G MF
DAS MAGAZIN
0100 Cover.indd 1
P.b.b. Verlagspostamt 3100 St. Pรถlten, 04Z035974M, 12/06, EURO 1,50
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ALLES GUTE MFG! URBAN: MEISTERBร RGER Willi KULTUR: FOLKT TEGETTHOFF SZENE: AUSGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT SPORT: GENERAL Im HAIFISCHBECKEN
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Happy Birthday
von Johannes Reichl
Jetzt ist es passiert. MFG
mal – wenn möglich – gar zum Umdenken anre-
gibt es zwei Jahre! Wenn
gen. Es geht um Kommunikation, um Kritik, wenn es
wir jetzt davon ausgehen,
sein muss auch mal Konflikt (freilich auf zivilisierter
dass ein Zeitungsjahr wie bei den Katzen in etwa
Basis als Wettstreit der Argumente ausgetragen).
sieben Menschenjahren entspricht, dann sind wir
Wichtig ist, dass man Themen aufgreift. Sie, wie
immerhin schon 14. Mag sein, dass wir noch ein
es so schön heißt, beleuchtet – nicht nur von einer
bisserl in der Pubertät stecken (man darf also ge-
Seite, sondern von vielen, denn die Wahrheit hat be-
spannt sein, was wir als nächstes aushecken), aber
kanntlich viele Gesichter. Wir wollen nicht Schwarz-
das bedeutet erstens, dass man sich unsere „Frech-
Weißmalen, sondern die Grautöne zeigen – und fast
heiten“ (die natürlich gar keine sind) noch mit einem
alles ist grau! Wichtig ist, dass man auch unter dem
gequälten Lächeln gefallen lässt, und zweitens, dass
Teppich nachsieht, ob was drunter gekehrt wurde.
wir „mündig“ sind, kurzum was zu sagen haben. Wir
Dass man den vielen Lebenswelten, die in einer
haben diesbezüglich im übrigen eine eigene Form
Stadt wie St. Pölten existieren, nachspürt und sie
der Qualitäts-Kontrolle eingeführt: Regen sich alle
öffnet, damit wir uns sozusagen selbst ein bisserl
Seiten auf (oder alternativ gar keine), dann liegen
besser kennen lernen. Wichtig ist auch, dass man
wir richtig und berichten nicht einseitig.
bisweilen den Finger in die offene Wunde legt, weil
Zwei Jahre – das ist im schnelllebigen Zeitungsbusi-
es heilend sein kann, wenn es schmerzt. Das heißt,
ness jedenfalls gar nicht mal übel. Nicht, dass wir
man registriert etwas. Alles andere wäre substanz-
jetzt stolz auf uns selbst wären – wir doch nicht.
los. Für den Leser nicht minder wie für den Journa-
Aber wir danken trotzdem unseren treuen Lesern
listen. Und es bringt einen nicht weiter, entspricht
und Anzeigenkunden, die von MFG so überzeugt
nicht unserem Verständnis von Journalismus, das
sind, wie wir selbst.
auf folgender Lehrbuchweisheit baut:
Anfangs, als wir plötzlich „da“ waren, gabs ja viele
„Nach journalistischem Selbstverständnis ist Jour-
Skeptiker. Wie wollt ihr das finanzieren? Zeitungen
nalismus intellektuell, besticht durch Distanz nach
wie diese gibt’s eh schon genug (welche???). Sogar
allen Seiten und Unabhängigkeit, basiert auf Kreati-
als „eierlegende Wollmilchsau“ wurden wir tituliert.
vität und Ethik und liefert im Dienste der Öffentlich-
Ich weiß nicht, ob das damals als Kompliment, Be-
keit die Kritik, mit der Journalismus als ‚vierte’ Ge-
leidigung, aus Freude oder aus Neid gesagt wurde.
walt in weiterer Folge die Mächtigen kontrolliert.“
URBAN zeitgeprägt Willi Gruber did it his way herbergssuche ohne Josef Kein Heim für alle
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KULTUR KERNSACHE Wenn Mario Träume webt kein Märchen Tegetthoff‘s Erzählkunstfestival
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SZENE
geschlossene gesellschaft Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? die auserwählten Zur Krönung der Reihe nach auftreten!
Vielleicht sind wir ja tatsächlich eine, keine Ahnung. Nur ob jetzt ja oder nein – Faktum ist, dass wir gele-
Das ist der Idealanspruch, dem Genüge zu leisten
sen werden. Kurzum, unsere Eier kommen gut an!
wir bestrebt sind, den zu erfüllen wir aber, wie die
Dabei gibt es bekennende Fans ebenso wie „Geg-
anderen Blätter, nicht zu 100% schaffen werden.
ner“ (die interessanterweise immer ganz genau die
Aber als Leitlinie muss er allem journalistischem
Inhalte des Magazins kennen). Beide sind uns gleich
Tun zugrunde liegen. Daran wollen wir gemessen
lieb, Hauptsache wir werden gelesen!
werden, und verstoßen wir einmal dagegen (was
Denn darum geht es doch: Als Journalist möchte
ich nicht hoffe), dann lesen Sie uns ordentlich die
man zur Auseinandersetzung, zum Nach-, manch-
Leviten, liebe Leser!
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SPORT
Ein Macher für den Meister Jakisic soll Haie zähmen IMPRESSUM Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich Medieninhaber (Verleger): NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten Herausgeber: Bernard und René Voak MBA Redaktionsanschrift: MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Telefon: 02742 / 71400330, Fax: 02742 / 71400-305; Internet: www.dasmfg.at, Email: office@dasmfg.at Chefredakteur: Mag. Johannes Reichl Anzeigenleitung & Administrative Geschäftsführung: Mag. (FH) Michael Müllner, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten; Tel.: 02742/71400-330; Email: michael.muellner@dasmfg.at Anzeigenservice: NGL mediamondial (Greis Langer Nestelberger OEG), Schillerplatz 1/1/6, 3100 St. Pölten, Tel.: 02742/71191-20, Email: greis@ngl-mediamondial.com Redaktionsteam: Mathias Kirner, Flo Kogler, Althea Müller, Michael Müllner, Rosa, Thomas Schöpf, Eva Seidl, Matthias Steinperl, Katharina Vrana, Kati Waldhart, Tobias Zuser; in Zusammenarbeit mit www.joynt.at Kolumnisten: Hebi, Althea Müller, Thomas Karl, Rosa, Christoph Wagner, Tobias Zuser Kritiker: Judith Goritschnig, Wolfgang Hintermeier, Peter Kaiser, Dali Koljanin, David Meixner, Manuel Pernsteiner, Robert Stefan, Alexander Terrer, René Voak Leiter der Bildredaktion: Hermann Rauschmayr Cover: Hermann Rauschmayr, Christoph Schipp Art Director & Layout: REBELTECH, Dipl.-Ing. (FH) Christoph Schipp Lektorat: Frau Lehrer Reichl, Renate Rattenberger Hersteller: NÖ Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH; Herstellungs- und Verlagsort: St. Pölten; Verlagspostamt: 3100 St. Pölten, P.b.b. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. Für den Inhalt bezahlter Beiträge ist der Medieninhaber nicht verantwortlich. Internet: http://www.dasmfg.at Offenlegung nach § 25 Medien-Gesetz: Medieninhaber: NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, MFG – Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten. Unternehmensgegenstand: Veranstaltungen. Geschäftsführer: Bernard und René Voak MBA. Grundlegende Blattlinie: Das unabhängige Magazin zur Förderung der Urbankultur in Niederösterreich.
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URBAN
P.b.b. Verlagspostamt 3100 St. Pölten, 04Z035974M, 10/06, EURO 1,50
In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
In der St. Pölten nach den sensationellen, inter-
In der es endlich – hochoffiziell – unter dem
In welcher der größte Patient im Landesklini-
national für Aufsehen sorgenden Musik Open Air
Titel „Little Heaven“ eine eigene Veranstaltungs-
kum nämliches selbst zu sein scheint. Zumindest
Festivals NUKE und LOVELY DAYS im nächsten
schiene für Schwule und deren Freunde in St.
schafft man es mit „Bravour“ für Schlagzeilen zu
Jahr auch in Sachen Sportevents in die Champi-
Pölten gibt. Vorreiter in dieser Sache ist wieder
sorgen. Ist der diskriminierende „Dickenpara-
ons League aufsteigt.
einmal das cinema paradiso, dem somit nicht
graph“, der vor ein paar Wochen die Gemüter er-
So wird St. Pölten (die Ausschreibung läuft be-
nur für den Kinobetrieb eine Auszeichnung ge-
hitzte, einigermaßen vom Tisch, so hat man mit
reits auf www.ironman703.at) im Juni Teil der
bührt, sondern auch für seinen Innovatsgeist.
der „Nichtweiterverwendung“ des bisherigen
„Ironman 70.3.“ Series, welche weltweit in 20
Ausgelöst durch den Film „Tintenfischalarm“
kaufmännischen Direktors Mag. Winfried Brunn-
Städten ausgetragen wird. St. Pölten gesellt
und den Wunsch, einen Abend unter diesem
steiner voll ins Schwarze getroffen.
sich in eine Reihe mit Austratungsorten in Ka-
Motto zu veranstalten, findet sodenn jeden
Oder vielleicht gerade das nicht? Könnte es gar
lifornien, Florida, Südafrika, Australien oder in
ersten Freitag im Monat bei freiem Eintritt ein
sein, dass man für den Spitzenmanager gar des-
Europa Städten wie Nizza, Monaco oder Zürich.
„Bunter Abend für SchwuLesBi- und Hetero-
halb keinen Platz mehr hat, weil er ein „falsches“
In Österreich hat man Mitbewerber wie den At-
FreundInnen“, wie dies die Veranstalter nen-
politisches Nahverhältnis hat? Obwohl, wie na-
tersee oder Villach ausgestochen, statt dessen
nen, statt. Los gehts jeweils um 17 Uhr, ab 21
türlich Stadt und Land im Krankenhauspoker im-
spielt sich alles – Christoph Schwarz und Jürgen
Uhr wird Party gefeiert, bei der natürlich DJs für
mer betonten, es nie um Politik gegangen ist!
Gleis sei Dank – um die Viehofner Seen und die
gute Unterhaltung sorgen, so am 5. Jänner etwa
Noch besser: Auch die Stadt hat für „ihren“
Landessportschule ab.
DJ Lucy McEvil.
Mann keine Verwendung mehr. Was also tun! Na
Was besonders freut: Stadt und Land ziehen an
In der Regel geht man davon aus, dass in etwa
schicken wir Herren Brunnsteiner mit seinen 53
einem Strang. Landesrätin Bohuslav und Bürger-
10% der Bevölkerung homosexuell orientiert
Lenzen doch einfach in die Pension. Wunderbar!
meister Stadler streuten einander Rosen!
sind – mit einem Wort, in St. Pölten gibt es rund
Wir Steuerzahler ziehen den Hut vor soviel Fan-
Da bewegt sich was – zum Positiven hin! Und als
5.000 schwule Mitmenschen. Längst fällig, dass
tasie, und all die „Hakler“ und „kleinen Leute“,
nächstes, liebes Land und liebe Stadt, gehen wir
diese ihren „Little Heaven“ bekommen, und die
welche den Politikern ja soooo am Herzen lie-
eine neue Halle fürs VAZ an!
restlichen 45.000 hoffentlich mitfeiern!
gen, fühlen sich überhaupt nicht verarscht!
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LESERFORUM
Leider kann nur ein Teil der Leserbriefe veröffentlicht werden. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Leserbriefe direkt an: MFG-Das Magazin, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten, e-mail: leserbriefe@dasmfg. at oder direkt unter www.dasmfg.at
Die „Sex In The City Story“ sowie die Frage um die Sinnhaftigkeit des Sperrbezirkes in St. Pölten hat einigen Staub aufgewirbelt und wurde auch von den anderen Medien aufgegriffen. von eurem magazin. geil!
lisi
Zugang bzw. eine durchaus hitzige Debatte zum
feigheit - dein name heißt politik. peinlich, wie
Thema Rotlicht in St. Pölten. MFG hat offensicht-
sich die mandatare um das thema „sperrbezirk“
lich einiges bewegt.
herumdrücken, wo sie sonst überall ihren senf
dr crisu
dazugeben.
hanna
die „sex-in-the-city“-seite st. pöltens wurde wohl noch nie so angesprochen, wie ihr das in
herumgeschleimt ist ja schon genug worden.
der aktuellen ausgabe gemacht habt.
ich hoffe ihr werdet wieder etwas aggressiver.
ich bin beeindruckt und immer mehr begeistert
das wünsch ich mir, mfg.
konrad
SEX IN THE CITY URBAN: am HigHway ist die Hölle los KULTUR: keine unbekannte kapelle SZENE: die mutter aller scHlacHten SPORT: captain neno als steuermann
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Fotos: Rauschmayr, photocase, vorlaufer
Ich bermerke in meiner unmittelbaren Umgebung aber auch in der Öffentlichkeit einen neuen
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URBAN
„St.Pölten, Stadt der Architektur“ – von Prandtauer über Olbrich bis Hollein und Kada, von der schmucken Innenstadt bis zur baukünstlerischen Herzeige-Meile des Kulturbezirks. Durchgängig Identität stiftendes, auch touristisch relevantes Potential. Einen international beachteten 3SAT-Film gabs dazu, jüngst eine wahre Hymne in Ö1.
K
420.000 Besucher! „Dies wird das besucherstärkste Jahr in der bald fünfjährigen Arä, seitdem wir den Betrieb des VAZ übernommen haben“, freut sich NXP-Geschäftsführer René Voak. Fast 420.000 Besucher haben heuer die rund 100 Kongresse und Seminare, 17 Messen, 12 Konzerte, 6 Bälle und andere Events besucht! Einziger, dafür aber heftiger Wermutstropfen: Die Bilanz könnte noch besser ausfallen, wenn nicht durch die Zelthalle C gewisse Veranstaltungen nicht
Und da hinein platzt jetzt die architektonische Scheußlichkeit der neuen DM-Filiale in St.Pöltens Boulevard, der Kremser Gasse! Darf denn so was wahr sein? Sakralbauten des Kommerzes können ja auch elegant gestaltet werden wie in der gleichen Gasse das MANGO oder A1 unmittelbar gegenüber. Die Fassade des neuen DM ist ein Schandfleck, jedes Waschpulver-Sackl ist dagegen ein Design-Ereignis.
mehr durchführbar sind. „Wir haben heuer die ersten Nischenveranstalter verloren, hier besteht akuter Handlungsbedarf, damit das kein Trend wird!“ Sprich, das VAZ braucht eine neue Halle, die sich, wie Mag. Grünberg an der WU eruiert hat, vielfach rechnet und rasch amortisiert. Schon jetzt hängen 290 (!) Jobs in der Region am VAZ. Die Wertschöpfung allein durch die Besucher macht pro Jahr ca. 20 Millionen Euro aus. Die neue Halle würde diese Zahl um 20% steigern. Kommt sie nicht, sind Rückschläge für Wirtschaft und Tourismus fix. „Wir sind guter Dinge, aber als Privatfirma währt der Atem nicht ewig“, hofft Voak auf rasche Entscheidungen.
alter Hut
So a Armutschgerl
Wir hätten gewarnt sein kön-
Fotos: Rauschmayr, photocase, vorlaufer
Faust aufs Aug von Hebi
Ganz ehrlich – langsam wirds ein bisserl fad, die
Da wird das Christkind aber gar nicht zufrieden sein,
Aquacity-Diskussion.
und ob der Weihnachtsmann überhaupt kommt, ist
Wir haben uns ja noch einreden lassen, als es vor ein
äußerst fraglich. Immerhin könnten beide den Christ-
paar Jahren um den Standort ging (den man durch-
baum am Rathausplatz als persönliche Beleidigung
aus in Frage stellen kann), aber dass das Hallenbad,
empfinden. Der fällt heuer nämlich unter die Katego-
jetzt, da es steht, da es im großen und ganzen funk-
rie „Armutschgerl“.
tioniert und auch angenommen wird noch immer
In der Bevölkerung ist er sodenn – ja, man glaubt es
fast im Wochentakt medial oder politisch herhalten
kaum – derzeit Thema Nr. 1. Die Reaktionen reichen
muss, ist einfach öde.
von Kopfschütteln über blankes Entsetzen im Blick bis
Dass jeder Besucher, der dort ausrutscht oder sich
hin zu Verbal-Unmutsäußerungen à la „Wos isn des
beim Rutschen den Kopf anschlägt, offensichtlich so-
für a Krautstauden“ oder „Den stellat I ma ned amoi
fort damit in die Zeitung rennt, ist lächerlich (mach
daham auf“ (was ob der Höhe aber ohnedies schwie-
ich nächstes Mal auch, wenn ich beim Fußballspie-
rig werden dürfte). Es soll sogar Mütter geben, die ih-
len umkippe). Ebenso, dass dies dann über Gebühr
ren Kindern die Augen zuhalten, damit sie soviel Elend
ebendort breitgetreten wird, denn Faktum ist, dass
nicht mitansehen müssen. Umgekehrt belauschte ich
derlei Verletzungen in jedem Hallenbad tagtäglich
ein Gespräch eines Vaters mit seinem Junior: „Weißt
vorkommen.
du, der Baum ist traurig, weil er nicht bei seinen
Wasser auf Fliesen – und mögen sie noch so rutsch-
Freunden ist!“ Ist seine Armseligkeit gar bewusstes
fest sein – sind nun mal eine teufliche Mischung, wie
Kalkül der Stadt, um den Gedanken von Weihnachten
uns schon unsere Eltern lehrtn. Also: Obacht!
als Fest der Liebe zu befördern? Einfach genial!
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nen. Während in Krems mit dem neuen Campus der Donau-Uni ein Bauwerk internationalen Formats entstand, wuchsen bei uns an der Herzogenburger Straße der „Campus Domus“ und das „Studentenheim der Wirtschaftshilfe der Arbeiterstudenten Österreichs“, das den Charme eines moldawischen Kasernenhofes ausstrahlt. Auch im Siedlungsbereich wucherts wild: In St.Pöltens ärmster, der Zwischenkriegs-Zeit hatte man noch genug Kultur für eine Schnofl-Siedlung oder die Region Handel-Mazzetti-Straße. Heute siehts – bei aller Redlichkeit des subjektiven Geschmacks – auf den städtischen Baurechtsgründen in Ratzersdorf aus, als ob es alle Homes and Castles von der Blauen Lagune an die Traisen verblasen hätte. Videant consules!
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meisterbürger Willi „Sag mir, wie du aufgewachsen bist, und ich sag dir, wer du bist!“ Auf niemanden scheint dies besser zuzutreffen, als auf Willi Gruber. Wenn man seinen Lebenslauf studiert, wird sein politisches Engagement, sein Bekenntnis zur Sozialdemokratie, sein Eintreten für sozialen Wohnbau und Chancengleichheit nachvollziehbar. Und so gibt der ehemalige Bürgermeister auf die Frage, was ihn am meisten geprägt hat, eine einfache, wiewohl die einzig schlüssige Antwort: „Die Zeit!“ Von Johannes Reichl, Michael Müllner, Foto: Hermann Rauschmayr MFG1206
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URBAN Wir besuchen Willi Gruber an einem Montag
überholtermaßen bis heute apostrophiert wird:
vom Ziegelstaub.“ Und in der Josefstraße über-
Vormittag in seinem Reihenhaus in St. Pölten.
Abeiterstadt. „Von seinem ersten Lohn hat er
rascht ihn ein Flieger mit MG-Feuer.
Vorbei an einem „Willkommensgartenzwerg“
uns Buben ‚Klapperln’, also Sandalen gekauft.
gehen wir die paar Treppen zum Eingang hoch,
Die hat er bei einem befreundeten Schuster in
After the war
wo uns Willi Gruber und seine nicht minder le-
Auftrag gegeben, der auch arbeitslos war.“ Einer
Dann ist der Spuk vorbei, nicht aber die Spuren,
gendäre Gattin Hermine herzlich begrüßen. We-
hilft dem anderen, das ist eine erste Lektion aus
die er hinterlässt. „Für mich wurde klar, dass
niger euphorisch ist Dino, der ehemalige First
diesen Tagen. Und dass vermeintlich einfache
Krieg nichts weiter als legales Morden ist. Das
Dog, der im Hintergrund Krawall schlägt und
Klapperln nichts Selbstverständliches sind.
hat mich sehr geprägt, auch für später. Für mich
vom Herrchen beruhigt werden muss.
