MFG KRITIKEN
ZUM HÖREN
Manshee, mikeSnare, Thomas Fröhlich, Dr. Schramek, Rob.STP, Dr. Ray B. (von links nach rechts)
Als sie vor zehn Jahren das erste Mal auf der Bildfläche des Rock auftauchten, galten Wolf People als echter Geheimtipp. In Ihren neue, mittlerweile dritte Studioalbum Ruins outen sie sich als mythologieinteressierte Zeitreisende. Auf ihrem Album geht es unter anderem um die Ruinen der Zivilisation, eine Zukunft ohne Menschen und die Natur, die folglich das Land zurückerobert. Das verpacken sie wieder einmal in eine Mischung aus Bluesrock, Psychedelic, Folk, Jazz und Krautrock.
JAMIE LIDELL
building a Beginning
Im ersten Moment glaubt man ja, als ob da James Morrison trällert. Denkste, der wohlig-warme Tenor gehört Jamie Lidell, der sich wieder einmal neu erfunden hat. Galt er früher als Dancefloor und Electronicgenie, spaziert er diesmal auf den Spuren des Soul und lässt Heroen wie Marvin Gaye, Stevie Wonder, Prince & Co. hervorblitzen. Ein absolutes Feel-Good-Album, was auch seiner Auseinandersetzung mit Frau, Nachwuchs und Heimat geschuldet ist. Weihnachtstauglich!
ZUM SCHAUEN
Manshee, C. Schuhmacher
Black Focus YUSSEF KAMAAL
London, die musische Petrischale an der Themse, hat wieder mal neue, spannende Kulturen hervorgebracht. Aus einem Liveprojekt in Londons „Boiler Room“Club entstanden, nahmen Kamaal Williams (keyboard) und Yussef Dayes (drums) nun ihr 43minütiges, instrumentales Debutalbum auf. „Black Focus“ zeigt, wie richtungsweisend JazzFunk noch heute klingen kann. Die 10 Songs bersten vor Präsenz und Atmosphäre, behandeln aber ihre Wurzeln mit Respekt und Stil.
FOURWARD Expansion LP
Fourward steht für progressiven Sound. Immer etwas eigenwillig abseits der Norm, vor allem immer auch, wenn man so will, „musikalischer“ als man das sonst im Drum&Bass Kosmos gewohnt ist. Auf dem eben erschienen Longplayer versammelt sich sicher nicht zuletzt deshalb die Elite des Genres: Mejfus, Icicle, MC Jakes u.v.m. Viele wollten hier kollaborieren, und das Endergebnis kann man nur als wirklich gelungen bezeichnen.
ZUM SPIELEN Christoph Schipp
Strangers Marissa Nadler
Sie mögen die Musik von Johnny Cash, lesen gerne E. A. Poe, finden David Lynchs „Twin Peaks“ nach wie vor unerreicht und können auch zart folkigem Frauengesang à la Joan Baez oder Joni Mitchell (in Dunkelbunt) etwas abgewinnen? Dann sollten Sie sich das neue Album von Singer/Songwriterin Marissa Nadler zulegen. Sich „All the Colours of the Dark“ als Anspieltipp anhören. Und einen Waldspaziergang im Nebel machen. Gänsehaut-Melancholie pur.
METALLICA Hardwired ...
Die Thrash Metal Helden aus San Francisco sind endlich zurück. Nachdem etwa Lulu oder St. Anger von den Fans, gelinde gesagt, etwas negativ aufgenommen wurden, dürften sie mit der aktuellen Veröffentlichung schon eher ihre Freude haben. Ein bisschen „Ride The Lightning“, ein Hauch „… And Justice For All“ und noch ein wenig von „Kill ‘Em All und Load“ ist auf dem aktuellen Album zu finden. Also genau das, was die Metallica Fans seit Jahren erwarten und hören wollen.
ZUM LESEN
H. Fahrngruber, W. Hintermeier
Café Society
Dishonored 2 ARKANE STUDIOS
Karl Olsberg
Im Hollywood der goldenen 30er-Jahre sucht Jesse Eisenberg nach einem Job in der Traumfabrik. Jedoch verliebt sich der junge Held Jesse in die attraktive Sekretärin des Moguls, die ihrerseits eine Affäre mit ihrem verheirateten Chef hat. Leichtfüßig inszeniert Altmeister Woody Allen eine Geschichte über den Zeitpunkt, an dem es gilt, sich auf eine Liebe einzulassen und darüber, diesen Punkt zu übersehen.
Der neue Schauplatz Karnaca entpuppt sich als nahezu grenzenlose Spielwiese. Man hat auf den Stärken des Vorgängers aufgebaut und zugleich dessen Schwächen ausgebügelt. Das großartige Leveldesign und die Vielfältigkeit der Talente bescheren dem Spieler enorme Freiheiten. Kein Durchgang gleicht dem anderen und genau diese Varianz macht „Dishonored 2“ zu einem der besten Schleichspiele der letzten Jahre.
Sämtliche greifbare Daten von Konsumenten werden mittels digitalen Begleitern gesammelt. Das selbstlernende mirrornet generiert daraus individuell zugeschnittene Tipps und Handlungsanleitungen, selbstlernende Künstliche Intelligenz übernimmt die Kontrolle über Denken und Handeln, ist bester Freund, tut alles für das Glück des Besitzers. Spannender, realistischer SciFiThriller über Big Data.
Rogue One: A star wars story
WATCH DOGS 2
Schmutziger Schnee
Star Wars abseits der Jedi-Ritter: In „Rogue One“ schickt Godzilla-Regisseur Gareth Edwards die junge Felicity Jones zusammen mit anderen Rebellen auf ein Himmelfahrtskommando gegen das Imperium. Die Pläne des Todessterns, der neuen Superwaffe, sollen gestohlen werden, um so die Zerstörung weiterer Planeten zu verhindern und das Schicksal der Galaxie zum Guten zu wenden.
Die 2. Auflage von „Watch Dogs“ präsentiert sich frischer, moderner und vor allem spielbarer. Der Mix aus Stealth, Action und Hacking geht auf. In puncto Aufgaben-Design und Vielfalt machen die Entwickler nahezu alles richtig. Sie füllen die riesige Spielwelt mit viel Leben und jeder Menge unterhaltsamer Missionen. „Watch Dogs 2“ bricht endlich mal aus dem Ubisoft-Einerlei aus und überzeugt fast auf ganzer Linie.
In Stockholm wird ein anerkannter Soziologe ermordet und Leo Junker wird mit den Ermittlungen betraut. Selbst noch schwer traumatisiert von seinem letzten Fall und abhängig von Sedativa, stößt er auf ein erschreckendes Szenario von Gewalt in der rechts- und linksradikalen Szene, in der junge Menschen ohne Hoffnung von machtgeilen und korrupten Politikern für ihre Zwecke missbraucht werden.
Woddy Allen
Gareth Edwards
74
Ubisoft
Mirror
Christoffer Carlsson
Fotos: zVg
Ruins
Wolf People