleibt mir noch eine Frage: Kommt ein "Dankeschön", wenn man kurzfristig eingesprungen ist? „Ein `Dankeschön` kommt, aber oft zu einem späteren Zeitpunkt“, verrät mir Angelika Förster, eine Kollegin aus der Pflege, „… aber das ist ok, ich weiß, dass jeder dankbar ist, wenn man aushilft". Wie ich aus Erfahrung weiß, ist das Geben und Nehmen in jedem Team sehr wichtig, und nur so kann es funktionieren. Die Befragung meiner Kollegen hat meine Erkenntnis bestärkt. Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst Haus Maria

Mobile Datenerfassung im Ambulanten Dienst Die Tourenplanung wird durch Mobile Geräte zur Datenerfassung unterstützt. Hierbei handelt es sich um Handys, die mit einem speziellen Programm bestückt sind. Genutzt werden sie bei jeder Tour. Jeder Mitarbeiter hat während der Arbeitszeit ein Gerät, das nach der Tour ausgelesen wird. Dieses System hat den Sinn, Arbeitszeiten besser organisieren zu können und Zeitressourcen zu erfassen.

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Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden? Zum Einstieg gab es die Pflegeversicherung

"Wenn mir mal die Pferde durchgehen..." Eigentlich habe ich mich anfangs nur um eine Halbtagsstelle im Sekretariat beworben. Obwohl das nicht mein Ding zu sein schien: Sekretärin!? Aber nach meinem Erziehungsurlaub konnte ich bei meinem alten Arbeitgeber nur als Vollzeitkraft wieder einsteigen. Mein Sohn war zu dieser Zeit erst zwei. Mir war es einerseits wichtig wieder arbeiten zu gehen, aber auch für Moritz da zu sein. Die Stelle als Sekretärin war ideal. Nur 25 Stunden in der Woche arbeiten. Das hat damals genau gepasst! Als man mir im Vorstellungsgespräch dann unerwartet eine Stelle in der Heimverwaltung angeboten hat, war das Glück vollkommen. Ich habe sofort zugesagt. Beim Einstieg hat mir Schwester Maria Wensing unheimlich geholfen. Das war allerdings auch nötig, denn viel Zeit zum Einarbeiten gab es nicht. Die Pflegeversicherung stand vor der Tür und damit viele Veränderungen auch in der Verwaltung. Kurz nach der Geburt meiner Tochter Paulin hat man mich gefragt, ob ich als Assistentin der Heimleitung arbeiten möchte. Jetzt sollte ich nicht nur Angehörige beraten, sondern war auch für die Finanzen im Haus zuständig. Doch das war noch längst nicht das Ende der beruflichen Veränderungen.

Heimleitung Astrid Marx-Vehling

Seit Januar 2012 leite ich zusammen mit Petra Wessel das Haus Maria. Weiter aufsteigen kann ich in diesem Haus jetzt nicht mehr und ehrlich gesagt, ist es jetzt auch mal genug. Manchmal reibe ich mir verwundert die Augen, wenn ich zurückblicke. Es ist alles so schnell gegangen. Die Entscheidung, diese Aufgabe zu übernehmen, hat mich schon manch schlaflose Nacht gekostet. In meiner Familie musste einiges umorganisiert werden. Das war nicht ganz so einfach und hat mich zwischendurch auch immer zweifeln lassen. Mittlerweile haben wir einen Weg gefunden. Da bin ich meiner Familie wirklich dankbar, besonders meinem Mann Egbert, der bei einem stressigen Job bei der Betreuung unserer Tochter Paulin einspringt. Entscheidend für meine Zusage war die wirklich schöne und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Ich schätze besonders die ruhige Art von Petra Wessel und Monika Büker. Beide geben mir immer ehrliche Rückmeldungen und holen mich wieder runter, wenn mir mal die Pferde durchgegangen sind. Astrid Marx-Vehling, Heimleitung

Führungsleitsätze Bei uns sollen die Führungskräfte so führen, dass Mitarbeiter gerne und gut arbeiten. Die Mitarbeiter werden begleitet und bekommen so die nötige Handlungssicherheit. Mitarbeiter zu gewinnen und sie dann langfristig zu binden, ist für jede Seniorenhilfeeinrichtung eine Zukunftsfrage. Neben den Leitlinien und Zielen für alle Menschen, die im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria leben und arbeiten, haben wir auch Führungsleitsätze entwickelt. Sie sollen Wegweiser für Führungskräfte im Umgang mit den Mitarbeitern sein. Führung wird dabei als Dienstleistung für unsere Kunden, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Interessenspartner sowie zur Weiterentwicklung unserer Einrichtungen und Dienste verstanden. Unsere Kunden sind Bewohner, Patienten, Gäste sowie deren Angehörige.

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Einmal Schulbank und zurück, bitte

"Frau der ersten Stunde" Das hätte ich nie gedacht, dass ich als Krankenschwester einmal einen ambulanten Dienst leiten würde. Doch dann kam alles anders. Nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete ich 13 Jahre im Krankenhaus Geseke. Aus familiären Gründen ging ich weitere sechs Jahre in den Nachtdienst. Anfang 1996 gründete die Seniorenhilfe SMMP in Geseke den Ambulanten Pflegedienst. Ich wurde gemeinsam mit vier Kolleginnen eine „Frau der ersten Stunde“. Schon zu Beginn war mir klar, dass mir die häusliche Pflege sehr liegt. Nicht nur alte Menschen, auch Kinder und junge Erwachsene werden versorgt. Jahrelang war ich Vertreterin unserer Leitung. Da der Dienst immer mehr Schüler und Praktikanten bekam, machte ich eine Weiterbildung zur Mentorin. Außerdem habe ich mich mehrere Jahre um den Kreis der pflegenden Angehörigen gekümmert. 2006 war für mich ein entscheidendes und vielversprechendes Jahr. Kurzfristig sollte ich die Leitung komplett übernehmen. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich dazu durchringen konnte, denn eins war mir klar: Leitung bedeutet nicht nur eine ganze Stelle zu besetzen, sondern die dafür nötige Ausbildung als Pflegedienstleitung würde mir auch noch bevorstehen. Nach ein paar schlaflosen Nächten war die Entscheidung gefallen. Birgit Funke, ambulant vom ersten Tag an

Im April 2007 saß ich schon auf der Schulbank. Das ging dann über ein Jahr so. Am Ende hatte ich es geschafft. Aber was war das für eine Zeit? Oft saß ich donnerstagabends in der Schule und grübelte über den Dienst – und den Tourenplan für das kommende Wochenende nach. Es gab sehr viele Dinge, die ich trotz meiner Fortbildung so „nebenbei“ zu erledigen hatte. Ganz davon abgesehen, musste ich das Lernen wieder lernen, was auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Mein Team hat mich damals ganz toll unterstützt. Auch Willi Weeke vom Ambulanten Dienst in Herten hat mir unheimlich geholfen. Eine große Hürde war der Umgang mit dem Computer. Schließlich hatte ich den 50. Geburtstag schon gefeiert. Dann, schlussendlich war es geschafft! Zuhause bin ich allen um den Hals gefallen. Ohne meine Familie hätte ich es nie geschafft. Was die alles ausgehalten haben! Da kann ich gar nicht oft genug „Danke“ sagen. Heute bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein. Es macht einfach riesig Spaß und jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Birgit Funke, Pflegedienstleitung, Ambulanter Pflegedienst

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„Ich bin nicht harmoniesüchtig“

Silberhochzeit in Sicht In zwei Jahren feiere ich Silberhochzeit mit dem Haus Maria. Vor 23 Jahren startete ich als Jahrespraktikantin. Ich war nach der Schule noch etwas unentschlossen. Das Praktikum sollte mich in meiner Berufsentscheidung sicherer machen. Schließlich ist die Pflege und Betreuung von älteren Menschen nicht immer vergleichbar mit Oma und Opa daheim. Schon nach einigen Praktikumswochen war mir klar: Das ist mein Ding. Ich bewarb mich um einen Ausbildungsplatz und wurde auch genommen. Im ersten Ausbildungsjahr wurde keine Vergütung gezahlt. Das war damals so üblich. Heute undenkbar. Das Examen war für mich keine große Hürde. Also habe ich mich entschieden, weiter zu lernen. Parallel zum Beruf habe ich mich zur Wohnbereichsleiterin fortgebildet.

Für Ulrike Stukenberg ist zusammenarbeit im Team wichtig

Meine erste Leitungstelle wurde mir sofort nach dem Abschluss angeboten und ich habe zugeschlagen. Den Bereich für demenziell erkrankte Bewohner habe ich sechs Jahre geleitet und das mit Leib und Seele. Unser Team war einfach perfekt. Ich konnte mich auf alle Kollegen verlassen. Wir haben alle an einem Strick gezogen. Doch dann war meine Familie dran. Meine Töchter Katharina und Marie waren sechs Jahre mein Mittelpunkt. Den Kontakt zum Haus Maria habe ich weiterhin aufrecht erhalten. Allerdings nur stundenweise, so wie es meine Familiensituation erlaubte. Mit Einschulung meiner Tochter Marie bot mir unsere Pflegedienstleitung Petra Wessel eine halbe Stelle an. Das ließ sich für mich gut familiär organisieren. Seit August 2009 leite ich die Tagespflege. Durch einige Leitungswechsel war im Team Unruhe aufgekommen. Der Zusammenhalt schien nicht mehr zu funktionieren. Ich bin nicht harmoniesüchtig, aber eine gute Atmosphäre ist für mich wichtig. Ich habe die Sorgen der Kolleginnen ernst genommen, mir als Leitung keine Sonderrechte eingeräumt. Wir haben schnell eine gute Basis der Zusammenarbeit gefunden. Heute sind wir ein gutes Team. Ich glaube, ein bisschen harmoniesüchtig bin ich doch. Ulrike Stukenberg, Leitung Tagespflege Haus Elisabeth

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Stationär vor ambulant!

Nebenbei auf der Schulbank Mein Anerkennungsjahr habe ich in einem ambulanten Pflegedienst gemacht und auch gleich weitere sieben Jahre drangehängt. Ich wurde sehr häufig zu Teildiensten eingeteilt. Damals war das noch ganz normal. Das war nach einer gewissen Zeit für mich einfach nicht mehr zu schaffen. Berufsbegleitend habe ich nämlich noch die Schulbank gedrückt. Pflegedienstleitung war mein Ziel. Die ausgeschriebene Stelle als Wohnbereichsleiterin und stellvertretende Pflegedienstleitung im Haus Maria kam für mich vor zehn Jahren wie gerufen. Das war meine Chance. Endlich raus aus dem Teildienst. Ein Wechsel in den stationären Bereich war zwar damals nicht mein größter Wunsch, aber beworben habe ich mich trotzdem. Im Vorstellungsgespräch habe ich dann überzeugt. Das große Fortbildungsangebot der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel hat mich die letzten Zweifel vergessen lassen. Raus aus der ambulanten und rein in die stationäre Pflege. 2003 wurde meine Tochter Paulina geboren. Für viele Frauen ändert sich dann beruflich einiges. Ich habe auch kurz überlegt, aber wirtschaftlich war es mir wichtig, auf soliden Beinen zu stehen. Petra Wessel "Beruf und Familie geht doch"

Mein Mann Ralf war gerade mit seiner Ausbildung zum Mediengestalter fertig und hatte noch keine feste Anstellung. Er ist dann zuhause geblieben und hat sich um Paulina gekümmert. Mittlerweile hat er sich selbständig gemacht und arbeitet von Zuhause aus. Das lief insgesamt so gut, dass ich zu meiner Vollzeitstelle ein Fernstudium im Bereich Pflegemanagement gestartet habe. 2005 habe ich die Gesamtverantwortung in Punkto Pflege im Haus Maria übernommen. Das war, als Schwester Ludgera in den Ruhestand verabschiedet wurde. Das Fernstudium habe ich 2012 abgeschlossen. Endlich! Jetzt ist auch mal Zeit für mich und meine Familie. Petra Wessel, Pflegedienstleitung Haus Maria

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Mit wem arbeite ich hier zusammen? "Stress pur" in der Verwaltung

Zu Gast im Blätterwald Im Büro der Bewohnerverwaltung traf ich heute auf die charmante Verwaltungsangestellte Ilona Pritzel. Sie sitzt inmitten eines Blätterwaldes und berichtet, dass am Monatsanfang die Arbeit „Stress pur“ sei. „Die Abrechnungen müssen alle bis zum 10. des Folgemonats fertig sein. Trotz der ganzen Hektik nimmt sie sich Zeit für ein Gespräch. Seit mittlerweile 16 Jahren im Büro tätig, davon erst seit Mai 2012 im Haus Maria, bringt sie kaum etwas aus der Ruhe. Sie ist verantwortlich für die Eingabe der Stammdaten neuer Bewohner, die Anträge auf Kostenübernahme bei Sozialämtern und Pflegekassen, das Erstellen von Statistiken und alles, was zwischendurch noch so anfällt. "Zur Monatsmitte hin wird es dann ruhiger und etwas entspannter“, so Ilona Pritzel. Der Zeitdruck und die Hektik besonders nach dem Wochenende, eben diese klassischen Montage, sind das Einzige, was sie an ihrer Tätigkeit etwas stört. Sie arbeitet sehr gern mit den Kollegen und freut sich über Gespräche mit Bewohnern und Angehörigen. Sie erzählt von einer netten Begebenheit mit einem Menükunden und schmunzelt dabei: „Herr Müller kommt von Dienstag Ilona Pritzel bis Donnerstag in die Tagespflege. Er fühlt sich dort sehr wohl. Zuhause ist er viel allein. An den anderen Tagen bekommt er Essen auf Rädern. Am Montag brachte der Fahrer das Mittagessen. Allerdings hatte Herr Müller heute absolut keine Lust allein zu Hause zu essen. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, in Gesellschaft zu speisen. Er wollte mitsamt seinem Menü in die Tagespflege. Nach kurzer Diskussion mit dem Fahrer wurde Herr Müller mit seinem Mittagessen ins Auto verfrachtet. Der Kunde ist König. Wie gewünscht, nächster Halt „Tagespflege“. Großes "Hallo" in der Gruppe, Herr Müller ist dort bekannt und beliebt. Wir verständigten die Angehörigen von Herrn Müller, damit ihn niemand vermisst. Er war glücklich und vor allen Dingen nicht allein. Schön, wenn man noch auf die Wünsche der Gäste eingehen kann. Viele Menschen sind allein zu Hause und freuen sich über jedes, wenn auch noch so kleines „Highlight“. Ilona Pritzel findet, dass die gemeinsamen Stunden mit Bekannten für Herrn Müller ein Höhepunkt sind. Hier findet er Aufmerksamkeit und trifft liebgewonnene Menschen. „Wir freuen uns schließlich auch, nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause zu kommen und dort nicht alleine zu sein!“ Ilona Pritzel geht dann gerne mit ihren Hunden spazieren, was ein toller Ausgleich zur Hektik im Beruf ist. Ich kann dies gut nachvollziehen und richte unbekannterweise liebe Grüße an Herrn Müller aus, bevor ich Ilona Pritzel wieder ihrem Blätterwald überlasse. Das Interview führte Astrid Marx-Vehling

