Erna Magazin Gesamtausgabe 2015

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SO SCHLIMM WAR 2015

Politik, Sport, Wissenschaft und der ganze andere Kram in einer sinnlosen Gesamtausgabe


Erna. Wahnsinnig innovativ. Was Sie hier vor sich haben, ist ein Magazin, das sich ständig selbst aktualisiert. Unglaublich, aber das geht. Erna erfindet sich quasi ständig neu. Die aktuellsten Berichte finden Sie immer zu Beginn der Ausgabe, dann können Sie sich rückwärts durch das Erna Jahr blättern. Wenn das mal nicht total toll ist. Und die News - altmodisch Neuigkeiten - gibts auf der Website:

www.erna-magazin.de Außerdem ist das Erna Magazin bei Twitter, facebook und auf google+ zu finden.

Impressum: Redaktion, Layout: Melanie Arzenheimer Fotos: Melanie Arzenheimer / Wiki Commons / Fotolia wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski (AU Eichstätt-Ingolstadt) Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Melanie Arzenheimer Arzenheimer Productions Rebdorfer Str. 97 85072 Eichstätt Internet: www.erna-magazin.de Mail: post@erna-magazin.de


VEGAN WOHNEN

Der Einrichtungstrend 2016:

Couch Potatoes AuĂ&#x;erdem: - Endlich auf dem Markt: der vegane Nierentisch - Lack statt Leder: das SM Studio ohne Tierprodukte

erna verlag


Gesellschaft

So zünden Sie ihr Bauernbrot richtig

Die Trends des Jahres 2015 waren vegan, befassten sich mit der Gender Equality und der Entschleunigung des Altags. Und natürlich hält sich der umweltbewusste Bildungsbürger an die Silvester-Richtlinie „Brot statt Böller“. Aber wie jagt man so ein Brot formvollendet in die Luft? Tipps von Bierotechniker Andersch Frohsinn: - Zünden Sie das Brot nur draußen! In Innenräumen kann es zu gefährlichen Mehlstaubexplosionen kommen. - Ein Schwarzpulveraufstrich sorgt für zusätzliche Farb- und Geschmacksnuancen (so wird selbst ein labbriges Croissant zu einem ansehnlichen Kunstwerk) - Achten Sie auf das „BUMM“ Gütesiegel. Nur Brote mit diesem Siegel können gefahrlos in tausend Stücke gesprengt werden, ohne jemanden zu verletzten. Brote ohne das Siegel verursachen möglicherweise Schäden durch herumfliegende große Brocken, Sonnenblumenkerne oder sogar Nüsse. - Lassen Sie nur Erwachsene an die Brote. Kinder könnten – wie es in ihrer Natur liegt – mal wieder alles anknabbern. - Bevorzugen Sie Brote aus der Region. Lange Transportwege sollten aus Rücksicht auf die Umwelt vermiedern werden. Außerdem versprechen Brote frisch vom Bäcker einen wesentlich schöneres Bukett.


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Weihnachten 2015

Veganes Krippenspiel uraufgeführt

Kritiker von zeitgenössischer Bibelinterpretation begeistert „Endlich ist die Weihnachtsgeschichte im 21. Jahrhundert angekommen!“ titelt das Kulturmagazin „Veganissimo“. Der Subkulturkanal meint: „Jep. Ein Knaller. Alte Story new erzählt.“ Und die Kunterbunte meint: „Es geht auch ohne Schafe. Respekt.“ Die Pressevertreter waren sich nach der Vor-Premiere des ersten veganen Krippenspiels in der Basilikum-Basilika im Bistum Eichstätt einig, dass diese brandneue Version des Weihnachtsklassikers ein Hit werden wird. Die Story ist bekannt: Schwangerer Teenager mit

deutlich älterem Freund, der nicht der Vater ihres Kindes ist, sucht eine Bleibe. Aufgrund der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt und der hohen Mietforderungen müssen die beiden Außenseiter mit einem Stall begnügen, wo die Geburt eines Jungen glücklicherweise ohne Komplikationen abläuft. Dem Buben wird eine Weltkarriere prophezeit und schnell finden sich die ersten Fans und Groupies vor Ort ein. In der Originalversion eines gewissen Lukas waren es Hirten und ihre Schafe, die das Baby anbeteten.


Weihnachten 2015

t Diese Hirten wurden in der Neufassung durch Sojabauern ersetzt, auf Schafe, Schafsfelle, Käse, Milch und Co. wurde komplett verzichtet. Und auch zwei andere weltbekannte Protagonisten der Geschichte, nämlich Ochs und Esel, wurden gestrichen. „Ein Missbrauch von Tieren zur Vermittlung religiöser Botschaften ist heute nicht mehr angebracht,“ so der Dramaturg und Initiator des veganen Krippenspiels Hans-Olaf Laktosloslowski. Die Bekleidung der Schauspieler entspricht ebenfalls veganen Regeln: Weder Maria

noch Joseph oder gar die Sojabauern tragen Lederschuhe, Ledergürtel oder Fellwesten. Und die Weisen aus dem Morgenland kommen ohne Kamele bzw. Pferde zum Stall, der übrigens aus unbehandeltem Zirbenholz gebaut wurde. Die zeitgenössische Inszenierung macht ein Stern perfekt, der mittels ÖkoStrom und Energiesparlampen seine Strahlkraft entwickelt. „Wir sind stolz auf dieses Krippenspiel, das mit gutem Gewissen die frohe Botschaft verkündet,“ freut sich HansOlaf Laktosloslowski.


Weihnachten 2015

Mit Landebahn verwechselt

Ingolstadt entgeht Katastrophe nur knapp Wie erst Mitte Dezember bekannt wurde, wäre am ersten Adventswochenende eine Lufthansamaschine beinahe in der Ingolstädter Altstadt gelandet. Lufthansapilot Erik Jens Nuschel hatte in einem Anfall von Größenwahn auf manuelle Steuerung umgestellt, um der neuen Stewardess Christina „Kiki“ Hagenbühl sein Können am Steuerknüppel zu beweisen. Allerdings schätzte er die Entfernung zum Flughafen Franz-Josef-Strauss in München nicht ganz richtig ein. Als er die Beleuchtung der Ingolstädter Innenstadt, die dieses Jahr besonders glanzvoll ausgefallen ist (Kritiker sprechen von „LED-Terror“ oder einer unverhältnismäßigen „Birnchen-

parade“) sah, wähnte er sich bereits im Landeanflug und hielt er sie für die Lichter des Flughafens in München. Erst als „Kiki“ die Sicht wieder frei gab, erkannte er das Ingolstädter Münster und konnte den Airbus gerade noch hochziehen. Laut internen Lufthansa-Statistiken kommt so etwas alle zwei Tage irgendwo in Deutschland vor. „In der Adventszeit taucht das Phänomen der sogenannte Pseudo-Landebahnen wir immer öfter auf “, erklärt Hans Aufderhuht von der Flugaufsicht am Munich Airport. „Unserer Meinung nach sollte man überdimensionierte Weihnachtsbeleuchtungen im Bereich von Großflughäfen komplett verbieten.“


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Kultur

Adieu Napoleon Die Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ ist zu Ende gegangen und die Ingolstädter vermissen sie nicht


Kultur Wie fanden Sie die Landesausstellung „Napoleon und Bayern“?

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Was haben Sie an der Landesausstellung vermisst?

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© Meinungsforschungsinstitut IRR Tum (Alkoholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)


Foto: Archiv / Berndt Meyer

Der Abgas Skandal un auf IngolStad

Großer Preis von Ingolstadt auf Bobby Cars Im Zuge der Abgas-Affäre tritt Audi auf die Sponsorenbremse. Wie das Erna Magazin aus sehr gewöhnlich immer ansatzweise gut informierten Kreisen erfahren hat, ist ein Opfer der Sparmaßnahmen der Große Preis von Ingolstadt. Das Go-Kart Rennen, das im Sommer 2015 Hunderttausende begeisterte Fans in die Ingolstädter Innenstadt gelockt hat (oder war´s der verkaufsoffenen Feiertag? Egal) kann zwar stattfinden, jedoch in etwas abgespeckter Form. Nach Informationen, die Erna vorliegen, stellt das Unternehmen dem Veranstalter anstelle von Geld eine kostengünstige Fahrzeugflotte für die Rennen zur Verfügung, nämlich Bobbycars. In einem Audi internen Papier

heißt es dazu: „Durch den Einsatz von Bobbycars beweist das innovative Unternehmen, dass angesichts der in Verruf geratenen Dieselmotoren auch eine komplett schadstofffreie Antriebsart im Portfolio des Autobauers zu finden ist.“ Man zeige außerdem angesichts drohender Gewinneinbrüche, dass auch eine geringe und kostensparende Motorisierung großen Fahrspaß bereiten könne. Der Einsatz von Bobbycars anstelle von Go Karts könnte allerdings Konsequenzen für die Auswahl der Fahrer haben. Fraglich ist auch, ob der Audi Sportpark als Veranstaltungsort noch angemessen ist. Alternativen wären der Spielpark Fort Peyerl oder die Westpark Plaza.


nd seine Auswirkungen dtLandDings

Audi werden Le Mans Siege aberkannt Nachdem intensive Recherchen investigativer Journalisten ein Abgas-Doping entlarvt hatten, wurden Audi die Le Mans Titel aberkannt, die sie mit den „getunten“ Turbodieselmotoren errungen hatten. Der Abgas-Skandal, der bei VW seinen Anfang nahm, hat so auch den Rennsport erreicht: „Im Nachhinein haben wir auch hier die manipulierte Software gefunden, die in den Serienmodellen eingebaut war,“ erklärt Jean-Francois Pappér la Papp vom Bund arglistiger Motorsportjournalisten. „Dadurch haben die TDI Motoren viel mehr Dreck in die Luft gepustet, als erlaubt“. In Le Mans gilt die sogenannte Butterbrot-Regel: ist ein auf einer Terrasse am Straßenrand liegendes Butterbrot innerhalb einer

bestimmten Zeit komplett mit Feinstaub bedeckt, dann ist der Schadstoffausstoß zu hoch. Die Butterbrotwerte und die Werte aus der elektronischen Messung hatten in Le Mans irgendwie nicht zusammen gepasst. Nun ist die manipulierte Software als Verursacher der geschönten Werte ausgemacht worden. Die Siege im legendären 24-Stunden Rennen aus den Jahren 2006, 2007, 2008 und 2010 sind nun futsch. Und auch alle anderen Platzierungen. So kommt es, dass die ersten drei Teams (alles Audi R15 TDI Plus) aus dem Jahr 2010 aus dem Klassement gestrichen wurden. Sieger ist damit das viertplatzierte Team Oreca Matmut, das zwar keine Sau kennt, jetzt aber die Korken knallen lässt.


Zumutung für alle Kunden Unterschriftenaktion gegen halbjährliche Hurenumstellung Alle sechs Monate das selbe Ritual. Mitten in der Nacht werden die Huren umgestellt. Zum Leidwesen der Kunden. Doch damit soll jetzt Schluss sein. In Ingolstadt hat sich die Gruppe „Verwirrte Freier“ (Name von der Redaktion geändert) zusammengefunden, um mit einer Unterschriftenaktion gegen die Hurenumstellung vor zu gehen. „Nach sechs Monaten deana mir uns grad mal den Namen der Dame merken,“ erklärt Gruppensprecher Alois S. (Name von der Redaktion geändert). Meist würde man die Damen dann in der Bumsenstraße (Name von der Redaktion geändert) im Gewerbegebiet Ingolstadt

(Namensänderung von der Redaktion beantragt) vorfinden. Doch nach der Hurenumstellung müsse man sich nun einen neuen Straßennamen merken. „Eine Zumutung,“ findet Alois S. Sei natürlicher Bierhythmus würde dadurch empfindlich gestört. „Dass die die Weiber auch noch mitten in der Nacht umananda tauschen ist eine Sauerei, zefix.“ Im Frühjahr habe er deshalb versehentlich seine Zeitungsausträgerin begrapscht, die ihn daraufhin wegen sexueller Belästigung angezeigt habe. Wo man die gesammelten Unterschriften nun einreiche, steht noch nicht fest. Wie manch anderes auch...


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Gesellschaft

Mad

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wurde, nun Ehrenbürger Ingolstadts werden? Dafür gibt es mehrere Gründe. Es ist in Ingolstadt geboren worden. Unter ganz besonderen Umständen. Ja, es ist wohl ein einmaliger Geburts- bzw. Entstehungsvorgang gewesen, der diese Kreatur zum Leben erweckte. Heute würde man deshalb von einem klassischen USP sprechen, einem einzigartigen Wiedererkennungswert. Und genau den hat dadurch auch die Stadt IngolWarum soll das Monster, das von stadt, auch wenn es noch nicht vieViktor Frankenstein geschaffen le Bürger hier bemerkt haben. Das In die Diskussion um die Ehrenbürgerwürde für den Media-Markt Gründer Leopold Stiefel mischt sich nun auch eine Gruppe, die sich „Schanzer Monsterfreunde“ nennt. Sie fordern, der Kreatur, die von Viktor Frankenstein geschaffen wurde, endlich die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Das Erna Magazin sprach mit dem Vorsitzenden der Gruppe, dem Pathologen Dr. Gottlieb Wollsteiner.


