G MF
DAS MA GAZIN
URBAN: THE Kร NG AND I KULTUR: KADA-SCHMIEDE SZENE: DIE PERFEKTE WELLE SPORT: PLEITEN, PECH & PANNEN
P.b.b. Verlagspostamt 3100 St. Pรถlten, 04Z035974M, 02/07, EURO 1,50
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FastenZEIT
von Johannes Reichl
Fasten ist die Zeit des Ver-
geradlinigen Aussagen am Opernball wie „Zagts da
zichts, sagt man. Ein paar
Mutti [gemeint ist Mama Hilton] den Restroom, die
Vorschläge, worauf wir in
muass Lulu“ ehrlich um die Rettung des österrei-
Hinkunft wirklich verzichten können:
chischen Sprachgutes bemüht, rappt dabei, Englisch
1. Auf das selbstgefällige „Ich bin so super!“-Grin-
und Deutsch vermischend, wie weiland FALCO, und
sen des Kanzlers (okay, mein Bild hätten wir dies-
wird dafür belächelt. Skandal! Dabei trägt niemand
mal austauschen sollen), ebenso wie auf kluge Aus-
den Wiener Charme ehrlicher auf den Lippen als
sprüche á la „Ich geh mit gutem Beispiel voran und
Richie Lugner. Und ein Marketinggenie ist er oben-
geb Nachhilfe, weil das trau ich mir noch zu.“ Super,
drein, wie übrigens auch Frau Kloiber mit ihrer „Pa-
ich würd auch gern einmal pro Woche den Kanzler
ris Hilton kommt“-Aktion in Karlstetten. Vielleicht
mimen (kann ja offensichtlich nicht so schwer sein).
könnte man die Wirtin ja als Consulentin der Stadt
Man stelle sich übrigens vor, alle Studenten folgten
beiziehen, damit diese auch mal produktive, unkon-
Gusenbauers Beispiel – dann bräuchten wir nach
ventionelle, frische und aufsehenerregende Werbe-
dem nächsten PISA-Test wenigstens keine Ursa-
Ideen entwickelt á la „Paris Hilton kommt mitten in
chenforschung betreiben! Fremdwort „Demut“!
Europa!“
2. Auf Wahlversprechen. Okay, liebe Politiker, wir
5. Auf Scheinheiligkeit, wobei da insbesondere
habens endlicht kapiert: Wahlversprechen sind IM-
auch wir Medien gemeint sind. Also bitte kein „Pfui,
MER Gag! Genauso wie es unglaubwürdig aus dem
grauslich“, wenn die Frau Familienminister irgend-
Munde eines Politiker ist, wenn er einen anderen
wann einmal einen Artikel im Buch „Kinderlos, na
der Lüge zeiht. Andererseits, ist das nicht schön? Es
und?!“ geschrieben hat und der Meinung ist, dass
gibt ja doch parteiübergreifende Gemeinsamkeiten!
Kids im Nobelrestaurant stören. Keine Angst, den
3. In der Kommunalpolitik auf Aussprüche wie „Dazu
Juniors geht es mit uns beizeiten nicht anders – die
kann ich nichts sagen!“ (warum geht man dann in
sind auch nicht heiß drauf, dass wir ständig den Ka-
die Politik?) ebenso wie auf die Verunglimpfung von
pitän vom Playmobil-Piratenschiff mimen, wenn sie
Märchenfiguren oder neuerdings sogar Singvögeln
ihre Freunde eingeladen haben. Wahrscheinlich war
in politischen „Diskussionen“ (Stichwort „Schnee-
der Medienfeldzug aber nur ein Racheakt, weil man
könig“). Wann schreitet endlich der WWF ein?
den Namen Kdo.. Kdols..., also diesen komischen
3. Auf Fotos, auf denen Kinder von Politikern (ca.
Namen der Frau Minister nicht aussprechen kann.
10 Sekunden lang) mit Liebe geradezu überschüt-
6. Auf mein Editorial meinen Sie? Dabei würd mir
tet werden (und ein bisserl festgehalten im Hinter-
noch so viel einfallen! Aber bitte, dann faste ich halt
grund, damit sie nicht weglaufen können, aber das
journalistisch die nächsten 40 Tage. Hab ich übri-
sieht man nicht). Da bin ich strikt für das Herkunfts-
gens schon erwähnt, dass das nächste MFG am 13.
prinzip: Wenn man schon mit den lieben Kleinen,
April erscheint, also in 47 Tagen?!
URBAN Die Geige Gottes Küng-Size im Bischofspalais Spritzentausch Intravenöse Hoffnung
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KULTUR St. pölten am Strand Kadas Haus spielt Feste dabei sein ist alles Kultur fördert Bezirk
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SZENE Surfin Stp Voll auf der Welle kein Senior am Floor 100% stonewashed
weil das ja soo lieb ist und soo gut bei den Leuten ankommt (gleich NACH Bildern mit Hunden und Kat-
Unverzichtbar sind die neuen Kooperationspartner
zen), posieren möchte, dann bitte mit den eigenen!
Fachhochschule St. Pölten und Förderverein Kultur-
Wer keine eigenen Kinder hat, Pech gehabt!
bezirk, die ab sofort in jeder Ausgabe über ihre Akti-
4. Auf die Hatz auf Mörtl „Lugner“. Da ist einer mit
vitäten berichten werden! Wir freuen uns!
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SPORT
EX-sporthauptstadt Es war einmal, und es war einmal schön!
IMPRESSUM Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich Medieninhaber (Verleger): NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten Herausgeber: Bernard und René Voak MBA Redaktionsanschrift: MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Telefon: 02742/71400330, Fax: 02742/71400-305; Internet: www.dasmfg.at, Email: office@dasmfg.at Chefredakteur: Mag. Johannes Reichl Anzeigenleitung & Administrative Geschäftsführung: Mag. (FH) Michael Müllner, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Tel.: 02742/71400-330; Email: michael.muellner@dasmfg.at Redaktionsteam: Mathias Kirner, Flo Kogler, Althea Müller, Michael Müllner, Rosa, Thomas Schöpf, Eva Seidl, Katharina Vrana, Kati Waldhart, Tobias Zuser; in Zusammenarbeit mit www.joynt.at Kolumnisten: Hebi, Althea Müller, Thomas Karl, Rosa, Christoph Wagner, Tobias Zuser Kritiker: Judith Goritschnig, Wolfgang Hintermeier, Peter Kaiser, Dali Koljanin, David Meixner, Manuel Pernsteiner, Robert Stefan, Alexander Terrer, René Voak Leiter der Bildredaktion: Hermann Rauschmayr Cover: Hermann Rauschmayr, Christoph Schipp Art Director & Layout: REBELTECH, Dipl.-Ing. (FH) Christoph Schipp Lektorat: Frau Lehrer Reichl, Renate Rattenberger Hersteller: NÖ Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH; Herstellungs- und Verlagsort: St. Pölten; Verlagspostamt: 3100 St. Pölten, P.b.b. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Inhalt bezahlter Beiträge ist der Medieninhaber nicht verantwortlich. Internet: http://www.dasmfg.at Offenlegung nach § 25 Medien-Gesetz: Medieninhaber: NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten. Unternehmensgegenstand: Veranstaltungen. Geschäftsführer: Bernard und René Voak MBA. Grundlegende Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich.
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URBAN
In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
In der sich jüngst die „Liga der kahlköpfigen
In der Politiker verschiedener Fraktionen komi-
Gentlemen“ zu Wort gemeldet hat. „Die Vor-
scherweise immer auch eine unterschiedliche
pfeife miteinander geraucht haben und sich nun
gänge rund um den Landeshauptstadtball haben
Wahrnehmung haben. So beklagt etwa die Op-
doch glatt - laut Insidern - nicht mehr mit „Bur-
uns auf den Plan gerufen. Die Tatsache, dass
position, dass sich der Informationsfluss aus ih-
germasta“ oder „Londeshauptmonn“, sondern
am 6. Jänner kein einziger Friseur offen hatte,
rer Sicht allmählich jenem der Gruber-Ära - „also
mit ihren Vornamen ansprechen! Auch ein Pow
stellte unsere Mitglieder vor vor riesige Styling-
gegen Null gehend“ - nähert. Selbst Parteien-
Wow, so heißt es, wurde vereinbart und geht in
probleme“ Aus diesem Grund wird für nächstes
gespräche seien wieder Mangelware, und wenn
Kürze im Landes-Tippi über die Bühne.
Jahr die Aktion „Kein Friseur? NEIN DANKE!“ ins
doch welche stattfinden, erfahre man nichts
Das alles, wie sollte es romantischer nicht sein,
Leben gerufen. „Als Organisation, die sich aktiv
Substanzielles. Dem widerspricht die Mehrheits-
wurde beim lauschigen Weihnachtsmarkt der
dem Haar-Artenschutz verschrieben hat, wollen
fraktion entschieden, ärgert sich aber ihrerseits,
Feuerwehr im Stadtpark vom famosen Frie-
wir Bewusstsein schaffen für den Stellenwert
dass die Opposition nicht dicht halten könne.
densstifter Old „Didi“ Shatterhand in die Wege
der soliden Haarpracht. Anlässe wie Bälle sind
Einfache Lösung: Warum werden nicht die Me-
geleitet - allein deshalb gebührt ihm heuer der
substanziell wichtig, um Frisuren ins rechte Licht
dien zu den Parteiengesprächen eingeladen? So
Ehrenpreis der Stadt. Der Branddirektor bemüht
zu rücken.“ Hauptfokus der Aktion ist sodenn,
hochgeheim kann das ja nicht sein, wenn es um
sich redlich alte Brandherde zu löschen. Mögen
dass Veranstalter eingedenk der Gesetzeslage
die Stadt geht? Damit wären gleich zwei Fliegen
wir bald alle mit ihm in ein „Brand aus“ einstim-
in Hinkunft darauf verzichten, an einem Feiertag
mit einer Klappe geschlagen: Die SPÖ müsste
men! Und möge der Rauch, der jetzt aus der
einen Ball durchzuführen!
sich keine Sorgen machen, irgendwelche Inhalte
Friedenspfeife qualmt, sich nie wieder verflüch-
„Außerdem wollen wir dazu beitragen, dass
überraschenderweise in der Zeitung zu lesen
tigen, ja sich überhaupt zu einer Art Dschinni
rechtschaffene Bürger nicht in die Kriminalität
- nein, sie würde sie garantiert dort lesen! Die
(oaky, bei uns kommt er halt aus der Pfeife, nicht
getrieben werden.“ Dass nämlich just am 6. Jän-
Oppositioin wiederum könnte nicht mehr be-
aus der Flasche) ausformen, der jede Menge ge-
ner soviele Ballbesucher einen befreundeten Fri-
haupten oder umgekehrt den Beweis erbringen,
meinsamer Wünsche erfüllt. Kurzum: Möge die
seur kannten, der ihnen ganz gratis und selbstlos
dass das Ganze „eh nur“, um mit good old Didi
Annäherung nicht Schall und Rauch sein!
die Haare stylte, wird ernstlich bezweifelt.
Kühbauer zu sprechen „für die Würscht is!“
LESERFORUM
Leider kann nur ein Teil der Leserbriefe veröffentlicht werden. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Leserbriefe direkt an: MFG-Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten, e-mail: leserbriefe@dasmfg. at oder direkt unter www.dasmfg.at
Lob wurde uns anlässlich unseres zweiten Geburtstages gezollt, Anerkennung hinsichtlich unseres „Gespürs“ in der Dollfuss-Bild Causa. Für beides bedanken wir uns herzlich! BRAVO MFG! Das Bild von Austrofaschist En-
Also die letzte Ausgabe von mfg war die Beste,
gelbert Dollfuss in der Prandtauerkirche wurde
die ich bis jetzt gelesen habe. Frisch, niveauvoll,
verhüllt. Ganz Österreich (Medien, ZIB, sogar
ausgewogen, viel Neues. Bitte macht weiter so.
3sat) berichtet darüber, was ihr - als selbst noch
Hätte nie gedacht, dass in St. Pölten so ein Maga-
die St. Pöltner Politik zu feig war, das Thema auf-
zin Bestand hätte. Freue mich schon auf viele wei-
zugreifen - erstmals angeprangert habt! Das ist
tere mfg-Geburtstage!
hanna
auch euer Erfolg!
MFG
DAS MAGAZIN
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Ein Erfolg für sensiblen Umgang mit Geschichte,
gratuliere zum zweiten geburtstag. hab nicht
gegen Faschismus und antidemokratische Ten-
gedacht, dass ihr so lange in dieser qualität
denzen.
durchhaltet.
wilhelm b.
tamara
Fotos: Rauschmayr, photocase, vorlaufer, Nora Meesen
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P.b.b. Verlagspostamt 3100 St. Pölten, 04Z035974M, 12/06, EURO 1,50
In der die Häuptlinge Black „Erwin“ Horse und Red „Matthias“ Bull angeblich die erste Friedens-
ALLES GUTE MFG! URBAN: MEISTERBÜRGER WIllI KULTUR: FOlKT TEGETTHOFF SZENE: AUSGESCHlOSSENE GESEllSCHAFT SPORT: GENERAl IM HAIFISCHBECKEN
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URBAN
CLUSTERBILDUNG Brauchen wir das Stadion wie einen Kropf oder ist es ein Zukunftsinvestement – diesbezüglich gehen die Meinungen auseinander. Ein Grundtenor: Neue VAZ Halle jedenfalls vor Stadion, im Idealfall aber – freilich eine Frage der Finanzen – gleich beides! Also ein Hauptstadtpaket, wo Stadt und Land beim jeweils lancierten Projekt des anderen mitziehen, weil es sich in beiden Fällen um Einrichtungen für alle Landesbürger handelt. Ein Mosaikstein könnte Clusterbildung sein: Ein Sportcluster im Norden, wo sämtliche fußballerischen Aktivitäten konzentriert werden, womit die Stadtsportanlage obsolet wird. Die Stadt würde sich die teure Erhaltung ersparen, eine Zweigleisigkeit würde abgeschafft. Umgekehrt könnte die dadurch freiwerdende Fläche Bestandteil des Entertainmentclusters (mit VAZ, EKZ, Bowling, La Boom) im Süden werden und für die notwendige Erweiterung des VAZ (neue Halle, Park- sowie auch Campingflächen) genutzt werden. Das Match ist eröffnet. Mögen Stadt und Land erkennen, dass sie in diesem nicht Gegner, sondern Teamkollengen sind – denn nur so werden sie Erfolg haben!
ich schlaf gleich ein!
Das im Regierungsprogramm für die Studiosi vorgesehene gemeinnützige Engagement hat eine wahre Eruption kreativer Initiativen einzelner Prominenter der Polit- und Kulturszene eingeleitet. Der Bundeskanzler hat ja vor, an der elitären Privatschule seiner Tochter jeweils freitags Nachhilfeunterricht in Mathe (Politische Mengenlehre) zu geben. SP-Nationalrat Anton Heinzl lässt sich nicht lumpen und möchte an der örtlichen Design-Uni einen honorarfreien Lehrauftrag über „Nachhaltige Plakatgestaltung“ übernehmen. Auch die Redaktion der NÖN dient dem Bonum commune und will in kostenlosen Fotokursen unters Volk bringen, wie man die Bevölkerung eines ganzen Landes dazu motiviert, sich jeweils in der Aufstellung von Fußballmannschaften abbilden zu lassen. Der Bürgermeister der Wachaumetropole Krems strebt am Donau-Uni-Institut für Lebensversicherungswesen
K
auf zur zweiten Runde
fÜRS vATERLAND von Hebi
Zum Glück ist das 20 Jahr-Hauptstadt-Jubiläum vorbei!
So gelobt wurde St. Pölten im Kreis von über 100
Fotos: Rauschmayr, photocase, vorlaufer, Nora Meesen
Abgesehen davon, dass es lauwarm begangen wurde, Journalisten aus ganz Österreich im Zuge der Pressekönnen jetzt endlich die an Banalität kaum zu über-
konferenz zu NUKE und LOVELY DAYS in Wien wohl
treffenden Einfahrtstafeln, die ja eigentlich die erste
noch selten, ja wahrscheinlich noch nie!
Visitenkarte der Stadt sein sollten, entfernt werden.
So fielen im Hinblick auf den Festivalstandort St.
Leider stehen die blasstürkisen Armutschgerln, die im
Pölten Statements wie „das schönste Festivalge-
übrigen nicht die Stadt sondern vor allem eine Versi-
lände Österreichs“, „perfekte Unterstützung durch
cherung bewerben, noch immer trostlos und unbe-
die Behörden und den Bürgermeister“, „so positives
achtet in der Gegend herum. „St. Pölten, die bestversi-
Feedback haben wir überhaupt noch nie auf einen
cherte Stadt Europas“, oder wie?! Spitzenmessage!
Festivalstandort bekommen!“ etc. Kurzum, St. Pölten
Man möge also bitte wieder die originellen Vorgänger
hat letztes Jahr voll eingeschlagen. Sogar Applaus
von wagner steinperl mit Slogans wie „Herrlich will-
spendeten die Journalisten dem Stadtoberhaupt,
kommen“ aufstellen. Das drückte Dynamik, Offenheit, das seinerseits den immensen Imagegewinn sowie Schmäh aus. Die derzeitigen hingegen sagen: Will-
die hohe Wertschöpfung durch die Festivals für St.
kommen in den 80‘ern! Bei uns ist seit damals nichts
Pölten hervorstrich. Letztere betrug, wie Univ. Prof.
weitergegangen, aber falls sie ausschließlich auf Kon-
Dr. Smeral vom WIFO geschätzt hatte, rund fünf Mill-
servativismus, Entenfüttern im Park und Kuschelfern-
lionen Euro! Und heuer wird sich das nicht ändern,
sehabende vorm Musikantenstadl stehen, sind Sie bei
denn die Festivals warten wieder mit einer Reihe
uns goldrichtig. Nur - das ist nicht St. Pölten, also soll-
Stars auf und werden St. Pölten einmal mehr über
ten wir uns auch nicht so verkaufen!
Österreichich hinaus zum Begriff machen!
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eine Dozentur über Kommunalfinanzierung an, ein Proseminar ist auch für NÖKU-Chef Paul Gessl vorbereitet: „Die blaugelbe Kulturszene und der Feminismus“. Den Vogel schießt InfrastrukturStaatssekretärin Christa Kranzl mit ihrer Vorlesung über Eisenbahnwesen an der Wirtschaftsuni ab, Sponsor ist die Firma Märklin. Aber auch die ehemaligen Staatsopern-Ballettkollegen Birkmeyer und Fichtenbaum wollen ihr Scherflein beitragen: Sollte irgendwo im Tanzschulbereich Not am Mann sein, dann springen sie gerne ein – notfalls auch als Paar. Wie so oft aber, einer war allen voraus: Noch vor Weihnachten soll Landesvater Pröll, wie man hört, dem Bürgermeister der Landeshauptstadt den Vorschlag unterbreitet haben, doch gemeinsam am Institut für Tiefenpsychologie der Landesakademie eine Lehrveranstaltung über Konfliktmanagement abzuhalten.
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URBAN
Die Geige in Gottes händen
Domplatz 1. Ein mächtiges, wundervoll verziertes Schmiedeeisentor, das so schwer ist, wie es aussieht. Im Entree die legendären Klostergründer Adalbert und Ottokar in Übergröße, als bewachten sie den Bewohner hinter den Gemäuern – Bischof DDr. Klaus Küng. Von Johannes Reichl Fotos: Hermann Rauschmayr Feldkirch verschlägt. Der kleine Klaus begleitet
für das II. Vatikanische Konzil geleistet. Es vertritt
den Vater mitunter auf seinen „Dienstreisen“.
eine klare Laienspiritualität. Jeder ist Licht und
„Mein Vater war der typische Hausarzt. Mich
Salz, Christus, wirkt in seinem Geiste.“
hat beeindruckt, welch Vertrauensverhältnis er
Zwar übt Küng nach seinem Studium ein Jahr
zu den Patienten aufbaute.“ Eine Faszination,
lang den Arztberuf aus „Ich war ein sehr begeis-
die in Küng bereits während der Mittelschulzeit
terter Arzt, weil ich Menschen in Krankheit und
den Wunsch heranreifen lässt, ebenfalls Medi-
Leid beistehen konnte“, doch als er im Opus Dei
ziner zu werden. Nach der Matura setzt er die-
gefragt wird, ob er bereit wäre, Priester zu wer-
sen Plan in die Tat um. Zunächst studiert er in
den, folgt er diesem Ruf und geht für vier Jahre
Innsbruck, dann geht er nach Wien. Es wird d a
an die Lateranuniversität in Rom, wo er das Li-
s Schlüsseljahr in seinem Leben. „Mich hat Wien
zentiat und das Doktorrat in Theologie erwirbt.
aufgrund seiner Kulturfülle angezogen, weil ich
Schon vorher hatte er – wie es das Opus Dei vor-
mich für Theater, Oper, Festivitäten, Literatur in-
sieht – neben dem Medizinstudium mit Philoso-
teressiert habe.“ Küng ist zu dieser Zeit das, was
phie und Theologie begonnen. Für seine Familie
man einen „ganz normalen“ jungen Erwachse-
kommt der Priesterwunsch unvorbereitet. „Mein
nen nennt: Er liebt die Liebe, hat eine Beziehung,
Vater hat es gleich akzeptiert, meine Mutter hat
träumt vom Heiraten und einer eigenen Familie.
sich anfangs schwer getan“, erinnert sich Küng.
