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317 Stolpersteine & die erste Stolperschwelle MG+ 34

317 STOLPERSTEINE & DIE ERSTE STOLPERSCHWELLE

Im Oktober 2021 jährte sich zum 80. Mal der Tag der Deportation Mönchengladbacher Jüdinnen und Juden. Eine vor kurzem an der Außenfassade des Mönchengladbacher Hauptbahnhofes installierte Gedenkplatte erinnert an die grausamen Geschehnisse der Vergangenheit. Am 13. Dezember letzten Jahres wurde auf dem Gehweg vor dem ehemaligen Jüdischen Altenheim in der Friedrich-Ebert-Straße 82-84 ein neuer Gedenkort geschaffen. Der Künstler Günter Demnig, der seit 2006 an 98 Stellen im Stadtgebiet insgesamt 317 Stolpersteine verlegte, setzte in einer Gedenkveranstaltung im Beisein von Oberbürgermeister Felix Heinrichs, dem Vorsitzenden der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit Mönchengladbach e.V., Ulrich Rosocha, der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Mönchengladbach, Dr. Leah Floh, dem Rabbiner Yitzak Hoenig und Bezirksvorsteher Ulrich Elsen, eine erste Stolperschwelle in den Boden. „Erinnern ist Arbeiten an der Zukunft. Insgesamt 107 Bewohnerinnen und Bewohner sind Opfer des Holocaust und einer menschenverachtenden Ideologie geworden. Sie wurden 1941 bis 1942 nach Riga, Lodz, Litzmannstadt, Theresienstadt und Auschwitz deportiert. 90 von ihnen überlebten die Transporte und Deportationslager nicht", erinnerte Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude diente vor seiner Nutzung als Altenheim jüdischen Mädchen aus dem Rheinland und weit darüber hinaus als Unterkunft, welche die weithin bekannte Rheydter Handels- und Gewerbeschule, heute Maria-Lenssen-Berufskolleg besuchten.

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BENEDIKTPREIS FÜR GUNTER DEMNIG

Die Preisverleihung an den Künstler und Initiator der Stolpersteine sollte bereits im Frühjahr 2020 stattfinden, musste aber pandemiebedingt verschoben werden. Das wird nun am 29. April im Haus Erholung im Rahmen eines Festaktes nachgeholt. Die Laudatio hält

der ehemalige Ministerpräsident

STOLPERSTEINE liegen in Austria, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, der Republik Moldau, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn. Seit 2017 gibt es zudem eine STOLPERSCHWELLE in Argentinien. In diesem Jahr sollen die ersten Steine in Serbien und Großbritannien verlegt werden. Das Projekt ist im Juni 2021 auf fast 90.000 verlegte Steine in über 1.800 Kommunen angewachsen. Zudem liegen mittlerweile mehr als 25 STOLPERSCHWELLEN in Europa.

Armin Laschet. Der Benediktpreis von Mönchengladbach wird seit mehr als einem halben Jahrhundert vergeben und ist seit seiner Neuausrichtung 2013 neben dem Aachener Karlspreis und dem „Preis des Westfälischen Friedens“ in Münster der dritte Preis in NordrheinWestfalen mit landesweitem Anspruch und überregionaler Bedeutung. Er wird alle zwei Jahre in Mönchengladbach verliehen.

Über das Projekt

Seit dem 27. Januar 2006 - dem Gedenktag für die Opfer des Holocaust - wurden in Mönchengladbach bisher 317 Stolpersteine an 98 Stellen für Menschen verlegt, die von den Nazis verhaftet, deportiert und in den meisten Fällen ermordet wurden. Dies war nur durch die Unterstützung zahlreicher Paten möglich. Sie möchten

gerne auch Pate werden?

Für 120 Euro kann jeder eine Patenschaft übernehmen. Anfragen bitte an Frau Birgit Neuß, Tel. 02161 252507 oder per Mail an Birgit.neuss@moenchengladbach.de