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URBAN: Verzauberte Menschen KULTUR: Zeitgeistfabrik(At) SZENE: illegale partylaune SPORT: Klettermax im Pielachtal
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URBAN
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NICHT NORMAL!
Leute Vom Andern Ufer Somewhere Over The Rainbow
von Johannes Reichl
Fall 1: Andreas T. ist von
sächlich! Heute, 2007! Nicht normal, oder?
Geburt an blond. 20 Jahre
Warum ich grad Blonde oder Linkshänder anführe?
war er mit seiner Lebensge-
Ganz einfach: Es gibt davon statistisch betrachtet ca.
fährtin Hanna, ebenfalls blond, liiert. Ein Traumpaar,
so viele wie Homosexuelle: 10% der Bevölkerung.
bis sie durch einen Schlaganfall aus dem Leben ge-
Warum sich diese normalen Mitbürger noch immer
rissen wird. Klar, dass er alles erben soll. Doch An-
mit Diskriminierungen herumschlagen müssen oder
dreas wird mitgeteilt, er sei nur erbberechtigt, wenn
ihnen eine Ehe im rechtlichen Sinne verwehrt wird
ein Testament vorliegt. Das gibt es aber nicht. Nicht
(mit all den oben angeklungenen Folgen) ist schwer
einmal ein Pflichtteil steht ihm zu. (Und hätte es eins
zu begreifen: Einerseits mag es an grundsätzlicher,
gegeben, müsste Andreas aufgrund seiner Blondheit
irrationaler Angst vorm „Fremden“ liegen, anderer-
einen höheren Steuersatz zahlen!)
seits auch an einer negativen Konditionierung durch
Fall 2: Die Linkshänderin Susi F. geht arbeiten. Ihre
die katholischen Kirche und ihre „Sexualmoral“.
linkshändige Partnerin führt zuhause den gemein-
Ich finde es ja furchtbar schade, dass Jesus kein ho-
samen Haushalt. Als sie den Alleinverdienerabsetz-
mosexuelles Pärchen offiziell besucht hat bzw. hat
betrag geltend machen möchte, wird ihr dies auf-
er wahrscheinlich eh, nur steht darüber nichts in der
grund ihrer Linkshändigkeit verwehrt.
Bibel. Für einen toleranten Menschen wie Jesus wars
Von anderen Fällen, die zwar Dank EU-Druck per
halt stinknormal und daher kein Grund, extra Lobby-
Gesetz mittlerweile verboten sind, aber noch immer
ing zu machen. Aber dann wäre die Diskussion von
passieren (aufgrund mangelnden Wissens?), ganz
dieser Seite vom Tisch und die katholische Kirche
zu schweigen: Etwa vom St. Pöltner Walter K., dem
von ihrer zynischen, so gar nicht christlichen Haltung
ein Wiener Krankenhaus, in das seine St. Pöltner Le-
befreit: Nächstenliebe geht halt schwer mit Intole-
bensgefährtin eingeliefert worden ist, keine Auskunft
ranz zusammen. Zudem irritiert mich eines: Stellt
erteilen wollte, weil er kein Ehepartner oder direkter
man mit der Negation eines natürlichen Phänomens
Verwandter ist. Oder vom Arbeitgeber, der dem Bril-
nicht die Schöpfung an sich in Frage. Will man etwa
lenträger Jochen B. im Unterschied zu den normal-
unterschwellig behaupten, Gott hat sich geirrt?
sichtigen Mitarbeitern keine Pflegekarenz gewährt.
Aber wenn schon die Kirche, aus welchen Gründen
Oder vom schwarzen Hausbesitzer, der einer weißen
auch immer (es fielen einem einige ein) reaktionär
Frau nach dem Tod ihres weißen Mannes verwehren
in der Sache dahindümpelt, so sollten wir als aufge-
will, in den Hauptmietvertrag einzutreten, so dass sie
klärte Bürger zumindest endlich unsere Verfassung,
die gemeinsame Wohnung verlassen muss.
Artikel 7, ernst nehmen und Druck auf die Politik
Haben Sie beim ersten Fall noch ungläubig den Kopf
machen. „1) Alle Bundesbürger sind vor dem Gesetz
geschüttelt, so sind Sie mir mittlerweile auf die
gleich.“ Mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen,
Schliche gekommen: Alles erlogen! Blödsinn!
außer vielleicht ein kleines Gedankenexperiment.
Richtig! Nur, wenn ich etwa anstatt des Blonden
Überlegen Sie für sich, zu welcher Minderheit Sie ge-
die lesbische Martha eingesetzt hätte, und statt der
hören, und dann versetzen Sie sich in die Lage, wie
Linkshänderin den schwulen Franz, sowie in allen
das so wäre, wenn man Sie deshalb völlig grundlos
anderen Fällen Homosexuelle, dann wären diese
diskriminiert. Nicht schön, oder? Na eben! Ich kann ja
Beispiele aus dem Leben gegriffen. Das passiert tat-
auch nichts „dafür“, dass mir die Haare ausfallen!
Extra Zeller Die einzige, die uns wecken darf!
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KULTUR
nicht zum Zeit totschlagen Aigners Landesmuseum discogewordener Zeitgeist „Fabrikanten“ berichten
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SZENE MElting pot VI Wir stellen die „Gretchenfrage“
Illegal - Ganz egal! You Gotta Fight For Your Right To Party
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SPORT
klettermax im pielachtal weinburg um 17 Meter gewachsen IMPRESSUM Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich Medieninhaber (Verleger): NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten Herausgeber: Bernard und René Voak MBA Redaktionsanschrift: MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Telefon: 02742/71400-330, Fax: 02742/71400-305; Internet: www.dasmfg.at, Email: office@dasmfg.at Chefredakteur: Mag. Johannes Reichl Verlags- und Anzeigenleitung: Mag. (FH) Michael Müllner, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Tel.: 02742/71400-330; Email: michael.muellner@dasmfg.at Redaktionsteam: Mathias Kirner, Flo Kogler, Althea Müller, Michael Müllner, Michael Reibnagel, Thomas Schöpf, Eva Seidl, Katharina Vrana, Barbara Waxenegger, Kati Waldhart, Tobias Zuser; in Zusammenarbeit mit www.joynt.at Kolumnisten: Herbert BInder, Dietmar Haslinger, Althea Müller, Thomas Karl, Rosa, Christoph Wagner, Tobias Zuser Kritiker: Helmuth Fahrngruber, Judith Goritschnig, Wolfgang Hintermeier, Dali Koljanin, David Meixner, Manuel Pernsteiner, Robert Stefan, Alexander Terrer, René Voak Leiter der Bildredaktion: Hermann Rauschmayr Cover: Hermann Rauschmayr, Christoph Schipp Art Director & Layout: REBELTECH, Dipl.-Ing. (FH) Christoph Schipp Lektorat: Frau Lehrer Reichl Hersteller: NÖ Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH; Herstellungs- und Verlagsort: St. Pölten; Verlagspostamt: 3100 St. Pölten, P.b.b. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Inhalt bezahlter Beiträge ist der Medieninhaber nicht verantwortlich. Internet: http://www.dasmfg.at Offenlegung nach § 25 Medien-Gesetz: Medieninhaber: NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten. Unternehmensgegenstand: Freizeitwirtschaft, Tourismus und Veranstaltungen. Geschäftsführer: Bernard und René Voak MBA. Grundlegende Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich.
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URBAN
In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
In der man den Eindruck gewinnt, dass biswei-
In der endlich ein jahreslanges Manko ge-
In der eine Pendlerhochburg wie St. Pölten
len am falschen Platz gespart wird. So mutete
schlossen wurde. So bekommen Neo-St. Pöltner
doch glatt aufs Abstellgleis geschoben wird: Zu-
es äußerst knausrig an, dass man zwar – wie
- eine lobenswerte Initiative der Stadt - nunmehr
mindest empfand der St.Pöltner Gemeinderat die
gehabt – die Jungbürger der Stadt traditions-
eine offizielle Willkommensmappe ausgehändigt,
ÖBB-Ankündigung, dass das ICE Paar 766/767
gemäß zur Jungbürgerfeier lud, allerdings ohne
auf dass sie sich gleich so richtig zuhause in der
künftig keinen Halt mehr macht, so und protes-
Begleitung.
neuen Heimat fühlen.
tierte per Resolution „gegen jede weitere Reduk-
Könnte man noch angesichts einer Tausend-
Das gar nicht einmal schlanke Mäppchen öffnet
tion von Haltestopps von Fernverkehrszügen“.
schaft von Jungbürgern derlei Einsparungs-
mit einem Brief des Bürgermeisters, der großzü-
ÖBB Pressesprecher Johann Rankl, zugleich
gelüste nachvollziehen, so ist dies bei einer
gig verspricht: „Mein allererster Auftrag lautet:
Stadtrat, versteht die Aufregung nicht. Haupt-
Gruppe von nicht einmal 100 Personen wahr-
Sie sollen sich wohl fühlen.“ Da wird man ihn
aufgabe der ÖBB sei es, „den Fahrplan fahrbar zu
lich peinlich - und es wird ein falsches Signal
beim Wort nehmen. Dass das Staatoberhaupt
machen, und es gibt morgens und abends genü-
gesetzt: Die jungen Erwachsenen sind uns we-
zudem in einem Brief überschwänglich endet
gend gleichwertige Alternativen zum ICE.“
niger wert als die älteren, denn bei Stadtveran-
„So rufe ich Ihnen abschließend ein herzliches
Außerdem, so räumt er ein, „kommen neue Züge
staltungen ist es für gewöhnlich höflicher Usus,
Willkommen zu!“ wird nur die wenigstens ver-
hinzu“. Der IC 26 von Wien nach Frankfurt wird
stets auch eine Begleitperson einzuladen.
muten lassen, sie halten eine Akustikgrußkarte
ebenso Station machen wie eine neue Verbin-
Schließlich scheint das Knausern auch politisch
in Händen. Dafür erschallt der Ruf gleich in acht
dung nach Krems um 17.02 Uhr.“ Dazu kommt,
kontraproduktiv: Wann kommt man als Polit-
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Kur-
dass St. Pölten ab 9. Dezember ein Taktknoten
Oldy schon so nah an Jungwähler ran?
disch, Russisch, Serbokroatisch und Türkisch.
für die Westbahn wird. Das bedeutet, dass im-
Schon einmal, vor einigen Jahren, hat man die
Auf über 40 Seiten erfährt man dann alles mög-
mer zur Minute 30 ein IC von St. Pölten abfährt,
Jungbürger ohne Begleitung eingeladen, um
liche Wissenswerte, über verschiedenste An-
auf den die einzelnen Regionalzüge abgestimmt
diesen unhöflichen Akt im nächsten Jahr wieder
laufstellen über Ärzte und Stadtplan bis hin zu
sind. „St. Pölten ist mit dem neuen Plan auf je-
zu revidieren. Man kann aus dem selben Fehler
Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Kurzum, ein
den Fall besser dran. Man darf sich halt nicht auf
auch zweimal lernen!
brauchbarer Leitfaden durch die Stadt!
einem ausgefallenen Zug aufhängen“, so Rankl.
LESERFORUM
STUFENLOS
URBAN: Am checkPoint chArly KULTUR: volle Pulle im museum SZENE: Jugendkulturverschmelzung SPORT: eflers cArAmbolAgekurs
Der Leitartikel von Herrn Reichl wird zwar nichts an
Wieder einmal ein wunderbares Heft! Mit einem en-
der Situation ändern, aber als lokaler „Einzelkämpfer“
gagierten Titelthema und einfach genialen Kolumnen.
gegen die „Raus aus unserem Land“-Selbstzufriedenen
Nur der Bericht über das Bowling-Center war mir zu
empfinde ich ihn als Labsal und Stärkung, meine sich
unkritisch.
mit dem Artikel deckende Meinung/Argumentation
Dafür waren bei den Kritiken wieder mehr als nur an-
weiter zu verbreiten.
regende Tips dabei, Freedom Warriors z.B.! Also: fan-
Darüber hinaus stimmt meine über 60-jaehrige Mei-
tastische Arbeit! Danke!
Julius Schlögl
nung mit sehr vielen Ihrer aufgegriffenen Themen überein. Mit freundlichen Grüßen,
Herbert Meixner
dass in st. pölten das derzeit modernste bowlingcenter der welt steht, ist eigentlich unglaublich! da
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Frau Eva Seidl müsst ihr euch warm halten – einen
kann man als st. pöltner mal so richtig stolz auf seine
so gut recherchierten Artikel [EVN-Deal, Anm. d. Re-
Stadt sein, und dazu hat man ja nicht allzuoft gelegen-
daktion] sucht man in anderen Lokalmedien verge-
heit! danke den machern dafür. es ist echt ein geiles
bens! Mit freundlichen Grüßen
teil geworden und ein riesenspass
Erich Wallner
holger
Fotos: Rauschmayr, photocase, fotolia.com, zVg
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Leider kann nur ein Teil der Leserbriefe veröffentlicht werden. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Leserbriefe direkt an: MFG-Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten, e-mail: leserbriefe@dasmfg.at oder direkt unter www.dasmfg.at
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URBAN
„Im Sprung gehemmt“ nennt Helmut Krätzl sein Buch, wo er sich besorgt darüber zeigt, dass nach dem Enthusiasmus des Konzils einiges ins Stocken geraten ist. Irgendwie im Sprung gehemmt scheint auch jene Euphorie, mit der vor eineinhalb Jahren die St.Pöltner Stadtentwicklungsgesellschaft auf Schiene gebracht wurde. Der Impetus der Gründungsphase wurstelt sich im Augenblick etwas ab mit den Mühen der Ebene, basisdemokratische Gruppendynamik tut das Ihre dazu. Das Unterfüttern der Überschriften des Masterplans mit pulsierender Urbanität zieht sich. Ausgenommen die Kultur: Hier gibt es wohl niemanden, der – vom Theater bis zum Festspielhaus und von der Musik über die Museen und Bibliotheken bis zur Literatur – nicht einen ungehemmten Qualitätssprung gegenüber der Situation
K
Schwuppdilup Mit den „LUP“ startet am 27. Dezember eine neue Ära für den öffentlichen Nahverkehr. Großer Gewinner der Umstrukturierung des Bussystems sind die Ortsteile, so Peter Zuser vom Stadtmarketing: „Dadurch sind in Zukunft auch die einzelnen Stadtteile im 30-min Takt erreichbar.“ Um ein möglichst flächendeckendes Angebot zu garantieren, wurde die Anzahl der Haltestellen erhöht. „In 80% des gewidmeten Baulandes befindet sich innerhalb von 300m eine Haltestelle!“, und das im tiefsten Winkel. Soweit so gut. Jedoch hat das LUP System auch ein paar Mankos: Ab 20 Uhr steht der Betrieb, Sonntag fährt gar den ganzen Tag kein Bus. Wegen der zu geringen Auslastung in der Vergangenheit wäre ein längerer Betrieb „unfinanzierbar“. Und wenn sich erhöhter Bedarf einstellen sollte? „Da zwei Drittel des LUP von Bund und Land finanziert werden, müsste eine Ausweitung des Betriebes und damit erhöhte Kosten erst bei beiden erfolgreich argumentiert werden“. Im Gegenzug wurden die Zeiten des Anrufsammeltaxis verlängert, das nun immer dann fährt, wenn die Busse stehen.
cold case
Neues Studentenfutter
im Sprung gehemmt von Hebi
„Die Richterin möchte mit objektiven Sachverständi-
St. Pöltens Studienangebot wird erweitert! An der
Fotos: Rauschmayr, photocase, fotolia.com, zVg
gen Gewissheit schaffen“, erklärt Gerhard Sedlacek, New Design University soll es ab Herbst nächsten der Leiter der Medienstelle der St. Pöltner Staatsan-
Jahres, vorbehaltlich Genehmigung des Akkreditie-
waltschaft, weshalb die Erhebungen noch nicht einge-
rungsrates, zwei neue Studiengänge geben.
stellt wurden. Seit Mai zieht sich die angebliche Verge-
Das dreijährige Studium „Design- und Architektur-
waltigung einer jungen St. Pöltnerin hin. Beschuldigt
technologien“ knüpft direkt an „Design“, den Haupt-
sind zwei Schwarzafrikaner, John und Ray, welche
lehrgang der Uni, an. „Wir wollen Experten ausbilden,
auch mehrere Wochen in U-Haft saßen und erst dann
die eine Schnittstelle zwischen Designern bzw. Ar-
entlassen wurden, als Verteidiger Peter Krömer Un-
chitekten und Baufirmen bilden“, so Pressesprecher
gereimtheiten aufdeckte (MFG berichtete). Bis dato
Christoph Lehrner. Außerdem werden Grundlagen in
wurde das Verfahren offiziell noch nicht eingestellt, Design, Materialkunde und Entwerfen vermittelt. allerdings scheint die Glaubwürdigkeit des Vergewal-
Im zweiten Studiengang, der mit dem Bachelor of
tigungsopfers getrübt. Mittels Sachverständigengut-
Engineering abschließt, lernen die Studierenden
achten soll nun „objektiv“ erhoben werden, wie weit
die Voraussetzungen, um Veranstaltungen und
die Alkoholisierung des Opfers (2 Promille) die Wahr-
Events künstlerisch-technisch zu konzipieren und
nehmungsfähigkeit eingeschränkt hat. Für Ray gab es
durchzuführen. Mit diesem Rüstzeug in technischer,
unter dessen eine erfreuliche Wendung, sein ehema-
organisatorischer und künstlerischer Hinsicht aus-
liger Arbeitgeber hat ihn nach der Haftentlassung wie-
gestattet, sollen sie als Ingenieure in der Veranstal-
der eingestellt. John kämpft unterdessen weiterhin
tungsindustrie unterkommen. Die Studiengebühren
darum, in Österreich bleiben zu dürfen.
hierfür werden 2.500 Euro pro Semester betragen.
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vor ein paar Jahren feststellte. Kein Grund allerdings, die Flinte in die Traisen zu werfen, zumal inzwischen spät, aber doch, auf höherer politischer Ebene eine paradigmatische Wende stattgefunden hat: Stadt- und Landesvater reden auf einmal regelmäßig miteinander und letzterer haut sich bei Bedarf für die (endlich seine) Metropole auch hinein. Die Petra Bohuslav bekommt jetzt nicht mehr Schimpfer, wenn sie mit dem Matthias Stadler was zusammenbringt. Und Wolfgang Sobotka, der ja schon bisher die Lufthoheit über St.Pöltens Spitalsbetten und Schrebergärten hatte, er streichelt inzwischen publikumswirksam sogar landeshauptstädtische Findelhunde. Man liebt uns auf einmal! Was den Masterplan betrifft, Freunde, jedes Projekt hat 6 Stadien: 1) Begeisterung 2) Ernüchterung 3) Panik 4) Suche nach dem Schuldigen 5) Bestrafung der Unschuldigen 6) Auszeichnung der Nichtbeteiligten. Wo steh´n ma denn gerade?
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URBAN
Die Verzauberten
Wer sich als unbedarfter Hetero anschickt, St. Pöltens Homo-Szene nachzuspüren, kommt einem eigenen falschen Klischee rasch auf die Schliche: Zwar haben Lesben und Schwule teils mit denselben Problemen zu kämpfen, in ihrem Lebensvollzug sind sie aber – eigentlich eh nona – zwei völlig heterogene Gruppen, in denen nicht zuletzt das „typisch Männliche“ und „typisch Weibliche“ durchschlägt. Eine Annäherung. Von Johannes Reichl Fotos: Hermann Rauschmayr. Inwiefern – um eine seriöse Lobby quasi ein
Auch das Eingeständnis im Privatbereich vor
bisserl ins Lächerliche zu ziehen und so zu
sich und den anderen, dass man homosexuell
Wenn man überlegt, wo man bei einer derar-
schwächen? Möglich. Fakt ist jedenfalls, dass
ist, fällt nicht allen leicht. Ein Gast älteren Se-
tigen Story ansetzen soll, kommt einem als ers-
sich dieses Bild in den letzten Jahren, nicht zu-
mesters erzählt etwa, dass er, nachdem er sich
tes Richie Ferkschneiders „Emely Rose“ in den
letzt dank der Medien selbst, gehörig gewan-
vor seiner Familie geoutet hatte, die Woche dar-
Sinn. Zwar lässt der Hausherr gleich zu Beginn
delt hat. “Wer hätte sich vor 10 Jahren vorstel-
auf nicht mehr nachhause traute. Zwar bat ihn
wissen, dass es „eine homosexuellen Szene in
len können, dass praktisch keine Fernsehserie
die Familie zurückzukommen, seine Homose-
dem Sinne in St. Pölten eigentlich nicht gibt,
mehr ohne Schwule und Lesben auskommt. Die
xualität wurde aber nie wieder im Familienkreis
weil die Stadt zu klein ist und die Leute eher in
Homosexuellen wurden von der Wirtschaft als
angesprochen. „Schön war dafür, dass mich
Wien, wo es ein umfangreiches Angebot gibt, in
Zielgruppe entdeckt.“ Und dementsprechende
dann ein Freund der Familie ganz bewusst als
der Anonymität untertauchen“, andrerseits ist
Produkte und Dienstleistungen entwickelt, von
Taufpate für sein Kind gewählt hat!“
das Emely Rose zumindest ein Lokal, wo man
der Gaypartnerbörse „bis hin zu Reiseveranstal-
Richie wiederum ortet zwei Verhaltensmuster,
Homosexuelle antrifft bzw. – besser ausge-
tern, die sich auf Gayreisen spezialisiert haben.“
drückt - wo sie sich eher zu erkennen geben.
Positiver, gesellschaftlich relevanter Nebenef-
„Aber Homosexuelle findest du überall.“ Das
fekt. „Durch den Druck der Wirtschaft kommt
Emely Rose selbst ist ja kein reines Schwulenlo-
auch die Politik nicht mehr an uns vorbei.“
ER
kal (schwul deshalb, weil ein gewisser MännerHeteros, die im wohl gediegensten Restaurant
DIE SACHE MIT DEM OUTING
St. Pöltens (Reservierung unter 0676/3430113)
Auch Outings von Prominenten haben das ihre
formidabel speisen. „Ein reines Homosexuellen-
zu einer ehrlicheren Auseinandersetzung und
Lokal, quasi nur eine Zielgruppe fokussierend,
Verbesserung beigetragen „etwa Günter Tolar,
könntest du dir wirtschaftlich gar nicht leisten“,
der die Diskriminierung ja im ORF am eigenen
ist Richie überzeugt. So herrscht im Emely Rose
Leib zu spüren bekam, oder ein Alfons Haider,
friedliche „Koexistenz“, ist das Normale normal.
der aber in seinem neuen Buch schreibt, dass
„Es kommen oft Leute vom Restaurant rüber in
er sich heut gar nicht mehr so sicher wäre, sich
die Bar – für die ist das nichts Spektakuläres,
zu outen, nachdem seine Mutter angegriffen
überhang herrscht), sondern man findet ebenso
wenn da zwei knutschende Männer sitzen“, stellt ein Gast fest, und wie zur Bestätigung weiß ich nicht, ob er schwul oder hetero ist – weil’s völlig egal ist.
EIn KÄFIG VOLLER NARREN
Gediegenes Lokal unterm Regenbogen: Richie Ferkschneiders Emely Rose wurde“. Andererseits sei der Mut schwuler Politiker, dem Vorbild des Berliner Bürgermeisters zu folgen und sich zu ihrer Homosexualität zu bekennen hierzulande eher die Ausnahme.
Überhaupt sucht man das klassische Klischee
„Diesbezüglich gab es einmal zarte Versuche
von der exaltierten Tunte im Emely Rose ver-
– der Betroffene wurde medial sofort nieder-
geblich, „ja derlei Gehabe regt uns selbst am
gebügelt. Deshalb leben wir in dem Paradoxon,
meisten auf“, meint ein Schwuler. Richie wie-
dass zwar – wie die Wissenschaft behauptet
derum vermutet dahinter eine bewusste Stig-
– angeblich rund 10% der Gesamtbevölkerung
matisierung: „Früher wurden Paradiesvögel und
homosexuell sind, aber offensichtlich kein ein-
Tunterl, die natürlich nicht die Regel sind, von
ziger Politiker oder Fußballer. Schon komisch
den Medien bewusst transportiert – aber das
irgendwie, oder“, kann sich Richie ein Lachen
war auch politisch so gewollt.“
nicht verkneifen.
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EINRICHTUNGEN St. Pöltner Frauen- und Lesbenclub Gegründet wurde der Verein vor einem Jahr von Ingrid Müller, „weil es diesbezüglich ja nichts gegeben hat in St. Pölten. Da haben wir uns gedacht, wir machen den Anfang.“ Die Treffen, bei denen hetero- wie homosexuelle Frauen willkommen sind, finden jeden 1. Montag im Monat ab 19 Uhr im Steppenwolf statt. „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Räumlichkeiten in der Anfangsphase nutzen dürfen.“ Das Klima ist betont locker, es wird gequatscht, gewutztelt, Tischtennis gespielt. „Es geht einfach darum, dass man unter sich ist, Erfahrungen austauschen kann.“ Eines der pressierendsten Anliegen ist eine eigene Beratungsstelle für St. Pölten „Das fehlt definitiv, wie auch Studien bestätigen.“
„Grüne Andersrum“ Die Grünen Andersrum gibt es in NÖ seit Juli 2006. „Ziele sind der Abbau von Vorurteilen, Sichtbarmachen von SchwuLesBiTransgender Politik in unserer Gesellschaft, Rechtliche Gleichstellung von SchwuLesBiTransgender Beziehungen zu heterosexuellen Beziehungen, Einführung eines ZIP, Zivilpaktes, neben der Ehe“, so NÖ-Sprecher Manfred Weigel. Grüne Andersrum St. Pölten haben ihren Sitz in der Schneckgasse, wobei Regina Hasenzagl betont „dass wir nicht parteipolitisch orientiert sind, man muss also nicht Grüner sein.“ Im übrigen auch nicht Homosexueller! „Wir verstehen und als Institution, die dazu beitragen will, dass für uns wichtige politischen Ziele durchgesetzt werden.“ Derzeit trifft sich die St. Pöltner Gruppe einmal pro Monat.