Öffnungszeiten Verwaltung mit Kontaktadresse montags bis freitags: 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr, sowie nach Vereinbarung Ilona Pritzel, Telefon-Nr. 02942/595-113, e-mail: i.pritzel@smmp.de Martina Wapelhorst, Telefon-Nr. 02942/595-403, e-mail: m.wapelhorst@smmp.de

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Mitarbeiteranzahl im Haus Maria

Mitarbeiteranzahl im Ambulanten Dienst

Mitarbeiter insgesamt: 139

Pflegepersonal insgesamt: 22

Pflegepersonal insgesamt: 94

Examiniertes Mitarbeiter: 12

Betreuung: 11

Pflegeassistenten/Hilfskräfte: 10

Hausmeister: 2

Mitarbeiter in der Verwaltung: 2

Mitarbeiter in der Küche: 32

Hauswirtschaft/Betreuung: 10 Mobiler Menüservice: 13

Zur Not auch mal versetzen

Eine schwierige Entscheidung Klima und Atmosphäre im Haus hängen davon ab, wie die Mitarbeiter zusammen arbeiten. Die Zusammenarbeit wiederum hängt davon ab, wie Teams zusammengestellt sind. Darauf achtet in erster Linie die Pflegedienstleitung zusammen mit der Heimleitung. Allerdings lässt sich das nicht immer planen. Es gelingt auch nicht immer. Wenn wir Hinweise bekommen, dass es nicht gelingt, schauen wir genauer hin! Mal liegt es an der Chemie im Team, manchmal auch an einzelnen Mitarbeitern, die generell nicht zu uns passen. Oft lassen sich Konflikte durch Gespräche lösen. Es gibt aber auch Konflikte, da hilft es nur, wenn wir die Teams auseinander nehmen. Das muss nicht immer dramatisch sein. Es genügt mitunter, einen Kollegen zu versetzen. Einen solchen Fall hatten wir gerade. In Leitungsbesprechungen wurde immer wieder über einen bestimmten Kollegen gesprochen. Regelmäßig Astrid Marx-Vehling und Petra Wessel arbeiten beschwerten sich Mitarbeiter über seine Arbeit. Der Kollege eng zusammen wurde immer unsicherer. Machte wiederholt Fehler. Das hat dann wieder zu Beschwerden geführt. Es war wie eine Spirale, die sich immer weiter dreht. Wir mussten da eingreifen, wo es konkrete Auswirkungen auf die Bewohner hatte. Beispielsweise wurde ein deutlicher Gewichtsverlust einer Bewohnerin nicht an die Kollegen weitergegeben. Dies wäre seine Aufgabe als Bezugspflegekraft gewesen. Erst als die Wohnbereichsleitung eine Pflegevisite durchführte, wurde dies bemerkt. Wir haben dann die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet. Aber halt später als dies nötig gewesen wäre. Wir sind dann zusammen mit der Wohnbereichsleiterin in das Team gegangen und haben zusammen viele Gespräche geführt. Die Lage hat sich aber einfach nicht entspannt. Wir mussten handeln. Wir haben dann dem Mitarbeiter einen Wohnbereichswechsel angeboten. Das ging natürlich nur im Austausch mit einem anderen Kollegen. Letztlich wurden dabei zwei Teams ordentlich durcheinandergebracht. Jedes Team musste sich neu finden. Das hat fast ein halbes Jahr gedauert. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben keinen verloren und heute sind alle Kollegen zufrieden. Auch wenn es eine schwierige Entscheidung war: Rückblickend gesehen haben wir alles richtig gemacht. Astrid Marx-Vehling und Petra Wessel, Einrichtungsleiterinnen Haus Maria

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"Und das soll ich jetzt noch 40 Jahre machen?" Nach meiner Schulausbildung wusste ich nicht wirklich, welchen Beruf ich machen sollte. Das wussten meine Eltern und Verwandten um so besser, Bekleidungsschneiderin bei Belmod. Eine Tante von mir arbeitete hier schon seit vielen Jahren. Doch schon während meiner Berufsausbildung wusste ich, dass ist nicht mein Ding. Am Fließband Naht für Naht vernähen, stupide. Ich dachte bei mir: „Und das soll ich jetzt noch 40 Jahre machen!?“ So kam es, dass ich mich kurz nach meiner Ausbildung neu orientierte. Ich bin kreativ und sozial eingestellt. Ein Praktikum im Karin Gerdes Blumenladen und eins im Pflegeheim Clara Pfänder Haus, Salzkotten zeigte mir ganz schnell, wo ich wirklich hingehöre. Die Arbeit mit alten Menschen machte mir Spaß. Ich hatte abends das Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben. Die Pflegedienstleitung im Clara-Pfänder Haus riet mir zu einer Zweitausbildung als Altenpflegerin. Ja, so bin ich dann vor zwölf Jahren ins Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria gekommen. Ich habe nach meinem Abschluss mit einem Wechsel in den Ambulanten Dienst geliebäugelt. Es ist aber dann doch anders gekommen. Im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria wurde mir eine Stelle als Altenpflegerin im Demenzbereich angeboten. Das war mein Bereich, das merkte ich sehr schnell. Ich konnte gut mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, umgehen, sie validieren und beruhigend auf sie eingehen. Die Begleitung von sterbenden Menschen hat mir immer wieder Grenzen aufgezeigt. Eine Fachausbildung „Palliative Pflege“ hat mir Sicherheit gebeten, die richtigen Maßnahmen bei Sterbenden einzuleiten. Nachdem die damalige Wohnbereichsleitung Petra Wessel Pflegedienstleiterin wurde, bot man mir die Aufgabe an. Das hat mich sehr überrascht. Schließlich hatte ich mich gar nicht beworben. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich entschieden: Das traust du dir zu. Die Fortbildung zur Wohnbereichsleitung habe ich parallel zu meiner neuen Aufgabe gemacht. Das war sehr anstrengend. Aber vor Arbeit habe ich mich noch nie gefürchtet. Nur stupide darf sie nicht sein. Karin Gerdes, Wohnbereichsleitung

"Wer rastet, der rostet!"

Lockenwickler im Anschlag.

Angelika Koßmann sorgt für Schwung im Haus Maria. Ob in der Gruppe oder mit einzelnen Bewohnern, für Bewegung ist immer gesorgt.

Marlies Pieper sorgt für frischen Wind

Zweimal wöchentlich sorgen die Damen vom Friseur für neue Dauerwellen oder einen Haarschnitt. Die Bewohner vom Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria haben die Möglichkeit, sich hier verwöhnen zu lassen

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Der Norostandard – Wenn aus Theorie Praxis wird

Norovirius mit Freifahrtschein Da bin ich ganz schön an meine Grenzen gekommen, um nicht zu sagen: "Ich war verzweifelt“. Als uns vor sechs Jahren der Norovirus heimgesucht hat, war ich erschreckt, wie rasant Mitarbeiter und Bewohner erkrankten. Dabei hatte ich doch kurz vorher erst meine Kollegen im Umgang mit diesem ungeliebten Keim geschult. Schließlich bin ich Ansprechpartner für Hygiene im Haus. Die im Standard beschriebenen Maßnahmen hielten meine Kollegen auch konsequent ein und trotzdem: Jeden Morgen hörte ich, dass neue Bewohner und auch Kollegen erkrankt waren. Zusammen mit meiner Pflegedienstleiterin Petra Wessel bin ich immer und immer wieder die möglichen Infektionswege durchgegangen. Alle Schutzmaßnahmen schienen auf den ersten Blick eingehalten zu sein. Im Nachhinein habe ich die Lücke im System entdeckt. Auch das Reinigungsteam war gut geschult worden. Die Mitarbeiter putzten mit Spezialreinigern. Zimmer mit erkrankten Bewohnern wurden immer zum Schluss gereinigt. So steht es auch im Standard. Gefehlt hat der Austausch zwischen Pflege-Team und Reinigungs-Team. Neu erkrankte Bewohner haben wir den Reinigungskräften nicht immer frühzeitig mitgeteilt. So wurde der Händedesinfektion ist das A und O! Keim von Zimmer zu Zimmer weitergetragen. Er hatte also einen Freifahrtschein. Heute machen wir es besser. Ich handle schon bei dem kleinsten Verdacht und leite alle Maßnahmen ein. Informiere alle Teams. Der erkrankte Bewohner darf dann, auch wenn dies für ihn nicht so schön ist, nicht in die Gemeinschaft. Eine Notfallbox in jedem Wohnbereich enthält Spezialreiniger zu den verschiedenen Erkrankungen. Schulungen machen wir jetzt teamübergreifend. Bernd Pottmeier, Ansprechpartner für Hygiene

Mittendrin statt nur dabei... "Der Kontakt mit den Bewohnern ist mir wichtig", bekomme ich zur Antwort, als ich die Mitarbeiterinnen des Reinigungsteams nach ihrem Berufsbild frage.

Für das Team der Reinigungskräfte steht Sauberkeit an erster Stelle

Ich will ehrlich sein, so richtig kann ich mir nicht vorstellen wie das „Leben“ als Reinigungskraft im Pflegeheim aussieht. Daher konnte ich mir keine Fragen im Vorfeld überlegen. Aber, wie sich herausstellt, musste ich das auch gar nicht. Die Antworten bekam ich auch ohne Fragestellung. „Wichtig ist, dass man immer ansprechbar ist für die Bewohner, schließlich haben wir jeden Tag Kontakt mit ihnen, und das nicht zu knapp“, erzählt mir Barbara Wallmeier. "Ich habe immer ein offenes Ohr und bin verschwiegen, wenn es sein muss. Denn manche Dinge, die mir erzählt werden, sollen die Kollegen aus der Pflege nicht wissen“, verrät sie mir lächelnd.

Die Zeiten an denen gereinigt wird, reichen von 5.30 Uhr bis 14.00 Uhr. „Auch Feiertage stehen mit auf dem Dienstplan“, bekomme ich beim Gehen noch mit auf den Weg geschickt. Heike Hardes führte das Interview mit dem Reinigungsteam

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"Klaus, hör auf deine innere Stimme"

Vom Schneider zum Franziskanerpater Bruder Klaus, Sie sind Seelsorger in unserem Haus. Was hat Sie bewogen, in den Franziskaner-Orden einzutreten. Bruder Klaus: Ich bin 1935 in Werl, ganz in der Nähe von Geseke, geboren und in einer Großfamilie aufgewachsen. Nach meiner Schulausbildung habe ich Damen- und Herrenschneider gelernt und leitete nach meiner Ausbildung eine Abteilung für Damen- und Herrenoberbekleidung in einem größeren Textilgeschäft. Meinen Wunsch, mich an der Technischen Berufschule in Aachen weiter zu qualifizieren, verschob ich, da mein Vater erkrankte und meine Familie meine Unterstützung brauchte. In meiner Freizeit war ich ganz aktiv in der katholischen Jugendarbeit und besuchte unter anderem auch religiöse Besinnungstage in Harderhausen. Dann sind Sie aufgewachsen wie viele Jungen in Ihrem Alter. Bruder Klaus: Ja, ich habe einen Tanzkurs besucht, spielte aktiv Fußball in der Westfalenauswahl und war eigentlich ein sehr schüchterner Junge. Die Begegnungen mit Menschen haben mich freier gemacht. Der Glaube Bruder Klaus hat immer ein hatte schon immer einen festen Bestandteil in unserer Familie. Wir offenes Ohr für Gespräche besuchten regelmäßig die Heilige Messe, aber dass ich meine ursprüngliche Lebensplanung änderte und mich den Franziskanerbrüdern anschloss, geht auf ein Schlüsselerlebnis in meiner Pfarrkirche in Werl zurück. Interessant, erzählen Sie mal: Bruder Klaus: Die Messfeiern und Gebete standen in dieser Woche unter dem Thema: „Ehe und Partnerschaft“. Der letzte Tag war dem Thema „Beruf und Berufung“ gewidmet. In der gemeinsamen Messfeier, die auch unter diesem Motto stand, fühlte ich mich von Gott angesprochen: „Ich brauche Dich“. Ich war verunsichert. Gott konnte nicht mich meinen. Ich war ein ganz normaler Junge. Ich suchte das Gespräch mit einem Franziskanerpater, der die Freizeit begleitete. „Klaus, hör auf deine innere Stimme“, gab dieser mir auf meine Fragen zur Antwort. Dies war vier Jahre vor Eintritt in den Franziskanerorden. Mit 24 Jahren entschloss ich mich dem Orden anzuschließen. Wie kann ich mir ein Leben im Orden vorstellen? Bruder Klaus: Meiner Ausbildung entsprechend wurde ich in der Schneiderei und Wäscherei des Ordens eingesetzt. Nach einigen Jahren bat man mich, die Arbeit eines erkrankten Mitbruders zu übernehmen. Dieser war in der Krankenpflege der Mitbrüder tätig. Ich war etwas ängstlich, da ich mit dieser Arbeit wenig bis gar nicht vertraut war. Ich bildete mich in diesem Bereich weiter und schloss meine Ausbildung mit dem großen Examen in Saarlouis ab. Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl: „Hier ist mein Zuhause“. Ich begleitete während dieser Zeit drei Mitbrüder bis in den Tod. Mit 30 Jahren legte ich das „Feierliche Gelübte“, die Bindung an den Franziskanerorden für immer, ab. Gleichzeitig verspürte ich den Wunsch, mich noch stärker mit der Theologie auseinander zu setzen und sprach mit meinem Brudervater darüber. Die Provinzleitung befürwortete meinen Wunsch und so fand ich mich mit 36 Jahren auf der Schulbank wieder, um mein Abitur nachzumachen. Anschließend schloss sich ein Philosophie- und Theologie Studium und ein Spezialstudium für klinische Seelsorge in Würzburg und Heidelberg an. Nach dem Studium wurde ich als Klinikseelsorger tätig. Die Aufgabe als Seelsorger im Haus Maria habe ich 2003 übernommen. Das Interview führte Astrid Marx-Vehling

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Vom Praktikum in die Ausbildung

Nicht dramatisch, aber eine echte Herrausforderung! Angefangen hat alles mit einem harmlosen Praktikum. Ein paar Wochen im „Haus auf der Ecke“ und ich hatte Feuer gefangen. Irgendwie hat es mir nämlich Spaß gemacht. Essen reichen, spazieren gehen und auch einfach mal nur reden. Klingt nicht sehr dramatisch, war aber trotzdem manchmal eine echte Herausforderung. Also wiederholte ich das Praktikum in meinen Ferien, um mir meiner Sache sicher zu sein. Welcher Sache? Der Idee, eine Ausbildung zum Altenpfleger zu machen! Aber erst einmal musste ich die Schule beenden. Um mich in der Zeit nicht vom Haus Maria zu lösen, arbeitete ich als Pflegehelfer auf 400 Euro-Basis. Das brachte nicht nur Kohle in die Tasche, sondern auch Erfahrung. Schule erfolgreich beendet. Höchste Zeit für den Ausbildungsstart. Im April 2008 ging es los. Alles neu, wie am Anfang jeder Ausbildung, aber einen Vorteil hatte ich ja schon. Die Räume waren mir bekannt, und auch das Pflegepersonal und ein Großteil der Bewohner war mir nicht mehr fremd. Der Ausbildungsplan stand fest. Ein Mix aus praktischen Einsätzen in allen Bereichen des Wohn-und Pflegezentrums, dem Krankenhaus und theoretischen Schulblöcken im Fachseminar für Altenpflege. Die Folgen waren: Klausuren, Unterrichtsbesuche, lernen, lernen und noch mehr lernen. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, stand der Termin für die ersten Prüfungen fest. Folge: Noch mehr lernen!!! Als Erstes stand die praktische Prüfung an, die ich auf dem Wohnbereich 3, direkt am Bewohner durchführt habe. Wohlgemerkt ohne Probleme. Dann kam die zweite Prüfung, schriftlich. Ich hatte genug gelernt, also hatte ich mir nichts vorzuwerfen. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten. Schock! Der Prüfungsgott war mir nicht gnädig und ich bin unerwartet durch die Prüfung gefallen. Nachdem ich den Schreck verdaut hatte, sprach ich mit Petra Wessel. Ärgerlich, aber im Nachhinein alles halb so schlimm. Ich bekam die Möglichkeit, ein halbes Jahr dran zu hängen und die Prüfung zu wiederholen. Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Endlich bestanden! Nach kurzer „Aufwärmphase“ als Pflegefachkraft, habe ich meine Arbeit auf dem Wohnbereich 3 angetreten und arbeite dort in einer flexiblen Teilzeitstelle. Dass ein Schulpraktikum solche Nachwirkungen haben könnte, hätte ich vorher nie für möglich gehalten. Mathias Hermes, examinierter Altenpfleger, Wohnbereich 3

