MFG - Das Magazin / Ausgabe 78

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IN RENDL VERITAS

GASTFREUNDSCHAFT. Katja Rendl und Thomas Schwaiger vor dem legendären Rendl-Keller.

N

anana, jetzt mal nicht so schnell mit den jungen Pferden: Die hohe Zeit des St. Pöltner Weinanbaus – den selbigen gab es in grauer Zeit sehr wohl – mag zwar lange vorüber sein. Aber erstens versuchen sich noch immer ein paar Hobbywinzer am Keltern edler Reben in der Hauptstadt, und zweitens haben wir vor allem die Rendl-Keller-Gasse, formerly known as Mamauer Kellerweg. Und die ist schlichtweg einmalig. Und bevor jetzt der nächste Einwand kommt: Ja, die Keller dort sind keine klassischen Weinkeller, sondern es handelte sich dabei vornehmlich um Eiskeller – also die Kühlschränke von anno dazumal sozusagen. Nachgewiesen sind diese übrigens zumindest bis ins 19. Jahrhundert, hat man bei Renovierungsarbeiten doch Ziegel mit der Jahreszahl 1856 gefunden. Späterhin, im Zweiten Weltkrieg, mussten die Gewölbe dann u. a. als Luftschutzkeller herhalten, um danach „munter“ vor sich hin zu bröckeln, bis sie Fred Rendl, wie es seine Tochter Katja formuliert „aus dem Dornröschenschlaf erweckte.“

Wachgeküsst Damit ich eine Vorstellung bekomme, legt mir die Chefin des Rendl Kellers beim Besuch im Restaurant alte schwarz-weiß Fotografien vor. „So hat es früher hier ausgesehen!“, zeigt sie auf die vergilbten Bilder, die graue, verfallene Keller zeigen, die eher wie Erdlöcher anmuten. Nie und nimmer würde man glauben, dass aus diesen Ruinen dieses Zauberland entstanden ist. Verantwortlich dafür zeichnete allen voran 30

Wo liegt Österreichs schönste Kellergasse? Erraten Sie nie, deshalb sage ich es Ihnen: In St. Pölten natürlich! „Wie bitte“, werden jetzt einige Puristen erstaunt bis empört einwenden „Die haben ja nicht mal Wein in St. Pölten!“


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