Auch an den Einmarsch der Deutschen kann sich
war ganz selbstverständlich, mich zu engagie-
Wir nehmen am Esstisch im Wohn-Esszim-
Gruber erinnern. „Als Österreich zu Deutschland
ren, damit so etwas nicht mehr passiert!“
kam, war eine große Euphorie. Wir Buben haben
Nach den Nazis kommen die Russen. Gruber,
38 den Durchzug des deutschen Heeres in Ka-
der schon 1944 als „Elektrowerker-Lehrling“ bei
Erste Republik. Das Land ist tief gespalten in So-
pelln verfolgt, da haben uns die Soldaten auf die
den Gauwerken (der späteren NEWAG) begon-
zialisten und Christlichsoziale. Kommunikation
LKW’s raufgeholt. Das hat uns sehr beeindruckt,
nen hat, hilft mit bei der Wiederinstandsetzung
zerbröselt in Hasstiraden, immer öfter spre-
wie es die Nazis überhaupt verstanden, die Ju-
des Kraftwerkes sowie des Umspannwerkes.
chen die Waffen der Paramilitärs Heimwehr und
gend zu begeistern.“ Der Vater hingegen „hat
Außerdem werden Leitungen gebaut, in St. Pöl-
Schutzbund. In dieses Österreich wird Gruber
geschimpft. Er war distanziert und auch nie bei
ten, aber auch im Umland „wo wir während der
am 6. September 1930 geboren. Der Vater ist
der NSDAP“. Er durchschaut die Kriegstreiberei
Arbeiten bei den Bauern geschlafen und geges-
Dreher bei der Firma Grundmann. Arbeiter, be-
von Anfang an. „Als der Krieg erklärt wurde und
sen haben.“ Als Mann für „Sonderprojekte“ wird
kennender Sozialist und Schutzbündler. „Mein
im Radio durchgesagt wurde, dass Lebensmit-
der Junge gekennzeichnet. „Ich hab eine rot-
Vater hat immer gesagt, wir sind Arbeiter, das
telkarten ausgeteilt werden, meinte er ‚Wenn
weißrote Armschleife bekommen, dazu einen
ist unsere Partei – die Sozialisten! Und die Ge-
die das schon alles gedruckt haben, ist das von
Ausweis in Russisch-Deutsch. Die Hilfspolizei
werkschaft sei wichtig. Das war ganz normal.
langer Hand geplant.‘“
hatte auch so einen, was mir mitunter gehol-
Ebenso, dass die Arbeiterzeitung bei uns am
Mit Fortdauer des Krieges verfliegt die Euphorie
fen hat“, lächelt er schelmisch. Eine Trillerpfeife
Tisch gelegen ist“, erinnert sich Gruber an das
der Bevölkerung zusehends. Todesopfer sind zu
wiederum sollte ihn und seine damals schwan-
heimatliche Milieu.
beklagen – auch in Grubers Familie. „Ein Onkel
gere Frau vor einer Katastrophe bewahren. „Wir
Örtlich ist dieses zunächst eine Art Zwischen-
von mir ist bis heute offiziell vermisst. Es war
waren allein im Kaiserwald, als plötzlich fünf
welt: „Wir lebten in Ossarn in der Fabrikskolonie.
eine traurige, bedrückende Stimmung.“
Russen aus dem Wald aufgetaucht und auf uns
Ringsum aber waren Felder und Land.“ Graue
Doch Gruber lernt auch Widerstand kennen und
zugekommen ist. Was die wollten, kann man
Baracken im ländlichen Idyll, in welche 1934
Solidarität. „Als Kollegen meines Vaters verhaf-
sich denken. Ich weiß nicht warum, aber ich hab
die erste große Erschütterung hereinbricht, als
tet wurden, hat die Kollegenschaft für sie und
intuitiv die Pfeife hervorgeholt und fest hinein-
der Vater, der Schutzbündler, nach den Febru-
deren Familien gesammelt. Auch für uns, als
geblasen. Daraufhin sind die Russen weggelau-
arunruhen entlassen wird, von einem Tag auf
mein Vater krank war! Ich erinner mich, wie sie
fen.“ Für einige Momente wird das ehemalige
den nächsten auf der Straße steht. „Mein Va-
ihm die Münzen auf den Tisch gelegt haben. Es
Stadtoberhaupt nachdenklich. „Es gibt schon so
ter wurde zwar nicht ausgesteuert, aber das
gab eine große Solidarität, die verbunden hat.“
Momente im Leben“, meint er kryptisch. Ob das
Arbeitslosengeld war minimalst. Die Arbeitslo-
Die letzten Kriegstage erlebt der Vierzehnjäh-
religiös zu verstehen sei? „Nein, ich bin kein re-
sigkeit hat uns sehr getroffen. Ich erinner mich,
rige ebenfalls hautnah. Als er seine Tante in
ligiöser Mensch. Aber es scheint so etwas wie
dass unsere Kleidung die Großmutter genäht
Gabersdorf besuchen will, stehen die Russen
Fügungen des Schicksals zu geben.“
hat, die Schuhe hab ich von meinem Bruder be-
schon im Dunkelsteinerwald. „Beim Seeland
Eine solche mag auch der Übertritt in die Firma
kommen.“ Gruber wächst in Armut auf.
war ein deutscher Posten, der meinte: ‚Na, do
Voith sein, wo er die Dreher-Lehre anfängt und
kommst nich hin – der Iwan schießt schon rein.’
sich auch politisch zu engagieren beginnt. „Ich
Ich bin trotzdem weitergefahren“. In der Innen-
hab mich – das war 1947 – bei der Jugendmän-
Erst 1938 bekommt Gruber senior wieder Arbeit,
stadt wiederum entkommt er in der Brunngasse
nervertrauenswahl eingesetzt.“ Und er fechtet
bei der Voith. Die Familie zieht in Folge nach St.
knapp einer Bombe, indem er in eine Toreinfahrt
manch Strauß mit den Kommunisten aus, die
Pölten, damals wirklich noch das, als was sie
flüchtet. „Nachher war meine Hose ganz rot
von den Sowjets unterstützt werden. „Man
mer Platz. Ein bisschen fühlt man sich wie in ein Märchenschloss versetzt. Geschwungene weiße Sessel mit Blumenmuster, Porzellanteller mit Motiven aus dem Rosenkavalier an den Wänden, ein Springbrunnen, der mit Blumen bemalte Tisch, darauf eine Glasplatte, als würde Hermi Gruber – welche uns Kaffee und Kekse kredenzt – ahnen, dass wir zur Bröslfraktion gehören. Es ist heimelig und erinnert an eine
„es scheint so etwas wie Schicksalsfügungen zu geben.“ Sonntagsnachmittagsjause bei lieben Verwandten. Nach ein bisschen Smalltalk, öffnen wir die Akte Gruber – ein Stück Zeitgeschichte!
In der „fabrikskolonie“
Die Kriegsjahre
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8
URBAN
wollte uns schon überzeugen. Mit Worten,
Grubers dort, dann übersiedeln sie in eine Ge-
eigene Pfründe wohl von ihren Mandataren
manchmal aber auch mit Eisenstangen.“
nossenschaftswohnung in der Birkengasse.
wünschen würden – das Parteiinteresse vor das
1952/53 findet sich der junge Mann bei der Hof-
Eines wird aus diesem Blickwinkel nachvollzieh-
persönliche. Als es zu einer Zerreißprobe um die
partie des Unternehmens wieder – das heißt vor
bar: Grubers politischer Einsatz für öffentlichen
Nationalratsliste kommt, weil noch ein ÖBB’ler
allem Schwerstarbeit: Graphitsäcke schleppen,
und leistbaren Wohnraum. Sein Schicksal sollten
hineingedruckt werden soll, lässt sich Gruber
Schmelzkoks erzeugen, Ausschuss-Stücke zer-
die späteren Generationen nicht erleiden.
streichen. Eine Haltung, welche v.a. die Parteig-
kleinern. Der Vorschlaghammer wiegt 15kg.
vom betriebsrat zum bürgermeister
DIE LIEBE FÜRS LEBEN
randen registrieren: „Dem Willi muss man dankbar sein. Das muss man ihm einmal vergelten.“ Unter Bürgermeister Schickelgruber und Vize-
In etwa diese Zeit fällt auch die Hochzeit mit
Politisch legt sich Gruber voll ins Zeug. „Ich
bürgermeister Hameder, „zu beiden hatte ich
Hermine. „Wir haben uns schon von der sozia-
hab vormittags geschichtelt, am Nachmittag
ein gutes Verhältnis, ja, das war eine Freund-
listischen Jugend her gekannt, seit dem 12./13.
schaft“, avanciert er zum Baustadtrat, später
Lebensjahr. Sie war eine große Turnerin, noch
übernimmt er den Finanzausschuss und wird
heut geht sie zweimal in der Woche zur Gym-
ständiger Vertreter des Bürgermeisters. „Das
nastik und ins Hallenbad.“ Unglaubliche 54
hätte mich durchaus ausgefüllt.“
Jahre sind die beiden miteinander verheiratet!
Doch Gruber ist zu Höherem bestimmt. 1985
„Freilich, wenn ich die Zeit abzieh, die wir uns
folgt er Schickelgruber als Bürgermeister nach.
aufgrund meines Berufes nicht gesehen ha-
„Da war schon voll die Hauptstadtdiskussion im
ben, relativiert sich das ein bisschen“, lacht der
Gange, das war sozusagen meine Feuertaufe.“
ehemalige Workaholic. Dennoch – 54 Jahre, das
Eine, die er – wie das Traumergebnis bei den
flößt Respekt ein. Was ist das „Geheimnis des
Wahlen 1986 mit 27 Mandaten belegt – mit
Erfolges“? „Es ist eine Frage, wie viel Gemein-
Bravour besteht. „Ich muss aber schon ehrlich
samkeiten man hat. Vertrauen muss da sein,
zugeben, dass da im Vorfeld eine unglaubliche
gemeinsame Ziele, ein gemeinsames Wollen!
Werbemaschinerie gelaufen ist“, gibt sich Gru-
Und man muss die Interessen des anderen ak-
ber bescheiden und kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. „Aber es gab ja auch Zeiten,
zeptieren.“
als die ÖVP noch 15 Mandate hatte!“
Dabei haben es die jungen Grubers zu Beginn
war ich politisch unterwegs. Alles ehrenamt-
ihrer Ehe alles andere denn leicht. Der Traum
lich, dafür hat es keinen Groschen gegeben!“
vom eigenen Heim scheitert zunächst am aku-
Der junge Mann wird – wie ehemals sein Vater
Die Haupstadt-sagA
ten Wohnungsmangel und an den fehlenden
– Betriebsrat bei der Voith, außerdem Jugend-
Während im Falle anderer Politiker die große
Finanzen. Gruber verdient gerade einmal 3,20
referent der Metallarbeiter, was ihm auch neue
Herausforderung
Schilling die Stunde. „Wir waren deshalb jah-
Perspektiven öffnet. „Die Metallarbeiter durf-
kommt, oder sie ihre Karriere mit einem Big
relang getrennt, bis wir endlich 1956 die erste
ten jemand auf die Sozialakademie schicken,
Bang abschließen, ist Gruber sofort mit der
Mansardenwohnung in der Grillparzerstraße
das war 1959/1960 ich.“ Nach der Ausbildung
Hauptstadt konfrontiert.
13 bekommen haben.“ Die besticht mit ihren
baut er die Seniorenbetreuung in der Pensions-
Bereits 1974 hatte man die „Machbarkeit“ ei-
33qm zwar nicht durch Größe und angesichts
versicherungsanstalt auf. Bereits zuvor, 1958,
ner solchen untersucht und sie – aufgrund der
der Nähe zum Hauskamin, wo der Russ herein-
wird Gruber Gemeinderat. Und er könnte sogar
horrenden Kosten – für 10 Jahre auf Eis gelegt.
kommt, auch nicht durch Komfort, aber sie ist
noch höher steigen, stellt aber – was sich viele
„Für viele kam dann überraschend, dass Sieg-
ein gemeinsames Heim. Bis 1962 wohnen die
Parteien angesichts aktueller Streitigkeiten um
fried Ludwig, der gerade mit der WBO Affäre
vielleicht
erst
mittendrin
dino - Treuer Begleiter seines Herrls bEi Spaziergängen
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URBAN zu kämpfen hatte, das Thema tatsächlich wie-
schlagen werden – so mutet bisweilen die St.
selbst wahrhaben wollten und vielleicht gerade
der aufgegriffen hat.“ Wobei es dem damaligen
Pöltner Hauptstadt-Story an.
deshalb nicht so inniglich miteinander konnten,
Landeshauptmann ein bisschen ergangen sein
wie es sich die Bürger wünschten.
dürfte wie dem Zauberlehrling. „Als mich Lud-
zwei alphawölfe
wig zum Bürgermeister angelobte, meinte er:
Dass an gewissen sphärischen Störungen auch
my home is my castle
‚Willi, das Thema hat eine Eigendynamik entwi-
die persönlichen Befindlichkeiten von Pröll und
Die Hauptstadtentwicklung war jedenfalls Gru-
ckelt, das kriegen wir nicht mehr weg.’“
Gruber eine Rolle spielten, will der ehemalige
bers Hauptmission. Seine Grundphilosophie
Und das wollten die beiden Herren auch gar
Bürgermeister so nicht bestätigen und nimmt
baute dabei nicht primär auf große Visionen,
nicht, wenn sie auch hart darum kämpfen muss-
auch die Medien in die Pflicht. „Es gibt immer
sondern insbesondere auf eine solide Grund-
ten. Während die Landes-SPÖ überhaupt gegen
Kräfte, die etwas hineininterpretieren möchten.
stückspolitik. „Ich war immer bemüht, einen
eine Hauptstadt ist „da hatte mein Bruder harte
Wenn alles happy ist in einer Ehe, alles funkti-
Pool von Grundstücken zur Verfügung zu haben.
Diskussionen zu führen“, ist auch die ÖVP hinter
oniert, dann kann man ja nicht darüber trat-
Wir haben diesbezüglich viel getan – da schlum-
den Kulissen nicht so geschlossen. „Da gab es
schen. Es gab immer ein korrektes Verhältnis.“
mern konzentrierte Gründe für eine positive
auch Gegenstimmen, eine davon war etwa Er-
Dennoch, so hört man heraus, dürfte jenes zu
Stadtentwicklung.“
win Pröll.“ In St. Pölten freilich „haben wir uns
Prölls Vorgänger ein entspannteres gewesen
Sein Resümee anlässlich 20 Jahre Haupstadt.
geschlossen voll reingehaut.“
sein – eine Generationenfrage? „Mit Ludwig hab
„Hinterher ist man immer gescheiter! Heute
Der Weg wurde letztlich durch zwei „Kunst-
ich vieles besprochen, und dann kommt auch
weiß man etwa, dass die Anbindung des Regie-
kniffe“ geebnet. So führte das Regionalisie-
was raus. Mit Pröll gab es kaum informelle Ge-
rungsviertels an die Altstadt nicht optimal ist.
rungsgesetz, welches St. Pölten bis dato aus
spräche, weil er keine Zeit und auch keinen An-
Diesbezüglich gab es auch andere Vorschläge.
einer Reihe von Landesförderungen ausschließt,
lass hatte. Erst die letzten ein, zwei Jahre gab es
Aber ich steh dazu: Die Landeshauptstadt war
zum Zerschlagen des politisch-gordischen Kno-
eine Annährung.“ Nachsatz „Außerdem war ich
für St. Pölten keine Jahrhundert-, sondern eine
tens namens Neid. „Das war prinzipiell eine
nie der Typ, auch nicht in der Partei, der sich bei
Jahrtausendentscheidung – ebenso für das
kluge Überlegung von Ludwig und Höger. 350
irgendjemand einschmeichelt.“
Land! Und es war eine Gemeinschaftsleistung!“
Millionen sollten pro Jahr direkt in die Regionen
War die Hauptstadt also der Höhepunkt seiner
fließen. Gleichzeitig ist die Landesumlage für die
Politkarriere schlechthin? „Ich hab durch meine
Gemeinden weggefallen, was für diese ebenfalls
Tätigkeit eigentlich laufend Motivationsschübe
Vorteile brachte.“
erfahren, deshalb bin ich vielleicht auch länger
Das zweite Ass war das politische Sicherheits-
aktiv gewesen, als ich selbst geglaubt hab. Si-
netz namens Volksbefragung. Kaum zu glauben,
cher – die Landeshauptstadt war schon was.
dass Gruber den Tag der Tage im März 1986 re-
Aber mir ging es immer um die kleinen Leute.
lativ gelassen verbrachte. „Ich hab den Volksent-
Das ist das Schöne am Beruf – man hat mit
scheid gar nicht so verfolgt, als mich der Ludwig
Menschen zu tun. Man kann nicht immer hel-
angerufen hat und meinte, ich muss sofort nach
fen, aber man bemüht sich. Das wird auch ge-
Wien kommen. Sie machen eine Pressekonfe-
schätzt, und wenn dann etwas zurückkommt,
renz. Das war im Marmorsaal der Landesregie-
ist das doppelte Motivation.“
rung, der ORF machte Interviews. Tja, und dann
Freilich gab es auch Tiefschläge. Jener, der Gru-
sind wir es geworden!“
ber am meisten getroffen hat, war das Absacken unter die 50.000 Einwohner-Marke 2001.
Der große Sieg, freilich – aus Sicht der Stadt – mit einigen Wermutstropfen. „Zugleich war klar,
Dass Gruber und Pröll gerade dann, als sie im
„Ich hab gedacht, dass wir am richtigen Weg
dass etwa Tulln die Agrarhauptstadt, Krems die
Zuge der Krankenhaus-Gespräche allein zusam-
sind – wir haben 4.000 Wohnungen gebaut!
Bildungshauptstadt, Baden die Tourismushaupt-
men am Tisch saßen – quasi unter vier Augen
Und dann dieses Ergebnis! Es ist mir bis heute
stadt und Wr. Neustadt die Industriehauptstadt
die Klingen kreuzend – zueinander fanden,
ein Rätsel, wo die Leute hingekommen sind.
wird.“ Schraub dem Sprinter die Spikes von den
mutet wie eine Ironie des Schicksals an. Man
Das war meine große Enttäuschung! Wenn ich
Sprintschuhen, und er wird zwar noch immer
wird den Eindruck nicht los, dass sich da zwei
geahnt hätte, dass es so kommt, hätte ich si-
schnell sein, aber unter seinem Potential ge-
in ihrem Amtsverständnis näher waren, als sie
cher die Baurechtsaktion früher begonnen.“
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URBAN zebürgermeister geeignet. Aber Bürgermeister – da bist du 12/14 Stunden engagiert am Tag, am Wochenende und auch an Feiertagen. Das bedeutet für die Familie Entbehrungen.“ Hatte er keine Bedenken, dass die Basis vielleicht nicht mitzieht? „Ich konnte meine Partei gut einschätzen. Letztlich war der Tenor: ‚Willi, wen du vorschlägst, wir tragen es mit.’ So war es auch.“
nach dienstschluss Danach trat Gruber seinen wohlverdienten Ruhestand an, nach knapp 46 aktiven Politjahren! Doch anstatt die Pension genießen zu können, wurde er zunächst krankheitsbedingt in die Knie gezwungen. Er musste sich einer komplizierten Operation unterziehen „und als ich dachte, jetzt hätt ich alles überstanden, stellte Dr. Frühwald Probleme mit dem Herzen fest und ich bekam Bypässe.“ Kurzum, ein Katastrophenjahr, das er aber gut überstanden zu haben scheint. Gruber wirkt fit und entspannt, und er zeigt sich wieder in der Öffentlichkeit. „Ich geh vielleicht zu zwei, die Botschaft völlig unerwartet, und dement-
drei Terminen die Woche. Das genügt dann auch.
sprechend fiel die erste Reaktion aus – perplex.
So wie früher, dass ich von einem Termin zum
Voll gefordert wurde Gruber im Zuge der Kran-
Es dauerte einige vielsagende Momente, bis
nächsten hetz, das ist zum Glück vorbei.“
kenhausverhandlungen. Man gewann den Ein-
applaudiert wurde. All die (zum Teil auch von
Auch seine Funktionen hat er großteils zurück-
druck, dass er diesen Felsbrocken – denn von
den Medien) ins Spiel gebrachten Kronprinzen
gelegt, bis auf jene des Obmannes des Behin-
Stein konnte man angesichts der horrenden
gingen leer aus. Irgendwie erinnerte die Situa-
dertenwohnheimes, das – nicht zuletzt durch
Kosten nicht reden – noch aus dem Weg räumen
tion an den Film Sisi, als Franz Joseph auf die
sein persönliches Engagement – heuer eröffnet
wollte, bevor er sich aus der Politik zurückzieht.
vermeintliche Braut Ninee zugeht, diese schon
werden konnte. „Es ist toll geworden!“
Die Verhandlungen verliefen zäh. Der Durch-
Für Politik interessiert sich der Langzeitpolitiker
bruch erfolgte erst im legendären Vieraugenge-
klarerweise noch immer, mit Ratschlägen hält er
spräch mit Pröll. Was passierte damals wirklich?
sich allerdings zurück. „In Gedanken bin ich noch
„Wir haben die Punkte klar angesprochen, haben
viel bei der Politik. Aber ich will nicht dreinreden.
unsere Vorstellungen geäußert. Es ging hart auf
Wenn ich gefragt werde ja, aber sonst nicht.“
hart, aber es war sehr korrekt. Mein Vorschlag
Und was treibt der Gruber sonst noch. Bekam er
mit der Übergabe des Theaters dürfte dann dem
angesichts soviel ungewohnter Freizeit keinen
Landeshauptmann gefallen haben.“
Pensionsschock? „Nein, ich genieße es. Früher
Tatsächlich stieg danach der weiße Rauch auf
hat der Wecker um 5.30 Uhr geläutet, dann bin
„und wir haben mit einem Glaserl auf den Ab-
ich mit dem Hund gegangen – täglich. Ebenso,
schluss angestoßen“. Das Gerücht, dass Gruber
wenn ich von der Arbeit nachhause gekommen
quasi als letzten Joker sich selbst am Spieltisch
bin, egal wie spät es war. Jetzt kann ich länger
einsetzte und seinen Rücktritt bei Abschluss in
liegen bleiben und Dinge tun, wofür ich früher
Aussicht stellte, verweist er ins Reich der Fabel.
kaum Zeit fand, etwa lesen.“
„Das ist völlig lächerlich. Mein Rücktritt stand schon lange fest. Deshalb hab ich zu Pröll auch
Einen kühlen und harten Kopf musste Gruber im Zuge des Krankenhauspokers wahren.
Auch die Natur und die Bewegung sind ihm wichtig. „Ich arbeit gern im Garten, wir haben ja einen 2.000qm großen in Steineichberg. Und ich
gesagt: ‚Wenn du mit mir abschließen möchtest, musst du dich beeilen. Ich geb heut nämlich
erwartungsvoll die Arme hebt, und dann gibt der
bin gern in der Natur. Gestern etwa waren wir
meinen Rücktritt bekannt.‘“
Kaiser der Schwester daneben, mit der niemand
mit dem Schwiegersohn auf der Stockerhütte.“
Das „heute“ war der legendäre 29. Juni 2004
rechnet, die Blumen.