Gesellschaft Monster ist ein Weltstar. Ich kenne nicht viele weitere Weltstars aus Ingolstadt. Autos vielleicht. Und auch die haben ja mit dem Monster eines gemeinsam: Sie wurden bzw. werden in Ingolstadt kreiert. Aber das Monster ist der mit Abstand bekannteste Ingolstädter Bürger, den es jemals gab. Wenn das kein Grund für eine Ehrenbürgerwürde ist, dann weiß ich auch nicht. Ich wette, es kennen mehr Menschen auf der Welt diese unglaubliche Kreatur als eine gewisse Elektronikmarktkette. Fragen sie mal auf Madagaskar oder Tuvalu nach. Die Biographie des Monsters ist 1818 erschienen. Trotzdem weiß man nicht viel über dieses Geschöpf. Das könnte bei einer möglichen Ehrung schwierig werden. Ach was. Darum geht es doch auch nicht. Von vielen weltberühmten Persönlichkeiten ist der Lebenslauf nur bruchstückhaft bekannt. Und von keiner dieser Berühmtheiten kann man sagen, sie bestünde aus so vielen unterschiedlichen Charakteren wie die Kreatur. Die leider gar keinen Namen hat... Ja. Das ist ein Dilemma. Schanzi ist

ja nun schon vergeben. Und Frankenstein ist der Name des – wenn auch nicht leiblichen – Vaters. Man kann also zumindest annehmen, dass sein Nachname Frankenstein lautet. Beim Vornamen könnte ich mir einen typischen Namen aus dem Ingolstadt um 1800 vorstellen, also Hans oder Joseph. Er könnte ein Sepp gewesen sein, Sepp Frankenstein, ein typisch bayerischer Name. Ein Ehrenbürger sollte allerdings noch leben. Bei einem Herrn aus dem 19. Jahrhundert könnte das schwierig werden? Aber es ist nicht bewiesen, dass Sepp gestorben ist. In seiner Biografie heißt es: „Er verschwand in ferner Dunkelheit.“ Das war´s. Keine Angabe über ein Ableben ist in dem Werk seiner Biografin Mary Shelley zu finden. Bis heute gibt es kein Anhaltszeichen für den Tod von Sepp Frankenstein. Ich vermute, dass er sich durch den Anbau von neuen Ersatzteilen stetig selbst erneuert hat, sich sozusagen regelmäßig ein Update gönnte und dass er deshalb bis heute am Leben ist. Man munkelt, er sei inzwischen eine Frau und heiße Cher.


Psychologie

PersönlichkeitsStörungen nehmen zu Kommunalpolitiker leiden unter eigenen Entscheidungen Heribert F. (Name von der Redaktion geändert) hatte einen ordentlichen Job, ein vernünftiges Weltbild und eine eigene Meinung. Dann startete er eine Karriere als Lokalpolitiker. Und damit begann sein körperlicher wie geistiger Niedergang. Das bestätigt auch sein psychologischer Betreuer, der den gelernten Werkzeugbauer seit einigen Monaten behandelt. Grund dafür seien die vielen schizophrenen Entscheidungen, die Heribert F. seit seiner Wahl zum Stadtrat fällen muss. „Manchmal kommt er sich vor, als hätte er sein eigenes Denkvermögen mit seinem Rad am Radlständer vor dem Rathaus stehen gelassen,“ beschreibt der Psychologe die Situation. Besonders anstrengend seien außerdem die stundenlangen Aufenthalte in der virtuellen Welt. Heribert F. verfügt über 32 Accounts in sozialen Netzwerken, über die er sich ständig der Welt mitteilen muss. „Dieser Job ist nicht nur sehr zeitraubend, er ist auch eine Belastung für die Psyche. Nicht wenige Politiker haben aus Selbstschutz deshalb mehrere Persönlichkeiten entwickelt.“


Psychologie


Saufen wird Weltkulturerbe

Überraschung zum 500. Geburtstag des Reinheitsgebots

Dass Bier in Bayern ein Grundnahrungsmittel ist, wird immer wieder gerne betont. Nun hat auch die UNESCO – nach jahrelangem Hin und Her – endlich eingesehen, dass gemeinsames Feiern unter zu Hilfenahme von alkoholischen Getränken, insbesondere Bier, ein wichtiger Teil der Eingeborenenkultur ist. Deswegen wird das Saufen in Bayern zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Die Regelung tritt ab 1.1.2016 in Kraft. „Wir wollten damit auch den Erlass des Reinheitsgebots in Ingolstadt würdigen“, erklärt Dr. Werner Strohrum vom UNESCO Welterbe Komitee. In der Begründung, warum das Saufen nun Kulturgut ist, heißt es: „Die gemeinschaftliche Aufnahme von Alkohol hat gerade in Bayern seit Jahrhunderten eine identitätsstiftende Wirkung. Besonders enge Verbindun-

gen bestehen seit jeher zur christlichen Weltanschauung. Das Brauhandwerk wurde in Bayern besonders durch katholische Mönche perfektioniert und dadurch zu einem festen Bestandteil des Brauchtums. Wenn es ein Land auf der Erde gibt, in dem Saufen zurecht zur Kultur wurde, dann ist es Bayern.“ Proteste aus Italien oder Irland, in denen die Alkoholaufnahme ebenfalls gesellschaftlich wie kirchlich ausdrücklich begrüßt wird und die nun nicht zum UNESCO-SaufKulturerbe zählen, wurden von der Kommission zur Kenntnis genommen. „Die Chancen für diese Länder stehen eher schlecht, denn hier wurden schon imer seltsame Substanzen in die Alkoholika gemischt. Ein Reinheitsgebot hatte hier keine Tradition.“ Geprüft wird derzeit allerdings, ob das Gras-Rauchen nun zum Welterbe auf Jamaica erklärt wird.


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Gesellschaft

Oktoberfest und Barthelmarkt entfallen Festzelte werden zu Flüchtlingslagern Das größte Volksfest der Welt und das größte Volksfest im nördlichen Oberbayern haben vieles gemeinsam. Es fließt reichlich Bier, es wird auf den Bierbänken gesungen und getanzt und manch ein Wirt oder Schausteller macht den Umsatz des Jahres. Doch in diesem Jahr ist alles anders: „Wir wollen kein rauschendes Fest feiern, während andere in Not sind“, erklärt Hubert Obergäriger, der Sprecher der Vereinigung der oberbayerischen Biererzeuger, kurz ObbBi. Man habe sich deshalb entschlossen, die Festgelände in Oberstimm bei Manching und auf der Münchner Theresien-

wiese in Unterkünfte für Flüchtlinge umfunktioniert. „Wirte zeigen Herz“ heißt diese Aktion. „Schließlich wurde angesichts des Irak-Kriegs auch mal eine Faschingssaison abgesagt. Jetzt, wo es wieder um Menschenleben geht und Hunderttausende Flüchtinge dringend Hilfe brauchen, sind wir zur Stelle. Das ist unsere Christenpflicht“, meint Resi Rumpfhuber, die mit ihrem Sohn Xaver einen Brezenstand beim Barthelmarkt und auf der Wiesn betreibt. Und sie fügt hinzu: „Es ist außerdem die perfekte Gelegenheit, den


Gesellschaft

Kritikern, die uns vorwerfen, es ging nur um den Kommerz, das Gegenteil zu beweisen.“ Der Aufbau der beiden Feste geht deshalb auch planmäßig weiter, nur dass die Bierzelte zu Wohnzelten umgestaltet werden. „Praktischerweise ist ja eine perfekte Infrastuktur mit Toiletten, Catering, medizinischer Versorgung und sogar Dolmetschern vorhanden. Fahrgeschäfte, Losbuden etc. bleiben ebenfalls vor Ort („wir wollen den meist traumatisierten Menschen die Freude wieder zurück bringen“), so dass sich äußerlich nichts von den Vorjahren unterscheidet. „Im Prinzip ist alle wie immer, nur dass die Besucher kein Dirndl und selten Lederhosen tragen,“ meint Hubert Obergäriger. Firmen, Promis und Schicki-Mickis, die bereits Logen für horrende Preise reserviert haben, bekommen ihr Geld deshalb auch nicht zurück. Die Kohle wird für die Flüchtlingsbetreuung eingesetzt: „Das ist sicherlich im Sinne all der Großkopferten, die sich nun im Licht der Barmherzigkeit sonnen können.“

Oide Wiesn und Roßmarkt finden statt Den Flüchtlingen die bayerische Kultur näher bringen – auch das soll durch die Unterbringung auf den beiden Festwiesen in München und Oberstimm erreicht werden. Deswegen werden die Flüchtlinge mit Bier , Weißwürsten und einer großen Begrüßungsbrezn empfangen, Blasmusik wird regelmäßig erklingen und auch die Umzüge finden wie geplant statt. Und weil sowohl das Oktoberfest als auch der Barthelmarkt auf reichlich Tradition zurück blicken können, bleiben auch diese ursprünglichen und echten Bestandteile der Feste erhalten: Der Pferdemarkt und das Pferderennen werden beim Barthelmarkt wie immer durchgeführt, die Oide Wiesn wird in München einen Eindruck vom echten Wiesngeschehen abseits des Massenkonsums vermitteln. „So können wir weiter die Tradition pflegen und trotzdem auf aktuelle Notsituationen reagieren“, freut sich Hubert Obergäriger.


Einfach wie eine Babyklappe Erste Abgabestelle für Nazis in der Region eingerichtet der junge Mann nur noch Zuhause am Computer rum, spielte OnlineRollenspiele (Avatar: Hermann Göring) und traf sich Nachts mit dubiosen Gestalten, um Hardmetallmusik zu hören. Vor gut einer Woche dann, traf man sich zum „Asülantengrilen“, so hatte es seine Mutter jedenfalls verstanden. Zunächst vermutete sie ein klassisches Grillfest, aber als die Truppe dann Brandbeschleuniger in ein – natürlich deutsches – Auto verladen sah, wurde es ihr im wahrsten Sinne zu brenzlig. „Ich hatte bereits im Frühling von einer Abgabestelle für Nazis gehört. Jetzt fiel sie mir wieder ein.“ Noch in der Nacht verAber es ging einfach nicht mehr. An- passte sie dem 36-jährigen Sprößling statt zur Arbeit zu gehen, lungerte eine Ladung K.o.-Tropfen („Die hat „Ich kann meinen Namen nicht nennen, aber gestern habe ich meinen Sohn hier gelassen. Jetzt geht es mir deutlich besser.“ Diese mutige, tapfere Frau, die anonym bleiben möchte, steht vor einen neu errichteten Baracke in der Region IngolStadtLandDings (Standort aus Sicherheitsgründen geheim). Sie hat sich nach langem Überlegen dazu entschlossen, ihren 36-jährigen Sohn Siegfried nun doch abzugeben. „Es fiel mir wirklich nicht leicht,“ schluchzt sie. „Schließlich hat der Bub immer nur zu Hause gewohnt und noch nie seinen Heimatort verlassen.“


Gesellschaft der Bub immer im Schrank, wissen Sie!“) und legte ihn schließlich in der Abgabestelle ab. „Das funktioniert wie bei einer Babyklappe, ganz ohne Formalitäten, eine tolle Einrichtung!“ Jetzt hofft sie, dass der Junge dort wieder zur Vernunft kommt. Vorsichtshalber hat sie zu Haus bereits alle Schlösser austauschen lassen und die Spielsachen des Kleinen an Flüchtlinge verschenkt (vorher wurden allerdings alle Hakenkreuze abgekratzt). Deutschkurse für Problem-Deutsche In dem Camp, das ein wenig an eine Sommerfreizeit für Kinder erinnert, werden die Problem-Bürger sozialpädagogisch und psychologisch betreut. Da viele von ihnen nur schlecht deutsch sprechen und erhebliche Probleme mit der Schriftsprache haben, bieten freiwillige Betreuer entsprechende Deutschkurse an. Außerdem gibt es Workshops aus den Bereichen Mathematik, zivilisierte Umgangsformen, Geografie und Geschichte. Besonders beliebt ist dabei der Lichtbildvortrag

„Abenteuer Ausland – auch woanders leben echte Menschen“ mit vielen schönen bunten Bildern aus ganz dollen Ländern. Auch kulinarisch zeigt man sich experimentierfreudig: „Für viele Campbewohner ist es das erste mal, dass sie eine Mahlzeit bekommen, die nicht aus der Tiefkühlpackung kommt,“ freut sich Betreuer Mustafa Ö. „Und dank der intensiven Deutschkurse können sie anhand eines einfachen Rezepts nun sogar selbst Essen zubereiten.“ Der Helfer, der im wahren Leben als IT-Spezialist in einer Softwarefirma arbeitet, hält dieses ehrenamtliche Engagement für seine Bürgerpflicht. „Der Bedarf an diesen Einrichtungen stiegt“, meint Heiner Hausmann, der die Einrichtung leitet. „Immer mehr Menschen, die Problem-Bürger in ihrem Umfeld haben, fragen nach Abgabestellen. Ich denke, dass wir in den nächste Monaten noch viele weitere derartige Camps einrichten müssen.“ Von der Politik wünscht er sich deshalb mehr Unterstützung: So sollten leer stehende kommunale Immobilien genutzt werden, um darin die Menschen unter zu bringen, die von ihren Familien anonym abgegeben werden.


Freizeittipp

Wanderweg für Lesben und Schwule Strecke im Naturpark Altmühltal eröffnet

Der Altmühltal Panoramaweg ist vor kurzem zum schönsten Wanderweg Deutschlands gewählt worden. Auch, weil der Blick über das Tal mit seinen Sonnenuntergängen sowas von romantisch ist. Da kann man schon mal auf Ideen kommen... Jedenfalls sollen nun gleichgeschlechtliche Partnerschaften von dieser Inspirationsquelle nicht ausgeschlossen werden. „Wir haben gerade den ersten Wanderweg für Lesben und Schwule eröffnet,“ erklärt Rosa Rumpfhuber-Morgenrot, Vorsitzende der Initiative für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Outdoor-Bereich. Der Weg ist durch spezielle Schilder gekennzeichnet, ähnlich den „schwulen Ampelmännchen“ wie sie zuletzt in München zu sehen waren. „Der Weg ist abwechslungsreich und führt durch etliche Waldstücke, in denen man ungestört

der freien Liebe nachgehen kann, ohne dass irgendwelche Heteros blöd gucken,“ so Rosa Rumpfhuber-Morgenrot. Den Höhepunkt des Weges bildet ein kurzer, knackiger Anstieg auf einen Felsen, von dem aus man einen traumhafte Blick ins Tal hat. „Wir haben das Gipfelkreuz, das doch für eine sehr homophobe Lebenseinstellung steht, gegen eine Statue von Ludwig II. ausgetauscht.“ Sie hofft nun, dass auch andere Urlaubsregionen diesem Vorbild folgen. Schließlich wolle nicht jeder Homosexuelle ausschließlich im Glitzerfummel bei diversen Paraden durch überfülle Innenstädte laufen. „Hier findet ein Umdenken statt, viele wollen in Ruhe die Natur genießen. Mit dem jeweiligen Partner. Und dazu ist so ein Wanderweg das ideale Angebot.“


Alle 12 Minuten trennt sich ein Paar mit PAARSPLIT

PAARSPLIT Deutschlands größte Trennungsagentur jetzt auch in der Region IngolStadtLandDings


Alles für die Katz Bayerns schönste Katzenklos liegen allesamt in der Region IngolStadtLandDings


Die Region IngolStadtLandDings hat voll abgeräumt: Die Plätze eins, zwei und drei in einem ganz besonderen Ranking sind an Orte in der Region gegangen. Der Verein zur Förderung der Tierhygiene suchte Bayerns schönstes öffentliches Katzenklo.