„Es gab schon sehr konkrete Pläne diesbezüg-
Rom selbst führt zu einer weiteren religiösen
lich.“ Doch wie so oft im Leben – und da geht es
Vertiefung, nicht zuletzt deshalb, weil Küng
Vorbei an der Statue des hl. Nepomuk betreten
einem Bischof offensichtlich nicht anders als Ot-
Josefmaria Escriva persönlich kennen lernt:
wir den atemberaubenden Stiegenaufgang und
tonormalverbraucher – kommt es immer anders
„Eine sehr beeindruckende Persönlichkeit - sehr
steigen unter einem Firmament aus Stuck einen
als man denkt.
gottverbunden, sehr menschlich und herzlich,
Stock höher ins Bischöfliche Palais, die Amts- und
auch sehr humorvoll. Was faszinierte, war seine
herrschaftlich, dekadent – Grüße aus einer Zeit,
die wiener entscheidung
als Bischöfe noch Kirchenfürsten waren. Bischof
Der Student kommt in Wien in Berührung mit
Auch die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, im-
DDr. Klaus Küng wirkt in all dem Pomp wie eine
Opus Dei, mit den Lehren von Josefmaria Escriva,
merhin studierten mit Küng rund 200 Männer aus
Antithese. Es ist eine ruhige, angenehme, fast
„der seit 2002 heilig gesprochen ist“, und ist
der ganzen Welt, hinterlässt ihre Spuren. „Das
gelassene Aura, die der Gottesmann ausstrahlt
von Anfang an elektrisiert. Er krempelt sein Le-
Opus Dei ist eine sehr bunte Familie, wo man
– und Bescheidenheit. „An das Barocke musste
ben völlig um. „Durch das Opus Dei hab ich be-
hautnah die Weltkirche erfährt. Es waren ver-
ich mich erst gewöhnen“, stellt er lächelnd beim
gonnen, das Gebet für mich zu entdecken. Der
schiedene Charaktere und Lebensgeschichten,
Rundgang durch die mit Gemälden (z.B. ein Sit-
Wunsch reifte, echter und konsequenter zu wer-
aber uns alle eint die Nachfolge Christi.“
zungssaal mit mehreren Kremser Schmidts!)
den im Christsein, ja, mein Leben in den Dienst
Nach der Studienzeit wird Küng – nach wie vor
gespickten Räume und Gänge fest. Und als wir
Christi zu stellen.“ Dieser Dienst verlangt später-
Laie – nach Österreich geschickt, um in Graz die
ihn in der Ahnengalerie der Bischöfe fragen, wo
hin freilich große Opfer wie Zölibat und den Ver-
denn dereinst sein Konterfei hängen wird, winkt
zicht auf Familie. „Das ist mir sehr, sehr schwer
er ab. „Das mag ich eigentlich überhaupt nicht!“
gefallen“, gesteht der Bischof. Doch er hat seinen
Dafür zeigt er uns das Bild von Bischof Josef
Weg gefunden und geht ihn konsequent, lässt
Feßler (1865-1872) „Der war auch Vorarlberger!“
sich auch nicht davon beirren, dass das Opus Dei
Eine Brücke in Öl und Farbe in die ferne, geliebte
in der Öffentlichkeit zwiespältigst wahrgenom-
Heimat. Stings Song „Englishman in New York“
men wird.
kommt einen in den Sinn. „Meine Vorfahren sind
Während die einen bis hin zum Heiligen Stuhl in
ja Alemannen. Ich stamme aus Vorarlberg, das
Opus Dei eine Art Rettung für die Kirche erblicken,
hat mich schon sehr geprägt.“
sehen andere darin eine fundamentalistische,
Wohnräume des Bischofs. Alles wirkt hier protzig,
die vorarlberger herkunft
enorme Überzeugungskraft und dass er absolut lebte, was er vermittelte.“
Die römischen Jahre
frauenfeindliche, reaktionäre, ja fast sektenähnliche Institution. Für den Bischof nicht nachvollziehbar: „Opus Dei hat große Bedeutung für die
Bregenz 1940. Dort beginnt die Geschichte von
Kirche, weil es einen Weg zeigt, in der heutigen
Klaus Küng, wird er am 17. September als jüngs-
Zeit die Nachfolge Christi ernsthaft zu leben.
ter Spross von insgesamt vier Kindern geboren.
Wie bei jeder Institution im Anfangsstadium gab
Die ersten fünf Jahre verlebt der Bursche im
es viele Verdrehungen, Missverständnisse und
Klostertal/Arlberg, wo der Vater Gemeindearzt
bewusste Verleumdungen. In nicht wenigen Zu-
ist, bevor es ihn gemeinsam mit der Familie nach
sammenhängen hat das Opus Dei Pionierarbeit
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URBAN gene Vorstellungen, Fähigkeiten zu bauen, dann kann das nur daneben gehen. Man muss auf Christus bauen, Gott ist immer die Lösung!“
zwischen enthaltsamkeit und einsamkeit? Nun könnte man einwerfen, dass ein Schlüssel zur Geborgenheit eine eigene Familie, eine Frau sein könnte. Warum verlangt man den römischkatholischen Priestern den Zölibat ab, der doch große Einsamkeit zur Folge haben muss? „Meine Erfahrung ist jene, dass ein Priester, der intensiv seelsorglich tätig ist, sich in der Regel
„Der Priester ist ein Instrument, wie die Geige Des Musikers.“ nie allein fühlt, weil durch sein Bemühen um die anderen ein Netzwerk der Verbundenheit und Freundschaft entsteht, das auch ihn selbst trägt. Meist ist das Problem, dass er dafür Sorge tragen muss, auch manchmal allein zu sein, d.h. um Zeit für Gott und auch für sich selbst zu haben. Ebenso wichtig ist, dass er selbst Rückhalt hat. Opus Dei etwa war diesbezüglich für mich immer ein großer Schatz. Ebenso meine Familie. Der andere wichtige Aspekt des Zölibats ist, dass der Priester bewusst auf eine Familie verzichOpus Dei Gemeinschaft aufzubauen. Aufgrund fi-
Das war für mich immer die große Herausforde-
tet, weil er so verfügbarer wird für Gott und die
nanziellen Drucks kehrt er für ein Jahr sogar in
rung.“ Aber, so könnte man einwerfen, ist dann
anderen. Das gibt ihm eine Freiheit, die jemand
seinen angestammten Beruf zurück. „Das war
der Priester nicht in erster Linie in der Rolle als
anderer nicht besitzt. Zu jemandem, der so lebt,
anfangs sehr hart, weil ich aus einer ganz an-
Beistand, als Seelsorger gefordert – Leistungen,
kommen die Menschen und vertrauen sich an.“
deren Welt in den medizinischen Alltag zurück-
die durchaus auch andere Berufe auf ihre Fah-
Und wie steht es mit dem „berühmten“ Argu-
kehrte. Plötzlich waren da wieder Nachtdienste,
nen heften – während der Glaube als solcher nur
ment, dass der Priester im Hinblick auf Familie
die Gespräche am Krankenbett. Ich brauchte
Mittel zum Zweck, zweitrangig ist? Diesbezüglich
und Sexualität wie ein Wissenschaftler wirkt,
eine gewisse Zeit zur Umstellung, war dann aber
widerspricht der Bischof klar. „Priestersein ist
der nur theoretisch über etwas doziert, das er
wieder ein begeisterter Arzt.“ Doch im Sommer
Dienst für Gott, für Christus an den Menschen.
selbst nicht erfahren hat? „Durch die geistliche
1970 ist es soweit. Küng wird, im Übrigen als ers-
Der Priester ist immer nur Werkzeug, wer aber
Begleitung, auch vieler Eheleute, die sich oft sehr
ter Österreicher überhaupt, in Madrid zum Pries-
wirkt, ist Gott, ist Christus. Der Priester leiht das
öffnen, erhält der Priester viele Erfahrungen ver-
ter des Opus Dei geweiht.
Ohr, die Stimme, sein Leben, damit Gott spricht,
mittelt. Das bewirkt eine Erdung. Auch deshalb
Christus spricht. Der Priester ist ein Instrument,
ist es wichtig, dass der Priester die persönliche
wie die Geige des Musikers. Der Priester muss
Seelsorge nicht vernachlässigt, sonst geht die
stets selbst um echtes Christsein bemüht sein,
Erdung verloren. Andererseits braucht ein Pries-
Zeit für einen Schlenker: Da war schon immer
um für die Menschen Bruder, Vater, Begleiter
ter Zeiten der Stille, er braucht Gemeinschaft, er
eine brennende, wenn vielleicht auch banale
sein zu können.“
braucht Entspannung. Deshalb halte ich es für
Frage:
Was bringt einen Menschen dazu, rö-
Echtes Christsein - das schafft kaum jemand,
erstrebenswert, dass Priester, wenn möglich in
misch katholischer Priester zu werden, auf so
dazu scheinen alle zu sehr Mensch zu sein. Ist
Gemeinschaft leben. Auch für die zölibatäre Le-
viel zu verzichten? Was macht die Faszination
dies umgekehrt für einen Priester, von dem
bensform gilt es Wege zu finden, die zur äußeren
aus? „Es geht auch da letztlich um den Men-
man gerade diese Idealvorstellung vom guten,
und inneren Gesundheit beitragen.“
schen. Es geht darum, die Menschen zu Gott
ja fast perfekten Menschen erwartet, nicht eine
zu führen, sie zu begleiten, damit sie ihren Weg
enorme Belastung? „Es ist sicher eine hohe Ver-
finden. Ich habe immer Freude erfahren, wenn
antwortung. Der Schlüssel zur Lösung ist, dass
ich beobachten konnte, wie in einem Menschen
der Priester auch für sich selbst Frieden finden
Persönliche Seelsorge, das impliziert auch Spiri-
Frieden einkehrt; wenn in einem Herzen Hoff-
muss, Geborgenheit braucht – das findet auch
tualität, die heute – ein vermeintliches Parado-
nung aufkommt; wenn jemand, der nur so dahin-
er in Christus. Nur wenn er selbst mit Christus
xon – in Reaktion auf den „Zeitgeist“ selbst zu
getrieben ist im Leben, zu nachdenken beginnt;
verbunden ist, kann er anderen Christus bringen.
einem solchen geworden ist und den Kirchen im
anfängt, er selbst zu sein, auch für andere da zu
Natürlich gibt es bisweilen Spannungsfelder, wo
Westen neuen Zustrom bringt. „Heute kann man
sein; wenn tiefe Wunden der Seele, egal ob durch
man sich Fragen stellt, vielleicht Zweifel hegt,
geradezu beobachten, wie die Sehnsucht nach
eigene Fehler oder durch andere Umstände ver-
wo das Priesteramt eine Prüfung darstellt. Wenn
Halt, Geborgenheit, Frieden und Heilung wächst.
ursacht, nach und nach zur Heilung gelangen.
man aber versucht, nur auf eigene Ideen, auf ei-
Gleichzeitig sind auch alle Phänomene der ge-
in den schuhen des fischers
zwischen zeitgeist und spiritualität
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URBAN genteiligen Lebenshaltung feststellbar – die
Diese Antwort überrascht im ersten Moment,
sobald ein erster Zugang gefunden wird, durch-
Leute rennen in den Trends der Zeit mit, geraten
weil Küng ja dem konservativen Flügel der rö-
aus das Verlangen nach klaren Aussagen: Was
misch-katholischen Kirche zugerechnet wird, TYPISCHER TAGESABLAUF (gesetzt des seltenen Falles (!), dass Bischof DDr. Küng nicht Auswärtstermine wahrnehmen muss)
dem nicht gerade Reformfreudigkeit nachgesagt
LieblingsBuch Josefmaria Escriva „Der
Veränderungen? „Wir müssen etwa zur Kenntnis
Weg“, die Schriften von Teresa von Ávila, Au-
nehmen, dass heute in der Schule die Wertever-
gustinus
6.30 Uhr Aufstehen
mittlung viel schwieriger geworden ist. Darauf
7.00 Uhr Kapelle, stilles Gebet bis
muss man reagieren. Deshalb müssen wir heute
7.30 Uhr Zelebration der hl. Messe
etwa außerschulische Katechese in den Pfarren
aufbauen.“
Stundengebet, Frühstück
10.00 Uhr – 10.30 Uhr
Der Fokus richtet sich insbesondere auf die
Vermittlungsweise, also wie die Kirche ihre Bot-
Post, Schreibarbeiten
Lieblingsautor Dostojewski
wird. Ein Vorurteil? Wo sieht er Ansatzpunkte für
ZUletzt gesehener Film Herr der Ringe Lieblingsfilme/Genre Filme von John Ford, Western, italienischer Neo-Realismo Lieblingsmusik Klassik von Mozart, Beethoven, Haydn, ebenso Schubert, ich bin aber auch empfänglich für Modernes
10.30 Uhr - 12.00 Uhr Besucher
schaft an den Mann/die Frau bringt. Geht es
12.00 Uhr Mittagessen
also, um es überspitzt zu formulieren, mehr um
gemeinsamer Kaffee, Rückzug,
Marketing denn um Inhalte. Der Bischof verneint.
Lektüre, Stundengebet,
„Das ist ein grobes Missverständnis. Die Glau-
persönliches Gebet
bensinhalte sind von größter Bedeutung. Wir
St. Pölten Der markante, weithin sicht-
15.00 – 18.00 Uhr Besucher,
müssen unser Leben dem Evangelium Christi
bare Turm des Domes, der die Empfindung
entsprechend gestalten, wenn wir froh werden
hervorruft “Ah, jetzt bin ich zuhause“, auch
19.00 Uhr Abendessen, Nachrichten,
und unser Lebensziel erreichen wollen!“ Aber
die Innenstadt ist sehr schön
auch das Marketing habe seine Bedeutung. Der
Sitzungen, Kapelle Post, emails
Nachtruhe zumeist nach 24.00 Uhr
Bischof hält Pilger- und Wallfahrtsbewegungen
vorbilder Josefmaria Escriva, viele der ersten und ältesten Mitglieder von Opus Dei, die mich sehr beeinflusst und geprägt haben
GLAUBEN Ich glaube an Gott, der allgegenwärtig ist.
für förderungswert, „weil das einem Bedürfin Sackgassen. Mir erscheint – und als Bischof
nis der Menschen entspricht, die sich heute oft
steht im Evangelium? Was will die Kirche? Was
muss ich diesbezüglich als Vorbild vorangehen
schwer tun, Ruhe und zu sich selbst zu finden.“
verkündet sie? Die Menschen wollen Klarheit!“
– dass man Prioritäten, Rangordnungen setzen
Auch Angebote zu Exerzitien im Alltag sollten
muss in seinem Leben. Man muss sich Zeit neh-
gegeben werden, ebenso Events in der Art des
men für Gott, Zeit nehmen für Erholung, muss
Weltjugendtreffens stattfinden, weil „es in der
überlegen, was gut und was nicht gut ist, was
Tat ermutigend ist, wenn man erkennt, dass
Als Beispiele sich neu entwickelnder, das gesamte
Erfüllung und Frieden bringt. Darum muss man
man in der eigenen Glaubensüberzeugung nicht
Christentum beeinflussender Bewegungen führt
kämpfen! Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass
allein ist.“ Des Weiteren könne Kunst, sakrale
der Bischof etwa die Pfingstkirche, Taizé, Pro Life,
das immer leicht fällt. Das ganz und gar nicht!“
Musik eine Rolle spielen. „Letztlich geht es um
Aktionen zum Kampf gegen Pornografie und Ge-
Letztlich, so der Bischof, gehe es um das Leben
eine Rückkehr zu einer sehr direkten, lebensbe-
walt oder die sogenannten Alpha-Kurse an, die in
von Grundwerten. „Gelingt dies, so erfüllt es ei-
zogenen, vom Glauben durchdrungenen Lebens-
der anglikanischen Kirche entstanden sind und
nen mit Freude, steigert die Arbeitskraft, fördert
weise. Das hat Anziehungskraft, hier ist definitiv
den Bezug von Glaube und Leben stark betonen.
die Gesundheit.“ Stellt sich freilich die Frage,
eine Wende spürbar. Mag sein, dass zur Zeit viele
Modern ist das Erscheinungsbild, die Inhalte blei-
worin in Küngs Augen diese „richtige“ Lebens-
wenig Bezug zur Kirche haben, aber es besteht,
ben dieselben. „Sie sind immer modern“, meint
Moderne konservative strömungen
weise besteht. „Pflege der Beziehung zu Gott im Gebet. Pflege der Beziehung zueinander, um ein friedliches Miteinander zu leben. Auch eine gewisse Selbstliebe ist nötig, die bewirkt, mit Eigenständigkeit und einem gesunden Selbstbewusstsein, unser Leben so zu ordnen, dass es unseren Aufgaben und Möglichkeiten entspricht.“ Das klingt durchaus plausibel, könnte aber ebenso in einem Esoterikseminar unter dem Motto „Finde dich selbst“ vermittelt werden. Wie beurteilt der Bischof diesbezüglich das Angebot der Kirche, gerade auch unter dem Blickwinkel, dass die römisch katholische Kirche bisweilen als zu dogmatisch, ja halsstarrig wahrgenommen wird. Muss man dem „Zeitgeist“ nicht Zugeständnisse machen? „Es gibt Bereiche, in denen man die ‚Schätze‘, die wir haben, unbedingt bewahren muss. Das ist dort, wo es um die Glaubensinhalte geht. Was aber Mittel und Methoden betrifft, so müssen wir uns unser Leben lang verändern, müssen überholte Praktiken revidieren. Das gilt auch für die Kirche.“
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10
URBAN Zusammenlegungen gibt. „Das wird nicht ohne Schwierigkeiten vonstatten gehen, zumal die Leute in kleinen Orten durch die Globalisierungstrends ohnedies schon viel verloren haben.“ Küng möchte aber auch neue „Schulen des Gebets“ installieren, ebenso Einrichtungen zur Förderung von Familien, „weil die Familie die wichtigste Zelle des Glaubens und der Liebe ist.“ Im Hinblick auf die Jugend schwebt dem Bischof eine „Berufungspastoral vor, durch die junge Menschen Hilfe erfahren, um die eigene Berufung zu erkennen. „Alles in allem empfinde ich die Situation in jedem Fall als spannende Herausforderung.“
„Aids wird sich immer mehr verbreiten, solange man Meint, man könne durch Verteilung von Kondomen die Krankheit eindämmen!“
Fulltime-Job Und das ist sie ohne Zweifel, ebenso wie knochenharte Arbeit - Sitzungen, Visitationen, liturgische Aufgaben, Pfarrbesuche, Seelsorge, Kirchen-, Altar- und Orgelweihen, gesellschaftliche Verpflichtungen etc., all das hält den 66jährigen auf Trab. Für Freizeit bleibt da, vergleichbar zu
Küng. Auch auf den Kampf gegen Aids und damit verbunden die Verwendung von Kondomen geht der Bischof ein, vertritt diesbezüglich aber alte
Die St. pöltner herausforderung
Spitzenmanagern, wenig Zeit. Wenn einmal doch, dann geht der Bischof „gerne wandern oder Schi fahren, und ich interessiere mich sehr für das
Kirchenstandpunkte. „Wir müssen die Betrof-
Ähnlich überraschend trifft Küng dann die „Mis-
kulturelle Angebot, von Theater und Museen über
fenen auffordern zu Abstinenz und Enthaltsam-
sion St. Pölten“, wo er zunächst als Visitator in
Konzerte bis hin zur Oper.“ Die Musik scheint
keit, weil Kondome keinen Vollschutz bieten. Es
der Priesterseminar-Causa eingesetzt wird und
überhaupt eine große Liebe zu sein. Während
geht um Treue in der Ehe, um Förderung der Ehe
schließlich die Nachfolge Dr. Krenns antritt. Seine
der Mittelschul- und Studienzeit hat Küng selbst
und der Familie. Die Kirche engagiert sich sehr
Rolle in einer Diözese, die von Zwiespalt geprägt
jahrelang Geige gespielt, bis diese irgendwann in
stark bezüglich der Aids-Waisen, der Betreuung
war, sieht Küng als „Brückenbauer“: „Ich bemühe
Wien zurückblieb. „Wenn man da einmal weg ist,
und Therapieprogramme für die Aidskranken so-
mich um Einheit auf dem gemeinsamen Weg,
dann ist es leider extrem schwierig wieder hin-
wie der Öffentlichkeitsarbeit zur Verhinderung
der Christus ist. Manchmal vergleiche ich diesen
einzufinden.“ Auch Singen ist eine Leidenschaft,
der Seuche.“ Freilich, so muss man einwerfen,
Weg, mit einer großen Autobahn mit mehreren
wenngleich nicht mehr in einem Chor, sondern
das Faktische spricht gegen den Erfolg dieser
Spuren, wo es auch Randlagen gibt, aber inner-
nur mehr im Kontext von Feiern. „Aber das ge-
Modelle. Der Bischof sieht es anders „Aids wird
halb des Weges, der auch Randsteine hat, führen
fällt mir sehr, auch mehrstimmige Werke.“
sich, solange kein wirksames Medikament ent-
alle Spuren zu Gott. Das Durchtragen von Span-
Mehrstimmigkeit – das führt zurück zu des Bi-
deckt wird, in der Welt immer mehr verbreiten,
nungen ist dabei manchmal notwendig.“
schofs Vergleich mit der Autobahn des Glaubens,
solange man meint, man könne durch Verteilung
Freilich stehen ganz konkrete Herausforde-
und es führt zu ihm selbst zurück. Denn mag DDr.
von Kondomen die Krankheit eindämmen.“
rungen an, von der weiteren Konsolidierung des
Küng bisweilen in seiner Glaubensauffassung
Priesterseminars bis hin zu einer Reform der
als eindimensional dargestellt werden, so ist er
Pfarrstruktur, wo es aufgrund der Kleinststruk-
selbst ein mehrdimensionaler, vielschichtiger
Nachdem wir abgeschweift sind, kehren wir zu-
turiertheit und – so darf man mutmaßen – auch
Mensch. Eine Geige in Gottes Händen, auf der
rück zu Küngs Werdegang. Nach Priestertätig-
des Priestermangels Überlegungen hinsichtlich
mehrere Saiten aufgezogen sind.
Die feldkircher jahre
keit in Vorarlberg und Wien wird er 1989 Bischof von Feldkirch. „Die Ernennung kam völlig überraschend. Wenn ich schon gar nicht daran gedacht hätte, je Priester zu werden, so noch weniger, einst Bischof zu sein.“ Ob man da als Priester überhaupt nein sagen kann? „Man ist frei und kann bzw. soll, wenn man selbst Bedenken hat, diese zum Ausdruck bringen. Zugleich ist zu bedenken: der Heilige Vater hat sich bei seiner Entscheidung informiert und stützt sich auch auf andere. Wenn keine ernsten Einwände vorliegen, kann man sich, auch wenn man frei ist und frei bleibt, kaum dem Ruf entziehen. Für mich war es jedenfalls in gewisser Weise immer ein Trost, dass ich das nicht selbst gewollt habe, sondern sozusagen eine Antwort auf eine Frage gegeben habe, die mir gestellt wurde – und die war Ja.“
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ganz schön sehenswert...
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ganz schön st. pölten!
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12
URBAN
Im Keller
„Wir tun viel für die City. aufgerufen zur aktiven beteiligung sind Aber auch die Privaten!“ (Peter Bylica)
Wo dereinst Spielwaren und Elektronik verkauft wurden, gähnt heute Leere. Die Passage in der St. Pöltener Innenstadt, zentral situiert zwischen Kremsergasse, Domgasse und Wienerstraße, erbaut in den 1970ern, ist weit davon entfernt, Käuferscharen anzulocken. Stattdessen sorgte im vergangenen Jahr die Meldung über einen Spritzenfund für Aufregung und manch Dame meint: „Am Abend trau ich mich da nicht allein hinein.“
Um sämtlichen „boulevardesken“ Fantasien
von rund 2.000 Quadratmetern, den Marktwert
Passanten- und Kundenfrequenz im innerstäd-
einen Riegel vorzuschieben: Der Spritzenfund
schätzt Ernst Kirisits von der UNIQA Immobillien
tischen Kernbereich“ hinzu.
blieb laut Polizei eine einmalige Angelegenheit.