Fad sei ihm jedenfalls nicht. „Mein Alltag ist
„Da war nämlich Parteikonferenz, zu der ich
War das kein Drahtseilakt bzw. warum wurde
ausgefüllt. Außerdem bekomm ich Aufträge von
aufgrund des Gesprächs mit Pröll sogar zu spät
es keiner der kolportierten Herren? „Es hat sich
meiner Frau, die ich jetzt unterstütze. Da hab
gekommen bin.“ Dort ließ Gruber die strategisch
keiner in den Vordergrund gedrängt. Ich hab ge-
ich ja sozusagen Nachholbedarf. Und wenn man
genial getimte Bombe platzen und zauberte auch
dacht, das sind meine Freunde, wenn es also
älter ist, braucht man einander noch stärker als
gleich seinen Nachfolger aus dem Hut: Mag.
jemandem wichtig ist, wird er mich darauf an-
wenn man jung ist.“
Matthias Stadler. Wie Gruber einräumt, wusste
sprechen. Das ist nicht passiert.“ Die Entschei-
Wie zur Bestätigung kommt Gattin Hermine
gerade einmal Vizebürgermeister Kocevar seit
dung sei jedenfalls keine leichte gewesen. „Es
herein, und so endet unser Gespräch thema-
längerem bescheid, wenige Tage zuvor hatte er
ist ja nicht einfach, jemanden zu finden, der das
tisch mit jenen Konstanten, die Gruber sein
noch Heidemaria Onodi und Anton Heinzl einge-
Zeug zum Bürgermeister hat und der es auch
ganzes Leben lang hindurch begleitet haben:
weiht. Sonst traf die versammelten Genossen
machen möchte. Viele sind als Stadtrat, als Vi-
Politik und – Liebe!
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Fotos: photocase, vorlaufer, Stadtarchiv
krankenhauspoker
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ADVERTORIAL hauptstadtball - Tickets
In Ana schEnen Frackwäsch is A jedes Wrack fesch!
Ermässigte Tickets 22,- Euro Vorverkauf 25,- Euro Abendkasse 30,- Euro VIP-Buffet-Card 20,- Euro
Metropol ExklusivCard Euro 172,- / Package (N/F im VIP-Doppelzimmer, Welcome-Drink, Eintritt HSB, VIP-Buffet-Card, Sektempfang) Vorverkaufsstellen
VAZ St. Pölten (Vorverkauf, Abendkassa) Buchhandlung Schubert (Vorverkauf) Bürgerservicestelle Rathaus (Vorverkauf, VIP-Bufett-Card) Sparkasse NÖ Mitte West AG, Domgasse 5 und im Zentrum am Schwaighof (ermäßigte Karten für Sparkassen-Kunden) Leiner St. Pölten (ermäßigte Karten für Leiner-Vorteilskunden) Austria Trend Hotel Metropol (ermäßigte Karten, ExklusivCard) Flieger Bräu (ermäßigte Karten, VIP-Buffet-Card)
Halli Galli Beim stadtball
Ja, so schauts aus! Darüber waren sich im Zuge der Pressekonferenz Veranstalter und Sponsoren einig, weshalb sie exakt diesen Wortlaut gleich mehrmals fallen ließen: Halli Galli! Neuhochdeutsch könnte man auch sagen: Da steppt der Bär. Oder: Da geht die Post ab. Wie auch immer. Der Hauptstadtball erreicht wieder einmal Champions-League Niveau, nicht am Fußballfeld, sondern am Tanzparkett und am Dancefloor. Mittlerweile stellt sich der Ball ja wie eine mehr-
gekauft und sind, viele von uns, mit ihr mitge-
sich diesem Event auch keiner entziehen und
köpfige Hydra dar. Kaum kriegt man den einen
wachsen und ins Schlagerfahrwasser einge-
unbedingt dabei sein – weil es auch ein Riesen-
zu fassen und schaut ihm fasziniert ins Gesicht,
taucht, weil sie unsere „Wahre Liebe“ war. Und
spaß ist, all die Leute und Freunde, die man viel-
lacht einen daneben schon der nächste an. Ja -
jetzt beglückt sie die Besucher des Balls nicht
leicht dazwischen aus den Augen verloren hat,
von Jahr zu Jahr scheinen ständig neue Kopfge-
nur als Sängerin, sondern...? Erraten, auch als
wieder zu treffen.
burten, also Ideen nachzuwachsen, was uns ob
Dancing Star, gemeinsam mit ihrem Alex.
5.500 Besucher werden kommen – das weiß
der St. Pöltner Hauptstadt-Hydra aber nicht mit
Egal wem (wohl den Mannen vom Büro V)
man schon jetzt, weil man nicht mehr Karten
Furcht, sondern mit Freude erfüllen sollte. Taxi-
dieses Feuerwerk an Ideen & Überraschungen
aufgelegt hat, obwohl die locker über den La-
tänzer, Moderation mit ORF-Lady Inge Winder,
& Höhepunkten einfällt, man kann nur Respekt
dentisch laufen würden. Publikumserfolg! Weil
Lichtdesign, über 500m² Tanzparkett, 700lfm
zollen. All dies gewährleistet, dass der Haupt-
halt das Produkt stimmt! Also, alles Walzer und
Stoff, 15 Grüninseln, 20 Barbereiche, Friseur-
stadtball etwas Besonderes ist! Deswegen will
viel Vergnügen – beziehungsweise: Halli Galli.
und Nähservice vorort, NÖN Frühstücksaktion, Fotos: photocase, vorlaufer, Stadtarchiv
Sekt von Rittner Taxi beim Warten, Showkochen und VIP Buffet, sechs Livegruppen und zwei
Fünf Fragen an den BGM zum Ball der Bälle 1
Frack oder Smoking?
Smoking
2
Walzer oder Samba?
Walzer
3
Cocktail oder Riesling?
Riesling
Dancing Star
4
Verpflichtung oder Vergnügen?
Vergnügen
Immerhin haben wir sie noch in der FABRIK er-
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Dancing Star oder Schunkelkaiser? weder noch - ganz normaler Tänzer
Discos, über 25 Partner aus der Wirtschaft, Tombolapreise in Höhe von 10.000 Euro, und – jetzt kommts ganz dick: Simone! Unsere Simone, wohlgemerkt!
lebt, haben ihre Platten (Peter Pan) als Popstar
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URBAN
HEIMliche Weihnachten – Von Heimkindern und Marias ohne Gnaden
Das anstehende Fest der Liebe wird nicht immer im Kreis der Familie begangen – v. a. wenn es eine solche gar nicht gibt. Ist man in St. Pölten dann trotzdem gut aufgehoben? Ein nach frischer Bäckerei duftender Lokalaugenschein im Mutter-Kind-Heim und ein ausführlicher Katzensprung zur hiesigen Jugendwohlfahrt gaben Antworten. Und hauchten den so selbstverständlich – wenn nicht gar lästig – anmutenden Kerzen, Kirchgängen und Konsumzwängen „traditioneller Familien“ plötzlich ein wenig mehr Wert ein... Von Althea Müller
HERBERGSSUCHE OHNE JOSEF
Kann es im Mutter-Kind-Heim, wo zurzeit sieben Frauen mit ihren Kindern leben, überhaupt Adventstimmung geben? Frau Gramer – die Familienhelferin, die gemeinsam mit den Sozialarbeiterinnen die Mütter und Kinder betreut – sprach mit mir darüber, rettete zwischendurch einen Kuchen aus dem Rohr der Gemeinschaftsküche und führte mich durch jene Räumlichkeiten, in denen Hoffnung und deren Losigkeit Tür an Tür wohnen ... der Frau“, sondern auch eine Frauengruppe von
der bekommen natürlich auch alle etwas .
der Emmaus. Und wir selbst ziehen nächstes Jahr in ein größeres Haus
Das Weihnachtsfest an sich stelle ich mir aber doch etwas traurig vor?
Eine sehr junge, sehr dünne Frau bringt uns kurz
Nein, nein! Die Frauen sind nicht traurig, dass sie
ihren etwa 18monatigen Sohn. Er ist gut drauf,
bei uns sind. Sie akzeptieren es, und jede Frau mit
spielt mit meiner Tasche, deren Unterhaltungs-
Kind ist ja eigentlich in sich eine kleine Familie.
potential allerdings zu wünschen übrig lässt, und
Und bei uns sind sie sicher besser aufgehoben.
krabbelt dann bei Frau Gramer auf den Schoß.
Ich hatte schon öfters Dienst zu Weihnachten – mit vielen ist es wunderbar, zu feiern. Wir kochen
Sie sind augenscheinlich die gute Seele?
dann gemeinsam. Es gibt aber auch Frauen, die
Wir alle versuchen es, sind aber weder Mutter
sich mit aller Macht dagegen sträuben. Einfach
noch Oma, und die Frauen müssen auch nicht un-
deshalb, weil sie das so noch nie mitbekommen
sere Freundinnen sein. Wir betonen auch immer:
haben – sie haben das nie gespürt in ihren Fami-
„Es ist DEIN Kind, es gehört zu DIR.“
lien, haben keine Ahnung von Weihnachten.
Das ist sicher schwierig, wenn Sie ein Kind und seine Mutter dann wieder verlassen?
Und was tun Sie dann?
hältnisse haben, dass wir ihre letzte Anlaufstelle sind, bevor ihnen das Jugendamt die Kinder weg-
Es ist eine Freude für mich, wenn ich sehe, dass
gen, dass es auch anders geht: beisammen sit-
nimmt. Meist aber kommen junge Mädchen, die
eine Mutter bei uns ausziehen und draußen ihr ei-
zen, Kerzen anzünden, ein bisschen singen... Es
schwanger sind und niemanden haben.
genes Leben beginnen kann. Solange die Frauen
geht ja nicht um großartige Geschenke.
Wann kommt eine Frau zu Ihnen? Manchmal finden Frauen zu uns, die zwar verheiratet sind, aber daheim solche desolaten Ver-
Wir können sie nur begleiten. Trösten. Ihnen zei-
und Kinder da sind, begleiten wir sie nach bestem
Wann sind die Probleme am größten?
Wissen und Gewissen. Aber die Kinder gehören
Bei der „Führung“ kommt mir das mehrstöckige
Viele junge Mütter sind selbst Heimkinder – sind
nunmal zu ihren Müttern. Natürlich habe ich das
Haus wie eine sehr große WG vor. Bei einer Tür
im Heim schwanger geworden und suchen bei
anfangs auch erst lernen müssen.
klopfen wir an, doch Mutter und Baby schlafen.
uns Hilfe. Andere kommen z.B. aus Behinderten-
Gibts sowas wie Adventsstimmung?
Notunterkunft“ hat gerade mal 8qm. Ein Fenster,
men. Oft sehen sie nach der Geburt aber, dass sie
Aber ja! Draußen hängt schon unser Advents-
ein Bett, eine Wiege... Keine 4 Sterne. „Aber we-
es nicht schaffen können. Das ist dann natürlich
kalender, der gehört nur noch befüllt. Wir haben
nigstens sicher!“ schießt es mir durch den Kopf.
hart: Muttergefühle sind Muttergefühle – keine
auch einen Adventskranz, und wir laden die
Es gibt mehrere Gemeinschaftsküchen. Sie strah-
Frau trennt sich leicht von ihrem Baby!
Frauen ein, mit uns zu basteln – oder zu backen.
len auf spröde Art und Weise Geborgenheit aus:
Die meisten Mütter kennen das ja gar nicht. Ha-
Kochen, Essen, Abwaschen – Normalität! An man-
Sie sind seit zehn Jahren hier. Wie beurteilen Sie die Situation in St. Pölten?
ben noch nie zuvor Kekse ausgestochen.
chen Fenstern stehen übervolle Aschenbecher.
Es wird schlimmer. Vor allem, weil die Wohnungen
Wie wird Weihnachten gefeiert?
An der Wand hängt der Adventskalender des
hier immer teurer werden. Eine alleinstehende
Wir haben einen Christbaum, und es gibt für alle
Wohnheims. Die einzelnen Filzstiefel sind mit Auf-
Frau mit Kind kann sich das immer schwerer leis-
Frauen Geschenke – etwas Praktisches für den
klebern versehen, auf denen die Namen der Kli-
ten. Wir kämpfen mit Platzproblemen. Allerdings
Haushalt, Supermarkt-Gutscheine oder eine Spar-
entinnen stehen. Gehören nur noch befüllt... Ich
gibt es mittlerweile außer uns nicht nur das „Haus
dose mit einem kleinen Geldbetrag. Und die Kin-
will nach Hause.
Eine Mutter – jünger als ich – räumt gerade auf.
FOTOS: HERMANN RAUSCHMAYR
Also weiter. Das kleinste Zimmer, „die absolute
heimen, um bei uns in Ruhe ihr Kind zu bekom-
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13 Werbung nötigt, zum Kaufen und zum Nachdenken, etwa über Mundhöhlen. Wobei es gar nicht um den rauen Belag am Fünfer links oben geht, den die Zungenspitze seit dem Frühstück verkrampft versucht abzutragen, sondern um die einfache Frage: Ist die Mundhöhle feucht? Sollte ich nicht gerade bei der Millionenshow ohne Joker vor der 15.000 Euro-Hürde sitzen und eine Operettenfrage kommen oder beim Zahnarzt liegen, der den Fünfer abschabt während ein Schlauch aus meiner Wange schlürft, wäre die Antwort einfach: „Ja.“ Die Fernsehwerbung einer Zuckerlfirma, deren Name scharf und knackig ausgesprochen wie die derbe Aufforderung zur Kopulation klingt, brachte aber mein Weltbild von grundsätzlich feuchten Mundhöhlen ins Wanken: „Jetzt wird´s feucht im Mund!“ Ja was war denn bisher? Zugegeben, es mag graduelle Unterschiede geben: Wenn ich auf das Bier war-
K
KEINE KINDERFÄNGER IN STP Schreckenswort „Kinderheim“: Gänsehaut prickelt auf. Längst totgeglaubte Kindheitsalpträume kehren zurück. Aber wie sieht das eigentlich in der Realität aus? Konkret: in St. Pölten? DSA Gerhard Karner, Leiter der Jugendhilfe, gab geduldig Auskunft und hat das Schreckgespenst gezähmt... Inwieweit kümmern Sie sich um Kinder aus problematischen Familienverhältnissen?
sorgeberechtigten (Eltern) rückerstattet... Aus diesen
Das Wichtigste zuerst: die Jugendwohlfahrt ist nicht
setzt – anstatt erst dann alles reparieren zu wollen,
mehr das, was sie vor 15, 20 Jahren war – da wurde
wenn bereits Feuer am Dach ist.
Gründen wird heute also verstärkt auf Prävention ge-
sie noch als Eingriffsbehörde gesehen und gefürchtet.
Und wie? Auch, wenn die Probleme im Familienbereich heute
Ach?
größer denn je sind, ist die Versorgung eine bessere:
Da kamen tatsächlich solche berüchtigten Nacht-
es gibt viel mehr Beratungsstellen und Möglich-
und-Nebel-Aktionen vor, dass ein Kind mitten in der
keiten, um Familien in Notsituationen aufzufangen,
Nacht von daheim weggenommen und einfach in
z.B. die sogenannte Sozialpädagogische Familienin-
irgendein Heim in der Pampa gebracht wurde, weil
tensivbetreuung – eine Einrichtung, bei der Sozial-
das Jugendamt das beschlossen hatte. Das alles gibt
arbeiter, Therapeuten zu den Familien kommen und
es heute nicht einmal mehr im Ansatz. Es gab Um-
mit Familien zusammenarbeiten. Kostenlos. Darüber
schichtungen, zwei Gesetzesänderungen. Die Ausbil-
hinaus ist auch die finanzielle Unterstützung einer
dung unserer Sozialarbeiter hat sich verändert, das
Familie im Rahmen sozialer Dienste denkbar. Weiters
Engagement und die Einstellung ist anderes gewor-
bieten wir Rechtsbeistand, z.B. zur Einbringung von
den. Heute zählt der Grundsatz, möglichst im Einver-
Unterhaltszahlungen und führen auch Unterhaltsbe-
ständnis mit allen Beteiligten die beste Lösung zum
vorschussung durch.
FOTOS: HERMANN RAUSCHMAYR
Wohl des Kindes zu finden – Zielerreichung mit möglichst gelinden Mitteln, sozusagen.
Was sind denn Ihrer Meinung nach die Hauptprobleme in der Familie von heute?
Heißt?
Die Probleme, mit denen wir als Jugendhilfe konfron-
Die Fremdunterbringung von Kindern befindet sich
tiert sind, haben selten nur eine Ursache, vielmehr
stark im Rückgang, ist immer die letzte Institution.
haben wir es oft mit Multiproblemfamilien zu tun! Oft
Abgesehen davon, dass dadurch viel Leid verhindert
beginnt es mit dem zu geringen Einkommen oder der
wird, kommt die ambulante Betreuung und Versor-
Arbeitslosigkeit zumindest eines Elternteiles, dann
gung auch sehr viel günstiger als ein letztendlicher
kommt vielleicht das Abrutschen in eine Sucht wie
Heimplatz. Es gibt nicht mehr diese Heime, in denen
Alkohol dazu, was wiederum als Beispielwirkung an
20 Kinder in einem Zimmer schlafen. Doch je kleiner
die Kinder weitergegeben wird... Mit anderen Dingen
die Gruppen, desto mehr Betreuer, und desto höher
wie z.B. Lernschwierigkeiten des Kindes o.ä. befas-
natürlich auch die Kosten: die Tagsätze für eine Un-
sen wir uns selten - das sollte mittlerweile bereits in
terbringung variieren zwischen 900 und 2.200 Euro.
den Schulen abgefangen werden.
Das zahlen dann die Erziehungsberechtigten?
Arbeiten Sie mit den Schulen zusammen?
Unmöglich. Wir finanzieren die Unterbringungs-
Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist gegeben,
kosten aus unserem Budgettopf über die Jugend-
häufig aber auch von den handelnden Personen (Di-
wohlfahrtsumlage (50 % Land, 50 % Gemeinden).
rektoren, Lehrpersonal) abhängig. Seit einigen Jahren
Bestenfalls erhalten wir dann Teilkosten von den Ob-
gibt es Schulsozialarbeit und natürlich wird sie von
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UNTERBELICHTET von Christoph Wagner
te, kann die Höhle schon ziemlich klebrig werden, wenn das Bier da ist aber die abgerösteten Knödel noch nicht, dann schießt es gewaltig ein. Aber litt die Menschheit bisher an staubigen Pappen? Im Anschluss an die Werbung geriet die erste Folge der AustroPop-Doku zu einer etwas trockenen Angelegenheit. 770 schnell geschnittene Sprechvarianten des Wortes Pop machten mürbe. Dazu noch „I am from Austria“. Und dann kam ganz kurz Sigi Maron ins Bild, dem Werbung ganz übel mitgespielt hat, wurde ihm doch „Oiso I find des supa“ quasi aus dem Mund geraubt. Da bleibt einem endgültig die Spucke weg. Ein Zuckerl mit dem Geschmackssystem Optaflow hätte geholfen, steigert es doch nicht nur den Speichelfluss sondern insgesamt das Wohlbefinden. unterbelichtet@kstp.at
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das gerade die 3. HAK in St. Pölten besucht, auf-
Und wenn ein Kind nun also wirklich nicht mehr in der Familie bleiben kann?
grund familiärer Schwierigkeiten gänzlich aus
Ein Heimaufenthalt, wenn gar nicht anders mög-
haben wir uns für zumindest eine Jugend-WG in
lich, soll immer so kurz wie möglich gehalten
St. Pölten stark gemacht. Sie wird seit einigen
MA V Gesundheitsverwaltung / Jugendhilfe, Tel.: 02742/333-2531, www.st-poelten.gv.at
seinem Umfeld gerissen wird. Für Fälle wie diese
Jahren unter dem Namen „Airbag“ von „Rettet das Kind NÖ“ betrieben und von der Jugendhilfe und der Stadt St. Pölten unterstützt.
werden. Wenn wir ein Kind erst einmal in einer uns gefördert.
oder auch bei Verwandten untergebracht haben,
Sie leiten das Referat seit sieben Jahren. Ist es nicht schwierig, Abstand zu halten?
Aktuell wird aber nach wie vor an der Verbes-
arbeiten wir darum verstärkt in Richtung „Rück-
Schicksale von Menschen können einen natürlich
serung unserer Kooperation mit den Schulen
führung“ weiter. Manche Kinder aber betreuen
nicht kalt lassen, aber Abgrenzung ist sehr wich-
gearbeitet: eine gute Netzwerkarbeit ist das
wir auch bis zur Volljährigkeit. Das sind dann die
tig: Wer sich im Sozialbereich nicht abgrenzen
Wichtigste! Prinzipiell besteht ja für alle lehrbe-
drastischsten Fälle.
kann, macht die Arbeit sicher nicht lange und ist
Einrichtung vom Land NÖ, einer Privateinrichtung
auftragten Institutionen, also Schule, Kindergar-
nach fünf Jahren „ausgebrannt“. Aber natürlich schaue ich mir in meiner Freizeit dann nicht un-
aber nicht jeder immer so ernst mit dieser Ver-
Wo sind die Kids in St. Pölten untergebracht?
pflichtung...
Die Fremdunterbringung erfolgt auf Grund der
Situationen in solchen Sendungen ja häufig sehr
Heimstruktur des Landes NÖ häufig außerhalb der
verzerrt gebracht werden ...
ten etc. Meldeverpflichtung. Leider nimmt es
Wie ist das im Krankenhaus?
Stadt. In St. Pölten arbeiten wir stark mit „Rettet
Misshandelte Kleinkinder oder solche, bei de-
das Kind“ zusammen - hier werden in Niederös-
nen der Verdacht besteht, werden zuerst in der
terreich mehrere familienähnliche Außenwohn-
dortigen Kinderschutzgruppe aufgenommen und
gruppen betrieben, ähnlich dem SOS-Kinderdorf,
betreut, während wir als Jugendhilfe den sozialen
wo die ganz Kleinen bis hin zu den Jugendlichen
Hintergrund beleuchten – natürlich das familiäre
mit BetreuerInnen in Häusern leben.
Umfeld, aber auch Kindergarten oder Schule. Je nach Ergebnissen dieser Erhebungen entschei-
In der Stadt gibt’s gar nichts?
den wir dann weiter.
Es ist nun denkbar ungünstig, wenn ein Mädchen,
bedingt noch so etwas wie „Vera“ an. Wobei die
RETTET DAS KIND-NÖ SPENDENKONTO: PSK - BLZ 60.000 Konto-Nr.: 1772409 MUTTER-KINDER-WOHNHEIM SPENDENKONTO: ERSTE BANK – BLZ 20.111 – Konto-Nr.: 41002811210
Traisental (Schnell)Strasse „Die Gegner formieren sich, die Befürworter bleiben im Stillen“, so formuliert es Rudolf Kickinger, Projektverantwortlicher für die S34/B334 seitens des Landes. Dennoch, auch die Befürworter blieben im letzten Monat nicht stumm. Ein Update. Von Mathias Kirner schluss daran die B334 mit der Umfahrung. Ob
würden als zweispurige Landesstraße geplant.
fahrung Wilhelmsburg scheint gefallen: Ge-
ein durchgängiger Tunnel kommt, ist fraglich:
Bernhard Higer äußert dennoch den Verdacht,
mäß einem Gemeinderatsbeschluss vom 9.