Mathias Hermes ist glücklich über die bestandene Prüfung

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Die guten Seelen der Ordensgemeinschaft vom Haus Maria

Das Haus Maria ist eine ordenseigene Einrichtung. Für mich ist es wichtig, dass auch die Ordensschwestern der Gemeinschaft der heiligen Maria Magdalena Postel hier arbeiten und im Alltag präsent sind. Unser Wunsch und Auftrag ist es, den Geist der Gründerin auch in dieser Zeit Sinn und Bedeutung zu geben. Es ist mir eine Freude, den Alltag mit den Mitschwestern, Bewohnern und Mitarbeitern zu erleben. Wir fühlen uns als Ordensschwestern in die Gemeinschaft im Haus Maria gut aufgenommen. Schwester Maria Wensing Konventleitung Schwester Maria Wensing genießt die Gemeinschaft im Haus Maria

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Blockflöte mit Schwester Maria Monika

Nie nach Schema F „Mein Tag läuft nicht nach Schema „F“. Jeder Tag ist anders. Das mag ich an meiner Aufgabe im Haus Maria.“ Stellt man sich so die Arbeit der Assistentin der Heimleitung vor? Monika Büker hat mir gezeigt, dass ihr Beruf sehr viele Seiten hat. Sie ist seit 14 Jahren im Haus. Mit dem Orden ist sie schon viel länger in Kontakt. Die einzelnen Stationen ihres Lebens führten sie immer wieder in die Nähe der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Aufgewachsen ist Monika Büker in Bestwig. Aus dem Wohnzimmerfenster ihrer elterlichen Wohnung konnte sie das Bergkloster der Ordensgemeinschaft sehen. „Mit den Kindern der Nachbarschaft habe ich hier gerne verstecken gespielt“, lacht sie „und Blockflöte spielen hat mir Schwester Maria Monika beigebracht“. Der Liebe wegen hat es sie 1991 nach Geseke verschlagen. Hier lebt sie zusammen mit Ehemann Berthold und den Kindern Philip und Lena und Kater Anton. Nebenan wohnen ihre Eltern. Auf den Blick auf die Ordensgemeinschaft muss sie nicht verzichten, denn vom Küchenfenster aus kann sie das Haus Maria sehen. Wilma Hasse und Monika Büker auf dem

„Der enge Kontakt zu Bewohnern und Angehörigen gefällt mir Sommerfest beim Haus Maria bei meiner Arbeit sehr gut. Trotz der vielen Arbeit ist es mir wichtig, ein offenes Ohr für die Sorgen der Bewohner oder Angehörigen zu haben. Ob es der Rücken ist, der bei Regenwetter schmerzt, oder ein Streit mit dem Zimmernachbarn – aber auch weinende Angehörige, die nicht mehr weiter wissen, weil ein Elternteil plötzlich pflegebedürftig geworden ist. Gemeinsam überlegen wir dann, wie wir das Problem lösen können. Das gelingt mir auch meistens. Schließlich haben wir hier alles unter einem Dach. Gemeinsam mit den Kollegen des Ambulanten Pflegedienstes oder der Tagespflege finden wir immer eine Lösung. Hier wird niemand ins „Schema F“ gepresst. Monika Büker, Assistentin der Heimleitung

Ich freue mich auf den Neubau „Freitagnachmittag. Der Kaffeetisch ist gedeckt, das Wochenende kann kommen. Endlich Feierabend! Mein Bereitschaftshandy klingelt gegen 17:00 Uhr. Ein Rohrbruch im Wohnbereich 2. Das wars mit dem gemütlichen Kaffeetrinken auf meiner Terrasse. Ich freue mich schon auf den Neubau mit neuen Rohren! Norbert Bohle, Haustechnik

Norbert Bohle auf dem Sommerfest beim Haus Maria

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"Ich wünsche mir, dass wenn ich alt bin, andere Menschen für mich da sind. Mir ging es gesundheitlich nicht immer so gut wie heute. Ich möchte mit meinem ehrenamtlichen Engagement „Danke“ sagen, dass es mir wieder besser geht."

"Wir reichen seit über fünf Jahren zweimal wöchentlich Bewohnern im Wohnbereich 3 das Abendbrot. Wir sind Rentner und können uns die Zeit gut einteilen. Wir tragen dazu bei, dass die Atmosphäre bei der Abendmahlzeit entspannt ist. Wir werden gebraucht, das ist uns wichtig. Die Freude und Dankbarkeit der Bewohner gibt uns viel mehr zurück als wir investieren."

Franz und Marita Marx reichen auf Wohnbereich 3 das Abendbrot Adelheid Hartmann hat Wünsche für die Zukunft

"Ich habe viele Jahre im Pflegebereich im Haus Maria gearbeitet. Irgendwie bin ich nach dem Renteneintritt hängen geblieben. Ich besuche regelmäßig eine Bewohnerin im Haus Maria. Wir gehen spazieren, reden, trinken gemeinsam Kaffee. Ich wünsche mir, viele Menschen für das Ehrenamt zu begeistern."

Renate Hötte

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EHRENAMT...ein Amt mit Ehre! "Seit über sechs Jahren gestalte ich alle zwei Wochen mit drei Bekannten einen Singnachmittag im Haus Maria. Bewohner, die sonst wenig sprechen, singen die alten Lieder textsicher mit. Das begeistert mich. Ich freue mich, dass ich ehrenamtlich tätig bin." Maria Petermeier

Singnachmittag im Park vom Haus Maria

"Durch unsere Arbeit im Reinigungsteam haben wir einen engen Kontakt zu Bewohnern aufgebaut. Wir gehen in unserer Freizeit mit ihnen spazieren oder Eis essen. Im Winter organisieren wir Spiele-Nachmittage. Die Freude, die Bewohner zeigen, macht uns Freude."

Ehrenamtsfrühstück

Das Reinigungsteam hat Freunde auch außerhalb der "Arbeit"

"Ich habe Interesse"

Wie kann ich Kontakt aufnehmen? "Einmal monatlich treffen sich die ehrenamtlichen Helfer im Haus Maria zum Frühstück. Diese Zeit ist zum Austausch und Klönen gedacht und als „Dankeschön“. Unser Ehrenamtsteam ist eine tolle Bereicherung. Wir sind stolz auf das Team der ehrenamtlichen Helfer." Ansprechpartnerin Ehrenamt: Monika Büker, Tel. 02942 595-420 E-Mail m.bueker@smmp.de

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Monika Büker


Von der Bankkauffrau in die Betreuung

„Menschen zu helfen gibt mir sehr viel“ „Es tut mir gut, wenn Menschen mir Freude und Dankbarkeit entgegenbringen.“ Mit diesen Worten fällt Birgit Wapelhorst beim Interview gleich mit der Tür ins Haus, noch bevor ich die erste Frage stellen kann. Birgit Wapelhorst, die seit 2009 als Betreuungskraft im Ambulanten Pflegedienst beschäftigt ist, hat eine vielseitige Laufbahn hinter sich. „Ich wollte ursprünglich Kinderkrankenschwester werden – musste jedoch mindestens 18 Jahre alt sein, um diese Ausbildung beginnen zu können. Sie lächelt und erzählt weiter: „Durch einen Verwandten, der bei einer Bank arbeitete, kam ich zu dem Ausbildungsplatz als Ernst Hense und Birgit Wapelhorst binden Bankkauffrau. 15 Jahre habe ich mit viel Interesse und Buchsbaum zum Osterfest Freude Kunden in der Bank bedient. "Dann kam unsere Tochter“, verrät sie mit einem sichtbaren Leuchten in den Augen. Nach zehn Jahren Familienpause – inzwischen sorgen zwei Mädchen für genügend erfrischende Turbulenzen – hat sich Birgit Wapelhorst beuflich noch einmal neu orientiert. Das war aber gar nicht so einfach. „In den alten Beruf zurückzukehren war zwar möglich, ich hätte aber mehr Stunden arbeiten müssen, als ich wollte. Für mich war immer klar, dass die Familie an erster Stelle steht!“, berichtet sie mit großer Überzeugung. Auf die Frage, wann das Haus Maria in ihr Leben getreten ist, erwidert sie lächelnd: „Eine Mitarbeiterin vom Ambulanten Dienst machte mich drauf aufmerksam, dass das Haus Maria Betreuungskräfte sucht.“ Nach einer kurzen Denkpause ergänzt sie: „Zuerst wollte ich ja im Haus Maria anfangen, die Arbeitszeiten konnte ich jedoch nicht mit meiner Familie vereinbaren. So bin ich schließlich im Ambulanten Pflegedienst gelandet. Auch hier musste wieder eine Entscheidung getroffen werden: Mobiler Menüservice oder Betreuung? Ich entschied mich für Betreuungsaufgaben, weil mich die Vielseitigkeit der Aufgaben reizte! Ich bastel gerne, kümmere mich um Menschen und helfe ihnen, den Tagesablauf zu gestalten". Ich spüre, dass ihr die Arbeit sehr viel Spaß macht. Mit der Frage „Wie ging es weiter?“ versuche ich, Birgit Wapelhorst in ihren Erzählungen vorwärts zu bringen. „Das mir Organisieren und Planen liegt, wusste ich“, ergänzt sie. Auch Birgit Funke, Leiterin des Ambulanten Pflegedienstes, ist dies nicht verborgen geblieben. Inzwischen ist Birgit Wapelhorst für die Organisation des Betreuungsteams zuständig und ein festes Mitglied im Team. Ihre Aufgaben reichen von der Planung und Begleitung zu Arztbesuchen, das Organisieren von Kaffeetrinken, Fahrten und Ausflügen im Rahmen der Betreuung. „All diese Aufgaben kann ich nur mit einem super Team und tollen Kollegen im Hintergrund bewältigen.“ Zum Ende des Interviews gibt mir Birgit Wapelhorst noch einen überzeugenden Satz mit auf den Weg: „Ich bin total froh, mich hier beworben zu haben – ich möchte den tollen Kollegenkreis nicht mehr verlassen müssen!“ Birgit Wapelhorst, Betreuung, Ambulanter Pflegedienst Das Interview fürhrte Heike Hardes

Seniorenkaffee, ganz ungezwungen... Einmal wöchendlich findet ein Treffen für Senioren statt. Das Kaffeetrinken muss dabei nicht im Vordergrund stehen. Ausflüge oder andere Aktivitäten runden das Beisammen sein ab.

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Welche Unterstützungsangebote gibt es? Gemeinsam in die 70er Jahre

Zusammen arbeiten und zusammen feiern

Angelika Koßmann und Gabi Händelmann

Die Idee war abends beim Bier entstanden. Nach der gemeinsamen Feier, anlässlich der EFQM Zertifizierung der Seniorenhilfe SMMP 2010, fassten wir den richtungsweisenden Entschluss: Wir wollen auch in Geseke mal ordentlich zusammen feiern! Wer so viel und so gut zusammen arbeitet, der hat sich auch mal eine gemeinsame Party nach Feierabend verdient. Das Vorbereitungsteam für die Party wurde aus Kollegen aller Bereiche des Wohn- und Pflegezentrums Haus Maria gebildet. Schnell war klar: Es sollte eine Motto-Party werden. Das Party-Motto: "70iger Jahre". Da Partyzelte zu teuer und andere Räume zu weit weg waren, boten uns die Kollegen die Tagespflege als Party-Raum an.

Am Tag der Party kamen viele Kollegen im Style der 70er Jahre. Teilweise konnte man sie kaum erkennen, weil sie wilde Perücken trugen. Der letzte Schliff des perfekten Outfits wurde im Kleiderfundus des Haus Marias gefunden. Wir haben viel gelacht, getrunken und dank DJ Tobi viel getanzt. Der hat uns mächtig eingeheizt. Die Küche verzauberte mit gutem Essen und leckeren Cocktails. Die Party ging bis weit in die Nacht. Für manche war der Heimweg zu weit. Sie haben es sich auf der Couch im Haus Maria bequem gemacht. In den frühen Morgenstunden wurden sie von den Kollegen geweckt und konnten gleich beim Aufräumen mithelfen. Die Tagespflege musste schließlich wieder hergerichtet werden. Die Gäste standen schon fast vor der Tür. Karin Gerdes, Wohnbereich 3 Wie sollen wir das alles schaffen?

Eine Baustelle mit Optimierungsbedarf Mit Einführung der Pflegeversicherung standen wir vor einem großen Berg Verwaltungsarbeit. Jede Einrichtung unseres Trägers hat diese Aufgaben anders umgesetzt. Viele Dinge liefen bei uns gut, doch hier und da hatten wir noch Baustellen. Das mit der Verwaltung der Verfügungsgelder der Bewohner war so eine. Sehr zeitraubend und umständlich. Andere Einrichtungen kämpften mit anderen Baustellen. Unserer „Bauleiterin“ Frau Starkgraff haben wir zu verdanken, dass ein Arbeitskreis speziell für uns ins Leben gerufen wurde. Dieser hat zum Ziel, Arbeitsabläufe einheitlich zu gestalten und zu optimieren. Anfangs war der Austausch unter den Kollegen noch sehr zurückhaltend. Keiner gibt ja gerne zu, falsch oder umständlich zu arbeiten. Das hat sich mittlerweile geändert. Wir kennen uns inzwischen und tauschen uns offen aus. Auch für unsere Baustelle der Taschengeldverwaltung haben wir eine Lösung gefunden Die Kollegen aus Hamm-Rhynern waren hier sehr pfiffig. Wir buchen jetzt nach Journal. Das lästige Abheften der Belege nach Bewohnernamen entfällt. Das spart enorm Zeit. Martina Wapelhorst, Heimverwaltung Haus Maria

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Martina Wappelhorst muss den Überblick behalten


Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen? "Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen" Meine Tochter ist vier Jahre alt und wird vormittags im Kindergarten betreut. Mein Mann ist Abteilungsleiter in einer Wirtschaftsprüfungskanzlei und arbeitet nach festen Terminen. Wenn meine Tochter krank wird, kann sie von meinen Schwiegereltern betreut werden. Allerdings nur, wenn sie keine ansteckende Krankheit hat. Dadurch kommt es vor, dass ich nicht arbeiten kann. Natürlich melde ich mich sofort bei meinen Kollegen, wenn mir klar wird, dass ich Zuhause bei meiner Tochter bleiben muss. Ich habe dann schon ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Teamkolleginnen. Es ist eine schwierige Situation, weil ich nicht beiden Seiten gerecht werden kann! Birgit Böhmer, examinierte Altenpflegerin, Tagespflege Haus Elisabeth

Ruth Grun und Birgit Böhmer

Mein Familie ermöglicht mir flexibel zu sein! Nach der Geburt der Kinder habe ich mir immer vorgenommen, die volle Elternzeit in Anspruch zu nehmen. Nach kurzer Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass mir im Alltag etwas fehlt. Es war die Arbeit und der Umgang mit alten Menschen. Mit 20 Stunden bin ich dann wieder in meinem „alten“ Wohnbereich gestartet. Kurze Zeit später hat mir unsere Pflegedienstleitung Petra Wessel einen flexiblen Arbeitsvertrag angeboten. Somit kann es auch vorkommen, dass ich mehr als 20 Stunden arbeite, beispielsweise wenn ein Kollege plötzlich ausfällt. Angelika Knies mit ihren Kindern Moritz, Luisa und Niklas

Mein Mann ist selbstständig und meine Schwiegermutter wohnt mit meiner Familie zusammen in einem Haus. Diese Konstellation macht es mir möglich, Beruf und Familie gut unter einen Hut zu bringen.