Service GmbH auf rund neun Millionen Euro.
chens Verwalter der Immobilie und – nachdem
Ein t im Stil der 70er
Ein Schmankerlmarkt mit Glaskuppel
seine Kanzlei im Büroturm der Passage situiert
Für Edlauer liegen die Gründe, warum niemand
Was soll also mit der Passage geschehen? Rat-
ist – auch Anrainer etwas von einer Drogen-
mehr in dem Durchgang mitten in der Stadt ein-
haus-Pressesprecher Peter Bylica erinnert sich
szene in der Passage.
kaufen möchte, auf der Hand „Funktional ist die
an Visionen vor ein paar Jahren, die unter ande-
Doch eines nach dem anderen: Grundsätzlich
Passage zu sehr in der Bauweise der 70er-Jahre
rem eine Glaskuppel vorsahen, ein Restaurant
gilt es, zwischen dem Büroturm und den Ge-
verhaftet.“ Die Fläche erinnere an ein T, der
und Stehbeisl enthielten sowie eine Revitalisie-
schäftslokalen der Passage zu unterscheiden.
Nachteil der schmalen Geschäftslokale sollte
rung der ansässigen Sauna vorsahen. „Leider
Während der Büroturm „sehr wohl bewirtschaf-
dadurch ausgeglichen werden, dass man über
ist es um diese Projekte wieder still geworden“,
tet ist“, wie Edlauer verweist, sind die Probleme
zwei Ebenen baute. Das Resultat sei ein unü-
meint er und betont, dass die Stadt in dieser
mit den Geschäftslokalen augenscheinlich: An
bersichtliches Areal. „Der Konsument will heute
Angelegenheit wenig Einfluss üben könne. „Das
der Peripherie des Einkaufstunnels gibt es zwar
den Mittelpunkt sehen.“ In der Passage sehe
Gebäude ist im Privatbesitz. Wir als Stadt tun viel
welche (etwa das Seven, den Art Shop oder
man diesen ebenso wenig wie die Ausgänge,
für die Innenstadt, aufgerufen und aufgefordert
das Friseurstudio Haar Virus), im Inneren der
wenn man mitten drin steht. Ähnlich formuliert
zur aktiven Beteiligung sind aber auch die Priva-
Passage stehen die Verkaufsflächen aber leer.
es Kirisits, wenn er von „nicht mehr zeitge-
ten, in deren Besitz sich die meisten Häuser fin-
Der Eigentümer der Geschäftsräumlichkeiten,
mäßer Planung und Erschließungsstruktur der
den. Edlauer hingegen verweist darauf, dass es
UNIQA, spricht von einer Gesamtfläche der recht
Geschäftsflächen“ spricht. Laut UNIQA komme
„viele Überlegungen, eine Fülle von Konzepten
schmal
aber allgemein noch eine „zurückgehende
gibt. Bei einer Gesamtverwertung ist aber jeden-
Ebenso wüsste Mag. Georg Edlauer, seines Zei-
geratenen
Geschäftsräumlichkeiten
Fotos: Rauschmayr, zVg
Von Matthias Kirner Fotos: Hermann Rauschmayr
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URBAN der Stadtentwicklungs GmbH „Die City-Passage war schon Thema. Prinzipiell ist es aber für die Entwicklung der Stadt nicht so tragisch, wenn nicht sofort eine Nutzung gefunden wird.“ Freilich räumt auch er ein, dass es „optisch sicher negativ ist, weil man sieht, dass Geschäftsflächen leer stehen. Dennoch ist es nicht so schlimm, wie vielfach behauptet. Wir haben eine Begehung gemacht, da war alles sauber, die leer stehenden Flächen waren okay und auch die Polizei spricht von wenigen Problemen.“ falls mit erheblichen baulichen Veränderungen
Laut Edlauer würden die Wände „alle Monate
diesbezüglich das Engagement nicht ab. „Sie
zu rechnen.“ So wäre sogar angedacht worden,
neu gestrichen“, im übrigen um vor allem Graf-
bemühen sich, provisorisch Künstlern und Sozi-
einen neuen Ausgang zur Kremser Gasse zu
fitis zu übermalen, einmal täglich würde der
alprojekten billige Flächen zur Verfügung zu stel-
schaffen. Ebenso seien „Themenvermietungen“,
Reinigungsdienst tätig und dreimal am Tag pa-
len. Dauerlösung ist das freilich keine.“
beispielsweise
Schmankerlmarkt, denk-
trouilliere ein privater Wachdienst. Dieser kann
Ob und wann sich die unerfreuliche Situation
bar. Fest stehe, dass bei einer Neukonzeption
aber leider auch nicht verhindern, dass einem in
ändern wird, erfahren wir wohl erst in einem
Geschäftsflächen zugunsten von öffentlichen
manchen Winkeln stechender Uringeruch in die
Jahr. Bis dahin gilt es, die Theorie von Weiländer
Flächen – etwa in Form eines Atriums – zurück-
Nase steigt. Ein beliebtes Platzerl für Hunde?
zu überprüfen „Ich glaub, es spielt der psycholo-
gedrängt würden. Die letzte Entscheidung treffe
„Das kommt leider nicht von Hunden“, entgeg-
gische Effekt eine größere Rolle als der tatsäch-
der Besitzer. Kirisits gibt sodenn auch eine Per-
net Edlauer. „Da muss man sich schon fragen,
liche: Es ist nun mal – und das ist wahrscheinlich
spektive. „Eine bauliche Neustrukturierung der
was das für ein Typ Mensch ist.“
das Hauptproblem – eine Kellersituation, und
ein
Passage- und Geschäftsflächen ist geplant, eine Entscheidung wird für Ende 2007/Anfang 2008 angepeilt.“ Auf Konkreteres will sich die UNIQA
kreative zwischennutzungen
die wirkt immer entrisch. Würde man bei den Eingängen nicht hineinsehen, dann wäre die Situation wie jene bei anderen Kellern der Stadt
Bis eine Entscheidung über die Verwendung der
– man würde sie nicht sehen.“ Vielleicht wäre
Passage gefallen ist, stehe man „allen kreativen
das ja nach dem Motto „aus den Augen, aus den
Gedanken gegenüber offen“, auch für Zwischen-
Sinn“ gar nicht so eine dumme Übergangslö-
Nicht alle sehen die Sache so vordringlich. So
nutzungen, so lange sie „qualitativ hochwertig“
sung, denn letztlich ist die derzeitige Situation,
meint etwa Matthias Weiländer, Geschäftsführer
sind, so Edlauer. Weiländer spricht den Besitzern
wie auch Weiländer meint, „kein Renomee!“
freilich nicht festnageln lassen.
Und in der zwischenzeit?
NDU goes MQ
Fotos: Rauschmayr, zVg
St. Pöltens einzige (Privat) Universität, die New Design University, kurz NDU, bläst zum Halali auf das Wiener Museumsquartier, wo von 26. März bis 30. März zum „New Design Festival 07“ geladen wird. Bereits am 22. März lässt man in St. Pölten die Funken sprühen. Bereits ab 10 Uhr heißt es an diesem Tag in
petenz- und Vermittlungszentrum „dessen
der Mariazellerstraße 97 Open House, im
Aufgabe darin besteht, laut über Design in
Zuge dessen die Designer im Rahmen des Ta-
dessen Funktion unserer Zeit nachzuden-
ges der Offenen Tür zeigen, was sie so alles
ken“ veranstaltet die NDU dann im Zuge des
drauf haben. Und das ist nicht gerade wenig,
„New Design Festivals 07“ eine Woche lang
weshalb auch zahlreiche Unternehmen und
abwechslungsreiches Programm zwischen
Institutionen mittlerweile auf das Know How
Vorträgen, Seminaren und Worshops.
der Jungdesigner vertrauen.
Zudem steht am 30. März ein „Exklusiv-
Ab 18 Uhr fließt das Ganze ins PreOpening
konzert“ in den MUMOK-Hofstallungen am
und die BA-CA Design Night über. Im WKO
„Speiseplan“, wo nicht nur The Staggers
NÖ Saal wird nach kurzem offiziellen Teil un-
geigen, sondern auch ein prominenter Über-
ter dem Motto „Design & Sound - See It, Hear
raschungsgast wartet und St. Pöltner DJ’s
It, Eat It“ ordentlich gefeiert. So spielt und
den Wienern ordentlich einheizen! Am 30.
improvisiert das „Josef Kolarz Quintett“, und
März pflegt man zudem unter dem Motto
bei einem Kreativcatering darf man sich auf
„SISONKE-Togetherness“
Schmankerln freuen, die nicht nur gut aus-
Austausch zwischen Europa und Südafrika
sehen, sondern auch schmecken.
samt Weltpremiere des Cross Continental
MQ for you Im designerforum MQ, ein Dialog-, Kom-
den
kreativen
Catwalk. Kurzum, die Designer lassen die kreativen Funken sprühen.
www.ndu.ac.at
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zum 15. Geburtstag lieferte NXP eine Leistungsschau - Location, Ton, Licht, bühne, Deko, Film, Soundtrack bis hin zum Entertainer - alles 100% NXP!.
keine halben sachen
„Na gute Nacht“ oder „Mein lieber Herr Gesangsverein“, wie unsere deutschen Freunde sagen würden, oder „Geh schleich di“ – ungefähr in dieser Bandbreite bewegten sich die Reaktionen auf die Showeinlage bei der 15 Jahr Feier der NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH. Fotos: Josef Vorlaufer
Die NXP’ler zogen im wahrsten Sinne des
vor 15 Jahren zu einem von Österreichs größten
Pölten, wo die NXP den Veranstaltungsbetrieb
Wortes eine Show ab, die „nicht von schlechten
Komplettanbietern in Sachen Event- und Veran-
führt und wo im übrigen auch Niederöster-
Eltern“ war. Entertainment pur, und somit auf
staltungsmanagement zu avancieren.
reichs größter Alternative Club, das Warehouse,
einen Punkt gebracht, wofür das Unternehmen steht: Unterhaltung, Professionalität und einen
100% nxp
Schuss gesunden Wahnsinn. Alles Ingredienzien,
Und so war die Show zugleich eine Leistungs-
mit denen man es schaffte, von der Ball-Band
schau allererster Sahne: Der Standort – VAZ St.
situiert ist. Die Bühne, sämtliche Scheinwerfer, die Tonanlangen, Videowalls, Design & Dekoelemente – alles original NXP Ton & Licht, die mittlerweile mit ihren Profis über 600 Veranstaltungen jeder Größenordnung europaweit technisch ausstattet und betreut – von Kongressen und Messen übers Joe Cocker Konzert bis hin zur Beschallung des Innsbrucker Tivoli-Stadions. Der Promotionfilm über die Firmen-History, die Computer-Animation der gerade im Entstehen befindlichen Seebühne Pielachtal, welche ebenfalls NXP betreibt, die Live-Übertragung auf die Videowalls – alles aus dem Hause der Filmproduktionsfirma openblend.at, dem jüngsten Baby der NXP-Familie. Der eigens komponierte Soundtrack zum Film – aufgenommen in den House Of Riddim Studios, die schon mit Größen wie Gentleman oder Mellow Mark zusammengearbeitet haben. Und last but not least, das wohl Überraschendste – selbst der Entertainer war an diesem Abend von NXP, sang Firmenboss René Voak doch höchstpersönlich den auf CC NXP
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15 100% NIederösterreich
über 25 Millionen Euro Wertschöpfung jährlich alleine durch die Besucher sowie fast 300 Ar-
Zudem wurde einmal mehr die Notwendigkeit
beitsplätze, die durch das Haus geschaffen wer-
einer neuen Halle für das VAZ, welche als haupt-
den. Ein Rückschlag in diesem Metier wäre ein
städtische Infrastruktur für das Bundesland von-
substanzieller Aderlass für das Bundesland!
nöten ist, angesprochen. Bürgermeister Mag. Stadler brachte diesbezüglich die Idee einer
100% Hoffnung
Drittelfinanzierung zwischen Stadt, Land und
Und so war einstimmiger Tenor des Abends,
Bund ins Spiel.
dass sich in dieser Causa Vernunft und Weit-
Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner, Bernard und René Voak, Bürgermeister Mag. Matthias Stadler und Moderatorin Daniela Zeller
abgewandelten Elvis-Klassiker „CC Rider“. Be-
Dies war im Hinblick auf die am selben Tag prä-
sicht durchsetzen mögen, auf dass die im Lied
gleitet wurde er dabei von der capella incog-
sentierte „Drittellösung“ für ein Fußballstadion
angestimmte Textzeile Voaks „I’m going away,
nita, dem Blue Danube Orchestra, Musikern von
durchaus „delikat“. Beides mag Sinn machen,
Baby“ kein Wink mit dem Zaumpfahl gewesen
Good Boys Don’t Lie, dem NXP Dream Choir
die logische, wirtschaftlich vertretbare Priori-
sei. Denn im Prinzip sind sich alle einig, und
sowie einer eigens zusammengestellten Band
tätensetzung muss aber VAZ Halle vor Stadion
dazu bedarf es keiner Umfrage „I wanna see,
aus heimischen Musikgrößen. Und der Mann,
sein, denn während ein Stadion ein Investment
NXP“, einfach weil die Firma einen Top-Job
welcher quasi gegenüber in der Technik die Re-
in die Zukunft darstellen mag, in der Hoffnung,
macht, der Impulse für die gesamte Region
gie führte, war ebenfalls 100% NXP, nämlich Fir-
dass dereinst wieder ein St. Pöltner Fußballver-
setzt. Und so freuen wir uns schon auf den 20.
menboss und Bruderherz Bernard Voak!
ein erstklassig wird, ist das VAZ unter NXP schon
Geburtstag – dann vielleicht schon in der neuen
realer Wirtschafts-, Image- und Tourismusfaktor.
Halle – auch wenn die diesmalige Showeinlage
Die Fakten sprechen für sich: 2.000.000 Besu-
schwer zu toppen sein wird, aber selbst das ist
cher seit 2002, über 400.000 Besucher pro Jahr,
den NXP’lern absolut zuzutrauen!
100% dank Durch den Abend führte auf gewohnt charmante Weise Ö3-Lady Daniela Zeller, welche ebenfalls Bande zum Haus oder zumindest zu den
Die NXP FamiliE
Voaks hat, ging sie dereinst doch mit René in die Schule. Sie holte die beiden Firmengründer
MFG
auf die Bühne, die in einer „Doppelconference“ insbesondere den Sponsoren, Wegbegleitern
DAS MAGAZIN
sowie den Besuchern dankten, „ohne die der Erfolg nicht möglich gewesen wäre.“
OPENBLEND F I L M P R O D U K T I O N
Im Anschluss bat Daniela Zeller Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner, welche den am Opernball weilenden Landeshauptmann ver-
DIE Förderer von NXP OPENBLEND.AT F I L M P R O D U K T I O N
trat, sowie den St. Pöltner Bürgermeister Mag. Matthias Stadler zum Interview. Beide stimmten im Hinblick auf die weit über die Stadt- und Landgrenzen hinausgehenden positiven Effekte auf Image, Wirtschaft und Tourismus, welche durch die verschiedenen Geschäftsfelder der NXP ausgelöst werden, darin überein, dass man
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auf dieses Unternehmen stolz sein könne!
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16
„Gesundheit vor Stigmatisierung und Illegalität!“ (DSA Barbara Fellöcker)
Tausche Spritze gegen Hoffnung
Gratis-Spritzen für Drogenabhängige, kurz Spritzentausch. Dies ist eine jener Maßnahmen, die im Zuge des Jugendentwicklungsplanes LIMELIGHT der Stadt St. Pölten seitens der Experten einhellig gefordert wurde. Eine Projektgruppe befasst sich mit der Materie. Wir erkundigten uns nach dem Status Quo. Von Johannes Reichl Allein in seiner Einrichtung sind rund 30% der
titutions-Programm läuft über die Apotheken.
Klienten IV‘s. Man kann demnach von über 500
Die Suchtkranken müssten vorm Apotheker das
Zu Beginn drängt sich die Frage auf, ob es über-
Betroffenen ausgehen. Einzugsgebiet ist neben
Präparat mit Wasser schlucken. Das geschieht
haupt Bedarf gibt. Zwar findet man beizeiten
St. Pölten insbesondere das Traisental, „wo es
in den seltensten Fällen, weil die Apotheker die
Spritzen an diversen Orten, „Zusammenrot-
eine Art No Future Generation gibt.“
Suchtkranken meistens so schnell wie möglich
tungen“ von Junkies wie am Wiener Karlsplatz
DSA Barbara Fellöcker, Leiterin des Steppenwolf
wieder draußen haben wollen. Diese nehmen
gehören aber noch nicht zum St. Pöltner Er-
und langjährige Suchtberaterin, die u.a. eine An-
daher das Substitut mit, schlucken es dann
scheinungsbild. Die Betonung liegt auf „noch“,
gehörigengruppe von Drogen- und Medikamen-
aber nicht, sondern verflüssigen es mittels Auf-
wie der Jugendkoordinator der Stadt, DSA Wolf-
tenabhängigen leitet, überraschen die Zahlen
kochen und spritzen es intravenös.“ Ein Miss-
gang Matzl, dereinst selbst als Streetworker am
nicht. „St. Pölten ist natürlich betroffen, weil
brauch, der aber noch immer besser sei, als
Karlsplatz aktiv, einräumt. „Wir haben Ansätze
dieses Phänomen zu einer urbanen Entwicklung
etwa Heroin zu spritzen „und weil die Leute das
einer offenen Szene. Öffentlichen Verkauf gibt
gehört – das bleibt quasi nicht aus. Faktum ist,
ja legal beziehen und damit wenigstens aus der
es zwar noch nicht, aber wir sind fast am Be-
dass es Suchtkranke gibt und daher ein Sprit-
Beschaffungskriminalität draußen sind.“ Freilich,
ginn, deswegen ist jetzt ein richtiger Zeitpunkt,
zentausch logische Konsequenz sein muss!“
so räumt Fellöcker ein, werde das Substitut, das
um zu reagieren.“ Auch DSA Sascha Bernardis,
die Entzugserscheinung hemmt, aber nicht den
ebenfalls ehemals am Karlsplatz aktiv und heute
Die voraussetzungen
für die „Fachstelle für Suchtberatung“ ebenso
Interessanterweise ist der Spritzentausch-Be-
versetzt.
engagiert wie als geschäftsführender Obmann
darf u. a. auch durch das Substitutionsprogramm
Gerade aus diesem Blickwinkel sieht sie ebenso
des Vereins „Jugend & Lebenswelt“, der mit
mitentstanden, im Zuge dessen Suchtkranke auf
wie alle ihre Kollegen die Notwendigkeit des
seinen Streetworkern am nächsten bei den
legale Weise ein Substitut statt „ihrer“ Droge
Spritzentauschprogrammes gegeben, und zwar
Betroffenen ist, bestätigt „dass es jetzt Zeit ist,
bekommen. Dieses Programm funktioniert nach
nicht in Form von irgendwelchen anonymen
um Angebote für die Betroffenen zu schaffen.
Fellöcker nicht wirklich im Sinne des Erfinders.
Automaten, sondern in persönlichem Kontakt.
Es gibt eine Gruppe, von Szene kann man aber
„Es wird nicht nur zur Überbrückung genutzt,
Sandra Eigenbauer von der Suchtberatung der
noch nicht sprechen.“ Offiziell liegt die Zahl von
also als Teil der Therapie, sondern steht auch je-
CARITAS stellt diesbezüglich fest: „Sinn und
IV’s, also Suchtkranken, welche intravenös kon-
nen zu, die noch gar keinen Versuch einer The-
Zweck ist ja auch, dass der Spritzentausch im-
sumieren, bei rund 170 Leuten. „Das sind jene,
rapie unternommen haben. Damit erreicht man
mer unter Anwesenheit von Fachleuten – ein
die offiziell im Substitutionsprogramm sind.
eigentlich keine Reduktion, setzt nicht an der
Arzt, ein Sozialarbeiter – erfolgt. Damit ist ein
Erfahrungsgemäß muss man die Zahl mal drei
Wurzel an. Die psychosoziale Betreuung, wird
regelmäßiger Kontakt hergestellt und man kann
multiplizieren“, stellt DSA Klaus Süß, Leiter der
leider vernachlässigt.“ Auch Süß bestätigt eine
versuchen, den Suchtkranken mittels Beratung
Jugendnotschlafstelle JUMP diesbezüglich fest.
gewisse Problematik des Systems. „Das Subsi-
und Vermittlung zu anderen Institutionen wei-
Rauscheffekt auslöst, deshalb oft mit anderem
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Fotos: Rauschmayr,
Die situation
17
URBAN terzuhelfen, damit sie vielleicht überhaupt von der
Illegalität!“ Matzl formuliert es noch drastischer:
Sucht wegkommen.“ Vordergründig gehe es frei-
„Zuerst gilt es, das Überleben zu gewährleisten.“
lich, wie Süß ausführt, um „Harm Reduction“, also lichen alles ausprobieren und sich Cocktails mixen,
sicherheit für bevölkerung
was das Gefährlichste ist. Wenn man diese im Zuge
Zugleich ist ein relevanter Aspekt auch jener der
eines Spritzentauchprogrammes erreicht, kann
Sicherheit für die Bevölkerung. Derzeit findet man
man Aufklärungsarbeit leisten.“ Wenn sich jemand
bisweilen in der Öffentlichkeit gebrauchte Spritzen
aber schon „so pervers es klingt, damit auseinan-
– nicht ungefährlich. Durch das Spritzentauschpro-
derzusetzen beginnt, ob er gesund oder ungesund
gramm würde dieses Risiko minimiert, wobei man
konsumiert, ist das ein erster Schritt zur Selbstver-
diesbezüglich sinnvollerweise auch gleich gewähr-
antwortung“, so Bernardis. Und genau darum gehe
leisten sollte, dass die Suchtkranken dort, wo sie
es, diese möchten die Sozialarbeiter fördern. „Wäh-
die Spritzen bekommen, auch konsumieren kön-
rend Suchtberatungsstellen ja schon hochschwel-
nen! Derzeit werden sie im Prinzip in die Öffentlich-
lige Einrichtungen darstellen, die Veränderungswil-
keit gedrängt. „Viele Suchtkranke sind obdachlos.
len voraussetzen, gehen wir auf Personen zu, die
Irgendwo muss der Süchtige aber hin, um zu konsu-
noch kein Veränderungspotential zeigen. Der Kon-
mieren, und daher verlagert sich das in öffentliche
takt kann eine Auseinandersetzung auslösen!“
Bereiche wie Parks oder öffentliche Toilettanlagen,
Schadensreduzierung, „weil ja gerade die Jugend-
sicherheit für suchtkranke
wo man auch die Spritzen auswaschen kann“ , erläutert Eigenbauer das Problem. Zugleich stellt sie fest, dass „das Spritzentauschprogramm aber ein
Zudem spielt natürlich der Gesundheitsaspekt eine
eigenständiges Projekt sein muss, das nicht in einer
eklatant wichtige Rolle. „Derzeit gibt es Needle-Sha-
Suchtberatung inkludiert sein kann.“
ring, mehrere Leute verwenden also eine Spritze.
