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Museum Abteiberg 2022 – ein Jahr im Zeichen großer Jubiläen

Vor 40 Jahren, am 23. Juni 1982 wurde das Museum Abteiberg eröffnet, jener neuartige Museumsbau, den der Wiener Architekt Hans Hollein mitten in die heterogene Gegenwart der Stadt Mönchengladbach hineinsetzte. Weniger bekannt ist der zweite Jahrestag. Vor 100 Jahren, am 9. Dezember 1922 legte Walter Kaesbach die Basis für ein Museum der Gegenwartskunst in Mönchengladbach. Der aus Mönchengladbach stammende Kunsthistoriker, ein sehr früher Förderer und Sammler des Expressionismus, übergab 97 Werke an seine Geburtsstadt und strebte damit für Mönchengladbach ein Museum an, das so modern sein sollte wie die Stadt. Dass die Jahrestage 1982 und 1922 zusammenfallen, ist Zufall. Die Idee, sie beide 2022 zu betrachten, führt zu Wiederentdeckungen ihrer Geschichten. Was will ein Museum heute, 40/100 Jahre später? Was für ein Ort ist dieses Museum, das vor 40 Jahren in der Mönchengladbacher Innenstadt erschien und bereits 60 Jahre zuvor als ein Ort für die Gegenwart erträumt wurde? Was waren die Ideale in den Jahren 1982 und 1922? Welches Ideal haben wir heute? Vielleicht am deutlichsten die Öffnung des Museums, eine Offenheit und Durchlässigkeit für die Gesellschaft der Stadt.

MUSEUM ABTEIBERG 2022 –

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PROGRAMM vorbehaltlich situationsbedingt möglicher Änderungen

Das Studio for Propositional Cine-

ma, das 2013 mit einer öffentlichen Rede im Kunstverein Düsseldorf gegründet wurde, arbeitet mit einem breiten Spektrum an Medien und nutzt ein wechselndes Repertoire an Text-, Sound-, Installations- und PerformanceFormen, um Erzählungen in immersiven Ausstellungsformaten zu entfalten. The Camera of Disaster positioniert die Fotografie als ein Medium am Rande des möglichen Aussterbens. Anhand einer Reihe von Texten, Fotografien und Objekten erzählt die Ausstellung die Geschichte, wie diesem Zustand widerstanden werden kann, und bietet einen Entwurf für die Aufrechterhaltung der Kontrolle über unsere Bilder in dystopischen Zukünften: ein demontierter Katastrophenfilm mit einem vorsichtig hoffnungsvollen Ende.

Vom 3. April – 25. September.

Noch bis zum Frühjahr 2022 sind Multiples, Druckgrafiken, Archivalien und Buchbestände von Joseph Beuys aus der umfangreichen, 2017 erwor-

Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 benen Fluxus-Kollektion von Erik Andersch (1940-2021) zu sehen. 2022 setzt das Museum Abteiberg die Erfassung von SAMMLUNG/ARCHIV

Einblicke in die Ausstellung Werkstattbericht Sammlung/ Archiv Andersch (Beuys), Museum Abteiberg

MUSEUM ABTEIBERG 2022 – EIN JAHR IM ZEICHEN GROSSER JUBILÄEN

ANDERSCH fort. Der Jubiläumstag des Museums Abteiberg am 23. Juni gibt Anlass, den zu diesem Zeitpunkt erreichten Status Quo im Schaumagazin zu präsentieren. Mit Fluxus werden künstlerische Positionen im Mittelpunkt stehen, die den Geist der Architektur von Hans Hollein entscheidend mitgeprägt haben.

Die zweite Auflage von POP Paradiso (23. Juni 2022) ist ein wichtiger Plan für 2022. Kurz vor den Sommerferien soll das Festival zur großen Party für 40 Jahre Museum Abteiberg in der Stadt werden. Die verschiedensten Akteure kommen zusammen und nutzen den Skulpturengarten als ihre Bühne, ihre Bar, ihren Musik-, Kunst- und Kinderpartyraum. Jeder Tag ein anderes Format, Kontakte und Übergänge sind dabei Programm, frei nach der Devise der Avantgarden: „Seht, hört, erlebt, was ihr nicht kennt“. Programm der Festivaltage rund um den 23. Juni folgt.

100 Jahre Stiftung Walter Kaesbach - Ein Vortrag, Führungen und

Vermittlungsprogramm zur Stiftung von Walter Kaesbach im Jahr 1922 sind vom 9. bis 11. Dezember geplant. Ein Museum für Gegenwartskunst kann sich das Städtische Museum Mönchengladbach seit dem 9. Dezember 1922 nennen: Feierlich wurden an diesem Tag 97 Kunstwerke des Expressionismus präsentiert, die der Mönchengladbacher Dr. Walter Kaesbach (1879-1961) seiner Heimatstadt gestiftet hatte.

Museum in der Stadt - Im Zuge der Neugestaltung des Hans-Jonas-Parks werden die sehr unterschiedlichen Werke der Gegenwartskunst an diesem Ort eine neue Sichtbarkeit erhalten. Der Lesewald von Ferdinand Kriwet (1980/81) wird von der Restaurierungsabteilung des Museums Abteiberg in enger Abstimmung mit dem Nachlass des Künstlers im Jahr 2022 restauriert. Alle weiteren Objekte, das Denkmal für Hans Jonas von Hans Burgeff am Eingang des Parks (1997), das Ensemble Zeichen-Feder von Brigitte Zarm auf der Treppe der VHS (2004) und die einst temporären Objekte, die das Museum Abteiberg 2014 mit dem Projekt „Ein ahnungsloser Traum vom Park“ (2014) in den Jonas-Park hineinbrachte und (aufgrund ihrer Resonanz und Fürsprache durch das Mönchengladbacher Publikum) länger blieben als gedacht, werden ebenfalls in Abstimmung mit den Künstlerinnen und Künstlern aufgearbeitet, gesichert und teils neu positioniert: das Pflanzenbeet von Tanja Goethe, die Versunkene Wippe von Ulrike Möschel, die Großskulptur Geozentrik von Christian Odzuck und die Laternen der Traumstraße von Alex Morrison zwischen Jonas-Park und Skulpturengarten.

POP Paradiso 2021

Christian Odzuck, Geozentrik, 2014. Sichtung 2021