Angelika Knies, examinierte Altenpflegerin, Wohnbereich 3

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Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann? Expertin für Klima und Atmosphäre

Mit der Aromafee durch den Winter 2010 wurde ich zur Aromaexpertin ausgebildet. Ich war begeistert von der Wirkung der ätherischen Öle auf Körper und Seele. Schon während der Ausbildung wurden meine Kolleginnen zu „Versuchskaninchen“ beim Einsatz der Aromen. Gerade im Winter kämpfen viele von uns mit Erkältungen. Um die Ausbereitung der Erkältungsviren zu stoppen, habe ich den Stationsraum mit Zitronenaroma beduftet. Es reichen einige Tropfen in der Duftlampe, um den Raum zu klären. Ein guter Nebeneffekt ist der frische Duft im Raum. Auch die Skeptikerinnen unter meinen Kolleginnen konnte ich nach und nach überzeugen. Eine Erkältungswelle, wie in vergangenen Jahren üblich, blieb uns erspart. Auch bei Teamsitzungen nutze ich die positive Wirkung der Aromen. Man kann sich vorstellen, wenn 20 Frauen aufeinander treffen, welches „Geschnabbel“ sich im Raum breit macht. Hier wirkt das Aroma Bergamotte Wunder. Es wirkt ausgleichend und konzentrationsfördernd. Ich finde es schön, mein Wissen und meine Erfahrungen für meine Kolleginnen Angelika beim Befüllen der einzusetzen. Duflampe

Angelika Förster, Aromaexpertin

Anwendungsgebiete

weniger ist oft mehr

Aromapflege ist sehr vielseitig

Dekubitusprophylaxe-Öl, ein Rezept mal anders

Raumbeduftung Hautpflege und Mundpflege Waschungen und Bäder Zusatz für Wickeln und Kompressen Stimmulierung von Sinnen

"Hautpflege bei Patienten die über einen längeren Zeitraum Druck ausgesetzt sind." Und was soll das bringen? Die Haut wird widerstandfähiger. Zudem ist es ein günstiges Pflegeprodukt und eine gute Alternative zu teuren Cremes und Salben aus dem Drogeriemarkt. Olivenöl ist entzündungshemmend und erwärmend. Zudem steigert es die Durchblutung in den gefährdeten Hautbereichen. Lavendel hat eine rundum heilende Wirkung, besonders bei Rötungen. Zudem beruhigt es die Haut und wirkt zellregenerierend. Rezept: 100 ml Olivenöl 30 Tropfen Lavendel Extra (Lavandula angustifolia)

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Urlaubsfeeling am heißesten Tag des Jahres

Mit Hoch-Hilde auf Cool-Tour Morgens auf der Hinfahrt ins Büro hörte ich im Radio von der Aktion „Hoch Hilde - Der heißeste Tag des Jahres“. Das Hellweg Radio und die Cocktailbar „Kajüte“ aus Bad Waldliesborn suchten Firmen, die sich einen alkoholfreien Cocktail am Arbeitsplatz verdient haben. Spontan bin ich rechts rangefahren und habe mich per Handy beworben. Für mich war klar: Meine Kolleginnen und ich vom Ambulanten Pflegedienst Haus Maria haben es sich verdient, einmal verwöhnt zu werden. Mittags kam dann der Anruf vom Lokalsender. Wir hatten gewonnen! Ich habe erstmal keinem davon erzählt. Nur Birgit Funke, unsere Leiterin, habe ich eingeweiht. Am nächsten Morgen gegen 10.30 Uhr fuhren Mitarbeiter des „Hellweg Radios“ mit einer mobilen Cocktailbar vor. Plantschbecken und Liegestühle waren schnell aufgebaut, Badematten, Sonnenhüte und natürlich die leckeren eiskalten Cocktails wurden verteilt und schnell waren wir alle in Urlaubsstimmung. Meine Kolleginnen waren total überrascht und haben sich riesig gefreut. Bei heißem Wetter werde ich heute noch oft gefragt: „ Anne, wie sieht‘s mal wieder mit einem Cocktail aus?“ Anne Becker, Verwaltung, Ambulanter Pflegedienst Haus Maria

Eine organisiertes Durcheinander kühlt sich ab

Voll überrascht... "Die einzige Info, die wir von Anne Becker und Birgit Funke bekamen, war: "Mit Arbeitskleidung pünktlich um 11 Uhr erscheinen". Auf die Frage was denn los sei, bekam niemand eine Antwort. Die Gerüchteküche brodelte und machte es dem Wetter gleich. Ein Fototermin?....Nein, Erfrischung pur und der 100% beste Tag der heißen Zeit!

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An heißen Tagen kühlen Kopf bewahren

Küche sorgt für rechtzeitige Erfrischung An heißen Sommertagen ist es sehr wichtig, viel zu trinken. Erst recht bei körperlich anstrengender Arbeit. Am besten geeignet sind dafür Mineralwasser oder Fruchtschorlen. Die Frage war: „Wie kann ich meinen Kollegen im Haus mit wenig Aufwand eine kostengünstige und gesunde Erfrischung bieten?“ Dann bin ich auf Wassermelonen gestoßen. Diese haben genau den Effekt, den ich gesucht habe. Es gibt sie im Sommer in Hülle und Fülle. Sie sind günstig und gleichzeitig super erfrischend. Durch ihren hohen Wasseranteil von fast 95 Prozent bringen sie automatisch ausreichend Flüssigkeit mit. So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ein schneller erfrischender Snack zwischendurch mit integrierter Flüssigkeitszufuhr. Wenn mehrere zusammenhängende heiße Tage absehbar sind, bestelle ich bei meinem Obst- und Gemüselieferanten Wassermelonen. Diese lagere ich dann einige Tage im Kühlhaus. So haben die Melonen die richtige Temperatur und bringen den gewünschten Erfrischungseffekt. Wenn die Sonne dann ganze Arbeit leistet, schneide ich die Melone in handliche Stücke (meist Dreiecke in Fächerform) und bringe diese dann auf Platten gelegt direkt an den Mann und die Frau. "Klasse, so kann ich auch an heißen Tagen kühlen Kopf bewahren“, sagt Angelika Kossmann begeistert.

Marcel Knäbe

Marcel Knäbe, Küchenleitung

Der Mobile Menüservice "bringt`s"

Erfrischung und Leckereien für Zuhause 13 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Mobilen Menüservice sorgen auch außerhalb des Hauses Maria für Thomas Trost eine gute und gesunde Ernährung. Aus drei verschiedenen Menüs kann je nach Geschmack und Vorliebe entschieden werden. Die Mitarbeiter liefern sieben Tage die Woche das Mittagessen bis auf den Esszimmertisch. Guter Appetit und erfreute Geschmacksnerven sind garantiert.

...ein Gruß aus der Küche Chashew- Aufstrich

200g Frischkäse Natur eine halbe rote Paprika eine kleine Zwiebel eine Dose Cashew-Kerne Alles mit dem Stabmixer oder der Moulinette pürrieren. Dieser Dip passt zu jeder Sommerparty oder zu jedem Grillabend.

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Was ist, wenn ich krank werde? "Ich bin total ausgepowert" „Hallo Birgit, hier ist Erika. Ich bin verzweifelt, ich muss dringend zum Augenarzt. Ein Auge macht mir totale Probleme und überhaupt ich bin total ausgepowert. Eigentlich bin ich zum Dienst in der kommenden Woche eingeteilt und dann steht auch noch die Kommunion von meiner Tochter Johanna vor der Tür. Ich habe gedacht, das schaffe ich noch so nebenbei. Mir wird derzeit aber alles zu viel.“ Das ist mittlerweile zwei Jahre her. Mir geht es wieder gut. Aber ich erinnere mich noch genau an die Situation. Ich stand total unter Druck und wusste nicht mehr wo mir der Kopf steht. Birgit Funke – meine Chefin – hat mir zugehört. „Das kriegen wir alles hin, kümmere Dich erst einmal um dich“, hat sie mich beruhigt. Hat dann mit den Kollegen gesprochen und für Ersatz gesorgt und mich erst einmal ein viertel Jahr aus der Pflege genommen. Das hat mir einen großen Druck genommen. Erika Lappe, examinierte Altenpflegerin, Ambulanter Pflegedienst Erika Lappe geht es wieder gut

Coaching und Mediation für Mitarbeiter

„Mitarbeiter werden nicht allein gelassen“ Manchmal machen wir uns schon große Sorgen. In den letzten Jahren hat das Tempo in unseren Einrichtungen und Diensten doch mächtig angezogen. Immer neue Aufgaben und immer weniger Zeit. Das ist der Eindruck, den wir immer wieder von den Leitungskräften und Mitarbeitern vermittelt bekommen. Die finanziellen Mittel werden immer knapper und gelegentlich bricht auch schon einmal die Belegung ein. Immer häufiger kommen die Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Kräfte. Leider manchmal auch darüber hinaus. Deshalb bietet SMMP für die Mitarbeiter Einzel- und Teamberatungen in Form eines Coachings an. Wir unterstützen Mitarbeiter, in dem wir sie in schwierigen Situationen beraten und stützen. Egal, ob es sich um berufliche oder private Dinge handelt. Es kommen Mitarbeiter zu uns, die erste Anzeichen von „Burn-Out“ an sich feststellen, oder die innerhalb des Teams mit laufenden Konflikten nicht mehr klar kommen. Manchmal haben wir es auch mit Anzeichen von Mobbing zu tun. Winfried Meilwes ist Ansprechpartner für all diese Themen. Er sitzt in Bestwig, reist aber viel im Land umher, weil er oft vor Ort in den Einrichtungen zu tun hat. „Ich bin ständig auf Achse“, lächelt der Diplom-Sozialpädagoge, der einige Zusatzausbildungen zum Coach und zum systemischen Berater durchlaufen hat. Meilwes erklärt: „Man kann mich jederzeit nach Absprache mit dem Vorgesetzten buchen. Ich versuche möglichst kurzfristig ein Erstgespräch zu führen, aber manchmal muss man auch ein wenig warten können!“ Das nicht etwa, weil er ständig in den Einrichtungen “Brände löschen und Konflikte schlichten“ muss, sondern weil er auch in der internationalen Arbeit der Ordensgemeinschaft eingebunden ist. Wenn er nicht in Rumänien und Bolivien unterwegs ist, wird er allerdings oft in den Einrichtungen gebraucht. „Manchmal bin ich schlichtweg ausgebucht!“ Ich begleite Teamklausuren, coache Mitarbeiter und Leitungskräfte, stehe für eine Karriereplanung zur Verfügung und helfe bei der Planung sowie Steuerung von Projekten“, umreist der gebürtige Paderborner sein Arbeitsfeld. Natürlich unterliegen die Inhalte der Gespräche der Verschwiegenheit. Winfried Meilwes ist direkt der Generaloberin unterstellt. Winfried Meilwes

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Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten? Von Auge zu Auge Morgens schau ich den Kolleginnen in die Augen. Oft sieht man es schon, wenn die Mitarbeiterin durch die Tür kommt, was los ist. Schlecht geschlafen – müde, sehr still, total aufgekratzt oder gestresst vom Spätdienst. Nach 20 Jahren entgeht mir da nichts. Die Pflege unserer Patienten kann einen emotional ganz schön fordern. Besonders dann, wenn man bei einer palliativen Versorgung an seine Grenzen kommt. Man steigt dann nicht einfach ins Auto und schüttelt alles ab. Ich achte darauf, dass die Kolleginnen nicht überfordert werden. Denn dann schleichen sich schnell kleine Fehler ein. Ich versuche in so einem Fall mit ihnen ins Gespräch zu kommen, um zu hören was los ist.

Christa Riedel im Gespräch mit Barbara Müller

Oft helfen ein paar Tage Überstundenfrei, um einmal abzuschalten. Dieses Überstundenfrei wird dann von anderen Mitarbeitern im Team aufgefangen. Das läuft bei uns ganz gut – jeder hat mal ein Problem. Christa Riedel, Stellvertretende Leitung Ambulanter Pflegedienst

Prävention, statt einfach zugucken

Burnout

Betriebsärztliche Untersuchung

Übersetzt man diesen Begriff ins Deutsche, wird schnell klar, dass es sich hier um ein Syndrom des "Ausbrennens" handelt. Doch was ist das Burnout Syndrom genau?

Reinhard Dunst

Unter dem Burnout Syndrom versteht man einen Zustand emotionaler Erschöpfung. Mit ihm reduziert sich die eigene Leistungsfähigkeit. Der Mensch fühlt sich ausgebrannt, schwach, lustlos und ist nicht mehr fähig, sich in irgendeiner Weise zu erholen.

59590 Geseke

Hospital zum heiligen Geist Bachstr. 76

Tel. 02942 5900

Reinhild Rauen, Ambulanter Pflegedienst

Einfach mal drüber reden... "Ich finde es wichtig, gerade in unserem Beruf, dass man auch einfach mal mit Kollegen quatschen kann. Nach der Tour zusammen einen Kaffee trinken und loswerden, was raus muss."

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Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet? Bitte einmal Liften!

Meine Gesundheit ist mir wichtig! Ich achte auf rückenschonendes Arbeiten. Für den Transfer von Bewohnern nutze ich einen Lifter. Der Bewohner liegt oder sitzt dabei in Tüchern. Den vermehrten Zeitaufwand nehme ich in Kauf. Für einige Mitarbeiter ist der Zeitaspekt so gravierend, dass sie auf den Bewohnerlifter verzichten und den Transfer eines Bewohners mit zwei Pflegekräften durchführen. Ich bespreche mich regelmäßig mit meinem Team, um die Pflege so zu organisieren, dass gesundheitliche Probleme von Mitarbeitern nicht entstehen. Den Einsatz neuer Arbeitsmittel stimmen wir mit unserer Pflegedienstleitung ab. Dorit Harke, stellvertretende Wohnbereichsleitung

...auch mal an sich selber denken

Kinästhetik oder was? Spricht man in der Pflege von Kinästhetik, denkt man an viele Fortbildungen, Schulungen und komplizierte Techniken, einen Menschen von A nach B zu transportieren. Schaut man genauer hin, wird einem bewusst, dass es sich um eine Reihe von Handgriffen handelt. Diese nutzen nicht nur dem Patienten, sondern sollen den Rücken schonen und die Körperhaltung verbessern.

