Kantonsspital Aarau 2016

Page 34

34 · Kopf- und Neurozentrum

«Bewegungsstörungen sind einschneidend» Bewegungsstörungen haben viele Ursachen. Diagnostik und Behandlung basieren auf einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient, erläutert Dr. med. Manuel Bertschi, Oberarzt an der Klinik für Neurologie. Manuel Bertschi, wie erlebt man eine Bewegungsstörung? Wenn man bedenkt, dass sämtliches Handeln und auch unsere Kommunikation, also Sprache, Mimik und Gestik, auf Bewegung basieren, wird rasch klar, wie einschneidend eine Bewegungsstörung für Patienten und deren Umfeld ist. Bei der wohl bekanntesten Bewegungsstörung, der Parkinson-Krankheit, kommt es zu einer Verarmung der Bewegung, und bis zu einem gewissen Grad sind die Patienten gefangen in ihrem Körper. Auf der anderen Seite kann ein Zuviel an Bewegung, wie beispielsweise bei Tic-Erkrankungen, sozial sehr störend sein.

Es liegt in der Freiheit des Patienten, sich für die eine oder andere Behandlung zu entscheiden. Wie reagieren Sie, wenn jemand sich anders entscheidet, als Sie es empfehlen? Selbstverständlich kann und soll der Patient über seine Behandlung selbst entscheiden. Wichtig ist, dass der Patient hierfür alle nötigen und korrekten Informationen hat. Wenn sich Patienten gegen eine empfohlene Behandlung entscheiden, dann entwickeln wir mit dem Patienten einen alternativen Behandlungsplan und unterstützen ihn soweit wie möglich dabei, diesen Weg zu gehen.

Als Patient ist man in medizinischen Fragen rasch überfordert. Wie gehen Sie dieses Problem in der Sprechstunde an? Wir versuchen, so verständlich wie möglich zu informieren und uns genügend Zeit zu nehmen, um auf die Fragen einzugehen. Wo es sinnvoll erscheint, benützen wir auch Informationsmaterialien und stellen den Kontakt zu Patientenorganisationen her. Wie offen führen Sie diesen Dialog, wenn in schwierigen Fällen die Therapieaussichten wenig Besserung versprechen? Es nützt weder dem Patienten noch dem Arzt, falsche Hoffnungen zu machen oder unrealistische Erwartungen zu wecken. Umgekehrt finde ich, dass der Patient auch ein Recht darauf hat, nicht alles wissen zu müssen. Sofern dies jedoch vom Patienten gewünscht wird, informieren wir sehr offen und transparent als Grundlage für eine tragfähige und vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung, die es in solchen Situationen besonders braucht. Wie lange dauert ein Gespräch in der Sprechstunde? Für eine Erstkonsultation nehmen wir uns bis zu 90 Minuten Zeit. Das beinhaltet neben dem Gespräch auch die neurologische Untersuchung. Die Häufigkeit und Dauer der weiteren Konsultationen richten sich nach dem Bedarf. Sind Angehörige dabei? Das entscheidet der Patient selbst. Bei sehr wichtigen Gesprächen wie der Eröffnung der Diagnose oder für schwierige therapeutische Entscheidungen raten wir den Patienten, eine Person des Vertrauens mitzubringen.

Kaffeegeniesser wissen von der Möglichkeit, ihre Lieblingsbohnen persönlich bei uns in der Manufaktur zu kaufen. Öffnungszeiten: Mo - Fr 07:30 - 12:00 | 13:30 - 17:00 Uhr Am Mittwoch zusätzlicher Abendverkauf bis 18:00 Uhr P. Graf Kaffeerösterei AG, Im Grund 13, 5405 Baden-Dättwil | www.graf-kaffee.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.