Platz 1 – Hauptplatz Pfaffenhofen Den Titel holte sich auf Anhieb das neue Katzenklo auf dem Hauptplatz in Pfaffenhofen. In allen Kategorien gab es Höchstnoten für die wunderbare Anlage, die von Schatten spendenden Bäumen umgeben, einen erhöhten Komfort beim Verrichten der Notdurft garantiert. Es ist aber vor allem die 1A Lage, die dieses Katzenklo zur Nummer eins macht: „Etablissements dieser Art werden gerne an den Rand des urbanen Lebens geschoben,“ erklärt Lara Müller-Staffelstein, die Vorsitzende der Jury. „Hier aber kann Kater Carlo oder Katze Mausi direkt mit Blick auf das imposante Rathaus... na ja, Sie wissen schon.“ Zu bemängeln gab es lediglich, dass der Sand nicht besonders „fluffig“ sei und es für ältere und schwächere Katzen sehr anstrengend werden könne, ihr AA zu verbuddeln.


Platz 2 – Innenhof des Klosters Rebdorf bei Eichstätt Hier hat die Mietzekatze ausreichend Platz, um natürlichen Bedürfnissen nach zu gehen. Und das im Hof eines barocken Prachtbaus, der allerdings nicht im lebendigen Stadtzentrum steht, sondern am Rand der Siedlung. Pluspunkte gab es für die moderne Anlage und das Ambiente sowie die romantische Beleuchtung bei Nacht. Negativ wirkte sich die Grobkörnigkeit des Katzenstreus aus sowie die Tatsache, dass sie die Tiere das Klo mit Realschülern teilen müssen.

Platz 3 – Donaustrand in Ingolstadt Hier gibt’s den besten Sand zum Hineinsch..... keine Frage. Dennoch hat es nicht zu Platz eins gereicht. Und das liegt einmal an der Unruhe, die hier auch Nachts herrscht. Wer geht schon gerne zum Ka....., wenn Tausend andere dabei zusehen. Außerdem ist dieses Katzenklo ständig bedroht. Immer wieder wird der schöne, weiche Sand von der Donau überspült. Man hätte dies zwar in die Kategrie „WC“, also Wasserklosett, einordnen können, die wird aber nur bei speziellen Tierarten wie dem zweibeinigen Hosenscheißer oder dem gemeinen Angsthasen berücksichtigt.


Kultur

Umfrage unter KLassikfans

Welches klassische Werk ist für Sie der größte Genuss?

Der Zigeunerschnitzelbaron

Die Hochzeitstorte des Figaro

Räucherforellen- Carmenbert quintett

© Meinungsforschungsinstitut IRR Tum (Alkoholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)


Buchtipp

Reiseführer an die schrecklichsten Orte der Regio IngolStadtLandDings Buch könnte ein Worstseller werden Wissen Sie, wo es so richtig scheußlich ist in der Region IngolStadtLandDings? Wo die Einwohner herrlich muffelig und die Touristen wunderbar planlos sind? Und kennen Sie jene

magischen Orte, die durch misslungene Architektur, großzügiges Betonieren oder spießigen Historismus so richtig Scheiße aussehen? Wir helfen Ihnen bei der Suche nach diesen be-


Buchtipp sonderen Orten. Die Region IngolStadtLandDings ist reich an solchen Überraschungen. Und wir verraten Ihnen auch, wo man problemlos nichts einkaufen kann ohne aufzufallen. Die

Wissenschaftlerin Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski (AU Ingolstadt-Eichstätt) hat 11111111 Orte zusammen gestellt, die Sie auf keinen Fall besuchen möchten. Es lohnt sich!

Die Themen Highlights: La belle Tristesse - das traumhafte Ambiente leerstehender Ladenzeilen Exklusive Unterkunft für weit gereiste Gäste - das Max-Immelmann Resort in Oberstimm Kulinarische Experimente – hier bekommen Sie die fettigsten Pommes, die miserabelste Pasta und das beste Schweinebratenimitat Außergewöhnliche Unternehmenskultur: Die besten Adressen insolventer Businessprofis Mit Extra-Karten zum Rausnehmen: Die schönsten Wanderbaustellen auf der A9 und der A93 Die Autorin: Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski ist Inhaberin des Lehrstuhls für Eingeborenenforschung an der Alkoholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie hat bereits mehrere Forschungsarbeiten veröffentlicht, die sich mit der Psyche der Einwohner in der Region IngolStadtLandDings befassen. Das Buch: 11111111 Orte in der Region IngolStadtLandDings, die man nicht gesehen haben muss ISBN: 1234567-8, erna verlag , Preis: 111,11 Euro


Düstere Zeiten für das Neuburger Schlossfest Fälschungsvorwürfe und gestörte Tiere Und er war doch da. Der Vogelkundler, der die Auswirkungen des großen Schlossfestfeuerwerks auf die tierischen Donauanlieger erforschen sollte. Nach Informationen, die dem Erna Magazin exklusiv vorliegen, hatte er außerdem je einen Fachmann für Amphibien, Fische, Fledermäuse und Bachratten im Schlepptau. Diese „tierische Task Force“ hatte während des Feuerwerks am Schlossfest Samstag diverse Viecher mit Elektroden ausgestattet, um ihre Reaktion auf die einzelnen Raketen zu messen. „Das Ergebnis war erschreckend! Alle Tiere zeigten motorische und psychische Störungen. Eine Barbe ist vor Schreck sogar ertrunken. Ob-

wohl sie ein Fisch ist!“ schimpft der Vogelkundler, dessen Name nicht genannt werden darf, weil er seiner Frau gesagt hatte, er passe an diesem Abend auf seinen Zweijährigen Neffen auf. Das Feuerwerk in Neuburg ist damit höchstwahrscheinlich Geschichte, denn die Ganz Untere und die Ganz Obere Naturschutzbehörde schließen sich gewöhnlich dem Urteil der Wissenschaftler an. Deshalb haben die Organisatoren des Festes bereits einen Plan B entwickelt: Das Feuerwerk von 2015 ist komplett aufgezeichnet worden. 2017 werden dann gigantische Großbildleinwände an der Donau installiert, worauf


um 22.45 Uhr am letzten Schlossfestsamstag die Einspielung zu sehen ist. „Wir gehen davon aus, dass kaum einer merkt, dass es sich um das Feuerwerk 2015 handelt“, erklärt ein Sprecher des Festausschusses. Der Pyrotechniker wird – analog zu den Gema Gebühren – für die Urheberrechte entschädigt. „Natürlich wird das anfangs eine Umstellung. Aber spätestens 2029 werden wir einen ähnlichen Kultstatus erreicht haben wie Dinner for One. Das ist ja auch immer das selbe Spektakel.“

von Kleve, der bei den Nachforschungen über seine berühmte Urahnin Anna von Kleve der Sensation zufällig auf die Spur gekommen ist. „Ich hatte mich intensiv mit dem Leben Heinrichs VIII. von England, dem Ehemann von Anna von Kleve befasst, als ich in einem Archiv in London einige Notizen von Sir Arthur Conan Doyle in einer Heinrich-Biographie gefunden habe“, erzählt Hanns von Kleve. „Da stand, nur schwer leserlich hin gekritzelt, zum Beispiel `hervorragende Konfliktsituation` oder ´zu blutrünstig Pfalzgraf Ottheinrich hat vermut- – weg lassen´.“ Hat der Autor aus lich nie existiert – Schlossfest ein Heinrich VIII. einfach den Pfalzgroßer Irrtum grafen Ottheinrich gemacht? Ein Vergleich der beiden Herrscher legt Er ist bekannt für die Erfindung diesen Verdacht durchaus nahe. von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Doch der britische Schriftstel- Zwei gewichtige Heinrichs ler Sir Arthur Conan Doyle könnte Beide Männer haben im 16. Jahrhunein wahres Kunststück abgeliefert dert gelebt, beide tragen den Namen haben, das eigentlich niemals hätte Heinrich und sind beinahe gleich alt entdeckt werden sollen. Ein Meis- geworden (Heinrich VIII. wurde 55 terwerk der Fälschung, das seinem Jahre und starb 1547, Ottheinrich Sherlock Holmes sicherlich gefal- wurde 56 Jahre und starb 1559) und len hätte: der Neuburger Pfalzgraf beide haben im Lauf ihres Lebens an Ottheinrich ist eine Erfindung des Leibesfülle extrem zugelegt. HeinBriten! Den Beweis für diese zu- rich von England wog bei seinem Tod nächst sehr abstruse These liefert 160 Kilogramm, sein Bett musste mit der Literaturwissenschaftler Hanns Holzbalken verstärkt werden, um sei-


Gesellschaft ne Last zu tragen. Noch mehr Gewicht brachte Pfalzgraf Ottheinrich auf die Waage, er soll bei seinem Tod sogar 200 Kilo gewogen haben. Das könnte darauf hindeuten, dass Conan Doyle durch die literarische Gewichtszunahme seiner Kunstfigur Ottheinrich eine zusätzliche Dramatisierung der Todesumstände erreichen wollte. Womöglich hat sich Sir Arthur Conan Doyle auch den Konflikt Heinrichs VIII. mit dem Papst zum Vorbild für die Erschaffung von Ottheinrich gemacht. Der englische König wurde bekanntlich exkommuniziert und war fortan der Chef über seine eigene Kirche, der neu gegründeten anglikanische Staatskirche. Und so hat auch der literarische Heinrich, also Ottheinrich, seine Probleme mit den Katholiken. Der Schriftsteller lässt ihn zum protestantischen Glauben übertreten. Dass Conan Doyle seinen Ottheinrich ausgerechnet in Neuburg an der Donau angesiedelt hat, liegt daran, dass sich der Autor einen exotischen Ort für seine Geschichte gewünscht hatte. Und weil weit vorher schon Schriftstellerkollegin Mary Shelley ihren Frankenstein nach Ingolstadt verlegt hatte, wollte Doyle seine Geschichte

als Verehrer Shelleys einfach in der Nachbarschaft ansiedeln. Lediglich beim „Frauenverschleiß“ wollte der Autor nicht dem Vorbild von Heinrich VIII. folgen. Aus der Sicht eines modernen, aufgeklärten Schriftstellers erschien ihm das Bild eines Mannes, der Ehen gerne mal durch Hinrichtungen beendet, für zu mittelalterlich. Obwohl Heinrich VIII. als der Prototyp des Renaissance-Fürsten gilt. Wie übrigens auch – welche Überraschung – Pfalzgraf Ottheinrich. Wenn der berühmte Neuburger Pfalzgraf eine Fälschung ist, was ist dann überhaupt noch wahr? Das zu untersuchen ist derzeit die Aufgabe einer Expertenkommission, die unter anderem die Baupläne des Neuburger Schlosses mit Unterlagen aus dem Archiv Walt Disneys vergleicht. Und das Neuburger Schlossfest könnte im wahrsten Sinne des Wortes auf wackeligen Beinen stehen. Es hat sich bereits eine „Bürgerinitiative gegen Geschichtsfälschung“ gegründet, die gerade Unterschriften für die Abschaffung des Schlossfestes sammelt. Der Versuch, ausgerechnet beim Schlossfest Stimmen zu fangen, endete für einige Mitglieder allerdings mit wüsten Beschimpfungen und sogar einer Platzwunde.



Freizeit

Schluss mit dem E-Bike Wahnsinn Bund der antriebslosen Radfahrer fordert Rad(ar)fallen „Erst gestern, da bin ich, mitten auf einer schmalen Brücke, wieder von so einem radelnden oder besser rasenden Rentner überholt worden“, empört sich Ludwig Meier. Der 65-Jährige ist selbst Rentner, aber entschiedener Gegner von elektonisch unterstützter Fortbewegung auf sogenannten EBikes. „Wenn ich das Radfahren nicht mehr schaffen, dann soll ich es halt lassen!“ schimpft er. Deswegen hat er auch den Bund der antriebslosen Radfahrer ins Leben gerufen. Als Bewohner eines kleinen Orts im Altmühltal, durch den ein viel frequentierter Rad-

weg führt, muss er täglich mit ansehen, wie unsportliche Menschen sich selbst überschätzen und dank E-Motor über ihre Grenzen gehen. Mit fatalen Folgen, wie Ludwig Meier meint: „Die brettern durch den Ort, dass es nicht mehr schön ist. Die 30er Zone gilt doch nicht nur für Autos, sondern auch für Radfahrer!“ Der Bund der antriebslosen Radfahrer fordert daher verschärfte Geschwindigkeitskontrollen auf Radwegen. „Unser Vorschlag wären Lichtschranken, die an neuralgischen Punkten wie etwa Brücken installiert werden könnten. Am Ende


Freizeit der Brücke könnten die Raser dann gleich ermahnt und zur Kasse gebeten werden.“ Eine andere Methode wäre der Einbau von „Bumpern“, wie sie in den UsA etwa auf Auto Parkplätzen und an Einfahrten zu Krankenhäusern und Schulen üblich sind, um die Fahrer zu künstlich aus zu bremsen. „Wir könnten uns auch einen Umbau der Radwege vorstellen. Eine Spur sollte den E-Bikern vorbehalten sein und eine den echten Radfahrern,“ meint Ludwig Meier. Zusätzlich denken er und seine Mitstreiter über eine

Vermummungspflicht für E-Biker nach: „Das dämliche Grinsen, das die immer aufsetzen,weil alles soooooo leicht geht, ist unerträglich!“ schimpft der ehemalige Oberstudienrat, der sich durch das fröhliche Gemüt der unangestrengten Radfahrer in seinem angestrengten Zustand verunglimpft fühlt. Eine entsprechende Petition an Verkehrsminister Dobrindt ist bereits in Arbeit, die Chancen auf eine Umsetzung seien gut. „Wir haben unsere Ideen bereits auf EU-Tauglichkeit überprüft.“

Hitzewelle lässt Trachtler schrumpfen! Als sie vergangene Woche den Landler einstudiert hatten war noch alles in Ordnung. Aber nun? „Meine Tanzpartnerin ist in der brutalen Hitze geschmolzen,“ beklagt das Mitglied eines örtlichen Trachtenvereins, das nicht genannt werden möchte. Nur noch 1,10 Meter messe seine Tanzpartnerin nun, nachdem man sie fatalerweise drei Stunden in der Sonne vergessen hatte. Und sie war nicht das einzige Hitzeopfer, weitere Mitglieder des Vereins schrumpften deutlich unter dem Einfluss des brutalen Wetters. „Wir haben unsere Choreografie trotzdem durchgezogen und es hat hervorragend funktioniert,“ betont der Tänzer. Nun hoffe man auf kühleres Wetter, damit die geschmolzenen Trachtler vielleicht bald wieder Normalgröße erreichen. Das Schmelz-Phänomen wurde am Wochenende auf zahlreichen Festen, in Freibädern und an Seen beobachtet: sehr kleine Menschen mischten unter das feiernde Volk. Auch in Blaskapellen und bei historischen Umzügen sah man geschmolzene Menschen, die zum Teil durch lautstarkes Brüllen ihren Protest gegen die Hitze zum Ausdruck brachten.