Nach Angaben des Landes kostet ein Tun-
dass die Straße zunächst zwar zweispurig er-
November schließt sich die Stadtgemeinde
nelbau ca. 16 Millionen Euro pro Kilometer.
richtet wird, in der weiteren Folge aber auf
der Empfehlung des Landes an, welche einen
„Land bzw. ASFINAG werden sich den Tunnel
vier Spuren erweitert werden könnte.
Ostkorridor als „ökologisch und ökonomisch am sinnvollsten“ erachtet. Darüber hinaus
Zeitersparnis
hält Wilhelmsburg die folgenden Punkte fest:
Von den Wirtschaftstreibenden wird der Aus-
Erstens, die Verkehrsfreigabe der Umfahrung
bau freilich herbei ersehnt, wie etwa vom
habe „zumindest zeitgleich, wenn nicht schon
Transportunternehmen Trost aus Traisen. Chef
vor der Verkehrsfreigabe der S34“ zu erfolgen.
Johann Trost erwartet eine Fahrtzeitverkür-
Zweitens, für die Umfahrung sei ein durchge-
zung nach St. Pölten Süd um die Hälfte. Diese
hender Tunnel zu errichten. Drittens, auf eige-
betrage derzeit 35 bis 45 Minuten, wobei die
nem Gemeindegebiet stimme Wilhelmsburg
letzten fünf Kilometer so gut wie immer im
nur einer zweispurigen Umfahrung zu.
Stop-and-go-Verkehr zurückgelegt würden. Übrigens: Den öffentlichen Verkehr ausbauen,
Teurer tunnel
nicht leisten können oder wollen“, ist Bernhard
das fordert der Gemeinderat von Wilhelm-
Hier offenbaren sich zumindest zwei Unver-
Higer, Sprecher der Bürgerinitiative „Stopp
sburg auch. Ebenso wie das Institut für Hö-
einbarkeiten mit den Planungsabsichten des
Transit S34“ skeptisch. Dass die die Umfah-
here Studien, ebenso wie der TU-Professor
Landes: Zum einen soll zuerst die S34 gebaut
rung Wilhelmsburg nicht vierspurig ausfallen
Knoflacher. Allein, die Ansicht des Landes ist
werden (wobei laut Rudolf Kickinger der frü-
wird, steht laut Aussage von HR Kickinger au-
eine andere: Die Nachfrage nach öffentlichen
hestmögliche Baubeginn 2008 ist) und im An-
ßer Frage. Die B334 und damit die Umfahrung
Verkehrsmitteln sei nicht gegeben.
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29.11.2006 07:27:29
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Fotos: HERMANN RAUSCHMAYR
Die Entscheidung für die Variante der Um-
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Fotos: HERMANN RAUSCHMAYR
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28.11.2006 18:59:20
XXXXX
„kirche und gesellschaft entwickeln sich auseinander!“
Für eine offene Kirche
Ende September 2004 trat Kurt Krenn, St. Pöltens wohl bekanntester, wenn auch nicht gerade beliebtester Bischof, zurück. Elf Jahre davor wurde eben in Reaktion auf den polarisierenden Bischof von engagierten Katholiken das Forum XXIII gegründet, das auch nach dem Rücktritt Krenns Anlass findet, heiße Eisen anzusprechen. Von Mathias Kirner, Foto: Hermann Rauschmayr Namensgeber des Forums ist Papst Johannes
Fall „entspannter“, verraten die Präsidiums-
darauf hoffen, dass Benedikt XVI am Ende sei-
XXIII, jener Papst, der das 1962 einberufene
mitglieder Andrea Fiedler, Georg Kopetzky und
ner Amtszeit wider Erwarten doch als Reform-
Zweite Vatikanische Konzil initiierte und damit
Sophia Seidler-Silbermayr. St. Pölten sei keine
papst in die Annalen eingehen wird.
eine maßgebliche Reform der katholischen Kir-
„Sonderdiözese“ mehr. Das Forum darf im Ge-
Bei einem derzeit sehr aktuellen Thema ließ
che einleitete. Mit der Mission, im Sinne des
gensatz zu Krenns Zeiten wieder Räumlich-
sich der Professor schließlich doch zu Kon-
Konzils die Fenster und Türen der Kirche zu öff-
keiten der Diözese nutzen und wird auch nicht
kretem verleiten: Einer religiösen Verständigung
nen, wurde das Forum XXIII in Reaktion auf eine
mehr als außerhalb der Kirche stehend bezeich-
mit dem Islam stehe er skeptisch gegenüber,
bestimmte Handlung Krenns gegründet: Als die-
net. Bischof Küng charakterisieren sie als um-
es sei „schon sehr viel“, die gemeinsamen
ser ihm unliebsame Vortragende, etwa den Pas-
gänglichen Menschen, der den Kontakt zu den
ethischen Auffassungen zu definieren. Das Fo-
toraltheologen Paul Zulehner, mit einem Rede-
Priestern suche, aber von seinem Wesen her
rum XXIII spricht sich dezidiert für interreligiöse
verbot in der Diözese St. Pölten belegte, wollte
konservativ und von Opus Dei geprägt sei.
Gespräche aus, eine Voraussetzung – etwa im
die Organisation, die vorerst aus einer Handvoll Leuten bestand, ein Forum für diese von Krenn nicht Geduldeten bieten.
St. Pölten ist keine sonderdiözese mehr
Jeder in der kirche soll frei denken können
Dialog mit dem Islam – sei es jedoch, zuvor das Christentum in seinem Selbstbild zu stärken. Zu tun gibt es noch genug, resümieren die Ver-
Das Forum XXIII kämpft weiter für eine offene Kirche, in der es Meinungsfreiheit und -vielfalt
REFormstau
gibt. Außerdem müsse die Kirche wieder eine
treter des Forums im MFG-Gespräch. Nach wie
Heute kann die Organisation auf ca. 300 Mit-
aktivere Rolle in Gesellschaft und Politik ein-
vor gebe es einen Reformstau in der Kirche.
glieder bauen und machte in den vergangenen
nehmen, da sich zurzeit „in Europa Kirche und
Zum Beispiel könne über bestimmte Dinge wie
Jahren unter anderem durch Podiumsdiskussi-
Gesellschaft auseinander entwickeln“, so Georg
Homosexualität in der Amtskirche nicht unge-
onen, Vorträge und nicht zuletzt durch das seit
Kopetzky.
zwungen diskutiert werden, diese würden ein-
1998 jährlich stattfindende „Fest der Hoffnung“
Heiße Eisen sprachen Diskutanten des Forums
fach ausgeblendet.
von sich Reden. Dabei wurden bis zu 800 Besu-
Mitte Oktober dann auch bei einem Vortrag
Doch eines ist überwunden: Ein „Fest der Hoff-
cher verzeichnet.
des Regensburger Theologieprofessors Beinert
nung“ sei nicht mehr notwendig, das letzte fand
Doch was macht eine Organisation, deren Grün-
über den derzeitigen Papst Benedikt XVI an: Ob
im Jahr 2005 statt und wurde gemeinsam mit
dungsanlass abhanden gekommen ist? Kurt
denn unter Ratzinger Schritte in Richtung Frau-
Bischof Küng gefeiert. Heuer gab es stattdessen
Krenn ist bekanntlich nicht mehr Bischof, das
enpriestertum, Abschaffung des Zölibats oder
erstmals einen „Tag der Orientierung“ – eben
Verhältnis zu seinem Nachfolger Klaus Küng
einer liberaleren Einstellung gegenüber Emp-
mit dem Vortrag Beinerts. Denkbar, dass ein
zeichne sich durch ein „politisch korrektes,
fängnisverhütung zu erwarten seien? Nur, die
solcher Tag nächstes Jahr seine Fortsetzung
kritisches Miteinander“ aus und sei auf jeden
Antworten blieben leider vage und lassen nicht
findet.
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I m N o vembe r 2004 b ringt S R. M a rtina : „H e rr Voak , A lle
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20
WEIHNACHT
„Da Chef is die Christl, wie i immer zum Christkindl sog!“
Die Weisheit mit den Löffeln
Interviews können mitunter anders verlaufen als man denkt. Da möchten wir aus aktuellem Anlass mit dem Christkind gepflegt parlieren und treffen i.V. plötzlich auf einen – sagen wir mal – etwas einfachen Vertreter und nehmen mit ihm Vorlieb. Von Matthias Steinperl Christkind, warum hast du so große Ohren?
kennt bis Weihnochtn und de gaunzn Presseter-
Pemmal und loss mi do ned henga so unter oide
Bittesehr. Jedenfalls hört man da einen bestimmten Unterton heraus, klingt irgendwie nach Konkurrenz im Feiertagsbusiness.
Sei ned so deppert, waunst eh wast, wer i bin.
scheißt da wos. Sogts: Geh, Hasi, foa o mit deine
Mit Ihnen haben wir aber nicht gerechnet.
Hawara. Drauf i: Wieso mochst da dein Scheiß
Des hod in erschta Linie nix mit Konkurrenz
ned söwa wie immer? Sogts: Weu de Schwoazn
z’tuan. Es geht uns afoch scho immer mehr auf
Des glaub i da. I bin zu der Hockn a kumma wia
des Christkindl im Vahaundlungsteam brauchn,
d’Seckln, waun de do drüm glaubn, sie miassn
de Maria zum Kind.
bei de gaunzen Wünsche und Bedingungen, des
an jedn Schas, dens amoi lossn, um de gaunze
stön. Denk ma i: bist a guada Mensch und a nu
Wöd wachln.
bessana Hos. Und jetzt huck hoid i do und red
Schau: es geht jo ned nur um uns und so wos
mit dir.
wia an Weihnochtsmau. Ois druckns uns aufs Aug: Kriag, Autos, de Benzin saufn wia da Hojac in Euk, de schiachn Helloween-Gfrisa mitsaumt
Um de Zeit? Du glaubst jo woi auns Christkind. I
Uns solls recht sein. Was pflegen Sie sonst so um die Weihnachtszeit zu tun?
bin de Vertretung.
Wia gsogt: I bin a nur a Mensch und a Hos. Und
dem, des kauns jo a ned sei, dass de Gschroppn
drum tua i sunst des, wos a Hos am liabstn tuat.
olle glaum, dass da Weihnochtsmau de Ge-
Darf man fragen, wie es dazu kam?
Und damit man i sicha ned Eia aumoina und
schenke bringt, mitn Cola-Losta umadumkoffert
Jo, ma derf. Des wor so: Es wor kurz noch da Woi
deppert in da Gegend umadumzahn. Owa heia
und ausschaut wia a Foabkopie vom Forcher-
im Oktober. I sitz grod gmiadlich mit a poa Hasal
is em amoi ois aunders. Ma hüft si hoid so unter
sepp.
zaum, leit mei Handy. Und wer is drau? Genau.
de oid eigsessan Festattraktionen. Außerdem
I sog jo imma im Spaß zur Christl, wia i immer
Unser Christkindl. Und wos frogt mi des klane
miass ma zaumhoidn, damit uns de Amis ned
zum Christkindl sog, sog i immer: Christl, schod,
Gfrast? Ob i vielleicht sei Vertretung mochn
nu weida üwaroin mit eanan Zeig. Host a Feia?
dass da Santa Klausl bei da WM ned auf de Kat-
de Küawiscremesuppn und so weida. Außer-
MFG1206
2021 Steinperl.indd 2
29.11.2006 07:52:26
Fotos: Photocase.com
Wir hätten eigentlich gedacht, eher mit dem Christkind als mit dem Osterhasen über das aktuelle Geschehen zu plaudern.
mine mochn kenntarat. Sog i: Da Ostahos, der
21
WEIHNACHT zinger tippt hot. Weu sunst hetta si a de Woi vo
ist »ein sogenanntes übersinnliches Wesen«.
Des worn jetzt owa zwa Frogn auf amoi. Nur,
da Pappn wegschneind miassn wia da Prohaska
Und für de gödn weder physikalische nu aundare
dassd net glaubst, i merk des net. Owa guat.
in Fernsehn. Haha! Dea is guad, wos?!
Gesetze. Jednfois: Wauna uns des amoi beweisn
Wos? Aso. Trends. Jo. Oiso ans sicht ma vor oim
kau, dass eam gibt, daun kemma redn. Owa ans
in den Johr gaunz, gaunz kloa. Wobei ma owa a
Brillant. Aber: In Skandinavien etwa hat der Weihnachtsmann schon eine lange Tradition.
muas eam kloa sei. Da Chef is de Christl. Und er
sogn muass, dass si des a scho länger ozeichnt
kaun ausfian höfn und derf vielleicht amoi auf
hot. Da Trend geht heia ohne wenn und owa in
a gemeinsaums Foto oda wos. Und wauns eam
de Richtung, dass Geschenke kauft wern. Jo und
Um de gehts jo a ned. Wos de Finnen, de
ned passt, soi a si schleichn und beim DHL auf-
Bam wern a sehr gern gnumma dazua.
Schwedn und de Russn tuan, hod eh ois sei Be-
aunga. I man, mi betriffts jo zu Ostern net so,
rechtigung. Owa de vo drüm gengan uns hoid
owa wia gsogt: do hoit ma zaum.
am Haumma. Gibts eh erscht seit 1823 owa
Das ist also der Trend? Jo. Gaunz kloa. Und ois Tipp hed i scho a nu wos gaunz Wichtigs zum sogn: Des Beste, wos ma si
seitdem da Luther quasi des Christkind erfundn
Noch eine andere Frage: Was sind eigentlich sonst noch Ihre Aufgaben als Pressesprecher?
hod und wos is da Daunk? Ogwöht wirst und
De Termine von da Swarowski, dem Kraumpn,
huckn und de Christl moint de Eia au und muass
olle woin auf amoi an bladn Rotn. Undaunkbau-
kaun i a mitvawoitn. Do hot mi da Finanzminis-
daun a nu ausliefan.
res Gsindl.
ter eiteut. Jo und Wunschzettelverwaltung. Des
wichtig und unsare Kinder deppert mochn. Irgendwie is wia in da Politik: Mia strudln uns o
schenkn kau, is wöhn. Und vor oim mecht i bei ana Neiwoi ned in irgendan Vahaundlungsteam
is übahaupt de ärgste Hockn. Vor oim bin is jo a
(Das Handy läutet) Ah, Christl, du bist as! I huck
Sehen Sie eine Möglichkeit, dass das Christkind und Weihnachtsmänner aller Ausprägungen einmal an einem Verhandlungstisch Platz nehmen?
ned gwent, weu vom Ostahosn wünscht si jo ka
do grod mit an vo de Schreibfritzn zaum. Und
normaler Mensch wos. Do kumman da Sochn
wie laufts bei dir? Teits scho schmusi mit Gusi
unter, des schwör i da.
oda mocht da Ozwickte nu immer an auf poli-
Zerscht woima amoi wissn, obs eam wirklich
Zum Beispiel?
Finanzminister
gibt. Weu: rein physikalisch gsegn is jo des ois
Eigentlich unterlieg i jo da Verschwiegenheits-
– Bist deppert?! Wer soidn de gaunze Hockn do
a Schmäh mitn Bladn. Schau: Waun da Füzgo-
pflicht, oba so unter uns kaun i das jo sogn: De
mochn?! – Wos?! I soi ma des mitn Weihnochts-
scherte zu Weihnochtn jedn Kind wos bringt,
Rapid hot ma zum Beispü gschriem, dass’ eana
mau ausmochn?! – Christl? Bist nu do? Christl!
daun miassata mit über 1000 Kilometa in da
greßta Wunsch wa, dass de Admira gschwind
Chriiiistl!!! – Jetzt hots aufglegt, de Kretzn.
Sekundn fliagn. Theoretisch gangat des zwoa,
amoi zruck in de Bundesliga kamat. Daun hot
owa: beim Bremsn und Gasgem hauats eam
ma de Gehirnzön vom Bush gschriem, dass’ so
(Zum Reporter) Host du zu Weihnochtn schon
20,6 Müllionen Newton ins Beischl. Und seids
gern an Spükamarodn hed. A gewissa Herr H.C.
wos vua?
tische Verstopfung? – Wos sogst? – Wos haast und
Quereinsteiger?
Duu?!
INFOS Freue dich, s’Christkind kommt bald
Wer sich damit identifizieren kann, greift auf eine Erfindung Martin Luthers. Aber Vorsicht: Erzählen Sie niemandem (vor allem Ihren Kindern nicht), es handle sich beim Christkind um den kleinen Jesus. Von der katholischen Kirche wurde dieser Brauch im 19. Jahrhundert übernommen. Manchmal haben die ja auch vernünftige Ideen. Und außerdem ist so ein engelsähnliches Wesen ja doch viel herziger.
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Morgen kommt der Weihnachtsmann
ma net bes, des üwalebt net amoi der. Oiso: ol-
aus Wean mant, er wünschat si so de guade
las aufglegta Topfn.
oide Zeit zruck.
Ohne Ihnen nahe treten zu wollen, Herr Sterhase – aber diese physikalische Rechnung würde ja dann auch für das Christkind gelten.
Gibt es bestimmte Trends, die heuer zu Weihnachten erkennbar sind bzw. haben Sie noch einen Weihnachtstipp, den Sie unseren LeserInnen mit auf den Weg geben können?
Fois das immer nu net gschnoit host: de Christl
2021 Steinperl.indd 3
Wer glaubt, mit einem der vielen Weihnachtsmänner glücklich werden zu müssen, dem sei geraten: Entscheiden Sie zuerst einmal, ob Sie den Ami (vom Nordpol), den Finnen (aus dem lappländischen Korvatunturi), den Schweden (Dalarna), den Schweizer (aus dem Schwarzwald) oder den Dänen aus Grönland nehmen. Russen entscheiden sich in der Regel für den kälteresistenten Väterchen Frost (Ded Moros). Was nicht gilt, ist der vom Cola-Laster, der übrigens seit 1931 (dank des Grafikers Haddon Sundblom) dafür sorgt, dass ein hoher Prozentsatz an Amerikanern (erwachsen) glaubt, Coca-Cola habe den Weihnachtsmann erfunden.
29.11.2006 07:53:18
VAZ St. Pölten immer ein Gewinn! VAZ ST. PÖLTEN 2006* * 420.000 Besucher * 100 Kongresse & Seminare * 290 direkte und indirekte Arbeitsplätze * 17 Messen * 20 Millionen Euro Wertschöpfung allein durch Besucher * 6 Bälle * 250 Veranstaltungen * 12 Großkonzerte * Motor für Tourismus * Werbewert für St. Pölten in Millionenhöhe * Tausende Nächtigungen für Beherbergungsbetriebe in der Region * Unbezahlbarer Imagegewinn für St. Pölten * Motor für die heimische Wirtschaft * Niederösterreichs besucherstärkstes Haus
*Wirtschaftsuniversität Wien, Werner Grünberg: „Touristische Wertschöpfungsmessung St. Pöltens unter besonderer Berücksichtigung eines Investitionsprojektes des VAZ St. Pölten“ 2200 NXP Sujet.indd 1
29.11.2006 08:42:15
23
XXXXX
SCHRÄG GEDACHT
von Thomas Karl
1) Adam, Eva, Abel, Kain auf Englisch? 2) Monarchin des drittgrößten Kontinents? 3) Anderer Name für Cinema Paradiso-Stageband? 4) Wo die aus dem Wunderland speisen geht? verbindet kunst mit sozialem engagement - Don Ferguson
NOTKUNST
Ein ehrgeiziges, karitatives Kunstprojekt hat Don
tungen wie Amnesty International, Caritas Öster-
Ferguson unter dem Titel „Kunst für Menschen
reich, Ärzte ohne Grenzen u.a.
in Not“ initiiert. Dieses fußt auf zwei Ansätzen:
„Ich will in meine Arbeit eine weitere Dimen-
Einerseits ist eine jährliche Gruppenausstellung
sion einbringen, eine des sozialen Bewusstseins:
geplant – 2007 im übrigen im Stift Melk – zum
Kunstwerke, die über die Raumgestaltung hin-
anderen soll ab März auch eine Online-Galerie
ausgehen und das Leben von Menschen, die un-
eingerichtet werden. In beiden Fällen sind Künst-
ser Glück nicht teilen, verbessern. In ‚Kunst für
ler eingeladen, sich an der Ausstellung (Anmel-
Menschen in Not’ ist das Bild nicht das ‚Endpro-
dung bis 15. Dezember unter www.tintezirkus.at)
dukt’, sondern Schritt in einem Gesamtprozess.
zu beteiligen. Der Erlös aus den Kunstverkäufen
An dessen Ende etwa eine Feldklinik in Afgha-
geht zu 100% an die karitativen Partnereinrich-
nistan oder ein Heim für Straßenkinder steht.
5) Künstlerisches Vorbild für „Steppenwolf“ und „freiraum“? 6) Der Clinton war eher einer als der Busch? 7) Gemeint ist nicht die große Soirée von Hollywood? 8) Herbstblume unentschieden (Toto)? 9) Die in Weimar war, mal zwei? 10) 1Benzintriumvirat? 11) 1Der nach Liz’ zweitem kam?
And the Oscar goes to ...
„Aufstand der Zwillinge.
So ging der Europa Cine-
Die Caesar Brüder sind
mas Award 2006 für das
das Highlight“, jubelte BZ
beste Kino Europas heuer
Berlin und dies absolut
an die St. Pöltner Kinoins-
zurecht. Was die beiden
titution! Am 17. November
Zwillinge Pablo und Pi-
durfte man die Trophäe in
erre auf der Bühne „auf-
Paris
führen“, ist mit nichts zu
entgegennehmen.
