Kantonsspital Aarau 2015

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8 · Gynäkologisches Tumorzentrum/Brustzentrum

Aarau: Die erste Adresse für gynäkologische Tumorleiden Im Gynäkologischen Tumorzentrum werden Patientinnen mit Unterleibstumoren behandelt. Warum eine Zertifizierung eine bessere Behandlungsqualität gewährleistet, schildert PD Dr. med. Dimitri Sarlos, Chefarzt Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Leiter Brustzentrum und Gynäkologisches Turmorzentrum.

Dimitri Sarlos, nach dem Brustzentrum Mittelland hat das Gynäkologische Tumorzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Was hat Sie zur Gründung dieses zweiten Zentrums bewogen? Für die Behandlung von gynäkologischen Beckentumoren ist eine professionelle und interdisziplinär ausgerichtete Zusammenarbeit ausserordentlich wichtig. Wir wollten diese Interdisziplinarität, denn sie ermöglicht uns, die internen Abläufe und damit schlussendlich die Behandlungsqualität für unsere Patientinnen zu optimieren. Worin unterscheiden sich die Einrichtungen? Sie sind ähnlich aufgebaut und funktionieren in den internen Abläufen nach gleichem Muster. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass im Brustzentrum, wie der Name schon sagt, ausschliesslich Krankheiten der Brust – schwerpunktmässig Brustkrebs – und im Gynäkologischen Tumorzentrum vor allem Tumoren der weiblichen Beckenorgane, also Gebärmutter- und Eierstockkrebs sowie Tumoren des äusseren Genitals, behandelt werden. Das Brust- wie auch das gynäkologische Tumorzentrum sind inzwischen nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert; das Brustzentrum verfügt zusätzlich über eine Zertifizierung

der EUSOMA (Europäische Gesellschaft für Brusterkrankungen). Welche Merkmale sind für das Gynäkologische Tumorzentrum typisch? Dort wacht ein Team von Spezialisten über den gesamten Behandlungsablauf. Welche Therapien die besten Erfolgsaussichten versprechen, ermitteln wir bei den «Tumorboards» genannten interdisziplinären Besprechungen. Bei seinen Entscheidungen richtet sich das Team konsequent am neuesten internationalen Wissensstandard aus.

Dort wacht ein Team von Spezialisten über den gesamten Behandlungsablauf. Im Gynäkologischen Tumorzentrum hat neben der ärztlichen Expertise auch die spezialisierte Pflege einen sehr hohen Stellenwert. Vier hervorragend ausgebildete und spezialisierte Pflegefachfrauen für Brust- und Gynäkologische Tumorerkrankungen begleiten alle Patientinnen von der Diagnosestellung über den stationären Aufenthalt bis hin zu den nachgeschalteten Therapien, wozu etwa Chemo- oder Strahlentherapie zählt. Zudem kümmern sich diese Breast Care and Cancer Nurses (BCCN) um die Nachsorge unserer Patientinnen. Dieser vertrauensbildende Service ist deshalb so wichtig, weil er den Betroffenen hilft, die emotionale Stressbelastung besser zu bewältigen.

Welche Rolle kommt dem Zentrum in der deutschen Schweiz zu und wo liegt der Unterschied zu vergleichbaren Einrichtungen? Zur Behandlung von gynäkologischen Tumoren kann man sich in der Schweiz in etliche Spitäler begeben. Zertifizierte Einrichtungen wie das Gynäkologische Tumorzentrum des KSA gibt es in der Schweiz derzeit aber nur drei, deswegen kommt ihm eine Schlüsselrolle zu. Wir behandeln auch viele Patientinnen, die eine lange Anreise in Kauf nehmen, weil sie für die Behandlungen klar ein zertifiziertes Zentrum bevorzugen. Letztes Jahr hatten wir


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