Schlimmer als in Afghanistan Drogenanbau in der Region IngolStadtLandDings Hier ein paar harmlose Erdbeerpflücker und wenige Meter weiter entfernt werden harte Drogen angebaut. Das ist die erschreckende Realität. „Die Region IngolStadtLandDings ist eines der größten zusammenhängenden Drogenanbaugebiete in Europa“, erklärt Johann B., verdeckter Ermittler und Spezialist für illegale Substanzen beim Bundeskriminalamt. Dieses Jahr sei es besonders schlimm. „Durch die vielen Konflikte in Nahost ist die Versorgung nahezu abgeschnitten. Deshalb wird verstärkt selbst angebaut.“ Sprachlos macht ihn die Dreistigkeit der einheimischen Drogenbarone: Selbst auf Verkehrsinseln, vor Krankenhäusern und

sogar Kindergärten wird das Zeug angebaut. „Besonders viele Anbaugebiete befinden sich dort, wo Menschen intensive geistige Leistungen erbringen müssen, etwa in Ingenieurbüros oder an Hochschulen“, so der Ermittler. Wie seine Spezialeinheit herausfinden konnte, werden die Drogenerzeugnisse nicht selten in den hiesigen Bäckereien oder im Lebensmittelhandel angeboten, getarnt als Mohnbrötchen oder Mohnkuchen. „Offenbar wird diese Form des Drogenhandels von der Bevölkerung nicht nur geduldet, sonder begrüßt. Ähnlich wie beim Schutzgeld in der Gastronomie will einfach keiner auspacken“, bedauert Johann B.


Und hier sehen Sie die weltweit erste Karikatur, die niemanden beleidigt


Überraschung beim Tag der Bundeswehr Neues Sturmgewehr G-tnet erstmal öffentlich vorgestellt Tausende Menschen hatten beim Tag der Bundeswehr die Gelegenheit genutzt, einmal hinter die Kulissen zu schauen. Auch das Armeemuseum in Ingolstadt erlaubte den Besuchern, einmal Kanonen abzufeuern, Gewehre zu schultern und Haubitzen zu putzen. Und mittendrin wurden die Gäste Zeugen einer echten Weltpremiere: Der Waffenhersteller Heckenpenner & Loch präsentierte sein neues Sturmgewehr! Nach der Kritik am G36 hatte das Unternehmen sofort mit der Entwicklung ei-

nes spektakulären Nachfolgemodells begonnen. Nun durften beim Tag der Bundeswehr ausgewählte Spezialeinsatzkräfte das neue Gewehr namens G-tnet erstmals einsetzen – und das im herrlichen Ambiente des Neuen Schlosses in Ingolstadt. „Das neue Modell ist an die Bedürfnisse der modernen Kriegsführung angepasst“, so ein Sprecher von Heckenpenner & Loch. „Seine Inbetriebnahme ist kinderleicht und sein Aussehen lässt zunächst auf einen


Gesellschaft

einfach Stock oder Ast schließen. Diese neue Tarntechnik wurde in Zusammenarbeit mit Ex-Taliban Kämpfern entwickelt. Sie soll den Gegner verwirren und die Soldaten auf den ersten Blick als unbewaffnet erscheinen lassen.“ Geradezu revolutionär ist die Funktionsweise des G-tnet. Der Gegner wird nämlich nicht nur einen Schuss außer Gefecht gesetzt, sondern durch das Einschlagen auf ihn. „Dadurch erhöhen wir die Trefferquote im Gegensatz zum G36 um 90 Prozent!“

Fairtrade Siegel für das Gewehr? Das neue G-tnet ist nicht nur leicht und extrem einfach zu bedienen, es besteht auch zu 100 Prozent aus biologisch abbaubarem Material. Umweltschützer sind begeistert: „Es ist ein Zeichen, dass auch die Waffenindustrie endlich über Ökologie und Nachhaltigkeit nachdenkt“, freut sich Liselotte Rostfrei von der örtlichen Fairtrade Gruppe. Womöglich ist das G-tnet das erste Gewehr, dass sich mit dem Fairtrade Siegel schmücken darf.


! s n u t i m t h Nic B端rgerlicher Protest hat in der Region Tradition


Gesellschaft

Der Bayer liebt vor allem eines, die Tradition. Denn was Tradition hat, ist gut. Weil es schon immer so war und damit hoffentlich auch immer so bleiben wird. Eine Forschungsgruppe des Lehrstuhls für Eingeborenenforschung der Alkoholischen Universität EichstättIngolstadt hat nun die Protestkultur hierzulande unter die Lupe genommen. Und Erstaunliches zu Tage gefördert. Denn gegen die „Großkopferten“ hatte sich schon immer Widerstand geregt. Ob der Kini sein Neuschwanstein heute noch bauen könnte, ist fraglich. Das Ding hat die Landschaft ja ganz schön verschandelt. Und hat das Land nahezu in den Bankrott getrieben. Deswegen wurde damals bereits protestiert. Ohne Erfolg. Wie immer. Aus Tradition. Und das ist ja gut.

Die Forscher haben nun zwei Beispiele erfolglosen Bürgerprotests in der Region IngolStadtLandDings ausgegraben. Und das ist fast wortwörtlich zu nehmen. Ein Brief, der unter einem Stapel alter Akten im Neuen Schloss in Ingolstadt entdeckt wurde (was so ein Umbau für eine Landesausstellung alles zu Tage fördert), legt Zeugnis davon ab, dass in Ingolstadt große Bauwerke keinen so schnell beeindrucken. Ein gewisser Michael Meier, Bürger der Stadt Ingolstadt, hat den Brief verfasst. Das brisante Dokument finden Sie auf der nächsten Seite. Der Verfasser wurde übrigens kurze Zeit später verhaftet, gehängt, gevierteilt, ausgeweidet, geköpft und verbrannt. Das Übliche Vorgehen eben.


Gesellschaft

Verehrte Stadtväter, als ein Bürger dieser wunderschönen Stadt, als jemand, der an diesem gesegneten Ort auch seinen Lebensabend verbringen möchte, kann und will ich nicht länger still halten. Denn wenn ich hinüber sehe, dort wo sich das Feldkirchener Tor befindet, dann packt mich das Grauen. Was dort entsteht, überragt alles davor da Gewesene. Ihr mögt es modern nennen. Ich nenne es eine Provokation. Dieses Gebäude symbolisiert in seiner Wuchtigkeit die Überheblichkeit der herrschenden Klasse. Reißt ihn nieder, diesen Klotz, den ihr auch noch Neues Schloss nennt. Das ist kein Schloss, es ist eine Beleidigung der Bürger! Als ob euch der Herzogskasten keine wunderbare Heimstatt gewesen ist. Der Herr wird diejenigen strafen, die sich für mehr halten, als sie eigentlich sind und stets nach Größerem streben. Der Turmbau zu Babel sei euch eine Warnung! Verzeiht, nun ist der Gaul mit mir durch gegangen. Hochachtungsvoll Ihr ergebenster Diener Michael Meier, Bürger von Ingolstadt, im Jahre des Herrn 1497


Gesellschaft

Der zweite Nachweis real existierender Protestkultur (ohne twitter, facebook und Online Petitionen) stammt aus Eichstätt. Hier hat man bei den Renovierungsarbeiten am heutigen Landratsamt, der ehemaligen bischöflichen Residenz unter dem Putz eine beeindruckende Botschaft entdeckt. Sie stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und

beweist, wie traditionsbewusst die Eichstätter sind. Damals befürchtete man übrigens zurecht, die Residenz, dieser wuchtige Baukörper, würde die Sichtachse zum Dom stören. Das tut sie bis heute. Auch hier war der Protest erfolglos. Alles wie immer also. Es gibt eben Dinge, auf die man sich verlassen kann.


Sport

Schock nach dem Aufstieg! Der FC Ingolstadt 04 hat ein Balkonproblem

Diese Nachricht trübt die Stimmung bei der großen Aufstiegfeierei in Ingolstadt. Angeblich ist die Lizenz des FC 04 für die 1. Bundesliga noch nicht in trockenen Tüchern. In einem ganz geheimen Geheimpapier der Deutschen Fußballiga heißt es: „Der FC Ingolstadt 04 verfügt über keinen Erstliga tauglichen Balkon für eine mögliche Meisterfeier.“ Das Papier ist dem Erna Magazin über eine Brieftaube zugespielt worden, die offenbar aus München kam und einen Sechzger Schal trug. Das Balkonproblem sei in Ingolstadt bereits seit einigen Jahren bekannt: Das Alte

Rathaus bietet nicht genügend Platz, um eine ganze Fußballmannschaft zu präsentieren, das Neue Rathaus verfügt über dieses graue Eingangsdings, das gar kein Balkon ist und nie einer sein wird. Jetzt ist guter Rat teuer. Pläne zum Ausbau des Alten Rathauses sind verworfen worden, nachdem der Denkmalschutz protesteiert hatte: „Historische Bausubstanz kann doch nicht für so einen Proletensport geopfert werden“, hieß es in einem sehr deutlichen Schreiben an die Stadt. Beim Neuen Rathaus winken die Statiker ab: wenn hier zwei, drei Spieler mit je einem


Sport

großen Weizenglas auf dem Vordach stehen, bricht es zusammen. Die Stadt Neuburg hat angekündigt, den Ingolstädtern zu helfen. Das örtliche Rathaus verfüge nicht nur über eine Art Balkon bzw. Rathausvorbau, sondern über eine grandiose Treppe, die für die Feierlichkeiten zu Aufund Abstiegen hohen Symbolcharakter hätte (Bild rechts). „Die Bosse der DFL wissen doch weder wo Ingolstadt noch Neuburg liegt, da kann man doch bei der Bewerbung zur Lizenzierung einfach mal Fotos tauschen,“ so ein Sprecher der Stadt Neuburg.


Sport

Echt geile Lage Der FC Ingolstadt 04 ist in der 1. Fußballbundesliga äußerst willkommen Hallo Erste Liga! Wir kommen! Hoppla. Das mit dem „Kommen“ könnte man jetzt durchaus auch anders verstehen. Vor allem im Zusammenhang mit dem FC Ingolstadt 04. Warum? Na, ja. Lesen Sie selbst. Die Sportredaktion des Erna Magazins

hat sich bei den Verantwortlichen der 1.Fußballbundesliga umgehört, was denn ein Aufstieg des FC 04 für ihren Verein, die Funktionäre bzw. die Liga bedeuten würde. Die Antwort fiel - sagen wir mal - erstaunlich aus.

Warum freuen Sie sich als Erstligist über den Aufstieg des FC Ingolstadt 04 in die 1. Bundesliga?

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© Meinungsforschungsinstitut IRR Tum (Alkoholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)


Gesellschaft

Wichtiger Hinweis an alle Reisenden:

Lassen Sie Ihr Geb채ck nicht unbeaufsichtigt!


Gesellschaft

Wer ist die gute Fee? Zauberhafte Idee zur Finanzierung der Märchenhütten in Ingolstadt Nachdem Kritik an den Kosten für die Märchenhütten auf dem Ingolstädter Christkindlmarkt laut geworden ist, wurde ein Konzept zur Re-Finanzierung entwickelt. „Wir haben uns gedacht, dass man das Thema Märchen und Politik noch näher zusammen bringen könnte,“ meint Liselotte Tagtraum vom Ko-

mitee zur Realisierung von Luftschlössern in Bayern. „Nicht dass das Erzählen von Märchen und die Politk sich bereits auf einer sehr ähnlichen Ebene befinden würden. Aber es geht eben noch ein bißchen mehr. Und wir haben thematische Übereinstimmungen entdeckt, die wirklich erstaunlich sind!“


Gesellschaft So werden bestimmte Märchenhütten an politische Parteien und Gruppierungen vermietet, gleichzeitig können die Parteien die jeweilige Hütte durch ein paar Updates als Werbebotschafter für ihre Anliegen nutzen.

Gruppierung unterschätzer Menschen stehen, die zwar dank einer starken Führungspersönlichkeit auffällt, aber eigentlich nix zu melden hat. Wir hatten da an die FDP oder die BGI gedacht“, so Liselotte Tagtraum.