MERKE: Auch Pflegekräfte haben nur einen Rücken!

Dorit Harke arbeitet regelmäßig mit dem Lifter

Rutschen mit Temperament

Kleines Hilfsmittel mit großer Wirkung „Hui“, ruft Schwester Fidelis. Mit kleinem Schwung kommt sie zum Sitzen. Schwester Fidelis ist Ordensschwester und wohnt seit vier Jahren in meinem Wohnbereich. Ich pflege sie täglich und mag ihr Temperament. Schwester Fidelis kann sich sehr schlecht Die blaue Rutschmatte bewegen. Eine kleine immer griffbereit blaue Rutschmatte erleichtert ihr das Aufstehen und mir schont es den Rücken. Ich muss keine Kollegin um Hilfe bitten, gerade morgens, wenn die Zeit knapp ist. Eben ein kleines Hilfsmittel mit großer Wirkung. Sabine Bertels, Pflegeassistentin, Wohnbereich 1

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Heiß...Kalt...Nass

"Ey man, wo ist der Kratzer?" Jeder Kollege, der schon einmal mindestens zwölf Monate im Ambulanten Dienst gearbeitet hat, weiß wovon ich rede. Ich sage nur: “Warum haben die Dienstwagen keine Klimaanlage? Warum steht das Auto in der Sonne, oder: Ey man, wo ist der Eiskratzer?“ Erlebnisse gibt es viele und es würde zu lange dauern, sie alle aufzulisten. Hier kurze Beispiele, die sich jedes Jahr aufs Neue wiederholen: Bei minus zehn Grad, die Windschutzscheibe mit einer Tick Tack Dose freikratzen, gut gemeinte Pappkartons von tiefgefrorenen Scheiben lösen, oder den Türschlossenteiser durch die Seitenscheibe vom Dienstwagen beobachten. Warum passiert das nur mir? Nicht verzweifeln, diese und andere Fragen stellen sich viele Kollegen im Ambulanten Dienst. Kommt dann der Sommer, fällt dann mehr die Frage ins Gewicht, den Dienstwagen zu ergattern, der „zufällig“ im Schatten die Mittagsstunden verbringen durfte. Solche heißkalten Erlebnisse machen die Arbeit rund um die Pflege halt interessant, oder?

Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

Graupeneintopf nach Wilma Hasse

und Frankfurter Kranz nach Tante Käthes Lieblingsrezept Die Butter schaumig rühren, Zucker langsam hinzugeben und natürlich nach dem Abbacken den Kuchen verzieren. Denn, das Auge isst ja schließlich mit. Da wird dann auch kurz mal ein Blick auf das Rezept von Tante Käthe geworfen. "Backen und Kochen, das ist mein Ding. Meist sind es Eintöpfe, die ich mit Bewohnern koche. Gern auch einmal einen Graupeneintopf oder ein Möhrendurcheinander", verrät Detlef Wohlhage. Die Wohnstube bietet mir, mit einer gut eingerichteten Küche mit Herd und Backofen, ideale Bedingungen. "Mich Detlef Wohlhage und Dieter Noell zeigen das begeistert, mit welchem Appetit die Bewohner diese Männer auch backen können Hausmannskost essen. Und natürlich ergeben sich beim Essen viele Gespräche, wie beispielsweise Rezeptänderungen von Frau Hasse, die diesen Eintopf früher anders gekocht habt – mit mehr Fleisch und ausgekochten Knochen. Na ja, beim nächsten Mal gibt´s dann Graupen nach Wilma Hasses Rezept." Detlef Wohlhage, Betreuungskraft

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Wie kann ich mich fort- und weiterbilden? Sterbende geben Takt und Tonart an! Gelernt hat sie Kinderkrankenschwester, jetzt kümmert sie sich um ältere Menschen auf ihrem letzten Gang. „Schwerstkranke und sterbende Menschen liebevoll zu pflegen und sie auf ihrem letzen Weg zu begleiten, war für mich immer eine Herzensangelegenheit.“ Annette Averhage ist 54 Jahre alt und seit nunmehr sieben Jahren im Ambulanten Pflegedienst Haus Maria tätig. Birgit Funke, ihre Pflegedienstleitung, hat ihre Kompetenz erkannt und meldete sie 2008 zu einer Fachweiterbildung Palliativ Care im Bildungswerk SMMP in Geseke an. Die Teilnehmer der Weiterbildung wurden geschult im Umgang mit sterbenden Annette Averhage Menschen und deren Angehörigen. "Die Inhalte der Weiterbildung haben viele Bereiche angesprochen. Wichtig waren mir vor allem der medizinische Bereich, sowie die psycho-soziale und spirituelle Ebene. Wie begegne ich dem Sterbenden? Gelernt habe ich, den Mut zu haben, einfach mal nichts zu sagen. Manchmal sind Worte nicht angebracht, sondern eine Geste eine Berührung hilft." Auf die Frage, ob sich ihre Arbeit mit Sterbenden geändert hat, antwortet sie nach kurzer Überlegung: „Ich bin sicherer geworden. Ich fühle mich bestätigt, in dem was ich tue. Der Sterbende gibt für mich den Takt und die Tonart an. Wenn man das beherzigt, kann man nichts falsch machen. Für mich ergibt sich in diesem Moment die Frage, ob sich das erlernte theoretische Wissen in den Arbeitsalltag eines Ambulanten Pflegedienstes einbeziehen lässt, oder ob es dort Schwierigkeiten gibt? "Palliative Pflege erfordert viel Zeit. Mehr als der Dienstplan hergibt und die Pflegekassen zahlen. Ich nehme in Kauf, dass ich auch gewisse Zeiten nicht vergütet bekomme. Zufrieden macht mich nicht allein die Gehaltsabrechnung am Monatsende. Zufrieden bin ich, wenn ich Sterbenden Ängste nehmen kann und Angehörigen das „Loslassen“ erleichtert wird. Birgit Funke achtet darauf, mir Freiräume im Dienstplan zu schaffen“, sagt Anette Averhage. "Auch die Geseker Hospizbewegung unterstützt mich. Ein Anruf genügt. So habe ich viele Menschen kennengelernt, die sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen. Frau Sure, Koordinatorin der Geseker Hospiz Bewegung, war ebenfalls Teilnehmerin dieser Weiterbildung. Ich kenne jetzt nicht nur die Namen, sondern habe ein Gesicht, eine Verbindung aufgebaut. Ein kleines „Netzwerk“. Ich glaube, dass ist das Entscheidende gewesen.“ Annette Averhage, Palliativ Fachkraft, Ambulanter Pflegedienst

Palliativpflege... ...beschreibt das pflegerische Fachwissen, die Maßnahmen und Aufgaben, die innerhalb des ganzheitlichen Konzeptes der Palliative Care erbracht werden und der Verbesserung der Lebensqualität von Pflegebedürftigen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder terminalen Erkrankungen und deren Angehörigen dienen.

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Mandarine, ein Duft mit vielen Erinnerungen

Die Schule der kleinen Sinne "Fühlen, Riechen und Schmecken ist meine Welt"! Ich pflege und betreue seit vier Jahren Bewohner mit einer mittleren bis schweren Demenz. Ich arbeite hier sehr gerne, obwohl mich der Alltag psychisch und körperlich sehr fordert. Die Bewohner reagieren im Demenzbereich viel sensibler. Gedächtnistraining und viele andere klassische Betreuungsangebote für Senioren überfordern sie. Sie reagieren dann entweder mit Unruhe oder sind teilnahmslos. Meine Gerontofachausbildung habe ich genutzt, unsere Betreuungsangebote auf den Prüfstand zu stellen. Mein Ziel war es, diese so zu verändern, dass Bewohner alte und neue Fähigkeiten an sich entdecken. Meine Kollegen haben mich bei meiner Facharbeit unterstützt. Denn diese sollte die Grundlage der neuen Betreuungsangebotes für unseren Wohnbereich werden. Gemeinsam haben wir erst einmal eine Bilanz gezogen und genauer hingeschaut. Welche Betreuungsangebote werden von den Bewohnern gut angenommen und welche passen nicht? Nach und nach ist die „Schule der kleinen Sinne“ entstanden. Diese „Schule“ befasst sich mit dem Fühlen, Riechen und Schmecken. Beim Duft von „Mandarine“ erinnern sich viele Bewohner an Weihnachten. Und Weihnachten ist für die meisten ein wohliges Gefühl und ein Fest mit vielen schönen Momenten.

Sandra Schumacher leitet die "Schule der kleinen Sinne"

Ich bin stolz auf mich, denn ich erlebe viele Bewohner entspannter als vorher. Sandra Schumacher, Examinierte Altenpflegerin, Gerontofachkraft

Nachschlagewerke und Informationsmaterial

Informationen im Internet

Fachliteratur im Haus Maria

www.haus-maria-geseke.de

Alle Mitarbeiter können im Konferenzraum Fachliteratur und Fachzeitschriften lesen oder ausleihen. Eine Literaturliste zeigt, welche Bücher unser Haus vorhält und welche von Mitarbeitern aktuell ausgeliehen sind. Das Angebot richtet besonders auch an Auszubildende und Mitarbeiter in der Weiterbildlung.

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Kontakt Bildungswerk Detlef Burkhardt, Leitung Bildungswerk (Krankenpfleger, Lehrer f체r Pflegeberufe und Hebammenwesen, Gesundheitsmanager) E-Mail: d.burkhardt@smmp.de Tel.: 02942 595 161

Kontakt Fachseminar f체r Altenpflege Edis Ahmetspahic, Leitung Fachseminar (Dipl. Berufsp채dagoge (FH)) E-Mail: e.ahmetspahic@smmp.de Tel: 02942 595-160

Sekretariat Tel: 02942 595-141 E-Mail: k.schulte@smmp.de / b.castis@smmp.de

Beate Castis Karin Schulte

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Wird in der Einrichtung ausgebildet? "Es gibt noch viel zu lernen"

Lernen für mich und andere Mein Name ist Oxana König, ich bin 32 Jahre alt. Meine Ausbildung als examinierte Altenpflegerin habe ich am 01.04.2010 begonnen. Der Ausbildungsplan bietet abwechselnd Theorie- und Praxisphasen an. Während meines Praxiseinsatzes bin ich im Wohnbereich 1 im Haus Maria eingesetzt. Am Anfang meiner Ausbildung war ich unsicher und wusste nicht, was auf mich zukommt. Auch die Kolleginnen und Kollegen waren mir unbekannt. Julia Bouwer ist meine Praxisanleiterin. Sie ist ausgebildete Altenpflegerin und hat schon viel Erfahrung. Das finde ich sehr gut. Sie hat mich die ersten Wochen begleitet und mich den Bewohnerinnen und Bewohnern vorgestellt. So haben wir uns gegenseitig kennengelernt. Sie hilft mir auch, wenn ich mal Probleme habe. Auch wenn die Zeit manchmal knapp ist, versucht sie trotzdem immer für mich da zu sein.

Oxane König mit ihrer Praxisanleitung Julia Bouwer

Das Team vom Wohnbereich 1 hat mich gut aufgenommen. Ich fühle mich ernst genommen von meinen Kollegen. Durch den Austausch mit ihnen profitiere ich von deren Erfahrungen und Wissen. Die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin erlebe ich seit dem ersten Tag als sehr anspruchsvoll. In den Theoriephasen meiner Ausbildung besuche das Fachseminar für Altenpflege hier in Geseke. Das Fachseminar gehört auch zum Orden der Schwestern der heiligen Magdalena Postel, kurz SMMP, und befindet sich gleich gegenüber meiner Ausbildungsstelle. Der Unterricht ist echt interessant. Ich hätte nie gedacht, dass das Wissen einer Altenpflegerin so umfangreich und vielfältig ist. Mit mir zusammen arbeiten sechs Auszubildende im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria. Wir tauschen uns regelmäßig aus. Mein Ziel ist es, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren und anschließend einen festen Arbeitsplatz zu finden. Eins weiß ich heute schon: Wenn die Ausbildung zu Ende ist, will ich mich weiterbilden. Es gibt noch so viel zu lernen! Oxana König, Auszubildende, Haus Maria

Fachseminar für Altenpflege Gerberstraße 13 59590 Geseke Tel.: 02942 595-141 Fax: 02942 595-288 E-Mail: info.fachseminar(at)geseke.smmp.de Bei Fragen zur Ausbildung oder für weitere Informationen können Sie sich jederzeit gerne bei uns melden. Wenn Sie sich bei uns bewerben wollen, senden Sie uns bitte zunächst eine Kurzbewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Schulabschlusszeugnis.

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"Wichtig und dazugehörig"

Mit 45 in die Ausbildung Ich habe es getan und es war richtig! Lange habe hin und her überlegt, ob ich nach so langer Familienpause beruflich noch einmal durchstarten soll. Angefangen habe ich mit der Ausbildung zur Pflegehelferin. Inzwischen bereits 45 Jahre alt, sollte es weitergehen als Azubi in der Altenpflege. Ich hatte mir viel vorgenommen. Das habe ich schon am ersten Tag gesehen. Meine Mitstreiter und teilweise auch meine Vorgesetzten sind fast alle viel jünger als ich. Wie fühle ich mich, wenn ich von einem jungen Vorgesetzten kritisiert werde? Kann ich das in jeder Situation akzeptieren? Schaffe ich das Lernpensum? All diese Fragen gingen mir ständig durch den Kopf.

Bettina Rohrbacher (li.) mit ihrer Praxisanleitung Angelika Hughes (re.)