Außerdem wird einem gewissen „Spritzen-Touris-
Durch den Spritzentausch, wo jeder gratis seine
mus“ vorgebeugt. So gebe es derzeit Suchtkranke,
eigenen Spritzen bekommt, kann man eine hohe
welche die Spritzen sammeln und nach Wien brin-
Durchseuchung der Zielgruppe bei Krankheiten wie
gen, wo es schon derlei Einrichtungen gibt. „Die
HIV, Hepatitis, Infektionen etc. hintanstellen. In Wien
Spritzen werden oft unsachgemäß, etwa im Ruck-
etwa, wo jährlich offiziell über 2.000.000 Spritzen
sack, wo dann die Nadeln rausschauen, transpor-
getauscht werden, zeitigt das bereits große Er-
tiert.“ Der Weg nach Wien würde bei einer Sprit-
folge“, stellt Matzl fest. Dass die IV’s trotz derzeit
zentauschmöglichkeit vorort wegfallen. Umgekehrt
schon vermeintlich geringer Kosten für die Spritzen
halten die Experten einen „Spritzentausch-Touris-
(ca. 20 Cents) dennoch das Risiko einer Ansteckung
mus“ nach St. Pölten für unwahrscheinlich.
auf sich nehmen, liegt für Süß auf der Hand. „Als zwar für die Drogen und nicht für die Spritzen. Des-
von schmalspur bis vollausbau
halb spart man und spritzt lieber unter hygienisch
„Die Verantwortlichen haben den Handlungsbedarf
katastrophalen Bedingungen und Schmerzen. Ich
erkannt - das ist sehr positiv und muss man hoch
kenn Leute, die ausschauen, als kämen sie vom
anrechnen! Auch, dass damit bislang nicht billige
Fleischhauer, weil sie schon ganz stumpfe Nadeln
Polemik betrieben wird“, zollt Matzl insbesondere
verwenden.“ Prinzipiell gehe es daher darum, dass
den Politikern Respekt. Als nächster Schritt wird
– wenn jemand schon krank sei – er sich nicht mit
eine Projektstudie erstellt, um den tatsächlichen
noch etwas Weiterem ansteckt. Fellöcker bringt es
Bedarf und Varianten der Umsetzung zu erheben.
auf den Punkt: „Gesundheit vor Stigmatisierung und
„Die Minimalvariante wär ein Autobus, der zu ge-
Drogenkranker braucht man immer Geld – und
wissen Zeiten an gewissen Orten Station macht
EINRICHTUNGEN IN STP
Fotos: Rauschmayr,
Suchtberatung der CARITAS: Dr. Karl Renner Prom. 12, 3100 St. Pölten, 02742/841-11 JUMP-Jugendnotschlafstelle
– quasi die Low Budget Version, mit dem Nachteil geringer Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten. Das andere ‚Extrem’ ginge bis hin zum Tageszentrum für süchtige Menschen, mit dem Nachteil der
www.emmaus.at/jump
Kosten. In der Bandbreite werden wir uns wohl be-
Fachstelle für Suchtvorbeugung, Angehörigengruppe: jeden 1. und 3. Freitag im Monat von 18.30 Uhr –bis 20.30 Uhr in der, Brunngasse 8, 3100 St. Pölten (3. Stock)
wegen.“ Dass Spritzentausch jedenfalls notwendig
www.angehoerigen-hilfe.at
anderen Städten untermauern. „In Niederösterreich
Jugendkoordinator DSA Wolfgang Matzl, 0664/61 00 179; wolfgang.matzl@st-poelten.gv.at
Verein Jugend & Lebenswelt www.nordrand.at
1617 Spritzen tausch.indd 3
ist, darin stimmen sämtliche Experten überein und können die Sinnhaftigkeit eines solchen Projektes auch mit zahlreichen, erfolgreichen Beispielen aus fehlt eine solche Einrichtung, die ein sinnvoller Zubringer für Suchtberatungsstellen wäre, bislang aber gänzlich!“, stellt Bernardis fest. Die Landeshauptstadt könnte also einmal mehr ihrem Ruf als Sozialstadt mit Vorreiterrolle gerecht werden!
„Drei Bier bitte!“ Einer einfachen Geste ihre Unschuld zu rauben und das Bestellen von drei Krügerln beim Stammwirten zu einem ideologischen Drahtseilakt werden zu lassen, da hört sich der Spaß auf. Was schade ist, denn sonst hat der schlagfertige Strache mit seiner Vergangenheit lustig aufgeräumt: Zuerst ein süßes „Ich war damals ein dummer Bub, …“, das er zum Zeichen der schonungslosen Selbstkritik zu einem „… wenn Sie so wollen auch blöd“ steigerte, gefolgt von der routinierten Abwandlung eines Bibelspruchs (Wer nie jung und blöd war, der werfe…). Und dazu das Bekenntnis: Er habe Hitler nie manuell (und posthum natürlich) gegrüßt. Ganz sicher. Außer, er hat es vergessen. Oder das Foto reißt etwas aus dem Bewegungszusammenhang heraus. Ja, da trifft er den wunden Punkt der Fotografie. Der H.C. könnte auf einem Berg zufällig
K
UNTERBELICHTET von Christoph Wagner
neben einem Buben namens Ulrich - der im weiteren Verlauf seiner Biografie mit dem Wiederbetätigungsgesetz in Konflikt kam, damals aber unbescholten war - zum Stehen gekommen sein, als ihm der Schalk im Nacken saß: „Schau, da oben, ein Hubschrauber!“ Während der Ulrich stier dem richtungweisenden Arm nachblickte, spielte der H.C. kurz mit den fremden Brustwarzen Hubschrauber (einmal kurz drehen). Beide lachten herzlich und hatten danach nie wieder Kontakt. Nichts davon wäre auf dem Foto zu sehen, außer der ablenkenden Geste. Blöd. Ich rechne aber ohnehin fest damit, dass einem Volksanwalt Fotos zugespielt werden, die den H.C. in seinem freiwilligen sozialen Jahr zeigen, als er in einem Waisenhaus in Jerusalem Gute-Nacht-Geschichten vorlas. unterbelichtet@kstp.at
21.02.2007 10:05:29
18 Ich heule ganz fürchterlich. Gottseidank kommt Silvia vorbei, um mich zu trösten. „Was ist?“ fragt sie, während sie auf meinem Couchtisch alles ausbreitet, was sie für den Nachmittag braucht: Nagellack. Sil ist eine praktische Person. „Ach“, schniefe ich, „es ist nur – wusstest du, dass Johnny Depp und seine Vanessa ‚One’ von U2 gecovert haben? Auf dem Klavier?“ – „Nein. Aber ich muss mich gleich übergeben“, sagt Sil, ohne die Miene zu verziehen. „Und dann dieser Film. ‚Kaffee, Milch & Zucker’. Drei Frauen helfen sich gegenseitig aus der Bredouille und am Ende stirbt-stirbt-stirbt“, ebbt meine Erzählung in lautem Schluchzen ab. „Hast du Besuch von der Naweißtehtante?“, fragt Sil, während sie sich auf den perfekten Anstrich konzentriert, „oder ist das nur wieder eine deiner nervtötend rührigen Phasen?“ – „Phase“, weine ich, jetzt leiser, „und diesmal kann ich sogar ein
XXXXX
K
von Althea Müller Tori Amos-Lied auswendig, willst du es hören?“ Treuherzig schaue ich meine Freundin an. „Auf gar keinen Fall“, antwortet sie panisch, „nimmst du denn deine Notfalltropfen nicht mehr?“ – „Die helfen mir auch nicht“, sage ich todtraurig und blicke weltvergessen an die Wand, die mindestens so frustriert zurückschaut, „ich bin kein Notfall. Eher ein beständiger Missstand.“ – „Frau“, sagt Sil aufmunternd, „du musst dich einfach verstärkt aufs Positive im Leben konzentrieren.“ – „Mag sein“, erhebe ich mich mühsam vom Lager des Selbstmitleids, „und auf was?“ – „Zum Beispiel darauf“, sagt Sil und wachelt mit bunten Fingern in der Luft herum, „dass ich letzte Woche eine Gehaltserhöhung gekriegt hab.“ Sicher. Deine Endorphine sind meine Endorphine. Großes Beste-FreundinEhrenwort.
1800 Horoskop.indd 2
Widder 21.3. – 20.4.
von Althea Müller
Waage 24.9. – 23.10.
Was Sie schaffen wollen, erreichen Sie sowieso.
Sie sind total unausgeglichen. Gehen Sie trainieren.
Und das wissen Sie. Wozu lesen Sie also Ihr Ho-
Oder schlafen Sie mehr. Vielleicht sollten Sie auch
roskop, Sie Narziss? Gehen Sie lieber an die Arbeit.
endlich nur einen Partner finden. Und überhaupt –
Oder haben Sie sich mit Ihrer Kopf-durch-die-Wand-
was können wir dafür? Sind wir Ihre Therapeuten?
Strategie mal wieder selbst ausgeknockt? Herz-
Beschweren Sie sich bei den Sternen. Wir tun hier
liches Beileid.
nur unseren Job.
Stier 21.4. – 20.5.
Skorpion 24.10. – 22.11.
Die Hörner haben Sie sich fürs erste genug abge-
Bei aller Freundschaft, Sie giftiger Geselle – kom-
wetzt. Packen Sie’s an. Zur Not auch ohne Gewalt.
men Sie mal schön wieder runter. Versuchen Sie es
Und geben Sie endlich den fetten Nasenring raus.
mit mehr Freundlichkeit und weniger Killerinstinkt .
Davor hat heutzutage niemand mehr Angst. (Nein.
Und hören Sie auf, mordlüstern im Sand zu lauern:
Vor dem tollen Branding auch nicht.)
Auch der tödlichste Stachel nützt sich mal ab.
Zwillinge 21.5. – 20.6.
Schütze 23.11. – 21.12.
Streichen Sie die Doppelmoral und –züngigkeit vom
„Gesichert!“ schreien Sie und kommen mit der ge-
Plan. Und versuchen Sie zur Abwechslung, ohne
ladenen Kanone ums Eck. Blöd nur, dass Ihr Partner
doppelte Böden auszukommen. Eventuell fallen Sie
schon längst über alle Berge ist. Ärgern dürfen Sie
dann zwar mal ins Leere. Aber mit vier Händen klet-
sich darüber aber nicht. Genau wie Amor haben
tert man schließlich auch schnell wieder hoch.
schließlich auch Sie selbst ein miserables Ziel.
Krebs 21.6. – 22.7.
Steinbock 22.12. – 20.1.
Lassen Sie ordentlich den Panzer krachen! Ob die
Sie haben es im Griff. Sie stehen über den Dingen.
kleine Jungfrau oder der scharfe Skorpion dann auf
Sie sind der Gipfelstürmer. Also nur zu: Brüsten Sie
Sie abfährt, können wir nicht garantieren. Aber so
sich! Seien Sie stolz auf sich! Und was die Leichen
ein bisschen In-die-Vollen-Scheren ist in jedem Fall
angeht, über die Sie bei Ihrem Aufstieg gegangen
besser, als ständig bloß in lauwarmem Wasser zu
sind – na, da drücken wir mal ein Auge zu.
kochen. Wassermann 21.1. – 19.2. Löwe 23.7. – 23.8.
Niemand will was von Ihnen? Kein Wunder. Sie ha-
Ackern Sie ruhig die Savanne um – Sie sind schließ-
ben Muscheln am Hintern und Algen in den Haaren
lich der König, bitte, wenn Sie meinen. Trotzdem
kleben. Kein Mensch will mit einem verdammten
täten Sie gut daran, Ihre gottgegebene Arroganz
Pottwal ausgehen. Suchen Sie sich einen Stylisten.
ein wenig zu drosseln. Wie - das passt Ihnen jetzt
Oder tauchen Sie wenigstens unter.
nicht? Dann brüllen Sie wen andren an. Wir haben viel zu tun.
Fische 20.2. – 20.3.
Ihnen ist so gar nicht nach Schwärmen zumute? Jungfrau 24.8. – 23.9.
Flosse hoch! Wie Sie doch wissen müssten,
Spielen Sie nicht weiter die Unschuld vom Lande
schwimmen nur tote Fische mit dem Strom, Sie
– sprengen Sie Ihre Grenzen! Beschriften Sie z.B.
aber, Sie sind doch ein ganz lebendiger, äh, Lachs,
die Marmeladengläser falsch, um auf der nächsten
nicht wahr?
Tupperware-Party Verwirrung zu stiften. Das dürfte
Na bittesehr. Und außerdem: Auch ein blinder Fisch
für Sie an Aufregung reichen. Fürs erste. Für heuer.
findet mal ein Netz. Just keep swimming.
21.02.2007 10:36:45
Fotos: Rauschmayr, photocase.com, Nora Meesen
CHICKEN
DAS GROSSE mFg JAHRESHOROSKOP
19
URBAN
MFG, mit freundlichen...
...Grüßen, die Welt liegt uns zu
B Seite
Füßen, und wir stehen drauf! Und
Eine Woche zuvor steigt am 6. Juli
wie, wenn die Fantastischen Vier
das LOVELY DAYS FESTIVAL – heuer
hochstpersönlich ihre Hymne bei
ausnahmsweise nur an einem Tag,
ihrem exklusiven Österreich Gig im
dafür mit zweiter Bühne – im VAZ
Zuge des NUKE FESTIVALS durch
ST. PÖLTEN. Hier sind bislang Ten
den Äther schleudern.
Years After, Uriah Heep, Jethro Tull
Die ersten Acts des Festivals, das
und Barclay James Harvest fixiert.
heuer am 13. und 14. Juli im VAZ
In den nächsten Wochen trudeln
St. Pölten über die Bühne geht,
laufend neue Bestätigungen ein,
stehen fest: Wir Sind Helden, Ca-
nachzulesen auf
lexico, The Roots, Alpha Blondy &
www.vaz.at, www.nuke.at
Solar System, Silbermond, Dono-
www.lovelydays.at
van Frankenreiter, Joy Denalane,
Tickets gibts ab sofort im VAZ St.
Beenieman, Anthony B, Senor Co-
Pölten, Tel. 02742/714000, ticket@
conut & Orchestra, Babylon Circus,
nxp.at
Northside Damit möchten Manfred Schauer
mager aus. Da blieb als Ausweg
und Erdem Demir im Betriebsan-
nur mehr, selbst ein Lokal umzu-
siedlungsgebiet Nord (neben ATC)
setzen“ so Schauer. Im „Northside“
ab 16. März eine Lücke im St.
zielt man deshalb bewusst auf die
Pöltner Lokalangebot schließen.
Personengruppe 25+ ab, musika-
„Die Motivation dazu war eigent-
lisch bewegt man sich zwischen
lich aus eigener Erfahrung heraus.
Blues, Pop & Rock. Dies auch live,
Ich hab mich oft gefragt, wenn es
verfügt das 850qm große Lokal
schon später war, wo geh ich jetzt
doch über einen fixen Live-Floor.
noch hin. Es gibt jede Menge Clubs
Am Eröffnungswochenende gei-
für Jugendliche in St. Pölten, aber
gen dort Paul Zagler (16. März) und
für die älteren Semester schauts
Mika Stokkinen (17. März) auf.
Berus Berusreifeprüfung Sprachen Computerkurse Gesundheit Hobby Kreativität
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0019 Nuke_Northside.indd 3
20
XXXXX
SCHRÄG GEDACHT
von Thomas Karl
1) Jane als Schwester von Barbarix und Barbabum?
Ein Platz für die Avantgarde „Kultur“ ist wohl einer der weitläufigsten Begriffe unserer Zeit und als dieser sollte er auch
2) Schuhlose Adelige?
ins Nachtleben Einzug finden. Dieses Ziel verfolgt
3) Nicht der (Körperteil) von Hollein?
Ende Februar den Avantgarde Club ins Leben ge-
4) Reisauflauf ist wesentlich süßer?
der Massentauglichkeit eine Plattform, sondern
5) Gar nicht so traurig diese Brüder
seinen Horizont zu erweitern. Die ersten Künst-
jedenfalls das St. Pöltner Warehouse und hat rufen. Dieser bietet in regelmäßigen Abständen nicht nur außergewöhnlichen Künstlern abseits ladet auch jeden Besucher dazu ein sich mit neuen Erfahrungen auseinanderzusetzen und ler dieser Avantgarde Club Reihe könnten kaum
6) Autofahrer auf Englisch?
unterschiedlicher sein, haben aber eines defini-
7) Bogard im weißen Haus?
und deshalb (fast immer) gleich gratis! Am 14.
8) Verabschiedung von der Menge (Französich)?
Temposünder“ zu Gast, der 25. April ist für den
9) Das ist auch unsere neueste Partnerstadt? 10) Landgrebe als feuriges Dessert?
tiv gemeinsam: Prädikat wertvoll. Unbezahlbar März sind shineform mit ihrem Programm „die Kabarettisten Serdar Somuncu reserviert und am 10. Mai gibt sich Richard Filz die Ehre!
www.w-house.at
Minimalisten
Klangweile
11) Spitzname Fritz Strobls? 12) Desirée war auch so was Ähnliches wie Meryll Streep? 13) Nicht die (Erzählung) von Woopy Goldberg?
15) Auch ohne schmalzige Musik eine fettige Angelegenheit 16) Zidane bekam im Gegensatz zu Depardieu eine rote 1) Barbarella 2) Die barfüßige Gräfin 3) Der Bauch des Architekten 4) Bitterer Reis 5) Blues Brothers 6) Carmen 7) Casablanca 8) Charade 9) Chinatown 10) Die flambierte Frau 11) Fritz the Cat 12) Die Geliebte des französischen Leutnants 13) Die Geschichte einer Nonne 14) Gorillas im Nebel 15) Grease 16) Green Card 2000 SC Kultur.indd 2
Wer einmal den St. Pöltner Förderpreis „Youngster
Keine Langweile kommt bei der Klangweile auf,
of Arts“ gewonnen hat, der stammt nicht nur aus
der neuen „Plattform für Musik und mehr“ der Kul-
St. Pölten, sondern beschreitet auch spannende,
turverwaltung der Stadt St. Pölten. Insbesondere
künstlerische Wege. Dies gilt auch für Christina
Interessenten der ernsten Musik kommen auf der
Starzer, die kürzlich mit eben diesem Preis ausge-
Homepage auf Ihre Kosten und können sich einen
zeichnet wurde und nun mit ihren fünf Studien-
Überblick über die von der Stadt co- oder selbst-
kollegen Karina Bruckner, Mathias Pöschl, Markus
veranstalteten Festivals wie etwa „Meisterkonzerte
Sulzbacher und Paul Wagner eine gemeinsame
St. Pölten“, „Musica Sacra“, „Barockfestival“ oder
Ausstellung in St. Pölten plant.
– ebenfalls bald online – die St. Pöltner Festwochen
„Unsere Arbeiten beschäftigen sich mit Aspekten
schaffen. „Außerdem“, so erläutert Koordinator An-
der Minimal und Concept Art“, erzählt Starzer. „Wir
dreas Lecaks weitere Überlegungen, „möchten wir
wollen zeigen, wie man mit ganz kurzen oder ganz
auch kleineren Initiativen, einzelnen Konzerten und
wenigen Einschnitten in Materialien sehr viel errei-
Veranstaltungen die Möglichkeit bieten, im Verbund
chen kann.“ Trotz der „reduzierten Ästhetik“ soll es
mit den traditionellen, größeren Kulturschwerpunk-
aber durchaus Beeindruckendes zu sehen geben.
ten der Stadt im Bereich des Marketings aufzutre-
Auf über 1.000 Quadratmetern soll im ehemaligen
ten.“ So findet man unter dem Motto „kreativ-ini-
Autohaus Wesely eine Ausstellung entstehen, in
tiativ“ schon jetzt Infos zur capella incognita, dem
dem die unterschiedlichen Arbeiten aus den Berei-
Ost-West-Musikfest oder der Dommusik St. Pölten.
chen Bildhauerei und Neue Medien auch zueinan-
Weitere Interessenten finden auf der Homepage
der in Beziehung gesetzt werden. „Ein Objekt kom-
eine Kontaktadresse.
muniziert immer auch mit dem Raum und nicht nur
Kurzum: Auf der Homepage www.klangweile.at
mit dem Betrachter“, erklärt Starzer. Eröffnet wird
werden aktive Kulturförderung und Service mitein-
am 19. April 2007.
ander verwoben.
21.02.2007 10:27:17
Fotos: Rauschmayr,, Starzer, photocae.com, zVg
14) Keine Leibwächter in „foggy London“
21
FĂ–RDERVEREIN KULTURBEZIRK ADVERTORIAL
Die KulturfĂśrderer
Die Musikfreunde Wien haben einen, die Metropolitan Opera hat einen, beim Louvre in Paris hat man einen und auch der Kulturbezirk St. PĂślten hat einen: Die Rede ist vom FĂśrderverein. Was auf den ersten Blick hin vielleicht ein
lernen kann. Zudem engagiert sich over all der
bisschen sperrig klingt, ist im Falle des FĂśr-
so genannte Board Of Trust, dem renommierte
dervereins Kulturbezirk ein mittlerweile rund
PersĂśnlichkeiten der Wirtschaft angehĂśren.