Ein Beispiel:

Weitere Vorschläge seien Willkommen: man könnte sich eine traurige Rapunzel auf dem Turm des Kavalier Dallwigk vorstellen, die angesichts der Baustellen um sie herum mit dem Heulen nicht mehr aufhört. In Abwandlung der Bremer Stadtmusikanten seien auch die Schanzer Stadtmusikanten realisierbar, mehrere Politiker hätten bereits andere Politiker (auch Parteifreunde!) als „depperter Esel“ oder „bleeder Hund“ bezeichnet, für diejenigen die als „blöde Gans“ tituliert wurden, wäre das Märchen von der Goldenen Gans denkbar. Und für eine gute Fee, die grundsätzlich die Welt rettet mit Weltfrieden und so wäre auch noch Platz. „Wenn wir analog zu den neun Parteien im Stadtrat neun Hütten vermieten könnten, dann wäre das ein großer Schritt in Richtung Finanzierbarkeit. Bei 500 Euro pro Hütte und Saison wären wir nach 48 Jahren auf Null.“

Hänsel und Gretel schaffen die Energiewende! Biologisch abbaubar: das Lebkuchenhaus mit Vollwärmeschutz. Ein Beispiel für moderne, nachhaltige Architektur. Jeden Freitag Vortrag: Hexen statt Pellets – Warum das Heizen mit bösen alten Frauen gut für alle ist. An der Rotkäppchen-Hütte hätte die Ingolstädter SPD bereits Interesse gezeigt, vor allem das Überlisten des bösen, schwarzen Wolfs durch den Jäger (gilt für die Version der Brüder Grimm, im Original wird Rotkäppchen gefressen) würde sich als verkleidete politische Botschaft wunderbar eignen. „Schneewittchen und die sieben Zwerge könnte für eine tapfere


(Zoologisches Archiv-Foto: James/scubadive67)

Gesellschaft

Maxl als neues Wappentier? Der Panther könnte in Ingolstadt ausgedient haben Die Bestürzung über den Tod von Alligator Maxl im Zoo Wasserstern ist immer noch groß. Nachdem nun doch eingetreten ist, was seit vielen Jahren aufgrund der Bewegungslosigkeit des Tieres des öfteren befürchtet worden war, stehen die Menschen unter Schock. In Ingolstadt sollen sich Bewunderer zu Gedenkveranstaltungen zusammen gefunden haben, um den Alligator zu würdigen, der so viele Jahrzehnte ein friedliches Leben im Planschbecken geführt hat. Nun fordert die Initiative der Alligatoristen in

Ingolstadt, den bisherigen Panther aus dem Ingolstädter Stadtwappen zu streichen und ihn gegen Maxl auszutauschen. „Der Panther war ja schon immer in Schwindel“, erklärt Manfred Meier, der Vorsitzende der Alligatoristen, „denn es handelte sich ja um ein Pan Tier, also ein Fbalwesen, aus dem dummerweise ein Panther wurde, die nie und nimmer in der Region Ingolstadt zu Hause war.“ Nun gut, Maxls natürliches Umfeld war auch keine Schanzer Badewanne, sondern eigentlich der


Gesellschaft Mississippi, schließlich war er ein Alligator mississippiensis (was für ein Wortwert beim Scrabble!). Aber immerhin hat er in Ingolstadt viele Jahre ge- bzw. überlebt. Im Gegensatz zum ominösen Panther, von dem bis heute offiziell nichts bekannt ist. Der Antrag auf Umarbeitung des Ingolstädter Stadtwappens wird zunächst als Antrag irgendeiner willigen Partei im Kulturausschuss diskutert werden, um dann möglicherweise im Stadtrat zur Abstimmung zu gelangen. „Wir gehen

von einem deutlichen Ja für unsere Idee aus“, zeigt sich Manfred Meier recht zuversichtlich. Unterdessen hat das Erna Magazin eine Umfrage unter den Ingolstädtern durchführen lassen, um heraus zu finden, was mit Maxl bzw. seinen Überresten geschehen soll. Dabei wurde die Idee, das Tier auszustopfen und neben dem Schwedenschimmel im Stadtmuseum zu präsentieren, von vielen Schanzern favorisiert.

Was sollte mit den sterblichen Überresten von Alligator Maxl passieren?

Als Exponat zum Schwedenschimmel ins Stadtmuseum

Verleihung der Erbgut extrahieren, Ehrenbürgerwürde klonen und neue plus Staatsbegräbnis Maxls züchten

Umarbeitung zur Handtaschenkollektion

© Meinungsforschungsinstitut IRR Tum (Alkoholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)


Geschichte


Geschichte

Der Nasenbohrer Napolen Sensationeller Schneuztuchfund in Ingolstadt Rechtzeitig zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ in Ingolstadt hat die Gesellschaft zur Erforschung der Gesundheit von historischen Persönlicheiten, kurz GeGhiP, einen spektakulären Fund präsentiert. Ein Taschentuch von Napoleon Bonaparte! Bei der Suche nach Objekten für die Landesausstellung hatten Historiker die Kellergewölbe des Neuen Schlosses in Ingolstadt durchforstet. Waffen, Uniformen, Urkunden aus napoleonischer Zeit waren und sind dort gelagert. Nun wollte man einige Objekte entstauben und in die Ausstellung integrieren. „Wir konnten es kaum fassen, aber zwischen alten Rechnungen, die die Übernachtung des Kaisers in Ingolstadt betreffen, wurde das Taschentuch entdeckt. Zunächst dachten wir an ganz normales Rotztuch eines bayerischen Offfiziers,“ erklärt Dr. Theobald von Leuchtenhügel, der einer verarmten Nebenline der Leuchtenbergs entsprang und da-

mit auch irgendwie mit Napoleons erster Frau Josephine verwandt ist. Nachgeweisen wurde diese Verwandtschaft durch eine aufwändige DNA-Analyse. Und genau daran erinnerte sich der Historiker, als er das Taschentuch in Händen hielt: „Bei näherer Betrachtung entdeckten wir Reste gesticketer Buchstaben M und I, die für Mouchoir impérial stehen könnten. Das hat unser Interesse geweckt. Das Taschentuch wurde dann in eine Speziallabor in Paris geschickt, um es dort genauer zu untersuchen.“


Geschichte DNA des kaiserlichen Popels von hatte. Treffer! „Es ist eindeutig die Spezialisten analysiert DNA des Kaisers, die sich auf diesem Tuch befindet. Eine Sensation!“ freut Die Experten in Paris, die bereits über sich Dr. Theobald von Leuchtenhüeine umfangreiche DNA-Datenbank gel. Und er kann noch eine bemergekrönter (und geköpfter) Häupter kenswerte Entdeckung verkünden: verfügen, nahmen sich des vermeint- „Die Anordnung der Flecken lässt lich kaiserlichen Schneuztuches an. außerdem darauf schließen, dass die Sie extrahierten aus den Resten von Person, die dieses Taschentuch geRotz und Popel, die die Jahrhunder- nutzt hat, das Tuch weit in die Nase te erstaunlich gut überstanden hat- geschoben hat. Man kann also sagen, ten, die DNA. „Die Lagerung in den derjenige war ein leidenschaftlicher feuchten, dunklen Kellern des Neu- Nasenbohrer.“ en Schlosses war anscheinend ideal“, freut sich Dr. Theobald von Leuch- Das kaiserliche Rotztuch könnte tenhügel. Und die Identifizerung demnächst noch die Landesaussteldes Popels als kaiserliche Hinterlas- lung in Ingolstadt um ein spekatuläsenschaft war auch relativ einfach. res Objekt ergänzen, flankierend zum Glücklicherweise hatte die Französi- Tuch werden dann vermutlich auch sche Revolution größere Mengen an noch Napoleons Rotzlöffel und eine Blut auf diversen Kleidungsstücken seiner zahlreichen Rotzglocken zu hinterlassen, nahezu der gesamte sehen sein. Vor allem nach dem geAdel kann so auf verwandtschaft- scheiterten Rußlandfeldzug des franlicher Basis rekonstruiert werden. zösischen Kaisers im Jahr 1812 nahm Schnell war klar, dass der Nutzer des die Anzahl an Rotzlöffeln und -gloTuches nichts mit dem alteingesesse- cken deutlich zu. Forscher führen das nen Adel in Frankreich zu tun hat- auf die Temperaturen in Rußland zute. Deshalb nahm man sich für die rück. Andere wiederum behaupten, nächste Vergleichsphase die DNA Napoleon hätte von den Versagern in vor, die man auf Napoleons Kopf- seiner Armee die Nase einfach gestrikissen gefunden hatte, in das er nach chen voll gehabt. Es hätte aber auch der Niederlage bei Waterloo geweint umgekehrt sein können.


Geschichte

Ganz Oben: Das kaiserliche Taschentuch nach der Restauration, deutlich zu sehen sind die Flecken, die intensives Nasenbohren hinterlassen hat Darunter: Der kaiserliche Rotzlรถffel (wird in Versailles verwahrt) Links: Eine der vielen napoleonischen Rotzglocken


Sport

Neue Halbmarathonstrecke Veranstalter verlegen Lauf an ruhigeren Ort Der Ingolstädter Halbmarathon ist der Nagel auf den Sarg des Einzelhandes in der Innenstadt. Das sehen nun auch endlich die Veranstalter ein und haben deshalb eine neue, weniger störende Streckenführung in Planung. „Beim Thema Sarg ist uns ein Ort eingefallen, der in der Stadt liegt und an dem wir trotzdem keinen Händler oder Dienstleister stören,“ erklärt ein Mitglied des Orga-Teams, das unerkannt bleiben möchte weil er sonst vom Friseur seines Vertrauens nicht mehr bedient wird. Der nächste Halbmara-

ton wird deshalb auf dem Gelände des Westfriedhofs ausgetragen. Das Wettkampfbüro wird in der Aussegnungshalle eingerichtet, dort wird auch die abendliche Siegerehrung in gebührendem, feierlichem Rahmen stattfinden. „Die Strecke ist eine ganz besondere Herausforderung an die Läufer,“ meint der Insider, der sie bereits abgelaufen ist. „Besonders die sehr abrupten Richtungsänderungen und das ungewöhnliche Terrain machen den Lauf zu einer außergewöhnlichen Sportveranstaltung.“ Da eine Runde lediglich 851 Meter beträgt, werden die Athleten den Friedhof


Sport 25 Mal durchqueren. „Das macht es für die Zuschauer unheimlich attraktiv, weil sie ihre Sportler sehr oft hautnah erleben können.“ Allerdings werden nicht so viele Fans Zugang zur Strecke erhalten, wie etwa am Rathausplatz oder der Harderstraße. Eine Verlosung von Platzkarten ist deshalb unumgänglich. Kids Run als Zickzackkurs Auch für die Läufe der Nachwuchssportler haben sich die Veranstalter ein neues Konzept überlegt: „Wir wollen verhindern, dass Mütter

mit ihren Kindern oder die Betreuer nachmittags noch in die Innenstadt gehen müssen. Das wäre zu viel für das sensible Umfeld.“ Die Kinder laufen deshalb einen aufregenden Zickzackkurs durch die Grabstätten auf dem Westfriedhof. „Es wird spannend zu sehen, wie die Kids das meistern.“ Eine Verlegung der gesamten Veranstaltung an einen Sonntag ist damit auch vom Tisch: Da ist auf dem Westfriedhof erfahrungsgemäß noch mehr los, als an einem Samstag um 17 Uhr in der Fußgängerzone.


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FC INGOLSTADT 04


Foto: WikoCommons / Christoph Wagener

Heiliges Jahr wegen Reinheitsgebot Papst Franziskus beugt sich Willen von Benedikt Papst Franziskus hat das Jahr 2016 überraschend zum Heiligen Jahr erklärt. Dem Erna Magazin liegen exklusive Informationen vor, was hinter dieser Entscheidung steckt. Diese Schafkopfrunde dürfte in die Weltgeschichte eingehen: Der emeritierte Papst Benedikt und der amtierende Papst Franziskus hatten sich im Castel Gandolfo zum Kartenspiel eingefunden. Weil man unter Päpsten aber nicht (mehr) um Geld spielt, ging es um etwas Größeres: Das nächste Heilige Jahr. „Benedikt hat die Partie gewonnen. Er wollte unbedingt ein außerordentliches Heiliges Jahr 2016, um die größte Errungenschaft seiner Heimat Bayern gebührend zu würdigen“, erklärte ein Informant, der uner-

kannt bleiben möchte, gegenüber der katholischen Enthüllungsplattform Papageplapper. Mit der größten bayerischen Errungenschaft war das Reinheitsgebot für das Brauen von Bier gemeint, das 1516 in Ingolstadt verkündet wurde. „Diese Verkündigung, die bis heute nachwirkt und absolute Reinheit verlangt, ist gerade im globalisierten 21. Jahrhundert sehr aktuell“, analysiert der Theologe Gottlieb von Mariaberg. Dass es zum Heiligen Jahr 2016 ein entsprechend spirituell gebrautes Vatikan-Bier geben wird, ist allerdings nur ein Gerücht. Offiziell wurde das Heilge Jahr schließlich als „Jubiläum der Barmherzigkeit“ angekündigt, nur inoffiziell soll es in Vatikankreisen als „Jahr der Braufreudigkeit“ bezeichnet werden.


Architektur Hoch lebe das Reinheitsgebot!

Kulturprogramm

Die paar Bier von Sevilla

Szenisches Trinkspiel in drei Aufg端ssen

Die Meistertrinker von N端rnberg Sauf-Oper von Christoph W. Schluck

Die Leberlaus Performance im Zoo Wasserstern mit Schnapsdrosseln und Schluckspechten Tickets an allen bekannten Theken


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Unterhaltung

Großartiges Unterhaltungsformat Livestream aus dem Ingolstädter Rathaus wird den Sprung ins Samstagabendprogramm des ZDF schaffen Er war ein echter Straßenfeger – dieser erste Videolivestream aus dem Ingolstädter Stadtrat. Es sollen gleich mehrere Menschen gleichzeitig das Event beobachtet haben, man spricht nach ersten Schätzungen sogar von einigen, wenn nicht sogar vielen Menschen.

dem Ingolstädter Stadtrat ein echter Straßenfeger war, schaltet sich das Zweite Deutsche Fernsehen ein. „Der Unterhaltungswert dieser Veranstaltung ist enorm, das zeigen die Zugriffe im Internet,“ betont der kommissarische ZDF Unterhaltungschef Oliver Heidemann. Weil die Länge einer durchschnittliche Und weil der erste vollständige Stadtratssitzung in Ingolstadt etwa Livestream (mit Ton und Bild!) aus der durchschnittlichen Länge einer


Unterhaltung

Wetten dass...? Sendung entspräche, werde man das Schanzer Erfolgsformat übernehmen. „Es muss lediglich der Termin der Stadtratssitzung auf den Samstag Abend gelegt werden, das ist unsere einzige Bitte. Eine Aufzeichnung mache schließlich wegen der spannenden Entscheidungen keinen Sinn,“ so Heidemann. „Dieses Spektakel muss live gesendet werden!“ Auch inhaltlich habe so eine Sitzung alles zu bieten, was der Zuschauer im 21.