13) Gilbert Becaud auf Pferd? 14) Sehr dick umgangssprachlich ohne Rechtschreibregeln? 15) Das sagte mal jemand zu mir, als er mir einen Schnaps kredenzte
weniger
vergleichen. Die eineiigen
als 478 andere Kinos aus 29 Ländern hat sich das
Zwillinge haben eine neue Form des poetischem
cinema paradiso durchgesetzt, was Master Mind
Zirkus begründet, der nicht nur durch körperliche
Alexander Syllaba natürlich enorm freut und mit
Perfektion und Artistik sondern v. a. durch einen
Stolz erfüllt: „Es passiert ja nicht alle Tage, dass ein
gehörigen Schuss Sexappeal besticht. Wenig ver-
österreichisches Kino einen internationalen Preis
wunderlich, dass die Fangemeinde quer durch alle
bekommt.“
Schichten geht, wobei Granden wie Ozzy Osbourne,
Mit der Entwicklung der Besucherzahlen und Ticket-
die verstorbene Queen Mum, Nina Hagen, MTV-
verkäufe zeigt er sich ebenfalls äußerst zufrieden:
Moderatorin Anastasia oder Boris Becker nach den
„Wir konnten uns weiter steigern.“ Auch die Dis-
Shows der beiden völlig aus dem Häuschen waren.
kussionen um das Thema Subvention scheinen ei-
Boris Becker etwa schrieb den beiden ins Stamm-
ner Auflösung zuzustreben. „Es werden Gespräche
buch: „Lieber Pablo, lieber Pierre, bis heute kann
geführt, wir sind zuversichtlich, dass dieser Konflikt
ich Euch nicht auseinanderhalten, aber das ist auch
lösbar ist“, erklärt Syllaba. Er wartet auf die Vor-
egal, denn zusammen seid Ihr unschlagbar.
schläge der Stadt.
Am 7. und 8. Dezember präsentiert das Festspiel-
Mit fast 100 Live-Veranstaltungen und etwa 2.000
haus die beiden in seinen hehren Hallen, und das
5) American Graffiti
Filmvorführungen zeigt das Paradiso eine durchaus
sollte man keinesfalls versäumen, denn wie froh-
4) Alexander’s Ragtime Band
positive Bilanz. „Wir befinden uns auf einem schö-
lockte die Berliner Morgenpost. „One in Two. Ihre
3) Alexander’s Ragtime Band
nen Weg, und hoffen, dass es so weitergeht“, blickt
wahnwitzigen Körperskulpturen entfesseln wahre
2) African Queen
Syllaba in eine hoffnungsfrohe Zukunft.
Begeisterungsstürme.“
1) Addams Family
14) Extrablatt 13) Der elektrische Reiter 12) Das Dschungelbuch 11) Der dritte Mann 10) Die drei von der Tankstelle 9) Das doppelte Lottchen 8) Asterix (Aster x) 7) Die amerikanische Nacht 6) Der amerikanische Freund
0023 SC Kultur.indd 3
nicht
12) Urwaldlektüre?
15) Excalibur (Ex Karli-Bua)
Gegen
Fotos: zVg, Rauschmayr, Ferguson, Festspielhaus/Brue Opton
Caesar Twins
... cinema paradiso!
29.11.2006 10:47:49
24
KULTUR
ZuhĂśren ist Machtâ&#x20AC;&#x153;
â&#x20AC;&#x17E;
Folke Tegetthoff ist Initiator des Erzählkunstfestivals fabula NiederÜsterreich, das im September 2007 in St. PÜlten, Krems, Schallaburg, Langenlois und Waidhofen/Ybbs stattfindet. Im Gespräch erläutert der Erzähler, warum sein Festival eigentlich absurd ist und wie wichtig das ZuhÜren im Alltag ist. Von Eva Seidl Was bedeutet Erzählen in der heutigen Zeit ßberhaupt, welcher Stellenwert kommt ihm in Zeiten von TV, Telekommunikation & Internet zu?
ich kann signalisieren â&#x20AC;&#x17E;das interessiert mich
ben, weil das natßrliche Erzählen nicht mehr
nichtâ&#x20AC;&#x153;, oder ich kann aufmachen und sagen â&#x20AC;&#x17E;ich
funktioniert. Es ist eigentlich absurd, dass die
hĂśre dir zuâ&#x20AC;&#x153;. Unsere Gesellschaft ist darauf auf-
Menschen am Abend zu einer Veranstaltung
gebaut, nur den Sprechenden wichtig zu neh-
kommen, um zuzuhĂśren.
Gerade in dieser Zeit, gerade weil unsere ge-
men. Man sagt eher, â&#x20AC;&#x17E;der hat was zu sagenâ&#x20AC;&#x153; als
Mein Ziel ist es, den Menschen etwas fĂźr den
samte Gesellschaft so mehr und mehr abhän-
â&#x20AC;&#x17E;der kann gut zuhĂśrenâ&#x20AC;&#x153;. Das ZuhĂśren wird als
Alltag mitzugeben, nicht sie zu unterhalten. Es
gig wird von all diesen Medien, genau aus dem
etwas Passives wahrgenommen und wird des-
gibt Unterschiede. Dort, wo die modernen Me-
Grund ist es wichtig, die Menschen wieder zum
halb nicht so wichtig genommen.
dien noch nicht so ausgereift sind, im Orient
Erzählen und ZuhÜren zu bringen. Wobei ich da
Genau das mĂśchte ich umkehren: Bei der
zum Beispiel, funktioniert das Erzählen noch im
gar nicht unbedingt von Märchen spreche, son-
Schule des ZuhĂśrens haben die ZuhĂśrer die
Alltag. Deshalb glauben die Leute, dass es im
dern auch von Alltagskommunikation. Bei mei-
Macht. Wenn Sie zum Beispiel jetzt während ich
Orient noch mehr Geschichten gibt, obwohl es
ner Arbeit geht es darum, die Menschen fĂźr das
eigentlich viel weniger sind als bei uns.
ZuhĂśren zu sensibilisieren, und die Geschichte
Diese Gesellschaften, auch die asiatischen speziell Indien - das sind fantastische ZuhĂśrer,
Man sagt eher â&#x20AC;&#x17E;der hat was zu sagenâ&#x20AC;&#x153; Als â&#x20AC;&#x17E;der kann zuhĂśrenâ&#x20AC;&#x153;
weil das Geschichtenerzählen dort Teil des Alltags ist. Auch im angelsächsischen Raum ist das
ist die klarste Form, um die Menschen zum Zu-
Geschichtenerzählen viel wichtiger, dort gibt
hĂśren zu bringen.
es so genannte Storytellers. Im europäischen Raum ist diese Tradition seit drei Generati-
Sie kreieren die â&#x20AC;&#x17E;Schule des ZuhĂśrensâ&#x20AC;&#x153;. Wie funktioniert dies? Ist ZuhĂśren in unserer Gesellschaft noch mĂśglich?
onen komplett verstummt, sie wurde durch die
Auch da gilt meine Antwort auf die erste Frage:
und die nachfolgende Generation â&#x20AC;&#x201C; zu der auch
Kriegserlebnisse zum Verstummen gebracht. Lange Zeit hatte man nur vom Krieg zu erzählen ich gehĂśre â&#x20AC;&#x201C; wollte das nicht hĂśren. In anderen
Gerade weil wir in einer Zeit leben, wo die Fähigkeit zum ZuhÜren immer geringer wird und
spreche etwas essen oder gleichzeitig fernse-
Kulturen wird das ganz anders gehandhabt, dort
unsere ganze Welt primär eine visuelle gewor-
hen, dann hat das, was ich gesagt habe, keine
steht man hinter seiner Geschichte.
den ist und die Akustik darunter leidet, ist Zu-
Macht. Ich erkläre meinen ZuhÜrern ihre Macht.
hĂśren so wichtig. Mit der Erfindung des Buch-
Um diese Bewusstmachung der Macht des Zu-
drucks hat der Wandel von der akustischen zur
hĂśrens geht es bei der Schule des ZuhĂśrens.
visuellen Welt begonnen, jetzt stehen wir auf
Wie sind Sie selbst zum Erzählen bzw. zu dem Erzählfestival gekommen? Eigentlich durch meinen Erstberuf als Schriftsteller. Als ich mich zum Schreiben von Mär-
Kommunikation immer schwieriger, weil es da-
Sie kommen auf der ganzen Welt herum â&#x20AC;&#x201C; gibt es Länder, wo die Tradition des Erzählens noch mehr Bedeutung besitzt?
fßr Umstände und Hintergrßnde braucht. Bei
NatĂźrlich, wobei man da unterscheiden muss.
es ohne eine Schauspielausbildung einfach ge-
direkter Kommunikation muss man seinen Ego-
Das eine ist die Bedeutung des Erzählens als
macht, neun Jahre später (1988) kam dann die
ismus zurĂźckstecken und auf den anderen ein-
BĂźhnenkunst, das andere die Bedeutung im
Idee zum Festival, weil ich in meiner Heimat der
gehen. Als ZuhĂśrer habe ich eine groĂ&#x;e Macht,
Alltag. Ein Erzählkunstfestival muss es nur ge-
Erzählkunst eine neue Plattform geben wollte
einem HĂśhepunkt. Wenn Kinder Ăźber Handys und Computer kommunizieren, wird die direkte
chen entschlossen habe, war mir klar, wenn ich schreibe, muss ich auch erzählen. Ich habe
3).$"!$ $%2 3%%&!(2%2
-IT 3INDBAD DEM 3EEFAHRER UND SEINER PRINZESSIN NENGLEICHEN "EGLEITERIN $INA Ă BER DIE 7ELTMEERE UND IN ALTE :EITEN UND +ULTUREN %INE SPANNENDE UNTERHALTSAME UND ABENTEUERLICHE 4HEATERREISE FĂ R DIE GANZE &AMILIE
n WWW LANDESTHEATER NET
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*ETZT I
Fotos: Christian Jungwirth
.ACH DEN %RZĂ&#x160;HLUNGEN AUS .ACHT "Ă HNENBEARBEITUNG VON -ARKUS 0ETER 'Ă&#x161;SSLER 2EGIE -ICHAEL 3CHILHAN
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2425 Fabula_SPK.indd 2
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Fotos: Photocase.com 2425 Fabula_SPK.indd 3
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26
NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL
noekulturforum.at – Forum für Kultur in (Nieder)österreich Nur ein Monat ist vergangen seit der letzten Ausgabe von MFG, und dennoch gibt es vielfältiges Neues vom NÖ Kulturforum zu berichten. Das Forum, das gegründet wurde, um „die Basiskultur in Niederösterreich zu stärken“ und um „Hochkultur, durch Berücksichtigung aller Möglichkeiten, unter die Leute zu bringen“ (Prof. Gotthard Fellerer), bietet in dieser Ausgabe: Revolutions-, Frauen- und ArbeiterInnenlieder, auf die auch Harald Krassnitzer steht, Blasmusik, die nicht volkstümelnd sein muss, von der Werkskapelle voestalpine Krems und Donau-Impressionen des aus Mexiko stammenden Künstlers Ricardo Camarena Flores
Harald Krassnitzer
steht auf Revolutions-, Frauen- & ArbeiterInnenlieder. Vor wenigen Monaten wurde mit Unterstützung durch das NÖ Kulturforum die CD „...weil auch DU ein Arbeiter bist!“ von Angelika Sacher & Klaus Bergmaier veröffentlicht. Harald KrasSnitzer - ein Fan von Angelika Sacher und Klaus Bergmaier
Das Interesse war so groß, dass die CD nun
hauptmann Stv. Heidemaria Onodi, dem Wi-
sellen sich nun weitere. Als Draufgabe gibt es
bereits in zweiter Auflage vorliegt. Zu den
derstandskämpfer und Schriftsteller Prof. Karl
ein Vorwort von Parlamentspräsidentin Barbara
Textbeiträgen im 16-seitigen Booklet - die von
Flanner, Ex-Minister Caspar Einem sowie Kanz-
Prammer und Österreichs erster und bedeu-
Kulturforumpräsident Ewald Sacher, Landes-
lerkandidat Alfred Gusenbauer stammen - ge-
tendster Frauenministerin Johanna Dohnal.
MFG1206
2627 Kulturforum.indd 2
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NÖ KULTURFORUM ADVERTORIAL sames Konzert in Mödling am Programm. Im
Prominenter FAN
Frühjahr 2007 werden Sacher und Bergmaier mit erweitertem Repertoire dann wieder live zu
Ein besonders prominenter Fan der CD ist der
erleben sein und planen für die Zukunft auch
Schauspieler und Serien-Star Harald Krassnitzer.
die Aufnahme einer weiteren CD. Mit Revolu-
Als ihm Pianist Klaus Bergmaier unlängst eine
tions-, Frauen- und ArbeiterInnenliedern haben
CD überreichen wollte, sagte Krassnitzer: „Die
die beiden jedenfalls ein interessantes Genre
kenne ich schon, die ist super!“, und freute sich,
aufgetan, an das sich heute kaum noch Künst-
als sich Bergmaier dann als einer der Interpre-
lerInnen heranwagen. Die CD ist mittlerweile
ten zu erkennen gab. Eine zukünftige Zusam-
an etlichen Verkaufstellen und im Internet über
menarbeit, etwa bei Lesungen, ist nicht auszu-
www.arbeiterinnenlieder.at.tt erhältlich. In St.
schließen.
Pölten ist sie im Niederösterreichhaus erhältlich
Bevor Sängerin Angelika Sacher sich in die Ba-
(Niederösterreichring 1a, 2. Stock, bei Frau Sus-
bypause zurückzieht, stand noch ein gemein-
anne Eser).
KONZERTTERMIN Freitag, 15. Juni 2007 Beginn: 19 Uhr Veranstaltungsort: Veltlinersaal des Kultur- und Gemeindehauses 3495 Rohrendorf bei Krems Angelika Sacher & Klaus Bergmaier Präsentation der CD: „…weil auch DU ein Arbeiter bist!“ veranstaltet vom Verein Kulturgstettn Rohrendorf www.arbeiterinnenlieder.at.tt
blasmusik muss nicht volkstümlich sein
Tiefgang, der auch ankommt – ein Kremser Blasorchester zeigt das vor! Dass Blasmusik á la Musikantenstadel nicht ihre Sache ist, stellt die Werkskapelle voestalpine Krems seit langem unter Beweis. Zähnefletschende
Playback-Jodler,
volkstümelnde
Lederhosenbläser, publikumsgepeitschte Stimmungskanonen sind nicht das Konzept der rund 35 Musikerinnen und Musiker aus der Region Krems, obwohl ihre Bergmannstracht auf den ersten Blick solches vermuten ließe. Mehr als eine „Werkskapelle für den Alltagsgebrauch“. Sie verfolgen einen anderen Weg: Tiefgang, der ankommt. Kein Wunder, dass im Volkshaus Krems-Lerchenfeld, dem Stammhaus des Orchesters, alljährlich die Plätze zu wenig werden. So auch heuer wieder beim traditionellen Barbara-Konzert am 2. Dezember. Erich Krebs, im Hauptjob Musikschuldirektor in Groß Gerungs, hat aus einer „Werkskapelle für den Alltagsgebrauch“ einen Klangkörper geformt, der von klassischer Musik bis zum Jazz alles intus hat und Musik so interpretiert, dass Publikum
das Team um Ewald Sacher, den musizierenden
Der Kremser Arbeitskreis Arbeiterkultur, vom
niemals das Gefühl hat überfordert zu sein,
Mandatar, Mentor und Organisator des Orches-
NÖ Kulturforum gefördert, trug mit der Unter-
stattdessen mit dem Gefühl weggeht, „Hochkul-
ters, besonders antreibt. Mit einer Unterneh-
stützung einer CD-Produktion seinen Teil bei,
tur im Arbeiterheim“ genossen zu haben. Kul-
mensführung im Rücken, die ein bemerkens-
die Qualität für alle zu dokumentieren, die kei-
turelle Aufbauarbeit im klassischen Sinn, was
werter Kultursponsor geworden ist.
nen Platz mehr bei den Konzerten ergattern.
auch musikantenstadelverdorbenes
AUSSTELLUNG RICARDO CAMARENA FLORES
Von der Basis in den Regionen zur Spitze im Land – ein Leitsatz, dem das Niederösterreichische Kulturforum gerecht werden möchte, wenn es Künstler aus den Regionen Niederösterreichs präsentiert. So etwa geschehen mit der Herausgabe des
er nach Österreich, wo er 1986 an der Wiener
kost des Winzerhofes Heinz Fink und mexika-
Katalogs Weinviertler Künstler im vergangenen
Kunstschule einen Kurs über Tiefdrucktechnik
nischer Musik – im Beisein zahlreicher Besucher
Sommer, nun fortgesetzt mit der Ausstellung
belegte. 1988 erfolgte die offizielle Anerken-
im Hellerhof, dem Kulturzentrum der Markt-
Ricardo Camarena Flores im Hellerhof von Pau-
nung als freischaffender bildender Künstler
gemeinde Paudorf, statt. Bürgermeister Karl
dorf bei Göttweig. Unter dem Titel „Donau-Im-
durch das Ministerium für kulturelle Angelegen-
Brugger konnte neben Pater Udo Fischer auch
pressionen“ zeigt der in Stockerau wohnhafte,
heiten. 1990 eröffnete er sein erstes Atelier in
Landtagsabgeordneten Mag. Wolfgang Motz,
aus Mexiko stammende Künstler Pastelle und
Langenzersdorf. Es folgte die Mitgliedschaft bei
Freund des Künstlers und Initiator der Ausstel-
Radierungen.
der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler
lung, sowie den Obmann des NÖ Kulturforums,
Ricardo Camarena Flores wurde 1956 in Mexiko
Österreichs. Camarena Flores lebte 12 Jahre in
Landtagspräsident Ewald Sacher begrüßen, der
geboren. Seit 1975 beschäftigt er sich mit Ma-
Langenzersdorf und nun in Stockerau.
die Ausstellung eröffnete. Sie ist bis 3.12. im
lerei, Graphik und Karikatur. 1984 übersiedelte
Die Vernissage fand – umrahmt von einer Wein-
Hellerhof Paudorf zu sehen.
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28
FAKTEN
Auch St. Pölten hat eine gute Seite
Redaktionell dreht sich bei JOYNT alles um drei große Themenbereiche. Daylife, Nightlife und Culture – ergänzt um Kolumnen und Kommentare der Redaktion und der User. Auch St. Pölten hat eine gute Seite!
Dieser Tage öffnet sich ein neuer Ordner in der Akte JOYNT. Ein umfassender Relaunch geht über die virtuelle Bühne, mit Jahresende 2006 soll dieser abgeschlossen sein. Das Onlinemedium für St. Pölten und Umgebung erfindet sich neu und wird – ein bisschen – erwachsener! tare, Veranstaltungstipps etc. Andererseits soll
Form von Blogs veröffentlichen, Fotogalerien
www.joynt.at vor allem zahlreiche News und
eine Plattform im Internet auch etwas wie ein
mit Freunden teilen, im Forum mitdiskutieren,
Features. Einerseits dient ein Onlinemedium
„Zuhause“ schaffen. So bietet my.joynt.at eine
dazu noch zahlreiche Benefits als JOYNT-Mem-
dazu, sich zu informieren. Über Neuigkeiten
personalisierte Website um selber (inter)aktiv
ber, etwa Gewinnspiele... www.joynt.at – Auch
aus der Region, über Meinungen und Kommen-
zu werden. Seine eigenen Standpunkte in
St. Pölten hat eine gute Seite!
Fotos: Rauschmayr, Photocase.com
Neben dem neuen Gewand der Website, bietet
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Herr der Gezeiten
Am 16. 12. präsentiert Kern um 15 Uhr sein Buch im Paradiso
„Anfangs war das noch sehr dilet-
von Erfahrungen - Gefühle, Glücks-
Mit Weltflucht habe dies nichts zu
danken für Gedanken, Empfindung
tantisch, sehr unlyrisch. Mit der
momente (etwa das Lachen des
tun. Eher mit Innehalten, Nachden-
für Empfindung meine Welt – die
Zeit wurde ich aber bewusster im
Sohnes), wunderbare Zufälle ha-
ken, Nachfühlen: „Ich tue nichts
äußere wie die innere – zu erkun-
Umgang mit der eigenen Sprache,
ben dieses Gottesbild geprägt, das
anderes, als Schritt für Schritt, Ge-
den.“
bei der Wortwahl, bei den Themen.
zugleich aber eine sehr diesseitige
Ich habe das Werkzeug geschlif-
Ebene aufweist. „Jeder glaubt an
fen.“ Dabei stellt der Literat fest,
Liebe und an Energie. Beides kann
schreibe er aus einem gewissen
man nicht sehen. Messen ja, aber
Zwang heraus, und auch die Lyrik
nicht wirklich erfassen. Alles ist im
als solche sei nicht Ergebnis einer
Fluss – so ist es tatsächlich, ebenso
bewussten Wahl. „Ich schreibe
wie für mich Sokrates Ausspruch
Lyrik, weil es nicht anders geht.
‚Ich weiß, dass ich nichts weiß’ ab-
Zumeist drängt sich ein Bild, eine
solut zutrifft.“
Idee, ein Gefühl auf, das mich be-
Genau da setzt aber Kerns eigene
schäftigt. Dieses übt einen sanften
Lyrik an. Mit seinem Rüstzeug, der
Zwang aus, der immer größer wird,
Sprache, welche bewusst eine
bis ich es zu Papier bringen muss.
sehr archaische ist und, wie er ein-
Einfach so auf Knopfdruck hinge-
räumt, „antiquiert wirkt“, versucht
gen könnt ich nicht schreiben.“
er erwähnte Eindrücke in Wort zu
Die Themenwahl ist dabei eine
fassen. „Freilich ist Sprache aber
ewig-archaische. Es geht um Natur,
immer etwas Mittelbares.“ Auf die
um Liebe, um Erinnerungen, um
Frage nach der Zeitadäquatheit
Gott – aber nicht im Sinne eines
dreht der Lyriker den Spieß einfach
fixen religiösen Backgrounds, son-
um. „Einerseits ist unsere Welt na-
dern vielmehr auf einem pantheis-
türlich schnelllebig und man lässt
tischen Ansatz fußend. „Ich glaub
sich teils nur oberflächlich auf In-
nicht an eingefleischte Dogmen,
halte ein. Umgekehrt wird aber
Gott ist nichts Eingefahrenes. Aber
gerade durch das Gefühl des Ver-
ich bin überzeugt, dass es etwas
lustes von Inhalt eine Sehnsucht
gibt, das nicht nur alles durchdringt
danach geweckt. Nach der Ebbe
und über allem steht, sondern das
kommt die Flut und umgekehrt.
zugleich der kleinste gemeinsame
Fehlte nur eines, bestünden keine
Nenner von allem ist.“ Eine Reihe
Gezeiten mehr.“
A TRIBUTE TO
GLENN
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Gut Ding braucht Weile. Gute neun Jahre ist es her, dass Mario Kern seinen Hang zur Lyrik entdeckte – dieser Tage bringt er sein erstes Buch „Traumverwoben“ heraus. Wir plauderten mit dem Literaten über Gott und die Welt. Von Johannes Reichl, Foto: Hermann Rauschmayr
MILLER
Gala 2007
präsentiert durch die
ORIGINAL SWINGTIME BIG BAND Musikalische Leitung: Manfred Stoppacher
Nach riesigen Erfolgen in Deutschland präsentiert das Orchester erneut in St. Pölten die größten Hits von Glenn Miller, Harry James, Benny Goodman etc. Höhepunkte sind das Glenn Miller Special in original nachgebildeten Army Airforce Uniformen sowie das Lionel Hampton Special mit Martin Breinschmid (Vibraphon).