Veranstaltungen des Festspielhauses. Werden Sie Mitglied UnterstĂźtzen Sie aktiv die Kultur und „Ihre“
300 Personen zählender Korpus voller Leben und Spannung. Neben acht ordentlichen Mit-
BrĂźcken schlagen
Institutionen als FĂśrderer und genieĂ&#x;en Sie
gliedern, es sind die Institutionen des Kultur-
Als Obmann des Vereins fungiert der langjäh-
die exklusiven Benefits des FĂśrdervereins:
bezirks selbst – Festspielhaus, Klangturm, NÖ
rige Geschäftsfßhrer des NÖ Pressehauses, KR
www.kulturbezirk.at,Tel. 02742 / 908090 –117
Hermann Nitsch lieĂ&#x; niemanden kalt. Man war beeindruckt, dagegen, jedenfalls interessiert, bestätigt oder nach wie vor verstĂśrt. Ein Abend von kultureller Relevanz, Hauptstadt-wĂźrdig jedenfalls.
EXKLUSIV-TIPP Nach der spannenden Nitsch-Preview, fĂźr die der KĂźnstler sogar eigens ein fideles Scherzo komponiert hatte, das Landesmuseum, NĂ– Landesbibliothek, NĂ– Lan-
Dkfm. Herbert Binder. „Unser Ziel und unsere
im Kreise des FĂśrdervereins im Beisein
desarchiv, NĂ– Landesakademie, ORF NiederĂśs-
Aufgabe sind die FĂśrderung und Belebung
eines sichtlich zufriedenen Hermann
terreich, Tonkßnstler NÖ – baut der Verein auf
des Kulturbezirks St. PĂślten sowie die Unter-
Nitsch uraufgefĂźhrt wurde, wartet am
die Schar seiner Kulturinteressierten. Diese
stĂźtzung der dort agierenden Institutionen.
1. März die nächste Veranstaltung:
fĂśrdern mit ihrem Engagement zum einen die
Ebenso ist uns die Wahrnehmung der Inter-
Noch vor allen anderen kĂśnnen die Mit-
genannten Kulturbetriebe und somit auch die
essen der Besucher sowie die FĂśrderung der
glieder des FĂśrdervereins die aufsehen-
gesamte Kulturszene des Landes, zum ande-
Beziehungen zwischen dem Kulturbezirk und
erregende Sonderausstellung des NĂ–
ren kommen sie in den Genuss einer Reihe von
der Landeshauptstadt ein groĂ&#x;es Anliegen.“
Landesmuseums „Spinnen - Leben am
exklusiven Vorteilen wie vergĂźnstigte Eintritte,
JĂźngster Beleg fĂźr den Erfolg dieser BemĂź-
seidenen Faden“ im kleinen Kreis unter
exklusive Previews (also Vor-ErĂśffnungen von
hungen ist etwa das nun endlich entstehende
FĂźhrung der Ausstellungsgestalter be-
Ausstellungen), Kunstreisen, k2- und MFG-Abo
neue, verbesserte Parkleitsystem fĂźr die Ga-
sichtigen. Und eine bescheidene Stär-
bis hin zu KĂźnstlertreffen im kleinen Rahmen,
ragen von Regierungsviertel und Kulturbezirk
kung gibt’s natßrlich ßberdies.
wo man BerĂźhmtheiten persĂśnlich kennen
ebenso wie das Gratisparken während der
Barockfestival St. PĂślten 2007 u. a. mit
Jo2.rdi Savall Juni – ehem
. Synagoge
Eine Veranstaltungsreihe der Landeshauptstadt St. PĂślten
The King‘s
C10onsort . Juni – Dom
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22
KULTUR
kada-schmiede festspielhaus
Im März feiert das Festspielhaus St. Pölten seinen zehnten Geburtstag. Architekt Klaus Kada spricht im Interview über das Verhältnis zwischen Programm und Atmosphäre sowie über das europäische Gewicht des Festspielhauses. Von Eva Seidl Wie beurteilt Sie Ihren Bau heute nach 10 Jahren – finden Sie ihn noch zeitlos?
das zum Inhalt hat, was historisch relevant ist,
der Gedanke, dass die Stadt expandiert, dass das
sondern auch Anregendes und Modernes.
Viertel zwar jetzt noch am Rand situiert ist, aber später in der Mitte liegen wird.
Wenn Sie mich fragen, schon. Aber das müssen Sie eigentlich andere beurteilen lassen - es urteilt ja die Gesellschaft, die das Haus annimmt. Viele Leute, die es noch nicht kennen und heute zum
Wie beurteilen Sie den Kulturbezirk? Es wird ja immer wieder über die Ödnis im Regierungsviertel diskutiert.
Ursprünglich wollten wir das Festspielhaus an der Stelle, wo die Bibliothek steht, realisieren, aber das wurde anders entschieden. Bei der Einkaufsstraße wiederum ist das Problem, dass sie
ersten Mal sehen, sind jedenfalls überrascht.
irgendwo anfängt und irgendwo aufhört - das ist
Die Farbgebung und der Bezug der Stühle suggeriert ein Strandfeeling. Wurde damals bewusst versucht, diesen Eindruck zu erwecken?
der Grund, warum es nicht funktioniert.
Da gibt’s mehrere Interpretationen. Das kann
Da kann man momentan nicht viel machen, da
man ebenso gut auch mit der Biedermeierzeit
muss man warten, bis die Stadt wächst. Bei
assoziieren, es ist eigentlich ein Biedermeier-
neuen Projekten ist das oft so, dass sie in der
Was könnte man zur Verbesserung erzielen?
stoff. Alle Eindrücke sind erwünscht, jeder kann
Stadt keinen Platz haben und dann setzt man Architekt Klaus Kada schuf vor 10 Jahren das Festspielhaus - ein Stück Zeitlosigkeit!
sie in die Peripherie. Bei der Weiterplanung der
Im Moment liegt das Problem hauptsächlich an
ten. Was bestimmt helfen würde, wäre ein noch
Was macht ein „Kulturhaus“ lebendig?
der nicht so guten Anbindung an die Altstadt.
zu errichtender Anziehungspunkt, der die Leute
In erster Linie ein gutes Programm und ein gutes
Wenn die Stadt wächst, wird das besser wer-
ins Viertel lockt. Es darf auch kommerziell sein,
Management, mit dem Finger an der Zeit. Es ist
den. Der Standort war eine Idee der Städtplaner,
Hauptsache es zieht Publikum an. Von alleine
sich denken, was er will. Der Freizeitgedanke spielte aber natürlich schon eine Rolle
damitSeite hatten 1 wir gar nichts zu tun. Damals war wichtig, ein Programm zu bieten, das nicht nur Uhr mfg_Romeo&Julia_quer 06.02.2007 13:58
Stadt muss man die Situation jedenfalls beach-
passiert gar nichts, wie Sie wissen!
Les Ballets de Monte Carlo: ROMEO UND JULIA Sa 17. März 2007, 19.30 Uhr So 18. März 2007, 16 Uhr *
Choreografie: Jean-Christophe Maillot Ballett von Sergej Prokofjew nach William Shakespeare
r bei en für Kinde * Gratiskartung am Sonntag! der Vorstell hsenem,
karten@festspielhaus.at 02742 / 90 80 80-222 www.festspielhaus.at MFG1206
2223 Kada_Campus.indd 2
21.02.2007 12:34:17
Fotos: zVg, Gerhard Hagen
Erwac (1 Karte pro enbestellung angeben) bitte bei Kart
23
KULTUR
Erfolgreiches Halbjahr für Campusradio 94.4 Die erste Hälfte des mittlerweile 5. Campusradio-Jahres verlief äußert zufriedenstellend für den Sender! Das Release der neuen Website (www.
Erstmals war mit dem INDIEaner Sound-Sys-
campusradio.at) wurde am 9. November 2006
tem eine Campusradio DJ-Line beim Melting
ausgiebig zelebriert. Die Besucher erwartet
Pot im VAZ vertreten. Die nächste Party lässt
eine Fülle an Informationen, ein Online-Sen-
nicht lange auf sich warten: Am 20. Februar
deplan, Event-Berichte, CD-Kritiken und na-
findet die Campusradio Faschingsparty im
türlich der Live-Webstream. Wer Campusra-
Warehouse St. Pölten statt. Diesjähriges
dio als Freund „adden“ möchte, hat dazu auf
Thema: „Yuppie, Snob vs. Grunge“.
MySpace die Gelegenheit: unter www.mysCampusradio goes to School: unter diesem
pace.com/campusradio944 findet sich das
klingenden Namen präsentiert sich der Sen-
entsprechende Profil.
der immer wieder interessierten Schülerinnen und Schülern, die einmal hautnah Radioluft
Die Mannschaft vergrößerte sich auf eine
schnuppern wollen.
Rekordzahl. Mehr als 80 radio-interessierte absolvierten die Ausbildung im Rahmen der Jobrotation und verstärken das erprobte
Sendeschema umfasst jedoch auch Infor-
Um die erfolgreiche Geschichte des Senders
Team, um noch aktuelleres und interes-
mations-Sendungen wie den „Sport-Pot“,
zu feiern, wird es Campusradio im Mai anläss-
santeres Programm für die Jugend von St.
eine Sport- und Kultursendung oder „Light
lich des 5-jährigen Bestehens wieder einmal
Pölten zu gestalten.
My Fire“, die Oldie-Sendung die den Hörer
mächtig krachen lassen: die Campusradio
in Woodstock-Stimmung versetzt. Ab Anfang
Geburtstagsfeier wartet wieder mit hochkarä-
März füllt sich der Sendeplan mit weiteren er-
tigen Acts auf. Zuvor wird es einen 2-tägigen
folgsversprechenden Konzepten.
Kongress zum Thema „Freie Radios und Aus-
Eine Vielzahl neuer Sendungen rundet das breite Programmangebot ab. Interaktive For-
bildungssender“ mit internationalen Experten
mate wie „Single für dich“ bieten noch mehr
und Radiomachern geben.
Unterhaltung zu bestehenden Klassikern wie
Campusradio bereichert das Nachtleben in
das Musikmagazin „CampusRodeo“ oder die
St. Pölten. Die Sender-eigenen DJ-Lines sorgen
In diesem Sinne: Campusradio 94.4 – Mono-
beliebte Satire-Sendung „Mugambo“. Das
für ausgelassene Stimmung und wilde Parties.
ton war gestern!
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14.02.2007
15:53 Uhr
Seite 1
23.-25. März 07
Fotos: zVg, Gerhard Hagen
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VAZ
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St. Pölten
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21.02.2007 12:35:05
24
NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL
noekulturforum.at – Forum für Kultur in (Nieder)österreich „Unsere Aufgabe als NÖ Kulturforum ist es, künstlerische Leistungen, wissenschaftliche Arbeiten und kulturelle Aktivitäten in NÖ und von Niederösterreichern auf hohem Niveau zu fördern.“ (Ewald Sacher, Obmann NÖ Kulturforum und zweiter Präsident des NÖ Landtages) In dieser Ausgabe: Moderne Konzepte für Niederösterreichs regionale Museen Kultur:Los!2007 – für „Kulturarbeiter“ NÖ Kulturforum-Kooperation mit der Seebühne Pielachtal Adolf Frohner: Verlust einer herausragenden Künstlerpersönlichkeit
Kultur:Los! 2007
Das ist der Titel einer Veranstaltungsreihe des NÖ Kulturforums gemeinsam mit AKAK-ArbeitsKreisArbeiterKultur im Volkshaus Krems-Lerchenfeld. Kultur soll dabei so vermittelt werden, dass sich auch der „Arbeiter“ angesprochen fühlt. Damit ist gemeint: Arbeiter im besten Sinne
Breitgefächertes Programm
bringt Alexander Bisenz am 14.3. um 20 Uhr
des Wortes – all jene, die daran arbeiten, dass
Kultur:Los!´07 ist eine Eventreihe, die einen Bo-
seine neue Show „Absolut gähnfrei“ (Eintritt 15
Kultur (wieder) den entsprechenden Standort
gen von der Musik über die Bildende Kunst und
Euro, Vorverkauf 13 Euro, Kartenvorbestellung
unter „den einfachen Leuten“ findet. Und damit
die Pädagogik bis zum Kabarett spannt:
unter 02732/82422).
Kultur:Los!´07 geht los mit der Eröffnung der
Am 22.3. steht um 16 Uhr Kultur für Kids auf
das ehemalige „Arbeiterheim“
Fotoausstellung „Denkmal statt Arbeit“ von
dem Programm: Bertram Mayer mit seinem Kin-
– heute Volkshaus Lerchenfeld - eine Begeg-
Prof. Ulrich Gansert am 5.3. um 18.30 Uhr, die
der-Mitmachtheater (Eintritt frei).
nungsstätte, die von den Kremser Arbeitern
als Denkanstoß zum Thema Arbeit und Arbeits-
tatsächlich mit den eigenen Händen in den
losigkeit gedacht ist (freier Eintritt).
Standpunkte bezogen werden. Standort ist
Den Abschluss der Serie bildet der unvergleichlich köstliche wie kompetente Pädagoge
Fünfzigerjahren aufgebaut wurde. Schicksal des
Am 10. März präsentiert ab 20 Uhr Konrad
und Therapeut Jan-Uwe Rogge mit einem Vor-
Volkshauses ist ein dauernder Kampf um den
„bones“ Windisch Akustik-Blues, verbunden mit
tragsabend zum Thema „Pubertät – Loslassen
Bestand, ums finanzielle Überleben und somit
„Weinkultur“ in Form einer Weindegustation
und Halt geben“, eine Kooperation von NÖ Kul-
gegen die Ignoranz durch die „Kultursicht der
(Eintritt 5 Euro).
turforum, SLÖ und dem Lernservice „Clever for
Im Jahr seines 30jährigen Bühnenjubiläums
(Klein)bürger“.
ever“ der Volkshilfe NÖ.
Regionale Museen brauchen moderne Konzepte! Die in großer Anzahl und Vielfalt vorhandenen regionalen Museen Niederösterreichs sind ein wichtiger kultureller und touristischer Faktor. Umso mehr müssen Anregungen des Landesrechnungshofes über die zukünftige Gestaltung und Führung umgesetzt werden. „Die zahlreichen und vielfältigen Museen, die
dieser Bedeutung Rechnung getragen werden,
Gestaltung und Führung realisiert werden müs-
Niederösterreich zu bieten hat, sind nicht nur
indem die Anregungen des Landesrechungs-
sen“, erläutert Sacher.
ein wichtiger kultureller Schatz unseres Landes,
hofes bei den künftigen Konzeptionen der Kul-
sie haben vielmehr auch eine wichtige regionale
turabteilung der NÖ Landesregierung Platz fin-
„Es war sicher sinnvoll, dass in der Vergangen-
den“, führte Sacher weiter aus.
heit einige Standorte wie Traismauer oder Mar-
Bedeutung“, stellte der Kultursprecher der SPÖ Niederös-
2425 Kulturforum.indd 2
chegg geschlossen wurden, weil sie auf Grund
terreich und Zweiter Land-
Der Landesrechnungshof hatte u.a. die Außen-
der unzeitgemäßen Situation bei den Gästen
tagspräsident, Ewald Sacher,
stellen des Landesmuseums in Rohrau (Haydn-
keine Resonanz mehr fanden. Diverse Mu-
im Zuge der Debatte über den
Geburtshaus), Pöggstall (Museum für Rechts-
seumsobjekte wurden beispielhaft im neuen
Landesrechnungshofbericht
geschichte), Traismauer (ehemaliges Museum
Landesmuseum in St. Pölten integriert oder für
im Landtag fest. „Sie sind
für Frühgeschichte) und Asparn an der Zaya
andere Standorte bereitgestellt. Der weitere
ein wichtiger kultureller
(Museum für Urgeschichte) geprüft. Dabei wur-
Bestand der Museen für Rechtsgeschichte in
und touristischer Fak-
den auch kritische Anmerkungen festgehalten.
Pöggstall und Urgeschichte in Asparn erscheint
tor, umso mehr muss
„Der Landesrechnungshof zeigt in seinem Prüf-
äußerst sinnvoll und ist von großer regionaler
bericht vor allem auf, dass bislang kein einheit-
Bedeutung. Allerdings müssen hier unbedingt
liches durchgängiges Konzept für diese regio-
neue museumspädagogische Konzepte und ef-
nalen Landesmuseen existiert hat und regt an,
fiziente Betriebsformen umgesetzt werden“, so
dass dringend Überlegungen für die zukünftige
Sacher abschließend.
21.02.2007 11:14:28
25
NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL
NÖ Kulturforum goes Pielachtal Ein idyllischer Badesee in Hofstetten-Grünau, sanfte Hügel ringsum, erhabene Wälder, die Schatten spenden – und mittendrin die Seebühne Pielachtal mit 800 Sitzplätzen! Willkommen auf der idyllischsten Open-Air Bühne Niederösterreichs, wo sich Kleinkunst-, Kabarett-, Konzert- und Brauchtum die Hand reichen. Kult(ur)urlaub – dank der Unterstützung durch das NÖ Kulturforum! Im Zuge einer Pressekonferenz stellten die
wechslungsreicher Mix aus Kleinkunst, Kabarett
René Voak freut sich über die neuerliche Zu-
Marktgemeinde Hofstetten-Grünau und die NXP
und Brauchtum (u.a. Düringer, Poier, Stehauf-
sammenarbeit zwischen NXP und NÖ Kulturfo-
Veranstaltungsbetriebs GmbH die Projekte See-
mandln etc.), weiters mit dem House of Riddim
rum, ebenso unterstützt die Sparkasse NÖ Mitte
bad und Seebühne vor, die mit Sommer 2007
Festival das mittlerweile größte Reggaefestival
West AG den Veranstaltungsbetrieb. Dem Kul-
in Betrieb gehen. Bürgermeister Josef Hösl prä-
Österreichs und auch das STEREO AM SEE über-
turforum zollt Voak Respekt: „Das NÖ Kulturfo-
sentierte das rund eine Million Euro „schwere“
siedelt ins Pielachtal!
rum setzt seinen Auftrag in die Tat um und trägt
Projekt Seebad/Sebühne, das dank der Unter-
Ein Riesenvorteil gegenüber anderen Locations
damit nachhaltig dazu bei, dass Kunst in Niede-
stützung durch das Land, der Dorferneuerung
ist, dass bei Schlechtwetter in den Festsaal
rösterreich gedeihen kann, Kulturprojekte reali-
sowie der REGIO Pielachtal umgesetzt werden
Hofstetten-Grünau ausgewichen werden kann!
siert werden!
www.pielachtalevents.at
TERMINE
Sorgen für Kultur vom Feinsten im Pielachtal (v.l.n.R.): Hösl, Lafite, Sacher, Grill, Voak, Landerl
kann. Das Seebad wird nicht nur ökologisch ein
NÖ Kulturforum-Obmann Ewald Sacher erläu-
Vorzeigeprojekt sein, sondern als Familien-See-
tert das Engagement folgendermaßen: „Unsere
bad alle Stückerln spielen.
Aufgabe als NÖ Kulturforum ist es, künstlerische Leistungen, wissenschaftliche Arbeiten und kul-
SEEBÜHNE – wetterfestes Programm von
turelle Aktivitäten in NÖ und von Niederöster-
Düringer bis Reggae
reichern auf hohem Niveau zu fördern. Ein Auf-
Die Seebühne werden die Profis von NXP be-
sehen erregendes und nachhaltiges Projekt wie
treiben. Geschäftsführer René Voak erläuterte
jenes in Hofstetten-Grünau, das einen enormen
das Projekt Seebühne, wo 800 Personen (sit-
Impuls im Hinblick auf das Kulturangebot der
zend, stehend bis 2.000!) Platz finden werden.
gesamten Region bedeutet, trifft da exakt mit
Geboten wird über die Sommermonate ein ab-
unseren Intentionen zusammen.“
JUNI So, 10. 06. – 11:00 ORF-BÄDERFRÜHSCHOPPEN Fr, 22. 06. – 20:00 ERÖFFNUNG SEEBÜHNE PIELACHTAL Sa, 23. 06. – 20:00 DIE STEHAUFMANDLN So, 24. 06. – 11:00 BLASMUSIKVEREIN HOFSTETTEN-GRÜNAU FRÜHSCHOPPEN Sa, 30. 06. – 20:00 ALF POIER AUGUST Fr, 10. 08. - Sa, 11. 08. HOUSE OF RIDDIM FESTIVAL 2007 Di, 14. 08. STEREO AM SEE 2007 Do, 30. 08. – 20:00 ROLAND DÜRINGER SEPTEMBER Sa, 01. 09. – 20:00 MIKE SUPANCIC Sa, 08. 09. – 20:00 SANDRA PIRES - DESTINO TOUR Sa, 22. 09. – 19:00 JAGDLICHES BRAUCHTUM
Frohner War Künstlerpersönlichkeit ! „Der Tod von Adolf Frohner ist ein großer Ver-
nungen,
österreichischen
sozialen Einstellung niemals einen Hehl
lust für unser Land. Niederösterreich verliert
Staatspreises. Er arbeitete in seinem Atelier
machte! Er hatte den Mut, den Finger auch
mit ihm eine herausragende Künstlerpersön-
im niederösterreichischen Maria Laach am
auf die brennenden Wunden unserer Gesell-
lichkeit“, zeigt sich der Kultursprecher der
Jauerling. Wenige Tage vor seinem unerwar-
schaft zu legen“, streicht Sacher das große
SPÖ Niederösterreich und Obmann des NÖ-
teten Tod nahm der Künstler am Spatenstich
Engagement Frohners heraus. „Wir haben
Kulturforums, Ewald Sacher, erschüttert.
für das Frohner-Forum in Krems teil.
einen großen Künstler verloren und werden
Frohner war Grafiker und Maler, wirkte als
„Adolf Frohner war nicht nur ein außerge-
einen großartigen Menschen vermissen! Sein
Professor an der Hochschule für angewandte
wöhnlicher Künstler, sondern auch ein ganz
Vermächtnis aber lebt in seinem unsterb-
Kunst und war Träger zahlreicher Auszeich-
besonderer Mensch, der aus seiner kritischen
lichen Werk fort“, so Sacher abschließend.
darunter
des
0207 MFG
2425 Kulturforum.indd 3
21.02.2007 11:19:29
26 Einmal im Jahr gibt es das schlechte Gewissen immer frei Haus. Vor allem wenn wieder vom leidigen Klima-Wandel die Rede ist. Und gerade im Jahr 2007 wurde ja endgültig bewiesen, dass nun tatsächlich der Mensch daran schuld sein soll. Schock schwere Not. Damit hat wohl keiner gerechnet! Doch wie konnte es nur soweit kommen? Wieso nur haben wir nie früher daran gedacht? Wieso haben wir das alles nicht ernst genommen? Fragen, die einen unentwegt beschäftigen...während man im Auto sitzt, Computer spielt, den Müll wegbringt, mit dem Handy telefoniert, das Haus einheizt und Alu-Dosen einkauft. Aber gut, die drastischsten Auswirkungen bekommen wir ja laut „Experten“ erst im Jahr 2100 zu spüren und da hat man sich selbst ja schon längst aus der Affäre gezogen. Also lassen wir die Herdplatte weiter aufgedreht, legen un-
K
Stereo am Land Das Ende für Gewohnheitstiere: Das Stereo am See Festival wird zum ersten Mal nach fünf Jahren nicht mehr am Ratzersdorfer See stattfinden. Warehouse Geschäftsführer Norbert Bauer hat dafür im neuen Festivalgelände in HofstettenGrünau den idealen Alternativstandort gefunden, wo am 10. und 11. August auch das House Of Riddim Festival über die Bühne gehen wird. Wie kam es zum „Ausklinken“ des Stereo am See aus dem jährlichen Seefest? Vom angeblich angesetzten Rotstift will man seitens der Stadt nichts wissen. „Wenn man seit 15 Jahren ein Fest permanent gleich veranstaltet, muss man sich mit der Zeit etwas anderes überlegen. Das sind die Grundprinzipien der freien Marktwirtschaft“, so Peter Puchner. Bisher war das Festival eine Gemeinschaftsproduktion zwischen Warehouse und Büro V, dieses „Paket“ wurde nun aufgelöst. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Konzept: „In dieser Form wird es das Seefest heuer nicht mehr geben, stattdessen veranstalten wir erstmalig ein Blues Fest. Da würde das Stereo am See vom Line Up her gar nicht dazupassen“, so Puchner. Für den 14. August verspricht sich Bauer jedenfalls eine stimmige Fortsetzung des Festivals, zwar am Land, aber doch am See!