Jahrhundert von modernem Infotainement erwarte: „So eine Sitzung ist verleichbar mit einem Historienepos, das zugleich über eine Epoche aufklärt, aber auch unterhält,“ erläutert Oliver Heidemann, „Hier gibt es starke Charaktere, mitreißende Rededuelle, humorvolle Momente, dazu die unterschwellig vorhandene Rivalität zwischen den einzelnen Darstellern, wechselnde Bündnisse, geschickt eingefädelte Ränkespielchen. Wunderbar.“


Gesellschaft

Das ist der Audi SM Premiere des Sondermodells bei der Berlinale

Lack und Leder – das sind nicht nur Bestandteile eines ordentlichen SM Vergnügens. Es sind auch Bestandteile eines Automobils. Und weil Audi der eigentliche Star im Kino Blockbuster „50 Shades of Grey“ ist (hier gehts bekanntlich um Liebesspiele der etwas härteren Variante), bringt das Unternehmen ein Sondermodell zum Film auf den Markt

– den Audi SM! Seine Premiere feierte er bei der diesjährigen Berlinale im schummrigen Keller eines renommierten SM Studios. Bockharte Federung und eine Farbe, die weh tut Die Audi Designer haben sich für den SM von den Klassikern der Un-


Gesellschaft

ternehmensgeschichte inspirieren lassen. Der Komfort heutiger Premiumklassemodelle wird im SM vergeblich gesucht. Und genau das war ja auch die Intention, die man mit diesem Auto verfolgt hat. Die Federung ist bockhart und schüttelt die Insassen bei jeder Unebenheit gnadenlos durch. Die Schaltung (4 Gänge – mehr gibt’s nicht!) ist brutal, auf eine Klimaanlage wurde genauso verzichtet wie auf eine Servolenkung. Das seien nur Sachen für Weicheier, so ein Insider gegenüber Erna. Im Handschuhfach ist genü-

gend Platz für Handschellen und Kabelbinder (werden auf Wunsch mit geliefert), die Sitzbezüge gibt es mit Nieten-Applikationen und die Rücksitze können im Nu umgelegt und in eine Streckbank verwandelt werden. Besonderen Wert legten die Designer auf die Farbe des Audi SM: er soll schon beim erste Betrachten weh tun, deswegen gibt es ihn in krass-grün, kack-braun, rotzgelb und der Sonderfarbe mousegrey. Wer sich einen SM sichern will muss schnell sein, denn es werden nur 50 Stück hergestellt.


Gesellschaft

Bayern fordert Billionen Freistaat hat Copyright auf griechische Flagge

Nachdem Griechenland eine Millardenzahlung von Deutschland gefordert hat, um Naziverbrechen wieder gut zu machen, bekommen die Griechen nun Post aus Bayern. Und hier geht es um Billionen. Die Griechen nutzen seit genau 183 Jahren ihre blau-weiße Nationalflagge, ohne das etsprechende Copyright zu besitzen. Dieses Copyright liegt seit

1832 nämlich bei der Regierung von Bayern. „Ein Dokument, das streng geheim im bayerischen Staatsarchiv aufbewahrt wird, bestätigt, dass der erste König von Griechenland, Otto I., Sohn von König Ludwig I., alle Rechte an der blau-weißen Fahne für Bayern gesichert hat,“ erklärt der Historiker Anselm Bayufakis. Der Forscher, der einer bayerisch-


Gesellschaft

griechischen Ehe entstammt, hat sich seit Jahren mit dem Verhältnis Bayern – Griechenland beschäftigt und war im Rahmen seiner Doktorarbeit auf das brisante Dokument gestoßen. „Otto I. hat das bayerische Weiß und Blau aus Verbundenheit zu seinem neuen Königreich Griechenland dort als Nationalfarben Blau-Weiß eingeführt.“ Rechnet man nun alle bisher veröffentlichten griechischen Fahnenmuster auf Flaggen, Tischdecken, Servietten, Fähnchen, Aufkleber, T-Shirts, Bettbezüge, Postkarten, Handtücher, Fußballtrikots etc. hoch, ergeben sich mehrere Billionen Euro, die eigentlich an Bayern hätten fließen müssen. In dem Brief an den griechischen Regierungschef Tsipras macht die bayerische Staatregierung nun auf diesen Umstand aufmerksam und schlägt vor, die Forderung Bayerns gegen die aktu-

ellen Forderungen Griechenlands aufzuwiegen. Dabei dürften beide Seiten ohne weitere Zahlungen an den anderen aus der Nummer heraus kommen. „Sollten sich die Griechen weigen, müssten sie sich nicht nur von ihrer Flagge verabschieden, sondern auch vom Sitz ihres Parlaments. Das Gebäude, in dem sich Herr Tsipras heute mit seinen politischen Freunden und Gegnern austauscht, wurde von Otto I. errichtet. Es handelt sich also stteng genommen um könoglich-bayerisches Hoheitsgebiet,“ so Anselm Bayufakis.


Glaube und Welt

Fahrzeug-Verehrung Automobilismus als offizielle Religion anerkannt Was Scientology in Deutschland nicht gelungen ist, haben nun die Automobilisten geschafft: Sie wurden als offizielle Religionsgemeinschaft anerkannt. Gegründet wurde die sektenartige Gruppierung in Ingolstadt von Diplom Ingenieur Hans-Hubert Kolbenfresser, der sein Leben der Entwicklung von

Fahrzeugen gewidmet hat. Schnell konnte er Kollegen, Verwandte und Geschäftspartner von seiner Religion überzeugen. Die Automobilisten zählen nach Informationen, die Erna vorliegen, rund 35 000 Mitglieder allein in der Region IngolStadtLandDings, in ganz Deutschland sollen es über 280 000 sein. Ten-


Glaube und Welt vor allem eine Antwort auf die Frage nach dem Leben nach dem Tod. Wiedergeburt, Auffahrt in den Himmel, ein Ende im endlosen Nichts - welche Lösung hat Ihr Herr Kolbenfresser, erläutern Sie Glaube parat? uns doch bitte die Grundzüge IhWir gehen davon aus, dass der Aures Glaubens... tomobilist nach seinem Tod in ein Gerne. Wir Automobilisten glauben himmlisches Reich auffahren wird. an das Automobil als Erlösergestalt. Dort erwarten ihn endlose HighEs erlöst uns von Armut, Unterdrü- ways ohne Geschwindigkeitsbeckung und vor allem Abgeschie- grenzungen und Tankstellen, die denheit. Die Mobilität, die es uns für den himmlischen Treibstoff, also ermöglicht, macht uns Menschen den Spiritus Sanctus, kein Geld vererst richtig frei. Man könnte bei der lagen. Es ist das unendliche FahrReligion der Automobilisten also vergnügen, der ewige Vorsprung auch von Freiheitstheologie spre- duch Technik, die niemals versiechen. Männer und Frauen gelten gende Freude am Fahren, die uns bei uns als gleichberechtigt und wir dort erwartet. sprechen nicht von Brüdern und Schwestern, sondern von Fahrern Nun ist ein Automobil aber ein von und Beifahrern im Geiste. Im Üb- Menschen geschaffenes Objekt, im rigen gehen wir davon aus, dass die Gegensatz zu einem Gott? Autofahrt die – wenn Sie so wollen Gott gegebene - natürliche Fortbe- Richtig. Aber wenn es Leute gibt, die wegungsweise des Menschen ist. Es daran glauben, dass Gott den Menheißt schließlich sogar bei den Ka- schen erschaffen hat, darf man doch tholiken Wallfahrt und nicht Wall- wohl auch umgekehrt an einen Gott glauben, der vom Menschen ergang! schaffen wurde, oder? Im Übrigen Religionen bieten den Menschen denke ich, dass gewisse Götter denz steigend. Im Interview spricht der Gründer der Religion über Erlösungstheorien und den Umgang mit Kritikern.


Glaube und Welt ja auch nur von Menschen kreiert Wie sieht die Glaubensausübung in wurden, um sich die Welt irgendwie der Praxis aus? zu erschließen. Wir erweisen dem Automobil täglich Äh. Versteh ich jetzt nicht. Respekt. Das beginnt mit einem kleinen Gebet wie dem „Laudate VehiDann sollten Sie zu uns zum Audi- culum“ oder dem „Allrad hu akbar“ ting kommen. vor dem Einstiegen, im dem wir uns für seine Anwesenheit bedanken. Was bedeutet Auditing? Und am Abend sprechen wir beim Einparken natürlich ein Abendgebet. Ärgerlicherweise hat das eine ande- Wir geloben in unserem Glaubensre Religionsgemeinschaft von uns bekenntnis, das Autmobil zu ehren abgeschaut. Aber das Auditing ist und zu achten, ihm keine Kratzer unsere Entwicklung. Es hat im Übri- zuzufügen und das Automobil unsegen auch nichts mit einer bestimm- res Nachbarn nicht zu begehren. Eiten Automarke zu tun. Es geht einzig nes unserer wichtigsten Heiligtümer und allein darum, die eigene Groß- steht in Ingolstadt. Das mehrmalige artigkeit und Schöpfungskraft zu er- Umkreisen des Heiligtums, das deskennen, diese anzunehmen und in halb in einem Kreisverkehr platziert der Erschaffung von Automobilen ist, gehört zu den religiösen Pflichzu perfektionieren. ten. Einmal im Leben sollte man das gemacht haben. Und: der Samstag ist Apropos Automarke. Die Automo- uns heilig, denn es ist der Tag für die bilisten denken da eher ökume- rituelle Waschung des Automobils. nisch? Viele Fahrer und Beifahrer im Geiste besitzen auch eigene Hausaltäre oder Auf jeden Fall. Ob Sie nun ein Merce- Privat-Kapellen, die leider nicht seldesjünger, ein Fiatbruder, ein BMW- ten als schnöde Garagen oder CarAnhänger oder eine nette Corvette ports bezeichnet werden. sind, egal. Sie sind bei uns herzlich Nach unseren Recherchen haben Willkommen.


Glaube und Welt

Sie es – ähnlich wie die Freimaurer Derzeit werden beispielsweise auch – geschafft, Anhänger Ihrer Religi- ca. 700 Mexikaner in Ingolstadt zu on bis in höchste Regierungskreise Missionaren ausgebildet. einzuschleusen. Ist das korrekt? Es gibt Kritiker, die werfen Ihrer Machtmißbrauch, Natürlich. Das sage ich ganz offen. Organisation Die Protestanten und Katholiken Korruption, Elitarismus, Überhebhaben es doch auch so gemacht. Wir lichkeit und Geldwäsche vor. Was müssen Einfluss nehmen – und zwar sagen Sie dazu? massiv! In einem Land, in dem der Bundepräsident evangelischer Pas- Das ist nichts, was den anderen Relitor ist und die Bundeskanzelrin eine gionen nicht auch vorgeworfen wird. Pastorentochter ist ja wohl eine ge- Insofern sind wir doch genau da wisse religiöse Schieflage eingetre- angekommen, wo wir hin wollten. ten. Die Missionierung spielt daher Auf Augenhöhe mit den etablierten auch eine wichtige Rolle, mit der Er- Glaubensgemeinschaften. öffnung neuer Drive-IN Kathedralen in Südamerika oder Fernost verbrei- Danke für das Gespräch. Und Fiat tet sich unser Glaube immer weiter. Lux oder so...


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Architektur

Ingolstädter enttäuscht Bayreuth holt Rathaus-Stilikonen-Titel Lange Gesichter in Ingolstadt. Man hatte sich so viel Mühe für die Präsentation zur „Style Icon 2015“ in der Kategorie Rathausgebäude gegeben und dann ging man leer aus. „Es erinnerte ein wenig an die verpasste Vergabe der Landesausstellung zum Reinheitsgebot,“ beklagte sich der Chef der Bewerbungsgruppe Walter Wurmstich. Den Titel der Rathaus Stilikone darf in diesem Jahr Bayreuth für sich beanspruchen. Die Jury aus Architekten (darunter übrigens zwei Mitglieder des Ingolstädter Gestaltungsbeirats), Feng-Shui-Experten aus Fernost, Kunsthistorikern und Auferstehungstheoretikern wählte den Bayreuther Beitrag eindeutig zum Sieger. In der

Begründung heißt es: „Das Gebäude bildet einen wohltuenden Gegenentwurf zu dem verspielten Ensemble der Eremitage und dem mit Symbolik überfrachteten Festspielhaus. Es ist ein wohltuender Kontrast zu Wagnerkult und barocker Beschaulichkeit. Die klaren Formen und harten Kanten stehen für Macht, Geradlinigkeit und Kompromißlosigkeit. Genau das sollte ein Rathaus als Zentrale der Macht auch ausstrahlen.“ Wie aus Insiderkreisen bekannt wurde, waren der Jury beim Ingolstädter Beitrag u.a. die bunten Sitzmöglichkeiten auf dem Rathausplatz ein Dorn im Auge, weil sie die „Autorität des Gebäudes negativ beeinträchtigen würden.“


Öko auf dem stillen Örtchen Die neuen Trends von der Spülwarenmesse in Nürnberg Bunt, formschön, individuell - und vor allem öko. Das sind die Spülwarentrends 2015, die gerade in Nürnberg vorgestellt worden sind. Ob in der Küche oder in der Toilette – wo geschrubbt, geputzt und gespült wird, da gibt es schicke Helfer, die das Putzen zum Genuss machen. 8766 Aussteller aus 124 Ländern haben bei der weltgrößten Spülwarenmesse in Nürnberg ihre Produkte präsentiert. Das Fachpublikum, darunter Raumpfleger aus fast allen Hotelketten und Fluglinien von Dubai bis L.A., zeigte vor allem am neuen Öko-Trend großes Interesse. „Auch auf dem stillen Örtchen ist nicht nur das Design entscheidend, es ist die Nachhaltigkeit, die zählt. Dazu gehört der umweltfreundliche Abbau von WC-Steinen, Säure-Grenzwerte für Essigreiniger und regelmäßige Lappenkontrollen durch die oberste Spülbehörde,“ erklärt Gavin Proper, der seine Karriere als Meister


Proper kürzlich beendet hat und nun als Pressesprecher der internationalen Spülwarenmesse glänzt. Freilaufende WC-Enten sind effektiver Dass öko gleich in mehrerlei Hinsicht Sinn macht, zeigt das Beispiel der WC-Ente. Bei der Spülwarenmesse waren erstmals WC-Enten aus Freilandhaltung zu sehen. Und die Besucher staunten nicht schlecht: im Gegensatz zu ihren Artgenossen, die in Gefangenschaft in viel zu engen Käfigen gehalten werden, zeichnen sich die frei laufenden Enten durch einen robusteren Körperbau und ein freundlicheres Wesen aus. „Die sind ja so süß,“ meinte eine Messebesucherin aus Japan. Wenn es den WC-Enten gut geht, sind sie fit, aktiv und dynamisch. Das betonen die Züchter. Deshalb arbeiten sie auch wesentlich effektiver als ihre Kollegen aus der Käfighaltung.