Meine ersten beiden Praxiseinsätze habe ich in der Tagespflege Haus Elisabeth absolviert. Meine Praxisanleiterin Angelika Hughes hat mich von Anfang an in den normalen Tagesablauf einbezogen. Sogar an den Teambesprechungen nahm ich als Auszubildende teil. Ich fühlte mich wichtig und dazugehörig. Bei auftretenden Problemen waren sie oder ein Teamkollege jederzeit ansprechbar. Nach einem weiteren Praxiseinsatz im Haus Maria kam ich dann zum Ambulanten Pflegedienst. Hier haben sich viele Mitarbeiter spezialisiert. Im Gespräch mit meiner Praxisanleiterin Heike Hardes habe ich den Wunsch geäußert, mehr über eine gute Wundversorgung zu erfahren. Das fand sie eine gute Idee. Ich durfte mit ihr eine spezielle Tour übernehmen. Zu Beginn meiner schulischen Ausbildung schien mich der enorme „Input“ zu überfordern und fast einen „Error“ in mir hervorzurufen. Im Arbeitsalltag verknüpfte sich dann aber der Wust an Lernstoff langsam aber stetig. Selbst die lateinischen Fachausdrücke machten plötzlich Sinn, auch ohne Latinum. Ich habe mich riesig gefreut, als ich plötzlich ärztliche Diagnosen verstand und Zusammenhänge erkannte. Ebenso wuchs mit der Erkenntnis die Verantwortung. Nach fast drei Jahren stehe ich jetzt kurz vor meiner Abschlussprüfung. Aber das schaffe ich auch noch. Ohne „Error“! Bettina Rohrbacher, Auszubildende Tagespflege

Abends daheim...am Tag in guter Gesellschaft Das Haus Elisabeth bietet 15 Plätze. Insgesamt sind es rund 30 verschiedene Gäste, die uns um Laufe der Woche besuchen. 15 Mitarbeiter, bestehend aus Pflegefachkräften und Assistenten, versüßen den Gästen den Vor- und Nachmittag mit einem im Vorfeld strukturierten Programm, oder lassen dem Kunden den Freiraum, den er selbst gestalten kann. Ulrike Stukenberg, Leitung Tagespflege

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Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung? Netzwerkarbeit in Sachen Wunden

Immer schön am Ball bleiben Durch meine 15-jährige Tätigkeit als Krankenschwester in der Chirurgie des Geseker Krankenhauses hatte ich bereits Erfahrungen mit der Wundversorgung. 2006 habe ich meine Weiterbildung zur ICW Wundmanagerin gemacht. Nach meiner Weiterbildung habe ich mich bei allen Geseker Hausärzten und beim niedergelassenen Chirurgen in Geseke vorgestellt und von meinem neuen Tätigkeitsfeld, der Wundversorgung im Ambulanten Dienst, berichtet. Auch mit den Krankenkassen habe ich Kontakt aufgenommen. Für mich war es wichtig, ein Netzwerk zu bilden. Alle Patienten mit Wunden wurden dann in meine Tour gelegt. Anfangs war es sehr schwer, ich hatte keine Ansprechpartner mit denen ich mich austauschen konnte. Auch die Hausärzte taten sich schwer, ihre Anordnungen zu ändern, wenn es aus meiner Sicht nötig war. Das war für mich ziemlich frustrierend, aber ich bin am Ball geblieben. Ich habe nach und nach Kontakte zu Firmen mit speziellen Produkten für die Wundversorgung geknüpft. Ich nutze diese Kontakte heute auch bei Fragen zu speziellen Wunden. Über neue Produkte werde ich regelmäßig informiert. Die Zusammenarbeit mit den Hausärzten hat sich im Laufe der Zeit verbessert. Man vertraut in meine Kenntnisse bei der Wundversorgung.

Christa Riedel und Heike Hardes

Vor vier Jahren ist unser Team um eine weitere Wundmanagerin erweitert worden. Ich kann mich jetzt fachlich gut austauschen. Im Bereich Wundversorgung lässt meine Pflegedienstleitung meiner Kollegin und mir freie Hand. Das finde ich klasse. Christa Riedel, Ambulanter Pflegedienst

Wunde ist nicht gleich Wunde! Wichtig ist, den Patienten im Ganzen beurteilen zu können. Die beste und teuerste Wundauflage bringt die Wunde nicht zum Heilen, wenn das Umfeld nicht stimmt. Das Einbeziehen vom Patienten selbst steht immer an erster Stelle! Erst wenn er versteht, warum er die Wunde hat, wird er verstehen, was er tun muss, damit sie wieder heilt.

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Fort- und Weiterbildungen sind immer eine Investition in die Qualität Frau Starkgraff, was tut die Seniorenhilfe SMMP zur Fort- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter? Andrea Starkgraff: Zunächst ist es mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investition in die Qualität unserer Einrichtungen und Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklung der Mitarbeiter verstehen. Wir geben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- und Weiterbildungen aus. Wonach entscheiden sie, was für Fortbildungen angeboten werden? Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die Pflegedienstleitungen gemeinsam ein Konzept für innerbetriebliche Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- und Weiterbildungen nicht mehr nach einem Gießkannensystem durchgeführt. Stattdessen fließen Hinweise von Kunden, Rückmeldungen aus den Pflegevisiten und auch gesetzliche Vorgaben in die Planung ein. Auch die Einrichtungsziele und die strategische Entwicklung an den Standorten spielen eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt werden Absprachen aus den Mitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen. Welche Themen stehen im Vordergrund? Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem aktuellen Stand sind, als auch dem jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht werden. Schulungen zu diesem Zweck werden zumeist in Form von innerbetrieblichen Fortbildungen durchgeführt. Das können Themen sein wie Grundkurs in Kinästhetik, Erste Hilfe, Expertenstandards und andere sehr praktische Inhalte. Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden? Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an Mitarbeitern erreichen soll, werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier achten wir sehr genau darauf, welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind und welche Mitarbeiter die Kompetenzen mitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieses können Qualifikationen sein wie Musikgeragoge, die Arbeit mit Klangschalen, Kneippanwendungen, Grundkurs Aromapflege, Wundmanagement oder auch Hygienebeauftragte, gerontopsychiatrische Fachkraft oder Wohnbereichsleitung. Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung? Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechend umgesetzt und weitergegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung die Zielsetzung der jeweiligen Schulung seitens der Leitung klar definiert werden und den Mitarbeitern bekannt sein. Das Interview mit Andrea Starkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)

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Frischer Wind erwünscht

Karriere machen kann (nicht) jeder Bei Neubesetzungen von frei gewordenen Stellen schauen wir immer zuerst in den eigenen Reihen nach, ob wir geeignete Mitarbeiter haben, die für die vorgesehene Funktion und Stelle infrage kommen. Unsere Strategie in der Besetzung von Führungspositionen ist, sowohl eigene Mitarbeiter zu fördern, wenn wir sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben, als auch durch externe Besetzungen frischen Wind in die Führungsriege zu bekommen. Von den 23 Betriebsleitungen sind 15 Leitungen aus dem Unternehmen heraus in diese Position gewachsen und sieben Leitungen von außen neu besetzt worden. Bei den 22 Mitarbeitern aus der mittleren Führungsebene sind 18 Mitarbeiter aus dem Unternehmen heraus in diese Position gekommen und nur drei für diese Funktion mit einem externen Bewerber besetzt worden. Dieses ist ein gutes Spiegelbild der Unternehmensphilosophie. Aber nicht nur reine Leitungsfunktionen besetzen wir nach diesem Prinzip. Auch Stellen, an denen bestimmte Verantwortungsbereiche gekoppelt sind, wie zum Beispiel Hygienebeauftragte, Wundmanager oder Mentoren, werden möglichst durch eigene Mitarbeiter besetzt. Grundsätzlich hängt die Besetzung von neuen Positionen vom Können und den Potenzialen des Einzelnen zur fachlichen Weiterqualifikation und natürlich vom Interesse derjenigen ab. Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP Seminare für Führungskräfte

Auszeit vom Alltag Führungskräfte in der Pflege tragen große Verantwortung und haben viel zu organisieren. Wenn man sich dann ein oder zwei Tage Zeit nimmt, um etwas Neues zu lernen, sollte das in angenehmer Atmosphäre stattfinden. Darum gibt es im Bildungswerk spezielle Schulungen für Führungskräfte an einem ganz besonderen Ort. Das „Feldschlösschen“ in Geseke ist ein Tagungshotel mit Stil und Ambiente. Hier kann man ungestört lernen. Viele Referenten und Teilnehmer nutzen die Auszeit vom Alltag und übernachten im Hotel Feldschlösschen. Kathleen Stach, Teilnehmerin im Bildungswerk und Gast im Feldschlösschen meint: „Hier kann ich mich richtig verwöhnen lassen. Die Zimmer sind hell, sauber und freundlich und das Frühstücksbuffet ist echt spitze!“ Monika Goesmann, Bildungswerk

Hotel Feldschlösschen Salzkottener Str. 42, 59590 Geseke http://www.hotel-feldschloesschen.de/

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Wie werden Mitarbeitende beurteilt? Fehler im System

Shit happens! Fehler sind für niemanden angenehm. Weder für den, dem er passiert ist, noch für denjenigen, der davon betroffen ist. Und dies ist genau der Punkt. Wir arbeiten mit Menschen zusammen. Betreuen und pflegen Bewohner, da möchte keiner, dass jemand zu Schaden kommt. Aber weder ich, noch meine Kollegen sind „Superman“. Fehler unterlaufen jedem einmal. Mir ist es wichtig, dass man Fehler zugibt, damit ein Schaden klein gehalten werden kann. Falls ein Medikament beispielsweise falsch gegeben wurde, kann nur dann gehandelt werden, wenn es auch bekannt ist. Oder wie kürzlich, als eine Angehörige sich beschwerte, dass ihre Mutter kein Obst bekomme. Ich prüfe dann, woran es liegt und ob der Fehler System hat. Mir geht es darum, was passiert ist, nicht wem. Shit happens, aber bitte nicht jeden Tag aufs Neue. Astrid Marx-Vehling, Heimleitung Unterm Strich bleiben hoffentlich nur wenige Wünsche offen

Dufte Mitarbeiterjahresgespräche Für mich als Pflegedienstleiterin ist es wichtig, Fort- und Weiterbildungen nicht nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen. Ich schaue gezielt, welcher Mitarbeiter welche Kompetenzen hat und ob eine angedachte Fortbildung zu ihm passt. Das bespreche ich mit jedem einzelnen Mitarbeiter im Mitarbeiterjahresgespräch. Mitarbeiter können hier Wünsche äußern. Ein gutes Beispiel ist Gabi Händelmann. Sie arbeitet in einem Wohnbereich für dementiell erkrankte Menschen. Als Aromafachexpertin setzt sie Düfte in ihrer täglichen Arbeit ein. Ihr Wunsch war, dies mit der Qualifikation "Fachexpertin zur Betreuung und Begleitung von schwerstpflegebedürftigen und demenziell erkrankten Menschen“ zu verbinden. Für die demenziell erkrankten Bewohner ist das ein echter Gewinn. Wir planen bereits am Jahresende die Fortbildungen für das kommende Jahr. Diese Qualifizierungen werden im Fort- und Weiterbildungsplan veröffentlicht. Leider ist es mir aus organisatorischen Gründen nicht möglich, jedem Mitarbeiter jedes Jahr alle gewünschten Fortbildungen zu ermöglichen. Unterm Strich bleiben aber – hoffentlich – nur wenig Wünsche offen. Petra Wessel, Pflegedienstleitung Petra Wessel

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Wie ist die Arbeit hier organisiert? Sie fährt am liebsten zu den Wunden!

Allzeit bereit „Ich fahre am liebsten zu den Wunden“, sagt Heike Hardes. Ihre Augen leuchten, als sie mir von ihrer Arbeit erzählt. Heike Hardes ist 31 Jahre alt und examinierte Altenpflegerin beim Ambulanten Pflegedienst. Nach ihrer Ausbildung im Haus Maria hat sie dort noch ein halbes Jahr im Wohnbereich 1 gearbeitet, bevor sie zum Ambulanten Dienst gewechselt ist. "Der Abschied von meinen alten Kollegen ist mir damals schwer gefallen, aber...." „Die Arbeit beim Ambulanten Dienst ist viel abwechslungsreicher als im Pflegeheim. Bei meinen Wunden kann ich echte Fortschritte sehen.“ Man merkt ihrer Mimik und Gestik die Begeisterung für ihre Arbeit an. „Dafür habe ich in der ambulanten Pflege unregelmäßigere und spontanere Arbeitszeiten – aber wir sind ja allzeit bereit!“ Heike Hardes, Wundmanagerin, Ambulanter Pflegedienst Das Interwiew führte Monika Büker

Expertinnen in Sachen Wundversorgung Christa Riedel, Heike Hardes Haholstraße 2, 59590 Geseke Tel: 02942 2400

Aufgabengebiete rund um den Menschen

Wundversorgung im Ambulanten Pflegedienst Haus Maria Wundversorgung durch Anordnung des behandelnden Arzt. Wechsel der Verbandstoffe und Beurteilung des Wundzustandes

Email: c.riedel@geseke.smmp.de

Kommunikation mit anderen Berufsgruppen

h.hardes@smmp.de

Beratung zu Ernährung und wundheilungsfördernden Maßnahmen Schmerzberatung

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Märchenstunde für Senioren, wo gibt´s denn so was?

Rotkäppchen und der böse Wolf „Großmutter, warum hast du so große Ohren?“, frage ich mit ängstlicher Stimme. „Damit ich dich besser hören kann“, antworte ich Rotkäppchen brummend. „Aber Großmutter, warum hast du so einen großen Mund?“ „Damit ich dich besser fressen kann“, ruft Anna Cramer in die Runde. Sie ist seit zwei Jahren Gast der Tagespflege und spricht nur wenig. Langsam nähere ich mich ihr. Ich bin heute als Großmutter verkleidet. Vorsichtig streicht Frau Cramer der Wolfshandpuppe in meiner Hand über das Fell. „Beißt der auch nicht?“, fragt sie leise. Ich setze seit einigen Wochen Märchen in der Tagespflege ein. Es begeistert mich, wie konzentriert alle zuhören und beim Ruth Grun mit Maria Hellmold Rollenspiel eine Rolle weiterspielen wollen. So wie Frau Cramer jetzt gerade. Sie geht bei der Geschichte so mit, als wäre es das erste Mal. Mir macht es riesig Spaß, solche Sachen in meine Arbeit einzubringen und meine kreativen Ideen umzusetzen. Die Spannung im Raum steigt, als der Jäger dem Wolf den Bauch aufschlitzt. Nach dem Rotkäppchen und Großmutter befreit sind, klatschen alle, strahlen um die Wette und sprechen im Chor: „Und wenn sie nicht gestorben sind…“ Maria Hellmold, Tagespflege Haus Elisabeth

Schwingungen durch den Körper

Schalen, die klingen Klangschalen eignen sich zur Stimulation der Sinneseindrücke. Verschiedene körperliche Reize sollen durch unterschiedliche Klangformen angesprochen werden. Die meist aus Messing bestehenden Schalen werden mit einem Holzstab in Schwingung gebracht. In der Tagespflege wird dieses Verfahren zur Entspannung angewendet. Gäste, die unter hoher Anspannung oder Unruhe leiden, haben so die Möglichkeit, ihre Sinne besser wahrnehmen zu können. Auch Mitarbeiter kommen in den Genuss der Klangschalen-Therapie.