26.4. ST. PÖLTEN, VAZ
Beginn 20h Tickets: VAZ, Kelsengasse 9, Tel. 02742/71400-100 von Mo-Fr 9-17 Uhr, ticket@nxp.at. Karten auch unter Tel. 01/88088 sowie in allen Vertriebsstellen der Austria Ticket Online und sämtlichen TrafikplusTrafiken, bei allen Ö-Ticket Vorverkaufsstellen, unter www.oeticket.com und 01/96096. 1206 MFG
0029 Kern.indd 3
29.11.2006 08:47:53
30 Kritisiert. Diskutiert. Realisiert? Früher oder später wird wohl auch Österreich um das umstrittene Rauchverbot in Lokalen, Restaurants und Clubs nicht herumkommen. Fauxpas? Schlag gegen die Gastronomen? Anfang vom Ende? Vielleicht...vielleicht auch nicht. Und da momentan kein anderes Thema so hübsch zu polarisieren weiß, ist man ja geradezu genötigt öffentlich seine Meinung kundzutun. Gleich vorweg: Ich hab nichts gegen Raucher. Absolut nicht. Immerhin liefern sie jährlich nicht nur an die zwei Milliarden Euro an das Finanzministerium ab, sondern leisten mit ihrer freiwilligen Verkürzung der Lebenserwartung um durchschnittlich 12,3% auch einen aktiven Beitrag für ein gesichertes Pe n s i o n s s y s tem. Das gehört gewürdigt, denn in Wahrheit sind ja diese Damen und Herren die fleißigen Ameisen
K
X-MAS in der STP-Szene und
tet einen am 25.12. „Vorsichtige
ja eine besinnliche Zeit, was
auch die Silvesterparty sollte
Weihnacht“ mit vielen Allstars
aber nicht jedermanns Sache
man sich nicht entgehen lassen.
und Musik von House bis Ragga.
ist. Wer den Weihnachtsfrieden
Das Warehouse beschenkt seine
Vor der Silvesterparty gibt es am
also gerne stört, wird dabei von
Besucher mit Louie Austen am
30.12. auch noch eine Einstim-
der St. Pöltner Szene tatkräftig
26.12., The Staggers am 30.12.
mung mit den Kuhbus Allstars.
unterstützt. Alle, die schon am
und der Silvesterparty mit Aph-
Neben dem Frei.Raum, der sich
24.12., also am Weihnachts-
rodite und Mono & Nikitaman.
bis 7.1. eine Auszeit gönnt,
abend, die Langeweile packt,
Da Alternative ja nicht jeden an-
schließt auch das Barrock an
können einen Abstecher ins Bat-
spricht, bietet auch der Klub Vor-
den Weihnachtsfeiertagen und
cave machen, das aber an die-
sicht ein ausgewogenes Weih-
zu Silvester seine Türen, lädt
sem Abend erst ab 23:00 öffnet.
nachtsprogramm. Nach „Bittere
aber am 30.12. zu einer „Early
Am 25.12. wird mit Christkind
Weihnachten“ am 24.12., erwar-
Silvesterparty“ ein.
Bekanntlich
ist
Weihnachten
Manshee
weitergefeiert
Mit neuem Schlag
Weihnachtskoll
B-SEITEN
des österreichischen Wohlfahrtsstaates, ohne die der Haufen niemals so prächtig geworden wäre. So stehe ich auch in der ersten Reihe, wenn es darum geht, die persönliche Freiheit dieser Systemstützen zu verteidigen! Es hat ja niemand den Nichtrauchern befohlen, das einzuatmen, was die Raucher mit großer Geste in die unendlichen Weiten des Universums exhalieren. Und Fortgehen ohne jegliche Gesundheitsschäden davontragen zu wollen, ist – sein wir doch mal ehrlich – an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Wenn man sich die Gehörgänge schon freiwillig ruiniert, dann kann man die Lungenschäden einfach als kostenfreie Zugabe verstehen. Versandkosten inbegriffen. Also nicht wundern, wenn in Bälde ein Nichtraucherverbot gefordert wird. Aktiv krank zu machen ist ja bei weitem die größere persönliche Freiheit, als passiv gesund bleiben zu wollen. Oder?
Fünf Jahre nach der Gründung, nach Höhen und
Und nochmals Weihnachten – komisch aber auch
Tiefen, mehr als 120 Events und der Verleihung des
um diese Zeit. Oder eigentlich nicht ganz Weihnach-
„Youngster Of Arts“ war es für die Rock’n’Roll High-
ten, sondern der 23. Dezember, wobei das Feiern
school an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen.
umgekehrt in den 24. hineinreichen könnt, also doch
Aber nicht um aufzuhören, sondern um etwas Neues
Weihnachten. Wurscht: Bevor man also im famili-
in die Welt zu setzen: The Beat HNC („Age-n-cy“)!
ären Kreis das Christkind feiert, wird am Tag davor
Die Mission ist klar: das verkümmerte St. Pöltner
der seit sieben Jahren stattfindende „Weihnachts-
Szene-Programm wieder abwechslungsreicher zu
koll“ im GH Koll (wo sonst?) begangen.
gestalten und neue Akzente zu setzen – ohne Gen-
Von Andi Fränzl und der lames-crew ins Leben ge-
regrenzen. Aus der reichhaltigen Erfahrung, die man
rufen, ist dieser mittlerweile zu einer Institution
sich in den letzten Jahren angeeignet hat, will man
geworden. Mehrere Fortgeh-Generationen versam-
aber nicht nur selbst profitieren, sondern auch an-
meln sich, Exil-St. Pöltner lassen alte Zeiten hochle-
dere Veranstalter unterstützen. Die nächsten Ter-
ben, jeder ist sentimental, gibt sich dem wilden Mu-
mine lassen mit Freude in die Zukunft blicken: Louie
sikmix hin und meistens endet dieses ausgelassene
Austen (26.12.), The Staggers (30.12.), Rainer von
Treiben erst dann, wenn Leo Koll höchstpersönlich
Vielen (13.01.), moskovSKAya (23.02.)!
den Strom abdreht. Einfach wunderbar! Für Leute
www.beat-hnc.com
mit Klaustrophobie definitiv nicht geeignet!
Fotos: Rauschmayr, zVg Cinema Paradiso, lames, czernin verlag, Photocase.com
von Tobias Zuser
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31 Wuzzl dich reich
Frühstück in Helsinki Sie kennen ihn. Auch wenn Sie es nicht
Kolumnist mit „Frühstück in Helsinki“ das
wissen. Denn er war es, der die Donners-
mit Spannung erwartete Roman-Debüt! In
tag Nacht zu dem gemacht hat, was sie
gewohnt pointierter, sarkastischer Manier
heute ist: Ein Meilenstein der TV-Unterhal-
gelingt es ihm den Leser mit Ausführungen
tung! Mit Serien wie „Sendung ohne Na-
über Kabelfernsehen, Popmusik, Polyester-
men“, „Sunshine Airlines“, „Kupetzky“ oder
pullis, Atomkraftwerke und Sex, den man
sion“ das 1. Warehouse Wuzzlturnier presented
„Dorfer’s Donnerstalk“, die allesamt seiner
nie haben wird, in seinen Bann zu ziehen.
by MegaCard statt! Während am Lounge-Floor
Am 29. 12. findet im Rahmen der „Silvester Illu-
Feder entsprungen sind, setzte er neue
Ein Geniestreich! Am 15. Dezember stat-
die Residents für beste Tanzmusik sorgen, geht’s
Maßstäbe, die seinesgleichen suchen. Die
tet er auch dem Warehouse einen Besuch
am Live-Floor zur Sache: 16 Teams treten im
Rede ist von David Schalko, der mit seinen
ab! Aber nicht allein, denn für den musi-
„Double-Knock-Out-Sytem“ (eine Niederlage er-
33 Jahren wohl zu den Aushängeschildern
kalischen Support ist niemand anderes als
laubt) von 22 Uhr bis 02 Uhr gegeneinander an.
der heimischen Kreativschmiede zählt. Nun
Heinz aus Wien zuständig, unplugged ver-
Der Gewinner wird natürlich fürstlich entlohnt.
feiert der Werbetexter, Regisseur, Autor und
steht sich. Ein kultureller Super-Gau!
Moderation: Mr. Hennes! Infos zu Regeln & Anmeldung: www.w-house.at und www.joynt.at!
Zweitausendsieben
Schwankend gut!
Liebes Christkind! Für die perfekte Silvester-
Die wüste Grazer Rock-’n’-Roll-Band The Staggers
Party im Warehouse wünsch ich mir drei Floors.
schafft es mit einer phänomenalen Mischung aus
Einen für Drum’n’Bass, einen für Dancehall &
Authentizität, Posing, schicken Maßanzügen und
Ragga und einen für Alternative. Das ganze am
einer Farfisa-Orgel den scheintoten Sechzigerjah-
besten „extended“ damit mehr Platz ist zum
ren neues Leben einzuhauchen. Wie gut das funk-
Tanzen. Live würde ich dann gern Aphrodite
tioniert, haben die „Schwankenden“ gerade auf
(dein englischer Freund Santa Claus müsste
Europatournee gezeigt. Nun ist der erste Longplayer (Wohnzimmer Records) auf dem Markt, für den die Staggers auf Promo-Tour gehen und auch
sollte es nur 10 Euro kosten! Hoffe du kannst
einen Stop in St. Pölten einlegen. Proudly presen-
das einrichten!
ted by Warehouse & The Beat HNC!
Dezember 2006
ihn kennen) und Mono & Nikitaman hören. Und damit ich mir das Ganze auch leisten kann,
Warehouse Charts
1
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Staggers Wild Teens Louie Austen Disco Dancer Billy Talent Red Flag John B Hey Mickey Julia Crash Test Youth The Streets feat. Pete Doherty Prangin‘ Out Rainer von Vielen Innen an Außen Scissor Sisters I Don‘t Feel Like Dancing Panic at the Disco Write Sins Not... Mono & Nikitaman Für Immer
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CHICKEN
von Althea Müller Bedauern darüber, meine neuesten Illusionen mit den Absätzen ihrer Designer-Pumps zu zertreten. „Der Teufel trägt deinen Namen“, knurre ich, bevor sich meine Miene wieder erhellt: „Dann werde ich Spitzensportlerin. Ich hab ja ein Snowboard und“ – „Sicher“, sagt Sil und schaut mich eine Spur zu böse an, „und das letzte Mal, als du oben gestanden bist, hast du dich flennend gewehrt, den Babyhang runter zu fahren.“ – „Da hatte ich einen schlechten Tag“, wehre ich mich. „Mhm“, antwortet meine ehemals beste Freundin, „einen von 365.“ – „Und wie wäre es“, heische ich ein letztes Mal nach freundschaftlicher Anerkennung, „wenn ich ein Kinderbuch schreiben würde? Eins über eine grauenhafte Hexe, die eine arme schwarze Katze quält?“ – „Das“, lächelt Sil charmant, „würde sicher ein Bestseller werden.“ Umarme deine Feinde.
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Melting Pot V – Zur Krönung bitte der Reihe nach auftreten!
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der abgegebenen Stimmen mehr als verdreifacht – Melting Pot V, der am 16. Dezember 2006 im VAZ St. Pölten auf sieben Floors steigen wird – setzt somit einen grandiosen Abschluss unter das heurige Szene-Jahr! AND the golden pot goes to... In der Kategorie „Band“ standen 34 Acts zur Auswahl, mit mehr als 7% der Gesamtstimmen konnten sich „A Beautiful Mistake“ den ersten Platz sichern – mehr dazu rechts im Bandportrait!
FAKTEN Melting Pot V im VAZ St. Pölten 16. Dezember 2006 Einlass: 21:15 Uhr, Beginn: 21:30 Uhr Tickets im VVK EUR 5,00 im VAZ St. Pölten, Abendkassa EUR 7,00.
Einen harten Fight um Platz 1 lieferten die DJs „Ketti & MatjaZ“ mit Batcave-Betreiber „BruceWayne“. In der letzten Woche mobilisierten die Alternative-Veteranen dann aber beachtlich und konnten mit 12% aller Stimmen deutlich den Führungsanspruch stellen. Dass „annemarie feat. airbag & crashdummy“ den ersten Platz in der Kategorie Soundsysteme erringen konnte, wunderte wohl niemanden mehr, als die drei Mädels selber. Elke, Tanja und Rebecca hatten mit ihren 17 bzw. 18 Jahren noch keinen „Namen“ gehabt – und dennoch räumten sie in den Communitys der STP-Szene 11% der Stimmen ab! Heiß umfehdet auch das visuelle Battlefield VJ. v-Motion setzten sich in einem haarscharfen Finale gegen „dominik gegen hansi“ und „ceen on screen“ durch – und errangen Platz 1 bei den VJs.
AUSGETRICKST
BANDS 1 2 3 4
Rund 6.800 Stimmen sind eingegangen, die zahl-
5
reichen Spam- bzw. Fake-Mails wurden beim End-
6
ergebnis dann natürlich ausgefiltert. Neben dem Versuch mit eigens programmierten Spam-Bots das
7 8
Ergebnis zu beeinflussen, machten sich manche
DJS
Fans auch nächtelang mit kreativen Namensschöp-
1
fungen vergebene Liebesmüh: Selbst so kreative
2
Fake-Voter wie Robin Hood aus Sherwood Forest, der sich in Sachen Stimmverhalten sehr mit Lisa Simpson oder Karl Moik einig war, wurden ausge-
3 4 5 6
filtert. Auch Josef Stalin verfolgte eher kein mehr-
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heitsfähiges Wunschprogramm. (Nach langer Über-
8
legung wurde dann doch beschlossen, die Liste der Super-Spammer nicht zu veröffentlichen…)
ACTS, ACTS AND MORE!
A Beautiful Mistake Einundzwanzig Doge Jelly Back to Avenue Trashcanned CHiLL-iLL & DJ mikeMedic Goldfisch Gretchen-Frage Ketti & MatjaZ Bruce Wayne habschi vs mins Code-X Crew rednax’n’illy die prinzessin auf der erbse Dick Steel feat. Electric Suzy Thoms’n’Roll SOUNDSYSTEME
1 2 3
Neben dem beachtlichen Line-Up werden zahl-
4
reiche Highlights den Melting Pot krönen. Der Se-
5
niorenfloor als traditioneller Hort junggebliebener
annemarie feat. airbag & crashdummy Less Talk More Rock Die INDIEaner Badfish Sound burn|out|Syndicate VJS
Nachtschwärmer (ab 25 Jahren) darf natürlich nicht
1
fehlen! Auch der Chillout-Floor wird nochmals ein
2
gutes Stück aufgewertet – watch out!
3
v-Motion dominik gegen hansi ceen on screen
Fotos: Rauschmayr, zVg annemarie feat. airbag & crashdummy, matthias trimmel, v-Motion
„Sil“, sage ich feierlich, während sich meine beste Freundin ‚Scrubs‘ anschaut und gerade sehr zufrieden mit ihrem Leben wäre, wenn ich sie nicht von der Seite nerven würde, „ich glaube, ich lerne Gitarrespielen.“ – „Geh bitte, wozu denn?“ fragt Sil, die Backen voller Erdnussflips wie das gute alte B-Hörnchen. „Weil ich dann in zerrissenen Hosen auf der Bühne stehen kann, während mir unzüchtige Mädchen in Tellerröcken ihre Teddys zuwerfen.“ – „Vergiss es“, schmatzt Sil und versucht, sich auf die Handlung ihrer Lieblingsserie zu konzentrieren, „du wirst niemals Gitarrist bei Social Distortion werden.“ – „Aber wenn ich es mir ganz, ganz fest wünsche...“, beginne ich bauernschlau. „Wirst du trotzdem kein männlicher, verruchter Musiker“, beendet Sil den Satz ohne viel
K
SZENE
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XX
XXXXX
Viva la Emolution!
A Beautiful Mistake – Teil der boomenden STP-Emo-Szene – haben sich gegen 33 weitere Acts in ihrer Kategorie „Bands“ durchgesetzt. Die Melting-Pot-Siegerband im ausführlichen Portrait! Von Katharina Vrana, Foto: Rauschmayr Die Idee zur eigenen Band kam den Burschen
onen abzubauen und Gefühle auszudrücken...“
Nebenbei erwähnt Andi den baldigen Neuzugang
von „A Beautiful Mistake“ schon im August 2005.
Der Satz mag zwar schon etwas abgedroschen
von Daniel Singer. Dieser wird künftig als zweiter
Da im Laufe der Zeit die Liebe zum Emo ent-
klingen, doch bei ABM hat man generell das
Gitarrist tätig, somit kann sich Andi voll und ganz
deckte wurde und sie etwas anspruchsvollere
Gefühl, dass es den Burschen sehr ernst ist mit
auf Gesang und Performance konzentrieren.
Songs spielen wollten, entstand aus der Skate-
Beim Melting Pot wollten sie anfangs „einfach
punk-Truppe „Out Of Sight“ der Emo-Newcomer.
nur so“ mitmachen. Doch als nach einer Woche die Platzierung nicht schlecht ausfiel, legten sie
Wenn musik aus dem PC kommt, wo bleibt die emotion?
sich werbetechnisch ins Zeug. Nun wird fleißig geprobt um zu zeigen, was Sieger draufhaben.
Andreas „Andi“ Kögel ist Sänger und Gitarrist,
ABM können sich auch vorstellen gemeinsam
Marco Schmidtberger ebenfalls an der Gitarre zu
mit „Tate“ und „Back To Avenue“ als viel zitierte
finden, Michael „Mike“ Riegler seines Zeichens
„Emo-Familie“ zu spielen. Die gängigen Vorur-
Bassist, Markus Weißinger findet man hinter den
teile und Diskussionen rund um das Emo-Thema
Drums. Andi spielt mittlerweile schon 12 Jahre
sehen die Jungs gelassen. Zu Forumsdiskussi-
Gitarre und hat bei „Reconfused“ schon einiges
onen meint Andi lachend: „Ja, die glauben vielleicht wir sind eine Emo-Bande, oder sowas!“
an Banderfahrung gesammelt. Die Burschen stammen aus Kirchberg und Rabenstein. Wäh-
der Musik, die sie machen. Als man über andere
Zur Situation in St. Pölten fügt er hinzu: „Es wird
rend Marco gerade in den Genuss gekommen
Musikgenres wie Drum’n’Bass spricht wird noch
einem nicht einfach gemacht, man wird gleich
ist dem österreichischen Bundesheer zu dienen,
einmal betont, dass sie – komme was wolle –
an den Besten gemessen.“ Dennoch hoffen sie
arbeitet Markus als Mechaniker, Andi und Mike
dem Emo treu bleiben werden. ABM können sich
auf noch mehr Nachkömmlinge in der Emo-
besuchen die HTL.
mit dem Stil am besten identifizieren und legen
Szene. Außerdem möchte sich die Band mit ih-
Mit seinen 16 Jahren ist Markus der Jüngste der
auch Wert auf das „Handwerk“ Musizieren: „Sa-
rem eigenen Sound bewusst abgrenzen. Zu dem
Band und auf die Frage, ob er es in irgendeiner
chen wie Drum’n’Bass sind zwar teilweise ganz
Konzept passt auch Andi’s Stimme ganz gut, weil
Weise schwer hätte, fallen ihm gleich Mike und
gut tanzbar, aber wenn die Sache nur aus dem
sie „nicht gerade typisch ist für Emocore“.
Andi ins Wort: „Er hat ja eigentlich zwei Handi-
Computer kommt, wo ist da die Emotion?“
caps: Er ist Schlagzeuger UND der Jüngste. Nein,
Der Bandname entstand übrigens zufällig und ist
www.myspace.com/ abeautifulmistakemusic
aber er is’ ein ganz ein Braver!“ Andi klopft ihm
nicht an die Band „The Beautiful Mistake“ ange-
fast mit väterlichem Stolz auf die Schulter: „Und
lehnt. Vorbilder sieht man nicht nur in „großen“
üben tut er auch fleißig!“
Bands wie „Atreyu“ oder „As I Lay Dying“, son-
„Cute Kid“ Andi, wie er scherzhaft genannt wird,
dern vor allem in heimischen Glanzlichter wie
erzählt: „Ich mache Musik um meine Aggressi-
„Ephen Rian“ oder „Estate“.
Upcoming Shows 16/12/2006 Melting Pot V 23/12/2006 Punkorama #5
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SZENE sieht die Fortgeh-Situation in St. Pölten eher entspannt: „Bei unseren Partys wird niemand schief angeschaut, da feiern Bosnier, Serben, Kroaten, Türken, Tschechen, Polen – und natürlich Österreicher, damit die mal sehen, was eine gscheite Party ist! Aber wir sind alle Menschen, trinken mitunter zuviel, da passiert schon mal was, aber bis jetzt noch nie was Grobes. Viel erschreckender finde ich aber, dass die Menschen seit der letzten FPÖ-Plakatkampagne – etwa ‚Daham statt Islam’ – schon auffallend rassistischer geworden sind.“ Das Kinozentrum und die dort angesiedelten
Ein lokal kann sich ausrechnen, wie lange es sich rentiert, rassistisch zu sein. ZARA Lokale haben in der heimischen Fortgehlandschaft einen besonderen Status, liegen sie doch in einer polizeilichen Schutzzone, wodurch die Polizei leichter eingreifen kann. Hugo Schläger vom Wachzimmer Traisenpark: „Aus polizeilicher Sicht hat sich die Situation durch die Schutzzone massiv gebessert. Es ist auch richtig, dass Jugendliche mit ausländischem Hintergrund generell impulsiver sind, das ist ihre Mentali-
angeschwärzt?