Rechts: eine WC-Ente in Käfighaltung. Deutlich zu erkennen sind die unnatürlichen Deformationen, die durch den engen Käfig, das mangelnde Sonnenlicht und die schlechten hygienischen Bedingungen verursacht werden.


Links: Eine glückliche WCEnte aus Freilandhaltung. Selbst bei winterlichen Witterungsbedingungen tollen diese WC-Enten gerne draußen herum, weil sie über ausreichend Abwehrkräfte verfügen.

Spontaner Wischmop vor der Messehalle Ein Verkaufsverbot von WC-Enten aus Käfighaltung forderten Aktivisten, die sich vor der Messehalle zu einem spontanen Wischmop getroffen hatten. „Eine Kennzeichnung wie bei Hühnereiern lehnen wir bei WC-Enten ab,“ so eine Sprecherin. „Die Käfighaltung sollte komplett verboten werden, schließlich ist der Job der Enten schon beschissen genug.“


Kulturhighlights 2015 Die vier Ringe des Nibelungen

Neuinszenierung für Orchester und drei R8 Uraufführung bei den Wagner Festspielen in Bayreuth Liveübertragung auf die Audi Piazza Kinderkonzert: Der fahrende Holländer Mit einer Einführung der Straßenverkehrswacht

Der Straßenkavalier

Komödie für Musik in drei (Auf)Zügen Premiere im Rahmen der Salzburger Festspiele

Unfalltod eines Handlungsreisenden

Dramatisches Road Movie nach Arthur Miller mit Musik von den Backstreet Boys Auftakt zur Kunstfilmwoche im Audi Programmkino Der Kartenvorverkauf startet am 30.02.2015

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DORT

01 / 2015 Ecki Eck Ingolstad


DORT !

5 kstein dt


„Als der Canisius noch gepredigt hat, da war die Bude voll!“


Er ist ein echtes Urgestein. Ecki Eckstein ist in Ingolstadt fest verwurzelt. Er kann ja auch nicht anders, schließlich ist er ein Eckstein am Hauptportal des Münsters Zur Schönen Unserer Lieben Frau. Seit Jahrhunderten hat er diese tragende Rolle inne. Herzöge und Bischöfe sind an ihm vorbei gezogen, Taufen und Beerdigungen fanden in nächster Nähe statt und doch hat ihm kaum jemand Beachtung geschenkt. Im 21. Jahrhundert sei das nicht anders, erklärt der 590-Jährige. Und was ihn durch alle Jahrhunderte hinweg mächtig störte, war und ist der Pöbel. „Am frühen Sonntag Morgen fühle ich mich meistens echt beschissen,“ meint Ecki. Dann ist er wie so oft Opfer eine Urinattacke geworden, manchmal sind es noch schlimmere, stinkende Hinterlassenschaften, die ihm vorgesetzt werden. „Meinen Kollegen geht es da nicht besser,“ erklärt er traurig.



„Ich hätte gerne eine Karriere im Gewölbe oder in einem Portal gemacht, aber dafür war ich zu kräftig gebaut.“


„Am frühen Sonntag Morgen fühle ich mich meistens echt beschissen.“ Ecki hat glorreiche Zeiten mit erlebt, von denen er gerne berichtet. So erinnert er sich noch gut an Patrus Canisius, der Mitte des 16. Jahrhunderts als Theologieprofessor an der Landesuniversität Ingolstadt lehrte und im Münster regelmäßig predigte: „Da war die Bude voll,“ meint Ecki Eckstein. „Der hatte es echt drauf. Da hamm´s gschaut, die Luthrischen. Die Heiligsprechnung hat er echt verdient.“ Der Eck sei auch nicht schlecht gewesen, so Eckstein. Ihm persönlich habe er allerdings allzu antisemitische Positionen eingenommen. Schon damals waren es die Studenten, die Eckstein Sorgen bereite-


ten, denn der Konsum von Alkohol habe bereits im 16. Jahrhundert jeglichen Anstand aus den jungen Herren „hinaus gespült“. In 500 Jahren haben die Menschheit dieses Problem nicht in in den Griff bekommen. Und seit der Erfindung des Energy-Drinks würden sich die Volldeppen nicht mal mehr ausruhen. Trotzdem ist Ecki Eckstein stolz auf seinen Beruf. Schließlich ist er Teil eines großartigen, historisch wertvollen Bauensembles, das auch die nächsten 600 Jahre überdauern wird. Da ist er sich sicher. „Wenn es mit dem Christentum bergab geht, kann man ja immer noch eine Eventhalle draus machen,“ meint der 590-Jährige.

DORT ! Mit dieser Serie beleuchtet das Erna Magazin regelmäßig die Schattenseiten der Region IngolStadtLandDings. Es muss ja auch mal Licht ins Dunkel. Mit DORT werden Zeitgenossen porträtiert, die nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen und den meisten komplett am berühmt-berüchtigten Arsch vorbei gehen. Erna veröffentlicht ihre Geschichte(n). Authentisch, unaufgeregt und total sinnlos.


Gesellschaft

XII statt zwölf Arabische Zahlen im Unterricht verbieten? Um die drohende Übernahme der westlich-christlichen Kultur durch Gotteskrieger aus dem Nahen Osten zu vermeiden, hat sich eine Elterninitiative an einem Gymnasium in der Region IngolStadtLandDings gegründet. Die Vereinigung Deutscher Eltern patriotischer Pubertierender (abgekürzt DEPP) fordert die Entfer-

nung arabischer und muslimischer Elemente aus dem Unterricht. „Wir wollen damit eine Zeichen setzen,“ erklärt Klara-Anna W. (Name der Redaktion bekannt, ebenso wie der Name der Schule, aber die DEPP Aktivisten haben Angst vor … Sie wissen schon). „Noch ist es nicht zu spät, die Irrtümer der Ge-


Gesellschaft

schichte zu korrigieren. Und wir fordern, mit den arabischen Zahlen anzufangen.“ Diese sollten sofort aus dem Lehrplan genommen werden, so die DEPP-Eltern. Schließlich begründe sich die westliche Zivilisation in Europa auf dem Römischen Reich und da sei man auch mit römischen Zahlen bestens zurecht gekommen. „Sie glauben doch nicht, dass eine Gebäude wie das Kolosseum oder das Pantheon entstanden wäre, wenn man nicht millimetergenaue Berechnungen anstellen hätte können,“ so KlaraAnna W. Dass man mit dem Verbot von arabischen Zahlen auch komplette Computersysteme und

Programmiersprachen umstellen müsste, lassen die Aktivisten nicht gelten. „Im Gegenteil. So können wir in Deutschland ein deutsches System entwickeln, das sich nicht auf ausländische Prinzipien stützt.“ Lediglich die Länge römischer Zahlenkombinationen könne zugegebenermaßen etwas problematisch werden, aber „dann müssen eben entsprechend lange Schilder für Autonummern, Bahnsteige, Telefonnummern und so weiter hergestellt werden.“ Die Vorstände von DEPP wollen am XXVIII.VII. MMXV über ihr weiteres Vorgehen abstimmen.


Da geht´s lang! Die Erna Jahresprognosen 2015 für die Region IngolStadtLandDings


Was für ein Projekt! Das hat es so noch nie gegeben: Ein ganzes Jahr lang hat sich ein ganzer Lehrstuhl mit einem ganzen Jahr beschäftigt. Das Forschungsobjekt hieß 2015. Und für dieses Objekt wurden erstmal fachübergreifende Prognosen erstellt, die wohl zum seriösesten gehören, das jemals berechnet wurde. Zu verdanken ist das der intensiven Zusammenarbeit von Fakultäten, die ansonsten eher übereinander lachen: Theologie und BWL – beide zu finden an der Alkoholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Die Aufgabenteilung war klar. Während die BWLer anhand von Statistiken, Umfragen, Erfahrungswerten und mathematischen Berechnungen ihre Prognosen erarbeiteten, lag den Vorhersagen (oder Weissagungen?) der Theologen ein intensives Gespräch mit Gott zugrunde. Diese Kombination aus weltlichen und geistlichen Prophezeiungen macht die nun folgenden Prognosen so einzigartig und gleichzeitig äußerst vertrauenswürdig. 2015 wird ein Jahr voller... Zeugs Allgemein lässt sich sagen, dass 2015 ein durchwachsenes Jahr werden wird. Den einen gehts gut, den anderen nicht. Oder andersrum. Mal so, mal so. Dieses hin und Her wird sich auch in der Politik der bayerischen Staatsregierung wieder finden.


Das passiert 2015

Keine Stromtrasse durch Bayern

Der Bürgerpotest zeigt seine Wirkung: die „Monstertrasse“ wird es nicht zuletzt wegen ganz gemeiner Drohungen durch Horst Seehofer nicht geben. In Berlin werden die Pläne auf Eis gelegt. Jubel im Freistaat! Da aber auch Windkraftwerke nicht in der Nähe von Menschen und Orten erwünscht sind, Wasserkraftwerke einen Eingriff in die Natur bedeuten, Kohlekraftwerke ganz arg schmutzen, Atomkraftwerke viel zu gefährlich sind und Solaranlagen nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar sind, ist 2015 in Bayern die Energwiewende sprichwörtlich im Arsch. Das bayerische erneuerbare Energieengesetz wird deshalb verabschiedet. Es sieht vor, dass die Bürger, die einen Garten besitzen, in selbigen scheißen müssen, um ein eigenes kleines Biogaskraftwerk zu betreiben. In Großstädten wird gemeinschaftlich in Parkanlagen gekackt. Positiver Nebeneffekt: etliche Hektoliter Klo-Spülwasser können dadurch eingespart werden.

Das passiert 2015


Das passiert 2015 Religionsgemeinschaft der Automobilisten wird anerkannt Was Scientology in Deutschland nicht erreicht hat, das werden 2015 die „Automobilisten“ schaffen: Ihre Gemeinschaft wird als Religion anerkannt. Gegründet wurde die sektenartige Gruppierung in Ingolstadt von einem Diplom Ingenieur, der sein Leben der Entwicklung von Fahrzeugen gewidmet hat. Schnell konnte er Kollegen, Verwandte und Geschäftspartner von seiner Religion überzeugen. Die Automobilisten zählen nach Informationen, die Erna vorliegen, rund 35 000 Mitglieder allein in der Region IngolStadtLandDings – Tendenz steigend. Im Mittelpunkt dieses Glaubens steht die Anbetung des Automobils. Es ist die Erlösergestalt, die eine Befreiung von Armut, Unterdrückung und Abgeschiedenheit verspricht. Eine Drive In Kathedrale soll demnächst in Angriff genommen werden, denn die Automobilisten beten grundsätzlich im Auto, etwa beim mehrfachen Kreisen im Audi-Kriesel, der mit seiner Erlöserstatute in der Mitte derzeit noch als das Haupt-Heiligtum gilt. Nicht zu unterschätzen ist der missionarische Eifer der Automobilisten. Mit der Eröffnung neuer Auto-Fabriken in Südamerika oder Fernost verbreitet sich die Religion aus Ingolstadt immer weiter. Derzeit werden beispielsweise ca. 700 Mexikaner in Ingolstadt zu Missionaren ausgebildet.

Das passiert 2015


Das passiert 2015 Cityaktivisten wollen Wetter abschaffen

Tierschützer gegen Dinosaurierpark „Kein Stegosaurus hinter Gittern!“ Mit diesem Slogan demonstrieren Tierschützer gegen die Käfighaltung von Dinosauriern und möchten so den Bau des Dino-Vergnügungsparks in Denkendorf verhindern. Einige von ihnen ketten sich an die Baufahrzeuge, die bereits die Fläche für den Park präparieren. Die Aktivisten der Gruppe „Free T-Rex“ setzen sich dafür ein, dass Fossilien, Saurier, Mammuts und Säbelzahntiger wieder in freier Wildbahn leben dürfen. Auch eine wissenschaftlich überwachte Museumshaltung lehnen sie strikt ab. „Es handelt sich hier um Lebewesen und nicht um Objekte, die ausgestellt werden können wie antike Vasen oder ein Gemälde von Rembrandt,“ so Ursula Ursprung, Biologielehrerin und Sprecherin von „Free T-Rex“.

Das passiert 2015

Warum gehen die Menschen ins Einkaufszentrum auf der grünen Wiese und nicht in die Innenstadt? Diese Frage treibt die Freunde der Altstadt in Ingolstadt weiter um. Jahrelange Recherchen und messerscharfe Analysen ergeben nun, dass dieses Ungleichgewicht am Wetter liegt. So hat man festgestellt, dass beispielsweise Regen einen negativen Einfluss auf die Einkaufslaune hat. Noch drastischer sei der Besucherrückgang bei Schneefall. Um eine Gleichbehandlung von Einkaufszentrum und Innenstadt zu erreichen, fordern die Aktivisten die Abschaffung des Wetters. Eine entsprechende Online Petition wird auf den Weg gebracht. Damit würden zwar auch Sommerund Winterschlussverkauf hinfällig, aber in Zeiten des Online-Handels wäre ja irgendwo immer Schlussverkauf, so die Aktivisten.