Little Heaven Der Little Heaven ist eine gemeinsame Initiative des Cinema Paradiso mit den Grünen Andersrum. Die Ausrichtung erklärt Gerald Knell vom Kino folgendermaßen: „Es ist der Versuch regelmäßig einen Abend speziell für unsere schwullesbischen Gäste zu gestalten, mit passenden Filmen und Djs, einen Abend zum angeregten Treffen und Plaudern. Keine ‚Problem’- oder DiskutierAbende, sondern Abende mit Kultur und Feiern.“ Und zwar gemeinsam mit den Heteros! Nächster Himmelssturm am 11. Jänner 22 Uhr mit DJ LucyMcEvil ist!
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die auf den ersten Blick hin paradox klingen.
fen konnte. Und da geht es nicht primär um Sex,
„Natürlich haben auch heute noch manche mit
sondern einfach darum, Erfahrungen auszutau-
dem Outing zu kämpfen. Ich kenn junge Leute,
schen, miteinander zu plaudern.“ Heute hinge-
wo der Vater eine hohe Position einnimmt, und
gen bedürfe es solcher „Kristallisationspunkte
die deshalb sagen: ‚Okay, ich behalts lieber für
gar nicht mehr. Du gehst einfach ins Internet,
mich.’ Eine Reihe Älterer wiederum sagt sich
wo du dich sozusagen zunächst anonym tref-
‚Jetzt, in dem Alter, tu ich das meinen Eltern
fen und chatten kannst, und wenn alles passt,
auch nicht mehr an!’ Dabei, so hat Richie die
machst du dir ein Date aus.“
Erfahrung gemacht, ist gerade die Großelterngeneration in diesen Belangen oftmals liberaler
HOMOEHE
als die Elterngeneration. „Warum das so ist,
So betrachtet war das Internet für die Homo-
weiß ich nicht: Vielleicht weil sie viel erlebt ha-
sexuellen nicht nur eine technische Revolution,
ben und einfach wissen, worauf es wirklich an-
sondern auch eine soziale. Im Grunde genom-
kommt im Leben.“
men „sind wir schon weit gekommen“, glaubt
JObkiller
Richie. Freilich noch nicht weit genug, wenn man um nach wie vor existierende Diskriminie-
Und wie verhält es sich im Berufsleben. Riskiert
rungen weiß - Stichwort eingetragene Partner-
man da diskriminiert zu werden, wenn man sich
schaft. Dabei, dies bestätigen Umfragen, schei-
zu seiner Homosexualität bekennt? „Das spielt
tert es bislang weniger an der Bevölkerung als
überhaupt keine Rolle“, sind sich die meisten ei-
an der Politik. Der Schwenk in der ÖVP-Perspek-
nig. Nachsatz von Richie: „Wenn man aber eine
tivengruppe lässt aber hoffen, dass auch Ös-
Karriere anstrebt, wird man es für sich behal-
terreich bald zur Normalität findet. „In der Ver-
ten.“
gangenheit wurde von christlich-sozialer Seite
Wie war das in seinem Fall? Wurde er angefein-
gern das Damoklesschwert Ehe geschwungen
det? „Eigentlich nicht, wobei ich ein Ausnahme-
und suggeriert, dass Homosexualität nicht gott-
fall bin. Normalerweise bist als Wirt erledigt.“
gewollt sei und sowieso krank ist. Aber da ist
Dass seine Lokale überhaupt zu (auch) Schwu-
zum Glück ein Umdenken im Gange - selbst in
lenlokalen mutierten, war freilich gar nicht gep-
erzkatholischsten Ländern, wie zum Beispiel
lant. „Da bin ich eher wie die Jungfrau zum Kind
Spanien, hat man jetzt die völlige Gleichstellung
gekommen. Mein erstes Lokal war das Kaktus
hetero- und homosexueller Paare durchge-
am Rathausplatz im ehemaligen C2, eins der In-
setzt.“ Warum der katholischen Kirche in einer
Lokale damals. Nach zwei Jahren wurde es auf
politischen Diskussion bislang überhaupt sol-
einmal als Schwulenlokal tituliert.“ Dem Publi-
cher Einfluss zugebillligt wurde, versteht keiner.
kumsandrang tat dies in keiner Weise Abbruch,
„Ich erinnere mich an eine Club 2-Diskussion.
und auf etwaige dumpfe Anfeindungen Richies
Ein Professor brachte es auf den Punkt. Er käme
reagierten seine Gäste – Heteros wie Homose-
nie auf den Gedanken, etwa die Gewerkschaft,
xuelle – mit Solidarität. „Interessant war, dass
die ca. so viele Mitglieder wie die katholische
ich ein bisserl in eine Art Opferrolle gedrängt
Kirche hat, um Erlaubnis zu fragen, wie und mit
wurde und alle mich verteidigen wollten. Es war
wem er zusammenleben möchte. Das ist eine
offensichtlich schon damals eine sehr tolerante
Angelegenheit zwischen zwei Leuten, Privatsa-
Zeit“, erinnert er sich, wenngleich es schon auch
che!“
die Kehrseite der Medaille gab: „Natürlich ver-
Dass sich bislang auch der Staat als solcher ge-
suchten auch einige Konkurrenten das irgend-
ziert hat, dafür wiederum ortet Richie ganz ba-
wie auszuschlachten – aber ich konnte mir das
nale und schnöde Gründe: „Die Diskussion hat
wirtschaftlich leisten und hab durchgehalten.“
ja auch einen wirtschaftlichen Aspekt. Derzeit
Dass er damit – auch mit seinem späteren Lokal
ist eine Gattin, die selbst nicht arbeitet, mit ih-
Slapstick - für eine ganze Bevölkerungsgruppe
rem Mann mitversichert. Dieses Recht müsste
Pionierarbeit leistete, ihr Mut, Rückhalt und auch
man dann auch gleichgeschlechtlichen Paaren
ein Zuhause schenkte, war ihm damals wohl
einräumen – und da sieht der Staat, wie bei ei-
noch gar nicht so bewusst. Und auch heute gibt
ner Reihe anderer Gesetzgebungen, die dann
sich Richie bescheiden. „Ich hab damals sicher
schlagend werden, vordergründig einmal das
einen Ort geboten, wo man Seinesgleichen tref-
Geld, das er nicht gern bezahlt.“
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ROSIGE AUSSICHTEN Letztlich arbeitet aber nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die EU für Antidiskriminerung und damit die Homosexuellen. „Ich bin überzeugt, dass die Gleichstellung über kurz oder lang durch die EU aufoktroyiert wird“, so Richie. Die EU also als Positivstimulator? „In diesem Fall definitiv. Auch deshalb, weil sie eine Rechtsinstanz geschaffen hat, die man als Bürger anrufen kann. Früher wurde man in Österreich mundtot gemacht. Das ist nicht mehr möglich.“ Auch der gestiegene Bildungsgrad der Gesellschaft trägt seines zu einer zunehmenden Normalisierung und Akzeptanz bei. „Der Umgang mit Homosexualität ist weniger aggressiv geworden. Früher, wenn man sozusagen ‚auffiel’, konnte es zu Anfeindungen kommen. Dieses Verhalten findet man heut kaum mehr, zumindest nicht in Kreisen, wo sich Homosexuelle bewegen. Die Menschen sind gebildeter, damit aber auch offener und toleranter.“ Ein Umstand, der zuversichtlich stimmt. „Ich persönlich glaube, dass in 10, 20 Jahren die Frage Hetero oder Homo überhaupt keine Rolle mehr spielen wird!“
„Was fehlt, ist eine Beratungsstelle.“ INgrid (oben) „Umso offener, Umso Besser!“ Regina (unten)
SIE Wir „switchen“ quasi auf die andere Seite der anderen Seite und plaudern im EGON mit sechs Lesben über ihr Leben und ihre Erfahrungen.
COMING OUT
nicht so allein dasteht, outet sich Ingrid auch
mein Vater zu ihr gemeint: ‚Warum Freund – ich
vor den Eltern. Eine harte Erfahrung. „Ich komm
bekomm mal eine Schwiegertochter!“
aus einem sehr religiösen Haushalt. Mann ge-
Die Regel ist, dass es keine Regel gibt. Während
hört zu Mann, Frau zu Frau - das war ganz klar.
LEBEN OHNE LÜGEN
Andi etwa meint, „dass ich in meiner Umwelt
Meine Eltern haben daher anfangs meine sexu-
Reginas Outcoming ist aus Sicht des Zeithori-
eigentlich nie Probleme gehabt hab - weder
elle Orientierung überhaupt nicht akzeptiert.“
zonts noch schwieriger. Wir schreiben das Jahr
beim Coming Out noch in anderen Bereichen!“,
Das geht soweit, dass Ingrid von zuhause aus-
1989, „da war das noch weniger Thema als
hatten Ingrid und Regina mit ihrem persön-
und zur Großmutter zieht.
heute. Zudem komm ich vom tiefsten Land, was
lichen sowie öffentlichen Bekenntnis durchaus
In ihrer Not wendet sich die bis dahin in der Kir-
die Sache nicht erleichtert hat.“ Es dauert 23
zu kämpfen. „Mein Coming Out war mit 14. Ich
che sehr engagierte Jugendliche auch an den
Jahre, bis sie sich ihrer sexuellen Orientierung
hatte vorher Freunde, das hat aber nie gepasst.
Pfarrer. „Das hätt’ ich mir sparen können! Er hat
bewusst wird. „Ich hatte vorher etliche Männer-
Als mir eine Freundin gestand, dass sie lesbisch
gesagt, dass das eine Sünde ist, und ich soll fünf
beziehungen, zuletzt einen sehr lieben Freund.
ist, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen,
‚Vater Unser’ beten. Das wars mit der Kirche!“
In dessen Haus wohnte eine um 17 Jahre ältere
dass ich ja auch so bin. Ich wusste vorher gar
Freilich nicht mit der Religion „weil die ist Gott
Frau als ich. Irgendwann bin ich draufgekom-
nicht, dass es auch andere Lebensformen gibt.
sei Dank nicht die Katholische Kirche!“ Es gibt
men, dass ich eigentlich nicht mehr wegen ihm,
In Folge bin ich mehrmals nach Wien gefahren,
aber auch schöne Erlebnisse. Als eine Tante,
sondern wegen ihr hinfahr.“ Die beiden werden
in die Rosa-Lila Villa, und hab mich informiert.“
wohlwissend um ihre Homosexualität, sie an
ein Paar. Als ihre Mutter sie eines Tages unver-
Nachdem sie im Zuge der Recherchen erkennt,
ihrem 16. Geburtstag provokant fragt, wann sie
mittelt fragt: „’Schläfst du eigentlich mit der
dass sie mit ihrer sexuellen Orientierung gar
denn endlich einen Freund bekommt, „da hat
Frau?’ Da war ich dann vor die Entscheidung
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sind einvernehmliche homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen in Österreich straffrei. Die letzte diskriminierende Bestimmung, der berühmte § 209 Strafgesetzbuch, der nur homosexuelle Männer kriminalisierte, wurde erst 2002 wegen Verfassungswidrigkeit aufgehoben und abgeschafft. 2003 wurde Österreich wegen Verletzung von Menschenrechten vom Europäischen Gerichtshof verurteilt, den Betroffenen Schadenersatz zugesprochen. Die Regierung reagierte mit einer neuen Bestimmung § 207 b Strafgesetzbuch, die Frauen wie Männer erfasst, aber aufgrund der unklaren Wortführung ebenfalls bereits dazu geführt hat, dass schwule Männer in diskriminierender Weise verurteilt wurden. Auch in anderen Bereichen sind Homosexuelle nicht gleichberechtigt. Sie dürfen nicht heiraten, also ihre Beziehungen nicht gesetzlich legitimieren, sie dürfen keine Kinder adoptieren, sind im Erbrecht, Mietrecht, Urlaubsrecht, Sozialversicherungsrecht und im Steuerrecht benachteiligt. Auch verschiedengeschlechtlichen Paaren zugestandene Vergünstigungen sowie betrieblich freiwillige Sozialleistungen für Ehepartner/innen oder Lebensgefährt/innen werden ihnen bislang verwehrt. In Österreich fehlt bislang ein Antidiskriminierungsgesetz zum Schutz vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orienterierung.
Unverständnis. „Die haben gesagt, die ‚Alte’ ist
was zustößt? Dann darf meine Lebenspartnerin
schuld, die hat die Junge veführt. Und sie woll-
nicht in der gemeinsamen Mietwohnung blei-
ten mich zum Psychotherapeuten schicken.“
ben? Oder erblich wird sie übergangen – ich will
Ähnlich wie in Ingrids Fall ist das Outing zwar
aber, dass sie Anspruch hat!“, fordert Ingrid.
ein Akt der Befreiung, zugleich bringt er aber
Ein unappetitliches Ereignis diesbezüglich ist
auch eine gewisse soziale Isolation mit sich.
einmal Regina widerfahren, wenngleich sie
„Ich hab mich sehr allein gelassen gefühlt“, er-
einräumt, „dass sich die Zeiten zum Glück ge-
innert sich Ingrid, und Regina gesteht „dass es
ändert haben. Meine Freundin kam auf die In-
mir das erste Jahr nicht gutgegangen ist. Ich
tensivstation. Ihre Mutter war ein Pflegefall,
war ja sehr in den Gemeindeverband integriert,
konnte nicht hin. Ich war die erste vorort und
in die Pfarre, hab bei Cantores Dei gesungen.
habe den Arzt um Auskunft gebeten, ich sei die
23 Jahre hab ich im Klischee gelebt, und plötz-
Lebensgefährtin. Da hat er gemeint, die könne
lich komm ich wo rein und die Leute schauen
er nicht erteilen, da ich weder Ehepartner noch
mich an, als hätt ich einen Stempel aufgedrückt.
Blutsverwandter sei!“
Manche Freunde haben mich vorgeführt wie ein
Ein unhaltbarer Zustand, den niemand begreift.
Zirkuspferd. Umgekehrt“, gibt sie zu, „bin ich
Was in der Diskussion ebenfalls gern vorgescho-
damit auch sehr provokant umgegangen.“ Das
ben wird, um die Befürworter-Achse zu schwä-
Leben ist danach jedenfalls nicht mehr wie zu-
chen bzw. das Thema zu emotionalisieren, ist
vor, auch in ihrem Fall folgt ein Umzug. „Ich hab
die Frage „Homosexuelle und Kinderwunsch“.
mein Leben rigoros geändert. Aber mir war klar:
Was sich in vielen Patchwork-Familien notge-
Entweder du lebst es ganz, oder gar nicht.“
drungen von selbst ergibt (zwei „Väter“, zwei
Bereut hat aber keine der Frauen den Schritt
„Mütter“) ist homosexuellen Paaren als bewuss-
„Für mich war das wie eine Erleuchtung“, meint
ter Akt verwährt: Sie dürfen nicht adoptieren.
Ingrid, und alle stimmen darin überein, dass es
„Gleichzeitig wirbt aber die Stadt Wien derzeit
nicht nur für einen selbst, sondern auch für die
intensiv im homosexuellen Kreis um Pflegeel-
Umwelt leichter ist „je offener man dazu steht.“
tern. Wo ist da der Unterschied? Das ist doch
AM SCHEITERHAUFEN
bringt, ist der Ausschluss von der Möglichkeit
auch in der Arbeitswelt, wobei Ingrid die Frage
künstlicher Befruchtung. „Das ist ja der Gipfel,
an sich witzig findet: „Du sagst ja auch nicht
dass ich als Lesbe oder als alleinstehende Hete-
beim Vorstellungsgespräch ‚Ich teil Ihnen aber
rofrau, die ebenfalls ausgeschlossen sind, nicht
gleich mit, das ich hetero bin“, lacht sie. In der
über meinen Körper bestimmen darf!“
ständlich, dass die Partnerin mit auf die Weihnachtsfeier kommt.“
www.rainbow.at www.hosi.at www.villa.at www.rklambda.at www.andersrum.gruene.at www.l-mag.de
Ein anderer Umstand, der Regina auf die Palme
Diese Erfahrung machen die meisten Damen
Regel ist es kein Thema „und ganz selbstver-
LINKS
pervers?“, findet Ingrid.
HOMOSEXUELL IST NICHT HOMOSEXUELL
Ausnahmen bestätigen – leider – die Regel.
Prinzipiell hätten es aber Lesben, so Grundtenor,
Eine schlimme Erfahrung hat diesbezüglich
im Vergleich zu Schwulen im Hinblick auf Outing
Jassi gemacht. „Mein ehemaliger Arbeitgeber
und eine Reihe anderer Diskriminierungspoten-
war erzkatholisch, Obmann einer ultrareligi-
tiale leichter. „Das hängt wohl mit dem Sexual-
ösen Gruppe. Als in St. Pölten ein Treffen von
verhalten der Männer zusammen, die sich zwei
Homosexuellen war, hat er gewettert, dass sich
Frauen vorstellen können, während sie der Ge-
die jetzt alle aus ihren Löchern trauen und alle
danke zweier Männer abstößt“, ist Regina über-
am Scheiterhaufen verbrannt gehören. Das war
zeugt. Lesben seien in der Geschichte nie das
schon extrem belastend!“
große Problem gewesen. Diese vermeintliche
GLEICHE RECHTE
Akzeptanz wiederum bringt das Paradoxon mit sich, dass die sexuelle Ausrichtung von Les-
Diese Art verschrobener, reaktionärer und in-
ben fast zu wenig wahr- bzw. ernstgenommen
gestellt: Entweder ich antworte jetzt mit ja, oder
toleranter Menschen wettern auch gegen die
wird, was absurde Erklärungsmodellen mit sich
ich lüg mein ganzes Leben lang.“
„Homo-Ehe“, dabei geht es den Betroffenen
bringt. „Etwa, dass eine Lesbe sicher von einem
Auch Reginas Eltern reagieren, obwohl ein
nicht um kirchlichen Sanktus, „sondern um
Mann missbraucht worden ist - weil sonst gibt
schwules Pärchen zum Freundeskreis zählt, mit
rechtliche Absicherung! Was ist, wenn mir et-
es das ja nicht.“ Männer reagieren zudem oft
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DIE GESETZESLAGE Erst seit 1971
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URBAN
Matthias STADLER
Silvia BUSCHENREITER
Bernhard WURZER
Treten Sie für eine Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare vor dem Gesetzgeber und in der Verfassung ein?
Eine Gleichstellung von allen Lebensgemeinschaften ist anzustreben, speziell dort, wo es Ungleichheit gibt.
Ja. Weil die sexuelle Orientierung sicher keine Grundlage für gesetzliche oder verfassungsmäßige Ungleichbehandlung sein darf!
Wien hat den Nationalrat aufgefordert, homosexuelle mit heterosexuellen Paaren gleichzustellen. Ist so eine Resolution auch für St. Pölten denkbar?
Selbst das tiefkatholische Spanien hat es geschafft. Warum sollten dies unsere Regierungsparteien nicht auch lösen? Eine St. Pöltner Resolution brächte aber keine neuen „Erkenntnisse“ .
Die Grünen haben bereits einmal eine Resolution auf Gleichstellung eingebracht, sind damals damit aber damals im Gemeinderat heroisch an allen anderen Parteien gescheitert.
Eine Resolution heißt „Eulen nach Athen tragen“. Es gibt auf Regierungsebene bereits eine Einigung. Jetzt geht es um die Umsetzung. Ein Adoptionsrecht kann ich mir jetzt nicht vorstellen.
Würden Sie befüworten, dass auf der St. Pöltner Homepage der Lebensbereich Homosexuelle berücksichtigt wird bzw. eine eigene Kompetenzstelle im Magistrat für Homosexuelle eingerichtet wird?
Bisher gab es keine einzige Anfrage im Rathaus. Die Schaffung einer „Anlaufstelle“ war daher nicht zwingend, was jedoch einen Link auf der Homepage zukünftig nicht ausschließt.
Jemanden explizit mit der Agenda von Antidiskriminierung zu betrauen, ist schon wichtig. Und Sichtbarmachen von Minderheiten auch auf websites - ist immer eine gute Maßnahme.
Über das Internet den Betroffenen den Weg zu weisen, Links zu Gruppen und Beratungsstellen zu geben, halte ich für gut. Eine eigene Anlaufstelle ist für die Größe St. Pöltens übertrieben.
Gleichstellung Ja. Allerdings bin ich gegen den Begriff der Ehe. Ich glaube der Weg der sogenannten eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle ist der richtige.
Hermann NONNER
Ja! Toleranz in unserer Gesellschaft sollte nicht zur Mangelware verkommen. Das Privatleben jedes einzelnen sollte geschützt werden!
Ich würde eine diesbezügliche Resolution im Gemeinderat unterstützen.
Ich glaub, das würde niemandem weh tun.
Peter SOMMERAUER
Die FPÖ bekennt sich zur Familie, die auf einer Lebensgemeinschaft von Mann und Frau beruht. Bestrebungen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften Familien gleichzustellen, werden abgelehnt. Familien sollen unterstützt werden, weil sie durch Kinder finanziellen Belastungen ausgesetzt sind, die die Allgemeinheit mildern soll. Die private Lebensform von Menschen ist deren ureigenste Angelegenheit, in die weder Staat noch Parteien eingreifen sollten. Eine Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare kann ich mir beim Erbschaftsrecht, Besuchsrecht etc, vorstellen.
mit klassischen Machosprüchen wie „Aber so
sitzen am Tisch zwei Longtime-Paare – finden
nomen zurück. „Frauen mussten sich ja nicht
schirch ist die ja gar nicht, dass sie keinen fin-
sich unter den Schwulen mehrheitlich Singles.
verstecken, während Schwule früher in den
det!“ oder „Na, die drehn wir auch noch um!“
„Ich schätz so 80% der Schwulen sind Singles,
Untergrund gedrängt wurden, wo sie sich eine
Das „Umdrehen“ gibts im übrigen aber auch
oder leben in offenen Beziehungen, wo es mit
eigene Szene aufgebaut haben.“
andersrum, wofür es im Homo-Jargon ein wit-
der Treue nicht so ernst genommen wird. Ein
Ein Lokal wie das ehemalige Slapstick, „wo ein
ziges Wort gibt: Hetenknacken. „Das ist, wenn
Freund erklärt mir diesbezüglich immer ganz
bunter, entspannter Mix aus Hetereos, Schwu-
du versuchst, eine Heterofrau rumzukriegen.
nüchtern: ‚Ihr Frauen könnt Sex nicht von Liebe
len und Lesben herrschte“, fehle definitiv.
Viele Heterofrauen sind ja einfach neugierig und
unterscheiden.‘“ Ein Spruch, der einem irgend-
Ebenso wie eine eigene Beratungsstelle, damit
wollen das einmal ausprobieren möchten“, er-
wie bekannt vorkommt – von Heteromännern,
man nicht wegen jeder Kleinigkeit nach Wien
klärt Andi lachend, „die sind aber deshalb nicht
ebenso wie die weibliche Feststellung: „Männer
fahren muss. „In St. Pölten sind wir heute dort,
lesbisch!“ Wenn es doch passiert, dass eine im
sind einfach sexfixierter.“
wo Wien vor 30 Jahren war!“
andern Lager hängen bleibt, dann hat man sie
Auf Aufriss geht man „eigentlich überall“, auch
Dieser (Un)Zustand sollte sich in einer Stadt, die
bestenfalls „wachgeküsst“.
weil „einschlägiges“ Angebot Mangelware ist.
per Selbstdefinition und offiziellen Bürgermeis-
Auch punkto Sexualverhalten gibt es beträcht-
„Es gibt für Lesben eigentlich nichts Gescheites
terstatements modern, urban und dynamisch
liche Unterschiede. Während Lesben eher zur
– nicht einmal in Wien“, beklagt Regina und
ist, raschest ändern! Auf dass die kleine Pro-
Langzeitbeziehung neigen – zur Bestätigung
führt dies auf ein gesellschaftshistorisches Phä-
vinzstadt endlich zur Normalität findet.
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Radiomachen ist, wie wenn man ein Instrument spielt.
Die einzige, von der wir uns wecken lassen!
Alle kennen sie, alle lieben sie. Daniela Zellers wohlvertraute Stimme, die uns morgens via Ö3 Wecker aus den Daunen holt. Aufstehen ist hart. Aber wenn schon aufgeweckt werden, dann mit dieser Happy Voice – das macht es definitiv erträglicher. Dass Zeller selbst zu diesem Zeitpunkt bereits seit 3.30 auf den Beinen ist, wird gekonnt verdrängt, wenngleich sie selbst gesteht „Daran gewöhnt man sich nie.“ Dafür haben wir uns rasch daran gewöhnt, dass sie uns im Zweiwochenrhythmus seit September auch als Moderatorin der Sendung EXTRA durch den Vormittag begleitet. Zeit also, der gebürtigen Böheimkirchnerin endlich einen Besuch im Ö3 Studio abzustatten. Von Johannes Reichl Fotos: Hermann Rauschmayr MFG1207
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URBAN Dabei ergibt sich schon auf der Hinfahrt ein Pa-
nicht die geringste Ahnung, wie man ein Aufnah-
schätzend heißt aber nicht galertartiger Kuschel-
radoxon. Zeller kommuniziert bereits mit uns,
megerät bedient, geschweige denn ein Auto.“
kurs, sondern „wir sind alle sehr ehrlich mitein-
obwohl wir noch gar nicht da sind – sie mode-
Dafür besitzt sie Mut und Improvisationsge-
ander. Wenn etwas nicht gepasst hat, wird das
riert gerade die Sendung EXTRA. Und natürlich
schick, und so lässt sie sich frei nach ihrem Le-
einem auch gesagt. So gesehen musst du dir
landen wir just in jenem Stau, den der Mann
bensmotto „Wo ein Wille, da ein Weg“ von einem
deinen Platz erarbeiten und lernst sehr viel.“
ihr gegenüber im Studio ansagt. Österreichs
Freund in den hohen Norden kutschieren.