Sieht man unseren Körpern an, wie regelmäßig wir Ärger machen? Ist etwas dabei, wenn man Ausländern Lokalverbot erteilt? Sind wir alltägliche Szene-Rassisten? Und: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Von Michael Müllner und Florian Kogler. Foto: Hermann Rauschmayr
tät, brutaler sind sie dadurch aber keinesfalls. Die Tatsache, dass bei einem Streit gleich zehn Leute beisammenstehen, macht die Arbeit der Polizei halt nicht gerade leichter.“
ALLE MENSCHEN SIND GLEICH? Norbert Bauer betreibt die Clubs Maquie und
Es ist Feierabend und Sie gehen mit alten
der
Jugendkoordinator Wolfgang
Warehouse. Er führt es auf das unterschiedliche
Freunden Abendessen. Die Stimmung passt,
Matzl. Acht Jahre leitete er ein Jugendzentrum
Musik-Programm zurück, dass ausländisch-
und so wechseln Sie in ein zweites Lokal, das
und sammelte dabei viel Erfahrung, vor allem
stämmige Gäste eher im Pottenbrunner Ma-
besser zur fortgeschrittenen Stunde passt. Dort
mit türkisch-stämmigen Jugendlichen. „Sie sind
quie als im Warehouse anzutreffen sind. Bauer:
angekommen gehen Sie zur Eingangstür, Ihre
sicher nicht aggressiver, aber sie sind lauter, das
„Bei uns ist jeder willkommen - außer Besu-
Freunde gehen voraus, plötzlich tritt Ihnen der
wirkt auf uns dann bedrohlicher. Zudem lassen
cher, die in der Vergangenheit bereits negativ
Türsteher in den Weg und lässt Sie nicht vorbei.
sie sich aufgrund ihrer gesellschaftlichen und
aufgefallen sind, etwa durch Stänkereien.
Das einzige, was Sie von Ihren Freunden unter-
kulturellen Normen sehr viel leichter provozie-
Ob Ausländer oder Inländer ist dabei egal.
scheidet, ist Ihre Herkunft. Es liegt nicht an Ih-
ren. Da reicht ein Satz über die Schwester und
Im Maquie haben wir sicher das multikultu-
rem Benehmen, es liegt nicht an Ihrer Kleidung.
schon sprechen die Fäuste. Gibt es in ihren
rellste Publikum im Fortgeh-St. Pölten!“
Sie sind weder zu jung, noch zu alt. Sie sind
Reihen einen Unruhestifter, so halten sie zu-
Aber auch dort kommt es zu Komplikati-
einfach ein „Ausländer“. Die Staatsbürgerschaft
sammen, in jeder Lage. Das macht es für Lokal-
onen: „Vielleicht werfen die vereinzelten
spielt dabei übrigens keine Rolle, die sieht man
betreiber natürlich sehr schwer und führt dann
Lokalverbote ein schlechtes Licht auf uns
Ihnen nämlich nicht an. Es gibt nichts, was Sie
wohl zu den kollektiven Verboten“, so Matzl. An-
Betreiber, sie sind aber dennoch berechtigt.
ändern könnten. Und somit auch nichts, was Sie
gesprochen auf Schwarzafrikaner meint Matzl:
Ich bin mir zu 99% sicher, dass nur Leute mit
dafür könnten. Willkommen in St. Pölten. Mitten
„Das ist meiner Meinung nach reiner Rassismus.
Lokalverbot keinen Einlass fanden. Schwierig
in Europa. Nicht irgendwann in der Vergangen-
Weder habe ich gehört, dass von diesen ein hö-
wird es nur dann, wenn jemand mit einer ‚vor-
heit, denn: das passiert heute Abend!
heres Aggressionspotential ausgeht, noch dass
belasteten’ Gruppe unterwegs ist.“ Und warum
das oft thematisierte ‚Drogenthema’ mit Fakten
sind Ausländer öfter vom Lokalverbot betroffen,
begründbar wäre.“
als Inländer? Bauer: „Unsere Erfahrung zeigt,
NUR EIN SATZ Es ist kein Geheimnis, dass manche Lokale keine
städtische
dass türkischstämmige Besucher öfters Ärger
Ausländer reinlassen. Zumindest nicht gern, und
GENERELL IMPULSIVER
wenn dann eher ausnahmsweise. Es ist auch
Die gebürtige Serbin Dali Koljanin ist Leiterin des
dung eine Rolle. Es gibt ja auch die andere Seite.
kein Geheimnis, dass es beim Nachtleben schon
Hollywood Megaplex und zudem für das Lokal
Leute, die sich bei mir beschweren, es seien zu
mal zu Reiberein kommt. „Die Frage Ausländer
Mundos verantwortlich, in welchem mit der Bal-
viele Ausländer im Maquie. Aber davon halte ich
und Lokalverbot stellt sich wohl schon so lange,
kan Night auch regelmäßig ganz bewusst „aus-
nichts! Alle Menschen sind gleich. Klingt zwar
so lange es Lokale und Ausländer gibt“, meint
ländisches“ Publikum angesprochen wird. Sie
dumm, ist aber so.“
machen. Dabei spielt vor allem die Gruppenbil-
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SZENE wird wohl eine bescheidene Strafe von rund 100
Vorteil, dass man kein Prozesskostenrisiko trägt,
Euro fällig, im Wiederholungsfall sind maximal
der gravierende Nachteil ist aber, dass man keine
Abgesehen von der Realität. Wie steht es um das
1.090 Euro Strafe möglich. Theoretisch könnte
Parteistellung hat und somit weder eine offizielle
Gesetz? Erfährt eine Person wegen ihrer Herkunft
ein diskriminierender Gastronomiebetrieb so-
Benachrichtigung über den Ausgang des Verfah-
oder Religion eine weniger günstige Behandlung
gar die Gewerbeberechtigung verlieren, aber so
rens bekommt, noch irgendeine Form von ‚Wie-
als eine andere Person, so liegt unmittelbare
ein Fall ist uns nicht bekannt. Durch die relativ
dergutmachung’“.
Diskriminierung vor (Art IX Abs 1, Z 3 EGVG).
geringe Strafandrohung kann man davon aus-
Zivilrechtlich kann man seit der letzten Novellie-
Zeugen bzw. Opfer können solche Fälle bei der
gehen, dass sich ein Lokal ‚ausrechnen’ kann,
rung des Gleichbehandlungsgesetzes (GIBG) die
Bezirksverwaltungsbehörde (BH bzw. Magistrat)
wie lange es sich rentiert, rassistisch zu sein.“
durch Diskriminierung erlittene Beeinträchtigung
anzeigen. Theoretisch wäre auch die Polizei ver-
ZARA dokumentiert Alltagsrassismus-Fälle, ist
als Opfer einklagen. §34 Absatz 1 Ziffer 4 ver-
pflichtet solche Fälle automatisch an die BH wei-
dabei auf Zeugen bzw. Betroffene angewiesen.
bietet es, Menschen auf Grund ihrer ethnischen
terzuleiten – es handelt sich um ein sogenann-
Repräsentative Statistiken zur Thematik der ras-
Zugehörigkeit (dies umfasst auch die Hautfarbe)
ten „Offizialdelikt“, d.h. die Beamten müssten
sistischen Türpolitik gibt es nicht, jedoch kön-
vor der Inanspruchnahme einer Dienstleistung,
100 euro strafe?
einschlägige Sachverhalte unaufgefordert an die zuständige Behörde weiterleiten.
Mag.
Wolfgang Zimmer, Jurist des Vereins ZARA (Zivilcourage und
Anti-Rassis-
mus-Arbeit): „Beim Erstbegehungsfall
betroffene im o-ton:
Partnerstädte unerwünscht? lten ein Jugendkongress „Im Juli dieses §Jahres fand in St. Pö en (Clichy, Brünn, mit Teilnehmern aus drei Partnerstädtages begab man sic h Heidenheim) statt. Am Ende eines Tins La Boom. Unsere auf Anfra ge der Delegation aus Clichy en alle anstandslos EinGruppe umfasste ca. 15 Leute, von dene aus Clichy. Von diesen lass fanden, bis auf unsere vier Freundandern drei aus dem war einer afrikanisch-stämmig, die rn „ausdeutschte“, man M aghreb. Erst als man den T§ürstehee morgen ein Treffen sei für „die Stadt“ unterwegs und habTürsteher unsere vier mit dem Bürgermeister, ließen die französisc hen Gäste in das §Lokal.“
A
Du bist Ausländer… Nach einer Studentenparty machten wir uns auf in Richtung La Boom. Dort betraten einige von uns ohne nennenswerten Kommentar das Gebäude. Mit den Worten “Du bist Ausländer...“ verwehrte ein Türsteher aber einem unserer Kollegen, der einen dunkleren Hautteint als die meisten anderen hat, den Eintritt. Auf Nachfragen meinerseits bestätigte er mir, dass unser Begleiter allein wegen seiner Hautfarbe das Gebäude nicht betreten durfte. Auf unser Verlangen den Besitzer zu sprechen, wurde uns nur forsch geantwortet, dass sich dieser nicht im Haus befinde…“
}
nen qualitative Aussagen getroffen werden. Im
die der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, auszu-
Rahmen des ‚Lokal Rassismus Test’ wurde etwa
schließen. Negativer Aspekt: das erhebliche Pro-
festgestellt, dass von elf getesteten Lokalen, nur
zesskostenrisiko. Angesprochen auf das Recht
„Da reicht ein Satz über die Schwester, schon sprechen die Fäuste.“ Wolfgang Ma tzl
eines Lokalbetreibers, selber zu entscheiden, wer denn sein Lokal betreten darf, antwortet Zimmer: „Man kann sich seine Gäste nach gewissen Krite-
bei drei Lokalen „Araber“ und „Afrikaner“ einer
rien der ‚Zielgruppe’ aussuchen, etwa nach Alter
Testgruppe auf die selbe Weise behandelt wur-
oder Kleidung. Wenn man aber zusätzlich nach
den wie „weiße“ Personen. Der Verein berät dar-
Aspekten der Herkunft jemanden ausschließt, so
über Betroffene: „Die Anzeige an die BH hat den
ist das eindeutig verbotene Diskriminierung!
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Na Boom
„Es hat gute Gründe, warum wir grossteils keine Ausländer rein lassen.“ Christian Brandstetter
LaBoom-Geschäftsführer Christian Brandstetter ist seit 13 Jahren im Fortgehgeschäft der Region tätig. Im Gespräch ist er froh, dass wir dieses Thema aufgreifen, denn: „Das ist wirklich ein Problem!“ „Generell sind wir als ausländerfeindlich
einzelt unbekannte Ausländer rein, man muss
als Diskriminierung, gebe aber zu, dass teil-
verschrien, das weiß ich. Es hat aber gute
aber auf die Anzahl achten. Wenn man eine
weise falsche Entscheidungen getroffen wer-
Gründe, warum wir großteils keine Ausländer
Ausländergruppe im Lokal hat, dann kann
den. Wir versuchen durch interne Schulungen
bzw. keine Ausländergruppen reinlassen.“
es schnell gefährlich werden. Da geht es mir
und Diskussionen Beschwerden aufzuarbei-
Welche? „Weil sich viele Ausländer nicht an-
um die Sicherheit von Gästen und Personal.
ten. Ich kann ja beim Einlass keine Psycholo-
passen können. Wenn ich wo zu Gast bin,
Letzten Endes muss ich in erster Linie wirt-
gen anstellen, die testen, ob jemand sich als
dann muss ich mich als Gast verhalten. Das
schaftlich denken, da sind Vorfälle in vielerlei
Gast zu benehmen weiß.“ Gab es schon mal
gilt bei privaten Einladungen, aber auch beim
Hinsicht problematisch!“ Ob die Ausländer
Anzeigen oder Beschwerden? „Ausländische
Fortgehen.“ Konkret berichtet Brandstetter
generell gewaltbereiter sind? „Na klar! In der
Gäste rufen öfters die Polizei, weitere Folgen
von Gruppenbildungen im Lokal, vorzugs-
Gruppe treten sie besonders brutal auf. Wenn
hatte das nie. Wir haben mit der Polizei ge-
weise auf der Tanzfläche und beim WC. „Das
wir zwei einen Streit haben, dann bleibt der
nerell ein sehr gutes Einvernehmen, weil die
geht einfach nicht, dass Frauen blöd ange-
zwischen uns. Aber bei denen sind sofort 12
ja auch um unsere Probleme mit den Auslän-
macht oder von Ausländern einfach ange-
Mann als Rückendeckung da. Außerdem gibt
dern wissen und somit Verständnis haben.“
grapscht werden.“ Als Konsequenz daraus,
es auch immer wieder Konflikte innerhalb
Und wie steht es um die Schwarzafrikaner als
dürfen nur persönlich bekannte Ausländer ins
der Ausländergruppen, einmal kam es beim
Gäste? „Früher hatten wir viele Schwarze als
La Boom. „Wir haben sehr liebe ausländische
Arena Showzelt, an dem ich beteiligt war, fast
Gäste, mit denen kamen aber auch Drogen,
Stammgäste, die wissen sich zu benehmen,
zu einem ‚Bürgerkrieg‘ mit umgeschmissenen
darum haben wir das sofort abgestellt. Sicher
mit denen gibt es keinerlei Probleme. Die
Bars.“ Ob das Abweisen von Gästen rein auf-
werden ein paar zu Unrecht verdächtigt, aber
werden auch bestätigen, dass unser Vorge-
grund der Herkunft nicht eine unberechtigte
man muss halt sagen, dass ein großer Teil der
hen richtig ist. Außerdem lassen wir auch ver-
Diskriminierung darstelle? „Ich sehe das nicht
Afrikaner dealt, was das Zeug hält.“
CHECKA oder LUSCHE? Von Althea Müller
*)
Wenn du Kopfschmerzen hast,
sprengst du es in die Luft, nachdem du die
nachdem du den jetzigen verprügelt hast...... A
rennst du mit dem Schädel einmal kräftig ge-
Bandsticker vom Heck gekratzt hast.............. A
leidest du fürchterlich und geißelst dich einen
gen die Wand................................................... A
suchst du den nächsten Rosenberger, um erst-
Tag lang mit Light-Produkten.......................... C
gibst du deinem/r Freund/in die Schuld dafür
mal einen Kaffee zu trinken ........................... B
Wenn dein Hund entlaufen ist,
und fühlst dich gleich besser.......................... B
adoptierst du einen anderen und freust dich
lässt du in Windeseile den Spezialisten aus Los
über deinen neuen besten Freund................. B
Angeles einfliegen . ........................................ C
heuerst du einen 50-Mann-Trupp an und ziehst
Wenn jemand auf dich sauer ist,
brüllend mit Fackeln durch die Wälder .......... A
brichst du den Kontakt sofort ab – notfalls mit-
bittest du die Nachbarskinder weinend, ihn zu
ten im Satz ..................................................... A
suchen............................................................. C
malst du ein besonders hässliches Bild als Ent-
Wenn du die Miete nicht zahlen kannst,
schuldigungsgeschenk.................................... B
zeigst du den Vermieter wegen irgendetwas an, um dir einen Zeitpuffer zu schaffen.......... A
gehst du zur Strafe ohne Abendessen ins Bett ........................................................................ C
Wenn du ungewollt zugenommen hast,
wanderst du sicherheitshalber in den Osten
Wenn dein Auto auf der A1 schlapp macht,
verkaufst du deine Großmutter und leistest dir
aus . ................................................................ C
nimmst du Baldrian und rufst den Pannen-
vom Erlös neue Jeans..................................... B
vermietest du die Wohnung illegal an einen ar-
dienst an.......................................................... C
suchst du dir einen neuen Personal Trainer,
men Studenten weiter und gehst shoppen.... B
Der Buchstabe, der am öftesten neben deinen Antworten steht, trifft total und komplett auf dich zu. Halten sich die Buchstaben die Waage, bist du ein Mischtyp. Na sowas! A - DER CHECKA Boah. Du bist so hart, wie dich das Leben schrieb. Zwar hast du nicht sehr viele Freunde. Dafür lebt aber auch keiner deiner Feinde mehr. B - DER AMBIVALENTE Die Lusche in dir ist noch nicht ganz ausgelöscht. Probier folgende alltagstaugliche Übung: steh auf einem Konzert zwei Stunden lang reglos mit verschränkten Armen da und schau wütend. 10 x wiederholen. Dann das andre Bein. C - Die LUSCHE Wir wollen nix beschönigen. Bei dir ist eindeutig was schiefgelaufen. Aber don’t worry und Kopf hoch – dann siehst du wenigstens das Grinsen der Menschen rundherum, die dich wieder mal verarschen. *) Erstellt und ausgewertet übrigens von einer Person, die auf der Straße laut mit fremden Katzen spricht und zwecks Mondanheulen morsche Hochstände okkupiert.
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Auf der Flucht
Vom Titelkampf ist beim SKN nicht mehr die Rede. Obwohl keine Verträge auslaufen, dürfte die „Wiener Fraktion“ nun gehörig schrumpfen. Von Thomas Schöpf „Reisende soll man nicht aufhalten“, gibt SKN-
der Sportklub Niederösterreich St. Pölten seinem
Trainer Walter Hörmann das Motto der (wie es im
Namen bald alle Ehre und lässt fast nur noch Nie-
Fußballjargon so treffend heißt) Übertrittszeit vor.
derösterreicher (vorzugsweise Abgänger der St.
Es läuft zwar kein einziger Spielervertrag aus, aber
Pöltner Akademie) auflaufen. Abgesehen von Legi-
nach den internen Querelen in der Herbstsaison
onär Sambo Choji wären im derzeitigen SKN-Kader
dürfen sich abtrünnige Spieler gerne melden. Als
nur noch Christian Kellner, Eldar Topic und Mario
Erster hat den Freifahrtsschein Mesut Dogan ge-
Feurer keine NÖler. Der Sohn von Rapid-Legende
löst. Der Wiener, der im Sommer von den Austria
Herbert „Funki“ Feurer ist aber ohnehin fast schon
Amateuren gerade erst gekommen war, wechselt
ein Hiesiger, schließlich kickte er zwei Jahre für die
innerhalb der Ostliga zum PSV Team für Wien.
Admira und ist bereits 105 Mal für den SKN im Ein-
Markus Holemar, mit zehn Treffern Führender in
satz gewesen.
der Schützenliste, war zu Redaktionsschluss beim
Gut, dass es nur eine Vereinsphilosophie ist, dass
Wiener Sportklub im Gespräch. Bereits während
beim SKN vornehmlich Niederösterreicher einge-
der Saison aussortiert wurden der Burgenländer
setzt werden, und kein Dogma. Denn sonst wird der
Günther Gabriel und der Wiener Willi Ruiss. Mit
anvisierte Aufstieg, der diese Saison ohnehin bereits
Ausnahme von Gabriel haben alle schon in der
unmöglich ist, sicher nicht klappen. Selbst wenn
Bundesliga gespielt, dennoch ist für Hörmann kei-
der Steirer Hörmann noch so oft sein Kapperl mit
ner von ihnen ein „Führungsspieler“. Damit macht
dem N aufsetzt.
neuer General im HAifischbecken
Klub-Ikone Neno Asceric hat einen alten Weggefährten wieder zu den St. Pöltner Basketballern lotsen können. Jakov Jakisic wird neuer General Manager und besinnt sich der alten Werte des Klubs. Von Thomas Schöpf Nach dem Abgang von Trainer Hubert Schreiner
schungen zu erleben.“ Noch läuft ja die Übergangs-
(nun Österreichs Teamchef) und der Rückkehr von
phase. Erst mit dem Jahreswechsel wird Eberl offi-
Spieler-Legende Neno Asceric wird bei den St.
ziell in den Ruhestand verabschiedet werden. „Ich
Pöltner Basketballern hinter den Kulissen schon
bin aber sehr dankbar, dass er mir auch nachher
die nächste bedeutsame Personal-Rochade vorbe-
noch mit Ratschlägen und seinen Tricks zur Seite
reitet. Die graue Eminenz des Klubs, Manager F. X.
stehen wird“, sagt Jakisic. Er möchte als erstes ei-
Eberl, wird in Pension gehen und das Szepter an
nen Geschäfts- und Finanzplan erstellen, Strukturen
Mag. Jakov Jakisic weiter reichen. Die Amtsüber-
schaffen und an Leute herantreten, die früher im
gabe ist freilich eine fließende. Derzeit ist Jakisic
Verein waren und sie zur Mitarbeit motivieren. „In
(noch) Hallensprecher, sitzt im Beirat, betreut zum
den Neunzigern waren wir hauptsächlich deswe-
Teil die Website des Klubs und knüpft emsig Seil-
gen erfolgreich, weil wir als Team langsam gewach-
schaften zur Wirtschaft. Dass die Finanzsituation
sen sind“, sagt der smarte Manager und tätigt eine
nicht gerade rosig ist, offenbart ja schon der wer-
mutige Kampfansage, „Ich war hier Meister und will
befreie Klubname „Basketball St. Pölten“…
hier wieder Meister werden.“
Wie Asceric ist auch Jakisic ein Heimkehrer: „Ich war einige Jahre völlig weg, habe nun aber wieder
„ich bin darauf gefasst, noch einige Überraschungen zu erleben!“ zu meiner alten Geliebten zurück gefunden“, so der 33-Jährige. Jakisic war von 1984 bis 1996 bei der UKJ, durchlief alle Nachwuchs-Teams bis zur Kampfmannschaft, mit der er an der Seite von Asceric drei Meistertitel und zwei Cupsiege eroberte. Fotos: SKN, zVg
„Seine Rückkehr war ein wichtiger Anlass, diesen Job anzunehmen“, offenbart Jakisic. Er sieht seine Aufgabe als General Manager „wie die eines Geschäftsführers in einem Betrieb.“ Nachsatz: „Und ich bin darauf vorbereitet, noch einige Überra-
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Der Bikini vom Sommer liegt noch nicht lange wieder in der untersten Schublade, zusammen mit all den sonnigen Urlaubserinnerungen, Strandmatte und viel, viel Melancholie. Die, wenn es nach Rosa ginge, ruhig noch eine Weile anhalten könnte. Als ich dann vergangenen Samstag mit meinen allerliebsten, zuckersüßen Freundinnen beim monatlichen „Lasst-uns-wieder-mal-über-Gott-und-dieWelt-lästern“-Treffen saß und die großen und
K
kleinen Sorgen mit ihnen teilte, war es, als ob sich die triste Stimmung von draußen auf unser Innerstes übertrug. Rosa wäre nicht Rosa, hätte ich nicht sofort die Notbremse gezogen, an der Zigarette meiner Tischnachbarin geschnuppert und Vo r we i h n a ch t s -
Zutaten für den perfekten Mann! von Rosa stimmung verbreitet. Wir backen einen Mann! Den perfekten! Wenigstens in unseren Köpfen war das eine sehr spannende Sache. Also, für einen Mann im Format 1,80 m Größe und 80-85 kg Lebendgewicht nehme man 25 kg Intelligenz, 25 kg Treue, 10 kg Humor, 10 kg Ernsthaftigkeit und 10 kg Verlässlichkeit, garniere alles mit einer Portion Sportlichkeit, einem süßen Lächeln und extra viel Ausdauer. Nach 24 Stunden Backzeit bei 360 Grad sollte das Ergebnis perfekt sein! Träumen darf man ja. Und wenn es mit dem Backen nicht klappt, dann hat Rosa eine andere Idee. Ich schreibe einfach an das Christkind, oder den Weihnachtsmann … oder an die Kontaktanzeigenbearbeitungsdame vom St. Pölten Konkret! Und abschließend sei den Männern gesagt: Habt keine Angst und fürchtet euch nicht – auch wir Frauen sind nicht perfekt, nicht immer jedenfalls. Auch wenn es manchmal fast den Anschein hat.