Das passiert 2015

Neuburg bekommt schwimmende Designerhutschachtel Weil die Bürger nein zu einer zweiten Brücke über die Donau gesagt haben, wurde bereits 2014 die Einrichtung eines Fährverkehrs beschlossen. Und der wird spektakulär! Wie das Erna Magazin aus durchaus anständig informierten Kreisen erfahren hat, soll die Fähre zu einem künstlerischen Markenzeichen der Stadt werden. Deshalb wurde eine bekannte Neuburger Künstlerin engagiert, um dem Gefährt das besondere Etwas zu verleihen. Erste Entwürfe sind unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereits dem Stadtrat präsentiert worden. Dabei hat das Modell „Schwimmende Hutschachtel“ die meiste Zustimmung erhalten. Lediglich die Farbkombination Lila-Pink-Gelb erschien einigen Stadträten zu gewagt. Die Neuburger Designerfähre soll den Bürgern zum Schlossfest präsentiert werden, die erste Überfahrt ist für Ottheinrich und sein Gesinde vorgesehen (sofern die Fähre die Ottheinrich-Gewichtsklasse aushält).

Das passiert 2015


Das passiert 2015

Hollywood dreht Frankensteinfilm in Ingolstadt Endlich! Nachdem gefühlte 245 Filme über Dr. Viktor Frankenstein und sein Monster gedreht wurden und keiner davon den Originalschauplatz des Briefromans von Mary Shelly berücksichtigt hat, ist es jetzt soweit. Kein Geringerer als Christopher Nolan (Batman begins, Interstellar) wird bei dem düsteren Hollywood Blockbuster „The Doctor, the Monster and me“ (Budget 130 Mio. Dollar) Regie führen. Die Rolle des Dr. Frankenstein soll nach Erna Informationen Benedict Cumberbatch übernehmen, das Monster spielt Til Schweiger (es kann aber auch umgekehrt sein). Gedreht wird an den düstersten, bedrückendsten, zerfallendsten und schaurigsten Orten in Ingolstadt, also in der ehemaligen Bürstenfabrik, im Körnermagazin und in den City Arcaden.

Das passiert 2015


Das passiert 2015

Eichstätt eröffnet Spielkasino Das Motto „Las Vegas“ der Eichstätter Faschingsgesellschaft war nicht zufällig gewählt. Die Eichstätter sollen dadurch auf eine eklatante Nutzungsänderung des Alten Stadttheaters vorbereitet werden. Nachdem in der Städtischen Kasse ein millionenschweres Loch klafft, hat man (wer genau es war, ist nicht bekannt – die Sitzung war nicht nur nicht öffentlich, sondern sogar unterirdisch) beschlossen, ein Spielcasino zu eröffnen. Als Ort bot sich das Asthe geradezu an, dessen Auslastung in jüngster Zeit immer wieder kritisiert wurde. Die beiden Kinos bleiben erhalten und das Filmprogramm wird entsprechend angepasst: im Erdgeschoss laufen schlüpfrige Erotikfilme, um die männlichen Gäste zu animieren, im oberen Kinosaal sind klassische Kasino-Filme angesagt wie Ocean´s Eleven, Casino Royale oder Frankie und seine Spießgesellen. Die Einnahmen aus allen Glückspielangeboten wie Roulette, Black Jack und Poker kommen der Stadtkasse zugute. Um sich von anderen Spielbanken durch regionaltypische Spezialitäten abzuheben, wird auch eine Ecke für Schafkopfspieler reserviert werden. Das Catering wird übrigens von Monat zu Monat ausgelost.

Das passiert 2015


Das passiert 2015

Livestream aus Ingolstadt ersetzt Wetten, dass...? Nachdem der erste vollständige Livestream (mit Ton und Bild!) aus dem Ingolstädter Stadtrat ein echter Straßenfeger wird, schaltet sich das Zweite Deutsche Fernsehen ein. „Der Unterhaltungswert dieser Veranstaltung ist enorm, das zeigen die Zugriffe im Internet,“ betont der kommissarische ZDF Unterhaltungschef Oliver Heidemann. Weil die Länge einer durchschnittliche Stadtratssitzung in Ingolstadt etwa der durchschnittlichen Länge einer Wetten, dass...? Sendung entspräche, werde man das Schanzer Erfolgsformat übernehmen. „Es muss lediglich der Termin der Stadtratssitzung auf den Samstag Abend gelegt werden, das ist unsere einzige Bitte. Eine Aufzeichnung mache schließlich wegen der spannenden Entscheidungen keinen Sinn,“ so Heidemann. „Dieses Spektakel muss live gesendet werden!“ Widerstand regt sich allerdings aus der Ingolstädter Kulturecke, da einige Stadträte ihren Samstag Abend lieber im Theater oder bei einem Proescco in einem schicken Museum verbringen möchten.

Das passiert 2015


Das passiert 2015

Nach dem Abstieg von Borussia Dortmund ist dort Fußballer-Abverkauf – und der FC Ingolstadt 04, der gerade in die erste Bundesliga aufgestiegen ist, schlägt so richtig zu: für sensationelle 540 000 Euro kaufen die Schanzer Marco Reus! „Ein echtes Schnäppchen,“ freuen sich die Verantwortlichen beim FC 04. Und über seinen Führerschein braucht sich Reus in Ingolstadt keine Gedanken machen, ein großer Automobilhersteller, der inzwischen 99 Prozent am Verein hält, stellt dem Neu-Schanzer ein schnittiges Auto samt Chauffeur zur Verfügung. Außerdem kann der Fußballprofi in der Sommerpause auf der Strecke des Fahrerlebniszentrums in Neuburg jederzeit ein paar Runden drehen, ohne dass er geblitzt wird. „Ein Traum wird wahr“, kommentiert Reus den Wechsel vom BVB zum FC 04.

Foto: Wiki Commons / Ultraslansi

FC Ingolstadt 04 holt Marco Reus

Das passiert 2015


Das passiert 2015 außerdem noch

KURZPROGNOSEN Napoleons Tagebuch taucht in Ingolstadt auf Bei den Vorbereitungen zur Landesausstellung hat man das Manuskript im Keller des Neuen Schlosses in Ingolstadt gefunden. Der französische Kaiser beschreibt darin seinen Aufenthalt in der Region IngolStadtLandDings. Mehr dazu in einer der nächsten Erna Ausgaben.

Bürger nun das Gefühl haben, ihr Stadtoberhaupt ist immer für sie da, werden lebensgroße Pappfiguren des Ersten Bürgermeisters an die Bürger verteilt. Idealerweise stellt man diese ins Ess- oder Wohnzimmer, um stets die besondere Bürgernähe zu spüren. Man darf ihn auch knuddeln.

Online Portal erhält goldene Locke Ein tägliches Online Nachrichtenportal aus Ingolstadt wird mit der goldenen Locke ausgezeichnet. Verliehen wird dieser Preis durch das bayerische Friseurhandwerk. Gewürdigt werden damit Medien, die das Friseurhandwerk in herausragender Weise darstellen.

Donaustrand bekommt eigenen FKK Bereich Die Stadt Ingolstadt gibt einen Teil des Donaustrandes im Klenzepark als Nacktbadebereich frei. Man wolle so ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit setzen. Allerdings beschweren sich einige Nacktbader über das Gastro-Floss, weil dessen Holzmöbel nicht gerade optimal geschliffen wurden. Aua!

Pfaffenhofen noch näher am Bürger Ohne Bürgernähe geht in Pfaffenhofen nichts. Die Stadt ist Vorreiter in Sachen Kommunikation, Transparenz und überhaupt. Damit die

Die Wettervorhersage für das Jahr 2015: Zur Jahresmitte ist mit steigenden Temperaturen zu rechnen, gegen Ende des Jahres nimmt die Wärme wieder ab.

Das passiert 2015


Kulturhighlights 2015 Die vier Ringe des Nibelungen

Neuinszenierung für Orchester und drei R8 Uraufführung bei den Wagner Festspielen in Bayreuth Liveübertragung auf die Audi Piazza Kinderkonzert: Der fahrende Holländer Mit einer Einführung der Straßenverkehrswacht

Der Straßenkavalier

Komödie für Musik in drei (Auf)Zügen Premiere im Rahmen der Salzburger Festspiele

Unfalltod eines Handlungsreisenden

Dramatisches Road Movie nach Arthur Miller mit Musik von den Backstreet Boys Auftakt zur Kunstfilmwoche im Audi Programmkino Der Kartenvorverkauf startet am 30.02.2015

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Gesellschaft

Charity kann Firmen retten Bayerns erste Charity-Image-Agentur ist auch in der Region IngolStadtLandDings erfolgreich In einem unscheinbaren Hinterhof in München-Pasing befindet sich die Agentur von Jürgen B. (Name liegt der Redaktion vor, darf aber nicht genannt werden, weil Erna sonst der Geldhahn abgedreht wird). Es ist Bayerns erste Charity-Image-Agentur, die hier seit zehn Jahren zu finden ist. Oder besser: gar nicht gefunden werden soll. Denn ihre Beratertätig-

keit ist streng geheim. Jürgen B. hat eine Ausbildung in Psychological Management in Silicon Valley absolviert und dort gelernt, wie wichtig das Image für das Überleben eines Unternehmens ist. Sein Wissen gibt er zusammen mit drei Ex-Schutzgeldexperten, einer ausgebildeten Nahkämpferin aus Fernost und einem Hacker an seine Klienten weiter.


Gesellschaft Wen beraten Sie denn mit Ihrer Agentur? In erster Linie sind es Unternehmen oder besser Unternehmer, die ein Imageproblem haben. Das kann daran liegen, dass sie Produkte herstellen, die sich als umweltschädlich oder gar lebensgefährlich heraus gestellt haben. Es sind aber auch Produzenten dabei, die beispielsweise Lebensmittel erzeugen, die schlichtweg fett und krank machen. Oder abhängig. Wir beraten außerdem Geschäftsleute, die ins Visier der Steuerfahndung geraten sind oder hoch verschuldet und eigentlich pleite sind. Also alles tragische Fälle, die nur durch ein positives Image gerettet werden können. Aber man könnte doch mit betriebswirtschaftlichen Methoden für Abhilfe sorgen? Natürlich. Aber die günstigste Methode, ein positives Image aufzubauen, ist nun mal Charity. Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihr Produkt verbessern? Allein die Entwicklungskosten, nicht auszudenken. Und man weiß ja trotzdem nicht, ob der Kunde es mag. Was er aber mag, sind gute, warmherzige Menschen. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Wir haben

selbst einen Test gemacht und auf eine Packung extrem ungesunder Süßigkeiten ein neutrales Label und eines mit hungernden Afrikanern und einer fiktiven Hilfsorganisation geklebt. Die Süßigkeiten mit den traurigen Bildern sind weg gegangen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Sie vertreten in Ihrem Buch „Image ist alles – der Rest ist Bullshit“ die These, dass durch Charity sogar die Gläubiger milde gestimmt werden können. Wie soll das denn funktionieren? Nehmen wir an, Sie gehören zu der nicht geringen Zahl an Unternehmern, die leider kein Geld für die Sozialabgaben ihrer Angestellten oder die Rechnungen der Handwerker haben. Dadurch haben sie ein gewisses Aggressionspotenzial geschaffen, das es nun abzubauen gilt. Wenn sie ihrer Verkäuferin oder Servicekraft, die seit Monaten kein Geld bekommen hat, mit Tränen in den Augen erklären, dass sie das Geld an arme Kinder in Rumänien gespendet haben, dann nehmen sie der Frau, die im Idealfall selber Kinder hat, den Wind aus den Segeln. Bei Steuersündern funktioniert das übrigens genauso gut, das


Gesellschaft sehen wir ja am Fall Hoeneß. Die bisher geleisteten guten Taten wiegen für seine Anhänger die Steuerhinterziehung wieder auf. So muss es sein. Besser hätten wir das auch nicht hingekriegt. Was gehört denn nun zum perfekten positiven Charity Image? Sehr gut ist eine Charity-Lady, eine gut aussehende Unternehmergattin, die auch im Abendkleid eine gute Figur macht und den Smalltalk beherrscht. Sie repräsentiert das Unternehmen auf Ereignissen wie einer Gala, Benefiz-Verkaufsaktionen, winkt mit der Startflagge beim Promi-Rennen oder geht mit den VIPs zum Golfen. Wenn die eigene Frau dazu nicht in der Lage ist oder einfach schrecklich aussieht, raten wir zu einer feschen Assistentin der Geschäftsführung, die nach dem Aspekt der optischen Beeindruckung eingestellt werden sollte. Lesen Sie dazu mehr in meinem Buch „Die wahre Frauenpower liegt zwischen Hals und Hüfte“.

dien. Spenden, Obdachlose aufnehmen, Schulen in Afrika bauen, den Selbstbefreiungstöpferkurs anonymer Ex-Nazis zu unterstützen ist lobenswert, aber wenn es keiner mitbekommt, hat es für das Unternehmen keinen Mehrwert. Eine Medienpartnerschaft ist deshalb unerlässlich. Wir raten dazu, sich kompromittierendes Material über den Schreiberling oder die Redaktionstussi zu besorgen, um im Notfall etwas Druck aufbauen zu können. Dann sind gewisse geschäftliche Verflechtungen mit den Medien immer gut. Achten Sie aber darauf, dass es nicht zu offensichtlich wird. Jede Woche ein todkrankes Kind zu besuchen und damit in der Zeitung zu stehen ist vielleicht herzerwärmend, aber aus Sicht des Imageberaters totaler Schwachsinn.

Dekowahnsinn und

Können Sie uns verraten, wen Sie in der Region IngolStadtLandDings schon erfolgreich vor dem geschäftlichen Niedergang gerettet haben? Das kann ich natürlich nicht. Ich kann nur so viel sagen: es sind einiAber eine Frau allein kann ja nicht ge, es sind nahezu alle Branchen dadas Image eines ganzen Konzerns bei und die Nachfrage nach unseren verbessern? Leistungen wird von Jahr zu Jahr höStimmt. Ganz wichtig sind die Me- her.


Image ist alles der Rest ist Bullshit Ein pfiffiger Ratgeber für Unternehmen/r Blockflötenterror am Rande des Zusammenbruchs

Wie Sie durch Charity Ihre Gläubiger ablenken und das eigene Image aufpolieren - nicht nur zur Weihnachtszeit! Vom Ausbeuter zum Gutmensch in 12 Schritten Mit einem exklusiven Vorwort von Uli Hoeneß: „Ihr Image sollten Ihnen nicht Wurst sein!“

Extrateil: Tue Gutes und lass drüber schreiben! Tipps und Tricks zur geschickten Ausnutzung der Medien Besserwisser Verlag

ISBN 0815 4711 666


„I am amused!“

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