Ihren Platz hat sich Daniela Zeller Step by Step
schnellster Verkehrsfunk, aber so schnell kön-
Zurück kommt sie mit einem fertigen Beitrag,
erarbeitet. Anfangs hört man sie im „Wecker“ als
nen wir nicht mehr reagieren – und stehen.
der entspricht „und den sogar Dominic Heinzl in
Wetterlady, eines Tages steht sie plötzlich – auf
Als wir endlich in den zweiten Stock des Ö3 Stu-
seine Sendung reingenommen hat. Als ich das
die Studioeinteilung bezogen im wahrsten Sinne
dios in Heiligenstadt hinaufdüsen, sind wir fast
zuhaus gehört hab, bin ich vor Freude in die Luft
des Wortes – auf der anderen Seite, spricht als
eine halbe Stunde überfällig – Zeller begrüßt
gesprungen. Ich war so stolz - das werd ich nie
fixe Moderatorin zu zwei Millionen Österrei-
uns trotzdem mit einem fröhlichen Lächeln. Da
vergessen“, strahlt sie noch heute bei diesen
chern. „Der Wecker ist großartig. Allein, dass
steht sie also, frei nach dem Motto „Eben noch
ersten verdienten Sporen und fügt verschmitzt
man so viele Menschen erreicht. Das Programm
vokale Radiowelle im Äther, jetzt mit allen Sin-
hinzu: „Man muss eben manchmal bluffen und
ist irrsinnig vielfältig. Im Wecker lernt man alles
nen wahrnehmbare Frau“, und ein Gedanke
so tun, als ob man über den Dingen steht.“
– das waren sozusagen meine Lehrjahre“, meint
schießt mir durch den Kopf. Diese Frau passt zu
Nachdenklicher Zusatz: „Ich frag mich heut
sie sodenn im Hinblick auf ihre neue, zusätzliche
ihrer Stimme: Sympathisch, hübsch, locker. Wir
noch oft, was aus mir geworden wär, hätt ich
Aufgabe. Seit kurzem moderiert Zeller, im Wo-
machen es uns in einer Art Besucherlounge ge-
das nicht gemacht.“
chentakt alternierend, neben dem Wecker näm-
mütlich und beginnen drauf los zu plaudern.
ö3 calling
lich auch die Sendung EXTRA. Ein Wunsch? „Ja, ich wollte immer in den Tag rüberwechseln, hab
wo ein wille, da ein weg
Nun, was aus ihr beruflich geworden ist, weiß
das auch an oberer Stelle deponiert.“
man. Eine der beliebtesten Moderatorinnen des
Als im Sommer der Chef anruft, ob sie sich die
Fast 10 Jahre ist Zeller mittlerweile bei Ö3.
Landes. Ironie des Schicksals: Kommt der Pro-
Moderation von EXTRA vorstellen könnte, ist die
Ihre ersten Sporen verdiente sie sich aber bei
phet nicht zum Berg, dann eben umgekehrt, und
logische Antwort ja. „Wir haben dann ein Demo
Antenne Austria, nachdem sie zuvor ein Jahr
so meldet sich 1999 der Sender Ö3, den sie sich
aufgenommen, das glaub ich grottenschlecht
Schauspielunterricht eingelegt („was enorm
ein paar Jahre zuvor nicht einmal anzuschreiben
war“, lacht sie. Aber da man um ihre Qualitäten
wichtig für meine Stimmbildung war“) und ein
getraut hat, und wirbt sie ab. „Ich kann mich
weiß, dürfte das nicht weiter tragisch gewesen
Publizistikstudium begonnen hatte, „das sich
noch gut erinnern, wie ich pochenden Herzens
sein – Zeller bekommt den Job „Das ist für mich
aber bald mit dem Job nicht mehr vereinen ließ.“ Dass sie beim Radio landete, hält sie für eine logische Konsequenz, „weil das wollt ich immer machen. Die deutsche Sprache ist mein Ding!“ Warum sie sich damals nicht gleich bei Platzhirsch Ö3 bewarbt, ringt dem mittlerweile
Ich will nicht den Kasperl spielen, das ist nicht unser Anspruch als Moderatoren. „alten Ö3-Hasen“ ein Lächeln ab. „Ich hatte viel zu große Ehrfurcht vorm ORF, fühlte mich schlichtweg zu minder, hab mir gedacht: ‚Was willst du kleine graue Landmaus dort?‘“ Dann also Antenne. Zeller bastelte zuhaus eine Demo-Kassette und schrieb einen Brief. „Am 8. Oktober 1997, ich erinner mich deshalb so genau, weil an dem Tag auch meine Nichte geboren wurde, war ich zum Casting eingeladen.“ Dazu tingelte sie in die Steiermark, wo sie im Studio „erstmals den Hauch der großen Medienwelt verspürt.“ Eine Reise, die sich lohnt.
zum ersten Mal mit dem Lift hier ins Studio
eine totale Weiterentwicklung, weil den Vormit-
Die junge Niederösterreicherin ergattert eine
heraufgefahren und ausgestiegen bin. Ich hab
tag machen, heißt noch mehr Selbstverantwor-
Volontariatsstelle, was soviel heißt wie viel Ar-
gedacht, ich lande im Weltall. Ich war sehr ehr-
tung, und das taugt mir. Ich muss jetzt das ganze
beit, wenig Lohn. „Aber dafür auch die Chance,
fürchtig, und das sicher die ersten drei Jahre.“
Studio selber fahren, muss Ideen entwickeln,
viel zu lernen. Damals waren tolle Leute bei der
Ehrfurcht, die sich mit Zunahme des eigenen
das Programm lebt ja von vielen Fuzi-Teilen. Das
Antenne wie Dominic Heinzl, Flo Winkler oder
Stellenwerts und zunehmender Selbstsicher-
ist, wie wenn man ein Instrument spielt.“
Regina Preloznik.“
heit in allgemeinen Respekt vor der Anstalt und
Ein Instrument spielen, es wirklich beherrschen,
Als Zeller nach etwa zwei Monaten gefragt wird,
den Kollegen wandelt. „Hier arbeiten einfach
bedarf aber neben einer ausgefeilten Technik
ob sie sich einen Bericht über die Musicalauffüh-
die besten Leute ihres Faches, zugleich – und
rung „Arielle, die Meerjungfrau“ in einem Wald-
das empfinde ich als sehr angenehm – herrscht
KEIN KASPERLTHEATER
viertler Kulturbetrieb zutraut, schlägt sie ganz
eine hohe zwischenmenschliche Note, gehen
auch der Gabe, sich einzufühlen, zuzuhören, die
auf cool zu. „Dabei hatte ich zu dem Zeitpunkt
alle sehr wertschätzend miteinander um.“ Wert-
kleinen Nuancen wahrzunehmen und wiederzu-
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geben. Nur so erreicht man sein Publikum, ge-
der. So schwört Dani Zeller auf Asthanga Yoga,
zu sich selbst steht. Nur so kann ich einen Men-
winnt es für sich – so wie Zeller, was auch mit
das sie dreimal die Woche konsequent ausübt:
schen suchen, der mich so nimmt, wie ich bin.“
ihrer grundsätzlichen professionellen Berufsein-
„Beim Yoga musst du dich voll konzentrieren,
Und, hat sie selbst schon einen solchen Partner
stellung zu tun haben mag. „Ich versteh mich
musst voll da sein, im Moment. Jetzt ist jetzt!
gefunden? „Ja, den gibt es seit vier Monaten“,
als Dienstleister, sowohl im Radio als auch bei
Du lernst das Wesentliche vom Unwesentlichen
strahlt sie. Dass er gar der Auslöser für den Pa-
meinen Zeitungskolumnen. Wenn ich das Gefühl
zu unterscheiden.“ Dabei fällt Zeller dies von ih-
radigmenwechsel in ihren Kolumnen ist, stellt
hab, dass ich mich nicht bemüht hab, ist mir das
rer Veranlagung her gar nicht so einfach, wie sie
Zeller
peinlich. Das haben die Hörer und Leser nicht
eingesteht. „Ich bin schon so ein Flüchter, da ist
vorher soweit. Ich hab mir ja früher alles soooo
verdient. Lieblosigkeit hasse ich.“
immer dieses Weiter, dieses Fiebrige – und das
groß vorgestellt. Bezüglich Stars, aber auch be-
Klingt nach Perfektionismus. Lieblosigkeit kann
ist eigentlich schad. Es hilft in Wahrheit ja nicht
züglich Männern, hab unerreichbare Ideale kre-
man Zeller sicher nicht vorwerfen, eher um-
zu grübeln, was in 10 Jahren sein wird, und zu-
iert. Wenn ein Mann äußerlich toll gewirkt hat,
gekehrt die Liebe zum Detail. Bereits bei der
gleich verpasst man, was gerade vor sich geht.
hab ich mir gedacht, der muss generell so sein,
Programmvorbereitung geht sie sozusagen auf
Das wird mir manchmal bewusst, wenn eine
und dann war da oft nichts als Fassade. Ich hab
Empfang, fährt die Antenne aus und versucht
Kollegin in Karenz geht und plötzlich nicht mehr
immer das Unlebbare, das Unmögliche gesucht,
die Wellen, die von den Menschen kommen,
da ist – wie schön das eigentlich mit ihr war.“
auch in der Liebe – ständige Wirbelblitze, Feuer-
einzufangen. „Ich versuche jene Themen her-
Als anderes Abschaltventil, das Zeller enorm
werk. Aber so ist das Lebbare nicht. Jetzt ist mir
auszufiltern, die die Leute unmittelbar betref-
wichtig ist, fungiert Literatur. „Nachdem ich
ein Mensch wichtig, wo ich einen guten Bezie-
fen, sie beschäftigen, bewegen. Es geht letztlich
sonst permanent mit der Realität konfrontiert
hungsboden hab, wo ich mich entfalten kann.“
auch um Lebensgefühl, und das wird von un-
bin, lese ich gerne Romane.“ Allerdings keine
Dieser Mann muss zwar ähnliche Werte und
terschiedlichsten Faktoren beeinflusst. Ich frag
der leichten Sorte, sondern eher schwere Kost
Lebenseinstellungen haben, darf aber definitiv
mich oft als erstes, was macht diesen Tag aus,
vom Kaliber ihres Lieblingsbuches „Mitten ins
„nicht so sein wie ich selbst.“ Da hängt Zeller
was ist besonders. Und natürlich ist ein Tag im
Gesicht.“ „Seichtes bringt mich nicht weg, ich
eher der Theorie von „opposites attract“ denn
Frühling anders als einer im Advent.“
brauch was Spannendes, Herausforderndes!“
„gleich und gleich gesellt sich gern“ an. Der
Anders, wie die jeweils persönliche Verfassung.
aber in Abrede. „Nein, ich war schon
Partner muss ergänzen. „Ich mag Männer, die
Ist es nicht schwierig, als Moderator sozusagen
von der Liebe
immer den happy guy zu geben, obwohl man
Herausfordernd ist umgekehrt das Schreiben
Strom stehen so wie ich – nur ich könnte mit
beizeiten vielleicht gar nicht so gut drauf ist.
selbst – denn Zeller ist nicht nur leidenschaft-
so jemandem nicht zusammenleben. Ich bin
„Ich bin immer wie ich bin. Ich will nicht den
liche Leserin, sondern sie sitzt auch selbst hin-
ja selbst quasi harmonieunbegabt, da brauch
Kasperl spielen, das ist nicht unser Anspruch als
term Computer und verfasst Kolumnen für die
ich das Gegenteil. Jemand, wo ich Ruhe finden
Moderatoren. Ich bin auch überzeugt, dass man
Kronenzeitung. Außerdem hat sie 2007 gemein-
kann, der Harmonie ausstrahlt. Mein Freund ist
das schon in meiner Stimme merkt, wenn ich
sam mit Robert Kratky ihr erstes Buch unter
so ein ruhender Pol, der mich runterholt.“
nicht so gut drauf bin. Ebenso wie umgekehrt,
dem vielsagenden Artikel „Die ganze Wahrheit“
wenn ich fröhlich bin.“
vorgelegt. Hauptfokus, wie auch in ihren Ko-
am boden geblieben
lumnen zur damaligen Zeit: der „Kampf der Ge-
Dabei könnte man es Zeller in ihrer Lebenslage
jetzt ist jetzt
Bücher lesen, chaotisch sind, ständig unter
schlechter“, die Beziehung zwischen Mann und
wirklich nicht verübeln, wenn sie abhebt. Sie ist
Trotzdem ist man als Moderator, on air immer
Frau. „Das war bis vor einem Jahr tatsächlich
ohne Zweifel das, was man einen Promi nennt.
100% gefordert. Stets die Sensoren auf die Be-
ein großes Thema, aber jetzt ist es ausgereizt.
Zwei Millionen Menschen hören ihr tagtäglich zu,
findlichkeiten der Nation gerichtet muss geistig
Es gibt Unterschiede, na klar, aber wichtig ist
man kennt nicht nur ihre Stimme, sondern auch
Ich hasse es, wenn es nur mehr um Schein geht, wenn mehr Schein als Sein herrscht. Ich hab gern etwas Echtes.
bisweilen auch sehr zehren. „Mag sein, aber da
letztlich die persönliche Haltung als Mensch.
ihr hübsches Äußeres, das von Magazinseiten
braucht man privat eben bewusst Abstand. Ich
Mittlerweile beschäftigt mich weniger die Bezie-
ebenso lacht wie bisweilen aus dem Fernseh-
bin ein Alleinmensch, kann mich nur erholen, in
hung zwischen Mann und Frau, als viel mehr die
schirm. Edda Graf hat ihre Ausstrahlung einmal
Ruhe reflektieren, wenn ich für mich allein bin.“
Beziehung, die man zu sich selbst hat. Wichtig
treffend im NEWS beschrieben: „Daniela Zeller
Das schlägt sich auf verschiedenen Ebenen nie-
ist, dass man sich wohlfühlt, seinen Weg geht,
ist die einzige Moderatorin, die bei Männern
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Es steht die Zeit des Jahres ins Haus, die sich ähnlich entspannt verhält, wie ein Schwarm Lachse beim Versuch, eine knapp nicht überwindbare Wehr zu überspringen. Als Pendler kann man sich das ganze Jahr über zwei Mal werktäglich ganz gut in die Lachse hineinversetzen. Aber anstatt rumpelstilzchengleich den Fuß in den Boden zu rammen, wenn die ÖBB die Grenzen der eigenen Leidensfähigkeit ausloten, könnte das Finale des Jahres zu einer Übung in Gleichmut genutzt werden. Hier einige Verhaltensempfehlungen für ein besinnlicheres Pendeln: Setzen sie bitte ein so breites Lächeln auf, dass neben ihnen selbst der Dalai Lama wie ein trauriger Pantomime wirkt, wenn just in dem Moment, als der Zug 100 Meter vor dem Bahnsteig St. Pölten den Betrieb einstellt, der Lautsprecher das Wort „Betriebsaufenthalt“ hinausquäkt und sich die unterste Schicht
K
wie Frauen gleich gut ankommt. Frauen mögen
Homestorys mach ich überhaupt keine mehr. Das
sie, trotz ihres tollen Aussehens, weil sie intelligent
hat sich zuletzt einfach unangenehm angefühlt,
und schlagfertig ist. Männer mögen sie trotz ihrer
war mir zu intim. Ich hab gemerkt, dass für mich
Intelligenz und Schlagfertigkeit, weil sie einfach toll
persönlich eine Grenze überschritten wird.“
aussieht. Für’s Radio fast zu schade.“ Empfindet sie
Grenzen sind aber – und man könnte es vielleicht
das ähnlich? Hat sie nie mit einer TV-Karriere ge-
um den Zusatz „gerade im Show- und Medien-
liebäugelt? “Vor 10 Jahren war das sicher noch so,
business“ erweitern - für Daniela Zeller essentiell
wobei das vielleicht auch eine Frage der Eitelkeit
wichtig. Weil sonst die Gefahr des Selbstverlustes
ist. Aber heute weiß ich, was mir guttut, was ich
besteht? „Man darf sich einfach nicht für alles ver-
will, wer ich bin – das hat seine Zeit gedauert, aber
heizen. Am schlimmsten sind doch Menschen, die
man wird sich im Laufe des Lebens ja immer ähn-
nur mehr in der Öffentlichkeit stehen, kein Geheim-
licher. Und was ich brauche, ist ein Job, wo ich aut-
nis mehr haben – die wirken wie leere Hüllen. Ich
ark und selbstbestimmt agieren kann. Das hast du
hasse es, wenn es mehr um Schein denn Sein geht.
beim Fernsehen glaub ich nicht bzw. gibt es dort
Ich hab gern etwas Echtes. Es geht mir z. B. irrsin-
nur ganz wenige Ausnahmen. Im Grunde genom-
nig auf die Nerven, wenn ich ‚künstliche’ Erdbeeren
men würde mich Fernsehen unglücklich machen.
bekomme, die eher nach Heidelbeeren schmecken.
Kleine Abstecher ja – aber ich würd es nicht gegen
Da ist mir ein ordentliches Butterbrot 100mal lie-
Ö3 eintauschen!“
ber. Und ich mag normale Menschen!“
Aus derlei Worten hört man eine gefestigte Per-
Dass sie selbst ein solcher geblieben ist, glaubwür-
sönlichkeit heraus, jemand, der sich nicht biegen
dig und authentisch rüberkommt, darin liegt viel-
lässt, auch wenn mit einem Bündel Geldscheinen
leicht das größte Geheimnis Dani Zellers Erfolges
gewunken wird. Vielen Sponsoren, die sie gern für
begründet. Und wenn sie uns dann morgens char-
Produktwerbung einsetzen würden, hat sie bereits
mant mit einem „Guten Morgen“ weckt, denken
einen Korb erteilt. „Ich mach sicher nicht alles. Ich
wir zwar im ersten Moment, „Ach Dani, muss das
lehne auch viele Veranstaltungen als Moderatorin
sein. Ich würd noch so gern eine Runde mützen!“,
ab, wenn ich das Gefühl hab, das passt nicht zu
folgen ihr dann aber brav und stehen auf – weil sie
mir. Ähnlich verhält es sich bei Fotostrecken, und
eine von uns ist!
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UNTERBELICHTET von Christoph Wagner
ihres Wintergewandes mit Schweiß voll zu saugen beginnt, eine Frau im Wagon auftaucht und einen Bewertungsbogen mit den Worten „ob eh alles gepasst hat“ verteilt. Nützen Sie in dieser Situation unbedingt die Gelegenheit und lachen sie befreit auf, wenn ihnen ein Fremder erzählt, dass kürzlich ein Schaffner per Lautsprecherdurchsage die Fahrgäste informiert hat: „Aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke ist der Zug eine Minute verspätet.“ Behalten sie sich die gute Laune, wenn Sie am nächsten Morgen noch immer vergnügt vor sich hin glucksend zum Bahnhof zurückkehren und der Fahrkartenautomat ihre Zieleingabe „Purkersdorf“ mit einem trockenen „Diese Funktion ist derzeit nicht verfügbar“ kontert. Ein besinnliches Fest und rutschen Sie gut. unterbelichtet@kstp.at
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MFG
DAS MAGAZIN
Aids hilfe
Verein Wohnen
Licht ins Dunkel
Ambulatorium Sonnenschein
4
Caritas st.pölten
Rettet das kind
1
2
3
6
Ktnr: 3455 009110 BLZ 53000
Ktnr: 2 376 000 BLZ 60 000
Ktnr: 01600600769 BLZ 20256
5
Ktnr: 240115606/00 BLZ 12 000
Ktnr: 76000 BLZ 32585
Ktnr: 1700000 BLZ 60 000
Hilfswerk St. Pölten
Behinderten Wohnheim 11
für menschen
ZARa
St. Anna
Amnesty
anti-rassismus
kinderspital
international
Menschen
7
8
9
Ktnr: 05211362800 BLZ 12000
Ktnr: 7527933 BLZ 60 000
Ktnr: 1 030 000 BLZ 60 000
Ktnr: 5003025 BLZ 32585
Ktnr: 00000036731 BLZ 60 000
Ktnr: 7 199 000 BLZ 60 000
Die Möwe
Club 81 St.pölten
NÖ
Rotes kreuz
Neustart
mutter-kind
10
12
Wohnheim
Ktnr: 104 100 400 BLZ 31000
14
Volkshilfe 15
17
18
Ktnr: 0000-05 1110 BLZ 20256
Ktnr: 90 175 000 BLZ 60 000
Ktnr: 2 645 000 BLZ 60 000
Ktnr: 90 101 500 BLZ 60 000
Ktnr: 41002811210 BLZ 20111
ärzte ohne Grenzen 19
TAGESheimstätte
Emmaus Gemeinschaft
Nachbar in not
asbö RETTUNG
MFG MAGAZIN
Ktnr: 93 040 950 BLZ 60 000
20
21
22
23
24
Ktnr: 0000-052050 BLZ 20256
Ktnr: 0000-038570 BLZ 20256
Ktnr: 90 150 300 BLZ 60 000
Ktnr: 0700-008923 BLZ 20256
Ktnr: 01600-601700 BLZ 20256
kinderschutz
13
1600 Adventskalender.indd 2
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bewährungshilfe
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17
ADVERTORIAL
Schokolade zum Frühstück
Foto: photocase.com, fotolia.com
„Nehmen Sie hoch das Bein, treten Sie ein, unser Tanz, er muss der nächste sein“ sang weiland FALCO höchstpersönlich. Beim Hauptstadtball am 5. Jänner wird man zwar weniger Brillantin’ Brutal’ (so der Titel des Songs) brauchen, dafür aber Abendkleidung, Taktgefühl und Stehvermögen.
Was soll man eigentlich über den Hauptstadtball
nicht zum Frühstück, so halt zum Ball, kredenzt
Neu ist zudem, dass man in Sachen Deko via
berichten, was man nicht schon wüsste? Viel-
vom feurigen Spanier Oriol Balaquer, seines Zei-
Lichtdesign von NXP Ton & Licht den großen
leicht, dass heuer Alltime-Hero Alfons Haider
chens einer der drei weltbesten Chocolatiers.
Saal zum Glamourschuppen verwandelt, und
höchstpersönlich eröffnet und The Voice, Tini
Man könnte auch erzählen, dass es neben Klas-
die Gärtnerei Nentwich Parkflair schaffen wird.
Kainrath von den Rounder Girls, Mika Stokinen
sikern wie Nähservice, Hair-Repair, oder Rittner
Ansonsten bleibt alles beim guten Altbe-
gesanglich unterstützt, wobei sie „Souliges ver-
Taxi-Service heuer erstmals ein Zimmerservice
währten: Kulinarik vom Feinsten, Warehouse
spricht, wozu man leicht tanzen kann“.
vom Hotel Metropol angeboten wird, das man
(mit „Whaterver Happened To The Eighties“)
Oder dass heuer die Gäste erstmals was zum
direkt am Ball buchen kann – um seinen Rausch
zum Shaken, Ballkombos wie Wolfgang Lindner
Vernaschen bekommen – nein, nicht nur die
auszuschlafen? Oder vielleicht doch eher, um
Band, Kuschelrocker oder Life Brothers, attrak-
hübschen Damen, die zum Anbeißen aus-
eine Ballkönigin vom Tanzparkett weg zu einem
tive Tombolapreise etc.
schauen – sondern Schokolade. Wenn schon
Schäferstündchen zu entführen?
D a s Ballerlebnis des Jahres! Soviel ist fix!
Es ist wie es ist...
nur in ihren süßen Strümpfen durchs Haus lustwandeln, so dass der
...sagt nicht die Liebe, sondern die Tradition. Und so wissen wir schon
Begleiter, der das nicht gleich kneisst, sich ernstlich fragen wird, ob
jetzt, wie der Hauptstadtball 2008 ablaufen wird...
er schon so besoffen ist oder seine Freundin tatsächlich in der letzten
Man wird wieder genau jene Leute treffen, die man „schon ewig nicht
Stunde um satte 10 cm geschrumpft ist.
gesehen hat“ und den Entschluss fassen „Jetzt müssen wir uns aber
Man wird wieder alle möglichen Gründe finden, um eine Runde nach
wirklich öfter sehen “, um ihnen ein Jahr später wieder zu begegnen.
der anderen zu schmeißen, und am nächsten Morgen mit schwerem
Man wird als Mann (zurecht) wieder von der Begleitung eine Rüge be-
Kopf aufwachen und sich fragen, wo das ganze Geld geblieben ist,
kommen, weil man sie noch nicht zum Tanzen aufgefordert hat, und
weil an den Raubüberfall kann man sich gar nicht mehr erinnern.
wird als perfekter Gentleman die eigenen Komplexe („Ich bin ja viiiiel
Man wird unter dem Einfluss des Alkohols wieder eine lose Zunge be-
zu steif“ „kann nicht tanzen“ „bekomme Schwindelanfälle“) überwin-
kommen und all das gestehen, was man eigentlich nie verraten wollte,
den und sofort mit ihr einen L’amour Hatscher aufs Parkett legen.
und sich tags darauf in Grund und Boden genieren („Nein, das hab ich
Man wird in der Disco (da ist man in der Menge besser getarnt) den
nicht wirklich gesagt! Hab ich das wirklich gesagt?).
legendären Moonwalk auspacken und sich derart verrenken, dass die
Man wird möglicherweise in einem Bett aufwachen und feststellen,
Sanitäter sorgenvoll heranstürmen werden, um einen vom vermeint-
dass dieses definitiv nicht das eigene ist, und – noch schlimmer – die
lichen epileptischen Anfall zu erlösen.