DEPRESSIONS-BOOM
LIVE IS LIFE
B-SEITEN
sere Fingerchen darauf und wärmen uns. Verbrennen werden sich erst die Kinder. Dabei hat der österreichische Nachwuchs sogar noch die besten Karten: Die Anfahrt zum Meer verkürzt sich, die Toskana beginnt schon in Kärnten, Forstarbeiten erledigen zukünftig Kyrill und Co und für den Großglockner braucht man keine Steigeisen mehr. Und was den Winter-Tourismus angeht: Zum Mars fliegen können wir, aber keinen hitzeresistenten Schnee erfinden? Nun ja, die passende Lobby dafür wird ja bald da sein! Annaberger Sommerskifahren, presented by Gazprom. Die Zukunft kann kommen, nur eines bereitet einem St. Pöltner noch Kopfzerbrechen: Wird die knöchelhohe Traisen diesen Klima-Wandel überleben? Wenn nicht, muss man die S34 jedenfalls nur noch betonieren. Und die Moral aus der Geschicht: Was du heute nicht kannst richten, ja das kannst du gleich vernichten!
Spätestens seit dem letzten Melting Pot war klar:
St. Pölten hat einen neuen Club! Nach neun Jahren
Eine neue Welle hat St. Pölten erreicht, und diese
Nachtschicht laden die Betreiber ab 7. März ins
hört auf den klingenden Namen „Emo“, einer Kurz-
Ambiente der Diskothek „Live“ im Hollywood Me-
form für „Emocore“. Ursprünglich aus der US-Hard-
gaplex! An oberster Stelle steht Qualität: In perfekter
core-Szene Ende der 80er entwickelt, standen nun
Club-Atmosphäre wird einem von einer Lounge
keine sozialen und politischen Missstände mehr im
über einen VIP-Bereich bis hin zu einer exzellenten
Vordergrund, sondern einzig und allein die eigenen
Show-Cocktailbar alles geboten. Auch auf Getränke-
Gefühlswelten! 20 Jahre später erfährt dieses Genre
Aktionen wird in Zukunft verzichtet, um diesem Ni-
ein Revival: musikalisch, wie auch modisch. Das
veau gerecht zu werden. Zwar wird ab jetzt auch auf
merkt man auch im St. Pöltner Nachtleben: Eyeli-
die passende Erscheinung des Publikums geachtet,
ner, Seitenscheitel und die Farbe schwarz gehören
dennoch grenzt man niemanden aus! Im Gegenteil:
genauso dazu wie der zweistimmige Gesang mit or-
Mittwoch („Live Club“ mit House Music) und Don-
dentlichem Scream-Part. Szene-DJ Manshee: „Es ist
nerstag („Disco Classics“, 70ies to 90ies) sollen eher
eine Art Jugendbewegung, ein neues Lebensgefühl!“
ältere Besucher ansprechen, Freitag („Pur Live“, Live-
Mit Bands wie Cheek Dakota, Tate, Back To Avenue
Acts, Modeschau etc.) und Samstag (R&B und Black
und A Beautiful Mistake hat auch St. Pölten durch-
Music) ist mehr auf jüngeres Publikum abgestimmt.
aus würdige Vertreter dieses Genres.
St. Pölten ist gespannt! www.live-club.at
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2600 SC Szene.indd 2
21.02.2007 12:39:05
Fotos: Rauschmayr,, Live, Zuser, zVg
von Tobias Yuser
27
XXXXX
Gewisse Tage möchte man aus seinem Leben verbannen. Vielleicht gar nicht so sehr die eigenen. Vielmehr jene, denen Rosa nicht ausweichen kann. Tage, die anfangs harmlos scheinen. Früh morgens heucheln sie noch Unschuld und blenden dich mit Schüchternheit. Bis ein Wort, eine Geste, eine Sehnsucht Rosa jäh aus der Umarmung des Tages reißt. Brutal haut sie mich um, diese Wahrheit, diese Beklemmung, gegen die ich nicht ankomme. Für einen kurzen Moment
K
Kein Senior am Floor Zwar ist er der Macher des legendären „Seniorenfloors“, doch „alt“ sieht er ganz und gar nicht aus: Die Rede ist von Richard Zuser, aka stonewash, der am 10. März den mittlerweile 10. Seniorenfloor im Autohaus Skoda in Ratzersdorf aus dem Hut zaubern wird. Grund genug, ein Plauscherl mit dem bescheidenen Szeneguru zu führen. Von Johannes Reichl Szeneguru, werden manche fragend einwerfen.
reiche Modul zu exportieren? „Bestenfalls vielleicht
Da fallen einem eher Namen wie Pauli, Meph oder
einmal in Krems, und das auch nur, weil ich dort
Werner ein. Und doch sei in dieser Reihe auch Mr. Zu-
arbeite und Leute kenne, aber sonst ist es eine St.
ser erwähnt, der mit dem Seniorenfloor ein ureigens-
Pöltner Institution! Wenn, dann bleibe ich eher in St.
tes Kultprodukt kreiert hat und damit jung gebliebene
Pölten auf der Suche nach immer neuen Locations.
Semester in Erinnerungen schwelgen lässt.
Wir waren ja schon beim Koll, im VAZ, im Pueblo City
Dabei soll der Seniorenfloor ein Happening für alle
Treff, im Warehouse, im Maquie – da hätt ich durch-
sein„Meine Philosophie ist Gegensätzlichkeit. Des-
aus noch Visionen. Aber anderswo, etwa in Wien
halb möchte ich auch alle Altersgruppen erreichen.
– nein! Es ist ja keine kommerzielle Veranstaltung,
Ein 20jähriger ist ebenso willkommen wie ein 70jäh-
sondern eine Privatparty, die ich aus Spaß mache!“
riger!“ Einer der Gründe dafür liegt ohne Zweifel in der Musik, bei der es Zuser insbesondere um eines
zeitintensives hobby
geht: Emotion. „Der DJ-Pool mit DJ m.rat, DJ SIMS, DJ
Ein ganz schön zeitintensives Hobby, ist Zuser doch
eventuell wien und DJ bubikocho ist perfekt, bringt
Fulltime als Projektmanager bei einem großen Indus-
verschiedene Stile. Ich denke, wenn die Leute nach
triekonzern tätig. Wieviel Zeit wendet er für den Seni-
der Party sagen, dass sie vier, fünf super Nummern –
orenfloor auf? „Ich denke, das werden so bis zu drei
ihre Nummern – gehört haben, die sie an alte Zeiten
Monate je nach Veranstaltung sein. Ich mach vieles
erinnert haben, dann gehen sie mit einem guten Ge-
ja allein, vom Locationscouting über die Drucksorten
fühl nachhause.“ Selbst legt Zuser im übrigen nicht
bis hin zur Koordination. Brocken wie Catering, da
mehr auf. „Das lass ich lieber den Profis über. Dazu
hab ich mit Norbert Bauer einen kongenialen Partner
fehlt mir das Wissen und auch das Equipement.“
gefunden, oder Ton & Licht hab ich vergeben. Und
Selbst hört er „zeitgenössische Musik“, also FM4-
dann ist da natürlich die musikalische Unterstützung
Musik, „und natürlich guten FunkJazz, Latin, auch
durch die super DJ’s, und Murati als Kult-DJ und Mu-
Housiges und Classic. Als Jugendlicher hab ich eher
sikverantwortlicher.“
60’er, 70’er Rock, Soul, Funk gehört. Alles, was eben
Auf öffentliche Subventionen verzichtet der Senio-
Emotion auslöst.“
renfloor-Macher bislang, ebenso wie er keinen Eintritt
der funfaktor
verlangt. „So soll es auch vorläufig bleiben, obwohl es immer schwieriger wird.“ Bleibt zuletzt noch die
Und das schafft der Seniorenfloor allemal. Ausge-
banale Frage, warum er sich das Ganze dann antut?
lassene Stimmung, Freunde, Gedränge, coole Musik
„Weil es mir riesigen Spaß macht! Und wenn ich nach
- eine perfekte Party eben. „Der Seniorenfloor ist
der Veranstaltung ein positive Feedback bekomme
eine absolute Tanzparty, wo die Leute ab 10 Uhr am
und die Leute sagen ‚das war eine super Party’, so ist
Dancefloor stehen“, verweist Zuser nicht ohne Stolz
das ein schöner Lohn! Das freut mich irrsinnig!“
auf den Unterschied zu manch vergleichbaren Veranstaltungen, wie er überhaupt für den Seniorenfloor und dessen Heimat St. Pölten eine Lanze bricht. „Ich mag St. Pölten, es hat enorme Lebensqualität - egal wo du hingehst, du triffst deine Freunde. Mich freut, dass der Seniorenfloor etwas unverwechselbar St. Pöltnerisches ist, wo die Leute stolz darauf sind. Ich geh selbst auf ausgesuchte Clubbings, egal ob Wien, Linz oder anderswo
– wir brauchen uns vor nie-
manden zu verstecken!“ Gibt es dann eigentlich Überlegungen, das erfolg-
0031 Seniorenfloor_Rosa.indd 3
Seniorenfloor im Club Maquie – Partygast Margot Vallaster, Richard Zuser, Norbert “Pauli” Bauer
verharre ich wie gelähmt, der Atem stockt. Ich will weinen, schreien und stark sein zugleich. Trost spenden fällt jetzt schwer. Ich habe dich vor Augen, wie du ängstlich und verletzbar versuchst, deinen Weg zu gehen. Es gelingt im Moment nicht.
Rosige zeiten
von Rosa
Mit etwas Abstand gesehen, wird der Moment ein kurzer gewesen sein. Denn alles was noch vor dir liegt, wird dich für den Schmerz entschädigen. Rosa weiß, du meisterst die Situation und sie wird dich reicher machen, um die Erfahrung, die du daraus gewinnst. Es gibt nichts, was du nicht schaffen kannst, auch wenn es dir jetzt unmöglich erscheint. Und wenn wir in ein paar Wochen oder Monaten alle gemeinsam bei unserem samstäglichen „Läster-Weiber-Tratsch“ sitzen, werde ich dich lachen sehen und wissen, dass du als Siegerin aus dem Rennen gegangen bist. Ingeborg Bachmann sagte einmal treffend: „Jeder, der fällt, hat Flügel.“ Liebste Freundin! Halte fest an deinen Träumen, für die es sich lohnt, den Kopf hoch zu tragen und nach vorne zu schauen. Es kommen rosige Rosa Zeiten auf dich zu! Bestimmt.
21.02.2007 11:30:18
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SZENE
1 Year Electronic Night
traismauer calling
Vor knapp einem Jahr wurde die
eine geeignete Plattform zu bieten
Bestens gelaunt zeigte sich Star-
im VAZ St. Pölten auf. Zweistens
Club-Schiene
Night“
– bei freiem Eintritt. Und der Erfolg
mania-Siegerin Nadine im Zuge
gibt sie aber auch am 2. Juni am
von Josef „Giovanny“ Schmid, u.a.
gibt der „Electronic Night“ mehr
einer Pressekonferenz in der Spar-
Open Air Gelände Traismauer im
Initiator von Samsara, ins Leben
als Recht! Am 14. April feiert sie
kasse NÖ Mitte West, wo sie u.a.
Anschluss an den „bandsolowett-
gerufen und hat seitdem einmal
ihr einjähriges Jubiläum mit einer
auch mit VAZ Geschäftsführer René
bewerb 2007“ein Solo-Konzert mit
im Monat ein fixes Zuhause im
spektakulären Party: 3 Floors, 4
Voak herumblödelte (siehe Foto).
ihrer Band. Dieser Tage ist ja die
St. Pöltner Nachtleben, genauer
Styles und aufwendige Visual-In-
Für die Fans der sympathischen
neue Single „Alles was du willst“
gesagt im Warehouse. Ziel und
stallationen by Kaos Productions
Innsbruckerin, die sich gegen 2485
erschienen, in Traismauer wird
Hintergedanke dieser Veranstal-
warten dann auf das Publikum.
Mitstreiter durchgesetzt hat, gibt
Nadine dann schon das komplette
tungsreihe war und ist es verschie-
Einen kleinen Vorgeschmack kann
es gleich zwei Frohbotschaften:
neue Album zum Besten geben.
denste elektronische Musikrich-
man sich bereits am 02. März ho-
Erstens geigt Nadine, sozusagen
Tix & Infos gibt’s ab sofort im VAZ
tungen zu vereinen und vor allem
len, wenn das Warehouse wieder
in Begleitung des gesamten Star-
St. Pölten sowie bei Ö-Ticket.
Newcomer DJs und Produzenten
ganz im Zeichen der Elektronik
mania Trosses, am 18. März live
www.vaz.at
„Electronic
A TRIBUTE TO
GLENN
MILLER
Gala 2007
präsentiert durch die
ORIGINAL SWINGTIME BIG BAND Musikalische Leitung: Manfred Stoppacher
Nach riesigen Erfolgen in Deutschland präsentiert das Orchester erneut in St. Pölten die größten Hits von Glenn Miller, Harry James, Benny Goodman etc. Höhepunkte sind das Glenn Miller Special in original nachgebildeten Army Airforce Uniformen sowie das Lionel Hampton Special mit Martin Breinschmid (Vibraphon).
26.4. ST. PÖLTEN, VAZ
Fotos: Rauschmayr,
Beginn 20h Tickets: VAZ, Kelsengasse 9, Tel. 02742/71400-100 von Mo-Fr 9-17 Uhr, ticket@nxp.at. Karten auch unter Tel. 01/88088 sowie in allen Vertriebsstellen der Austria Ticket Online und sämtlichen TrafikplusTrafiken, bei allen Ö-Ticket Vorverkaufsstellen, unter www.oeticket.com und 01/96096. MFG0207
2800 Electronic_Starmania.indd 2
21.02.2007 11:31:44
ADVERTORIAL Marcus Smaller ist solo
Das Laute, das Heftige, das Aggressive lebt Marcus als Sänger von 3 feet smaller aus. Aber es gibt auch andere Seiten im Leben des 24-jährigen Wieners: die ruhigen, nachdenklichen und verletzlichen. Diese finden nun endlich in seinem Solo-Projekt Alone & Acoustic ein Ventil. Sein erstes Album „Into The Unknown“ ist eine Samm-
Kampfansage und Osterweiterung Das Warehouse lässt 2007 gleich zwei neue
lung wunderschöner Balladen, die er am 3. März auch im Warehouse zum Besten geben wird. Support: Aerie (Guadalajara Sänger) und Hari Gonaus.
www.aloneandacoustic.com
30. März, feiert auch der Kreml Klub seinen
Club-Schienen aus dem Sack: Am 9. März
Einstand: Immerhin kann sich ja der Wes-
steigt zum ersten Mal der monatliche Alter-
ten vom Osten noch so einiges abschauen.
native Club WARhouse Fight Night. Die Re-
Besonders wenn es um die feinste Tanz-
Für MegaCard-Members gibt‘s nicht nur die bil-
geln sind einfach und schnell erklärt: Zwei
musik der Welt geht! Von Russland bis zum
ligsten Karten im VVK und an der AK, sondern
Teams, drei Runden und jede Menge glück-
Balkan werden die Hüften zu schweißtrei-
auch kostenlose Garderobe. Für alle Besucher
liche Fans. Zur Premiere gibt es gleich einen
benden Ska, Klezmer, Electro, Balkanbeats
gibt‘s außerdem gratis Earplugs. Die Fahrschule
besonderen Leckerbissen:
und Folklore-Rhythmen geschwungen! Im
Sauer bietet neben zwei preiswerten Erfri-
Das INDIEaner Soundsystem, St. Pöltens
Warehouse sorgen DJane Tolko Propaganda
schungsgetränken (Soda sauer, net so sauer)
Vorteile & Benefits
neuester Output an Alternative-DJs, trifft auf
und die Kreml Brothers für das passende
seit kurzem auch ein eigenes Forum auf www.
die beiden Veteranen Hennes und Manshee.
Ost-Feeling, bei Vodka, Krimsekt und einem
w-house.at, für alle Fragen zum Thema „Mobili-
Kommt es zur Wachablöse oder können die
Russischkurs. Ein Muss für alle Freunde der
tät“. Ausreichend Brainfood in Form von leckeren
Altmeister die Emporkömmlinge zurück in
„Russendisko“ und die, die es noch werden
Knabbereien stellt die FH St. Pölten zur Verfü-
ihr Reservat drängen? 3 Wochen später, am
wollen!
gung. www.megacard.at, www.sauer.at, www.
März 2007
fh-stpoelten.ac.at
Warehouse Charts
1
2 3 4 5 6 7 8 9 10
MFG0306
0029 W-House1.indd 3
Kosheen Overkill Mono & Nikitaman Für immer Panic at the Disco Write Sins Not... LCD Soundsystem North American Stum Jan Delay Feuer Bloc Party The Prayer Staggers Wild Teens The Streets feat. Pete Doherty Prangin‘ Out Jeans Team Kopf auf Kaiser Chiefs Ruby
1006 MFG
21.02.2007 11:38:15
10
XXXXXX
Surfin’ STP
„Ich bin davon überzeugt, dass Surfen einen besseren Menschen aus einem machen kann!“ Gre gor Praher
Surfszene zur nächsten geschalten“, erzählt er.
Freundes Stefan Kerschbaumer in einem Surf-
Auch das artverwandte Snowboarden legte ei-
camp in Frankreich entstand dann beim Zusam-
Fälschlicherweise wird Surfen in Österreich oft
nen Grundstein für Gregors lange gehegten Surf-
mensitzen mit ihm und dem Chef des Camps die
mit Windsurfen assoziiert. In Wirklichkeit haben
traum, den er mit 22 Jahren verwirklichte.
spontane Idee zu einer Kooperation mit österrei-
diese beiden Sportarten aber nicht mehr gemein-
Dem heutigen Präsidenten des österreichischen
chischen Interessenten. Gregor und Stefan grün-
sam als ihren Namen und Wasser als ihre Grund-
Surfverbandes „AustrianSurfing“ Johnny Ness-
deten gemeinsam Mellowmove und wurden bald
lage. Es ist das „Wellenreiten“, das die St.Pöltner
linger erging es ähnlich. Nach dem Film „Point
von Christoph Haiderer unterstützt. Sie fingen
so fasziniert und bei manchen schon fast eine
Break“ war er fasziniert vom Surfen und dem da-
an, eigene Surfcamps zu organisieren. Obwohl
Art Sucht zu sein scheint.
mit zusammenhängenden Lebensstil.
zuerst nur im Freundeskreis Werbung gemacht
WELLENREITEN
Aber auch jede große Leidenschaft fängt irgendwann mal klein an. Die Liebe zum Surfen begann bei Gregor Praher, dem Gründer von Mellow-
Von MEllowmove zur „mellowfamily“
wurde, fanden sich bald weitere Begeisterte. War das erste Camp noch relativ klein, so sprach sich der Erfolg schnell herum und die Teilnehmerzahl
move und Geschäftsführer des Seven Shops, mit
Nachdem Gregor zum ersten Mal „Blut geleckt“
stieg stetig an. Auch einige Frauen machen im
dem Film „Point Break - Gefährliche Brandung“.
hatte, kam für ihn fast keine Reise mehr in Frage
Camp gute Figur. Trotz des noch immer herr-
„Ich hab mir den Film gekauft und von einer
ohne Surfmöglichkeit. Beim Besuch seines
schenden Männerüberhanges ist die Frauen-
MFG0207
3031 Surf.indd 2
21.02.2007 11:51:41
Fotos: www.haidererphoto.com
Spanien, Portugal und Frankreich haben sich als europäische Surfnationen einen Namen gemacht. Wenn man hingegen an Österreich denkt, hat man eher Schifahren statt Surfen und Dirndln statt Neoprenanzüge vor Augen. Trotzdem hat sich in St. Pölten eine Surfszene entwickelt. Von Katrin Waldhart Foto: haidererphoto
31
SZENE quote mittlerweile beachtlich und liegt nur mehr
Surf-Roadtrips in Teneriffa und Frankreich und
knapp unter 50%!
schließlich ein Auslandssemester in Austra-
Achtung suchtgefahr
Beim Surfen gibt es auch auf theoretischem Ge-
lien, wo er seine Surfleidenschaft voll ausleben
Stellt sich die Frage, was denn eigentlich die
biet einiges zu wissen: Zum Beispiel sollte man
konnte.
unglaubliche Faszination des Surfens ausmacht,
eine Ahnung davon haben, wann und wieso
Nach weiteren Surftrips nach Bali, Mexico und
dass manche sogar ihr Leben komplett danach
Wellen brechen oder welche Orte ideal zum Sur-
Sumatra, wo er allein als einziger Weißer in
ausrichten? Viele Befragte driften ins Spirituelle
fen sind. In den freiwilligen, aber trotzdem gut
einem Dorf lebte, dessen Sprache er erst lernen
ab. Eine brechende Welle entlädt unglaublich viel
besuchten Theoriestunden der Surfcamps sind
musste, um sich zu verständigen, studierte er
Energie, die der Wind beim Entstehen der Welle
ebenso die Verhaltensgrundlagen im Wasser und
nach Abschluss seines Sportstudiums 2005 in
an das Wasser abgegeben hat. Beim Brechen der
Vorfahrtsregeln, d.h. wem eine Welle zusteht,
Australien „Surfing Studies“ und machte die Aus-
Welle geht diese ganze Energie auf den Organis-
wenn mehrere Surfer sie anpaddeln, von Bedeu-
bildung zum Surf Instructor.
mus über. Manche – wie Gregor - meinen gar,
tung. „Je mehr man im Kopf über das Surfen weiß,
Im selben Jahr erweckte er den österreichischen
dass man sie spürt. „Ich bin davon überzeugt,
desto besser kann man es auch“, meint Gregor.