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Sterbebegleitung ist keine Routine

Märzsonne Trotz meiner langjährigen Berufserfahrung als Altenpflegerin werden Tod und Sterben nie zur Routine für mich. Ich habe schon sehr viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und doch bewegt es mich immer wieder zutiefst, wenn das Herz eines Menschen aufhört zu schlagen. Durch die tägliche intensive Pflege und Betreuung baue ich immer eine Beziehung auf. Es ist daher jedes Mal schwer, Abschied zu nehmen. Ich kenne auch die Angehörigen gut und fühle mit ihnen. Für mich persönlich ist es ganz wichtig, früh zu erkennen, wann der Sterbeprozess einsetzt und welche Bedürfnisse und Wünsche der sterbende Mensch hat. Ich kann mich gut an eine alte Dame erinnern, die sehr naturverbunden war. Sie liebte die Sonne und Wärme. An einem sonnigen Vormittag im März setzten wir sie in ihren Sessel vor das Fenster. Die Sonne schien ihr ins Gesicht, so dass sie die Wärme spüren konnte. Sie hat leise gelächelt und immer wieder geseufzt. Das hat mich total berührt und auch glücklich gemacht. Kurz darauf ist sie gestorben. Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen. Was mich manchmal stört ist, dass ich zu wenig Zeit für die Sterbenden habe. Da das „Zeit-Haben“ für den Sterbenden aber oft eine entscheidende Rolle spielt, bin ich froh, dass die Geseker Hospiz Bewegung uns durch Besuche der Bewohner unterstützt und entlastet. Gabi Händelmann

Sterbende haben oft große Angst vor dem Alleinsein. Es beruhigt mich zu wissen, dass jederzeit jemand in der Nähe ist, der auf den Sterbenden eingehen kann und ihm das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein. Das ist so wie die Sache mit der Sonne. Gerade im Tod brauchen wir manchmal viel Wärme! Gabi Händelmann, examinierte Altenpflegerin Wohnbereich 3

"Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben" (Ciceley Sounders) Hospiz Bewegung Geseke e. V. Auf dem Stifte 6 59590 Geseke Sterbebegleitung Trauerbegleitung Tel. 02942 799055 E-Mail: kontakt@hospizbewegung-geseke.de www.hospizbewegung-geseke.de

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Resi Lanhenke und Elisabeth Sure


Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen? Teamsitzung, bitte nicht stören!

Einmal im Monat passiert es... Der Kaffee ist gekocht. Es ist kurz vor ein Uhr und wir warten auf die letzten Nachzügler. Haben auch alle dran gedacht, oder muss noch die ein oder andere angerufen werden? Wer ist entschuldigt und wer hat Urlaub? Ich befinde mich in den Räumen des Ambulanten Pflegedienstes Haus Maria, als eines der vielen Mitglieder eines großen Teams der Pflege. Im Normalfall stimme ich in die Geräuschkulisse mit ein und tausche mit meinen Kollegen das Erlebte aus. Heute aber habe ich mir vorgenommen die Beobachterrolle einzunehmen, um den Lesern das Gefühl zu geben, mit am Tisch zu sitzen.

..bei der Teamsitzung

Nach und nach füllt sich das Dienstzimmer, der ovale Tisch ist besetzt bis auf einen Platz. Jetzt fehlt nur noch die Person, die als Leitung auch die Teamsitzung anführt, Birgit Funke. Das Protokoll wird aus dem Ordner geholt und Kugelschreiber an der richtigen Stelle platziert. Mit „Alle anwesend!“, eröffnet Birgit Funke die Teamsitzung im April 2012. Am Anfang jeder Teamsitzung, so auch heute, begrüßt sie die Mitarbeiterinnen und gibt das Startsignal. Mit den Worten „F1“ gibt die aufmerksame Protokollführerin den Takt an. Die Touren werden der Reihenfolge nach besprochen. Probleme, wie Krankenhausaufenthalte oder Veränderungen des Zustandes der Patienten werden aufgegriffen und nach Lösungen gesucht. Klar, über jeden einzelnen Patienten gibt es viel zu erzählen. So kommt es an einem Tag zum Sturz und an einem anderen Tag wird das dritte Enkelchen geboren und an all dem dürfen wir Tag für Tag teilhaben. So etwas muss berichtet werden! Eine klare Linie ist zu erkennen, keine Frage. Aber wie ich feststellen muss, weicht die klare Linie des Öfteren nach 60 Minuten auch nach rechts oder links ab. Leichte Unruhe durch hungrige Kolleginnen oder auf die Uhr schauende Spätdienstfahrerinnen. Das, so finde ich, macht die Stimmung in unserer Teamsitzung aus. Elf Touren und vier Kannen Kaffee später geht die Teambesprechung dem Ende zu und die Linie wird zunehmend kurviger. Getuschel, Gemurmel und kleine Anekdoten werden erzählt. Ein Stimmengewirr von : „Wer kann nächste Woche für mich Spät machen“, oder „Heute ging die Teamsitzung aber flott“, lässt sämtliches Auf-die-Uhr-Schauen vergessen. Birgit Funke fügt noch einige allgemeine Informationen an und beendet dann, wie jeden Monat, die Teamsitzung mit einem Dank an das Team. Ein hektisches Treiben im Dienstzimmer beendet die Teamsitzung offiziell und lässt für jeden Außenstehenden erahnen, wie „munter“ die Mitarbeiter des Ambulanten Pflegedienstes sind. Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

Übergaben leicht gemacht! Beim Wechsel der Touren von einem Mitarbeiter zum anderen finden Übergaben statt, um die wichtigsten Informationen über die Patienten auszutauschen und Änderungen anzumerken. Meist geschieht dies in einem "Von-Auge-zu-Auge-Gespräch" oder per Telefon.

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Schlüsselfrage ungeklärt

Der Tourenklau um 5:45 Uhr Fünf Kolleginnen mit blauen Jacken betreten routinemäßig das Büro vom Ambulanten Pflegedienst Haus Maria. Tourenplan checken, Schlüssel holen, Medis in das „blaue Körbchen“ und ganz wichtig: gucken was für Niederschriften im Übergabebuch hinterlassen wurden. Alles nimmt seinen gewohnten Lauf, mit einer Frage hier oder einer Antwort dort. Dann, die Tür öffnet sich auf ein Neues und eine emsige Kollegin betritt den Saal der Arbeit. Genau das gleiche Verfahren, weitere Fragen, weitere Antworten und eine gewisse Geräuschkulisse im Hintergrund. Die Kollegin verlässt genauso emsig den Raum, wie sie ihn betreten hat. Langsam beginnt die Gruppe sich ...erstmal Schlüssel sichern aufzulösen. Die eine Tour fängt um 6:00 Uhr an, die andere eine Viertelstunde später. Ich bleibe noch einen Moment im Büro und nehme die nachkommenden Mitarbeiter in Empfang. Plötzlich fängt eine lautstarke Diskussion an. Ich nähere mich dem Geschehen. „Wer hat den 111er genommen, mein Auto ist nicht da, weiß einer wo der Schlüssel sein könnte?“ Niemand hat eine Ahnung wo der fehlende Schlüssel sein könnte... und wo ist eigentlich der Tourenplan… und die Haustürschlüssel sind auch alle weg!“ „Kann es sein, dass du heute keinen Dienst hast?“, frage ich vorsichtig Anette Averhage mit einem Lächeln. Mit einem lautstarken „Doch, guck hier“, reicht sie mir den Dienstplan rüber und ist schnell wieder verschwunden. Nachdem ich mir einen kurzen Überblick verschafft habe, muss ich der irritierten Kollegin Recht geben, ja sie hat Dienst. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Die emsige Kollegin ist für die gleiche Tour eingeplant wie ich. Der Frühdienst ist doppelt vergeben. Wir haben uns schließlich die Tour geteilt und nach einem verkürzten Frühdienst stand einem spontanen Frühstück nichts mehr im Wege! Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

Falsch verbunden – oder doch nicht? „Sag mir mal schnell die Durchwahlnummer für die Tagespflege, ich möchte Frau Meier wieder aus dem Krankenhaus zurückmelden.“ Das war der Satz, den ich hörte. Kurz nachgedacht...:“141“. Marie-Luise, der ich die Nummer zu rief, fing sofort an zu wählen. Tuuut…Tuuut…Es meldete sich das Fachseminar für Altenpflege in Geseke. Diese Information schien Marie-Luise nicht registriert zu haben. „Ambulanter Pflegedienst, Frau Meier ist wieder da und kommt ab morgen wieder". Totale Verwirrung und Sprachlosigkeit am anderen Ende der Leitung. „Kommt sie denn immer zu uns?“, tönte es von der anderen Seite. Marie-Luise, auch leicht verblüfft, antwortete: “Ja, klar, zweimal die Woche und Ihr holt sie doch auch von Zuhause ab“. Jetzt war die Verwirrung komplett. Fragezeichen bei der Sekretärin vom Fachseminar, großes Fragezeichen bei Marie-Luise und leichtes Gelächter aus der Kollegenrunde vom Ambulanten Dienst. Die Auflösung kam prompt. Ich hatte ihr versehentlich die falsche Durchwahlnummer genannt. Ein kleiner Denkfehler, der auch Tage danach noch den ein oder anderen Kollegen zum Schmunzeln brachte. Frau Meier besuchte tags drauf wie gewohnt die Tagespflege und musste nicht die Schulbank drücken. Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

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Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert? Qualitätsmanagement in der Pflege

Die ruhige Feuerwehr „Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen ( MdK) in Heiden waren wir fertig“, erzählt Marianne Strugholtz, “Wir haben zwei Stunden auf der Rückfahrt im Auto kein Wort reden können“. Die Qualitätsbeauftragte der Seniorenhilfe SMMP blickt zurück auf eine der ersten Prüfungen nach den neuen Transparenzkriterien – den Prüfungen „mit Note“. „Die haben uns auseinandergenommen andererseits haben wir dadurch auch den „Kampf“ angenommen“, berichtet sie weiter. Kampferprobt ist Marianne Strugholtz durch 18 Jahre als stellvertretende Pflegedienstleitung und fünf Jahre als Qualitätsbeauftragte in einem Krankenhaus. Seit Oktober 2007 ist sie bei SMMP. „Das ist zwar im weitesten Sinne auch Pflege, aber doch eine ganz andere Welt als der Krankenhausbereich“, sagt die examinierte Krankenpflegerin. Beim Orden hat sie – wohl wegen ihrer Vorerfahrungen – zunächst auch ein paar „Feuerwehraufgaben“ übernommen, bevor sie sich intensiver um Marianne Strugholz achtet wie die Feuerwehr ihre eigentlichen Aufgaben kümmern konnte. auf gute Qualität „Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne Strugholtz rückblickend, „hat mir aber auch einen intensiven Einblick in das „Unternehmen SMMP“ gegeben. Das war eine gute Basis für unser eigenes Auditsystem.“ Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagement aufgestellt. „Nun ging es darum, eng an den MdK-Kriterien orientiert, ein internes Prüfverfahren zu entwickeln. Neudeutsch nennt man sowas "Audit", erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mir wichtig“, so Marianne Strugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MdK realitätsnah zu simulieren und gleichzeitig die Kollegen in den Einrichtungen und Diensten zu beraten. Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnen Häusern und Bereichen schon gute Ideen und Verfahrensweisen gibt, die man dann untereinander austauschen und gemeinsam weiterentwickeln kann. Für die drei ambulanten Dienste war aber auch viel Pionierarbeit zu leisten, was mit den Leitungen gemeinsam richtig gut gelungen ist“,erläutert sie weiter. „Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne Strugholtz schmunzelnd. „Wenn die Prüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen. Ich bin dann eher die Ruhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nicht nur fachlich helfen.“ Prüfungen machen halt immer Stress. Marianne Strugholtz behält die Übersicht und trägt mit ihrer übergreifenden Arbeit wesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Dienste der Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertet und benotet werden. Und sprachlos bleibt danach auch keiner mehr. Marianne Strugholtz, Qualitätsbeauftragte Seniorenhilfe SMMP

Alles QM, oder was? Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen jeglicher Art dienen.

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Der Regelkreis dreht sich

Gut für das WIR-Gefühl? Aus der Pflege kennen wir es ja schon zur Genüge. Planen, umsetzen, überprüfen und verbessern. So sieht der Pflegeprozess auf dem Papier und hoffentlich im realen Arbeitsleben aus. Im Qualitätsmanagement machen wir es genauso. Sicherlich muss man zugeben, dass Qualitätsmanagement immer was mit Papier, Formularen, Anforderungen, Kontrollen und so weiter zu tun hat. Das ist nun mal das Pflichtprogramm. Wir führen aber darüber hinaus alle zwei Jahre eine Kunden- und Mitarbeiterbefragung durch. Die Leitungen werten diese gemeinsam mit Mitarbeitern aus, benennen Stärken und auch Verbesserungsbereiche. Diese gilt es in den nächsten 15 Monaten zu bearbeiten. Dazu wird jeweils ein Projekt- und Maßnahmenplan erstellt, deren Erfüllung durch die zentrale Ebene überprüft wird. Die Maßnahmen sind sehr praxisnah, so dass hierdurch den einzelnen Arbeitsbereichen geholfen werden soll. Wir nennen die Maßnahmen auch „Low-Hanging-Fruits“. Das sind niedrighängende Früchte, die man quasi im Vorbeigehen pflücken kann. So etwas ist beispielsweise mal die Vergrößerung der Beschilderung im Aufzug und Wohnbereich oder die Installation einer Fotowand der gerade anwesenden Mitarbeiter. „Klar, muten wir unseren Einrichtungen und Mitarbeitern einiges zu“, erläutert Andrea Starkgraff, als verantwortliche Geschäftsfeldleitung. „Unsere Einrichtungen sind es inzwischen gewohnt, mit großen und kleinen Projekten umzugehen, um nicht auf der Stelle zu treten. Dieses setzt voraus, dass die Kollegen diese Dinge häufig noch zusätzlich zu bewältigen haben.“ Die Erfolge stellen sich dann aber auch ein: „Wir stehen wirtschaftlich gut da, wir können noch in Aus-, Fort- und Weiterbildung investieren, wir leiden nicht unter Fluktuation von Mitarbeitern und wir arbeiten gerne arbeitsteilig, gemeinsam an Verbesserungsbereichen. Das schafft ein WIR-Gefühl! Diese Stärke haben wir durch unser Qualitätsmanagement entwickelt. Der Regelkreis dreht sich halt immer weiter! Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Mitarbeiterbefragung im stationären Benchmark-Kreis

Stifte raus: Klassenarbeit! Alle zwei Jahre ist es wieder so weit: Die Mitarbeiter aller Bereiche werden zu ganz unterschiedlichen Dingen befragt. Diese Fragen sind nicht willkürlich ausgesucht. Sie stammen aus der Zusammenarbeit mit Konkret Consult Ruhr, kurz KCR. Die dortigen Mitarbeiter haben den Fragenkatalog so entwickelt, dass sich mit sozialwissenschaftlichen Methoden Einschätzungen über die Mitarbeiterzufriedenheit ableiten lassen. Außerdem helfen sie uns Stärken und Verbesserungspotentiale zu erkennen. Verbesserungen gelingen oft auch dadurch, dass wir unsere Befragungsergebnisse regelmäßig mit denen anderer Einrichtungen und Träger vergleichen. Wenn hier eine Einrichtung zum Beispiel im Bereich der Einarbeitung neuer Mitarbeiter besonders gute Rückmeldungen oder Noten bekommt, kann direkt gefragt werden wie dort die Einarbeitung organisiert ist. So lernen wir von besonders guten und gelungenen Beispielen der Teilnehmer dieses Benchmark-Kreises, eines „Vergleichsringes“ von Einrichtungen und Trägern, die sich auf freiwilliger Basis unter der Moderation von KCR zusammengefunden haben. Und wenn dann alle zwei Jahre im Sommer die Ergebnisse der Befragungen frisch auf den Tisch kommen heißt es: Die Klassenarbeiten sind da! Birgit Funke, Leitung Ambulanter Pflegedienst

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Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