Frau/der Mann, der darin auch splitternackt liegt, schon gar nicht!
Die Damen werden nach der Mitternachtseinlage ihre High Heels ge-
Egal wie es kommt: Alle werden zum selben Schluss in Anlehnung an
gen flachere, in der Garderobe abgegebene Ballerinas eintauschen
Kaiser Franz Joseph kommen: „Es war sehr schön, es hat mich sehr
oder, wenn sie kein Ersatzschuhwerk mithaben, zusendes bloßfüßig,
gefreut!“ Und dann beginnt die Vorfreude aufs nächste Jahr.
1207 MFG
0017 Hauptstadtball.indd 3
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18
URBAN
Schön, das Jahr neigt sich also dem Ende zu. Zeit, Rosas Jahresresümee zu ziehen! Im Jänner träumte ich noch von einem Prinzen hoch zu Ross, der laut Prognosen eines vor Überglück strotzenden Jahreshoroskops auf mich zureiten sollte. Seufz! Im März bedauerte ich mich für meine 31 Lenze, ließ die Seele baumeln, versuchte mich als angehende Marathonläuferin und träumte weiter. Prinz – inzwischen wäre auch ein Mann o.k. gewesen – ward immer noch keiner gesehen. Nun, im Mai war’s schon
K
Der Weiländer
„Es kann nur einen geben“, heißt es im Highländer. Wenn man in und v. a für eine instabile Erdbebenzone wie die Innenstadt arbeitet, mag ein Gefühl von Einsamkeit nicht selten sein. Wir plauderten mit Matthias Weiländer, Chef der Stadtentwicklungs GmbH, über seinen nicht immer leichten Job. Die Stadtentwicklungs GmbH hat mit InsBesondere eine neue Dachmarke präsentiert. Was waren die Überlegungen dahinter?
Natürlich. Schaffen wir es damit die Solidarität un-
Ich hab viele Jahre Vereinsarbeit erlebt, kenne auch
tungskatalog der Innenstadt – das wird ein schö-
Auftritte anderer Innenstädte. Meistens sind deren
nes Konvolut – um den Leuten zu vermitteln, was
Aktivitäten rein veranstaltungsorientiert ausgerich-
die Innenstadt besonders macht: Die historischen
tet. Die einzelnen Veranstaltungen haben aber keine
Fassaden, das gastronomische Angebot, die Schani-
gemeinsame Klammer. So ist das auch in St. Pölten
gärten, das unternehmergeführte Geschäft, wo sich
– für die Innenstadt als solche konnte ich keine
noch jemand Zeit für den Kunden nimmt.
tereinander zu stärken ist uns schon viel gelungen. Wir erstellen derzeit im übrigen auch einen Leis-
Werbung machen. Wobei wir bei der Dachmarke
oder nicht. Er möchte aber z. B. die Innenstadt-Gut-
Sie haben ca. 200 Mitglieder –- das heißt viele Meinungen, Interessensgruppen, Köche. Bei der Innenstadt kommt einem im Hinblick auf ihre Vorgänger ja gern der Spruch „Leichen pflastern ihren Weg!“ in den Sinn. Richtig?
scheine überall einlösen können – also im Geschäft
Ein Experte von der Wirtschaftskammer hat mir ge-
genauso wie im Wirtshaus oder im Kulturbetrieb.
sagt, dass ein City-Manager eine durchschnittliche
ja unüblich vorgehen: Wir gehen weg vom Verein, reduzieren also nicht nur auf die Plattform, son-
einerlei und Rosa ließ ihrem gewohnten Zynismus freien Lauf. Der Prinz musste zu dieser Zeit schon auf seinem Pferd verschimmelt gewesen sein. Im August versuchte Rosa bei 40 Grad im Schatten ihre Familienbande zu lockern, wies ihre Lieblingsschwes-
dern es geht uns um die gesamte Innenstadtzone. Dem Konsument ist ja egal, wer beim Verein ist
„Lebensdauer“ von 18 Monaten hat. Ich hab bis
Die Dachmarke ist wohl als Vehikel nach innen wie auch nach außen gedacht?
jetzt 14, da bleiben also noch vier. Mir macht der Job jedenfalls Spaß, wobei es gar nicht um mich
H V
ter darauf hin, dass eine Rosa nicht sucht, sondern gefunden wird und das Internet wohl wirklich nicht der geeignete und angemessene Ort dafür zu sein scheint, um der Liebe Rosas surfend entgegen zu treiben. Pfui und Igitt. Im September erste aufkeimende Winterdepression mit exzellentem Single-Sex erstickt, um dann im November ein leichtes Plus – gemessen am jährlichen Gesamtverbrauch der Männer – von +6 zu verzeichnen. Fazit: Schneewittchen war mit ihrem Prinzen sicherlich erfolgreicher – ob sie auch Sex hatten, darüber schweigt man bis heute beharrlich! Rosa wird nächstes Jahr 32 Lenze jung und bekam mit heutigem Stichtag genau 136 Anfragen via virtuelles Netz, ob Mann Rosas Bekanntschaft machen darf! Er darf! Ich werde also doch gefunden, sagte ich’s nicht?!
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Ein City-Manager hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 18 Monaten. Da bleiben mir noch vier.
Fotos: zVg, living office
Rosa ZIEHT BILANZ von Rosa
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S s
Vignet
19
URBAN geht. Man muss endlich einmal weiterdenken.
gen, was in den Arbeitsgruppen rausgekommen
von Anfang an in ein solches Entwicklungspro-
Ich möchte etwas beginnen, auf das die Nach-
ist. Das wurde prinzipiell positiv aufgenommen.
jekt eingebunden zu sein, Infos aus erster Hand
folger aufbauen können, damit sie nicht –- wie
Nun geht es im nächsten Schritt, Schlüsselpro-
der dahinter Verantwortlichen zu erhalten.
in Vergangenheit – immer wieder von vorne be-
jekte zu definieren ebenso wie deren mögliche
Darum geht es ja bei der Vereinsstruktur: Nicht
ginnen müssen.
Finanzierung zu analysieren. Da sind die Arbei-
nur um Marketing, sondern um vielfältige, auch
ten voll im Gange, aber es dauert auch, weil viel
interne Aktivitäten – und die passieren.
Wie gehen Sie eigentlich mit öffentlicher Kritik um, wonach bei der Stadtentwicklungs GmbH zu wenig weitergeht?
Zahlenmaterial gesammelt werden muss, um
offensichtlich eine Vermischung vor. Ich bin
Ein Beispiel wäre die Einladung des deutschen Instituts für Zukunftsforschung? Was verspricht man sich davon, was kommt da noch?
eingesetzter Geschäftsführer der Stadtentwick-
Es gab ein Impulsreferat, jetzt folgen zwei Work-
lungs GmbH, bin für Organisation und für Mar-
shops samt Vor- und Nachbereitung durch das
keting zuständig. Der Masterplan als solcher ist
Zukunftsinstitut. Dabei geht es nicht nur um das
seitens der Stadt fremdbeauftragt an die KWI.
Einkaufsthema, sondern generell um Visionen
Und den Masterplan wiederum muss man mit
für die Innenstadt und die Stadt im allgemei-
einem Businessplan vergleichen – es geht also
nen. Das ist sehr spannend, wobei es auch gut
um nachhaltige Entwicklung, nicht kurzfristige
ist, dass das Institut völlig frei, ohne St. Pöltner
eine solide Basis zu schaffen. Wir sind jedenfalls mit nichts hinten.
Ganz ehrlich, ich versteh sie nicht. Da herrscht
Veranstaltungen. Die Entwicklung des Master-
Scheuklappen agieren kann und unvoreinge-
Sie haben gesagt, dass Sie die Stadtentwicklungs GmbH sozusagen nicht zum Veranstaltungsverein reduzieren wollen. Welche Aktivitäten gibt es noch?
nommen an die Sache herangeht. Die Erwar-
Liegt es vielleicht daran, dass man das, was man macht, zuwenig kommuniziert?
Wir bieten unseren Mitgliedern viel an, be-
setzen könnte. Da ist ja sehr viel da in St. Pöl-
mühen uns Meinungen einzuholen, zuzuhören,
ten, aber die Frage ist, wo sind wir wirklich spit-
Wir veröffentlichen, was veröffentlichswert ist.
aufzuklären, darzustellen. Paradebeispiel war
zenmäßig, oder was möchten wir spitzenmäßig
Ein erster Teil der Arbeiten wurde bei der Ge-
etwa die Präsentation der Parkraumstudie, wo
machen?
neralversammlung 2007 präsentiert, um zu zei-
die Mitglieder exklusiv eingeladen wurden, um
www.insbesondere.at
plans an sich ist auf drei Jahre angelegt, das war von Anfang so geplant. Ich weiß also nicht, was die Leute erwarten.
tung ist, einfach ein bisschen Klarheit zu schaffen, neue Inputs zu bekommen, auszuloten bzw. zu erfahren, auf welches Pferd man in Zukunft
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12
XXXXXX
(BürGer)Masterplan im Kopf?
„One year ago, ein Jahr wie eine Ewigkeit“ singt FALCO. Für Bürgermeister Matthias Stadler ist das erste Jahr wohl eher vergangen wie im Flug. Wir trafen ihn im „Café Central“ und plauderten über seine persönliche Bilanz, Oppositionskritik und anstehende „Kernprojekte“, wie er sie nennt. Von J.Reichl, Fotos: H. Rauschmayr Vor einem Jahr wurden Sie mit satter Mehrheit sozusagen als Bürgermeister bestätigt. Ihre persönliche Bilanz?
wirksamen Erfolg zu haben. Wenn etwas ein
vonnöten ist, um das Gesamtprojekt nicht zu
Jahr länger dauert, weil es dieses Jahres für die
gefährden. Leider bringen das einige Opposi-
beste Lösung bedarf – gut, dann soll es so sein.
tionspolitiker nicht zusammen. Wie oft hab ich
Es ist viel weitergegangen. Es gibt eine Reihe
Zuerst müssen die Bedingungen für die Stadt
in Vergangenheit informiert mit der Bitte um
von Kernprojekten, die bereits in Umsetzung
stimmen. Wenn das beim VAZ der Fall ist, dann
Verschwiegenheit – und am nächsten Tag dar-
sind, wenn wir nur an die Fachhochschule, das
werde ich entscheiden. Wenn das bei der Bahn-
über in der Zeitung gelesen. Dort hat man dann
Bussystem, das Stadtmuseum, das Gesund-
hofsgarage Nord der Fall ist, dann werde ich
kritisiert, dass ‚der Stadler ein Geheimniskrämer
heits- und Sozialzentrum, die Stadtbücherei, die
entscheiden. Wenn das beim Hotel der Fall ist,
ist.’ Aber schauen wir uns an, wie man in der
Aquacity, die Volkshochschule, für die wir rasch
dann werde ich entscheiden. Wichtig ist, dass
Privatwirtschaft bei komplexen Deals vorgeht:
eine neue Bleibe gefunden haben, denken.
die Lösung für die Stadt tragbar ist.
Da wird auch erst mit der Information rausge-
Andere Projekte sind im Laufen oder die Pla-
Und vor Entscheidungen scheu ich mich sicher
gangen, wenn der Deal steht. Über ungelegte
nungen angebahnt, etwa in Sachen Innenstadt
nicht. Ich hab eine Reihe von Themen einer Lö-
Eier sprech ich nicht, das ist nicht meine Art.
und Bahnhof.
sung zugeführt, die nicht nur Zustimmung fin-
Aber, um kein falsches Bild zu zeichnen: Unter 4,
Es ist etwas in Bewegung, auch im Hinblick auf
den, wie etwa Radfahren in der City, den Mas-
6, 8 Augen funktioniert die Gesprächsbasis mit
das Image. Heut siedeln sich mehr Studenten in
terplan oder die Prostitutionsverordnung. Jeder,
der Opposition auch bei Sachthemen ganz gut.
St. Pölten an als noch vor kurzem, was mit dem
der also sagt, es geht nichts weiter, straft sich
Das Mediale ist dann halt wieder eine andere
FH-Neubau aber auch dem gestiegenen Ange-
selbst Lügen.
Sache. Inszenierung ist nun mal Teil der Politik.
Ein anderer Vorwurf ist, dass sie die Oppostion sozusagen „blöd sterben lassen“, In Sachen Informationspolitik seien Sie schlimmer als Ihr Vorgänger – und das ist nicht als Kompliment gemeint.
Aber eine Reihe von offenen Projekten gibt es ja tatsächlich. Was Ihnen etwa seit Jahren anhängt, ist die Frage des Hotels bei den Stadtsälen. Ende Dezember sollen die Würfel fallen. Status Quo?
Das ist ein natürlicher Reflex der Opposition und
Konsortien sind da, und sie wollen das Hotel
eher Zeichen dafür, dass es sonst offensichtlich
errichten – die haben auch schon viel in die
keine brisanteren Themen oder Angriffsflächen
Vorplanungen investiert. Auch beim Land ist
Damit hab ich kein Problem, weil ich eindeutig
gibt, weil sonst würde man nicht nur jammern.
hinsichtlich etwaiger Förderungen alles abge-
belegen kann, dass es nicht stimmt. Und ich
In gewissen Belangen ist halt einfach die Pro-
klärt. Die nunmehrige Herausforderung ist – so
werde sicher nichts mutwillig übers Knie bre-
blematik gegeben – nehmen wir etwa den Deal
hab ich den Eindruck - die Mitglieder innerhalb
chen, nur um einen kurzfristigen, publikums-
mit der EVN – wo im Vorhinein Stillschweigen
des jeweiligen Konsortium unter einen Hut zu
bot der Stadt zusammenhängt. Die Bevölkerung wächst, und im Städtebund wird St. Pölten heute ernster genommen als früher. Das ist eine neue Erfahrung – und die ist sehr erfreulich!
Die Opposition beurteilt Ihre Performance anders. Sie seien zwar medienwirksam, aber in Wahrheit entscheidungsschwach und Ankündigsweltmeister.
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URBAN rauben wir uns der Chance auf eine attraktive
als noch vor kurzem – das erleichtert sehr viel
Gesamtlösung. Die Studie empfiehlt hingegen
und bringt auch etwas. Ich denk nur an die Ge-
Aber woran spießt oder hat es sich bislang gespießt. Liegt es daran, dass man etwa die Stadtsäle mitsaniert haben möchte und das viele abschreckt?
eine Kongresshalle für mindestens 5.000 Leute,
schützte Werkstätte, wo der Bund unterstützt,
womit St. Pölten seiner Haupstadtrolle als Kon-
oder ein Infrastrukturpaket von rund 1 Milliarde,
gress- und Messestadt zwischen Wien und Linz
das in der Region auch St. Pölten zugutekommt.
gerecht werden kann.
Ich hab viele direkte Gespräche mit dem Bun-
Nein, darin seh ich nicht das Hauptproblem. Die
Mit der Studie im Rücken können wir jetzt bes-
deskanzler, ebenso zu den Ministern, etwa Clau-
Stadtsäle werden von den Bietern eher als Vor-
ser auf Partner und Finanziers zugehen, weil die
dia Schmied, nicht nur im Hinblick auf Bauliches
teil beurteilt, weil man damit ja etwas machen
Sinnhaftigkeit jetzt keiner mehr in Frage stellen
für HAK, HTL oder Gymnasium, sondern auch
kann.
wird. Gewisse Dinge müssen eben reifen, aber
hinsichtlich der Schulreformthematik. Ebenso
Die Herausforderung war eher, ein Bewusst-
es gibt Bewegung.
gibt’s Gespräche mit Minister Plattner oder dem
bringen.
Verteidigungsminister in Sachen ehemaliges
sein zu schaffen, dass sich ein Investment in St.
tigungen überholen – wer hätte sich das vor
Partner wie das Land zum Beispiel? Die Achse zum Landeshauptmann scheint ja besser denn je, man ist fast geneigt von einem Kuschelkurs zu sprechen.
einigen Jahren vorstellen können?! Unser Pro-
Es gibt definitiv ein Aufeinanderzugehen und
Und der Kaserne. Bei der Veräußerung scheint gehörig Sand im Getriebe zu sein. Warum bringt man das Teil nicht an?
blem ist aber nicht etwaige Konkurrenz in Wr.
ein gutes Klima, im übrigen nicht nur mit dem
Der Preis ist zu hoch. Die Liegenschaft wurde
Neustadt oder Linz, sondern jene in Prag, Buda-
Landeshauptmann, sondern sämtlichen Landes-
von einem Experten geschätzt, aber man ist
pest, Bratislava. Viele große Hotelketten gehen
räten. Die Gesprächsbasis ist gut, wir bekom-
von falschen Voraussetzungen ausgegangen,
eher an einem bewährten Ort auf Nummer si-
men Unterstützung, wenn ich etwa an Mittel
etwa ohne Rücksicht auf die Zentrumszonen-
cher, wo ihnen das Auslastungsrisiko geringer
aus der Stadterneuerung, für das Behinderten-
verordnung. Jetzt ist die SIVBEG bemüht, ohne
erscheint. Es bedurfte also Überzeugungsarbeit,
wohnheim, eine neue Demenzstation, Straßen-
Gesichtsverlust da wieder rauszukommen. Die
dass in St. Pölten was los ist, dass sich ein In-
projekte oder die Unterstützung beim neuen
sind aber in einer Zwickmühle, denn veräußern
vestment lohnt.
Bussystem denke.
sie zu billlig, macht das Schule und somit Pro-
Auf sachlicher Ebene bestehen keine Konflikt-
bleme bei den anderen Standorten. Das heißt,
Eine andere Baustelle betrifft das VAZ, Stichwort Halle C. Gibt es außer Lippenbekenntnissen, wie man den Eindruck gewinnt, auch eine echte Perspektive?
punkte zwischen Stadt und Land. Es gibt gegen-
der Verkauf geht nicht von heut auf morgen,
seitiges Verständnis dafür, dass man für beide
und so toll das Areal ist, so gibt es natürlich viel
Seiten wichtige Projekte gemeinsam bewältigen
zu berücksichtigen, etwa die Verkehrserschlie-
muss und auch kann. Wir sind lösungsorientiert.
ßung nach dem Verursacherprinzip etc.
Natürlich gibts Perspektiven. Es dauert halt
Was würden Sie dort unter dem Motto „Wunsch ans Christkind“ präferieren?
Studie in Auftrag gegeben, die auf 100 Seiten
Und wie sieht es mit dem Bund aus. So oft wie der derzeitige Bundeskanzler waren seine sämtlichen Vorgänger zusammengenommen nicht da. Hat das Substanz, oder sind es nur Gesichtsbäder?
Empfehlungen und Beurteilungen abgibt. Darin
Also der Kanzler nimmt sicher kein Gesichts-
möglich. Von Gemeindeseite sind wir jedenfalls
wird ein
klares JA zum derzeitigen Standort
bad – das könnte er in anderen Städten ebenso
offen für jede Widmung und haben das auch
sowie einem Kongress- und Messezentrum im
gut. Er drückt damit nur, so wie etwa auch der
von Anfang an signalisiert. Daran wird es sicher
Süden abgegeben.
Bundespräsident, der schon mehrmals hier war,
nicht scheitern. Wir haben auch – als einzige in
Es heißt auch, dass ein reiner Ersatz der Halle C
seine Wertschätzung für St. Pölten aus, und es
Österreich – ganz konkrete Vorschläge für die
nichts bringt. Das könnten wir als Stadt auch al-
zeugt von der guten Achse. Wir haben heut ei-
Verwertung gemacht. Von unserer Seite sind
leine schaffen. Aber wenn wir die hinstellen, be-
nen ganz anderen Zugang zur Bundesregierung
sozusagen die Vorleistungen erbracht.
Pölten lohnt. Die Tourismuszahlen sprechen ja dafür, und mit einem Hotel könnten wir wahrscheinlich sogar Krems in Sachen Übernäch-
seine Zeit, so wie beim Hotelprojekt, dem Stadion oder dem Bahnhof – okay, so lang hoffentlich nicht. Wir haben seitens der Stadt eine
Heeresareal in Völtendorf.
Ein attraktives Gewerbe- und Dienstleistungszentrum mit möglichst vielen Arbeitsplätzen – was anderes ist eigentlich auch gar nicht
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URBAN
Ruhig geworden ist es auch um den Pottenbrunner-Ortstafelstreit. Haben Sie das Thema jetzt sanft entschlafen lassen?
Da gibt es verschiedene Ansätze. Ich kann mich
Leitsystems für Kultur- und Tourismus.
erinnern, als erstmals ein City-Manager instal-
Es ist auch schon einiges gelungen. So kommt
liert wurde – da war seitens der Kaufmann-
mir vor, dass das Krankjammern weniger ge-
Da war viel aufgebauscht, und es gab derlei
schaft sofort der Wunsch, diese Stelle nicht nur
worden ist und mehr Optimismus um sich greif!
emotionale Reaktionen auch nur in Potten-
bei der Stadt anzusiedeln. Rückendeckung gibt
Letztlich geht es um Nachhaltigkeit, darauf ist
brunn. Mir geht es bei der ganzen Ortstafelfrage
es jedenfalls 100%ig seitens der Stadt, denn
der Masterplan ausgelegt - auf 10 Jahre!
ausschließlich um ein St. Pölten Bewusstsein,
sonst wären wir ja nicht Gesellschafter.
ja lächerlich. Ich selbst bin ja Stadtteilbewohner,
Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Arbeit der Stadtentwicklungs GmbH?
wohn in Viehofen. Wir müssen halt eine Lösung
Wichtig beim Masterplan ist letztlich das Ender-
finden, wo wir uns nicht lächerlich machen.
gebnis. Es geht gar nicht nur so sehr um Eck-
Andere Privatisierungen betrafen die Immobilien GmbH, das Büro V oder jüngst den EVN-Stadtwerke-Deal. Es heißt, unter Ihrem Vorgänger wäre dies unmöglich gewesen. Brechen Sie ein SPÖ-Tabu?
Wenn da ein Kompromiss gelingt, werd ich mich
punkte, an denen man das aufhängt, sondern
Das ist ein Irrglaube. GmbH’s gab es auch schon
sicher nicht verschließen.
auch um den Masterplan im Kopf. Wichtig ist –
unter Willi Gruber, wenn man etwa an die MBA
und das hat man erstmals geschafft – dass nicht
oder die Fachhochschule denkt. Und jetzt ist
Aber Kompromissbereitschaft scheint ja da – beide Bezeichnungen auf eine Tafel. Damit können angeblich auch die Pot-
nur die Kaufmannschaft involviert ist, sondern
halt für einige Dinge die Zeit reifer. Wir gehen
auch Hausbesitzer, Dienstleister und andere.
in der SPÖ derlei Sachen sehr pragmatisch an,
Und es sollen noch mehr Mitglieder werden.
wägen Vor- und Nachteile ab – und da haben
tenbrunner. Der Knackpunkt scheint nur mehr zu sein: Wer steht oben, wer unten.
Was meinen Sie mit Masterplan im Kopf?
die Vorteile bislang überwogen, wenn man nur
Dass man sich seiner Stärken bewusst wird
an steuerrechtlichen Belange denkt. Außerdem
Wer steht oben, wer steht unten – das ist doch
bzw. falsche Bilder korrigiert: dass man weiß,
ist Privatisierung nicht gleich Privatisierung
bitte eine völlig lächerliche, reduzierte Diskus-
dass die City attraktiv zum Einkaufen ist, dass
– da gibt es eine Reihe von „Pseudoprivatisie-
sion eines kurzsichtigen Exponenten der ÖVP.
es tolle Schanigärten gibt, dass man einen Park-
rungen“, wenn die Stadt 100%ige Eigentümerin
Im übrigen war das von Anfang an Thema. Als
platz findet. Es ist viel Überzeugungsarbeit not-
bleibt und damit den Einfluss wahrt.
ich damals in die Parteiengespräche gegangen
wendig, und man muss dazu animieren, dass
Das war uns auch bei der Fernwärme wichtig,
bin, weil einfach ein Wechsel von Tafeln ansteht
schöne Wohnungen geschaffen, Geschäftslo-
weshalb wir die Mehrheit der Anteile halten.
und ich eine einheitliche Lösung verfolge, waren
kale attraktiv gestaltet werden, Qualität statt
Der EVN-Deal ist im übrigen durch die Entwick-
bei den Vorschlägen immer beide Namen drauf.
Massenware geboten wird, denn was ich auf
lungen am Energiesektor angestanden. Für
Eine andere Diskussion hat es nie gegeben.
der grünen Wiese bekommen kann, dazu werde
mich ist das in der jetzigen Situation die beste
ich nicht in die Innenstadt fahren.
Lösung. Dadurch erreichen wir Unabhängigkeit
Seitens der Stadt versuchen wir diesen Prozess
vom Gas, können auf mehrere Energieformen
zu befruchten, haben im letzten Jahr rund 8 Mil-
zurückgreifen, Preisentwicklungen entgegen-
lionen Euro in der Innenstadt investiert, nicht
treten und werden unabhängiger. Stellen Sie
nur in Großprojekte wie Bahnhof oder Museum,
sich nur eine Krise am Gassektor vor, und Sie
sondern auch in Kleineres wie Blumentröge für
sind nur auf diese Energieform angewiesen. Wir
die Wiener Straße oder die Beauftragung eines
müssen langfristig denken und agieren!
Zusammengehörigkeit – sicher nicht um irgendeinen Angriff auf die Stadtteile, das wäre
In Frage gestellt wird bisweilen, ob es klug war, die Innenstadtentwicklung in eine GmbH auszulagern. Lässt man damit die Macher nicht im Regen stehen bzw. hätten sie als reine Stadtinstitution nicht mehr Rückhalt und Einfluss?
