Tierisch guat

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Landesrat Erich Schwärzler zu Besuch.

Wütend macht einen auch, wenn Menschen so feig sind und Tiere einfach aussetzen und ihrem Schicksal überlassen. Es kommt auch immer wieder vor, dass Tiere einfach über den Zaun geworfen werden. Tierisch guat: ... und dann gibt es noch solche, die kritisieren, man solle sich lieber um notleidende Menschen statt um Tiere kümmern. Karin Andres: Gerade die Arbeit mit Tieren kann hier ein ganz wichtiger Aspekt sein. Wir kooperieren deshalb auch ganz bewusst mit Organisationen wie Neustart, Caritas, Lebenshilfe, offene Jugendarbeit oder mit der sozialpädagogischen Schule Jagdberg. Wir setzen auch verschiedenste Schwerpunkte, die sich mit Tierthemen auseinandersetzen. Und nicht zu vergessen, dass sich viele bei uns ehrenamtlich engagieren. In diesem Zusammenhang möchte ich auch meinem Team einen Riesendank aussprechen. Es ist phantastisch, was die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leisten. Da sind sehr viel Emotionen und Herzblut dabei. Tierisch guat: Wie lange bleibt ein Tier durchschnittlich bei Ihnen? Und kann

Karin Andres leitet mit viel Elan das Vorarlberger Tierheim.

es vorkommen, dass Tiere einmal nicht aufgenommen werden? Karin Andres: Es gibt Tiere, die verbringen nur eine kurze Zeit im Tierschutzheim, andere wieder mehrere Monate, einige wenige sogar Jahre. Und es kann auch vorkommen, dass es auch einen Aufnahme-Stopp wegen Überfüllung gibt. Tierisch guat: Sie sind nun seit rund acht Jahren Leiterin. Was waren die größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gab? Karin Andres: Wir sind ein privater Verein mit einem Jahresbudget von rund 700.000 Euro. Mehr als die Hälfte des Geldes müssen wir selbst aufbringen – etwa durch Spenden, Patenschaften, Legaten, Stiftungsgelder und Veranstaltungen. Das ist natürlich eine Riesenherausforderung die notwendigen finanziellen Mittel für die verschiedenen Tierschutzprojekte jedes Jahr auf die Beine zu stellen. Dass das nicht einfach ist, kann sich jeder vorstellen. Der Betrieb des Tierheimes beläuft sich auf etwa 1200 Euro pro Tag. Ohne Hilfe von außen wäre dies nicht zu bewältigen. Es ist für mich immer wieder ein Wunder, dass es uns, trotz

Menschenleid

Tierliebe

„Wenn Tiere sterben, kommen Besitzer zu uns, um uns die Sachen von ihrem Liebling zu bringen. Meistens weinen dann alle mit.”

„Weil er auf das Tier seiner Freundin eifersüchtig war, setzte ein Mann den Hund einfach aus. Dann plagte ihn aber doch das Gewissen.”

Tierschutzverband Der Vorarlberger Tierschutzverband ist die Dachorganisation der Vorarlberger Tierschutzvereine, Eigentümer und Betreiber des Tierschutzheimes und der Vorarlberger Tierrettung. Vorstand: Franz Clemens Waldburg-Zeil, Präsident; Georg Böhler, Vize-Präsident; Thomas Gehrer, Vize-Präsident; Herbert Kampel, Kassier; Eva König, Schriftführerin.

der gestiegenen Ansprüche bisher stets gelungen ist, schuldenfrei zu bleiben. Tierisch guat: Gibt es besondere Wünsche für die kommenden Jahre? Karin Andres: Ein Tierheim hat immer Geldsorgen. Am besten ist es natürlich, wenn in der Bevölkerung das Bewusstsein und die Verantwortung weiter verstärkt werden kann, was die Haltung von Tieren betrifft. Und gleichzeitig hoffe ich auf die Unterstützung der Gemeinden für das Tierheim.

Nach Monaten fand dieses Pärchen wieder zusammen. Seite 7


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