Pflegenoten Wohn-und Pflegezentrum Haus Maria

Pflegenoten Ambulanter Pflegedienst Haus Maria

MDK-Prüfung vom 7.05.2012

MDK Prüfung vom 12.12.2011

Wir wollen einfach immer besser werden

Mit EFQM in die erste Liga Bei der Abkürzung „EFQM“ denken die Pflegemitarbeiter gleich wieder an eine neue Infektionskrankheit und sehen schon einen neuen Expertenstandard vor sich. Wobei EFQM auch ansteckend sein kann. Übersetzt heißt unser Qualitätsmanagementsystem „European Foundation Quality Management“, oder ganz frei übersetzt: „Die Selbstauflage der permanenten Verbesserung“ bzw. „Selbstverpflichtung zur permanenten Verbesserung.“ Oder noch einfacher: „Wir wollen immer besser werden!“ Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwas Trockenes wie Qualitätsmanagement eine begeisternde und ansteckende Wirkung hat. Seit 2004 wühlen wir uns durch Kriterien, Teilkriterien und Ansatzpunkte. Wir lassen unsere Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter befragen. Wir messen, erheben und beobachten. Jedes Jahre ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen Projekte durch. Mit einem Ziel: „Wir wollen einfach immer besser werden!“ 2010 hatten wir dann genug! Jetzt sollten uns auch mal „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“ haben uns drei Tage lang begutachtet. Am Ende gab es das 4-Sterne Siegel der EFQM. Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „In der Championsleague sind Sie noch nicht; aber mit einem Sprung in der ersten Bundesliga gelandet!“ Das hat uns alle sehr beflügelt und einige zu Tränen gerührt. Und natürlich haben wir das auch mit Allen gebührend gefeiert. Das war gut für unser Selbstbewusstsein. Davon haben wir nämlich in der Pflege oft zu wenig. Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung

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Solidarität – Familienpatenschaft in Rumänien

Wir bekommen eine Familie! „Das muss doch zu schaffen sein!“, denke ich, als Schwester Adelgundis Pastusiak während der Frühjahrstagung in Bestwig von dem Projekt der Familienpatenschaften in Brasilien, Rumänien, Bolivien oder Mosambik erzählt. Ich war total betroffen von dem Elend in diesen Ländern und seit dem völlig besessen von dem Gedanken, unsere Mitarbeiter von einer Familienpatenschaft zu überzeugen. Bei uns in Deutschland gibt es ebenfalls Kinder in Not – jedoch nicht vergleichbar mit denen in Brasilien und den anderen Ländern. Sofort mit der nächsten Gehaltsmitteilung habe ich allen Mitarbeitern einen Brief mitgeschickt und sie darin um Hilfe gebeten.

Die Kinder Antal vor dem Schwesternhaus

„Ich habe es geschafft!“ Es ist eine Patenschaft zustande gekommen. Verschiedene Mitarbeiter von den Ambulanten Diensten und dem Haus Maria haben sich bereit erklärt, monatlich direkt einen kleinen Betrag von ihrem Gehalt für dieses Projekt zu spenden. Andere zahlen sporadisch eine Spende für diesen Zweck ein. Wer sich ebenfalls noch für diese Familienpatenschaft einsetzen möchte, kann sich gerne bei mir melden. Monika Büker

Hilfeprojekt für notleidende Familien in Rumänien

Kleine Beträge können viel bewegen Hier ein paar Kurzinformationen zur rumänischen Familie: Kinder: Monica - *10.06.2000, Ionut - *11.10.2001, Robert - *31.08.2004. Das viertes Kind ist im April 2012 geboren. Beide Eltern sind arbeitslos. Die Familie wohnt im Haus der Großeltern, der Großvater ist verstorben. Der Vater ist krank, er hat Hepatitis C, die Mutter leidet seit einer schweren Kindheit unter psychischen Problemen. Die Kinder sind wohl erzogen und gesund und die Eltern erhalten Unterstützung bei deren Erziehung durch die Großmutter. Der Vater ist sehr darum bemüht Arbeit zu finden und übernimmt, was er kann, um Geld für seine Familie zu verdienen. Die Familie lebt von der Sozialhilfe (30 Euro pro Monat) und dem Kindergeld (7 Euro monatlich pro Kind). Monica hat große Konzentrationsprobleme in der Schule und lernt nur sehr schwer. Sie kann prinzipiell gar nicht rechnen und lesen. Schreiben kann sie alle Buchstaben – Wörter nur, wenn jeder Buchstabe einzeln diktiert wird. Für sie wäre es besser, die erste Klasse zu wiederholen, doch dafür sind ihre Noten nicht „schlecht genug“. Sie wird „mitgeschleift“. Monica wäre eigentlich gut in einer Förderschule aufgehoben, da diese jedoch in Bacau (ca. 20 km entfernt) liegt, ist es für die Familie unmöglich, sie dorthin zu schicken. Die Eltern können ihr auch nicht helfen, da sie weder Geduld, Zeit noch Wissen dazu haben. Ionut ist offener als Monica und kommt besser klar in der Schule. Robert ist ein freundlicher, offener Junge. Im April 2012 hat die Mutter ihr viertes Kind geboren. Zurzeit helfen die Ordensschwester der Familie durch Übernahme der notwendigen Arzt- und Rezeptkosten und durch Unterstützung mit Lebensmitteln und Kleidern.

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WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEIT BEZAHLT? WIRD NACH TARIF BEZAHLT? AVR und Tarif Servicegesellschaft BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDERE FORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGERE ZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE? Nein BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHE VERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINE ALTERSVORSORGE)? Arbeitnehmer mit AVR Tarif erhalten zusätzliche Altervorsorge in der KZVK. GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE? Entsprechend des Tarifvertrages

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM HIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZU KÖNNEN? Ja

WIE SIND MEINE DIENSTZEITEN GEREGELT? NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIER GEARBEITET? Schichtdienst und Teildienst. 5-Tage-Woche/6-Tage-Woche je nach Einsatzbereich WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST? im Durchschnitt zwei Wochen im Voraus, teilweise auch länger

GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD? Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird im AVR-Tarif gezahlt.

WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTEN UND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN? Es gibt Wunschpläne. Ein kurzfristiger Urlaubswunsch wird im Gespräch mit der Leitung geklärt.

GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UND FEIERTAGSARBEIT? Ja, im AVR-Tarif

IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIER GEARBEITET? Früh-, Spät-, Nacht-, Teildienst je nach Einsatzbereich

WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH? Entsprechend des AVR-Tarifs und des Tarifs der Servicegesellschaft.

MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCH NACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINEN EIGENEN NACHTDIENST? Es gibt ein Nachtwachenteam.

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAG AUS? KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEIT ARBEITEN MÖCHTE? Der Stellenumfang wird mit Arbeitnehmer individuell vereinbart. KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNE TEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN? Teildienste sind im stationären Bereich und in der Tagespflege nicht die Regel. Im Ambulanten Dienst arbeiten Mitarbeiter auch im Teildienst.

GIBT ES TEILDIENSTE? Teildienste sind im stationären Bereich und in der Tagespflege nicht die Regel. Mitarbeiter im Ambulanten Dienst arbeiten auch im Teildienst. MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN? In besonderen Situationen ist dies erforderlich.

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN? Ja, nach Absprache MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM HIER ZU ARBEITEN? Nein, wichtig ist uns eine christliche Grundhaltung.

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WIE IST DER UMGANG ZWISCHEN VORGESETZTEN UND MITARBEITENDEN? WER SIND MEINE VORGESETZTEN? Je nach Bereich, die Bereichsleitung oder Betriebsleitung IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AM WOCHENENDE ERREICHBAR? Ja, es gibt einen Bereitschaftsdienst der Betriebsleitungen.

MIT WEM ARBEITE ICH HIER ZUSAMMEN? KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITEN MÖCHTE Kompetenz, Qualifikation und Wunsch des Mitarbeiters finden Berücksichtigung bei der Entscheidung des Einsatzbereiches. WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL? Selten

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WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE GIBT ES? GIBT ES SUPERVISION? Ja, mit Unterstützung der Geseker Hospizbewegung bieten wir zweimal jährlich eine Supervision an. GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEI PERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGEN WENDEN KANN? Ja, bei uns gibt es das Prinzip der "Offenen Tür". Auch persönliche Probleme werden von unseren Leitungsmitarbeitern wichtig genommen. GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN? nein

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUF MITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN? WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN? Die Länge der Familienphase kann entsprechend der gesetzlichen Regelungen genommen werden. GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODER ANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZUR KINDERBETREUUNG? nein

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUF MEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN? GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UM UNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN? Es gibt in jedem Bereich Pausenräume. GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜR RAUCHER? Wir unterliegen als Einrichtung dem Brandschutz. Einen separaten Raucherraum gibt es nicht. GIBT ES BESONDERE KUR- ODER ERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE? Unser Orden bietet Auszeittage für Mitarbeiter an.

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE? WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALL VERHALTEN? Eine frühzeitige Meldung beim direkten Vorgesetzten ist wichtig. Dies stellt eine zeitnahe Vertretungsplanung sicher.

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACH LÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINEN ARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE? Wir bieten Rückkehrgespräche an und nutzen die gesetzliche Wiedereingliederung. WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IM UNTERNEHMEN? Im Durchschnitt niedrig.

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UND BELANGE ZU VERTRETEN? AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICH MICH BESCHWEREN MÖCHTE? Ärger sollte nicht aufgestaut werden. Hier bietet sich der Kontakt mit dem direkten Vorgesetzen an. GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINE MITARBEITERVERTRETUNG? nein WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHEN UND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT? In regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen und im Mitarbeiterjahresgespräch.

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZ AUSGESTATTET? HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUM COMPUTER UND ANDEREN WICHTIGEN KOMMUNIKATIONSMITTELN? Wir arbeiten mit einer computergestützten Pflegedokumentation. Mitarbeiter haben je nach Bereich Zugang zu Computer bzw. MDA-Geräten. KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN (Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)? Unsere Einrichtung verfügt über eine gute Verkehrsanbindung. Bahnhof und Bushaltestelle sind in der Nähe. STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜR MITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG? Kostenlose Parkplätze sind vorhanden. GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜR FAHRRÄDER? Ja WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICH WEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIG AUSFALLE? Zeitnahe Meldung beim direkten Vorgesetzen

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WIE KANN ICH MICH FORT- UND WEITERBILDEN? WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UND WEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN? Wir bieten regelmäßige Fort- und Weiterbildung bei der Gesundheitsakademie SMMP an. Außerdem finden regelmäßige hausinterne themenbezogene Unterweisungen statt. WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN? Die Einrichtung bzw. der Träger übernehmen die Kosten für Fort- und Weiterbildungen. MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBER BEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBEN VERPFLICHTEN? Nein, dies ist rechtlich nicht zulässig. SIND FORT- UND WEITERBILDUNGEN ARBEITSZEIT? Ja

WIRD IN DER EINRICHTUNG AUSGEBILDET? WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES? Das Wohn- und Pflegezentrum hat insgesammt 7 Auszubildende. Davon sind 6 Azubis im stationären Bereich und 1 Azubi in der Tagespflege tätig. WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICH BESUCHEN? Wir haben ein trägereigenes Fachseminar, die Gesundheitsakademie SMMP. BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DER AUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN? Ja

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WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG? Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach dem AVR-Tarif.

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNG MEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG? WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN UMGEGANGEN? Verbesserungsvorschläge werden geprüft und ggf. implementiert. KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCH STUDIEREN? Ja

WIE WERDEN MITARBEITENDE BEURTEILT? WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT? Die direkten Vorgesetzen und Kollegen WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINER ARBEIT? Die Beurteilung erfolgt in Form eines Gespräches.


WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT? NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIER GEARBEITET? Wir arbeiten nach QM-Handbuch auf der Grundlage von EFQM. WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERANTWORTUNG GEREGELT? Die Zuständigkeiten und Verantwortung sind in Aufgabenbeschreibungen geregelt. WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET? Experten-, Pflege-, Betreuungsstandards und Dienstanweisungen FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EIN MITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG? Je nach Wohnbereich und Einschränkungsausprägung der Bewohner ist dies unterschiedlich. Es richtet sich ebenfalls nach dem Pflegedarf und Stellenumfang des Mitarbeiters. KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBER EIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN? Ja! Durch Hospitation lernt man sich gegenseitig kennen.

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINE ARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENT ORGANISIERT? NACH WELCHEM QUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIER GEARBEITET? EFQM, unser Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung unserer Leistungen. WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN? Arbeitskreise, interne Veranstaltungen, Arbeitsgruppen, Teambesprechungen, Rundschreiben und Blitzrunde

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DAS UNTERNEHMEN? WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DAS UNTERNEHMEN? Die regelmäßigen Kunden- und Mitarbeiterbefragungen geben uns Auskunft über die Zufriedenheit unserer Kunden und Mitarbeiter und sind Grundlage für unserer Verbesserungspotential. Die vergangenen Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit unserer Kunden. WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMEN WIRTSCHAFTLICH? gut WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN? gut

WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGE ENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNG INFORMIERT? Teamsitzungen und Rundschreiben IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHEN ÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT? Ja, dies ist der Kommunikationsmatrix zu entnehmen.

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Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel Die Ordensgemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) wurde 1807 von der Lehrerin Julie Postel in Frankreich gegründet. Ihre Nachfolgerin, die selige Schwester Placida Viel, gründete 1862 die erste deutsche Niederlassung im Eichsfeld. Im thüringischen Heiligenstadt befindet sich das Generalat des deutschen Ordenszweiges. Das Provinzhaus der Europäischen Provinz ist das Bergkloster Bestwig im Sauerland. Getreu dem Motto der Gründerin – "Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern" – sind die Schwestern mit ihren zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern heute international in Schulen, Krankenhäusern, Einrichtungen der Seniorenhilfe und anderen sozial-caritativen Institutionen tätig. Sie engagieren sich in Deutschland und den Niederlanden sowie in Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik. In Deutschland gibt es 50 Schwesternkonvente und 30 Einrichtungen und Dienste mit etwa 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - einschließlich aller Mehrheitsbeteiligungen. Die Einrichtungen aus dem Bereich der Seniorenhilfe gehören unter das Dach der Seniorenhilfe SMMP GmbH. Zu ihr gehören sieben stationäre Einrichtungen, zumeist mit betreuten Seniorenwohnanlagen, drei ambulante Pflegedienste, zwei Tagespflegen und eine ambulant betreute Wohngemeinschaft. Zudem zählen die Gesundheitsakademie SMMP mit dem Fachseminar für Altenpflege, dem Bildungswerk SMMP und der Bildungsakademie für Therapieberufe Bergkloster Bestwig sowie das Julie-Poste-Haus in Bestwig zu diesem Geschäftsfeld. 2010 erhielt die Seniorenhilfe SMMP von der Europäischen Gesellschaft für Qualität die zweithöchste Auszeichnung mit 4 Sternen „Recognised for Execellence.“

Impressum Herausgeber der Mitarbeiterinformation: Seniorenhilfe SMMP GmbH Bergkloster 1 59909 Bestwig Telefon: 02904 808-249; Fax: 02904 808-180, www.smmp.de Geschäftsführer: Ludger Dabrock Amtsgericht Arnsberg, HRB 4916 V.i.S.d.P: Ludger Dabrock Redaktionsteam: Monika Büker, Heike Hardes, Astrid Marx-Vehling Erstauflage August 2012 Konzeption: Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr GmbH, Gelsenkirchen Grafik/Design: FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn. Weiterführende Informationen: http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de


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