MFG1207
2021_2223 Stadler.indd 4
28.11.2007 12:50:23
URBAN
Eiszeit
Vor über einem Monat eröffnete offiziell die neue Eishalle. Der knapp sieben Millionen teure Bau steht seither Profis wie Publikum gleichermaßen zur Verfügung. Wir plauderten mit Eishallen-Leiter Michael Hatz über die bisherige Resonanz, Kritik am Publikumslauf und Zukunftsvisionen. Wie wird die Eishalle angenommen?
Wie erwähnt haben wir einen sehr intensiven
Bei uns sind alle herzlich willkommenn. Der
Wir sind seit August in Betrieb und sehr zufrie-
Sportbetrieb, für den die Eishalle auch gebaut
Besuch von niederösterreichischen Vereinen
den. Das Interesse ist extrem hoch, unsere Kun-
wurde. Gerade am Wochenende finden viele
und Sportlern freut uns natürlich besonders. Es
den begeistert. Zu Spitzenzeiten haben wir fast
Spiele, Turniere und Wettkämpfe statt. Wir
gibt in Sachen Eiskhockey die heimischen „St.
keine Minute freie Eiszeit mehr. Eiskunstläufer,
konnten daher nur einen Termin für den Publi-
Pöltner Hawks“, die heuer an der NÖ Landesliga
Eishockeyspieler und mittlerweile auch Eis-
kumseislauf freihalten und haben uns nach lan-
Meisterschaft teilnehmen und ihre Heimspiele
stockschützen wechseln sich täglich permanent
gen Überlegungen für den Samstag Nachmittag
in unserer Halle austragen werden.
ab. Am Wochenende sind wir gut mit Camps,
entschieden. Der kommt auch sehr gut an. Man
Der Verein ist im Aufbau und sehr engagiert.
Meisterschaften, Wettkämpfen und auch Pu-
kann es halt leider nicht immer allen recht ma-
Mittelfristig werden die Hawks hoffentlich eine
blikumseislauf ausgelastet. Und viele Schulen
chen. Ich kann nur betonen: Jeder, der in der
bedeutende Stellung in Niederösterreichs Eis-
nützen unter der Woche immer häufiger unsere
tollen Eishalle laufen möchte, hat auch die Ge-
hockey einnehmen. Und nicht zu vergessen die
Eishalle für den Schulsport.
legenheit dazu.
sehr professionelle Inititative des NÖ Landesverbandes, der zur Förderung und Weiterent-
Stichwort Publikumslauf: Da gab es zu- In St. Pölten trainieren derzeit die Eisho- wicklung von Eishockeytalenten kontinuierlich letzt ja Kritik- insbesondere im Hinblick ckey-Cracks aus Krems. Gibt es die Vision Ausbildungsprogramme in der Eishalle verananzeigen_mfg_200_140_ks_061107:anzeigen_mfg_200_140_ks_261007 Uhr Seite 1 staltet. darauf, dass sonntags nicht geöffnet ist. von Bundesliga-Eishockey 14.11.2007 in St. Pölten? 16:17
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URBAN
Eiszeit
Vor über einem Monat eröffnete offiziell die neue Eishalle. Der knapp sieben Millionen teure Bau steht seither Profis wie Publikum gleichermaßen zur Verfügung. Wir plauderten mit Eishallen-Leiter Michael Hatz über die bisherige Resonanz, Kritik am Publikumslauf und Zukunftsvisionen. Wie wird die Eishalle angenommen?
Wie erwähnt haben wir einen sehr intensiven
Bei uns sind alle herzlich willkommenn. Der
Wir sind seit August in Betrieb und sehr zufrie-
Sportbetrieb, für den die Eishalle auch gebaut
Besuch von niederösterreichischen Vereinen
den. Das Interesse ist extrem hoch, unsere Kun-
wurde. Gerade am Wochenende finden viele
und Sportlern freut uns natürlich besonders. Es
den begeistert. Zu Spitzenzeiten haben wir fast
Spiele, Turniere und Wettkämpfe statt. Wir
gibt in Sachen Eiskhockey die heimischen „St.
keine Minute freie Eiszeit mehr. Eiskunstläufer,
konnten daher nur einen Termin für den Publi-
Pöltner Hawks“, die heuer an der NÖ Landesliga
Eishockeyspieler und mittlerweile auch Eis-
kumseislauf freihalten und haben uns nach lan-
Meisterschaft teilnehmen und ihre Heimspiele
stockschützen wechseln sich täglich permanent
gen Überlegungen für den Samstag Nachmittag
in unserer Halle austragen werden.
ab. Am Wochenende sind wir gut mit Camps,
entschieden. Der kommt auch sehr gut an. Man
Der Verein ist im Aufbau und sehr engagiert.
Meisterschaften, Wettkämpfen und auch Pu-
kann es halt leider nicht immer allen recht ma-
Mittelfristig werden die Hawks hoffentlich eine
blikumseislauf ausgelastet. Und viele Schulen
chen. Ich kann nur betonen: Jeder, der in der
bedeutende Stellung in Niederösterreichs Eis-
nützen unter der Woche immer häufiger unsere
tollen Eishalle laufen möchte, hat auch die Ge-
hockey einnehmen. Und nicht zu vergessen die
Eishalle für den Schulsport.
legenheit dazu.
sehr professionelle Inititative des NÖ Landesverbandes, der zur Förderung und Weiterent-
Stichwort Publikumslauf: Da gab es zu- In St. Pölten trainieren derzeit die Eisho- wicklung von Eishockeytalenten kontinuierlich letzt ja Kritik- insbesondere im Hinblick ckey-Cracks aus Krems. Gibt es die Vision Ausbildungsprogramme in der Eishalle verananzeigen_mfg_200_140_ks_061107:anzeigen_mfg_200_140_ks_261007 Uhr Seite 1 staltet. darauf, dass sonntags nicht geöffnet ist. von Bundesliga-Eishockey14.11.2007 in St. Pölten? 16:17
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0023 Eishalle.indd 3
29.11.2007 09:23:28
24 Abend wirklich gute Slammer dabei!“
SCHRÄG GEDACHT
Auch nach ihrem Erfolg wird sie weiter an Veran-
von Thomas Karl
staltungen teilnehmen: „Ich plane nicht wirklich,
1) Beträufeln von Gerichten mit Körperflüssigkeit
aber es ist einfach ein Drang, etwas zu schrei-
2) Essen unvorteilhaft arrangieren
bringen und dann gleich zu sehen, wie die Texte
3)
Spannend sei zudem mitzuerleben, wie der glei-
ben. Ich brauche dann auch die Bühne, um auszuprobieren. Es macht einfach Spaß, sich mit anderen zu messen, seine Texte vor Publikum zu ankommen.“ che Text von unterschiedlichem Publikum unter-
Nudelgegner
schiedlich aufgenommen wird. Für die Zukunft wünscht sich Jessica Lind vor
4) Ohrfeigen von Küchenjungen im Freien 5) Folgen in der Küche 6) Gängiges Reinigungsritual in Gastbetrieben Konjugieren von Speisen: Zucchini – zuck i nie, zuckst du nie, zuckt er nie ...
allem weiteres Arbeiten in diesem Bereich, und irgendwann einmal möchte sie ein Buch schrei-
Poetry Slamed
ben: „Das dauert bestimmt noch länger, aber
Obwohl sie vor jedem Auftritt das Lampenfieber
Händen zu halten und zu wissen, dass es in den
plagt, wagt sich Jessica Lind immer wieder auf
Regalen steht. Der Erfolg wär gar nicht mehr so
die Bühne, um an Poetry Slams teilzunehmen.
wichtig.“
Beim diesjährigen Poetry Slam im Rahmen des
Der nächste Poetry Slam steht im übrigen schon
Blätterwirbels war es nun Zeit für ihren ersten
wieder vor der Tür: Am 7. Dezember geht es im
Sieg: „Ich freue mich sehr, es waren an diesem
Cinema Paradiso um 100 Euro!
Sinnlich
es wäre schön, etwas dann auch gebunden in
Operettenfeinde?
Makkaroni – i mag ka Roni, du magst ka Roni …
Und jetzt noch ein paar Schüttelreime In Moskau gab ’s Rindfleisch mit Semmelkren Und ich konnte von fern den Kremel seh’n Neulich hat die Post ’droht zu befördern künftig kein Toastbrot Erst essen wir ein Holla(er)koch, dann heben wir das Cola hoch
1) anschwitzen 2) abschrecken 3) Antipasti 4) kaltschlagen 5) parieren 6) Wasserbad 2400 SC Kultur.indd 2
Klein aber fein – diesem Motto bleibt die Stadt bei
Der Obmann der Operettenfreunde St. Pölten, Her-
der Veranstaltungsreihe „Barockfestival St. Pölten“
mann Nonner, ist derzeit leicht am Verzweifeln. Er
treu. Ein weiser Schritt, denn das Flair des Festi-
hat es geschafft, heuer über 1.000 Leute für die
vals kommt nicht zuletzt durch die außergewöhn-
Operette zu begeistern, und so allen Kritikern, die
lichen Barockräumlichkeiten der Stadt zustande.
dem Tod der Operette das Wort redeten, das Ge-
Und so verzichtet man unter dem Motto „Qualität
genteil bewiesen. Doch honoriert wird diese Leis-
vor Quantität“ bis zu einem gewissen Grade sogar
tung bislang von öffentlicher Hand nicht. Zwar habe
auf Mehreinnahmen. Wenn ein Saal gefüllt ist, ist
das Land Unterstützung signalisiert, aber freilich nur
er eben gefüllt. Heuer kommen als besondere Lo-
unter der Bedingung, dass auch die Stadt das Ihre
cations im übrigen das Konservatorium für Kirchen-
dazu beiträgt. „Mein diesbezüglicher Antrag, und da
musik, der neue Barockgarten im Stadtmuseum
geht es nicht um Unsummen, liegt seit Monaten bei
oder die Franziskanerkirche hinzu. Größter Raum
der zuständigen Abteilung. Bislang wurde ich nur
mit Glamourfaktor bleibt der Dom St. Pölten.
vertröstet“, ärgert sich Nonner über die Ignoranz.
Qualität zieht sich wie in den letzten Jahren auch
Dies umso mehr, da sich die Stadt durch Übergabe
durchs Programm und die gastierenden Klangkör-
des Theaters an das Land jährlich einen Finanzbro-
per. Als Überflieger darf man sich auf ein Wieder-
cken von 1,8 Millionen Euro erspare: „Dieses Geld
sehen mit Accordone (bereits 2006 umjubelt) und
wird aber offensichtlich zweckentfremdet, also
Fabio Biondis Ensemble „Europa Galante“ freuen.
nicht für die Kultur eingesetzt, sondern zum Stop-
Informationen erhält man auf der Homepage, wo
fen von Budgetlöchern. Da sollte man einmal die
man sich auch in den Gratis-Newsletter eintragen
Kulturpolitik hinterfragen!“ Hier sieht Nonner insbe-
kann und so in Sachen einer Reihe von E-Musikver-
sondere den Bürgermeister gefordert, „der für das
anstaltungen am Laufenden bleibt.
Requiem des Musiktheaters, speziell der Operette
www.klangweile.at
in der Landeshauptstadt verantwortlich ist!“
Foto: Lukas Beck, zVg, fotolia.com, rauschmayr
Erbsen – ich seh Erb, du siehst Erb ...
28.11.2007 12:58:42
25
KULTUR
„ich Darf Keine Ruhe geben!“ Erwin Steinhauer ist „Der Bockerer“. Ab 7. Dezember im Landestheater St. Pölten. Mit MfG sprach er über den aktuellen Bezug des Stücks und das Zusammenspiel mit seinem Sohn Matthias Franz Stein, der im Stück den Sohn und Nazi Hans Bockerer darstellt. Von Eva Seidl Nach 2006 sind Sie nun mit dem „Bockerer“ zurück im Landestheater. Was ist das für ein Stück für Sie? Die Reihe der österreichischen Widerstandsliteratur ist ja eine sehr kurze. Ich finde, „Der Bockerer“ ist ein ganz wichtiges Stück, das 1946 von Ulrich Becher und Peter Preses in New York geschrieben und 1948 in Wien in der Scala zum ersten Mal zur Aufführung kam. Es zeigt einen unpolitischen Kleinbürger, der aber eine tolle Portion Zivilcourage und Anarchie in sich hat, und wenn es mehr solcher Leute gegeben hätte, dann wär die Abstimmung, die Geschichte mit dem Heldenplatz vielleicht doch anders ausgegangen. Dann wär unser Stellenwert in der Geschichte ein anderer, als er eben jetzt ist.
Das Stück spielt 1938. Was macht das Stück noch heute wichtig und aktuell? Ich hab einen klaren Grund, warum ich es spiele: Solange es Menschen gibt, die heute, 2007, noch immer behaupten, dass die Sache mit den Gaskammern nicht bewiesen ist, und die viele Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlosen - und das sind Leute, die teilweise auch in unserer Regierung sitzen - solange habe ich als Schauspieler mit meinen Mitteln die Pflicht, mit so einem Stück an unsere Geschichte, an unsere Vergangenheit zu erinnern. Das ist mein Antrieb, dass ich die Mittel nutze, die mir in
Ich war Vater und erlebe jetzt ein Spannungs-
meinem Beruf zur Verfügung stehen. Die geben
verhältnis zwischen Vater und Sohn, das wir in
Probe über Auflösungen streiten oder dass wir
ja keine Ruh‘, die Verleugner, die Verharmloser.
dieser Art und Weise, solange er noch bei mir
grundsätzlich anderer Meinung sind über eine
Also darf ich auch keine Ruhe geben.
gelebt hat, nicht gekannt haben.
Figur. Das ist aber alles eigentlich nicht der Fall.
Er ist als Nazi im Stück auch gewalttätig, das
Wir haben über das Stück nie unter vier Augen
Sie spielen gemeinsam mit Ihrem Sohn, der auch im Stück Ihren Sohn darstellt. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
war für mich auf den ersten Proben sicherlich
gesprochen. Jede Auseinandersetzung wurde
sehr gewöhnungsbedürftig, aber er hat das sehr
während der Proben geführt, wir haben nicht
gut gemacht.
privat im Kammerl probiert. Wir wollten voll-
Es ist schwierig und gewöhnungsbedürftig, weil
Es ist jedenfalls sehr spannend mit ihm zu spie-
kommen vorurteilsfrei in die Proben gehen und
ich ja mit meinem Sohn eine Geschichte habe.
len, weil man als Vater immer Angst hat, dass er
das war auch gut so.
mir nicht entspricht, oder dass wir uns bei einer
1207 MFG
0025 Steinhauser.indd 3
28.11.2007 13:01:21
26
KULTUR
Ein Paradiso Am rathausplatz Ein Gespräch mit GF Alexander Syllaba über fünf Jahre Kinokultur in St.Pölten. Die Rolle des Paradiso für St. Pölten? Es ist eine große Bereicherung für Innenstadt und Kulturangebot. Außerdem ist es das einzige Programmkino, das teilweise als erstes Startkopien von Filmen bekommt.
Das Cinema Paradiso erhält satte Förderungen – wie werden sie eingesetzt? Von satten Förderungen kann man im Vergleich
Die Cinema Pardiso Geschäftsführer Alexander Syllaba und Clemens Kopetzky.
mittelanteil von 70%, was für Kulturinstitutionen
räumt, dass ein gutes Verhältnis besteht, aber auch in Frage gestellt, warum das Paradiso Filme wie die Simpsons bringt?
enorm ist. Die erhaltenen Förderungen kommen
Die Simpsons wurden deshalb bei uns gezeigt,
Eine Forderung des Paradiso war zuletzt eine Vergrößerung des Kinoareals beim Kultur- und Filmfestival. Ist das dem Veranstalter gegenüber nicht unverschämt?
direkt den Besuchern zugute. Sie fließen in das
weil der Film einfach gut gemacht ist. Es ist ein
Das kam irgendwie falsch rüber. Wir wollen na-
Live-Programm, wie zum Beispiel Konzerte, Le-
klassisch gemachter Animationsfilm. Außerdem –
türlich nicht den halben oder gar den ganzen
sungen, etc. Durch die Förderungen ist es mög-
ist es ein herrlich politischer und subversiver
Rathausplatz haben. Wir sprechen nur von einer
lich, diese Dinge immer sehr günstig im Vergleich
Film. Ein Film wie dieser ist einfach eine Ergän-
kleinen Vergrößerung, um dem Publikum den be-
zu anderen Häusern anzubieten. Außerdem
zung zu unserem normalen Programm. Es kann
nötigten Platz bieten zu können. Man sollte bei
kann man mithilfe der Förderungen kulturell an-
immer wieder vorkommen, dass ein Film, der
einem Film- und Kulturfestival nicht nur auf den
spruchsvollere Dinge machen.
auch im Megaplex gezeigt wird, bei uns zu sehen
Gastronomiebereich bauen. Man sollte sich über-
sein wird. Das sind jedoch Ausnahmen. Auch hilft
haupt überlegen, das Festival zu erneuern, etwa
zu anderen Kultureinrichtungen nicht sprechen. Das Cinema Paradiso hat außerdem einen Eigen-
MFG_FSH_0708_tanz:MFG_FSH_0708_tanz_200x140 27.11.2007 16:39 Uhr Seite 1 Dali Koljanin vom Megaplex hat einge- uns so ein Film, unsere Kosten zu minimieren.
nach Vorbild des Wiener Rathausplatzes.
Aalto Ballett Theater Essen: Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee Sa 19. Jänner 2008, 19.30 Uhr, Großer Saal So 20. Jänner 2008, 16 Uhr, Großer Saal
Ein choreografiertes Konzert: Vier Elemente – Vier Jahreszeiten So 27. Jänner 2008, 18 Uhr, Großer Saal
Compañía María Pagés: Flamenco Republic Sa 23. Februar 2008, 19.30 Uhr, Großer Saal Abopreise: ¤ 91,- | 81,- | 68,- | 48,- | 21,-
TANZ IM FRÜHJAHR karten@festspielhaus.at 02742/90 80 80-222 www.festspielhaus.at
MFG1207
2600 Paradiso.indd 2
28.11.2007 13:02:36
27
KULTUR
Kulturbezirk im NET Jenen, die gerne im Internet surfen, wird es schon aufgefallen sein: Auf
Neuhochdeutsch heiĂ&#x;t, „Relaunch“ unterzogen, das heiĂ&#x;t, hinter den
unserer Homepage www.kulturbezirk.at finden sich stets ein paar Tage
Kulissen wird eifrig an einem neuen Design und noch grĂśĂ&#x;erer User-
nach einer FÜrdervereins-Veranstaltung unter der Rubrik „Veranstal-
freundlichkeit gearbeitet. Auf die Neuerungen dĂźrfen Sie sich ab dem
tungen“ Fotos vom jeweiligen Event. Nutzen Sie also die Chance, und
FrĂźhjahr freuen. Dann bringen wir im Ăźbrigen auch eine neue Infor-
rufen Sie sich virtuell den schĂśnen Abend bilderreich in Erinnerung!
mationsbroschĂźre zu unserem Verein sowie - erstmals – einen Ăœber-
Unsere Homepage wird aktuell Ăźberhaupt einem, wie das so schĂśn
sichtsprogrammfolder heraus. Happy Birthday Da staunten manche Mitglieder
nicht
schlecht:
Unser Erich Erd, Unternehmer- und Motorsport-
EXKLUSIV-TIPP
legende
Nach einer kleinen Pause im mit Termi-
grĂźnder des St. PĂśltner
nen vollgepflasterten Dezember, geht
Lions-Clubs, hat im Okto-
es im Jänner dafßr gleich mit einem be-
ber seinen 90. Geburts-
sonderen Exklusiv-Leckerbissen weiter.
tag begangen! Der FĂśr-
Der Leiter der NĂ– Landesbibliothek, HR
derverein gratulierte im Rahmen des „Michael Schade KĂźnstlertreffs“,
Dr. KÜnig, wird am 15. Jänner unter dem
an dem Erd mit seiner Gattin Rosi teilnahm, mit einem Flascherl Wein.
Titel „NiederÜsterreich im Bild alter Landkarten - von der Tabula
Festspielhaus Intendant Michael Birkmeyer Ăźberreichte dem Jubilar
peutingeriana (4. Jhdt.) bis zur Administrativkarte von NiederĂśs-
das Buch „100 Jahre TonkĂźnstler“. Unglaubliche 60 davon hat Erd als
terreich 1871“ besondere Schätze seines Hauses präsentieren.
treuer Abonennt des niederĂśsterreichischen KlangkĂśrpers im wahrs-
sowie
Mitbe-
ten Sinne des Wortes „live“ miterlebt! Wir gratulieren herzlich!
$)% ,)%"% :5 $%. /"*%+4%.
!SPEKTE ZEITGENySSISCHER 3KULPTUR
ÂŻ
$I BIS 3O VON BIS 5HR 1007 MFG WWW LANDESMUSEUM NET 0027 Foerderverein.indd 3 1 skulpturen_200x140.indd
28.11.200715:21:27 13:04:24Uhr 22.11.2007
28
XXXXXX
„Museen sind kulturelle Zukunftsarbeit“
Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des niederösterreichischen Landesmuseums sprach MFG mit Direktor Carl Aigner über die Erfahrungen der Vergangenheit, den Platz des Landesmuseums in der niederösterreichischen Kulturlandschaft und Pläne für die Zukunft. Von Eva Seidl Wie fällt Ihr Resümee nach fünf Jahren Landesmuseum aus?
len bis zu Jugendclubs, das ist für uns eine ganz
die Aufgabe der Kunsthalle Krems. Wir möchten
wichtige Aufgabe. Museen sind nicht Orte, wo
nicht nur die schillernden Namen zeigen, wir
Definitiv sehr gut, es gab wunderbare Überra-
man Freizeit totschlägt, sondern kostbare Orte,
möchten eine Bezüglichkeit zum Bundesland.
schungen. Es hat sich in jeder Hinsicht bezahlt
wo es um die Frage von Sinngewinnung geht,
Das Wichtige ist, dass unsere Ausstellungen aus
gemacht, dass das Landesmuseum neu eröffnet
wo man Neues erfahren kann. In unserem Fall ist
den Sammlungen heraus wachsen. Da sind wir
wurde. Besonders freuen wir uns, dass die Archi-
das eben Neues über die Geschichte, die Kunst
in Österreich und im internationalen Kontext
tektur so gut angenommen wird. Es handelt sich
und die Identität des Landes.
unverwechselbar. Wir möchten Schätze und Persönlichkeiten sichtbar machen, die aufgrund
Viele wünschen sich Ausstellungen mit klingenden Namen wie sie etwa die Kunsthalle Krems zeigt. Ist derlei unrealistisch oder steht es der Konzeption entgegen?
des Kontextes vom Landesmuseum transportiert
Weder das eine noch das andere. Wir sind ein
Land gegeben sein. Beispielsweise werden wir
Was waren die bisher größten Erfolge?
Museum. Museum heißt, dass das Herz und Hirn
im nächsten Jahr unsere Sammlungsstücke von
Wir freuen uns, dass das Haus von merklich
der Ausstellungsprogrammatik die Sammlung zu
Egon Schiele zeigen. Aber nicht wegen des glän-
mehr Besuchern angenommen worden ist, als
sein hat. Wir sind ein Landesmuseum, wir sollten
zenden Namens, sondern weil sein Werk – spezi-
wir erwarten durften. Wir hatten bislang 370.000,
die Landesschätze von Niederösterreich, Kunst,
ell sein Frühwerk – mit Niederösterreich, beson-
rein rechnerisch war ein Drittel der Niederöster-
Natur sowie Werke, die damit verbunden sind,
ders mit Tulln verbunden ist und weil wir ihn in
reicher bei uns zu Gast.
zeigen und nicht davon losgelöste Ausstellungen.
unserer Sammlung haben.
Zu uns kommt niemand, der einen Picasso sehen
Wir möchten Persönlichkeiten zeigen, die ge-
Gibt es Zahlen zur Besucherstruktur?
will. Wir machen kein internationales Ausstel-
nauso groß sein sollten, es aber in der Öffentlich-
Rund 50 % unserer Gäste ist Jugend, von Schu-
lungsprogramm, denn das ist in Niederösterreich
keit so nicht sind. Wir haben da auch positive Re-
Natur, aber im künstlerischen Bereich ist besonders zu bemerken, dass die Räume der Präsentation der Werke dienen und nicht im eigenen Sinn in den Vordergrund drängen.
werden können. Es geht nicht darum, dass wir keine großen Namen wollen, aber es muss die Bezüglichkeit zum
Fotos: Lackinger, NÖ Landesmuseum
um eine Art Erlebnisarchitektur im Bereich der
MFG1207
2829 Landesmuseum.indd 2
28.11.2007 13:07:58
29
KULTUR aktionen durch die BĂźrger, die oft sagen „Wenn es das Landesmuseum nicht gäbe, wĂźrde dieser Schatz eigentlich verschollen sein“.