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KRITIKEN
Zum Hören
Manshee, mikeSnare, Knolli, R ené, R ob.ST P, Gitsche (von links nach rechts)
Self titel t
Conor Oberst trifft auf Sonic Youth – wäre eine gute Alternative das Trio aus der Oststeiermark zu vergleichen. Angefangen haben die Buben mit Improvisationen im SoundcollagenNoise-Gewand und haben sich dann zu lautem, lärmendem Rock weiterentwickelt. Trotz der Vergleiche zu anderen Indie-Bands überzeugt die Band durch kontrollierten Noise-Rock und dem intelligenten Songwritting. Überzeugung gefällig?!
yusuf islam an other cu
p
bONOBO
Day s to C ome 3 lange Jahre mussten ins Land ziehen, ehe wir Simon Greens 3. Album lobpreisen dürfen: Auf den 11 Songs „Days To Come“ zeigt der Multiinstrumentalist, wo der Zwergschimpanse zu Hause ist: Abwechslungsreiche, organische Songs (teils intstrumental, teils mit Vocals von Bajka und Fink), die in ihrem perfekten Aufbau und dem frischen, rhythmuslastigem Sound schier süchtig machen. Einst unter Trip Hop zu finden. Jetzt in der Swarovski-Abteilung.
Bad Taste 2
b a d com pany rec .
Yusuf Islam greift nach über 25 Jahren wieder zur Gitarre, nachdem er als Cat Stevens über 40 Millionen Platten verkauft hatte. Es scheint, als wäre die Zeit stehen geblieben, denn Yusuf knüpft mit seinem neuen Album nahtlos an seinen Stil der 70er Jahre an. Er bewirkt wohl mit – wie er selbst sagt – „einigen guten Songs“ ein großes Revival des klassischen Songwriter-Liedgutes mit viel Botschaft, viel Seele und vor allem viel Liebe. I´m lovin´ it!
Die neue Kompilation aus dem Hause BC mit St. Pöltner Beteiligung ist nun endlich im Handel erhältlich. Viele Menschen haben viel Blut, Schweiß aber auch Tränen vergossen und ihr allerletztes Hemd gegeben, um dieses vortreffliche und einzigartige Werk zu erschaffen. Bitte gehen Sie ins Geschäft und kaufen Sie diese wunderbare Platte, für sich und Ihre Lieben, und alle anderen Menschen, die Sie kennen.
Zum Schauen
Zum Spielen
Manshee, Dali Koljanin
A lexander T errer
Black label S. shot to hell
Zakk Wylde, einer der letzten, leider vom Aussterben bedrohten Guitarheroes, lässt es wieder einmal ordentlich krachen. Vielen von seinem Engagement bei Ozzy Osbourne bekannt, präsentiert er einfach nur Rooooock. Fette Riffs („Concrete Jungle“) und ohrwurmtaugliche Hooks („Give yourself to me“) lassen keinen Zweifel daran, dass solider Rock einfach jede musikalische Modeerscheinung überleben wird. Mehr Gitarren braucht die Welt!!!
james morrison Un disco vere d
Sie kommen, die Jungen, und sie haben es noch: das Schmalz der Glanzzeiten des Soul, die leidenschaftliche Sprache der unvergesslichen Melodien und die Freude an dezenten Streicher- und Bläser-Arrangements. Im Falle des erst 21jährigen James Morrison, der manchmal so melancholisch klingt wie ein 8-fach geschiedener Whiskeytrinker, gewinnt mit „Undiscovered“ nebst der jüngsten Hörerschaft selbst die Gunst der älteren Herrschaften.
Zum Lesen
Peter Kaiser, Wolfgang H intermeier
kinetic combat
JUNGersen christian
Als der 11-jährige Sebastian erfährt, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist, fühlt er sich fortan schuldig an ihrem Tod! Da er meint, wegen seines langen Sündenregisters nach seinem Tode im Fegefeuer zu landen, setzt er alles daran, sich von seinen Sünden reinzuwaschen oder unsterblich zu werden...
Die Aussage, dass sich Computerspieler nicht gerne bewegen, wurde spätestens mit EyeToy und der Playstation 2 widerlegt. Mächtig ins Schwitzen kommt man mit der neuesten Auflage: „EyeToy: Kinetic Combat ist ein kampfkunstbasiertes Fitnessprogramm für das Training zu Hause.“ Wer möchte, kann sich damit Kung-Fu-Grundlagen im Selbststudium beibringen!
Vier Frauen in einem Büro, welches sich ausschließlich mit dem Thema „Völkermord“ beschäftigt. Der Chef ist meistens außer Haus. Morddrohungen via E-Mail treffen ein. Von einem serbischen Kriegsverbrecher oder ganz einfach von der Kollegin vis-a-vis? Ein sehr kluger Psychothriller – und einiges die Beschaffenheit des Menschen Betreffende.
happy feet
medieval 2
IRIS ALANYALI
Irgendwas stimmt da nicht: Kaum ist Mumble, der putzige Pinguin, aus dem Ei geschlüpft, legt er mit seinen kleinen Füßen eine Sohle aufs Parkett, pardon aufs Eis, dass dem Papa der Schnabel offen bleibt. Die Mama findet die Eigenart des flauschigen Filius aber ganz in Ordnung. Leider gehört es zum Pinguin-Leben mit wunderbarer Stimme Herzenslieder zu schmettern, sonst ist man Außenseiter. Kuschelfilm für die ganze Familie!
Bei Medieval 2 durchspielt man etwa 450 Jahre des Mittelalters, von der Zeit der ersten Kreuzzüge bis zur Entdeckung Amerikas. Obwohl man ein Heer mit zehntausenden Soldaten befehligen muss, kann man in jede dieser Massenschlachten bis zum einzelnen Duell hineinzoomen. Die Grafik ist atemberaubend detailliert und dadurch auch etwas blutrünstiger als man es vielleicht von anderen Strategiespielen gewohnt ist.
Iris Alanyali, in Schwaben geboren und aufgewachsen, wird immer wieder von der Herkunft ihres Vaters vom Bosporus eingeholt. Mit viel Witz und Selbstironie beschreibt sie seinen Weg nach Mitteleuropa und in weiterer Folge die immer wieder auftauchenden Probleme zwischen den Kulturen. Das Buch soll aber nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregen: Auch unser Alltagsleben mutet für Türken mitunter seltsam an.
Wer Früher stirbt... marcu s h. r o senmüller
ha ppy F eet
eye to y
T ot al war
A usnahme
die bla ue rei se
Foto: zVg, photocase, slu, piper, rowohlt, warner, sony, gbdl, inge prader, landestheater
KilleD by 9 V BATteries
MFG1206
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VERANSTALTUNGEN
HIGHLIGHT
VAZ St. Pölten, www.vaz.at MELTING POT V Der mittlerweile fünfte Melting Pot geht am 16. Dezember im VAZ St. Pölten über die Bühne. 275 Künstler – zusammengesetzt aus 35 Bands, 25 DJs, 21 Soundsystems und 4 Visual Artists – haben sich angemeldet und stellten sich dem bekannten Voting. Die Sieger werden auf nicht weniger als sieben Floors mit über 5.000 m² Grundfläche ihre Künste unter Beweis stellen und dem Publikum ordentlich einheizen. Als Special außer Konkurrenz gibt es auch wieder den traditionellen Seniorenfloor im VAZ Restaurant. 16. Dezember Beginn: 21:30 Uhr; Einlass: 21:15 Uhr
03./10./17.12. Pusch Advent Das Cafe Pusch ist an den letzten 4 Sonntagen vor Weihnachten Schauplatz von „Adventgesprächen“: Beginnen wird Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, fortsetzen werden unter anderem Schriftstellerin Zdenka Becker und Dompfarrer Burmettler unter der Disskussionsleitung von Prof. Dr. Ferdinand Zeller. Beginn ist jeweils um 15 Uhr. Koll Caf eGH pusch
Talk
08.12.
Bac kst age band
Die wackeren Musiker der EGON BACKSTAGE BAND lassen es sich nicht nehmen, ein Konzert an ihrem persönlichen „Zeugungstag“ zu geben. Dieses Mal mit herausragenden Gastmusikern, wie etwa mit dem einzigartigen Chico und der fantastischen Uli Paris! Feiern auch Sie Ihre „Empfängnis“ ab 21 Uhr im Egon, Fuhrmannsgasse 15! egon
konzert
VERLOSUNG
Einsendungen an: verlosung@dasmfg.at
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15.12.
holid ay
„Liebe braucht keine Ferien“: Iris, eine zunehmend unzufriedene Journalistin, tauscht ihr Haus mit Amanda, um einen freien Kopf zu bekommen. Diese braucht allerdings bald selbst Urlaub. U.a. mit Cameron Diaz, Kate Winslet und Jude Law und Jack Black! MFG verlost 3 x 2 Karten! film
16.12.
konzert
am ziel
13.12.
l andesthe ater
L ouie austen
Die Nr. 3 der City Flyer Seriez steht diesmal ganz im Zeichen einer Funk Night: Good boys don´t lie“ geben sich die Ehre. „Der Soul Train hat einige neue Heizer gefunden und stampft nun härter als je zuvor“, versprechen die Jungs, die im übrigen auch am 6. Jänner beim Haupstadtball aufgeigen. Ebenfalls zu hören im Frei.Raum: Der Ternitz Music Club. It‘s funky! frei.r aum
funkt
L ittle Heaven Im Jänner steigt wieder der „Little Heaven“ im cinema, also der nächste „Bunte Abend für und Hetero-Freun-
SchwuLesBidInnen“. Um 17 Uhr startet bereits das Warm Up, um 21 Uhr geht es dann in die Party über, wobei diesmal DJ Lucy McEvil die Turntables sachkundig bedient und dem Publikum ordentlich einheizen wird! dj-Line
cinem a par adiso
Viel Vergnügen 16.01.
STEHAUFMANDLN
Irm gard Kne f
Zum 80. Geburtstag der berühmten Hildegard Knef packt ihre verschollene Zwillingsschwester Irmgard aus. Haarsträubende Anekdoten und groovige Songs voller Swing und Jazz. Eine Berliner Schnauze. Musikalisch. Komisch. Gut. MFG verlost 1 x 2 Tickets! event
05.01.
warehouse
cinem a par adiso
Email mit dem Veranstaltungstitel im Betreff, Name, Vorname und Telefonnummer an verlosung@dasmfg.at!
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CITY Fl yer seriez
The Beat HNC präsentiert Louie Austen! Dieser kam mit Größen wie Martin, Sinatra und Lewis in Verbindung und veröffentlichte im Herbst 2006 „Iguana“, sein mittlerweile viertes Album. Starke Songs abseits geglätteter Popformate! MFG verlost 1 x 2 Tickets!
megaplex
Thomas Bernhards „Am Ziel“ mit Maresa „dem Hausdrachen der Sonderklasse“ Hörbiger, Katrin Stuflesser und Matthias Franz Lühn unter der Regie von Wolfgang Hübsch. Nach der Vorstellung Gespräch mit den Künstlern! Beginn 19.30 Uhr. MFG verlost 4 x 2 Tickets! theater
26.12.
15.12.
15.02.
LEI DREI Tickets im VAZ St. Pölten, ticket@nxp.at; www.vaz.at; 02742/71400, Raiffeisenbanken, Bank Austria-Creditanstalt, Verkaufsstellen von Ö-Ticket, Vertriebsstellen der Austria Ticket Online, Trafiknet-Trafiken mit ATO-Anschluss
2007
15 Jahre NXP 5 Jahre NXP im VAZ
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Schöne und prei swerte W ohnungen in St .Pöl ten- H arland Die Allgemeine gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft in St. Pölten übergibt im Dezember 2006 den 1. Bauabschnitt der Wohnhausanlage in St. Pölten-Harland, Salcherstraße. Schon im kommenden Frühjahr wird mit den Bauarbeiten für den 2. Abschnitt der wunderbaren, unmittelbar neben dem Mühlbach gelegenen Wohnhausanlage begonnen.
NR Heinzl, Dir. Gelb, Obmann-Stv. Damböck, NR Dr. Gusenbauer, LH-Stv. Onodi, NR Schasching und Vzbgm. a.D. Kocevar beim Spatenstich für den 1. Bauabschnitt der Wohnhausanlage
LH-Stv. Heidemaria Onodi, Dir. Wilhelm Gelb, NR Dr. Alfred Gusenbauer und Bgm. Mag. Matthias Stadler bei der 85-Jahr-Feier der Wohnungsgenossenschaft St.Pölten.
U n sere aktuellen
Projekte
W ohnungen Wohnhausanlage/ St.Pölten-Süd, Johann Schindele Josefstraße e St.Pölten-Süd, Landsbergerstraß DOPPELH ÄU SER e St.Pölten-Nord, Otto Glöckel-Straß St.Pölten-Harland, J.-Erhart-Gasse/ St.Pölten-Harland, Salcherstraße Dem usgasse Traismauer, Gartenring St.P ölte n, Hafingerweg aße Str Krems, Langenloiser St.Veit/Gölsen-Wiesenfeld Frankenfels, Markt
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Nur so eine Frage: Freuen Sie sich eigentlich auf Ihre Pension? Die Prämienpension der Wiener Städtischen. Private Vorsorge wird vom Staat belohnt. Alles über die Prämienpension und wie Ihre Zukunftsvorsorge unterstützt wird, erfahren Sie in der Landesdirektion Niederösterreich unter 050 350-41000 oder www.wienerstaedtische.at
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KRITIKEN
Zum Hören
Manshee, mikeSnare, K nolli, R ené, R ob.ST P, Gitsche (von links nach rechts)
Masallah - wer kennt sie nicht, die Gewürzmischung? In diesem Sinne würzt David Durstberger aka Masallah auch gern mal in der heimischen Elektro-Szene ein wenig nach. Masallah würzt u. a. Oldies (The Turtles) mit Beat, mischt selbst Produziertes mit den Kaiser Chiefs und packt alles in ein Mix-Set, das von Soulwax stammen könnte. Seine Mix-Tapes sind vorerst nur bei seinen Gigs erhältlich, doch das könnte sich schon bald ändern...
Tenacious D
the Pick of de
stiny
mrk1
C o pyri ght L aws Allen Freunden des Dubsteps sei dieses Oevre empfohlen. Die 12 „Copyright Laws“ bestechen durch ihre klare Struktur und die solide Produktion, die bewusst auf Schnörkel verzichtet. Klar, daheim im trauten Heime klingt Dubstep (wie Grime) irgendwie immer ein bisschen nach „Malen nach Zahlen“, aber Mr. Forsters „Copyright Laws“ zeigen ihre wahren Reize erst nach Einbruch der Dunkelheit. Nicht ganz das Kaliber von Burial, wohl aber blutsverwandt.
maldini & Vegas R e- A nima tor
Pflichtprogramm für jeden Rockfan! Mit dem 2. Album von Hollywood-Star Jack Black und Gitarrevirtuosen Kyle Gass wird uns eine Rock-Oper feinster Sorte auf den Tisch geknallt. Die Musik funktioniert aber nicht nur auf der Leinwand, auch ohne Klamauk kann man von „fucking good old rock metal“ (parental advisory;-) sprechen. Gastauftritte von Urgesteinen wie Ronnie James Dio und Meat Loaf geben dem Meisterwerk noch eine besondere Note.
Maldini & Vegas a.k.a. Bad Company UK geben nach langer Zeit (feat. Sylo) wieder ein Lebenszeichen mit dem bezeichnenden Namen “Re-Animator” von sich. Ein paar Jahre sind verstrichen, in denen sich die Pioniere des Drumandbass mehr aufs Label-Management und Touren konzentriert haben. Bald soll es jedoch auch wieder ein ganzes Album von BadCo. geben. Man darf also gespannt sein!
Zum Schauen
Zum Spielen
Manshee, D ali K oljanin
Fast Food nation richard linkla
ter
Marketingchef Henderson muss herausfinden, was seinen Verkaufsschlager verseucht hat und kommt einem globalen, gesundheitlichen Skandal auf die Spur. Ein Thriller, in dem der Burger angeklagt wird und buchstäblich in der Scheiße sitzt! Linklater schafft es, den Verzehr von Burgern um noch eine Ekel-Stufe zu erhöhen - und das nach „Supersize Me“
Vollidiot
tobi b a umann
Mit „Resturlaub“ führt das Kölner Multitalent Tommy Jaud, der schon bei den Fernsehsendungen „Die Wochenshow“ und „Ladykracher“ als Chefautor die Lachmuskeln reizte, derzeit die Bestsellerlisten an. Zur Verfilmung seines Romanerstling „Vollidiot“ versammelte sich nun die Crème de la Crème deutscher TV-Comedy, um die Geschichte des deprimierten Endzwanzigers Simon Peters auf der Suche nach seiner Traumfrau ins Kino zu bringen.
A lexander T errer
life
mika
in c ar toon motion
Es wird bunt! Mika heißt der 24 jährige libanesische Wahlbrite mit dem unglaublichen Songwriter-Talent und der 3 Oktaven umfassenden Stimme. Seine Single „Grace Kelly“ macht Lust aufs ganze Album. Aber man wird ein wenig enttäuscht. Zu oft gehörte Melodien, getragen von zu oft gespielten Akkorden. Kurz: Retro-Retro-Pop im Regenbogen-Plüschgewand. Freunde der „Scissor Sisters“ und Freddie Mercurys werden ihre Freude haben. Geschmackssache!
Amy Winehouse B a ck to bla ck
Was die 23jährige Britin mit ihrem 2. Album mit uns anstellt, gleicht einer Heimsuchung! Geister der Vergangenheit, genauer der funky-souligen 60er, übernehmen die Herrschaft, schmieren sich geschmeidig, stets heftig laid-back und haarscharf an der Kippe zur überspannten Lässigkeit in die Gehörgänge. Also: Beine hochlegen, Martini extra dry schlürfen, Sonnenuntergang betrachten, auf „Repeat all tracks“ drücken... und unendlich sexy fühlen!
Zum Lesen
Peter K aiser, Wolfgang H intermeier
playstation 3
ERICH FROMM
Wie viele Schlägereien gab es diesmal? Anscheinend keine, denn in Europa gab es zum Verkaufsstart im März ausreichende Mengen. Für viele wirkt der relativ hohe Preis von knapp 600 Euro nicht allzu motivierend, noch dazu gibt es mit Xbox360 und Wii ernstzunehmende Konkurrenz. Nichtsdestotrotz ist die PS3 ein tolles Gerät, das anderen Konsolen technisch überlegen ist.
Philosophisch-psychologischer Klassiker aus den engagierten 70ern. Interessant und erschreckend wenn man Fromms Thesen mit der Entwicklung (?) unserer Gesellschaft in den letzten dreißig Jahren in Verbindung bringt. Parallel dazu sich bitte über Freuds „Anale Phase“ Gedanken machen. Lass alle Hoffnung fahren...
sony
second LiFe
www.secondlife.com
Auf irgendeinem Server in Silicon Valley existiert eine andere Welt mit anderer Währung und eigenen Gesetzen. In dieser Welt leben „echte“ Menschen und verdienen tagtäglich ihren Lebensunterhalt. Vorstellbar? Ja, Linden Lab machts für über 5 Millionen Einwohner möglich! “Second Life is a 3-D virtual world entirely built and owned by its residents” steht auf der Website. Eine geniale Idee um viel Geld zu verdienen könnte man es auch nennen!
haben oder Sein
Alice peterson
R e genbo gen T räume
Katie führt ein scheinbar perfektes Leben in London: Sie besitzt eine chice Boutique, in der elegante Kunden ausund eingehen und hat einen wohlhabenden Freund, in dessen durchgestylten Haus sie wohnt. Eines Tages jedoch holt sie ihre Vergangenheit, die sie glaubte hinter sich gelassen zu haben, ein: Ihre Schwester besucht sie und stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Katie muss erkennen, dass sie das Anderssein ihrer Schwester nicht fürchten muss…
Foto: zVg, photocase, slu, dtv, sony, orion messe, nxp, egon, cinema paradiso, second life
masallah
electric mix 1
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