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Damien Zufferey, Verantwortlicher Sortiment

Pfadiname: Sortiment

Was war Ihre Funktion im Pfadibundeslager?

Meine Aufgabe war es, einen Produktkatalog festzulegen und in Koordination mit den Migros-Industrieunternehmen, den nationalen Logistikzentren und den regionalen Produzenten die Verfügbarkeit der Ware sicherzustellen. Aber alles fing bereits vor der Zusammenstellung des Projektteams an: Ich hatte das Glück, beim ersten Treffen mit den Pfadis – einer Art Aufruf zur Bewerbung – mit dabei zu sein. Das war im Herbst 2019 in Zürich. Daraufhin bewarben wir uns und erhielten den Zuschlag für das Projekt.

Was war die grösste Herausforderung für Sie?

Sicherzustellen, dass die bestellte Ware auch tatsächlich geliefert wurde. Das hört sich viel einfacher an, als es war. Zudem hatten wir sehr ehrgeizige Umweltschutzziele. Zu guter Letzt konnten wir auch keine Generalprobe durchführen, alles musste beim ersten Versuch glücken. Und das, obwohl wir noch nie ein Projekt dieser Grössenordnung realisiert hatten und wir es zum ersten Mal überhaupt mit der Organisation eines Provisoriums dieser Art (Anm. d. Red.: der Verteilzentrale und dem Supermarkt) zu tun hatten.

Aber das BuLa war ein Erfolg. Die Pfadis hatten stets genug und pünktlich zu essen. Wir planten mit den richtigen Mengen, um die Lebensmittelverschwendung auf ein Minimum zu begrenzen, und die Transportmittelnutzung war optimal, denn kein Lastwagen fuhr leer.

Welche persönliche Bilanz ziehen Sie nach dieser einmaligen Veranstaltung?

Ich bin sehr stolz, diese Herausforderung gemeistert zu haben. Sowas erlebt man nur einmal in seiner beruflichen Laufbahn. Ausserdem kann ich mit Stolz sagen, dass wir innerhalb der Teams durch Gespräche und gesunden Menschenverstand stets effiziente Lösungen gefunden haben.

Welche Anekdote werden Sie später einmal erzählen?

Eines Abends erhielten wir eine dringende Bestellung: Die Pfadis brauchten Zwiebeln und Sonnenblumenöl. Die Lastwagen waren aber alle bereits voll oder unterwegs. Also mussten wir eine andere Lösung finden: Wir beluden einen Kühlwagen mit zwei Paletten Zwiebeln, hielten auf dem Weg bei allen Migros an und nahmen Sonnenblumenöl mit. Innerhalb von vier Stunden war die Ware geliefert.

Die Migros Wallis ist flexibel, und unsere kreative Lösung war dank der Nähe zum Lager möglich.

Begzudin Nicevic fand eine rationelle und gleichzeitig sehr umweltfreundliche Lösung, um die Freiwilligen und Gäste zu verpflegen.

Begzudin Nicevic und seine Teams sorgten für das leibliche Wohl der Tausenden Freiwilligen und Gäste.

Begzudin Nicevic, Verantwortlicher Verpflegung

Pfadiname: Das ist ein Geheimnis!

Was war Ihre Funktion im Pfadibundeslager?

Ich war für die Verpflegung der Auf- und Abbauteams zuständig. Und während des Lagers auch für jene der Freiwilligen und Gäste – also rund 2000 Personen pro Tag. Mein Team und ich überwachten dabei durchgehend Quantität und Qualität der gelieferten Lebensmittel.

Was war die grösste Herausforderung für Sie?

Durch die Zusammenarbeit mit unserem Cateringdienst hatten wir bereits Erfahrung in diesem Bereich, und auch mit der Gastronomie für Grossevents kennen wir uns aus. Wir realisierten somit schnell, dass die Zentralküche in Martigny zu weit weg war, um heisse Gerichte zu liefern. Es war aber möglich, vor Ort eine Küche einzurichten. Alles vor Ort zuzubereiten, wäre jedoch schwierig geworden, vor allem aus Gründen der Infrastruktur und Personalverfügbarkeit. Wir suchten also nach Partnern im Oberwallis, die den Gastronomiebedarf decken konnten und so flexibel wie möglich waren. Das Unternehmen Walker in Bitsch, mit dem wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten, erfüllte diese Bedingungen und erhielt den Auftrag.

Welche persönliche Bilanz ziehen Sie nach dieser einmaligen Veranstaltung?

Wie meine Kollegen bestimmt auch schon erwähnt haben, ist eine gute Planung extrem wichtig. Wenn man im Voraus genug Zeit investiert und Probleme und Herausforderungen bespricht, dann hat man gute Chancen, dass alles glatt läuft.

Welche Anekdote werden Sie später einmal erzählen?

Eines Morgens rief ich unseren Partner an und fragte nach, ob alles gut gelaufen sei. Er antwortete: «Leider nein!» Überrascht fragte ich, was denn genau passiert sei. Er antwortete: «Bei der Lieferung der Lebensmittel ist ein Ei zu Bruch gegangen.»

Ich lachte erleichtert. Das war seine Art, mir zu verstehen zu geben, dass alles wie geplant lief! Ich nutze die Gelegenheit hier, um all jenen zu danken, die bei der Planung und Umsetzung involviert waren und rund um die Uhr zur Verfügung standen. Sie stellten sicher, dass alles reibungslos ablief – und die einzige Panne ein zerbrochenes Ei war.

Christian Reichenbach setzte komplexe Prozesse um. Ziel: Administrative Aufgaben so simpel wie möglich zu halten und provisorische Verkaufsstellen in den Systemen zu schaffen.

Martin Schnidrig ist Filialleiter der Migros Steg. Er war zusammen mit André Zuber und Fabien Hauswirth für die Migros-Teams vor Ort verantwortlich.