Kritik am Landesmuseum gab es wegen fehlender Infrastruktur. Gibt es Pläne, diese zu verbessern? Wir sind alsbald dabei, einen direkten Lift vom Parkbereich ins EntrÊe des Landesmuseums zu realisieren. Womit wir gar nicht glßcklich waren, ist das Fehlen eines Restaurants/CafÊs. Infrastrukturell haben wir darunter sehr gelitten. Da
museen sind nicht orte, wo man Zeit totschlägt, Sondern Orte der sinngewinnung! werden wir aber in einem Jahr schon eine ganz andere Situation haben, da ist alles auf Schiene. unseren Sammlungsschätzen, andererseits ge-
Wir wĂźnschen uns, dass das Haus gut weiter
genĂźber unseren Besuchern. Wir machen Muse-
wächst und sich weiter so gut mit NiederÜster-
umsarbeit nicht wegen des Selbstzwecks, son-
Nächstes Jahr ist es 100 Jahre her, dass die Ve-
reich vernetzt. Dass es ein Partner fĂźr vergleich-
dern weil wir unsere Gäste bereichern wollen.
nus von Willendorf gefunden wurde. Das ist ein
bare Projekte in anderen Ländern ist. Durch den
Sie werden sehen: Wenn wir in fĂźnf Jahren wie-
Jahrhundertereignis,
kulturgeschichtliche
europäischen Einigungsprozess fallen die Staats-
der sprechen, werden wir in vielen Dingen schon
Rang dieses Objektes ist auch international sehr
grenzen, es entwickelt sich ein Europa der Re-
woanders sein. Ein Museum ist kein Ort, der ver-
hoch. Fßr uns ist sehr bedauerlich, dass die „auf-
gionen. Wenn ich beispielsweise nach SĂźdfran-
staubt ist. Museen sind heute unglaublich vitale
regendste Frau NiederĂśsterreichs“ nicht bei uns
kreich fahre, mĂśchte ich dort die KĂźnstler und
Orte. Es ist nicht Nostalgiearbeit oder eine Ge-
zuhause ist, aber wir freuen uns sehr, sie im Rah-
Schätze der Region kennenlernen. Das mßssen
genwartsekstase, wir verstehen sie als kulturelle
men der Ausstellung von Mai bis August bei uns
sich die Landesmuseen auf die Fahne schreiben.
Zukunftsarbeit. Das ist unser Ziel, dass wir uns
zu Gast zu haben.
Wir tragen einerseits Verantwortung gegenĂźber
kontinuierlich weiterentwickeln.
der
MEISTERKONZERTE
ST.P Ă– LT E N kĂźnstlerische Leitung: Robert Lehrbaumer
07/08
Ihre Pläne fßr die nächsten fßnf Jahre? Die Ausstellung EISZEIT bringt im nächsten Jahr einen ganz besonderen Gast.
Geschenktipp fĂźr Musikliebhaber!
Weihnachtsgeschenk-ABO Preis Dienstag, 15. Jänner 2008 – BĂźhne im Hof Faschingskonzert – Wiener Virtuosen -ABO (Mitglieder der Wiener Philharmoniker) Weihnachts „Oper mit und ohne Fantasie“ Mittwoch, 12. März 2008 – BĂźhne im Hof Klassik-Cocktail – R. Lehrbaumer, A. Cesarccio, O. Lakota, F. Chmel, K. Ribarski s BerĂźhmte Musik in Ăźberraschenden Versionen jeweil n in g Be Uhr 0 .3 Donnerstag, 3. April 2008 – BĂźhne im Hof 19 Dichtung & Liebe – Peter Turrini, Johann Leutgeb, Ferhan & Ferzan Ă–nder, Stefan Gottfried, Ingrid Oberkanins Peter Turrini: „Im Namen der Liebe“ - Prosa und in Vertonungen –1 3 Konzerte
Fotos: Lackinger, NĂ– Landesmuseum
â‚Ź 40.-
ABO/Info: Magistrat St. PÜlten – Kulturverwaltung Tel: 02742/333-2601; Fax: – 2609 Mail: meisterkonzerte@st-poelten.gv.at
Einzeltickets Buchhandlung Schubert, WienerstraĂ&#x;e 6, St. PĂślten Tel: 02742/353189
1207 MFG Inserat November mfg Viertel Seite.indd 1 2829 Landesmuseum.indd 3
16.11.2007 08:46:58 28.11.2007 13:09:14
30
KULTUR
DIE LEGENDE LEBT
Ich kann mich noch gut erinnern. „676 731 Mr., Mr., Mr. Udo Huber“ Die Großen Zehn, die ORF-Chartshow der 80’er Jahre, im Fernsehen. Udo Huber im weißen Overall, umringt von tanzenden Teenies in ebenso abstrusen Klamotten. Schwenk in die Discoarena – 3.000 Kids, die Party feiern. Und dann war da ein Schuss Neid, weil meine älteren Geschwister dort waren, während ich als Junggemüse mit der Mattscheibe vorlieb nehmen musste. Als ich dann selbst ins „Fortgehalter“ kam, war sie bereits Geschichte - die FABRIK. Und heute ist sie eine Legende. Von Johannes Reichl, Fotos: Hermann Rauschmayr, Richie Ferkschneider, Christian Müllner
„Was, du warst nie dort?“ Wenn man gesteht,
bisschen.“ Andererseits fügt er voll Überzeu-
ker der Anfangsära („Ich bin zwei Monate nach
ein Post-FABRIK-Mensch zu sein – quasi ein
gung hinzu: „Aber wenn die FABRIK heut wieder
der Eröffnung dazugestoßen“) Glauben schen-
Nachgeborener – erntet man von jenen, die im
aufsperren würd, wär ich der erste, der sofort
ken, wenn er auf den Mythos FABRIK ange-
wahrsten Sinne live dabei waren nur ein un-
wieder draußen ist.“ Auch SEGAFREDO Chef
sprochen meint: „Das Flair machte einfach die
gläubiges Kopfschütteln. Anschließend folgt ein
Christian Hautz, per Selbstdefinition „Fabrikgast
Einzigartigkeit aus. Es gab damals viele kleine
mildes Lächeln mit einem Zug Mitleid um die Lip-
der ersten Stunde! Das weiß ich, weil ich 1983
Bauerndiscos, aber so was Großes wie die FA-
pen. Da kommt man sich sogar als Mitdreißiger
sechzehn geworden bin“, gesteht, den Blick ge-
BRIK hatte bislang einfach nicht existiert – und
wie ein armes Hascherl vor. Nun weiß man na-
dankenverloren irgendwo in die good old times
zwar in ganz Österreich nicht!“ Dietmar „Hasi“
türlich, dass die eigene Jugendzeit gern schön-
gewandt: „Das war eine der schönsten Zeiten
Haslinger, ein weiterer Local-Hero, der ebenfalls
gemalt wird, und das räumt auch Chris Müllner,
meines Lebens!“ Attitüde? Mitnichten. Man
auch arbeitend die FABIK erlebte, bringt es auf
der sich selbst als 2. Generation der FABRIK-Ge-
glaubt es den Herren aufs Wort, ja, man fühlt
den Punkt: „Man mag es glauben oder nicht.
her bezeichnet und einige Jahre dort auch jobte,
ihre Sehnsucht richtiggehend, und so kann man
Aber der Nabel der mitteleuropäischen Disko-
ein: „Natürlich glorifizieren wir in wohl auch ein
auch Richie Ferkschneider, ebenfalls Fabrikwor-
Welt lag damals tatsächlich in Radlberg!“
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KULTUR
ÖSTERREICHS MODERNSTE DIScO
anfangs aus 2x6.000 Watt Boxen, die einen vier Meter hohen Turm bildeten.“ Oben, auf einem eigenen Balkon, werkten
Wie das zuging? Wohl einfach eine glückliche
die DJ’s, allen voran Andy Edlinger „mit dem
Konstellation der Sterne. In gewisser Weise
der Schmidberger öfter mal nach Londen ins
paarte sich gar nicht gewollter Unternehmermut
Hippodrome gefahren ist, um die neuesten
(nicht gewollt, weil die Kosten explodierten) mit
Trends kennenzulernen“ oder DJ Mike. „Die
einem Gastrogenie namens Harald Schmidber-
DJ‘s haben damals ja noch reingesungen und
ger. „Das Gelände gehört Weinzierl und Haböck,
mitgeplärrt“, schwelgt Chris in Erinnerung.
die wollten damals ihr Kapital investieren. Als
Ebenso Pflicht war ein Lichtjockey („Da gab
sie die Disco zu bauen begannen, sind sie von 8
es den Redi und den Stevie B.“), und natür-
Millionen Schilling ausgegangen. Geworden sind
lich die berühmte Lasershow.
es letztlich 30!“, weiß Richie, wobei auch die
Im ersten Stock „wurde in der PIzzeria
Gemeinde ihres zur Kostenexplosion beitrug.
vom Italiener mit dem klingenden Namen
„Die Stadt wollte die FABRIK verhindern, hat im-
Raffaelo Montefusco, ein Grantscherben,
mer neue Auflagen gemacht, zuletzt sogar eine
im Holzofen die beste Pizza der Stadt ge-
Kläranlage vorgeschrieben – unglaublich!“
backen“, so Richie, und dann war da noch
EDELSCHUPPEN
das Lokal Bierbrunnen, dessen Geschäfte ein gewisser Leo Zant führte „Das waren
Zum anderen war Schmidberger vom Traum be-
sicher über vier Jahre“, erinnert sich die
seelt, die hippste Disco zu schaffen – und den
Gastrolegende.
verwirklichte er. Die Konsequenz: Das Beste war
werkte ein anderer Bekannter: Reini
gerade gut genug. „Es gab einen eigenen Desi-
Dorsch, „der im Edel Outfit und dementspre-
geist aufsaugen, der hier auf wunderbare Weise
gner, Leute wie Bernauer Toni kreierten Karten.“
chendem Gehabe Würstel ausgegeben hat.“
verdichtet schien – vom Lifestyle über die Musik
Zum „Beweis“ legt er ein paar Erinnerungsstü-
Und zwischendurch spielte Dorsch im VIP-Club
bis hin zum Outfit. „Wenn du heute so auf die
cke vor, und Chris bestätigt: „Es war einfach al-
auf. „Das war ein eigener Klub-Bereich, wo man
Straße gehst, würde man dich in die Klapsmühle
les vom Feinsten!“
nur mit VIP-Karte reingekommen ist. Drinnen
stecken“, lacht Richi. Wobei es in der FABRIK ei-
Auch wenn ich die FABRIK nie erlebt habe, so
war alles auf Edel: Weißes Leder, weißes Piano,
gentlich keinen expliziten Dresscode gab. „Das
gibt allein die Beschreibung des Raumkonzeptes
eine eigene kleine Tanzfläche. Über eine Glas-
war von der Willkür des Türstehers abhängig“,
einen Eindruck, was die beiden meinen: Die
front sah man hinunter auf die Tanzfläche.“
so Christian. „Ein Freund von mir hatte eine La-
große Tanzfläche war zugleich Hebebühne „die
Alles hatte Style und Glamour. Von weißen
coste Jacke, so eine blau-weiß gestreifte. Das
sich pünktlich um 22 Uhr zur Musik ‚Also sprach
Marmorböden, über Teppiche, die bei UV-Licht
war damals eine Sensation, die hat sicher 3.000
Zarathustra’ hob“. Ringsum gingen arenaförmig
Sterne zeigten, bis hin zum legendären Pen-
Schilling gekostet. Als wir zur FABRIK kommen
Logen hinauf, „wobei ein Logen-Sitzplatz nur
thouse Schmidbergers über der Disco. Ganz
meinte der Türsteher nur: ‚Was wüllst denn mit
gegen zumindest eine große Flasche Hochprot-
dem Klischee eines Disco-Königs entsprechend
dem Trainingsanzug – so kommst nicht rein’“
zentiges zu bekommen war“, wie Hasi erklärt.
„hatte er oben ein richtiges Loft - für damals
Gekommen ist man übrigens nie alleine, son-
Christian räumt ein, dass man mit dem Logen-
eine Sensation. Offene Fläche, Sitzgelegen-
dern immer in der Clique. „Wir sind am Samstag
platz auch seinen Sozialstatus definierte: „Je
heiten aus weißem Leder, wohin er ‚Gäste‘ mit-
– weil Freitag fortgehen war damals noch kein
weiter unten man bei der Tanzfläche gesessen
hinaufbrachte. Auch einen Tresor gab es, den
Thema – mit der Vespa rausgefahren. Das waren
ist, umso besser situiert war man, um so mehr
wir spaßhalber immer zu knacken versucht ha-
richtige Touren, auch im Winter. Da mussten wir
gehörte man dazu“ Drei große Bars sorgten für
ben – ohne Erfolg“, lacht Chris.
vorher die Füße auftauen, bevor wir reingegan-
flüssigen Nachschub.
Beim
„Würstelstand“
gen sind, weil sie so steif geforen waren“, er-
Auch technisch war die FABRIK damals rich-
ZEITGEIST PUR
tungsweisend. „Die Scheinwerfer hatte Schmid-
Kein Wunder, dass die FABRIK Publikum in Mas-
den Lippen. Aufgetaut ist man drinnen freilich
berger irgendwo von der Flugzeugindustrie
sen anzog. „Der Parkplatz war voll mit Bussen!
schnell, unter anderem durch die fetten Beats.
Die Leut kamen von über-
„Wir sind direkt ans Gitter der Boxen gelehnt
all her: Wiener, Linzer, und
gestanden, bis wir nix mehr gehört haben.“
gar Grazer und Salzburger
Was zudem ausgelebt wurde, war eine ge-
Kennzeichen waren die Re-
wisse Exaltiertheit und Dekadenz frei nach dem
gel – nicht die Ausnahme!“
FALCO-Motto „Wer sich an die 80’er erinnern
An ein Kuriosum erinnert
kann, war nicht dabei!“ „Wir waren schon rich-
sich diesbezüglich Richie.
tige Gasgeber“, bekennt Chris, und Christian
„Der Schmidberger hat es
stellt fest, dass „man in der Fabrik verwöhnt
zum Beispiel geschafft,
wurde, sich viel erlauben konnte!“ Da wurde bei
beim
Verkehrsminister
einer Schulabschlussfeier mit 3.000 Besuchern
durchzusetzen, dass ein
schon mal eine 24 Liter Mounier geköpft, „die
fixer
zwi-
man allein kaum halten konnte“, und punkto
schen FABRIK und Wien
Aufrissfaktor war die FABRIK sowieso ein heißes
verkehrt.
Pflaster. „Damals bist du noch angebraten wor-
Sie alle wollten den Zeit-
den und hast nicht braten müssen“, so Christian,
aufgetrieben und der Ton kam
Shuttlebus
innert sich Chris mit einem seligen Lächeln auf
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KULTUR auf einer Gitarre ohne Saiten gespielt haben. Als das einer gemerkt hat, ist es zu richtigen Tumult-Szenen gekommen“, muss Chris lachen. Eine Sensation für damals waren nicht zuletzt die Travestie-Shows von Madame Gigi aus Hamburg. „Die war damals weltberühmt. Ihre Outfits wurden im Truck gebracht. Das war Glamour!“
ENDE Der PARTY Irgendwann Ende der 80’er kam dann der Filmriss, so als wäre der Champagner mit einem Schlag versiegt und die Musik abrupt abgedreht worden. Jede Party findet ihr Ende, und was bleibt ist Katzenjammer. „Nach ein paar Jahren begann es allmählich wegzuschwimmen. Es entstanden andere Groß-Discos nach dem Vorbild der FABRIK, die zum Teil besser, weil neuer – zugleich aber in der Ausstattung billiger waren. Die haben dann natürlich das Publikum abgezogen“. Schmidberger schied aus. Sämtliche Nachfolgeversuche scheiterten und waren im Grunde nur ein langsamer Abgesang. „Alles hat seine Zeit, so war es auch bei der FABRIK“, sinniert Richie. „Zwischenzeitig fiel der Betrieb an Weinzierl zurück, der das Teil ja gar nicht führen wollte, wobei seine Frau Bärbel das Haus auch Richtung Kultur öffnete und spannende Sachen machte.“ Ein weiterer Betreiber ließ die Disco „nocheinmal gänzlich in Originalzustand herstellen, so dass man glaubte, sie hätte erst eröffnet.“ Doch der Erfolg blieb aus. Im Kampf ums Publikum ging man zuletzt immer abstrusere Wege. Der ehemalige Glamour rutschte am schmalen Grat ab ins Schmuddelige. „Am Schluss hat man das Niveau verloren, billige Lesbenshows und dergleichen veranstaltet, um die Bude irgendwie voll zu kriegen“, so Chris. Bis der letzte Betreiber der Disco den endgültigen Todesstoß versetzte. „Innerhalb
Legendär war der VIP Club – Einlass nur mit eigener Karte.
einer Woche hat er die FABRIK komplett leergeräumt. Was nicht niet- und nagelfest war, wurde nach Polen abtransportiert. Das war das Ende!“ Zugleich der Beginn der Legendenschrei-
um augenzwinkernd hinzu zufügen. „Da haben
bung und Glorifizierung. Heute wird die
wir aber auch noch anders ausgeschaut.“
FABRIK – auf österreichische Verhältnisse
Eine legendäre Episode, die den „Größenwahn“
umgemünzt – gar auf ein Podest mit Disco-
von damals wunderbar dokumentiert, fällt ihm
legenden wie dem Londoner Hippodrome oder dem New Yorker Studio 54 gestellt.
ebenfalls ein. „Eines Tages hieß es, alle müssen raus und den Parkplatz räumen. Dann ist der
nur ein Video gedreht hat. Schmidberger hat
„Tatsächlich war die Fabrik das im übertragenen
Feiersinger, der Erfinder des Papiersackerls, der
einfach plakatieren lassen, ‚FALCO kommt’ – die
Sinne für eine gewisse Zeit bei uns!“, so Richie.
in Loosdorf eine Fabrik aufgekauft hatte, mit
Hütte war gerammelt voll, und FALCO stock-
dem Hubschrauber gelandet“ Im VIP-Club wie-
sauer. Alle haben ja geglaubt, der spielt ein Kon-
derum, so erinnert sich Hasi, „floss der Cham-
zert, dabei hat er 500 mal ein- und denselben
WAS BLEIBT IST ERINNERUNG
pagner sprichwörtlich in Strömen.“
Song eingespielt und aufgezeichnet“, so Richie.
Letztlich fiel die FABRIK, discogewordener Zeit-
Wer es sich leisten konnte, inszenierte sich
Andere Live-Hochkaräter waren u. a. Kim Wilde,
geist, diesem selbst zum Opfer. Die Disco-Ära
als Star. Und die wirklichen kamen ebenfalls,
die damals aktuellen Flying Piquets („Die haben
war ein eigenes Zeit- und Lebensgefühl, und
sowohl als Gäste – wie zum Beispiel FALCO,
wir bei Krems aufgegabelt, weil sie nicht nach
dieses verschwand zusehends in der Motten-
Ambros, Fendrich, Deix & Co. – als auch als an-
Radlberg gefunden haben) oder Modern Talking.
kiste der Geschichte: Was vor kurzem noch hipp
gesagte Acts „Z. B. FALCO, wobei der eigentlich
Die sorgten für einen kleinen Skandal, weil „sie
war – weiße Overalls, Legwarmer, Hot Pants,
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KULTUR
The Dance Club Chris Müllner und Markus Berger bemühen sich seit diesem Jahr unter dem Motto „in memoriam Tanzfabrik“ die good old times wieder auf leben zu lassen bzw. daran in Würde zu erinnern. „Wir waren von der Tanzfabrik in Radlberg immer sehr angetan und haben uns deshalb das Ziel gesetzt, unser ‚Ideal’ fortzusetzen.“ Das Ergebnis ist der „Dance Club Fabrik“, der im Jänner im MUNDOS unter Teilnahme von Original DJ’s von damals erstmals über die Bühne ging – vor vollem Haus, was die Zugkraft der legendären Disco unterstreicht. Eine weitere Schiene der beiden ist der Tweety Club, der zuletzt im neuen Millennium-Live stattfand. Der von manchen gehegten Traum, derlei Veranstaltungen wieder in der FABRIK selbst zu erleben, wird freilich unerfüllt bleiben. Derzeit ist man auf der Suche nach einer Nachnutzung des Areals. Der legendäre Schornstein wurde im Sommer gesprengt. Aber das ist wohl auch ganz gut so...
Dance Club mit Discolegenden aus anno dazumal (v.l.n.r.): Ramirez, Dj Mike, Christian Müllner, DJ Lukas F und Michael Harl
www.markchris-clubs.com Ohrschützer, Lacoste-Westen, Jogging High,
eigenen Moden und Helden ein, mit Bannerträ-
zugleich aber auch ein Gefühl des Trostes in
weiße Ledermöbel, weiße Flügel, Champagner-
gern wie Nirvana voran. Die Titanen wurden
sich trägt: Nur die wahren Helden schaffen es
duschen, Bundfaltenhosen, LP’s, Exaltiertheit
von neuen Göttern gestürzt.
ins Pantheon der Geschichte, und dort nimmt
und ein gewisser Schuss Größenwahn – war mit
Was bleibt ist Erinnerung. Für jene, die dabei
die FABRIK einen ihr gebührenden, unbestreit-
einem Mal peinlich geworden. Die nächste Ge-
waren, eine, die die Seele wärmt und eine ge-
baren Platz ein. Und zuletzt bleibt eine Gewiss-
neration stand vor den Toren und forderte ihre
wisse Wehmut an die „Glory Days“ hervorruft,
heit – man hat es erlebt, ist dabeigewesen!
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NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL
noekulturforum.at DER KÜNSTLER – HANSWURST ODER KORREKTIV DER GESELLSCHAFT? Eine Abhandlung über Sozialdemokratie, Kunst und Künstler von Gotthard Fellerer Der Sozialdemokrat strebt mit demokratischen
Denkinhalte, und dies ist das Revolutionäre und
Mitteln nach einer neuen, humanistischen Ge-
Fortschrittliche.
sellschaft in Freiheit. Er sucht nicht nur die
Daher ist es eine der wichtigsten und vornehms-
Echte Kunst geht nicht unbedingt mit der Kon-
materielle Sicherung und Besserstellung aller,
ten Aufgaben einer sozialdemokratischen Ge-
sumgesellschaft konform. Der sozialdemokra-
sondern er unterstützt auch den intellektuellen
sellschaft, Kunst zu fördern und das Wissen um
tische Künstler ist das Korrektiv (kritischer Wi-
Fortschritt. Im materiellen Bereich beginnt sich
Kunst zu schulen. Kunst ist das Gegengewicht
derpart) einer Gesellschaft, die Kunst als Ware
bereits die Grenze abzuzeichnen: Nur durch
zur Maschinerie, die als unerbittlicher Diktator
sieht und diese nach den Gesetzen der Werbung
weitere Verschmutzungsaktionen unserer Um-
unsere gemeinsamen Lebensaufgaben und Le-
an- und auspreist. Diese Gesellschaft sieht hier-
welt (Atomkraft, Umweltverseuchung durch
bensmöglichkeiten regelt (1928 Gruppe A B C,
bei den Künstler am liebsten in seinem Klischee
Abfallprodukte, etc.) können wir unsere Welt
Hanns Schmidt, Mart Stam). Sie ist, laut Buck-
– als HANSWURST. Kunst ist keine Ware, die man
komfortabler gestalten. Dagegen ist dem geisti-
minister Fuller, das reine Resultat der flüchtigen
vertritt oder in einem Geschäft vertreiben kann.
gen Weiterschreiten und der Realisation des ur-
Artikulationsmöglichkeit des kosmischen Ich-
Das Gefahrenmoment besteht nämlich darin,
KUNST IST KEINE WARE
sprünglichen Ideals einer sozialdemokratischen
dass die künstlerische Aussage Spuren des
Gesellschaft zum Wohle der Menschheit kaum
Kommerzes trägt. (Darf’s a bisserl mehr sein?)
Einhalt zu gebieten.
Kunst ist die Verwirklichung des Unverwirklich-
Der wahre Sozialdemokrat zeichnet sich durch
baren (Asger Jorn). Kunst kann nach Kant nur mit
Bildungswillen, Eifer und Streben nach intel-
dem Gefühl beurteilt werden – das Kunstwerk
lektuellem Fortschritt aus. Er zieht die Mühsal
ist ohne Begriff, aber notwendig. Kunst machen
eines Wegbereiters für eine neue humanistische
dient der Ich-Findung und das in der Beziehung-
Gesellschaft eher vor, als in Apparatschikdasein
nahme zur Welt, wenn auch dieses Ziel nicht im-
und Bierdunst zu vermuffeln. Er hat aber ein
mer erreicht wird.
Recht auf Information und Integration. Daher
Der sozialdemokratische Künstler nimmt aktiv
werden für ihn Aktivitäten im intellektuellen
durch seine kritische Vernunft an der Bewusst-
Bereich nachvollziehbar, sie werden für ihn zu
seinsbildung unserer Gesellschaft teil (Brecht).
einem „WERT“.
Er kann aber auch passiv zur Gesellschaft „sach-
Es ist notwendig, dieser neuen Gesellschaft die
„Der Künstler ist kein Hanswurst, sondern ein Korrektiv der Gesellschaft.“
Basis zu sichern (Basis = Arbeiter, Bauern, Angestellte, Intellektuelle). Hiezu muss man die Menschen unseres Landes optimal vorbereiten. Das
liches“ Schaffen produzieren, in der Hoffnung,
heißt, Informations- und Aktionsstrategien auch
das entstandene Produkt werde später doch
auf dem Sektor der Kulturpolitik - und in diesem
noch als Kunstwerk verstanden (El Lissitzky).
Rahmen der Kunst.
Das heißt, Kunst ist die Abstraktheit der Realität, das Skandalon (Ärgernis) zu einer wissen-
Zeit für ein zeitgemässes Kunstverständnis
schaftlichen Erkenntnis. Kunst ist also das Gegengewicht zum Streben nach der absoluten
Kunst wird heute im Wesentlichen verwendet,
Gefühls.