Wellenreitverband, „AustrianSurfing“ zu neuem
dass Surfen einen besseren Menschen aus
Nach dem ersten Surfcamp stieß Gerhard Gruber
Leben, der verschiedene Projekte und Events
einem machen kann.“
zu Mellowmove, der später Mellowmove-Bot-
organisiert, und wurde Präsident des Verbandes.
Außerdem fühlt man sich beim Surfen unglaub-
schafter in Bali und Neuseeland war, wo er auch
Wie viele andere meint auch Johnny: „Für mich
lich stark mit der Natur verbunden. Die Sensibili-
die Ausbildung zum Surflehrer machte. Ebenfalls
ist Surfen immer mehr zu einem wesentlichen
tät für die Umwelt wird gesteigert und man muss
unentbehrlich sind Christoph „Slu“ Schipp, der
und prägenden Bestandteil meines Lebens ge-
intensiv im Hier und Jetzt agieren. Beim Ritt auf
sich um das graphische Erscheinungsbild küm-
worden.“
einer Welle steht man einer sich bewegenden
„Für mich ist Surfen ein wesentlicher Bestandteil meines lebens geworden!“ Johnny nesslinger
Fotos: www.haidererphoto.com
mert und Marco König, der als Hausmeister auf
Naturgewalt gegenüber, die einem keine Zeit
den Camps für alles Technische zuständig ist.
Paddlin‘ viehofen
Mittlerweile herrscht zwischen den Mitgliedern
Aber was macht man, wenn gerade keine Mög-
und sich der Welle anzupassen. Vielleicht sind es
ein so enges Verhältnis, dass bereits von der
lichkeit zum Verreisen besteht und man in St.
gerade dieses Risiko und diese Unvorhersehbar-
„Mellowfamily“ gesprochen wird.
Pölten festsitzt? Um sich fit zu halten und natür-
keit, die den Reiz des Surfens ausmachen.
Um auch das restliche St.Pölten mit dem Surf-
lich um Spaß zu haben, wurde die Paddelszene
Sicher ist, und das bestätigen die Mitglieder der
fieber anzustecken und um das Fernweh aller
am Viehofner See gegründet. Da das Paddeln
St. Pöltner Surfszene, dass Surfer hochgradig
Surfbegeisterten zu mildern, zeigt Mellowmove
die Fortbewegungsart eines Surfers im Wasser
suchtgefährdet sind. Während dem Ritt auf der
regelmäßig in Kooperation mit dem Seven Shop
ist, so lange er nicht auf einer Welle reitet, ist es
Welle erfährt man eine andere Realität. Jeder
Surffilme im Cinema Paradiso. Vielleicht wird
wichtig zu trainieren.
kleine Erfolg, jeder noch so scheinbar winzige
auch bald eine Mellowmove Surf Party-Reihe ins
Jedoch zeigt sich der See besonders im Winter
Fortschritt wird zum großen Erlebnis und treibt
Leben gerufen.
mit seinen niedrigen Temperaturen nicht ge-
einen weiter voran. Da stellt es auch kein Hin-
rade besonders einladend. Gepaddelt wird dort
dernis dar, dass St. Pölten nicht direkt am Meer
deshalb nur von März bis Ende Oktober. Oder
liegt. Und wer weiß - mit dem Klimawandel wird
für ein MFG Fotoshooting bei 4 Grad Luft-, und
veilleicht selbst das noch...
SURFEN UND REISEN untrennbar verbunden Obwohl Johnny’s Faszination ungefähr zur sel-
5 Grad Wassertemperatur. Trainiert wird auch
ben Zeit begann, schlug er dann doch einen et-
in der Aquacity, freilich nicht Paddlen, sondern
was anderen Weg ein. Mit dem Geld, das er als
Schwimmen, was genauso wichtig ist, wenn
Surflehrer in Neusiedl verdient hatte, leistete er
man Surfen auf einem sportlich höheren Niveau
sich sein erstes Surfcamp in Portugal. Es folgten
betreiben will.
zum Überlegen lässt. Es gilt spontan zu handeln
Link tipps www.mellowmove.com www.austriansurfing.at
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32
SPORT
Es lebe der Sport!
Falsche Voraussetzungen, vereinsinterne Streitereien, missglückte Transferpolitik und das liebe Geld. All diese Faktoren ziehen sich wie ein roter Faden durch den St. Pöltner „Spitzensport“ und haben ihn dort hingeführt, wo er heute ist – im Niemandsland. Wir begaben uns auf Ursachenforschung und wollten wissen, ob es einen Weg aus der Krise gibt? Von Florian Kogler Fotos: Hermann Rauschmayr, Josef Vorlaufer „Früher war alles besser!“, heißt es bisweilen.
bau auch Hoffnungen nach einer neuen Ära auf-
Bleiben noch die Handballer, die ebenfalls schon
Zumindest im Sport trifft dies zu! Blickt man auf
keimen.
weitaus bessere Zeiten erlebt haben. Seit dem
die aktuelle St. Pöltner Spitzensportlandschaft,
Die Basketballer wiederum sind zwar in der
Zwangsabstieg aus der Staatsliga A aus finan-
bietet sich einem kein schöner Anblick – nichts
höchsten Liga vertreten, dennoch steht es auch
ziellen Gründen im Jahr 1999 spielt der Klub,
ist mehr von Glanz und Glorie der 80’er/90’er
um die St. Pöltner Haie aktuell nicht gerade ro-
mit Ausnahme eines einjährigen Intermezzos
Jahre.
sig. Legende Neno Asceric – als großer Retter
in der Bundesliga in der Saison 2001/02, in der
Der SKN spielt nach wie vor in der Regionalliga
in der Not gepriesen – hat den Verein nach nur
niederösterreichischen Landesliga. Zwar heißt
Ost, bereits elf Punkte vom Aufstieg entfernt.
vier Monaten schon wieder verlassen, und Neo-
das große Ziel heuer Aufstieg in die Bundes-
Dazu leckt der Klub derzeit seine Wunden nach
Manager Jakov Jakisic ist gar nur 18 Tage im
liga, doch der Druck ist enorm und es steht zu
der Hörmann Causa und auch der sanierungs-
Amt geblieben. Die Zuschauer bleiben aus und
befürchten, dass, wenn der Aufstieg nicht ge-
bedürftige Voith Platz lastet auf dem dünnen
ein neuer Hauptsponsor ist weit und breit nicht
schafft wird, einige Leistungsträger den Verein
Budget, wobei mit derm möglichen Stadionneu-
in Sicht.
verlassen werden.
(Fussball)Wunder St. Pölten
Wer heute auf den Voith Platz geht, würde nicht ahnen, dass sich dort früher bis zu 12.000 Zuschauer tummelten. Legendäres Kempes Weitschuss-Tor von der Mittel-Linie gegen Rapid oder Galavorstellungen gegen die Austria bei neuem Flutlicht - es sind schöne Erinnerungen, die einem in den Sinn kommen. Frei nach der deutschen Kultband BAP kann
übernahm, betrug das Budget gerade einmal
rits spielten Leute wie Mario Kempes, Andreas
man das Lied „Verdamp lang her“ anstimmen.
150.000 Schilling. „Innerhalb von fünf Jahren
Ogris, Didi Ramusch oder Leo Rotter“, schwärmt
Von der goldenen Ära ist nichts geblieben außer
hatten wir dann ein Budget von 27 Millionen
Meder noch heute.
ein paar Fotografien und der in die Jahre gekom-
Schilling zusammen“, erinnert sich Meder zu-
Mit diesem Starensemble gelang dem Verein
mene Voith-Platz, der ein bisserl Synonym für
rück. Ein guter Polster mit dem es dem Klub
der Durchmarsch in die erste Bundesliga, wo
die St. Pöltner Fußballgeschichte ist: Abgenützt,
möglich war, 20 Millionen Schilling in neue Spie-
man in der Saison 1988/89 in der 11. und 12.
ständig renovierungsbedürftig, charmant.
ler zu investieren! Einer der größten, vielleicht
Runde sogar kurzzeitig Tabellenführer war. St.
Präsident der legendären Voith Schwarzen Elf,
der größte Transfercoup des österreichischen
Pölten erlebte eine regelrechte Fußballeupho-
kurz VSE, war in den Jahren 1984 bis 1991 Hel-
Fußballs überhaupt, gelang diesbezüglich 1987
rie. „Wir hatten bis zu 12.000 Zuschauer am
mut Meder. In dieser Zeit feierte der „Vorgän-
mit der Verpflichtung von Weltmeister Mario
Voithplatz. Einmal gab es sogar einen Sonder-
gerverein“ des SKN seine größten Erfolge.
Kempes. „Die Mannschaft war gespickt mit ehe-
zug nach Innsbruck – nur wegen uns! Fünf bis
Als Meder den Klub 1984 in der Regionalliga
maligen Teamspielern. Unter Trainer Tommy Pa-
zehn Fanbusse zu den Auswärtsspielen waren
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SPORT die Regel.“ Auf den vermeintlichen Provinzklub wurde auch die große Fußballwelt Deutschland aufmerksam, wie eine Episode aus der Saison 87/88 zeigt. „RTL hat eine Sendung über uns mit dem Namen ‚Wunder St. Pölten’ gemacht. St. Pölten war zwar Landeshauptstadt, aber bekannt ist die Stadt nur durch den Fußball geworden!“ Im Jahre 1990 gab Helmut Meder sein Amt – man ist geneigt zu sagen zur rechten Zeit - an Ing. Walter weiter. Die Spielereinkäufe und die Sanierung des Voith Platz hatten ein tiefes Loch in das Budget des Vereines gerissen, insgesamt 15 Millionen Schilling standen zu Buche. Vier Jahre stieg VSE aus der Bundesliga ab – mit einem Schuldenberg von 45 Millionen Schilling. Helmut Meder dazu: „Die Spieler waren früher das Kapital des Vereins, doch nach dem Bosmann Urteil waren sie alle ablösefrei.“ In der Saison 1995/96 folgte schließlich der Ab-
„Nach einem dritten Konkurs bräuchte man in St. Pölten mit Fussball gar nicht mehr anfangen“ Christian Wal ter, SKN stieg aus der obersten Liga und das Ende des VSE. Es folgte in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Gerasdorf unter dem Namen FCN St. Pölten ein Intermezzo in der 2. Bundesliga, doch auch dieser Verein kam finanziell ins Strudeln, so dass im Winter 1999 der Entzug der Spiellizenz für die Bundesliga folgte. Groteskes Pünktchen auf dem i der mittlerweile zur Fußballkomödie verkommenen Geschichte war das Theater um „Flash St. Pölten“, wo allen Ernstes von Cham-
kommt, das Land ein Stadion baut und aus dem
Mit Scherb hat der frühere Leiter des BNZ die
pions-League und überdachtem Stadion ge-
SKN ein Spitzenklub wird. Allerdings hat er sich
Nachfolge von Hörmann angetreten. Unter ihm
träumt wurde – im Übrigen nicht nur von manch
selbst und uns die Zeit dafür nicht gegeben.“
sollen verstärkt auch die jungen Spieler, die er
Funktionär, sondern auch einigen Politikern. Mit
Was folgte, waren vereinsinterne Meinungsver-
bereits im BNZ trainierte, ihre Chance bekom-
der Gründung des SKN als Nachfolgeverein des
schiedenheiten und Streitereien, auf Grund de-
men und sich beweisen. Das große Ziel bleibt
FCN St. Pölten im Jahr 2000 schwenkte man
rer Hörmann zuletzt das Handtuch warf – frei-
nach wie vor der Aufstieg in die Red Zac Erste
auf einen solideren Kurs ein und backt seitdem
lich erst nachdem auch schon zahlreiche seiner
Liga. Dafür sollen im Sommer noch einige neue
kleinere Brötchen.
Kritiker vom Verein in die Wüste geschickt wor-
Spieler geholt werden, wobei Präsident Wal-
Den Aufstieg traut Meder der derzeitigen Mann-
den waren, darunter der sportliche Leiter Mar-
ter allerdings klarstellt: „Aufstieg ja, aber nicht
schaft nicht wirklich zu. „Man spielt immer
kus Kernal oder Obmann Stellvertreter Raphael
über Schulden. Ohne Geld macht der Aufstieg
in der Liga, für die man das Geld hat! Für den
Landthaler.
sowieso keinen Sinn. Und nach einem dritten
Aufstieg wäre ein Budget von mindestens 5 Mil-
Hörmann Nachfolger Martin Scherb steht im
Konkurs bräuchte man in St. Pölten mit Fußball
lionen Euro nötig, das gibt es nicht.“ Wäre dies-
wahrsten Sinne des Wortes vor einem Scher-
gar nicht mehr anzufangen.“
bezüglich aber nicht auch die Wirtschaft mehr
benhaufen, nicht zuletzt weil im Zuge der Strei-
Mit der Unterstützung seitens Stadt und Land
gefordert, als Sponsor einzuspringen? „Mit der
tereien auch mehrere Schlüsselspieler den Klub
ist Walter im Übrigen zufrieden, jedoch nicht
verließen bzw. verlassen mussten. „Die meisten
mit jener der Wirtschaft. Diese stehe zwar hin-
Spieler haben gesagt, dass Hörmann ein super
ter dem Sport, aber nicht stark genug. „Die
Wirtschaft hat die jetzige Lage wenig zu tun. Sie
Trainer war, dass er aber nicht wusste, wie er
wirtschaftlich starken Unternehmen sind alles
ist nur dann an Sponsoring interessiert, wenn es
mit den Spielern umzugehen hat. Es war also
Filialbetriebe von Großunternehmen. Ihnen fehlt
gute Werbeträger gibt. Das ist zurzeit nicht der
ein zwischenmenschliches Problem“, so Walter.
daher zumeist die Verbundenheit und das Herz
Fall“, stellt Meder diesbezüglich trocken fest.
Dazu kommen noch die Abgänge von Gernot
für St. Pölten!“
Im Herbst hat auch der SKN rund um die „Causa
Krimberger (berufliche Gründe) und die kuriose
Dennoch zeigt sich der Präsident im Hinblick
Hörmann“ für negative Schlagzeilen gesorgt.
Affäre um Sambo Choji. „Er ist aus dem Win-
auf die Zukunft optimistisch: „Wenn alles funk-
SKN Präsident Christian Walter zu den Hinter-
terurlaub einfach nicht zurückgekommen. Er
tioniert, kann der SKN auch mit wenigen finan-
gründen: „Hörmann ist ein Profitrainer, der lei-
schreibt ab und zu zwar SMS, aber kein Mensch
ziellen Mitteln in der Bundesliga bestehen.“
der unter falschen Vorraussetzungen nach St.
weiß wo er sich aufhält“, so der leidgeprüfte
Nachsatz: „Bis dahin wird es aber ein langer
Pölten gekommen ist. Er dachte, dass wenn er
Präsident.
und steiniger Weg.“
Im scherbenhaufen
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SPORT
Einzigartige Leistungen unterm Korb
Die UKJ Süba St. Pölten war in den 90er Jahren das mit Abstand erfolgreichste Team im österreichischen Basketballsport. Von den fünfzehn zwischen 1993 und 1999 vergebenen Titeln, wanderten gleich neun in die Landeshauptstadt. Begonnen hatte der Erfolgszug der UKJ 1990
der Ausstieg der SÜBA als Hauptsponsor, was
vor. Laut Eberl scheiterte die Kurzzeit-Ehe an
unter Trainerlegende Hubert „Bimbo“ Schrei-
den Verein laut Eberl „in ein finanzielles Unter-
falschen Erwartungen. „Neno hat sich vorge-
ner. Der jetzige Nationalcoach führte die „SÜBA
grunddasein verbannte. Darum ist es auch nicht
stellt, dass alle ehemaligen SÜBA Leute wieder
Boys“ 1990 nicht nur in die A-Liga, sondern in
verwunderlich, dass die Ausländer nicht gut sind
an Bord kommen, dass die Halle wieder voll ist
der darauf folgenden Saison auch zum ersten
- die waren wahrscheinlich die billigsten in der
und er mit seiner immensen Disziplin die Mann-
Meistertitel. Fünf weitere sollten bis 1999 folgen,
gesamten Liga“.
schaft konkurrenzfähig machen kann. Davon ist
eine volle Landessportschule war die Regel.
Anfang der heurigen Saison versuchte man das
aber nichts eingetreten.“ Offensichtlich konnte
Einen ihrer größten Erfolge feierten die St.
Asceric seinen Ehrgeiz nicht auf die Mannschaft
Pöltner im Europacup mit einem sensationellen
übertragen. So nutzte er ein Zugeständnis der
71:51 Sieg beim litauischen Spitzenklub Schalgi-
UKJ, ihn im Falle eines Angebotes gehen zu
ris Kaunas. „Das war eine einzigartige Leistung
lassen, zum Ausstieg aus. Menschlich sehr fair,
von St. Pölten“, erinnert sich F.X. Eberl, seit 15
zeugt dieses Zugeständnis nicht unbedingt von
Jahren Manager der St. Pöltner Basketballer.
Professionalität, einen Trainer mitten in der Sai-
Nachdem man die 90er beinahe nach Belieben
son ziehen zu lassen.
dominiert hatte, folgte 2003 der Abstieg aus der
Gegen Jakov Jakisic, der die Nachfolge von Eberl
höchsten Spielklasse. Der Meistertitel 1999 war
als Manager hätte antreten sollen, war Asce-
der letzte Höhepunkt, „danach brach die Mann-
ric freilich ein Langzeittrainer. Jakisic war quasi
schaft auseinander“, so Eberl. „Wir haben dann
weg, bevor er so richtig da war. 18 Tage dauerte
versucht, den Standard durch relativ teure Pro-
die Liason. Auch bei ihm waren, so F.X. Eberl,
fis zu halten. Aber die haben nur für die Statistik
falsche Erwartungen ausschlaggebend. „Die UKJ
gespielt und nicht für den Verein“, sieht Eberl einen der Hauptgründe für die Misere. Mit einer stark verjüngten Truppe folgte 2004
„Nach Leistung oder Liga wird bei Subventionen nicht Geurteilt!“ F.X. EBERL,UKJ
prompt der Wiederaufstieg. Doch leider konnte
ist eben kein Unternehmen wie in der Wirtschaft.
man auf diese Mannschaft nicht aufbauen. In
Da kann man nicht alles weiter delegieren.“ Doch nicht nur finanzielle Sorgen plagen die
Folge der sehr guten Mannschaft der 90er Jahre hatte man – so hat es den Anschein - die Ju-
Ruder herumzureißen und holte mit Neno As-
UKJ. Der Verein kämpft auch gegen den mas-
gendarbeit komplett vernachlässigt.
ceric d i e Galionsfigur der einst erfolgreichen
siven Zuschauerrückgang. Eberl betrachtet die
Meistermannschaft zurück an Bord. Kurz fla-
Lage nüchtern: „Wie wir zu mehr Zuschauern
ckerte Euphorie auf. Doch das Engagement des
kommen, ist kein Geheimnis: Besser spielen!
gebürtigen Serben hielt nur ganze vier Monate,
Das geht aber nur mit einem neuen Hauptspon-
danach zog Neno ein Angebot in Frankreich
sor.“ Doch dieser ist nach wie vor nicht in Sicht.
Finanzielles Untergrunddasein Ein weiterer Grund für den Rückfall war zudem
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Spor t Zurzeit laufen Verhandlungen mit drei mittleren
klassigkeit mehr Subvention bekommt als die
auch aus der Käseglocke von Landeshauptmann
Sponsoren, die gemeinsam die 150.000 Euro
UKJ findet Eberl nicht in Ordnung. „Das System
Pröll.“
eines Einzel-Hauptsponsors aufbringen sollen.
der Sportförderung in St. Pölten ist jene, dass es
Seine eigene Zukunft bei der UKJ entscheide
Ebenso wie Fußballkollege Walter fühlt sich
einfach immer so war. Nach Leistung oder Liga
sich im Frühling. „Bis April muss eine neue Lö-
Eberl von der Wirtschaft im Stich gelassen. „Die
wird da überhaupt nicht geurteilt!“
sung gefunden werden!“ Auch im sportlichen
St. Pöltner Wirtschaft steht in keinster Weise
Einem möglicherweise hilfreichen Anbiedern an
Bereich will man sich ab der kommenden Saison
hinter dem Sport“, ärgert er sich.
die Politik, etwa durch Aufnahme eines Manda-
neu präsentieren. „Drei hochklassige Legionäre
Auch mit dem Vergabemodus der Förderungen
tars in den Vorstand, ist für Eberl ausgeschlos-
und der Rest junge Spieler. Auch wenn wir die
seitens der Stadt zeigt er sich nicht zufrieden.
sen. „Was für einen Zerstörungsgrad das hat,
nächsten Jahre dann unten herumgrundeln“,
Vor allem die Tatsache, dass der SKN trotz Dritt-
sieht man beim SKN. Anton Pfeffer kommt ja
skizziert Eberl die Philosophie der Zukunft.
„Fussball geniesst einen höheren Stellenwert als Handball.“ Gaby Ma yer, Union St . Pöl ten Handb all
Es war einmal...
Ein ähnliches Schicksal wie die Basketballer erlitten die Handballer der Union Hypo St. Pölten Ende der 90er Jahre. Mit der Hypo Bank als Hauptsponsor im Rücken schaffte man in der Saison 1998/99 erstmals den Einzug ins Meister Play Off. Dort scheiterte man schließlich nur knapp im Rennen um einen Europacupstartplatz. Der damalige Konkurrent UHC Stockerau misst
voran Sektionsleiter Ing. Helmut Kocevar, blieb
schaft enorm wichtig. Doch auch im Falle des
sich übrigens auch heute wieder mit den St.
nichts anderes übrig als die Reißleine zu ziehen.
Verbleibes in der Landesliga rechnet Mayer
Pöltnern. Die Lenaustädter stiegen in der dar-
Im Sommer 1999 verkaufte man die Spielge-
nicht mit einer allzu großen Spielerfluktuation:
auf folgenden Saison ebenfalls aus finanziellen
nehmigung für die Staatsliga an West Wien und
„Keiner würde gerne gehen! Und im Falle des
Gründen ab.
stieg in die niederösterreichische Landesliga ab.