Vorherrschaft des Begriffes. Es gibt keine einzige
um öffentliches Auftreten attraktiver zu gestal-
Kunst ist nonverbale Kommunikation; und man
andere Kulturmacht, die heute mehr zur Sache
ten. Sie soll Stimmung machen, um den Charak-
muss als Künstler trachten, dass die individuelle,
der Befreiung des Menschen beitragen kann, als
ter des Einmaligen und Besonderen des jewei-
visuelle Sprache zu einer benutzten Sprache
die Kunst.
ligen Aktes zu unterstreichen.
wird: nämlich durch Kontakte sämtlicher aktiven
Wir wissen, dass Gefälliges mehr gefragt ist. Dies
Kunst kann allerdings auch als ein Mittel der re-
Kräfte auf dem Gebiete der Volkskunst, der his-
bedeutet aber für die Weiterentwicklung unserer
pressiven Toleranz (als Verschleierer der wahren
torischen Kunst, der Gegenwartskunst, mit der
Gesellschaft eine große Gefahrenquelle: Man
Verhältnisse) verwendet werden (im Rahmen ei-
arbeitenden Bevölkerung des Landes.
wird statisch und beschränkt sich auf Präsenta-
ner Propagandamaschinerie) – als Goldstaub in
Durch das hohe Maß an Individualisierung der
tion und Wiederaufbereitung kunsthistorischer
den Augen der Konsumenten, - der glitzert zwar,
Kunst der Gegenwart kommt es zu Verfrem-
Gegebenheiten, ähnlich dem sozialistischen
aber brennt.
dungen, die mir aber in Verbindung mit einem
Purismus (Realismus), der hoffnungslos im His-
Es ist an der Zeit, im Rahmen eines zeitgemäßen
Kunstwerk
erscheinen: Der
torismus erstarrt ist. Zeitgenössische Kunst ist
Kunstverständnisses, von einer rationalistischen
Mensch wird durch Kunst aus dem Automatis-
aber ein dynamisches Prinzip, das sich weiter-
und funktionalistischen Zielrichtung der Kunst
mus der Wahrnehmung herausgeführt und er
entwickelt. Hierbei sind Alternativvorstellungen
Abstand zu nehmen. Denn Kunst ist in sich re-
sieht den Gegenstand oder Zusammenhänge
ebenso gutzuheißen, wie Tradiertes – und das
volutionär. Durch neue Formen entstehen neue
neu.
vertreten und kolportieren wir!
als
wesentlich
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oße Ge-
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NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL
Adventkalender der besonderen Art Immer, wenn es Advent wird, erstrahlt das BRG Krems-Ringstraße in besonderem Glanz: Abend für Abend erhellt sich ein Fenster mehr, von Schülerinnen und Schülern des Bundesrealgymnasiums und des Sonderpädagogischen Zentrums Krems gestaltet. Gesponsert von verschiedensten Institutionen aus Wirtschaft, Bankwelt und Politik, darunter auch dem NÖ Kulturforum. Der Erlös dieser Charity-Initiative von Prof. Christian Tiefenböck und dem Lehrerteam des BRG Krems fließt dem SPZ Krems zur Förderung von Kindern mit besonderem Förderbedarf zu.
Dr. Karl-Renner-Preis für Gotthard Fellerer Der Wr. Neustädter Künstler Prof. Gotthard
Kulturforums, die Anerkennung des großen En-
schlechthin. Darüber hinaus ist er persönlich un-
Fellerer
erhielt kürzlich im Rahmen der Lan-
gagements Fellerers für Kunst und Kultur in Nie-
geheuer kreativ und engagiert als Maler, Musi-
desbildungskonferenz der SPÖ den Dr. Karl-
derösterreich, aber auch über die Grenzen Ös-
ker, Kunstvermittler und Kulturorganisator. Er ist
Renner-Preis verliehen. Damit kommt, so Land-
terreichs hinaus zum Ausdruck. „Fellerer ist der
künstlerischer Motor und Seele des NÖ Kultur-
tagspräsident Ewald Sacher als Obmann des NÖ
Typus des sozialdemokratischen Intellektuellen
forums“, so Sacher über seinen Mitstreiter!
Besuch von Ewald Sacher beim Weinviertler Künstler Harry Raab in Niederleis
Tag der Offenen Ateliers - NÖ Kulturforum Dabei! „Der Tag der Offenen Ateliers ist eine erfolg-
Kulturpolitiker selbstverständlich, solche Aktivi-
und wo sie der Schuh drückt. Somit verstehe ich
reiche Initiative und eine Chance, die Künstle-
täten zu fördern und daran teilzunehmen. Durch
mich ein klein wenig als Anwalt künstlerischer
rinnen und Künstler mit dem Publikum draußen
meine zahlreichen Kontakte mit niederöster-
Anliegen in der Politik“, so Landtagspräsident
zusammenzubringen. Daher ist es für mich als
reichischen Künstlern weiß ich, was sie wollen
Ewald Sacher.
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36 Nein, keine Kolumne über Weihnachten, das Jahr 2007 oder St. Pölten. Themen, die einen kurz vorm Jahreswechsel nur in eine unnötige Depression stürzen. Also bleibt nur noch ein Thema, um dieses Jahr doch noch mit einem Klischee abzuschließen. Richtig: die EURO 2008 (wobei aus Rücksicht auf den weihnachtlichen Frieden der ÖFB keine Erwähnung findet). Dass eine Großveranstaltung wie die Europameisterschaft zu polarisieren versteht, war von Vornherein klar und ist auch w ü n s ch e n s we r t . Dennoch sollte in dieser Diskussion eine Kernessenz unangetastet bleiben: Der Wert dieser Veranstaltung ist für ein Land wie Österreich unb e z a h l b a r, wodurch Argumente, die mit „Geldverschwendung“
SZENE aber auch aktiv werden.“ Kurzerhand entwickelte
K
er gemeinsam mit einem Freund die Idee des Livemusik-Karaoke. Das Prinzip ist simpel: Im Gegensatz zum herkömmlichen Karaoke kommt die Musik nicht von einem Tonband, sondern von einer Band. Die Sänger schlüpfen in die Rolle des Bandleaders. Die Vorteile liegen für Butala auf der Hand: „Die Performance ist einfach viel spontaner! Man kann, wenn man mag, den Refrain noch einmal singen und viel mehr mit dem Publikum agieren.“ Da ist natürlich eine kompetente Band gefragt! Butala, nach eigenen Angaben nur Laienmusiker, hat für sein Projekt einen Pool aus Berufsmusikern geschaffen. Darunter befinden sich klin-
Live is live
gende Namen wie etwa Christoph Richter, Mar-
„In Zukunft wird jeder 15 Minuten weltberühmt
kus Jakisic und Harald Hauser. „Besonders wichtig
sein“ lautet ein bekanntes Zitat von Andy Warhol.
ist natürlich die hohe Qualität der Musiker. Zum
Mit dem Start des Livemusik-Karaoke (LIMUKA)
einen müssen sie das Songrepertoire perfekt
kann man Warhol’s Vision ein kleines Stückchen
beherrschen, zum anderen müssen sie auch auf
näher kommen.
die Sänger eingehen und sie unterstützen!“ Aus
Die Idee für LIMUKA kam Mastermind Martin
diesem Pool kann sich der Kunde seine ganz per-
Butala bei seiner Geburtstagsfeier. „Ich wollte
sönliche Karaoke-Band zusammenstellen.
dafür Livemusik, gleichzeitig sollten die Gäste
Infos und Booking unter www.limuka.at!
Neuanstrich
barrocke Unterhaltung
B-SEITEN
oder „Randalen“ zündeln, eher von Naivität denn berechtigter Kritik zeugen: Die EURO ist nicht nur die drittgrößte Veranstaltung der Welt, sondern auch das größte Event, das jemals in Österreich stattfinden wird (denn für eine Fußball WM und die olympischen Sommerspiele wird es niemals reichen). An jedem Spieltag werden weltweit 150 Millionen Zuseher dieses Ereignis verfolgen, das macht in Summe rund 8 Milliarden während des ganzen Turniers. So hat Österreich die einmalige Chance sich in der ganzen Welt als offenes, multikulturelles Land zu positionieren und damit weiterhin zur Vergangenheitsbewältigung beizutragen. Dafür sollte man auch einen 22-tägigen Ausnahmezustand in Kauf nehmen – egal ob Fußballfan oder nicht. Denn die Österreicher sind schon bekannt genug dafür manch 100%ige (Tor)Auflage zu vergeben.
Im Januar 2008 soll die Jugendkulturhalle Frei.Raum
Seit September 2006 gibt es hinter den Stadtsälen
baulich etwas verändert beziehungsweise renoviert
ein feines Lokal. Dieses heißt BarRock, bietet aber
werden.
mehr als Rockmusik. Auch Funk, Pop, Alternative,
Seit mittlerweile zwei Jahren ist die Jugendkulturlo-
Punkrock oder Indie wehen dem Besucher um die
cation der Stadt in Betrieb, Zeit also, um einige Dinge
Ohren. Die bringt auch einen angenehmen Publi-
zu erneuern, wie Steppenwolf-Chief Wolfgang Matzl
kumsmix. Barbesitzer Stefan Weiß: „Zu uns kommt
überzeugt ist. „Einen großen Umbau haben wir aber
jeder vom 16jährigen Wuzzler bis zum 50jährigen
nicht vor, die Bühne wird beispielsweise nicht an ei-
Rockfan.“ Nicht nur die Musik bringt Leute. Der
nen anderen Ort verlegt. Aber wir werden auf jeden
hauseigene Wuzzlclub beispielsweise erfreut sich
Fall neu ausmalen und den Boden teilweise renovie-
großer Beliebtheit. Auch die aufgrund des Publikums
ren“. Im hinteren Bereich des Frei.Raums soll außer-
sehr angenehme Atmosphäre lädt zum Bleiben ein.
dem Laminat verlegt werden. „Ziel dieser Aktion ist
Ein weiterer Fixpunkt im BarRock sind die immer
es“, so Matzl „das Hallenflair zu minimieren“. Das
gut besuchten Konzerte. „Die Unplugged Sessions
Geld für die gesamte Aktion kommt laut Matzl aus
werden auf jeden Fall weiter gehen. Für die nächste
dem laufenden Budget.
Zeit ist schon einiges geplant.“, meint Stefan dazu.
Die Besucher werden den Frei.Raum jedenfalls wei-
Fragt man ihn nach seinen Highlights, hört man: „Es
terhin erkennen. Und, da sind sich alle einig: Das be-
war eigentlich vieles super. Jedes Wochenende, an
liebte Schachbrettmuster vor der Bühne, das mitt-
dem es voll ist, bin ich zufrieden.“ War man noch nie
lerweile zu einem Markenzeichen des Frei.Raums
BarRock, bietet es sich in nächster Zeit an, denn ei-
geworden ist, bleibt unangetastet. Ebenso natürlich
nige hochkarätige Musikacts stehen am Programm.
die Bühne, die Bar und die Sofas.
Nähere Infos: www.barrock.info.
Foto: photocase.com, fotolia.com, zVg,
von Tobias Zuser
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SZENE
Alle Jahre wieder... kommt bekanntlich nicht nur das Christkind oder der Weihnachtsmann – jedem wie es beliebt – sondern auch der mittlerweile legendäre Melting Pot, die Mutter aller Partyschlagen! Selbstredend, dass es nach hartem Onlinefight auch heuer wieder ordentlich krachen wird! Von Michael Reibnagel Foto: Hermann Rauschmayr
UND GEWONNEN HABEN
FAKTEN Melting Pot VI im VAZ St. Pölten 15. Dezember 2007 Einlass: 21:00 Uhr, Beginn: 21:30 Uhr Tickets im VVK EUR 6,00 im VAZ St. Pölten Abendkassa EUR 8,00
Beats die Menge zum Kochen brigen. Erstmals konnte heuer auch für die Senior Lounge ge-
BANDS 1
In den 6 Kategorien Bands, Alternative, Beats &
votet werden. Wildcafe, ein House-DJ, der dem
Reggae, Senior Lounge, Visual Artists und Spe-
einen oder anderen in St. Pölten vielleicht durch
cial kämpften insgesamt 71 Acts um die Gunst
seine Campus Radio 94.4 Sendung bekannt sein
4
der Wähler. Es war ein harter Kampf.
mag, ging dabei als Sieger hervor. Auch hier sind
5
Durchsetzen konnte sich die Band Gretchen-
somit tanzende Menschen garantiert.
6
frage, welche die Zwischenstände dominierte
Natürlich wird beim Melting Pot VI auch wieder
und im Endeffekt als Sieger aus dem Bandvoting
für eine graphische Untermalung gesorgt sein.
hervor ging. Von Gretchenfrage, die vor kurzem
Dafür Rechnung tragen unter anderem vMotion,
ihm Warehouse ihre aktuelle EP vorstellten,
zu denen man eigentlich nichts mehr sagen
1
kann man einiges erwarten: Eine exzentrische
muss, da sie sich in der Szene auf jeden Fall
2
Bühnenshow samt uniformiertem Frontmann
schon längst einen Namen gemacht haben.
Peter sowie auch sonst einige Überraschungen.
2 3
7 8
DJS - ALTERNATIVE
3 4 5
Im Bereich „Alternative“ konnten Altbekannte
SPECIAL ACTS
einen knappen Sieg einfahren. Die INDIEaner,
Heuer gibt es beim Melting Pot auch zum ers-
die beim Melting Pot V ihren ersten Auftritt vor
ten Mal die Kategorie Special. Aufgrund der
großem Publikum hatten, gewannen gegen die
geringen Anmeldungsdichte – es gab nur einen
Urgesteine Hennes und Manshee und sind somit
Bewerber – konnte sich „Freibier“ für einen Auf-
auch heuer wieder mit dabei. Wer die INDIEaner
tritt beim Melting Pot qualifizieren. Was uns da
4
kennt, weiß, was auf einen zukommt. Gute Mu-
genau erwarten wird, steht noch in den Sternen.
5
sik, Performance und Party in Reinkultur – dafür
Man weiß nur, dass das Dargebotene Elemente
6
stehen die INDIEaner. Ein weiteres Highlight: IN-
aus den Bereichen Performance, Lesungen und
DIEaner Großer Bär, kehrt wenige Stunden vor
ähnlichem enthalten wird.
dem Melting Pot aus Bali zurück und das wird wohl gehörig zelebriert.
OLDIES BUT GOLDIES
Auch bei Beats & Reggae konnte sich ein nicht
Den bekannten und beliebten Chill Out Floor
Unbekannter gegen die Konkurrenz behaup-
wird es auch heuer wieder geben. Außerdem
ten. Krooked, der 18jährige DJ aus Hohenberg,
wird selbstverständlich an den unzähligen Bars
konnte schon mit einigen Größen gemeinsam
für das leibliche Wohl bestens gesorgt sein.
auflegen und wird mit feinsten Drum‘n‘Bass
Wir sehen uns also bei der Party des Jahres.
Gretchenfrage Holy Pitch Einundzwanzig Kocuma Republic of Adam U.C. The Void I Am The Horseman
6
INDIEaner Sound Hennes VS. Manshee mic vs kaufl DJ Marv Nova Radio BruceWayne DJS - BEATS & REGGAE
1 2 3
Krooked Tu-Gedda Sound Riddim Surround Sound Sunshine Explosion Lion Soldiers Soundsystem Sensi Kru SENOIR LOUNGE
1 2 3
Wildcafe Irmie Vesselsky Cmens & Matl VJS
1 2 3
vMotion Lichtblick Figment
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SZENE wenig geben wie einen Dresscode. Einzige Ausnahme: No Caps! Auch musikalisch lehnt sich der neue Club in St. Pölten stark an seinen Kremser Vorgänger an. Jeden Montag startet die Woche mit House, Donnerstag ist Oldie- und Schlagernacht angesagt, während der Samstag ganz im Zeichen der jungen Partygeneration steht. Was passiert nun aber mit dem Standort St. Pölten, wenn der OGH zugunsten von Gschwantner entscheidet? „Das Millenium Live ist davon völ-
It’s not too late…Millennium! Nach acht erfolgreichen Jahren ging im Juli 2007 die Geschichte des Millennium Krems zu Ende. Nach einer Räumungsklage zog Chef Christian Gschwandtner weiter: Nach St. Pölten! Von Flo Kogler
lig unabhängig und wird auf jeden Fall bleiben. Es ist ja nicht weit von Krems nach St. Pölten, viele Stammkunden sind uns gefolgt.“ Dementsprechend war Gschwantner mit dem ersten Wochenende in der Landeshauptstadt zufrieden: „Trotz Wetterchaos war das erste Wochen-
Peter Hauswirth reichte Räumungsklage ein,
Auf St. Pölten kam er über die ehemaligen Be-
ende ganz super!“
Gschwantner ging damit bis zum Obersten Ge-
treiber des Live Clubs, der ihm anbot den Club
Wie sehen nach dem turbulenten letzten halben
richtshof. Das Verfahren ist noch ausständig,
zu übernehmen. Gesagt, getan! Am 15. Novem-
Jahr nun die zukünftigen Pläne aus? „Natürlich
die Zukunft des Standortes Krems äußerst un-
ber öffnete das neue Millenium Live erstmals
werden wir die drei Milleniums gut betreuen.
gewiss.
seine Pforten. Das Inventar wurde dabei größ-
Daneben gibt es auch andere Visionen, aber das
Neue Alternativen mussten also her. „Aus eins
tenteils übernommen. Kommt daher etwa der
ist nicht spruchreif!“
mach drei“, dachte sich Gschwantner und schuf
Name Millenium Live? „Nein! Aber unser Pro-
mit seiner Firma GCL in Wien, Linz und St. Pöl-
gramm wird stets live im Radio übertragen“, er-
ten neue Standorte für das Millenium. „Wir jetzt
klärt Gschwantner mit einem Augenzwinkern.
in der SCS in Wien, ab Dezember auch in Linz
Bei der Programmierung des neuen Partytem-
sowie seit kurzem auch in St. Pölten“, berichtet
pels vertraut man hingegen auf das Erfolgskon-
der Discochef über sein „Imperium“.
zept aus Kremser Tagen. Eintritt wird es ebenso
MILLENIUM LIVE Engelbert-Laimer Straße 1 3100 St. Pölten Geöffnet jeden DO, SA, MO
Wall Design AwarD Junge Kreative dürfen beim Wall
passen soll, wird von einer Jury
Design Award ihr Design-Talent
ausgewählt. Am 14. Dezember
unter Beweis stellen.
geigen dann nicht nur The Stag-
Studierende des von der New De-
gers im Warehouse, sondern die
sign University initiierten Foun-
Gewinnergruppe wird ihre Desi-
dation Course sollen originelle
gns „live“ umsetzen. Außerdem
Wall Designs für das Warehouse,
winkt
dem
von EUR 200,00.
Kooperationspartner
der
ein
Gewinner-Preisgeld
BA-CA, entwerfen. Im Prinzip ist
Der Foundation Course wurde
alles erlaubt und der Kreativität
von der NDU initiiert und soll
freier Lauf gelassen. Der beste
in zwei Semestern alle Grund-
Entwurf, der auch zum Motto der
kenntnisse der 2-dimensionalen
Jugendplattform
und 3-dimensionalen Gestaltung
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SZENE
(You Gott a) Fight for Your Right (T o Par t y!) Ganz im Geiste der Hippie-Bewegung besorgen sich Jugendliche ihre Party-Wünsche selbst. Vorbei an den Konventionen einer fixen Party-Location ziehen sie „ihr Ding“ durch und streifen dabei mehrfach die Grenzen des gesetzlich Erlaubten. Warum eigentlich? Von Michael Müllner Zu später Stunde an einem Samstag in St. Pöl-
die nix eingeworfen haben.“
schaubar, wenngleich es auch bei uns in der Ge-
ten. Die üblichen Verdächtigen der heimischen
Wenn schon illegal, dann gleich „scheiß egal“,
gend schon Partys mit ein paar Hundert Leuten
Nachtgastronomie kommen gerade auf Betrieb-
könnte man meinen. In der Vertrautheit der klei-
gab. Berechtigte Kritik kommt an der mangeln-
stemperatur, da treffen wir uns mit einem Be-
nen Gruppe (kaum 20 Leute feiern hier heute
den Versorgung der Besucher im Hinblick auf
kannten am Parkplatz eines Supermarkts. Heute
Abend, als offizielles Motto dient ein Geburts-
Sicherheit und Hygiene. Themen, die für das Pu-
Abend wollen wir nämlich weder eine Beisltour
tag) scheint so mancher mehr zu konsumieren
blikum zwar uninteressant sind, bei gewissem
absolvieren, noch Eintritt zahlen. Wir gehen auf
als nur Alkohol.
Reifegrad aber dann doch nachvollziehbar wer-
eine illegale Party!
Darin liegt wohl auch das größere Problem.
den. So ist es halt einfach dumm, eine Party in
Wir folgen dem Auto unseres Informanten,
„Wenn man eine Party gscheit aufzieht, dann
der Nähe von Eisenbahn-Gleisen zu schmeißen.
verlassen eine Siedlung in Spratzern und fah-
checkt sowieso keiner was. Wen sollen wir hier
Warum macht man das eigentlich?
ren in Richtung Wald. Tagsüber wäre hier wohl
denn bitteschön stören? Wenn in der Früh wer
„Es ist einfach ein Traum, wenn du nach einer
idyllisches Schwammerlsuchen angesagt, ein-
durch den Wald joggt, dann schauen die Leute
von dir organisierten Party über dir am Himmel
zig das Brummen der nahen Autobahn würde
halt blöd, aber wir tun ja keinem was“, wird
die Sonne aufgehen siehst“, schwärmt ein lang-
den Ausflug trüben. Bei Nacht bekommt das
für die eigene Unschuld plädiert. Und wenn die
jähriger Organisator. „Diese Partys würden in ei-
Unterfangen hingegen einen leichten Blair-
Polizei kommt? „Die haben doch wohl andere
ner fixen Location nicht funktionieren, das wäre
Witch-Touch, womit sich wohl schon mal ein
Sorgen?! Wenn sie kommen, dann packen wir
zu teuer und würde viel weniger Spaß machen.“
Erfolgsfaktor für illegale Partys erklären lässt:
halt zusammen und fahren wo anders hin. Wir
Ich komme mit einem anderen Veteranen der
Sub-Culture-Gangsta-Kult.
haben immer mehrere Ausweichplätze.“ Nur
Szene in Kontakt, mehrere „Fortgeh-Generati-
Die Akteure des Abends sammeln sich um eine
wegen den Drogen, „das wäre natürlich schon
onen“ hat er schon erlebt, „man trifft sich halt
musikalische „Lichtung“, diverse Tekkno-Klang-
blöd, wenn sie einen da erwischen“. Nachsatz:
einfach mit guten Freunden, trinkt ein Bier
teppiche sind musikalische Kennzeichen dieser
„Aber ich nehm ja nix.“
und fertig.“ Auch er bestätigt mir, dass es frü-
Szene. Eine hohe Boxenwand sorgt für die ge-
Wer jetzt glaubt, dass diese illegale Szene ein
her aber doch irgendwie besser war. „Ich kann
wünschte Lautstärke, Stromgeneratoren für die
neues Phänomen der angeblich immer verrück-
mich an Partys erinnern, da sind die Polizisten
benötigten Watt, ein Bus ist zugleich Komman-
ter werdenden Jugend sei, der irrt. Auch in Ös-
gekommen, haben blöd geschaut und dann ge-
dozentrale und Bar. Erfolgsfaktor Nummer Zwei
terreich hat die „Free Tekno“ Subkultur schon
meinsam mit uns ein Bier getrunken. Heute ist
wäre somit auch erkannt: statt dem Eintritt
lange Fuß gefasst, mit dem „Invisible Freak Pro-
das alles nicht mehr so relaxt.“
belastet hier höchstens eine freiwillige Spende
ject“ gab es sogar ein international bedeutendes
Auch in jener Nacht kamen Polizisten, um die
das Fortgehbudget, der Vorverkauf findet nicht
Party-Kollektiv, dem irgendwann aber aufgrund
Party im Wald zu beenden. Wie war das denn
am Ticketschalter, sondern im Lidl ums Eck
von Drogendelikten der Garaus gemacht wurde.
mit der Polizei, als wir gestern schon weg wa-
statt, wo die mitgebrachten Getränke wohl her-
International geht überhaupt viel mehr, zu so-
ren? „Ganz unspektakulär. Die sind gekommen,
stammen. Das zieht natürlich die Kids an. Rasch
genannten „Teknivals“ kommen tausende Men-
wir haben gesagt: ‚Okay, dann fahren wir halt’,
stellt man beim Blick durch die Runde fest, dass
schen, teilweise sorgen brutale Polizeieinsätze
haben unser Klump zusammengepackt und wo
sich die Jüngsten der Stadt hier scheinbar ihre
zur „Räumung“ dieser Veranstaltungen dann
anders weitergefeiert.“ Wo ist natürlich streng
erste Fortgeh-Sozialisation holen. Rauschkom-
weltweit für Schlagzeilen, wie etwa im Juli 2005
geheim. „Wir laden halt nur ein, wen wir leiden
petenz inklusive, wie unser Informanti trocken
in Tschechien.
können“, grinst ein Veranstalter. Ein erlesener
anmerkt: „Da sind wir heute wohl die einzigen,
Die St. Pöltner Szene wirkt noch recht über-
Club sozusagen.
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WAREHOUSE ADVERTORIAL / WWW.W-HOUSE.AT Smaller mal leise
Das Laute und Heftige lebt Marcus Smaller als Sänger von 3 feet smaller aus. Aber es gibt auch eine ruhige und nachdenkliche Seite des Wieners. Dieser verleiht er in seinem Soloprojekt Alone & Acoustic ein passendes Sprachrohr. „Andere verkaufen ihre Seele vielleicht an den Teufel. Ich habe meine Seele an meine DebütCD verkauft.“ Zur besinnlichsten Zeit des Jahres, am 26.12., ist Smaller im Warehouse zu Gast.
Feier (!) Tage
Rock‘n‘Hop Die am längsten aktive Hip Hop Crew Ös-
lebt, genauso ergeht es schon seit geraumer
terreichs ist wieder zurück: Texta! Was vor
Zeit dem Rock‘n‘Roll. Deshalb ist es vor Jah-
etwa 14 Jahren in Linz angefangen hat und
resende, am 14.12., Zeit für eine ordentliche
mit Tanzflächen-Hits wie „Hediwari“ für
Definition, und wer könnte dies besser als
Furore sorgte ist mittlerweile aus der hei-
folgende Szene-Größen: The Staggers, deren
mischen Rapszene nicht mehr wegzuden-
Single „Wild Teens“ es bis auf Platz 2 der
ken. Nun geben die Herren mit ihrem neuen
FM4 Charts schaffte, die Surf-Veteranen der
Nach einer Electronic Night und der Boom-A-
und sechsten Album „Paroli“ ein ordent-
Beautiful Kantine Band, die nach wie vor die
Rang & Rootsrunna Unity Tour Ende Dezember
liches „elder statement“ ab, das schon mit
Inhaber der „Lizenz zum Tanzen“ sind, die
geht‘s am 30.12. richtig los: Die Alternative Na-
der ersten Single „So schnö kaust goa ned
Garage-Combo The Scarves aus Graz sowie
tion hisst nach langer Zeit wieder die Flagge
schaun“ jeden Zweifel beiseite räumt. Am
die sympathischen Surfaholics. Außerdem
und lädt zum Wuzzel-Turnier (Anmeldung über
08. Dezember präsentieren Texta ihr neues
wird an diesem Abend der Sieger-Entwurf
die Homepage).
Material in St. Pölten.
des in Zusammenarbeit mit der NDU und
Am 31.12. wird auf mehreren Floors das neue
Doch nicht nur der Begriff Hip Hop hat in den
MegaCard
Jahr begrüßt – u.a. mit Vanilla Sky und From
letzten Jahren eine ordentliche Inflation er-
Awards“ live in die Tat umgesetzt!
„Wall
Design
Dawn To Fall und mehr.
DEZEMBER 2007
ausgetragenen
Warehouse Charts
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2 3 4 5 6 7 8 9 10
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Modest Mouse Missed the boat M.I.A Paper Planes Texta So könnt‘s gehen Beautiful Kantine Band Hamburg LCD Soundsystem Someone Great Interpol Mammoth Beirut Nantes Pendulum Granite Gorillaz Rock It Daft Punk Harder, Better, Faster, Stronger 07
1006 MFG
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42 „Es gibt ja mittlerweile eh schon so Strampler mit niedlichen Totenschädeln zum Beispiel“, sinniere ich über dem Zimtkakao, den ich mir im Beisein von Lieblingsfreundin Sil ex reinstelle. „Und?“, fragt sie fadisiert. „Ich mein ja nur“, motze ich, „will ja nicht lästig sein, nur, sollten wir nicht langsam mal schauen, wegen all dem Zeux? Ich möchte nicht, dass das Kind in Lumpen rumrennen muss. Oder in rosa Sachen mit Winnie the Pooh.“ – „Das Kind“, sagt Sil mit steinerner Miene, „kommt erst in einem halben Jahr zur Welt. Und rennen kann es dann ganz sicher eh noch lange nicht.“ Wie kann man nur so gefühllos und desinteressiert sein? „Wer von uns beiden ist denn bitte schwanger?“, frage ich vorwurfsvoll und werfe mir panisch einen großen Nougatwürfel ein. „Eigentlich ich“, sagt Sil wahrheitsgemäß. „Aber“, bohre ich weiter, „wer von uns beiden wird denn nun Paten-
DAMENRUNDE
K
CHICKEN
Mitleiden für die Liebe
Anne Hathaway spielt die „Geliebte Jane“, die uns zum Schmachten und Herzbluten verführt: Im England von 1795 glaubt die junge Jane Austen an die wahre Liebe, während ihre konventionellen Eltern vor allem den Grundsatz der „guten Partie“ im Auge haben. Als Jane dem irischen Tom begegnet, wird es kompliziert. Und außerdem zum Niederknien romantisch. Vorstellungen: 27. bis 30.12.2007, Filmgalerie Krems, www.filmgalerie.at
Aufbrezeln fürs Fest Ab und zu darf frau ruhig eitel sein. Zum Beispiel unterm Weihnachtsbaum, um mit den Kugeln und Lamettaschlangen um die Wette zu glitzern – mit ohrigem Schmuck und schmuckem Kleid (by H&M). Und wer außerdem den Vanillekipferln die Duftschau stehlen will, taucht ein in den neuesten Tommy Hilfiger-Streich „Dreaming“ (erhältlich z. B. bei Marionnaud). Voilà. Fertig ist der Engel für einen Abend.
von Althea Müller
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Kochen mit Thrill Hier ist sie, die einzig wahre Kochsendung: In „Hell’s Kitchen – gefährlich gute Küche” servieren der rockig flockige Szenekoch Damien Klein und die scharfe Vietnamesin Minh-Khai PhanThi ausgefallene Motto-Menüs zu ausgesuchten Crime Serien und Horrorfilmen – untermalt von Dialogen, für die man die beiden am liebsten mit Blumen und Lollis überschütten würde. Gefährlich gut, stylisch, witzig! www.13thstreet.de
Pun(s)ch it ! Amazonen-Punsch Zutaten: 3 Eigelb, ½ Pkg. Vanillezucker, 250g Zucker, Schale einer ½ Zitrone, 125 ml Rahm, 500 ml Milch, 250 ml Weinbrand, ½ Flasche Wein Zubereitung: Eigelb, Vanillinzucker, Zucker, Zitronenschale und Rahm im Topf verquirlen und bei schwacher Hitze unter ständigem Schlagen (yeah, punch it!) erhitzen. Weiterrühren und nacheinander Milch, Wein und Weinbrand eingießen. In Zeiten gestiegener Milchpreise ein wahrer Luxuspunsch...
Foto:H & M, Hilfinger,hellskitchen
tante, hm?“ – „Tja, das bist du“, gibt Sil zu, „ich werde ja nur Mutter.“ – „Siehst!“ Zufrieden stehe ich auf. Sollte mich noch heute wegen guter Kindergartenplätze in der Region informieren. „Wehe, du nimmst vor 2011 das Wort ‚Kindergarten’ auch nur in den Mund“, warnt mich Schwarzmagierin Sil, die schamlos meine Gedanken liest. Gut. Dann gehe ich halt einfach heim. Kann ja nichts dafür, dass da am Weg dieses Geschäft liegt, in dem sie die Tigerenten-Wiege im Schaufenster haben. Das schwarz-lila Pony aus London als gothic Äquivalent zum gemeinen Barbie-Pferd werde ich vorsorglich auch gleich bestellen. Und wenn’s ein Bub wird? Dann wird er halt schon früh Placebo hören und seine Haare färben, kein Problem. Ich bin bereits jetzt die glücklichste Patentante ever! Und die nervigste.
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Foto:H & M, Hilfinger,hellskitchen
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Sechs Jahre nach der Katastrophe von NYC ist die Beweislast gegen das CIA und das Weiße Haus eigentlich erdrückend deutlich, dass der „Terror-Akt” ein gesteuerter und lange geplanter „inside-job” war, mit dem sich Bush, Rumsfeld und die Neo-Cons einen Freibrief zum Einmarsch in welches Land auch immer ausstellen konnten, um im „Kampf gegen den Terror” ihre Öl-Geschäfte zu verfolgen. Es ist bewiesen: dass das Feuer dem inneren Stahlskelett der Türme nichts anhaben hätte können, dass es viele auch deutlich sichtbare Explosionen in den einzelnen Stockwerken gab, die eindeutig durch Sprengstoff erfolgten, und so erst zum Einsturz führten,
K
Weinburg ist 17 Meter gewachsen
9/11
Die Chili-Schote dass der Investor Larry Silverstein das WTC eine Woche vorher um 3 Milliarden US$ leaste und eine Versicherungsklausel für 3,5 Milliarden US$ auf Terroranschläge unterzeichnete, dass Wochen vorher alle Sprengstoffhunde abgezogen und das Sicherheitspersonal getauscht wurde, dass das von den Twin Towers weit entfernte 50-stöckige WTC 7 völlig ohne „Flugzeug-impact” in nur 4 Sekunden in sich zusammenstürzte (Sprengung!), dass bei den anderen beiden „Flugzeugabstürzen” nicht ein einziges Wrack-Teil gefunden wurde, und das Loch im Pentagon gerade mal 2 Meter Durchmesser hatte (Cruise Missile!). Viele Fakten finden sich unter www.reopen911.org, www.youtube. com/watch?v=7_E4N5YIycI, www. youtube.com/watch?v=8T2_nedORjw... Muss man sich ansehen!
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Abseits der B39, am Eingang zum Pielachtal, im beschaulichen Weinburg steht auf einer Seehöhe von 310 Metern das therapeutische Kletterzentrum (TKz). Geschaffen hat es Weinburgs Bürgermeister Peter Kalteis, nachdem er den Blutkrebs und einen Achttausender bezwungen hatte. Von Thomas Schöpf Kletterhallen gibt es in Niederösterreich nur einige wenige. St. Pölten zum Beispiel hat gerade einmal eine einzige Wand (von 12x11 Metern) in der Lan-
„Die botschaft der berge empfangen“
dessportschule zu bieten.
Jener erfuhr just an seinem ersten Amtstag 2002,
Dafür steht seit kurzem im nur 12 Kilometer von der
dass er an einer heimtückischen Form der Leukämie
Hauptstadt entfernten Weinburg, in der kleinsten
leidet. „Die Krankheit hat mich aufgefressen“, erin-
Gemeinde des Pielachtals, ein 1.600 Quadratmeter
nert sich Kalteis. Durch ein medizinisches Wunder
großes, hochmodernes therapeutisches Kletterzent-
sprang er dem Tod aber von der Schaufel. Geholfen
rum (TKz). Der klassische Teil umfasst 113 Kletter-
hat ihm dabei das Buch „Botschaft der Berge“ vom
wege, einen Hochseil-Klettergarten, sowie einen
Innsbrucker Altbischof Stecher. Als Kalteis wieder
Kraft- und einen Boulder-Raum fürs Klettern in Ab-
zu Kräften kam, fand er zu seiner Jugendliebe, dem
sprunghöhe ohne Seil und Gurt über einer weichen
Bergsteigen, zurück. Mit Dreitausendern wie früher
Matte.
begnügte er sich dann allerdings nicht mehr. 2006
Kein Wunder, dass Kletterer aus ganz Ostösterreich
erklomm er den 8.035 Meter hohen Gasherbrum II.
nach Weinburg pilgern und sich auf einer Kletter-
Sein Projekt TKz lief parallel dazu. „Ich selbst be-
fläche von 10.000 Quadratmetern austoben. Rund
zeichne mich ja als Bergsteiger. Die Kletterer, die
1.500 sind es derzeit jede Woche, also mehr als
halten ja die Luft nicht aus“, scherzt Kalteis, nippt
Weinburg Einwohner (rund 1.300) hat. Vier Millio-
vom Mocca und blickt vom integrierten Cafehaus
nen Euro hat das TKz gekostet. Ein Drittel brachte
aus zur 17 Meter hohen Kletterwand, an der gerade
die Gemeinde auf, zwei Drittel sind fremd finanziert.
Dr. Ronald Newerkla (kürzlich noch am K2 unter-
Initiator und nunmehriger Geschäftsführer ist Wein-
wegs) trainiert. Zwei Wände weiter winkt ein Bub
burgs Bürgermeister Peter Kalteis.
von rund acht Metern stolz seinem ihn sichernden
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SPORT Opa hinunter. Auch Bobfahrer Gerhard Köhler vom österreichischen Nationalteam erklimmt mehrmals die Woche die Weinburger Wände, um weniger strapazierte Muskelpartien auf Vordermann zu bringen. Auf die olympischen Sommerspiele bereitet sich dort wiederum das Beachvolleyball-Duo Florian Gosch / Alexander Horst vor. Ebenso die für Peking 2008 bereits qualifizierte Sprinterin Bettina Müller-Weissina. Ihr hat auch das von Dr. MSc DO Markus Schauer (Medizinischer Leiter des TKz) angebotene Wirbelsäulenscreening enorm genutzt. „Bei einer Fehlhaltung kann man durch aktiven Muskelzug die Wirbelsäule wieder in die richtige Richtung bringen“, erklärt Schauer. Dank der perfekten Analyse des Stützapparates hat Müller-Weissina nicht nur wichtige Erkenntnisse für ihre Gesundheit, sondern auch fürs Training gewonnen. Außer in Weinburg gibt es hierzulande lediglich im AKH Wien und im Trainingszentrum von Red
heit kann man erklettern. Nicht nur bei Rücken-
seinen nächsten Projekten. Ein zusätzlicher
Bull in Salzburg-Taxham vergleichbare Anlagen.
schmerzen, sondern beispielsweise auch nach
Kletterbereich im Freien, eine Laufbahn und
Letztere ist freilich alleine den Salzburger Fuß-
Schlaganfällen, bei Depressionen oder Herz-
ein Hotel sollen her, damit nicht nur die Ostös-
ballern vorbehalten.
Kreislauf-Schwächen.
terreicher in den Genuss des Kletterzentrums
Nur ausgerechnet Kalteis kann sein TKz derzeit
kommen. Der 8.188 Meter hohe Cho Oyo muss
nicht voll nutzen. Der 47-Jährige muss wegen
dafür noch ein wenig warten. Ihn nimmt Kalteis
Die therapeutischen Einrichtungen in Weinburg
einer Gelenksentzündung noch eine Zeit lang
erst 2009 in Angriff und 2010 dann die nächsten
sind hingegen für jedermann gedacht. Gesund-
herum humpeln. Umso eifriger widmet er sich
Gemeinderatswahlen.
Gesundheit erklettern
Tullnerfelder Advent – Stars in der RegioN
Do.11.10. Vernissage mit Peter Schneider
und Tamara MC Kinley/Wüstenrot
Tulln
So. 02.12. Luzia Nistler - Wallfahrtskirche
Kirchberg/W.
Fr. 07.12. die Stehaufmandln – Dämmer
schoppen GH Maurer
Sa. 08.12. 4xang mit Weintaufe – Seit nunmehr 12 Jahre veranstaltet der Tullner-
Region kommen werden “, so Obmann Bgm.
felder Kulturverein in der Region. Mehr als 300
Labg. Rudolf Friewald.
Events wurden mit einer beeindruckenden Zu-
„Unsere Partner aus der Wirtschaft und den
schauerkulisse von 135.000 abgewicklet.
Medien ermöglichen es, dass wir ein attrak-
„Die Umsetzung der Synergieeffekte Kultur-
tives Programm anbieten können“, betont
Wirtschaft-Tourismus war und ist uns ein
Franz Müllner, der mit seiner Agentur „MVM“
großes Anliegen, so auch im Tullnerfelder Ad-
den Kulturverein auch im Tullnerfelder Advent
vent. Wir hoffen, dass viele Besucher in die
betreuen wird.
Die 4 Goschenoper Heuriger Sailer
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Lassen Sie sich die Events im Rahmen des Tullnerfelder Advents nicht entgehen und sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karten! Info- und Ticketservice: 0699 11 72 32 48 www.mvmfm.at www.tullnerfelder-kulturverein.at
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KRITIKEN
Zum Hören
Manshee, mikeSnare, Knolli, R ené, R ob.STP , G itsche (von links nach rechts)
cease
burial
to begin
Danke für eines der besten Indie-Alben seit der Erfindung des Countries! Wenn Ben Bridwell mit seiner sanft gezupften Gitarre wehmütig zu singen beginnt, werden seine Worte auf Tage das Gehirn nicht mehr verlassen können. Band Of Horses musizieren mit Hingabe und Emotion, aber man kommt nicht für eine Sekunde auf die Idee, sie für wehleidige Schluffis zu halten. Perfekt austariert landet „Cease To Begin“ direkt im Herz.
gretchenfrage de mo
untrue
Der Londoner, der seine Identität immer noch hermetisch vor der Außenwelt abschirmt, zementiert mit seinem zweiten Wurf das Selbstverständnis von Dubstep außerhalb von verschwitzten Tanzböden. Burial erschafft durch melancholisch-düstere Harmonien und spärlichen Einsatz von Vocals einen unglaublich dicht gewebten Klangteppich, der einen so schnell nicht mehr loslässt - und noch dazu perfekt in das scheußlich-nasse Herbstwetter passt.
the Upbeats
Nobo dy´s out t here L P
Beim brandneuen Release von Gretchenfrage geht es nicht um Aufnahmequalität, Rhythmustreue oder technisches Spielvermögen. Gretchenfrage überwinden mit diesem CD-Erstlingswerk vielmehr musikalische Normgrenzen und beweisen, dass ihre Stärken in der Komposition, Text und im Songmaterial liegen. Diese Band ist rotzfrech, unbekümmert, kreativ und irrsinnig spannend – vor allem auch Live. Internet: www.gretchen-frage.com
Rechtzeitig vor Redaktionsschluss konnte ich noch in das bald erscheinende Debut Album der Upbeats reinhören. Die Neuseeländer haben sich in den letzten Jahren mit einem Berg an soliden Releases auf verschiedensten Labels eine treue Fangemeinde aufgebaut. Selbige wird nun mit diesem kompromisslosen Longplayer sicher gut bedient sein, Szene Größen feiern das Teil bereits als Album of the year - Pure future funk mayhem!
Zum Schauen
Zum Spielen
Manshee, C igdem Dogan
free rainer hans weingar tner
A lexander T errer
Team Fortress 2 va lve
Nach „Die fetten Jahre sind vorbei“ rechnet Hans Weingartner mit dem medialen Müll und der Volksverblödung des Fernsehens ab. Rainer ist TV-Produzent Marke „Unterschichtenfernsehen“: Unaufhörlich koksend, entwickelt er Shows der stumpfesten Sorte. Doch er wird von einem jungen Mädchen angefahren - mit voller Absicht!
Nach vielen Jahren hat es Valve nun doch noch geschafft TF2 auf den Markt zu bringen. In der so genannten „Orange Box“ wird TF2 mit Halflife-2: Episode Two und Portal ausgeliefert. Das überraschende ist, dass die Team Fortress 2 Spielfiguren in einem Comic Stil gehalten wurden. Muss nicht jedem gefallen, aber ist auf jeden Fall einmal etwas anderes.
weihnachtsmann
crysis
Es ist fast niemandem bekannt, dass der brave Nick (Santa) einen Bruder hat, der das absolute Gegenteil von ihm ist. Die beiden wachsen am Nordpol auf und Fred wird immer mit Nick negativ verglichen. Während Nicolas die ganze Welt beschenkt, treibt sein Bruder Fred Schulden ein. Doch auch er selbst hat Spielschulden und Nick will ihm helfen, aber nur unter einer Bedienung: Fred muss bei der Produktion der Spielzeuge helfen...
Crysis ist ein neues Spiel von den Entwicklern von FarCry. Es bietet atemberaubende Grafikeffekte und stellt damit jede Menge Ansprüche an die Hardware. Im Spiel geht es zuerst um einen Konflikt zwischen Nordkorea und den USA der sich aber sehr rasch ändert. Die Hauptfigur ist mit einem Nanosuits ausgestattet und hat dadurch mehr Fähigkeiten und überdurchschnittlich viel Kraft um sich gegen die Gegner behaupten zu können.
davi d dob kin
farcr y
neil young
Ch r o me Drea ms II Mit Verspätung präsentiert uns der Altmeister das Nachfolgealbum eines nie veröffentlichten Albums von 1977. Musikalisch kann er, nach den eher unauffälligen Veröffentlichungen der letzten Jahre, wieder an große Alben (wie z.B. Harvest) anschließen. Textlich etwas leiser geworden, legt der Kanadier wieder mehr Kraft in die Musik. So zu hören bei dem epischen 18 Minuten Werk „Ordinary People“. Alles in allem ein solides Album des Alt-Hippies.
Foo Fighters
E c hoes , Silence,...
„Ein typisches Foo FightersAlbum...,“ hört man die Experten munkeln. Nun, sogenannte „Alleshörer“ werden auch mit dem sechsten Studiowerk der Band des Ex-Nirvana-Zeuglers Dave Grohl ihre Freude haben, zumal den Rockern auch dieses Mal die Verschmelzung von Aggression/Lautstärke und Melancholie/Akustiksound vortrefflich gelungen ist. Rock’n’Roll eben und in Foo Fighters-Manier nicht ohne wohldosierte Komik.
Zum Lesen
H. Fahrngruber, W. Hintermeier
Pierre Bayard
Wie man über
B üc her spric ht ...
Wer sich im kulturellen Smalltalk sicher bewegen will, sollte über gewisse literarische Werke Bescheid wissen. Kein leichtes Unterfangen. Wer kann von sich schon behaupten, den Kanon literarischen Wissens zu beherrschen? Bayard zeigt Möglichkeiten auf, wie man trotz unvermeidlicher Bildungslücken im literarischen Diskurs bestehen kann.
Wladimir Kaminer
Mein Leben im Sc hrebergar
ten
Ihr meint vielleicht, ich ticke nicht ganz richtig, aber es ist genau der richtige Zeitpunkt, um dieses Buch zu empfehlen. Während der Saison würden die Gärten wuchern und immer mehr verwildern, weil kein Hobbygärtner Kaminers Werk vor dem Ende weglegen könnte. Wir alle, ob wir nun Plantagen, einen Park oder bloß ein kleines Beet unser Eigen nennen, erkennen uns und unsere Probleme sofort wieder. Ein wenig Übertreibung schadet in keinster Weise.
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BAND OF HORSES
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VERANSTALTUNGEN
HIGHLIGHT www.vaz.at
Die Stehaufmandln Die Stehaufmandln kommen auch 2008, erstmals als Doppelgespann, wieder ins VAZ St. Pölten. Seit Jahren sind die Stehaufmandln ein Begriff für Superschmäh, Parodien und Witze – eine Institution wie Sängerknaben oder Lipizzaner. Das Programm der Stehaufmandln sorgt also wieder für „xundes“ Lachen bei allen Freunden des Wiener Heurigenkabaretts – und das rezeptfrei.
25. Jänner
poetr y slam
Der LitArena Poetry Slam der LitGes St. Pölten findet seit vier Jahren ein bis zwei Mal pro Jahr statt. Verspielte Wortverdreher, emphatische Flüsterer und aggressive Schreier und Hip-Hopper: erlaubt ist, was gefällt. Vor allem geht es allerdings um die Mischung aus Spoken Word und entspannter Club-Atmosphäre. Dem Gewinner winken 100 Euro Preisgeld. literatur
GH Koll paradiso
12.-15.12. weihna c htsflair Weihnachtsflair im Jugendzentrum Steppenwolf bedeutet:Weihnachtsbackstube, Kreativtisch, Alkoholfreier Steppenwolfpunsch, selbst gemachte Kartoffelchips, Waffeln, Maroni, eine weihnachtliche Lesung und zum Abschluss eine X-Mas Party am Samstag. Was will man bitte mehr? Also merken und kommen! (Herzogenburgerstraße 18-20) jugend
GH Koll steppenwolf
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15.01. f asc hin gskonzert Diesmal stehen unter dem Titel „Oper mit und ohne Fantasie“ lustige Opernverschnitte, Opernparodien und andere kuriose Werke rund um das Musiktheater auf dem Programm. Wer könnte das besser servieren als Mitglieder der - als bestes Opernorchester gefeierten Wiener Philharmoniker? Zurücklehnen, genießen und lachen bei den Wiener Virtuosen! konzert
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BÜ HNE IM HOF
07.12.
honolulu
„We look back but we look good“ Der Sound von Honolulu bewegt sich zwischen Pop, Electronic, Jazz, Sixties-Unterhaltungs-Orchester, Rock, Disco und Film-Noir-Soundtracks und will sich einfach nicht festlegen lassen. Und fühlt sich abseits aller Schubladen sehr wohl. Honolulu sind Mirre M, Brenda und Mex Wolfsteiner. Beginn 21 Uhr! cd-release
14.12.
egon
jutt a lampe
...liest Märchen von Oscar Wilde. Zu seiner Zeit als Schriftsteller bewundert und war in England aber zugleich als Dandy verschrien. Weniger bekannt ist er als liebevoller Märchenschreiber. Heute zählen diese ganz privat entstandenen Märchen, die durch ihre Poesie bestechen und sowohl Erwachsene als auch Kinder bezaubern, zur Weltliteratur. lesung
27.01.
landest hea ter
Vier J a hreszeiten
Wieder haben die Akademie für Alte Musik Berlin eine ungewöhnliche Vision umgesetzt, diesmal in Vivaldis populären barocken Violinkonzerten. Es stehen nicht nur die virtuosen Fähigkeiten der Sologeigerin im Vordergrund, sondern auch die unglaublich plastische kompositorische Qualität der atmosphärischen Beschreibungen der Jahreszeiten. Beginn: 18.00 Uhr, Großer Saal! konzert
07.12.weihna c hts konzert Mit den schönsten Melodien von Händel und Mozart werden die Diva Luba Orgonášová und die Tonkünstler auf die besinnliche Zeit einstimmen. Arien ohne Worte sind davor zu hören, wenn der als Geigenvirtuose berühmte russische Universalmusiker Dmitry Sitkovetsky seine Transkription für Streicher von Bachs Aria mit 30 Veränderungen präsentiert. konzert
Viel Vergnügen
07.12.
festspiel ha us
11.12.
iris h c hristmas
Das „Guinness Irish Christmans Festival“ ist im zwölften Jahr dieser Konzertreise längst ein österreichweiter Fixpunkt für alle Fans hochklassiger, traditioneller irischer Musik geworden. Der Höhepunkt des Abends ist die Mosaic All Star Band die mit der Ausnahme-Sängerin und Grammy-Gewinnerin Susan McKeown auftreten, welche zuvor noch nie in Österreich konzertierte. musik
bü hne im hof
15.12.
Melting Pot VI
25.01.
Stehaufmandln
04.02.
Lei Drei
08.03.
EAV
03.05.
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15 Jahre NXP 5 Jahre NXP im VAZ
festspiel ha us
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