Aufstiegs wäre das alles sowieso kein Thema.“
Trainer Stefan Szilagyi hatte über die Jahre hin-
Dabei verhinderte nur eine Spielgemeinschaft
Auch keine Angst, dass HLA Klubs nach den jun-
weg eine Mannschaft aufgebaut, deren Spieler
mit ÖSPAG Wilhelmsburg, dass der Verein über-
gen Talenten der UNION angeln könnten? „Die
bis heute zu den Besten Österreichs gehören.
haupt gleich in die unterste Liga abstieg.
Gefahr besteht natürlich. Aber wir haben den
Insgesamt sieben ehemalige St. Pöltner stehen
Bonus, dass niemand im Verein unglücklich ist.
mittlerweile in Diensten von Vereinen in der
Irrsinnig gut?
höchsten Spielklasse, der HLA. Aushängeschild
Seit 2003 steht nunmehr Mag. Gabriele Mayer
Beine gestellt haben, der mit beiden Beinen fest
des St. Pöltner Handballsports bleibt aber nach
an der Spitze der Union s leasing St. Pölten. Die
verankert ist. Ich wüsste nicht, dass sich wer
wie vor Viktor Szilagyi, Europapokalsieger mit
momentane Situation des Vereins beurteilt sie
unwohl fühlt.“ Die Spieler scheinen es schon zu
TUSEM Essen und seit 2005 im Land des Welt-
durchaus positiv, obwohl das Ziel, den Grund-
wissen, immer wieder hört man über das Klima
meisters beim THW Kiel unter Vertrag.
durchgang der Meisterschaft zu gewinnen,
in der Mannschaft unzufriedene Stimmen.
Was folgte, war nicht der sportliche, sondern
verfehlt wurde. „Wir hoffen jetzt, dass wir das
Ein wichtiger Grundstein für die finanziell stabile
der finanzielle Einbruch. Der Verein hatte sich
Play Off gewinnen und somit Meister werden.
Situation ist der neue Hauptsponsor s leasing.
finanziell übernommen. Dazu kam auch hier,
Wir haben eine irrsinnig gute Mannschaft.“ Der
Im Falle eines Aufstieges würde sich auch au-
dass ein potentieller Hauptsponsor in letzter
Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse ist ihrer
tomatisch der Sponsorbeitrag erhöhen. „Wir
Sekunde absprang. Den Verantwortlichen, allen
Meinung nach für den Fortbestand der Mann-
verhandeln im März bereits über eine Verlänge-
Die Leute sehen, dass wir einen Verein auf die
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SPORT rung des Sponsorvertrages, wobei unser Budget
Mag. Helmut Kogler und Roman Filz hatte der
schon jetzt reif für die Bundesliga ist“, freut sich
Verein zwei Pädagogen in seinen Reihen, die
Mayer.
immer wieder Talente zum Handballsport lots-
Auch im Nachwuchsbereich wurden die Wei-
ten. Roman Filz ist seit 2002 in Vorarlberg tätig,
chen für die Zukunft gestellt. So ist ab dem
Helmut Koglers Posten als Jugendkoordinator
kommenden Schuljahr im ORGL (Oberstufen-
wurde 2003 von der Vereinsführung gestrichen.
realgymnasium für Leistungssport) Handball
Mit der Unterstützung von Seiten der Stadt
wieder vertreten. Ein notwendiger Schritt, denn
zeigt sich Gaby Mayer durchwegs zufrieden.
seit dem Abstieg aus der Staatsliga ging es auch
„Heuer war die Unterstützung sogar ein wenig
mit der Jugendarbeit des Vereins bergab. Errang
mehr, weil die Stadt gesehen hat, wie viel bei
man 1999 noch drei niederösterreichische so-
uns weitergeht.“ Dass Fußball mehr gefördert
wie einen österreichischen Meistertitel, gab
wird, sieht sie nicht tragisch oder als Schuld der
es 2006 in der Jugend lediglich einen Landes-
Stadt. „Fußball genießt einfach einen höheren
meistertitel. Bei den Staatsmeisterschaften
Stellenwert als Handball. Die Höhe der Förde-
wurde die Mannschaft gar Letzter. Auch die
rung ist mir unverständlich, aber das ist überall
Zusammenarbeit mit den Schulen war früher
so. Da kann man nur gemeinsam versuchen, da-
integraler Bestandteil der Nachwuchsarbeit. Mit
gegen anzukämpfen.“
Der Kampf um den Futtertrog
Wie sieht es also mit der Förderung des St. Pöltner Sports durch Stadt und Land aus? Wer, was und wie wird unterstützt? Die Sportförderung in Niederösterreich ist im nö.
kostenlos zur Verfügung! Auch drei Sportbusse
einen bedeutenden Stellenwert im Leben der
Eine Frage der Wertigkeit
Menschen und in der Gesellschaft. Es ist daher
Auch die Stadt hat laut Willi Vojta vom Sport-
In Sachen Spitzensport, welcher der Stadt sehr
Ziel des Sportgesetzes, den Sport in Niederös-
referat Fördermodelle, wobei „mit den Geldern
am Herzen liege, könne man aber nicht zaubern.
terreich in all seinen Erscheinungsformen best-
primär der Nachwuchs gefördert werden soll.
„Es kann nicht sein, dass ein Verein sagt, wir
möglich zu fördern“ Das heißt alles und nichts,
Dazu stehen u. a. 11 Neigungsgruppen mit bes-
wollen Spitzensport, und die Stadt soll zahlen.
könnte man einwenden. Dr. Ludwig Binder, Lei-
tens ausgebildeten Trainern zur Verfügung!“
Da machen es sich die Vereine oft zu leicht“, kri-
ter der Abteilung Sport der nö. Landesregierung
Auch Spitzensportförderung gibt es, eine schrift-
tisiert Vojta. Ebenso ortet er ein Problem bei der
„deutscht“ aus: „Wir haben eine breite Palette
liche Grundlage samt Kriterienkatalog sucht
Wirtschaft und beklagt das Fehlen großer Spon-
innerhalb der Sportförderung: Sportstättenbau,
man allerdings vergeblich. Für die Höhe der För-
soren. „Das Interesse am Sponsoring ist nicht
Jugendsport, Spitzensport und natürlich auch
derung sei nicht nur die Liga ausschlaggebend,
so, wie es sich wohl alle wünschten.“
den Versehrtensport. Auch Sportveranstaltun-
sondern ebenso die Wertigkeit der Sportart.
gen werden aus unseren Mitteln gefördert.“
„Wenn die Basketballer in der 1. Liga spielen,
Quo Vadis
Generell erfolgt die Unterstützung nach Abspra-
haben sie ein Zuschauerpotential von 700-800
Alles in allem wird in St. Pölten wohl auch in
che mit den jeweiligen Dach- und Fachverbän-
Leuten. Bei den Fußballern wären es in der 1.
Hinkunft in Sachen Sport Schmalhans Küchen-
den. Insgesamt beträgt das jährliche Budget 8
Liga 3000-5000. Diese Wertigkeit muss man na-
meister bleiben, nicht zuletzt weil man für
Millionen Euro. „Davon geht alleine die Hälfte in
türlich beachten“, erklärt Vojta.
Versäumnisse der Vergangenheit den Preis be-
den Bau von Sportstätten. Für den Spitzensport
Wer wieviel bekommt muss im Übrigen vom
zahlen muss. Da hilft auch nicht, dass – wenn
sind ca. 2 Millionen Euro veranschlagt.“
Gemeinderat genehmigt werden. „Ich kann
man die Kommentare manch Funktionäre und
Mit der Misere des St. Pöltner Spitzensports ist
also nicht hergehen und z. B. den Fußballern
Verantwortlicher hört - „eh alles super ist.“
der Landesbedienstete bestens vertraut. Die
100.000 Euro geben, nur weil’s mich freut“, so
Mittlerweile ausgelutschte, weil nie substanziell
St. Pöltner Haie bekommen als A-Liga Verein
Vojta. Wie man freilich die Wertigkeit der einzel-
wirksam werdende Phrasen, wonach vermehrt
weiterhin eine Spitzensportförderung. Etwas
nen Sportarten objektiv bewerten möchte wenn
auf die Jugend zu setzen sei und nur noch quali-
komplizierter ist die Situation beim SKN und
eine Grundlage fehlt, bleibt im Unklaren. So ist
tativ hochwertige Legionäre eingekauft werden,
bei den Handballern. Obwohl beide Vereine in
etwa der drittklassige SKN mit 45.000 Euro Sub-
haben sich in Vergangenheit als heiße Luft er-
der 3. Liga spielen, bekommen nur die Fußbal-
vention Spitzenreiter, während die erstklassigen
wiesen.
ler „Schmattes“, während die Union Handball
Basketballer „nur“ 25.000 Euro bekommen.
Man darf den Vereinen sicher nicht Bemühen
Herren leer ausgehen. Eine Ausnahme, wie Dr.
Dazu kommen noch Gelder z.B. aus Matchpatro-
absprechen, dennoch bekommt man bisweilen
Binder feststellt: „Durch den Abstieg der Admira
nanzen. Großer Verlierer im „Spitzensport-Trio“
den Eindruck, dass innovative Ideen schlicht-
wurde das Geld, das für sie budgetiert war, auf
sind die Handballer mit im Vergleich mickrig an-
weg fehlen. Vielleicht ist es an der Zeit, sich an
die einzelnen Regionalliga Klubs aufgeteilt. Nor-
mutenden 8500 Euro. Sie dürfen dafür günstig
einen Tisch zu setzen und gemeinsam an einem
malerweise muss man für eine Spitzensportför-
in der Prandtauerhalle trainieren.
schlagkräftigen Gesamtkonzept zu feilen -und
derung in der obersten bzw. zweiten Liga spie-
Überhaupt beschränke sich die Sportförderung
dieses auch umsetzen! Dass Spitzensport in St.
len.“ Glück für die Fußballer also...
der Stadt nicht nur auf Geldleistungen. „Was die
Pölten möglich ist, wurde in der Vergangenheit
Über die genaue Summe der Förderung für die
Vereine für selbstverständlich halten und immer
bewiesen. Damals nannte sich St. Pölten zu-
einzelnen St. Pöltner Klubs wollte Dr. Binder
wieder vergessen, sind die versteckten Subven-
recht „Sportstadt“. Heute trägt sie diesen Titel
keine Auskunft geben.
tionen. So stellt die Stadt St. Pölten 18 Hallen
bestenfalls noch honoris causa.
Sportfördergesetz geregelt. §1:„Der Sport hat
gibt es, für deren Benutzung die Vereine nur das Benzin zahlen müssen.“
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SCHITAG 07 11. M채rz ab 09:00 Uhr
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KRITIKEN
Zum Hören
Manshee, mikeSnare, K nolli, R ené, R ob.STP, Gitsche (von links nach rechts)
fresh kills landfill
MIRA CALIX
E yes se t a gains t the sun
Siluh-Records, die 2te: A Life, A Song, A Cigarette heißt die sechsköpfige Band aus Wien, die mit ihrem ersten Longplayer zeigen, dass gute Musik auch aus Österreich kommen kann! Klassischer Singer/Songwriter-Pop, tief im amerikanischen Folk verwurzelt! Mastermind Stephan Stanzel singt über Gott und die Welt, über Liebe und Leid, kurz gesagt über den ganz normalen Weltschmerz und gleitet dabei nie ins Peinliche!
Mit zwei äußerst interessanten Alben in petto sind Mira Calix und ihr Mikrofon zurück von ihren Streifzügen durch die englische Moor- und Heidelandschaft und kredenzen ihr drittes Opus. Aus der Vermählung dieser organischen Naturklänge mit zarter Elektronik, orchestralen Sprenkeln, Stimmen und sehr ökonomisch eingesetzten Beats entsteht diese wohlige Kokon-Atmosphäre, in die man sich beim Hören immer wieder gerne begibt.
mighty ganesha
TC feat. MC Jakes
Anspruchsvolles Songmaterial, spannende Arrangements, geballte Rockklänge der alten Schule mit interessanten Weltmusikeinflüssen, das ist Mighty Ganesha. Einzig die Arbeit im Studio hätte wohl etwas intensiver ausfallen sollen, denn Gesangstöne müssen getroffen werden, da wäre mit dieser Stimme von Frontfrau Babsi bedeutend mehr drinnen gewesen. Das sollte uns allerdings nicht an einer EP-Bestellung hindern: ep@mightyganesha.at
„Tommy Boy TC schießt derzeit einen Hit nach dem anderen raus, zusammen mit MC Jakes ein kongeniales Duo. Egal auf welcher Party man in den letzten Monaten war, an „rockstar“ kann keiner vorbei gekommen sein – unglaublich frech und witzig, ja fast schon etwas selbstironisch kommt dieser Tune daher. Gerüchten zufolge wird TC auf eine der nächsten UrbanArtForms Parties nach STP kommen, aber das hab ich „nur gehört“, hehe.
Zum Schauen
Zum Spielen
migh ty genesha
Manshee, D ali K oljanin
Scoop
Wood y A llen Auf den ersten Blick ist die Journalismusstudentin Sondra zwar nicht wirklich die Richtige, um einen geheimnisvollen Serienmörder zu enttarnen, aber dem britischer Star-Journalist Joe Strombel – der blöderweise tot ist – kommt die junge Frau gerade richtig. Aus dem Jenseits weiht er sie in sein Wissen ein...
Rocky Balboa
Syl ves ter Stallone
„Let’s start building some hurting bombs“, schmettert Coach Duke seinem Schützling entgegen. Dies ist der Moment, wenn Bill Contis epochaler Score „Flying high now” einsetzt. Wenig später prügelt Rocky auf Fleischkadaver ein, verschlingt rohe Eier und robbt sich in seinem grauen Trainingsanzug Marke „Gabor Kiraly“ durch die Straßen. Und dann steht Rocky wieder im Ring und wir fiebern mit. Kult!!!
under
the ir on sea
Das zweite Album des sympathischen südenglischen Trios wird also auf die Menschheit losgelassen. Überraschung! Das Album klingt düsterer als der Vorgänger. Innovative Sounds, experimentierfreudig, noch immer keine Gitarre (obwohl einige Sounds verdammt nach Klampfe klingen. Respekt!). Wer auf die klassischen Keane Balladen wartet, wird mit dem „Hamburg Song“ oder „Try again“ bestens bedient. Nicht ganz aus einem Guss, aber hörenswet.
Lupe Fiasco
r ocks tar/ ga me o ver
A lexander Terrer
Keane
F ood & L iq uor
Für sein g’schmackiges Erstlingswerk hat der Chicagoer Muslime Lupe Fiasco gleich Kapazunder wie Hip-Hop-Großmeister Jay-Z als Executive Producer oder Beats der Neptunes als knackigen Soundteppich mit an Bord geholt. Zugegeben, das Album präsentiert sich vielseitig und verspricht Spannendes für die nachfolgenden, aber richtig aufregend wird’s nur bei wenigen Tracks. Eine der Ausnahmen: „Daydreamin“ mit der Samtstimme von Jill Scott!
Zum Lesen
Peter K aiser, Wolfgang H intermeier
WII
Juri Andruchowytsch
Wii was? Nintendo hat mit diesem kleinen weißen „Kastl“ etwas völlig Neuartiges auf den Markt gebracht. Neben dem üblichen Kontroller kann man auch mittels Fernbedienung sowie dem Nunchuk die Spielfiguren steuern. Über Bewegungssensoren wird mitverfolgt, wohin sich die Hände bewegen und das wird entsprechend an das Spiel übertragen. Unbedingt ausprobieren!
Frei und ukrainisch nach V. Jerofejews „Reise nach Petuschki“ erzählt uns Andruchowytsch von den vielfältigen Schichten Alkohol in seinem Gedärm, von Riesenratten in den Katakomben Moskaus und vom endgültigen Untergang der glorreichen Sowjetunion trotz gespenstischer Wiederbelebungsversuche. Ein Augenzeugenbericht der anderen Art.
Ski Race
William Kotzwinkle
Schneemangel gibt es am Computer nicht! Deswegen erfreuen sich die Veranstalter vom ORF auch heuer wieder über reges Interesse bei der Ski Challenge 2007. Das Spiel kann gratis herunter geladen werdenm, für die besten Skifahrer winken Warengutscheine. (Ich würde gerne wissen, ob davon irgendetwas im öffentlichrechtlichen Auftrag steht!?) Ruhigere Pisten gibt’s bei Ski-Race, dem Ableger von networld.at!
Zum 10jährigen Erscheinungsjubiläum möchte ich dieses Buch allen noch einmal sehr ans Herz legen. Kotzwinkle hat hier nach E.T. eine weitere Figur geschaffen, die man nur lieben kann. Ein schräges Buch, in dem der Bär mit Künstlernamen Hal Jam uns Menschen einen Spiegel vorhält. Unvergessen jene Szene, als seine neue Partnerin ihn schon am zweiten Abend wieder zur Paarung auffordert, war er doch früher an einmal jährlich gewöhnt…
NIN TENDO
Ski challen
Mosco viad a
ge
ein bär
will n a ch oben
Foto: zVg, photocase, orf, festspielhaus, cinema paradiso, niintendo, suhrkamp,
A Life, A Song, A Cigarette
MFG0207
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VERANSTALTUNGEN
HIGHLIGHT
VAZ St. Pölten, www.vaz.at STARMANIA ON TOUR Im März geht „Starmania“ auf große Österreichtournee. Alle zwölf Kandidaten nehmen an der Tour teil, Fans können sich dann mit dem eigenen Tour-Merchandising (T-Shirts, Sticker, Friendship-Buch, Poster, CDs) eindecken. Autogrammstunden am Nachmittag mit zwei Kandidaten sind ebenso geplant wie Meet & Greet für Gewinner vor Beginn des Konzerts. Das Konzertprogramm hat’s in sich: Einzelauftritte aller zwölf „Starmaniacs“ sowie Duette, Medleys aus der Sendung und Nadines neue Single. Durch die Show führt Benny Hörtnagl. Beginn: 18:00 Uhr; 18. März 2007 Einlass: 16:30 Uhr
Excus e me mos es
Im Zentrum dieses Abends steht definitiv die Albumpräsentation der österreichischen Rockformation Excuse Me Moses! Neben The Ordinary Me stoßen auch Cheek Dakota und Once Tasted Life im Rahmen ihrer „Face The Impact-Tour“ dazu, um das Warehouse ordentlich zu rocken! Danach gibt es eine ausgewogene Alternative Aftershowparty! release
GH Kolle war ehous
sous fl eurs
30.03.
Sen Lotus, Lehnen und Sous Fleurs gehen im März auf kleine Konzertreise und kommen unter anderem auch nach St. Pölten. Sous Fleurs bringen Folk und PostRock beeinflussten Indie mit, Sen Lotus spielen Indie-Pop mit deutschen Texten und Lehnen runden das Programm mit Post-Rock ab. Einlass ist um 19 Uhr, die Bands gibts ab 20 Uhr - sei dabei! egon
konzert
VERLOSUNG
Einsendungen an: verlosung@dasmfg.at
Foto: zVg, photocase, orf, festspielhaus, cinema paradiso, niintendo, suhrkamp,
18.03.
rom eo & julia
Nach dem letztjährigen Sensatoinserfolg von «Cinderella» kehren Jean-Christophe Maillot und Les Ballets de Monte Carlo mit einem weiteren Prokofjew-Ballett ins Festspielhaus zurück: dem Klassiker schlechthin, «Romeo und Julia». MFG verlost 3 x 2 Karten! Ballett
f estspi el ha us
20.03.
meist er konz ert
„Aus Italien“ grüßt das letzte Meisterkonzert der Saison Alexandra Reinprecht, junger Sopranstar der Wiener Staatsoper singt Lieder, Arien und Duette. Gesangskollegin Andrea Martin und Robert Lehrbaumer am Klavier wirken mit. MFG verlost für die Vorstellung 3 x 2 Tickets. konzert
st adtsäl e
30.02.
dr eam girls
Drei Freundinnen träumen als Trio The Dreamettes von einer großen Karriere. Im Apollo Theatre in New York nehmen sie an einem Talentwettbewerb teil, wo sie der ambitionierte Manager Curtis Taylor Jr. entdeckt, um sie zu Superstars aufzubauen. MFG verlost 5 x 2 Tickets! film
megapl ex
06.03. immer ni e am Meer Stermann und Grissemann haben auf der Rückfahrt von einer Feier einen Autounfall. Also sitzen sie mit zufälligem Mitfahrer Strunk in der Einöde fest und hoffen auf Rettung. Aber es kommt noch schlimmer... MFG verlost 3 x 2 Fan-Packages (Tix, Poster, T-Shirt)! Film
20.-25.03.
KIJU bu- Fe st
Von 20. bis 25. März 2007 dreht sich im Kulturbezirk in St. Pölten alles um die jungen Leseratten und das gute alte Buch: Es finden Lesungen und Workshops statt, Theater, Kino und auch der Buchklub sind vertreten. Es lohnt sich also, mit seinen Liebsten zum vierten KIJUBU-Fest vorbei zu schauen. Das gesamte Programm ist online unter www.kijubu.at zu finden. lesen
Viel Vergnügen
16. 03.
L and esmus eum
28.03.
dani el Gla tt a uer
Für alle, die emailLiebschaften und email-Flirts pflegen und schon immer mal über die Macht und Ohnmacht des geschriebenen Wortes bescheid wissen wollten, empfiehlt sich die Lesung aus Glattauers wunderbarem wie tiefsinnigem Roman „Gut gegen Nordwind“ Am 28. März liest der Autor live im Cinema Paradiso. Gut gegen Langeweile und gut für die Seele! lesung
cin ema paradiso
18.03.
Starmania On Tour
26.04.
Glenn Miller Gala
15.08.
Oldtimermarkt
11.10.
Nockalm Quintett
07.11.
Die Seer Tickets im VAZ St. Pölten, ticket@nxp.at; www.vaz.at; 02742/71400, Raiffeisenbanken, Bank Austria-Creditanstalt, Verkaufsstellen von Ö-Ticket, Vertriebsstellen der Austria Ticket Online, Trafiknet-Trafiken mit ATO-Anschluss
2007
15 Jahre NXP 5 Jahre NXP im VAZ
cin ema paradiso
Email mit dem Veranstaltungstitel im Betreff, Name, Vorname und Telefonnummer an verlosung@dasmfg.at!
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SCHAU VORBEI AUF BESTE AUSSICHTEN
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